!I av-J ~ /0 ~ fi~ ~J ve.{ Tß-.-. 0';':' -J ~ C'.L / GÖTTINGER ARBEITEN ZUR GEOLOGIE UND PALÄONTOLOGIE Nr.38 Gerd Zarske Gefügekundliche und kristallingeologische Untersuchungen zur alpinen Störungskinematik im Umbiegungsbereich von Tonale- und }udicarien-Linie 1989 Im Selbstverlag der Geologischen Institute der Georg-August-Universität Göttingen Göttingcr Arb. Gcol. Paläont. 142 S., 73 Abb., 28 Tab., 13 Taf. Göttingen, 17.1. 1989 ••• 38 Gerd Zarske Gefügekundliche und kristallingeologische Untersuchungen zur alpinen Störungskinematik im Umbiegungsbereich l'on Tonale- und Judicarien-Linie Als Dissertation eingereicht am 23.09.1988 bei den Mathematisch-Naturwissenschaftlichen der Georg-August- Universität Fachbereichen erscheinen in unregelmäßiger Folge im Selbstverlag der Geologischen Institute der Georg-August- Universität Göttingen: Institut und Museum für Geologie und Paläontologie Institut für Geologie und Dynamik der Lithosphäre are issued irregularily by the Geological Institutes (until 1985: Geol.-Paläont. Inst.) of Göttingen University: Institute and Museum of Geology and Palaeontology Institute of Geology and Dynamlcs of the Lithosphere Redaktion Dr. Helga Uffenorde Institut und Museum für Geologie und Paläontologie Goldschmidt-Straße 3 D-3400 Göttingen ISS N 0534-0403 @) Geologische Institute, Universität Göttingen Offsetdruck KINZEL, Göttingen ZARSKE, G. (1989): Gefügekundliehe und kristallingeologische Untersuchungen zur alpinen Störungskinematik im Umbiegungsbereich von Tonale- und Judicarien-Linie (Structural and petrographie investigations of the Alpine fault kinematics at the be nd of Tonale- and Giudicarian Line] - Göttinger Arb. Geol. Paläont., 38: 142 S.,?3 Abb., 28 Tab., 13 Taf.; Göttingen The kinematics of late Alpine shear zones at the bend of the Insubric Line and the metamorphie evolution of parts of the Campo unit are investigated. A kinematic model, resting on a sinistral dis placement of a formerly straight Insubric Line, is proposed for the region. Alpine-orogeny, regional-tectonics, Alto-Adige, kinematics, slip-fault, shear, nappe, mylonite, poly-metamorphism G. Zarske, Institut für Geologie und Goldschmidtstr. 3, D3400 Göttingen. Dynamik strike- der Lithosphäre, ZUSAMMENFASSUNG Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der kinematischen Entwicklung der Scherzonen im Umbiegungsbereich der Insubrischen Linie von der Tonale- zur Judicarien-Linie. Neben diesen beiden Störungszonen wird besonderes Schwergewicht auf die Peio-Linie und ihre Rolle gelegt. In diesem Zusammenhang wird auch die metamorphe Entwicklung der von diesen Scherzonen begrenzten ostalpinen Kristallinserien untersucht. Das Kristallin N' der Peio-Linie zeichnet sich durch eine einphasige prograde präalpine Metamorphose in Amphibolitfazies aus und erlebte eine durchgreifende altalpidische Diaphthorese, deren Intensität mit Annäherung an den Schneeberger Zug zunimmt. Das als "Tonale-Peio-Ulten-Serie" zusammengefaßte Kristallin S' der Peio-Linie erfuhr eine mindestens zweiphasige präalpine Metamorphose. Deren älteres Stadium wurde durch die Platznahme der sog. Granoblastitserie in ihrem jetzigen Rahmen ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt herrschten Bedingungen an der Grenze zum high grade; dieses Metamorphosestadium bedeutete für die Granoblastitserie das Einfrieren eines bereits retrograden Zustandes, während es für ihren Rahmen der Höhepunkt einer prograden Entwicklung war. Das jüngere präalpine Metamorphosestadium lag im Bereich der Amphibolitfazies und stand mit einer gemeinsamen Deformation aller SBlock-Gesteine im Zusammenhang. Alpine Diaphthorese ist S' der Peio-Linie an diskrete Scherzonen gebunden. Die Peio-Linie ist eine duktile Scherzone, an der das Kristallin S' der Störung relativ nach ENE bewegt wurde. Die älteren duktilen Gefüge werden vielfach von jüngeren Gefügen überlagert, die NNW-gerichtete Einengungen und Aufschiebungen unter spröd-duktilen Bedingungen bezeugen. Diese beiden Stadien der kinematischen Entwicklung der Scherzone sind Ausdruck der Anfangs- und Endzustände einer kontinuierlichen Veränderung in der Orientierung des regional wirksamen Spannungstensors. Die Judicarien-Linie zeigt im untersuchten Abschnitt hauptsächlich Gefüge, welche eine Aufschiebung des Kristallins S' der Peio-Linie auf das Südalpin unter spröd-duktilen Bedingungen Es finden sich aber auch Hinweise auf die Beteiligung sinistraler Scherung. SE-gerichtete nachzeichnen. Die E' Tonale-Linie bietet das Bild einer dextralen duktilen Scherzone, Deformation zurückgehende Gefügeelemente stark von den Effekten einer stärkster Verkürzung subnormal zur Scherzone überlagert werden. nicht-koaxiale mit Richtung deren ältere, auf koaxialen Plättung 11 Tonale-, Peio- und Judicarien - Linie werden. als genetisch zusammengehöriges kinematisches System interpretiert. Die Peio-Linie ist in diesem Modell die laterale Rampe einer ENE-gerichteten Deckenüberschiebung, die ihre Ursache in Raumproblemen hatte, die im Oligozän beim sinistralen Versatz der bis dahin stetig verlaufenden Insubrischen Linie an der Judicarien-Linie zwischen den beiden versetzten Störungsabschnitten entstanden. SUMMARY This work describes the kinematic evolution of the shear zones at the bend in the Insubric Line from the Tonaleto the Giudicarian Line. Special attention is paid to the Peio Line and its role. In this context, the metamorphic evolution of the Austroalpine crystalline series bordered by the mentioned shear zones is investigated. The crystalline unit N of the Peio Line shows aprealpine, facies and suffered a penetrative eoalpine diaphthoresis Complex. single-phase, prograde metamorphism of amphibolite that increases in intensity towards the Monteneve The crystalline unit S of the Peio Line (here referred to as "Tonale- Peio- Viten Series") suffered at least two phases of prealpine metamorphism. The older stage was initiated by the emplacement of the so-called Granoblastite-Series into its actual framework. At this time, metamorphic conditions were high grade at the lower boundary. This metamorphism signified the preservation of an already retrograde stage within the granoblastites, while it was the peak of a prograde development for their surrounding. The younger prealpine stage of metamorphism was within the amphibolite facies and Iinked to a common deformation of all rocks of the S-block. Alpine diaphthoresis S of the Peio Line follows discrete shear zones. The Peio Line is a ductile shear zone, along wh ich the crystalline S of the fault was transported to the ENE. In many cases, the older ductile fabrics are overprinted by younger structures reflecting NNW -directed shortening and thrusts under brittle-ductile conditions. Those two stages of the kinematic evolution of the shear zone should be seen as the end members of a continous change in orientation of the regional stress tensor. In the investigated area the Giudicarian Line shows mainly fabrics reflecting a SE-directed reverse movement of the crystalline S of the Peio Line onto the South Alpine under brittle-ductile conditions. There are some indicators pointing towards the participation of sinistral shear. The E Tonale Line shows as a dextral ductile shear zone, whose older, non-coaxial fabric elements are strongly overprinted by the effects of coaxial f1attening with the direction of greatest shortening subnormal to the shear zone. The Tonale, Peio, and Giudicarian Lines are interpreted as a genetically consistent kinematic system. In this model, the Peio Line is the lateral ramp of an ENE-directed nappe-thrust caused by the space problems between parts of the Insubric Line arising from the sinistral displacement of the formerly straight fault at the Giudicarian Line in Oligocene times. III DANKSAGUNG Eine große Anzahl von Personen war mir bei der Fertigstellung hiermit. Einige von ihnen möchte ich namentlich aufführen: dieser Arbeit behilflich. Ihnen allen danke ich Herr Prof. Dr. K. Weber und Herr Dr. H. Ahrendt gaben mir die Anregung zu dieser Arbeit und unterstützten mich durch Rat und Tat. Herr Prof. Dr. B. Storre übernahm freundlicherweise das Korreferat für diese Arbeit und steuerte einige wertvolle Hinweise zur Petrologie bei. Herr Dipl.-Geol. K. Ullemeyer führte mich in die Arbeit mit dem Röntgentexturgoniometer Schneider half mir bei der Durchführung der Mikrosondenmessungen. Herr Dr. W. Skrotzki half mir mit der Anfertigung von TEM - Aufnahmen steuerte einige Kathodenlumineszenzaufnahmen von Myloniten bei. von Quarzen, und Herr Dr. R. Neuser Frau Dipl.-Geol. S. Schütte und Herr Dipl.-Geol. J. Adam waren mir bei der Textbearbeitung Herr Faber fertigte einige der Dünnschliffe einiger Abbildungen. Mein besonderer Dank gilt meiner insbesondere im Gelände. für mich an, und Frau Kaubisch Frau Christiane Diese Arbeit wurde im Rahmen des DFG-Projektes ABKÜRZUNGEN Die Abkürzungen Act Ab Aln Alm And An Ap Bt Cpx Chi Cld Czo Crd Dol Ep Grt Hem Hbl Kfs Ky von Mineralnamen Aktinolith Albit Allanit Almandin Andalusit Anorthit Apatit Biotit Klinopyroxen Chlorit Chloritoid Klinozoisit Cordierit Dolomit Epidot Granat Hämatit Hornblende Kalifeldspat Kyanit für ihre Geduld Ungeduld und finanziert. UND DARSTELLUNGSKONVENTIONEN folgen größtenteils einem Vorschlag von KRETZ (1983): 01 Or Opx PI Py Pyr Pr! Qtz Rt Srp Sph St Top Tur Zrn Zo Limonit Muskowit Olivin Orthoklas Orthopyroxen Plagioklas Pyrit Pyrop Pyrophyllit Quarz Rutil Serpentin Sphen Staurolith Topas Turmalin Zirkon Zoisit behilflich. half mir bei der Verkleinerung mit meiner WE 488/20-1 angefertigt Lm Ms ein, und Herr Dr. A. bei der Arbeit, IV Zusätzlich und abweichend werden verwendet: Cc Fsp Gli Grp Kalzit Feldspat Glimmer Graphit Gross Opq Ser Spess Grossular Opakminerale Serizit Spessartin Physikalische Größen sind in SI-Einheiten angegeben; abweichend davon: P T (Druck) in kbar; Pf = Druck der fluiden Phase (Temperatur) in Grad C (Zeit) in Jahren (a); I Ma = 106 a Weitere Abkürzungen, z.T. im Text weiter erläutert: K,Kd K MSA S,L C ecc X,Y,Z B a,b,c Gleichgewichtskonstante einer Reaktion magnetische Suszeptibilität (Kap. 8) Magnetische Suszeptibilitätsanisotropie Foliation und Lineation, in Übereinstimmung mit einem Teil der englischsprachigen Literatur groß geschrieben diskrete Scherfläche in Myloniten Dehnungsschieferung Achsen des finiten Strainellipsoids; x> Y>Z Faltenachse Kristallachsen Geographische und geologische Namen: IL PL TL Insubrische Linie Peio-Linie Tonale-Linie JL PuL Judicarien - Linie Pustertal-Linie Tektonische Richtungsdaten sind nach CLAR (1954) angegeben. Alle Projektionen beziehen sich auf die untere Halbkugel im Schmidt'schen Netz. Belegungsdichte-Diagramme sind fast durchwegs mit ARiAne (ADAM 1988) erstellt; einige Diagramme von Qtz-<a>-Achsen-Regelungen sind von Hand gezeichnet. Diagramme von Texturen wurden so orientiert, daß die Gesteinslineation E- W' liegt, und daß die geographischen Relationen des Kartenbildes beibehalten werden (z.B. ist für nach S oder SE einfallende Gesteine im Diagramm das tektonisch Liegende im N). Geographische Koordinaten sind im für die Italienische Topographische Karte gebräuchlichen System GAUSSBOAGA angegeben. Sie können nach folgendem Schema in UTM-Koordinaten transformiert werden: Sowohl beim Rechts- als auch beim Hochwert jeweils die beiden ersten und letzten Stellen weglassen und die Sektorenkennung "32TPS" voranstellen (z.B. 16lli50/5146950 = 32TPS 231469). INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG 1 Fragestellung, Auswahl des Arbeitsgebietes und Untersuchungsmethoden 2 Erforschungsgeschichte und geologischer Rahmen 2.1 Die Insubrische Linie 2.2 Das östliche Campo - Kristallin 2.3 Der regionale Rahmen des Arbeitsgebietes II 3 3 4 4 6 8 DIE KRISTALLINSERlEN N' UND S' DER PEIO-LINIE Gesteins bestand und Gelände beo bach tungen Mikroskopie und Mineralparagenesen Mikrosondenuntersuchungen und Geothermometrie 9 9 14 22 DIE MYLONIT ZONEN Beobachtungen im Gelände: Makro- und Mesostrukturen Die Peio- Linie Die Judicarien - Linie Die Tonale- Linie Genese, geologische Bedeutung und Nomenklatur von Myloniten Mikroskopie: Mineralbestand - Edukte - Diaphthorese Die Peio- My lonite Kathodenlumineszenz Mikrosonden un tersuch ungen Calci t- Dolomit - Thermometrie Die Tonale- Linie Die Judicarien - Linie Die R umo- Linie 30 30 30 38 42 42 45 45 50 51 53 54 55 58 IV MIKROGEFÜGE, 58 V 1 2 3 4 5 6 UNTERSUCHUNGEN AN QUARZGEFÜGEN Quarzgefügeen twickl ung Quarz-c-Achsen in Myloniten der Peio-Linie Quarz-<a>-Achsen in Myloniten der Peio-Linie Quarz-c-Achsen an der Tonale-Linie Quarzkorngrößen und Paläostreß an der Peio-Linie Versetzungsstrukturen in Quarzen der Peio-Mylonite 1 2 3 4 MAGNETISCHE GEFÜGE AN PEIO-, JUDICARIENZur Meßmethode und Interpretation Qualitative Vergleiche Gefügeregel ung Beweg ungsanal ysen 1 2 3 III I 1.1 1.2 1.3 2 3 3.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.2 3.3 3.4 VI DEFORMATIONSMECHANISMEN UND SCHERSINN 67 67 70 76 78 79 82 UND TONALE-LINIE 83 83 89 93 95 2 VII 1 2 2.1 2.2 3 3.1 3.2 3.3 3.4 INTERPRET ATION DER ERGEBNISSE Zeitliche Einordnung der Störungsbewegungen an Peio-, Tonale- und Judicarien-Linie Ein Modell der räumlichen und zeitlichen Entwicklung des Störungssystems Die Mechanik diskontinuierlicher Scherzonen Anwendung auf die bearbeiteten Scherzonen Konsequenzen des Modelles Die Adamello- In trusion Die südliche Fortsetzung der Judicarien-Linie Das Westende der Pustertallinie Die Größe dextraler Horizontalversätze an der Insubrischen Linie Li tera turverzeichnis Anhang: Mikrosondenanalysen, Tafeln I - 13 98 98 101 101 104 106 106 108 108 108 111 verwendetes Programm zur Grt-PI-Barometrie, Karten 121 3 I EINLEITUNG 1.1 Fragestellung, Auswahl des Arbeitsgebietes und Untersuchungsmethoden Die Insubrische Linie (IL) durchzieht als ein zumeist E-W-verlaufendes Störungssystem über mehr als 700 km die Alpen und trennt die Südalpen von den Zentralalpen ab. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zum Verständnis ihrer räumlichen und zeitlichen Entwicklung liefern. Trotz der bedeutenden Rolle der IL für den Bauplan der Alpen ist die Kenntnis der Bewegungen, die an ihr abliefen, lückenhaft. Das gilt besonders für den Abschnitt E' des Bergells, also für den gesamten Ostalpenraum. Folgende Fragen stehen im Vordergrund: - Ab wann war die IL aktiv? Welche kinematische Funktion hatte die IL ? Gab es neben Vertikalbewegungen auch horizontale Versätze und wie groß waren diese? Haben alle Abschnitte der IL die gleiche Bedeutung? Abbildung 1 gibt einen Überblick über den Verlauf der IL. ... Qj Außefalpine variszische •• "•••• • •• Gebirge Schichtstufen. land o ~ po~Ebene Periadriatische o o 200 km' [ill] alt Tiefengesteine ~ jung (u. ~ Un$iCher)~ F F Faltenjura Helvetikum. ~~~i~i~~~ • [ill]]] Ostal,;:!'" Südalpin mn l!..J....JJ Dinariden Abb. 1: Verlauf der Insubrischen Linie und Benennung ihrer Einzelabschnitte (CL=Canavese-Linie, TL=TonaleLinie, JL=Judicarienlinie, PuL=Pustertal-Linie, GL=Gailtallinie). Geologische Übersichtskarte nach BÖGEL & SCHMIDT (1976) Den Ansatz für die Auswahl des Untersuchungsgebietes bildete die Möglichkeit horizontaler E-W-gerichteter Bewegungen an der IL. Wenn diese stattgefunden haben, so ist vor allem in den Bereichen, in denen die Störung merklich ihren Verlauf ändert, mit Komplikationen im Bewegungsbild zu rechnen. Solche Bereiche findet man an zwei Stellen (Abb. 2): - am Westende der IL, das heißt an der Canavese-Linie im Westalpenbogen - am Ostende der Tonale-Linie (TL), wo diese scheinbar von der Judicarienlinie Pustertal-Linie versetzt wird (JL) abgeschnitten und gegen die 4 I_~_~_--I J .-----1..-~~-i-RALAl:EN A B I ~- ~~~~~~T.::~~.~~ ~--- ?] d,.,. A,b.,t ~ ~ L.-__________ Abb. 2: Mögliche (und in der Literatur Gebiete für Horizontalversätze diskutierte) ß ?--- -----~ ~ kinematische g- ~ _. Modelle für die IL und die Lage kritischer Das erstgenannte Gebiet ist seit langem ein Forschungsschwerpunkt des Geologischen Institutes (heute IGDL) der Universität Göttingen. Seine Geologie ist entsprechend gut untersucht. Über das zweite Areal -das östliche Campo-Kristallinwar sehr viel weniger bekannt. Jedoch versprach insbesondere die Mylonitzone der Peio-Linie (PL), die einen Kristallinkeil zwischen JL und TL nach NW begrenzt, wertvolle Hinweise auf die Kinematik dieses Raumes zu enthalten. Diese Vermutung erwies sich im Verlauf der Untersuchungen als richtig, und entsprechend ihrer Bedeutung ist den Myloniten der Peio-Linie der größte Anteil dieser Arbeit gewidmet. Weil es in erster Linie um eine Bewegungsanalyse geht, nehmen mikrostrukturelle Untersuchungen unter den angewandten Arbeitsmethoden den wichtigsten Platz ein: neben der Auswertung unter dem Lichtmikroskop erkennbarer Gefügeelemente kamen Kathodenlumineszenzbilder zum Einsatz. Quarz-cund <a>-Achsen-Regelungen wurden optisch und röntgenographisch gemessen und die Anisotropie der magnetischen Suszeptibilität (MSA) der Gesteine untersucht. Petrographische Einzelprobleme, gelöst. und petrologische Ergebnisse basieren auf konventionellen Dünnschliffuntersuchungen. insbesondere Geothermometrie, wurden gezielt mit der Mikrosonde oder durch Röntgenverfahren 1.2 Erforschungsgeschichte und geologischer Rahmen Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Arbeiten an der Insubrischen Linie und im östlichen Campo-Kristallin. Es stellt die bestehenden Vorstellungen kurz dar, bleibt aber für das engere Arbeitsgebiet auf grobe Umrisse beschränkt. Aus der Literatur bekannte Details werden -soweit sie für diese Arbeit relevant sind- in den entsprechenden Einzelkapiteln genannt. 1.2.1 Die Insubrlsche Linie wurde bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts als bedeutende Störung zwischen Zentral- und Südalpen erkannt und unterschiedlich benannt. TARAMELLI (1882) und SUESS (1885) sprachen von der "Periadriatischen Naht", später wurde dann "alpin-dinarische Naht" (SUESS 1901) bzw. "alpin-dinarische Grenze" (SALOMON 1905) gebräuchlich. Den Begriff "Judicarienlinie" Störung ein. prägte bereits 1879 MOJSISOVICS,und auch SUESS (1885 : 3 I9 ff.) ging auf diese '5 Von der "Insubrischen Linie" sprach 1919 erstmals SPITZ, der damit zunächst nur den westlichen Abschnitt aus Canavese- und Tonale-Linie meinte. Heute ist dieser Name international für das gesamte Störungssystem gebräuchlich und umfaßt von W nach E Canavese-Linie, Tonale-Linie, Judicarienlinie, Pustertal-Linie und Gailtal-Linie (Abb. 1). Synonyma sind "Periadriatische Linie" und "Periadriatisches Lineament" (siehe AHRENDT 1980, BÖGEL 1975). Die IL trennt die "alpin metamorphen oder wenigstens teilweise alpin-metamorph beeinflußten Gebiete der Ostund Westalpen von den Südalpen, denen eine solche Beeinflussung fehlt, ..." (BÖGEL 1975 : 165). Mit dieser klaren Feststellung präzisierte BÖGEL die Ansicht CORNELIUS', der die Grenze zwischen Zentral- und Südalpen als ein "formales Ordnungsprinzip" sah, an dem der "im wesentlichen S-vergente S-Flügel der Alpen ..." nach N begrenzt wird (CORNELIUS 1949). Allerdings darf die Definition BÖGELs nicht z~ eng ausgelegt werden, denn es gibt nördlich der IL einige Gebiete, in denen alpidische Metamorphose fehlt oder nur sehr schwach ist. Das sind z.B. das E' Campo-Kristallin (diese Arbeit), Thurntaler Quarzphyllit und Teile des Deferegger Altkristallins (BORSI et al. 1973,1978, SCHULZ 1988) und der Drauzug. Die fehlende alpidische Metamorphose dieser Gebiete äußert sich auch in den dort ermittelten radiometrischen Altern (AHRENDT 1980). Als Schwächezone der Kruste ermöglichte die IL zweimal in ihrer Geschichte (im Oligozän und im Permokarbon) die Intrusion granitischer und granodioritischer Magmen. Eine Zusammenstellung diesbezüglicher Altersdaten findet sich bei EXNER (1976). Auch paläogeographisch machte sich die IL seit dem Oberkarbon bemerkbar (z.B. van BEMMELEN 1965, de JONG 1967, BÖGEL 1975: 173).So war die Judicarienlinie seit dem Perm die Grenze zwischen Lombardischem Becken und Tridentiner Schwelle (BOSSELINI 1965, VECCHIA 1957); das ist auch in den seismischen Profilen, die DEICHMANN et al. (1986) veröffentlichten, erkennbar. Nach wie vor stehen die Bewegungsabläufe an der IL zur Diskussion. Beträchtliche Hebungen der Zentralalpen relativ zu den Südalpen sind unbestritten, und die Größe der Hebungsbeträge läßt sich an hand petrologischer und isotopengeologischer Argumente einengen. Als Größenordnung für die Westalpen nannte AHRENDT (1980) 25 km. Die absoluten Vertikal verwürfe variieren aber scheinbar entlang der Störung. Das zeigen die Arbeiten von WAGNER et al. (1977,1979) und von PURDY & JÄGER (1976). Die größten Hebungen liegen im Tessin und betragen über 20 km, während für das Bergeller Massiv eine Heraushebung um 10 km wahrscheinlicher ist. Die in den Ostalpen geforderten Vertikalversätze sind geringer und meist nicht direkt an der IL, sondern an Begleitstörungen zu finden. Beispielsweise gaben BORSI et al.(1978) "not less than 5 km" für den Westteil der Deferegger Hauptstörung an. Möglicherweise sind dazu aber noch differentielle Hebungen an weiteren Störungen (Kalkstein-Vallarga-Linie, Markinkele-Linie ; HEINISCH & SCHMIDT 1984) zu addieren. Die meisten Autoren betrachteten die Vertikalbewegungen an der IL als eine Aufschiebung der Zentralalpen auf die Südalpen. Dem widerspricht ein von der Schule van BEMMELENs vertretenes Modell: hierin ist die IL eine Abschiebung der Südalpen, die erst später in ihre heutige steil nach N einfallende Lage verkippt wurde (DIETZEL 1960, van BEMMELEN 1965 ). Dieses Modell sollte Phänomene, die scheinbar eine Dehnung verlangen, besser erklären: das Vorkommen unmetamorpher eingeklemmter Trias-Späne (FURLANI 1919, GANSSER 1968, AHRENDT 1972, FUMASOLI 1974 ) und das Eindringen granitischer Schmelzen entlang der Linie. Mögliche Horizontalbewegungen an der IL sind umstritten. Flach abtauchende Harnischstriemungen stellen einen Hinweis darauf dar und wurden mehrfach beschrieben (z.B. FUMASOLI 1974, GANSSER 1968, SASSI et al. 1974). Sie zeigen meist dextralen Bewegungssinn, geben aber wahrscheinlich nur einen letzten Bewegungsakt wieder und erlauben keine Aussagen über Gesamtstrain und Versatzbeträge. SASSI et al.(1974) fanden an Begleitstörungen der IL südlich des Tauernfensters asymmetrische Falten mit vertikalen Achsen, die ebenfalls auf dextrale Scherbewegungen schließen lassen. Zu gleichen Schlüssen kamen auch FUMASOLI (1974) und HEITZMANN (1986) an der Tonale-Linie sowie SCHMID et al.(1987) nach Detailuntersuchungen an der W' Tonale-Linie und der Canavese-Linie. Als Argumente gegen größere Horizontalbewegungen an der IL führte AHRENDT (1972, 1980) die an der 6 Canavese-Linie zu beobachtenden Lagebeziehungen zwischen oligozänen Andesiten, gleichalten Intrusivgesteinen, deren Nebengesteinseinschlüssen und den Sesia-Gneisen an. Ein Teil der (Vertikal-)Tektonik lief bereits vor der Effusion der Vulkanite ab (AHRENDT 1980). WAGNER et al.(1979) untersuchten die Hebungsgeschichte der Bergeller Intrusion und deren Bezüge zu Granitgeröllen in der Molasse von Corno. Aus den Ergebnissen läßt sich ableiten, daß der Bergeller Granit seit Einsetzen der Erosion um nicht mehr als 20-30 km dextral gegenüber den Südalpen bewegt worden ist. Diese Möglichkeit wog bereits FUMASOLI(1974) gegen ein völliges Fehlen lateraler Bewegungen ab. Dazu ist zu sagen, daß beide obengenannten Einwände gegen Horizontalbewegungen zum einen nur für den Bereich der CanaveseLinie und zum anderen nur für den Zeitraum ab der beginnenden Erosion des Bergeller Granites gelten. Andere geologische Indizien sprechen für dextrale Bewegungen im 100-km-Bereich an der IL. TOLLMANN (1978) leitete sie aus Vergleichen der Triasfazies beiderseits der Störung ab und SCHERIAU-NIEDERMAIR (1977) führte lagerstättenkundliche Argumente ins Feld. Auch die Verteilung von Intrusivgesteinen, deren z.T. extreme Auswalzung (EXNER 1962, 1976) und die Einschuppung von Triasvorkommen an der Linie lassen sich so erklären. Palinspastische Rekonstruktionen LAUBSCHERs (1971a,b, 1973, 1983)-der überdies auf die Interferenz von N-Sund E-W-Bewegungen E'der Judicarienlinie hinwies- fordern dextrale Verschiebungen von ca. 300 km. Dieser Gesamtbetrag wurde nach LAUBSCHER durch "Bewegungsdiffusion" an Nebenstörungen "gegen W sukzessive abgebaut". Mit dieser Vorstellung lassen sich möglicherweise Strukturen wie die Deferegger Stö~ung und KalksteinVallarga-Linie (BORSI et a1.1973), Jaufen-Linie (deI MORO et a1.1982), Passeiertal-Störung(THÖNI 1983) und Peio- Linie (ANDREA TT A 1948) erklären. RATHORE & HEINZ (1979) und RATHORE (1980) maßen an der Pustertal-Linie und an der Gailtal-Linie die magnetischen Suszeptibilitätsanisotropien. der Gesteine. Für weite Bereiche konnten sie daraus dextrale Scherbewegungen ableiten. Zudem stellten sie eine Abnahme der Kompressionskomponente an der Störung von E nach W fest. Aus paläomagnetischen Messungen abgeleitete Horizontalversätze von 1000 km und mehr an der IL (de BOER 1965, de JONG 1967) sind mittlerweile durch neuere Beobachtungen widerlegt worden: der Übergang von den Magnetisierungsrichtungen der Gesteine auf der Adriatischen Platte zu denjenigen in "stable Europe" vollzieht sich nicht sprunghaft an einer scharfen Grenze (FÖRSTER et a1.1975 SOFFEL 1975). Für die Judicarienlinie drängt sich aus dem Kartenbild sofort der Eindruck einer sinistralen IIIersetzung auf. Die Pustertal-Linie erscheint gegenüber der Tonale-Linie um ca. 75 km nach N verschoben (TOLLMANN 1970). Die in diesem Fall zu erwartende N-Fortsetzung der JL bei Sterzing gibt es aber offenbar nicht (SCHINDELMAIR 1968). Vielmehr wies TOLLMANN (1977) auf eine mögliche Fortsetzung der Pustertal-Linie bei Mauls nach W hin. Dieser in Satellitenbildauswertungen begründete Schluß scheint durch gezielte MSA- Untersuchungen in diesem Gebiet (RATHORE & HEINZ 1979) unterstützt zu werden. MSA - Messungen RATHOREs (1980) an der nördlichen JL belegen aber sinistrale Scherung an dieser Störung. Andererseits ist die südliche JL keine junge Blattverschiebung (CASTELLARIN & SARTORI 1982). Nach SEMENZA (1974) spiegelt die räumliche Lage von Pustertal-Linie und von Judicarienlinie lediglich die primäre Geometrie eines Plattenrandes bei der alpidischen Orogenese wider, was auch DOGLIONI & BOSSELINI (1987) bestätigten. Seit wann die Insubrische Linie als Störung wirksam war, läßt sich bislang nicht zweifelsfrei sagen. Weil pliopleistozäne Schotter der Poebene und des Ungarischen Beckens nicht von ihr betroffen wurden, haben seit dieser Zeit keine Bewegungen mehr stattgefunden (TRÜMPY 1980). 1.2.2 Das östliche Campo-KristalIin erfuhr Vergangenheit in der vergleichsweise wenig Beachtung. Erste petrographische Beschreibungen 7 veröffentlichte HAMMER (1899, 1902,1904, 1905). Er wies auf die teilweise hochgradig metamorphen Mineralgesellschaften und auf Olivingesteine, die vereinzelt Granat führen, hin. HAMMER schilderte auch "Zerquetschungen der Gesteine" (= Mylonitzonen) im Bereich der Peio-Linie. Die Bedeutung unterschiedlichen Interpretation dieser zunächst "Bäderlinie" benannten Störung als Trennfläche Gebieten betonten AMPFERER & HAMMER (1911), aber HAMMER zwischen strukturell (1938) widerrief diese später. Im Südostteil des Gebietes untersuchte SCHMIDEGG (1936) Falten um steile Achsen. Italienische Geologen nahmen die detaillierte kartographische Aufnahme des Gebietes vor. Neben den Arbeiten ANDREATTAs (1936, 1948, 1952, 1953, 1954) ist die Untersuchung des unteren Ultentals und des KreuzbergGranits durch DAL PIAZ (1942) zu nennen. Die Veröffentlichungen ANDREATTAs liefern jedoch bei weitem den vollständigsten Überblick über die lokale und die regionale Geologie und sind die Grundlage der offiziellen geologischen Karte. Die petrologischen Erkenntnisse über das Kristallin S' der Peio-Linie wurden bislang fast ausschließlich aus den Paragenesen der Ultramafite in dessen Zentral bereich abgeleitet. BRENNEIS (1970) und ROST & BRENNEIS (1978) waren dabei noch auf optische Mikroskopie und naßchemische Analytik angewiesen, während HERZBERG et al.(1977) und MORTEN & OBATA (1987) sich auf Mikrosondenanalysen stützen konnten. Dennoch kamen alle Autoren prinzipiell zu ähnlichen Ergebnissen, nämlich Bildung der Granate in den Peridotiten nach deren tektonischer Einschuppung aus dem oberen Mantel in die Unterkruste bei Drucken erheblich über 15 (bis 25) kbar und Temperaturen von 700 bis 800 Grad C. Bezüge zu anderen Gebieten mit Granatperidotiten (1978) und ROST et al.(197 8) her. (Ivrea-Zone, Alpe Arami) stellten ROST & WANNEMACHER Die petrologisch-tektonische Entwicklung der Paraserien schilderten HACK & SCHMIDT (1983). Das gleiche Thema, allerdings mit dem Schwerpunkt auf K/ Ar- und Rb/Sr-Datierungen haben die Arbeiten von THÖNI (1980, 1981) und von HOINKES & THÖNI (1982, 1983). Diese behandeln das hier betrachtete Gebiet innerhalb eines größeren Rahmens nur am Rande, aber dennoch enthält besonders die Zusammmenstellung radiometrischer Alter durch THÖNI (1981) sehr wertvolle Detailinformationen. V.SEIDLEIN (1988) nahm auf petrographischer und tektonischer Grundlage eine Seriengliederung des Kristallins S' der PL vor. Datierungen am Iffinger-Kreuzberg-Massiv stammen von BORSI et al. (1972), Ganggesteinen im westlichen Südtirol befaßten sich GATTO et al.(1976). Aus den vorgenannten RAHMENS (Karten): Arbeiten ergibt sich das nachfolgend und skizzierte GESAMTBILD mit den alpidischen DES GEOLOGISCHEN Das Untersuchungsgebiet ist ein Teil der Oberostalpinen Kristallindecken (Mittelostalpin im Sinne TOLLMANNs, z.B. 1987), namentlich der Campo-Decke, welche nur schwer von der W' benachbarten Languard-Decke abgrenzbar ist. Die höchste Einheit der Campo-Decke ist eine Quarzphyllitserie ("Marteller Quarzphyllit"), die vom Ortlermesozoikum überlagert wird (TRÜMPY 1980). Letzteres umfaßt Sedimente vom Perm bis zur Oberkreide (Cenoman, maximal Unterturon, CARON et a1.1982). Es erfuhr eine nur sehr schwache eoalpidische Metamorphose (FREY et a1.1974) und wurde tektonisch in einen komplizierten Schuppenbau zerlegt. Der unterlagernde Quarzphyllit hat diaphthoritische Mineralbestände von Qtz+Ms+Chl:!:Bt:!:Grt:!:Ab/Pl:!:Akzessorien und weist GIimmeralter von etwa 85 M.a. auf (THÖNI 1981). Quarzphyllit und Ortler-Mesozoikum werden in der vorliegenden Arbeit nicht untersucht. Im Liegenden des Quarzphyllits unterschied ANDREATTA (1952, 1953,1954) "meso-epizonale" und "mesozonale Paragneise und Glimmerschiefer", welche durch die Peio-Linie (ANDREATTA 1948) von der tiefsten Einheit, den 8 "katazonalen Paragneisen und Glimmerschiefern", getrennt werden. Diese werden hier als "Tonale-Peio-UltenSerie" zusammengefaßt (Karte I). Die Trennung "meso-epizonaler" und "mesozonaler" Serien N'der PL ist offensichtlich nicht weiter aufrecht zu halten (THÖNI 1981 und diese Arbeit). Nach E begrenzt die JL das Arbeitsgebiet und trennt es vom Etschbuchtgebirge (VECCHIA 1957, BONNEAU 1969, HLAUSCHEK 1983 : 455 ff.). Das Südalpin dieses Bereiches wird vom Bozener Quarzporphyr und (hauptsächlich karbonatischen) Sedimenten des Permomesozoikums, vereinzelt auch Tertiär, aufgebaut und erfuhr keine alpidische Metamorphose. Die tektonischen Strukturen dieser Zone streichen fast ausnahmslos NNE und weichen damit stark vom "normalen" südalpinen Bauplan ab (TREVISAN 1939, DOGLIONI & BOSSELINI 1987). Am NE-Eck des Arbeitsgebietes liegt E' der Judicarienlinie das Iffinger-Kreuzberg-Massiv, Granodiorit verbundener permokarbonischer Intrusivkörper. ein mit dem Brixener Die Tonale-Linie ist die Südgrenze des Campo-Kristallins. Südlich dieser Störung folgt im hier betrachteten Bereich sofort der Adamello-"Tonalit", eine oligozäne Intrusion, die aus einer Vielzahl unterschiedlicher Intrusivgesteine besteht (CALLEGARI & DAL PIAZI973); es findet sich kein den Edolo-Schiefern vergleichbares kristallines Basement der Südalpen wie weiter im W (CORNELIUS & FURLANI-CORNELIUS 1930). Im N grenzt das Ötztalkristallin an die Campo-Einheit. Wie die Lagerungsbeziehungen zwischen beiden Komplexen sind, ist nachwievor unklar, weil im Vinschgau die postglazialen Ablagerungen der Etsch den Kontakt zwischen ihnen überdecken. Die Ötztaldecke selbst wurde nach Ansicht von HAAS (1986) vor der sog. Schneeberger Kristallisation entlang der Schlinig- Überschiebung von ESE nach WNW in ihre jetzige Position transportiert. Der thermische Höhepunkt dieser Metamorphose wurde vor etwa 100 M.a. erreicht, K/ Ar- Abkühlalter an Glimmern liegen bei 85 M.a. (SATIR 1976, THÖNI1980, 1981). THÖNI (1980) betrachtete allerdings die Schlinig- Überschiebung als klar jünger als die Metamorphose. Der Höhepunkt der eoalpinen Metamorphose dieses Raumes ist mit alpinem Staurolith im zentralen Schneeberger Zug dokumentiert (HOINKES & THÖNI 1982). Wie die Autoren zeigten, nimmt der Einfluß der Metamorphose von ihrem Zentrum in alle Richtungen scheinbar kontinuierlich ab, was bei den radiometrischen Altern dem Übergang .von einer Zone mit alpidischen Altern über eine Mischalterszone zu Bereichen mit variskischen Altern entspricht. Das Campo-Kristallin ist ein Teil der Mischalterszone (THÖNI 1981). 1.2.3 Der regionale Rahmen des Arbeitsgebietes Wegen ihrer großen Bedeutung für die geologische Interpretation des Ostalpenbaues seien noch einige tektonische Großstrukturen des weiteren Rahmens genannt: im NW befindet sich das Engadiner Fenster, in dem unter dem variskisch amphibolitfaziellen Silvrettakristallin unterostalpine und penninische Serien aufgeschlossen sind. Silvretta- und Ötztalkristallin werden allgemein als eine Großeinheit betrachtet. Mit Annäherung an das Fenster treten auch hier Mischalter der Glimmer in der oberostalpinen Silvrettadecke auf. Sie sind nach THÖNI (1981) Zeugen einer transportierten eoalpinen Metamorphose, weil die tertiäre Metamorphose des penninischen Fensterinhaltes maximal die untere Grünschieferfazies erreichte und für eine Öffnung der Isotopensysteme in den überlagernden Einheiten nicht intensiv genug war. Die Datierung von Feinfraktionen der Hellglimmer in penninischen Gesteinen des Fensterinhalts ergab K/ Ar-Alter von 26-29 M.a.(THÖNI 1980). Solche Alter sind praktisch zeitgleich mit der Tauernkristallisation im Zentralbereich des genetisch und strukturell gleichwertigen Tauernfensters. Dort erreichte die Metamorphose allerdings die obere Amphibolitfazies (OXBURGH et aI.1966). Dennoch kann für beide Fenster eine synchrone Heraushebung angenommen werden. Gesteine des Tauernfensters wurden ab dem Miozän erodiert und in der Molasse sedimentiert. Diese Heraushebung ging mit tektonischer Krustenausdünnung einher (SELVERSTONE & HODGES 1987). Nach W setzt sich der S- Teil des Kristallins des Arbeitsgebietes in der Tonale-Serie (CORNELIUS & FURLANICORNELIUS 1930) bis zum Ostrand des Bergeller Plutons fort, welcher vor 30 M.a. intrudierte (GULSON & 9 KROGH 1979, zit. in WAGNER et a1.l979). Im Bergell sind sehr hoch metamorphe Bereiche der Lepontin-Metamorphose aufgeschlossen, obwohl diese Zone nach der Metamorphose bemerkenswert langsam herausgehoben wurde, wie WAGNER et a1.(1977) mit ApatitSpaltspurdatierungen nachwiesen. Der Bergeller Granit wurde hingegen früher und schneller als seine Nebengesteine nach oben transportiert und seit dem ausgehenden Oligozän abgetragen. Er zeigt nur in seinem Nord- und Ostteil einen Kontakthof, während die Kontaktaureole nach W in die normale Regionalmetamorphose übergeht. Der Westteil des Intrusivmassivs hat schiefrige Gefüge (TROMMSDORFF in TRÜMPY 1980: 86-87). Am NW-Eck des Plutons setzt mit der Engadiner Linie eine sinistrale Blattverschiebung, die sich bis über den SERand des Engadiner Fensters hinaus ins Inntal verfolgen läßt, an. Sie erhält nach E zunehmend den Charakter einer (nach NW gerichteten) Überschiebung (TRÜMPY 1975, 1980: 77). 11 DIE KRISTALLINSERlEN N' UND S' DER PEIO- LINIE sind die Ausgangsgesteine der Mylonite. Das Kristallin beiderseits der PL unterscheidet sich im Bauplan und im Gesteinsbestand deutlich. Im Gegensatz zum S-Block (unter diesem Begriff sind Tonale-, Peio- und Ulten-Serie zusammengefaßt) erlebte der N-Block (das sind die Paraserien N' der PL) eine kräftige penetrative altalpidische Diaphthorese. Die Hauptmetamorphose beider Einheiten war variskisch und erreichte in beiden Fällen die Amphibolitfazies. Die PT-Regimes waren einander ähnlich. Das Granat-Biotit- Thermometer liefert für beide Einheiten vergleichbar hohe Werte, wird aber vielfach durch die retrograden Überprägungen beeinflußt. Der S-Block enthält Zeugen älterer höhergradiger Metamorphosestadien. 11.1 Gesteinsbestand und Geländebeobachtungen Bereits die geologische Karte des Gebietes (Dal PIAZ 1951, 1953) verdeutlicht den wesentlichen Unterschied zwischen den Kristallinserien beiderseits der PL. Nördlich der Mylonitzone herrschen in weiten Bereichen einförmige Zweiglimmer-Schiefer mit variablen Quarzgehalten vor. Sie enthalten meist Granat und lokal Staurolith. Ihre Quarzgehalte steigen vereinzelt stark an, so daß bereits Glimmerquarzite vorliegen. Obwohl auf der geologischen Karte diskrete Quarzitzüge dargestellt sind, handelt es sich dabei aber um fließende Übergänge. In diese Metapelit-Metapsammit-Folge sind nur selten andere Gesteine eingelagert. Neben einem größeren Komplex granitoider (Augen-) Gneise N' des Pso.Cercen finden sich stark ausgewalzte kleinere Linsen granitischer, bisweilen pegmatitischer Gneise und geringmächtige Amphibolite. Erst NE' des Rabbijoches treten einzelne Marmorzüge hinzu, und die Häufigkeit von Amphiboliten und Amphibolgneisen steigt an. Der diesem "N-Block-Kristallin" auflagernde Quarzphyllit findet S' der PL kein Äquivalent. ANDREATTA(l952) beschrieb einen kontinuierlichen Übergang vom "mesozonalen" Kristallin zum Quarzphyllit infolge dessen progressiver Phyllonitisierung. Dieser Ansicht stehen aber eigene Beobachtungen im Bereich N' oberhalb des Lago Corvo am Rabbijoch entgegen, wo die Grenze zwischen beiden Einheiten scharf ist. Südlich der PL ist die Gesteinsfolge insgesamt "bunter". Hier bilden Zweiglimmer-Schiefer und -Gneise, die im Vergleich zum N- Block gröberkörnig sind und bei deren Glimmern meist deutlich der Biotit vorherrscht, das Grundgerüst der Serie. Granat tritt stets auf, Staurolith häufig, und auch Kyanit und Sillimanit sind oft schon mit freiem Auge erkennbar. In diese Paragesteine eingelagert findet man granitische und pegmatitische Orthogneise, die vielfach diskordant liegen. Die Pegmatite enthalten zum Teil große Turmaline. Besonders in ihren Randzonen kommen stellenweise Augengneis-Gefüge vor. 10 Ein typischer Augengneis zu verfolgen ist. ist der Stavel-Gneis, der E' des Tonalepasses als durchgehender Zug ca. 15 km nach E Der SW-Teil des Kristallins S' der PL ist die östliche Fortsetzung der Tonale-Serie (CORNELIUS & FURLANICORNELIUS 1930) und zeigt dementsprechend eine große Anzahl von Amphibolit- und Marmorvorkommen. Nach E geht die Tonale-Serie ohne scharfe Grenze in die "obere Peio-Serie" HAMMERs (1905) über, in der die Häufigkeit der Marmore deutlich abnimmt. Mit Annäherung an das Val di Rabbi gewinnt dafür die Assoziation von granitischen Orthogneisen und Amphiboliten an Bedeutung. Nur vereinzelt kommen hier Ultrabasite vor (östlich des Sass delI' Anel). Diese Gesteine (meist Lherzolithe) kennzeichnen den Zentral bereich der E'des Rabbi-Tales beginnenden Serie (ANDREATTA 1948, 1954). Sie kommen meist im Verband mit KyjSil-Grt-Kfs-Zweiglimmergneisen die ANDREA TT A (1936) als Kinzigitgneise ansprach. Ultenvor, Die Paragesteine aller drei genannten (und hier als "Tonale-Peio-Ulten-Serie" oder "S-B1ock-Kristallin" zusammengefaßten) Serien sind im Gegensatz zum N-B1ock nur selten quarzitisch. THÖNI (1981) sah starke Ähnlichkeiten dieses Kristallins zu Gesteinen in der Strona-Ceneri-Zone. Darauf wiesen vor ihm schon ANDREATTA (1936: 221) und HACK & SCHMIDT (1983) hin. Tab. 1 zeigt die durch v.SEIDLEIN (1988) vorgenommene Seriengliederung Migmatit-Granoblastit-Serie entspricht dem Kern der Ulten-Serie. des Kristallins S' der PL. Die Auch der tektonische Bau ist beiderseits der PL unterschiedlich. Das zeigen bereits die in beiden Serien dominanten mesoskopisch erkennbaren Foliationen. Diese können wegen der im Streichen weitgehend homogenen Struktur der Blöcke in zwei Sammeldiagrammen (Abb. 3) verglichen werden. Im N-Block herrschen flach nach SE einfallende S-Flächen vor, die im lOer-und im lOOer-m-Bereich um flachliegende ENE-WSW-Faltenachsen seicht gewellt sind. Tab. 1: Seriengliederung des Kristallins S' der PL (v. SEIDLEIN 1988) Schlingenserie Migmatit-Granoblastit-Serie Bt-Pl-Gneis-Serie Pegmatit-Gli-Sfr-Serie Grt-Ky-St-Glimmerschiefer/Paragneise Amphibolite Quarzite Orthogneise Pegmatite Diatexite Migmatite Metatexite Grt-Ky-Gneise Pegmatite Peridoti te Bt-Pl-Gneise Amphibolite Quarzite Marmore Pegmatite Glimmerschiefer Diaphthorite Pegmatite Demgegenüber meist steil mit Existenz zweier S-B1ockes kann stehen die Foliationen im S-Block nahe der PL und insbesondere im Zentralteil der Ulten-Serie Einfallen nach SE. lOer-m-Falten sind NW-vergente Spitzfalten, die im Diagramm durch die mit den Faltenschenkeln korrespondierender Submaxima wiedergegeben werden. Der Großbau des gut als Antiklinorium mit ENE-WSW-verlaufender Achse verstanden werden (Abb. 4). Von dieser Interpretation muß allerdings der SE-Teil der Serie, d.h. die Anteile' im Hangenden der Rumo-Linie, ausgenommen werden (v.SEIDLEIN 1988), welcher neben einem etwas geringeren Metamorphosegrad lokal auch Falten mit steilen Faltenachsen zeigt (SCHMIDEGG 1936). 11 > 1.0 > 3.0' > 7.0 1; Da > 10.0 '" • -13." im a UNTERE '" HALBKUGEL SCHMIDT'SCHES (pro NETZ 1. 0 t der Halbkugelfläche) (pro n - 108 1. 0 1; der Halbkugeltläche) Abb.3: Lage der Foliationen S'(a) und N'(b) der PL SE NW C.di Olmi 2~39 Fig.4 '"'" '" c ~ ~ '" '0; " I .~ Ci> '0; ~ c: ::> 'Cl \ '" Q; E .~ ~ '"~ N '"Q; 'ij; c N ~ '"c .: AbbA: Struktureller Bau des Ulten-Kristallins nach ROST & BRENNEIS (1978) n - 130 12 Im Detail ist die Tektonik beider Blöcke erheblich komplexer als oben dargestellt. Im N-Block können nach den Kriterien Faltenstil, Faltenorientierung und Faltengröße mindestens vier Faltengenerationen unterschieden werden: 1) SSE-vergente spitze Falten mit rn-Dimensionen mit ENE-WSW-verlaufenden, flach in beide Richtungen abtauchenden Achsen sind bisweilen reliktisch in quarzit ischen Lagen erhalten. Sie weisen "s-" und"z-"Geometrien auf, die sie als parasitäre Falten zu übergeordneten Großfalten in m- bis lOer-m-Bereich ausweisen. Letztere sind aber nicht vollständig aufgeschlossen. 2) enge liegende Isoklinalfalten von rn-bis lOer-m-Größe um ENE- WSW-Faltenachsen sind die dominierenden Strukturen und N' oberhalb des Lago Corvo und S' des Lago Pian Palu (W' von Peio) gut aufgeschlossen. Ihre Achsenflächen fallen flach nach SE ein. Von dieser Faltung wurden auch Pegmatoide mitbetroffen (Abb. 5, 6). Marmore reagierten auf diese Verformung mit kontinuierlichen Überfaltungen. 3) Offene Falten und nach NW aufsteigende Knickfalten um ENE-WSW-Faltenachsen im rn-Bereich sind selten und dann an Quarzitlagen ausgebildet. Sie verfalten die F2 zuzurechnende Hauptfoliation der Gesteine. 4) N' und NW' des Lago Corvo sind offene Wellungen um NE-SW-Achsen sichtbar. Sie verfalten auch den Kontakt zwischen Quarzphyllit und N-Block-Kristallin. Mit ihnen können möglicherweise Feinfältelungen um NESW-Achsen in phyllosilikatreichen Gneisen direkt im Liegenden der PL parallelisiert werden, die am E' Ausgang des Val Montozzo beobachtet wurden. ANDREA TI A(l952) betrachtete den gesamten Quarzphyllit-Komplex als weitspannige Synkline um eine ENE-verlaufende Muldenachse. Eine Vielzahl diaphthoritischer des tektonischen Aufbaues. Bewegungshorizonte innerhalb des N-Blockes verursacht weitere Komplikationen Im S-Block-Kristallln (N' der Rumo-Linie) herrschen in den Gneisen die bereits erwähnten :l:aufrechten Isoklinalund Spitzfalten vor, bei denen neben NW- Vergenzen auch WNW-Vergenzen vorkommen. Das betrifft aber LW. nur den unmittelbaren Grenzbereich zur PL. Über die Komplexität des tektonischen Baues gibt Tab.2 Auskunft. Tab.2:Tektonischer Stil im Kristallin S' der PL (v. SEIDLEIN 1988): Schlingenserie Migmatit-Granoblastitserie "Schlingen" mit Sattel- und Mulden'etrukturen - Ubergang von stei-len zu flachen Achsen Bt-PI-Gneis-Serie Pegmatit-Gli-Sfr-Serie Isoklinale Faltung mit starker Durchsetzung mit Pegmatiten Durchschieferung In einem Marmorkomplex S' von Bagni di Rabbi treten sheath-folds W bis ESE-WNW-orientiert. im dm-Bereich auf. Ihre Längsachsen sind E- Flexurzonen und Knickzonen mit unterschiedlichen Orientierungen sind scheinbar immer an die Nähe größerer Störungszonen gebunden und dementsprechend besonders nahe der PL anzutreffen. Beide Gesteinsblöcke werden von oligozänen Gangschwärmen durchsetzt (BECCALUV A et a1.1983, GATTO et a1.1976), die vereinzelt (magmatisch gebildeten) Granat enthalten. Es handelt sich um kalkalkalische Andesite, die nach Abschluß der Gebirgsbildung intrudierten. Sie sind Teil einer überregional entwickelten Differentiationsreihe, die systematisch von tholeiitisch bis zu sehr K-reich variiert (BECCALUV A et a1.1983). Unmittelbar im tektonisch Hangenden der PL zwischen Rabbijoch und Ultental kommen Hornblendeporphyrite unsicheren Alters vor. Abb. 5: Liegende Isoklinalfalte im Kristallin N' der PL, N' des Lago Corvo/Haselgruber See (Rabbijoch) Abb. 6: Verfaltete Pegmatoide im Kristallin N' der PL, S' oberhalb des Weilers Taisten, Ultental 14 11.2 Mikroskopie und Mineralparagenesen Um die Metamorphosen beiderseits der PL zu charakterisieren, wurden aus beiden Kristallineinheiten Proben genommen. Der größte Teil der angefertigten Dünnschliffe stammt aus Metapeliten, weil gerade in diesen Gesteinen die für die erreichten metamorphen Grade typischen Mineralgesellschaften erwartet werden. Die Proben sind so gewählt, daß sie trotz ihrer geringen Anzahl als repräsentativ für den gesamten betrachteten Raum gelten können. Jeder Probe entspricht ein Paar von senkrecht zueinander geschnittenen Schliffen senkrecht zur Foliation und senkrecht bzw. parallel zur Lineation. Die Verteilung der Probenpunkte kann der Karte entnommen werden. Einen Überblick über die Mineralbestände die Tafeln 10 -13. der Gesteine geben die Tabellen 3 und 4; typische Schliffbilder zeigen Die Gefüge der Metapelite sind folgendermaßen charakterisiert: Im N-Block dominieren feinkörnige lepidoblastische Gneise und Schiefer. Die typischen Korngrößen betragen einige Zehntelmillimeter, Granate meist ein bis einige mm, Glimmer maximal einige mm. Lediglich präalpin gebildeter Staurolith weicht davon mit bis zu cm-großen Kristallen stark ab. Die Glimmer haben planar geregelte offene Teilgefüge, so daß keine perfekte Schieferung entwickelt ist. Sie stehen in Wechsellagerung mit mm- mächtigen quarzreichen (und teilweise plagioklasführenden) Lagen. Die Quarzaggregate sind parallel zum so entstandenen Lagenbau geplättet. In den Gesteinen erkennbare Lineationen sind Streckungslineare der Quarzaggregate und parallel dazu liegende Runzelungen der Glimmer. In nematoblastischen Hornblendegneisen sind die Amphibole mit ihren morphologischen Längsachsen :tparallel zur Lineation eingeregelt. Für den S-Block sind Metamorphite mit lepidoblastischen und granoblastischen Gefügen (und Übergangsformen dazwischen) typisch. Nur selten liegen Schiefer vor; meist handelt es sich um Gneise. mit allen Das Korngrößenspektrum liegt eine Größenordnung über dem des N- Blocks. Quarze und Feldspäte haben meist Durchmesser von Imm und darüber, Glimmer, Granate, Staurolithe und Kyanite sind meist einige mm bis über lcm groß. Auch hier ist ein stofflicher Lagenbau (Qtz/Fsp-Glimmer)im mm-Bereich zu beobachten. Zusätzlich zur Plättung der Mineralaggregate in dieser Foliation kommen häufig Diskenquarz-Individuen vor. Mikroskopische Verfaltungen der oft als anastomosing cleavage entwickelten S-Flächen sind scheinbar seltener als im N-Block; deshalb ist die Lineation der Gesteine hauptsächlich als Mineralstreckung definiert. In beiden Gesteinsserien vor. kommen nahe an den Scherzonen erst mikroskopisch Nachfolgend hingewiesen: auf wird kurz einige erst unter dem Mikroskop erkennbare deutliche shear-band-Foliationen Merkmale N-Block: Quarz ist meist randlich verzahnt und zeigt schwache Korngrenzrekristallisation. schwach undulös. Meist treten die Einzelkörner zu Ribbons zusammen. wichtiger Minerale Größere Körner sind In die Quarzmatrix sind vereinzelt Plagioklase eingestreut. Sie sind meist idiomorph, nur schwach verzwiIIingt und kräftig serizitisiert. Es handelt sich um feinkörnigen Albit und Oligoklas. Die Glimmer liegen als mm-große Scheiter im S und zeichnen vereinzelt Faltungen nach. Neben Kinks an Glimmern und polygonalen Glimmerbögen fällt sehr oft eine Zerscherung der Glimmer ins Auge. Während Serizit das Umwandlungsprodukt des Muskowits ist, erfährt der Biotit eine randliche Umkristallisation zu Chlorit. 15 Tabelle 3 Mineralbestände von Paragesteinen im N-Block 0 " '"" " rl'"O rl'rl Ol~..c p.,o ~rl~ >l..-l s::~ O'P-4X::S::QO~:X:~CI)<CI)C Probe-Nr. Koordinaten 7.7.4 5.7.5a 5.7.5b 9.7.2 4.9.1a 10.7.4a 2.6.6 12.7.9 15.8.1a 15.8.1b 12.7.10 13.7.9 24.5.3 21.8.1 +> M (R/H) Gestein 1623150/5130950 1628675/5133900 1628675/5133900 1632550/5139330 1635840/5138965 1635700/5141760 1641300/5143350 1640235/5145165 1639330/5145000 1639335/5145000 1640410/5145370 1643600/5147330 1647400/5153125 1647975/5151775 2-Gli-Gneis 2-Gli-Sehiefer Hbl-Gneis Chl-2-Gli-Gneis Ser-Ep-Gneis St-2-Gli-Gneis Chl-2-Gli-Sehiefer Chl-2-Gli-Gneis Hbl-Gneis 2-Gli-Sehiefer Grt-2-Gli-Gneis Grt-2-Gli-Gneis Grt-Ms-Gneis 2-Gli-Gneis Akzessorien x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Opq, Tur, Sph Opq, Sph, Ap Opq, Sph, Ap Opq, Sph Ce, Opq, Py, Sph Opq, Tur, Sph Crd Opq, Grp Opq, Tur, Sph Opq, Sph Opq Opq, 11m, Harn, Sph Opq, Tur Opq, 11m, Hern, Ce Tur, Ap Tabelle 4: Mineralbestände von Gesteinen im S-Block 0 '"" " " O'p.,;x;::e::QO~::C;X;CJ)<CI)O ~ Probe-Nr. 6.7.5 8.7.2 8.7.3 3.9.3 5.9.1 5.9.2 5.9.5 17.7.5 12.7.5 17.7.10 14.7.2b 14.7.3 14.7.4 21.8.2a 21.8.2e 21.8.2e 16.8.2 16.8.3 27.5.9 27.5.3 27.5.6 11. 7 .1.1 11.7.1.4 4.6.7 30.5.2 30.5.5b 2.7.4 Koordinaten ••••• ~ Ol ~ rl'rl .s: 0..0 rl'"O C ~ >lI ••.•• +> M Akzessorien (R/H) Gestein 1629275/5132375 1632905/5137785 1632910/5137775 1632900/5137760 1639450/5136875. 1693525/5137000 1693625/5137150 1642040/5144805 1642325/5144630 1642225/5144785 1648025/5150000 1648140/5149875 1647900/5150250 1650900/5149675 1650900/5149675 1650900/5149675 1657525/5158975 1657375/5158950 1656200/5158225 Bt-PI-Gneis Ky-2-Gli-Gneis St-2-Gli-Gneis Ky-2-Gli-Gneis 2-Gli-Gneis Bt-Gneis Grt-2-Fsp-Gneis diaphthor. Gneis 2-Gli-Gneis 2-Gli-Gneis Ky-Grt-Bt-Gneis Grt-2-Gli-Gneis diaphthorit. Gneis Grt-Ky-Granitgneis x x x x x x Grt-Granitgneis x x x x x x x x 0 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 0 x x x x x x x x 0 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 1657850/5157775 2-Gli-Sehiefer 2-Gli-Gneis x x x x x x 1657550/5157025 1645575/5141950 1645375/5141825 1649000/5137700 1653625/5147375 1652430/5146400 1636000/5129650 2-G1i-Gneis diaphthorit. Gneis Grt-Sil-2-G1i-Gneis 2-Gli-Gneis Sil-2-Gli-Gneis St-Grt-Gneis Si1-St-Grt-Gneis x x x x 0 x x x x x x x x x x x x x x x x 0 x x x x x x x x x x x x x x x Grt-Granitgneis St-Grt-2-Gli-Gneis diaphthorit. Gneis x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 0 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Opq, Opq Opq Opq Sph, Opq Opq, Czo Opq Opq, Opq Sph, Sph. Sph Sph Opq, Opq, Opq, Opq. Opq, Opq, Opq, Opq, Opo. Opq, Opq Opq Sph, Czo Crd Crd Tur Sph, Czo Tur, Ap Crd Tur Ap Sph, Ap Grp Grp Tur Sph Tur Sph Crd Sph Hem Sph, Tur, Zr 16 Dieser sekundär gebildete xenomorphe Chlorit ist fast überall in feinen Filzen und Blättchen wurde auch aus Granat und Staurolith gebildet. anzutreffen und Staurolith ist jedoch selten. Seine idiomorphen Kristalle wurden nicht nur chloritisiert, sondern auch stark serizitisiert und sind oft nur als Pseudomorphosen erhalten. Das gleiche gilt für die Sillimanite. Sie waren wohl schon primär selten und bildeten Fibrolithe. Nicht-serizitisiert findet man sie als feine Nadeln in Quarz gepanzert vorliegen. Der als Übergemengteil fast immer vorhandene Granat ist häufig kataklastisch und stark chloritisiert; Klinozoisit sind meist idiomorphe kleine Prismen, die mehrfach wiederholten Zonarbau zeigen. Epidot und S-Block: Qym ist auch hier lagig angereichert. Er zeigt vielfach Spuren kalter Deformation und ist meist schwach undulös. In der Nähe von Scherzonen kommt es aber bis zu extremer Ausbildung von Deformationslamellen, Kinks und Subkornbildung besonders bei Großkörnern. Die Korngrößen sind bereits innerhalb von Schliffbereichen sehr variabel und die Einzelkörner (wie auch die Kornaggregate) sind deutlich geplättet. Einzelne große Diskenquarze kommen vor, zerfallen aber meist in kleinere Rekristallisate. Gerade Korngrenzen mit Tripelpunkten sind verbreitet. Kornverzahnungen wurden durch kräftige Korngrenzrekristallisation begradigt. Plagioklase liegen isoliert in einer Quarzmatrix oder treten in feldspatreichen Gneisen mit Orthoklasen zu Feldspatlagen, die Quarz in Zwickeln führen, zusammen. Die Individuen sind leistenförmig-idiomorph oder hypidiomorph-körnig und meist scharf polysynthetisch verzwillingt. Der Anorthitgehalt liegt bei An25 (Messung mit der Mikrosonde; U-Tisch-Messungen nach der Zonenmethode von RITTMANN ergaben Werte zwischen An23 und An50)' Die Plagioklase sind unterschiedlich stark -aber insgesamt viel schwächer als im N-Block- serizitisiert und, wie auch der Kalifeldspat, oft poikiloblastisch von Quarz durchsetzt. Sie zeigen bisweilen schriftgranitartige orientierte Verwachsungen mit Quarz. Vereinzelt wurden sie bruchhaft deformiert und zeigen jetzt Quarz auf durch hydraulic fracturing gebildeten Rissen. Xe nomorphe PlagioklasbIasten sind Oligoklase (An13Ab860r<l; Mikrosondenmessung) Der Kalifeldspat bildet meist xenomorphe Vereinzelt weist er Mikroklingitterung auf. bis hypidiomorphe Orthoklas-Körner und ist i.A. stark serizitisiert. Die Glimmer sind lagig angereichert. Es sind gerade Scheiter, welche parallel oder sperrig angeordnet sind, und die selten Deformationsspuren in Form von Kink-bands zeigen. Sie sind nur sehr vereinzelt randlich zerschert. Biotit entmischt chloritisiert. parallel zu seinen Basisflächen kräftig Ilmenit. Muskowit kommt häufig in Nestern vor, welche möglicherweise diesem Falle sind die Gefüge trotz des hohen Glimmergehaltes steht vielfach mit Orthoklas im Gleichgewicht, greift aber auch oder schließt ihn ein. Öfter werden allerdings auch idiomorphe Verbreitet sprossen dicktafelige Muskowite quer zur Foliation. Auf Kosten von Biotit und Staurolith sowie um kataklastischen wie die Glimmer Kink-bands zeigt. Er wird nur in der Nähe von Scherzonen die Kornformen von Kalifeldspat nachzeichnen. In granoblastisch und nicht lepidoblastisch. Muskowit in diesen über, ist an Endflächen mit ihm verzahnt Muskowitplättchen in Kalifeldspat eingeschlossen. Kyanit wurde grobblättriger Solche Knickzonen weisen auch viele der Disthenstengel und der Staurolithprismen werden. Staurolith schließt bisweilen kleine idiomorphe Granate ein. Chlorit gebildet, der auf, die lokal auch serizitisiert 17 Sillimanit bildet Fibrolithe, die vereinzelt ebenfalls zu synkinematische Sillimanitsprossung aus Kyanit anzunehmen. Serizitfilzen umkristallisierten. Lokal ist eine Andalusit kommt nur sehr selten vor, und zwar in kleinen Idioblasten, die auf Kosten von Sillimanit und Kyanit gesproßt sind. Die Qm.rullkörner sind ebenfalls großenteils idioblastisch und poikiloblastisch mit Quarz und Biotit durchsetzt. In der Nähe von Störungszonen sind sie stark kataklastisch und chloritisiert. Es lassen sich zwei Granattypen unterscheiden; grobkörnige, farblose bisblaßrosa Granate sind nach Mikrosondenuntersuchungen pyropreich (Kerne bis 25 Mol% Pyr). Sie sind randlich korrodiert (abgerundet), aber meist nicht kataklastisch und kommen im hochmetamorphen metagranitoiden Kernbereich der Ultenserie vor. Gelblich-rötliche Granate sind dagegen meist idiomorph, aber häufig kataklastisch und in den Metapeliten des gesamten S- Blockes verbreitet; sie sind pyropärmer und spessartinreicher (vgl. 11.3). Solche Granate liegen lokal auch als idiomorphe Individuen in St-und Pl-Blasten sowie von Crd umschlossen vor. Cordierit-Xenoblasten überwachsen alle anderen Minerale und sind bräunlich getrübt bzw. pinitisiert. nur ganz vereinzelt vor. Die folgenden wichtigen Mineralparagenesen N-Block: a) b) c) d) e) f) und Mineralreaktionen Sie kommen treten auf: Bt-Grt-Ms-Qtz Bt-Pl-Ms-Qtz EP/Czo-Act-Bt-Ms-Qtz Ep/Czo-Bt-Cc-Ms-Qtz Act-Grt-Bt-Qtz St-Bt-Grt-Ms-Qtz Chlorit tritt jeweils bei Bildung retrograder Ilmenit. Ungleichgewichte hinzu. Er entmischt im Falle der Bildung aus Biotit Die oben angeführten Paragenesen lassen sich wegen des Auftretens von Staurolith bei Fehlen von Kalifeldspat in den medium grade WINKLERs (1979) einordnen (Abb. 7). Paragenesen mit Ep/Czo sind Folge der Karbonatgehalte ihrer Edukte und widersprechen dem nicht. Als Staurolith-bildende Reaktionen kommen a) Chl+Ms+Grt <=> St+Bt+Qtz+H20 und b) Chl+Ms <=> St+Bt+Qtz+H20 in Frage, während nichts auf die Beteiligung von Chloritoid hinweist. Diese Reaktionen laufen bei ca. 550 Grad C ab (HOSCHEK 1969) und sind nur schwach druckabhängig. Das seltene Auftreten gepanzerter Sil-Relikte verlangt ebenfalls diese Mindesttemperatur. Bei Verwendung der Al2Si05-Tripelpunkte von HOLDAWAY (1971) und von MÜLLER & SAXENA (1977) ist innerhalb eines Temperaturbereiches von 50 Grad C über und unterhalb 550 Grad C (vgl. Mikrosondenuntersuchungen) die SilBildung auf Drucke zwischen ungefähr 4 und 6 kbar beschränkt. Wichtige und kräftig entwickelte retrograde Umwandlungen => Bt Grt => St => Sil => entsprechen dem low grade und sind insbesondere: Chl+Ilm ChI Ser+Hem Ser 18 Alle diese Umwandlungen verlangen Stoff transporte über fluide Phasen, insbesondere Zufuhr von Wasser und Alkalien und Abfuhr von Magnesium,Calcium und Eisen. Letzteres wurde meist sehr schnell ausgefällt, was sich in der intensiven Imprägnierung der Gesteine mit Limonit und Hämatit widerspiegelt. Die Mineralgesellschaften im S-Block sind vielfältiger überprägt worden. Es sind: S-Block: und weniger stark durch retrograde Ungleichgewichte a) Ky-Kfs-Grt-Bt-PI-Ms-Qtz b) Sil-Kfs-Grt-Bt-Qtz c) Ky/Sil-Bt-Grt d) Kfs-Grt-Bt-Ms e) Ky-Sil-Bt-Grt-Ms-Qtz f) St-Bt-Ky-Ms-Qtz g) St-Bt-Grt-Ms-Qtz h) Crd-Grt-PI-Ms-Qtz i) Crd-Bt-Grt-Ms-Qtz j) Grt-Bt-PI-Qtz k) And-Bt-PI-Qtz Zusätzlich ist auf das Auftreten "schriftgranitischer" orientierter Qtz- Fsp- Verwachsungen hinzuweisen,die im höchstmetamorphen Zentralbereich (Ilmenspitze) vorkommen und belegen, daß in chemisch geeigneten Kleinbereichen vereinzelt PT -Bedingungen nahe zur Anatexis erreicht wurden. Die Mineralgesellschaften a-d sprechen für Bedingungen, die an der Grenze zum high grade (sensu WINKLER) lagen (Abb. 8), insbesondere, wenn man der Interpretation HERZBERGs et aI. (1977) folgt. Sie machten für die Entstehung des Kfs und des Ky in der Granoblastit-Serie eine Schmelzreaktion von Ms und Qtz bei Drucken über 10 kbar und Temperaturen über 750 Grad C verantwortlich. Scheinbar ist aber durch die Reaktion ein großer Teil des Muskowits erst retrograd wieder aus Kalifeldspat (rück- )gebildet worden, worauf die Gesteinsgefüge hindeuten. Das setzt Wasserzufuhr nach dem absoluten thermischen Höhepunkt der Metamorphose(n) voraus. Vereinzelt ist aus den Wachstumsformen der Granatkristalle Bt-Aggregaten (Paragenese c) auf die Reaktionen und den Wachstumsbeziehungen zwischen Grt-Sil/Ky- St+Qtz <=> Grt+Sil+H20 (2, RICHARDSON 1968) St+Ms+Qtz <=> Bt+Sil+H20 (2', HOSCHEK 1969) zu schließen. Die Paragenesen e,f,g liegen im Almandin-medium-grade Die "Paragenesen" hund anderen Minerale. und entsprechen damit geringeren PT -Bedingungen. i stellen keine Bildungsgleichgewichte dar; vielmehr überwachsen Cordieritxenoblasten die Die Crd-Bildung fällt in den Crd-Alm-medium grade und entspricht, verglichen mit dem Alm-medium-grade, geringeren Drucken. Damit korrespondiert gut die Bildung von (späten) Andalusit-Blasten in Mineralassoziation k. 19 PI N -BLOCK kbar 10 Ky,And,SiI 5 o 400 500 600 700 Abb. 7: Paragenesen und metamorphe Entwicklung des Kristallins N' der PL. Gleichgewichtskurven aus MÜLLER & SAXENA 1977; Al2Si05-Tripelpunkte nach HOLDAWAY(1971; "H") und nach MÜLLER & SAXENA (1977; "M"). Durch Paragenesen oder Reaktionen belegte Bereiche sind schraffiert; der Bereich ermittelter Grt-Bt- Temperaturen ist durch Dreiecke eingegrenzt."X": Sil in Qtz gepanzert HOSCHEK (1969) untersuchte die Reaktion in einem Temperaturintervall von 590-670 Grad C. Ihre Mindesttemperatur im Stabilitäts bereich des Sillimanits beträgt 590-630 Grad C, und ihr Eintritt ins Sillimanitfeld liegt je nach gewähltem AI2Si05- Tripelpunkt bei 2,5 bis 3,5 kbar. Reaktion (2) ist kaum druckabhängig und läuft bei ca. 700 Grad C ab. Mit den Reaktionen und Paragenesen lassen sich die Bildungsbedingungen der Metamorphite im S-Block einengen (Abb. 8): Peak-Temperaturen liefert die Reaktion (2). Im Kern des Ultener Kristallins wurden anatektische Bedingungen erreicht. Stabile Al2Si05-Phase war Disthen. Die Mehrzahl der Gesteine zeigt Staurolith im Stabilitäts bereich des Disthen und Ms neben Qtz ohne Kfs-Bildung aus diesen Mineralen. Die Staurolith bildung wird durch Reaktion (3) : Chl+Ms <=> St+Bt+Qtz+H20 (HOSCHEK 1969) beschrieben, die bei Temperaturen über 550 Grad C abläuft. Die Drucke müssen mindestens 5-6 kbar betragen haben. Dieser Abschnitt der Metamorphosegeschichte ist bei weitem am häufigsten in den Gesteinen dokumentiert. Besonders in stark deformierten Bereichen wurde Ky durch Sil ersetzt, was auf PT-Bedingungen im Grenzbereich zwischen diesen Phasen schließen läßt. 20 5 - BLOCK PI kbar 10 CD M$" Otz = Sil,Ky AI2SiOS'" Kh .• H20 Q) S,+Oh:Grt+sa+H2o o S'.Ms-QI:r:=Bt+AI2SiOS+H20 C!> Chi. M$ = St .• 81 .•atz .H20 o Pri= And+Qtz+H20 .•Kfs .Otz !Pl !Hag !ltm FeO F 5 M Sil,And .Hs .Otz M o 400 500 600 700 TI oe Abb. 8: Mineralassoziationen und metamorphe Entwicklung im Kristallin S' der PL unter Einbeziehung der ermittelten Grt-Bt-Temperaturen. Gleichgewichtskurven aus MÜLLER & SAXENA 1977. AI2SiOSTripelpunkte nach HOLDA WAY (1971; "H") und MÜLLER & SAXENA (1977; "M"). Durch Paragenesen oder Reaktionen belegte Bereiche sind schraffiert; der Bereich ermittelter Grt-Bt- Temperaturen ist durch Dreiecke begrenzt. GB Granoblastitserie, S "Schlingenserie" v.SEIDLEINs, Ml,2 Metamorphosestadien, R = Retrogression Die dargestellten Verhältnisse werden als Ausdruck zweier getrennter Abschnitte in der metamorphen Entwicklung des S-Blockes interpretiert ("MI" und "M2"). Die Paragenesen und Reaktionen von "MI" sind in der GranoblastitSerie v.SEIDLEINs (1988), aber auch in den tiefsten Partien der ihr auflagernden "Schlingenserie" angetroffen worden, während für die nicht im unmittelbaren Grenzbereich zu den Granoblastiten stehenden höheren Anteile letzterer die Mineralgesellschaften und Reaktionen von "M2" typisch sind. Weil aber innerhalb der Granoblastite anhand der Grt-Biotit- Thermometrie nicht nur "Ml"- Temperaturen, sondern vereinzelt auch für "M2" typische Werte gefunden wurden, wird dieser Umstand hier nicht als Ausdruck eines Temperaturgradienten während einer einphasigen Metamorphose, sondern als Effekt der Überprägung von MI durch M2 gesehen. Aufgrund der bisher vorliegenden Kenntnis über die Verteilung der durch MI dominant geprägten Bereiche wird diese Metamorphose als Folge der Platznahme der "wärmeren" Granoblastite in ihrem jetzigen Rahmen gedeutet. Die einsetzende beschleunigte Auskühlung der Granoblastite bewirkte ein Einfrieren der zu diesem Zeitpunkt stabilen Mineralparagenesen und temperaturabhängigen Mg-Fe-Austauschgleichgewichte zwischen Grt und Bt. Für den Rahmen der Granoblastite bedeutete diese Phase dagegen den Höhepunkt eines prograden Metamorphosepfades. M2 hängt mit der gemeinsamen Deformation der Serien zusammen, weil die bezüglich MI bereits retrograden amphibolitfaziellen Reaktionen, insbesondere die SiI-Bildung an "high strain-" Zonen gebunden sind; ältere Kyanite und Staurolithe wurden vielfach deformiert. Die gute Erhaltung von MI-Paragenesen in der Granoblastitserie geht darauf zurück, daß sich diese Einheit als kompetenter Körper verhielt, der während M2 nur in Randbereichen merklich verformt wurde, intern aber seinen ererbten Zustand bewahren konnte. 21 Die späte Blastese von Andalusit gehört bereits zum weiter absteigenden Ast des in Abb. 8 skizzierten PT-Pfades. Die in Diaphthoresezonen zu beobachtende Serizitisierung von Al2Si05 ist in Abb. 8 durch Reaktion (4) dargestellt, in welcher allerdings Pyrophyllit das Abbauprodukt ist. Ein solcher Metamorphoseverlauf läßt sich gut mit dem von HERZBERG et al.(l977) anhand der Granatperidotite entwickelten Modell vergleichen (Abb. 9). Die Gesteine enthalten in der Granoblastitserie Zeugen der Entwicklung ab Abschnitt 3/4 des PT -Pfades der Ultramafite. Frühere Stadien sind in den -verglichen mit den Peridotitenreaktionsfreudigeren Meta-Peliten und -granitoiden nicht dokumentiert, weil die Hebung bei Aufrechterhaltung hoher Temperaturen ablief und kontinuierliche Anpassungen des Mineralbestandes an die durchlaufenen Milieus stattfanden. Die Temperaturen der Ultramafite nach deren Platznahme in der Unterkruste (Stadium 2) wurden in ihren Nebengesteinen ohnehin großenteils nicht erreicht, sonst wären mehr Granoblastite (und reliktische granoblastische Gefüge) entwickelt. Abschnitt 4/5 läßt sich mit Heraushebung infolge von Krustenausdünnung unter anorogenen Verhältnissen deuten. Die ab Phase 5 einsetzende raschere Abkühlung und Druckentlastung des Gesteinspaketes führte zum Einfrieren der in diesem PT -Bereich stabilen Paragenesen (M2), die darum nun vorherrschen. Diese Phase entspricht möglicherweise einem Zeitraum orogener Deformation und Heraushebung. / ..•..••.. /\!!!'.~J!!Y!j~.'.~n .•.• 1500 .... vI ••• ... I•• 0 .... w I a: 21000 4: a: w a. i ! ::; .............. .// w I- '3\ f'o<P' /' 500 mantle 10 20 PRESSURE 30 40 KILOBARS Abb. 9: metamorphe Entwicklung der Ultrabasite und ihrer Nebengesteine in der Ulten-Serie (HERZBERG et aI. 1977); Vergleich der Entwicklung in der Ultenserie (Val Clapa) mit derjenigen der Granatperidotite von Almklovdalen (Norwegen). Die epizonalen retrograden Reaktionen im S-Block entsprechen denen im N-Block. Sie sind zum Teil dem letzten Abschnitt des geschilderten stetigen (präalpinen) Metamorphosepfades zuzurechnen. Da sie besonders in der Nähe jüngerer Scherzonen verstärkt auftreten, sind sie aber größtenteils unabhängig von diesem. Insgesamt sind diese diaphthoritischen Umkristallisationen jedoch sehr viel seltener als im N-Block. Es sind: Bt => Chl+Ilm Grt => Chi St => Ser+Hem St => Chl+Opq Crd => Ser+Opq PI => Ser Kfs => Ser Ky => Ser Zusammenfassend läßt sich also die metamorphe Entwicklung Metamorphosestadien nach einer Peak-Metamorphose unter erreichten die N-Block-Gesteine metamorphe Bedingungen, pro graden Metamorphosepfad. des S-Blocks als Abfolge einer Reihe retrograder Unterkrustenbedingungen deuten. Demgegenüber die "M2" im S-Block entsprechen, auf einem 22 II.3 Mikrosondenuntersuchungen und Geothermometrie Um weitere Aussagen über die Metamorphosen der beiden Kristallinblöcke machen zu können, wurden einige Minerale mit der wellenlängendispersiv arbeitenden ARL-SEMQ-Mikrosonde des geochemischen Instituts der Universität Göttingen untersucht. Die Messungen erfolgten bei einer Beschleunigungsspannung von 5KV und einem Probenstrom von 200 nA auf dem verwendeten Kaersutitstandard. Effekte durch Elektronenrückstreuung und -Abbremsung durch das Probematerial, Absorption von Röntgenstrahlung und sekundäre Fluoreszenz, welche die Meßergebnisse beeinflussen, wurden durch das Rechenprogramm MAG 4 und teilweise durch die weniger Rechenzeit beanspruchende Korrektur nach BENCE & ALBEE (1968) minimiert. Häufiges Anfahren des verwendeten Standards ermöglichte die Berücksichtigung der Gerätedrift und von sprunghaften Veränderungen der Meßbedingungen. Dabei konnte die Elementverteilung des Standards La. mit einer Genauigkeit von :!:3%reproduziert werden; eine Ausnahme machten lediglich die Elemente Al und Si (s.u.), für die lediglich eine Genauigkeit von :!:7%angenommen werden kann. Eine Problematik der ermittelten Analysen ergibt sich aus dem verwendeten Standard. Er wurde als Kompromiß ausgewählt, um mehreren gleichzeitig an der Mikrosonde arbeitenden Personen mit verschiedenen Fragestellungen gerecht zu werden. Ein optimaler Standard sollte aber den untersuchten Mineralen möglichst ähnlich sein. In diesem Zusammenhang spielt es eine Rolle, daß der Standard (Kaersutit) z.T mit wasserhaltigen Mineralen (Glimmer und Chi) verglichen wurde. Daraus resultieren zu niedrige Analysesummen (Glimmeranalysen um 96% (:!: 3%) und Chloritanalysen um 90% (:!:3%». Erheblich zu hohe Gesamtanalysen für Granate mit der Mikrosonde sind ein verbreitetes Phänomen; sie hängen mit der Natur des Granates als schlechter elektrischer Leiter und mit der Güte der Probenbedampfung zusammen. Der Granat erfährt U.U. im Verlauf der Messungen eine zunehmende elektrostatische Aufladung und baut ein Feld auf, das die relativen Intensitäten von Proben- und Strahlstrom beeinflussen kann. Da aber die Intensität des Strahlstromes zur Normierung der gemessenen Röntgenimpulse verwendet wird, bewirkt dann eine relative Schwächung des Strahlstromes insgesamt zu hohe Analysewerte. Dieser Fehler wurde rechnerisch korrigiert (Normierung von Analysegruppen auf 100 %). Dieses Problem würde sich bei der Verwendung eines dem Probematerial in der Zusammensetzung und den physikalischen Eigenschaften ähnlicheren Standards nicht stellen. Die Analyse von Biotiten leidet nicht unter diesem Umstand (bessere Leitfähigkeit des Minerals), wie ein Vergleich der im Anhang dargestellten Messungen mit publizierten Analysen (z.B. CHIPERA & PERKINS 1988) zeigt. Hier spielen vielmehr vereinzelt Defizite bei den Alkalien (dampfen unter dem Elektronenstrahl leicht ab) eine Rolle. Hinzu kamen mechanische Probleme mit der Mimik des Spektrometers 5 für AI und Si, das im Verlauf der Messungen schließlich völlig ausfiel und ausgewechselt wurde. Als Folge ergaben sich Ungenauigkeiten bei der AI, Si-Bestimmung. Zur Interpretation der Analysen sind darum die folgenden Überlegungen wichtig: - Der Hauptfehler der Analysen liegt im A1203- und Si02-Gehalt. Der Einfluß auf die Berechnung von GrtEndgliedern ist minimal. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß sich auf eine Granatformel mit 12 fast durchwegs 5 Einheiten von (Si+Al) ergeben (vgl. Tab. 5,6), die Abweichungen hiervon betragen meist unter 4%. ° - Defokussierungseffekte beeinflussen die Messungen von Mg,Fe,Ca und Mn kaum; für Temperaturberechnungen ist der Fehler für unmittelbar nacheinander im gleichen Kleinstbereich durchgeführte Messungen linear und beeinflußt darum die KD-Werte nicht (Quotientenbildung). - Die Absolutwerte der AI-und Si-Gehalte (insbesondere der Glimmer) weisen relativ große Unsicherheiten auf. Wegen der daraus folgenden insgesamt geringen Präzision der Gesamtanalysen ist die Berechnung eventueller Fe3+_ / 23 Gehalte der Minerale nicht möglich (DROOP 1987). Auch dieser Umstand ist für die Grt-Bt- Thermometrie zweitrangig, da ohnehin allgemein das Gesamteisen als FeO verrechnet wird (vgl. z.B. FERRY & SPEAR 1978, CHIPERA & PERKINS 1988). Die im folgenden verwendeten Analyseergebnisse sind im Anhang dokumentiert. Granat kommt als typisches Mineral mittel- und hochgradiger Metamorphose in beiden Kristallinserien vor. Seine chemische Variabilität und weitentwickelte thermobarometrische Modelle für granatführende Paragenesen lassen ihn für den hier angestrebten Vergleich der Gesteine ideal erscheinen. Die Tabellen 5,6 zeigen die Granatzusammensetzungen, die sich aus der Verrechnung Sauerstoffatome ergeben. Diese Analysen stammen von Granaträndern. der Analysen auf 12 Wegen der relativ großen Fehler bei der Al,Si-Bestimmung sind dem die Zusammensetzungen im System PyropAlmandin-Spessartin-Grossular (A3B2R3012) mit vollständiger Besetzung der Oktaederplätze durch Al, der Tetraederplätze durch Si und der A-Position durch Mg, Fe, Mn, Ca ohne Berücksichtigung des Ti mitdargestellt. Das ist deshalb berechtigt, weil die Summe der Si- und Al-Einheiten 5 beträgt und die Abweichungen hiervon gering sind. Bereits hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Serien: zwar liegen in beiden Fällen AlmandinGranate vor (Alm ca. 70%), jedoch enthalten diese im S-Block häufig höhere Gehalte an Spessartin (bis ca. 15%), um 10% Pyrop und meist unter 5% Grossular, während die N-Block-Granate oftmals erhebliche Gross-Anteile (bis 20%), ähnlich hohe Pyr-Gehalte und nur wenig Spess in Randbereichen haben. Der vergleichsweise geringe Ca-Einbau im S-Block ist darauf zurückzuführen, daß Ca hier hauptsächlich für die Bildung der An-reicheren (und häufiger vorkommenden) Plagioklase verbraucht wurde. Ca-Austauschreaktionen zwischen Granat und Plagioklas wurden mehrfach beschrieben, z.B.: 3An <=> Gross + 2Al2Si05 + Qtz (NEWTON & HASEL TON 1981) Bei gegebenem Druck favorisieren höhere Temperaturen den Einbau von Ca in Plagioklas, was die Beobachtungen Qualitativ erklären kann. Auf der starken Druckabhängigkeit der Reaktion beruht das Grt-PI-Geobarometer (z.B. NEWTON & HASELTON 1981). In den untersuchten Gesteinen des S-Blockes ist ein ehemaliger thermodynamischer Gleichgewichtszustand zwischen Grt und PI für den S-Block, und dort für Grt-Kerne und nicht-serizitische Plagioklase in Paragenesen mit Ky in der Granoblastitserie anzunehmen. Mikrosondenanalysen solcher Plagioklase ergaben An-Gehalte von 25 Mol% (siehe Anhang), während Granatkerne relativ hohe Grossulargehalte von 10 Mol% aufweisen (Abb. 12). Druckbestimmungen mit dem von HOLLAND & POWELL (1988) rekalibrierten Grt-PI-Barometer liefern Drucke um 10kbar (In diese Rechnung geht die Bestimmung der Aktivitäten von An in PI und von Gross in Grt nach NEWTON & HASEL TON (198 I) ein). Das verwendete Rechenprogramm für die Druckbestimmung ist im Anhang enthalten. Möglicherweise spielt ein insgesamt größeres Ca-Angebot im N-Block eine Rolle, worauf das Vorkommen von Epidot-Mineralen und von Amphibolen hindeutet (teilweise mergelige Edukte). Diese beiden Mineralgruppen waren auch Senken der Mangangehalte im N-Block, so daß ihr Wachstum die Spessartinbildung in Granat erheblich behinderte. Ca wurde hier nicht für die Bildung An-reicher Plagioklase verbraucht. Weitere Aussagen ermöglichen Betrachtungen der Granat-Zonierungen (Abb. 10 - 11): Die N-Block-Granate zeigen durchwegs einen deutlich entwickelten Zonarbau, der stark schwankende physikochemische Bedingungen während ihres Wachstums widerspiegelt. Dabei folgt Mn dem einfachsten 24 Tab. 5 : Granatzusammensetzungen im N-Block GRANATE der Ana1ysengruppe Mg .37 .24 .29 .29 .3 .24 .28 .26 .35 .31 .26 .27 .25 .24 .32 .34 .38 .24 .29 .24 .26 .25 .27 .36 .27 .32 Fe 2.22 1.91 1.98 1.99 1.91 1.9 1.92 1.92 2.23 2.13 1.97 1.92 1.91 2.3 2.36 2.21 2.05 2.3 1.95 1.92 1.97 1.9 2.04 2.33 2.04 2.03 Ca .23 .71 .57 .58 .57 .74 .6 .7 .28 .35 .64 .61 .68 .38 .36 .28 .43 .38 .5 .72 .63 .64 .6 .12 .65 .58 Mn .12 4E-2 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 6E-2 .16 8E-2 7E-2 7E-2 48-2 88-2 68-2 9E-2 3E-2 8E-2 88-2 48-2 48-2 78-2 .14 .17 3E-2 68-2 11 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Tab. 6 : Granatzusammensetzungen Fe 2.36 .2.29 2.37 2.28 2.33 2.26 2.34 2.25 2.17 2.24 2.25 2.27 2.46 2.38 2.39 2.35 2.38 2.38 2.44 2.37 1.94 1.9 1.93 1.93 2.24 2.25 2.24 2.16 2.23 2.28 2.16 2.14 2.19 2.16 2.29 2.11 2.22 2.26 Ca .39 .22 .24 .29 .23 .39 .18 .16 .12 .14 .14 .15 .15 .14 .14 .15 .16 .12 .13 .13 .29 .31 .22 .24 .2 .22 .23 .21 .23 .2 .11 .1 .1 .11 .12 .23 .16 .17 11 1E-2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Al 2.16 2.19 2.27 2.35 2.25 2.23 2.21 2.12 1.95 2.13 2.05 1.9 2.15 2.33 2.33 2.1 2.34 2.33 2.11 2.23 2.38 2.43 1.97 2.06 2.03 2.02 X3 Y2 Z3 012 Si 2.89 2.89 2.84 2.77 2.88 2.85 2.91 2.92 3.01 2.95 2.97 3.12 2.92 2.73 2.68 2.95 2.78 2.73 .2.99 2.84 2.75 2.72 2.98 2.94 2.96 2.97 Pyr .12 8E-2 .1 .1 .1 8E-2 9E-2 8E-2 .11 .1 8E-2 9E-2 8E-2 8E-2 .1 .11 .13 8E-2 .1 88-2 88-2 88-2 8E-2 .12 9E-2 .1 Alm .75 .65 .68 .68 .67 .65 .67 .65 .73 .74 .67 .66 .66 .76 .76 .75 .7 .76 .69 .65 .67 .66 .66 .78 .68 .67 Spess 4E-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E-2 2E-2 5E-2 2E-2 2E-2 2E-2 18-2 2E-2 'lE-2 3E-2 1E-2 28-2 2E-2 18-2 18-2 2E-2 48-2 5E-2 18-2 28-2 Grass 7E-2 .24 .19 .2 .2 .25 .21 .23 9E-2 .12 .21 .21 .23 .12 .11 9E-2 .14 .12 .17 .24 .21 .22 .19 4E-2 .21 .19 X 2.94 2.9 2.87 2.89 2.81 2.91 2.83 2.94 3.02 2.87 2.94 2.87 2.88 3 3.1 2.92 2.89 3 2.82 2.92 2.9 2.86 3.05 2.98 2.99 2.99 HZ 5.05 5.08 5.11 5.12 5.13 5.08 5.12 5.04 4.96 5.08 5.02 5.02 5.07 5.06 5.01 5.05 5.12 5.06 5.1 5.07 5.13 5.15 4.95 5 4.99 4.99 Alm .77 .76 .77 .74 .76 .75 .77 .78 .74 .77 .78 .78 .81 .82 .82 .81 .8 .82 .82 .81 .66 .66 .69 .68 .74 .73 .73 .72 .75 .77 .69 .69 .69 .69 .76 .72 .75 .77 Spess 28-2 6E-2 2E-2 68-2 78-2 6E-2 68-2 7E-2 68-2 78-2 78-2 78-2 28-2 2E-2 28-2 2E-2 28-2 3E-2 38-2 2E-2 .1 78-2 98-2 88-2 48-2 3E-2 2E-2 1E-2 48-2 7E-2 .16 .16 .15 .16 9E-2 7E-2 88-2 4E-2 Grass .12 78-2 78-2 9E-2 7E-2 .12 58-2 58-2 4E-2 48-2 48-2 58-2 4E-2 48-2 4E-2 58-2 5E-2 48-2 48-2 4E-2 9E-2 .1 7E-2 88-2 6E-2 78-2 7E-2 7E-2 7E-2 6E-2 3E-2 3E-2 38-2 3E-2 3E-2 78-2 5E-2 5E-2 X 3.06 2.99 3.05 3.06 3.04 3.01 3.01 2.85 2.91 2.9 2.85 2.9 3.02 2.88 2.9 2.89 2.94 2.9 2.94 2.9 2.9 2.84 2.78 2.8 2.99 3.06 3.03 2.97 2.97 2.94 3.11 3.06 3.13 3.09 3.01 2.93 2.96 2.92 HZ 4.94 5 4.97 4.97 4.97 4.97 4.98 5.07 5.05 5.07 5.09 5.08 4.95 5.09 5.06 5.07 5.04 5.06 5.03 5.06 5.04 5.09 5.11 5.11 4.97 4.95 5 4.99 5.02 5.03 4.92 4.95 4.92 4.95 4.98 5.01 5 5.06 im S- Block GRANATE der Ana1ysengruppe Mg .21 .3 .36 .28 .26 .17 .28 .24 .42 .31 .24 .26 .32 .29 .3 .32 .33 .31 .27 .32 .36 .43 .36 .4 .43 .49 .48 .55 .38 .25 .34 .33 .34 .32 .31 .36 .32 .35 Grt_Ränder_N: Grt_Ränder_S: Mn 9E-2 .18 8E-2 .21 .22 .19 .21 .2 .2 .21 .22 .22 98-2 78-2 78-2 78-2 78-2 98-2 .1 88-2 .31 .2 .27 .23 .12 .1 8E-2 5E-2 .13 .21 .5 .49 .5 .5 .29 .23 .26 .14 Al 1.99 2.06 2.04 2.04 2.05 2.03 2.04 2.06 2.07 2.17 2.14 2.17 1.95 2.19 2.11 2.12 2.14 2.14 2.08 2.13 2.02 2.08 2.07 2.11 1.91 2.04 2.15 1.98 2.06 2.1 1.99 2.01 2.06 2.03 1.98 1.98 1.99 2.17 X3 Y2 Z3 012 Si 2.95 2.94 2.93 2.93 2.92 2.94 2.94 . 3.01 2.98 2.9 2.95 2.91 3 2.9 2.95 2.95 2.9 2.92 2.95 2.93 3.02 3.01 3.04 3 3.06 2.91 2.85 3.01 2.96 2.93 2.93 2.94 2.86 2.92 3 3.03 3.01 2.89 Pyr 68-2 .1 .11 9E-2 88-2 5E-2 98-2 8E-2 .14 .1 88-2 88-2 .1 .1 .1 .11 .11 .1 98-2 .11 .12 .15 .12 .14 .14 .16 .15 .18 .12 88-2 .1 .1 .1 .1 .1 .12 .1 .11 25 Verteilungsmuster in Form kontinuierlicher Abnahme vom Kern zum Rand. Solche Mn-Verteilungen erklärte HOLLISTER (1966, zit. in MEAGHER 1982: 55 ff.) mit im Laufe der Kristallisation zunehmender Verarmung der Gesteine an diesem Element. Es ist allerdings fraglich, ob das seinen quantitativen Berechnungen zugrunde liegende Modell einer RA YLEIGH-Fraktionierung strikt auf natürliches Granatwachstum anwendbar ist. Mg ist ebenfalls häufig am Rand etwas abgereichert, was tendenziell mit einer gleichzeitigen Abnahme des FeGehaltes und einem deutlichen Anstieg des Ca korrelierbar ist. Das legt den Schluß nahe, daß die Fe-MgVerhältnisse in erster Linie eine Funktion der Temperaturentwicklung während des Granatwachstums sind, daß sie aber durch das jeweilige Ca-Angebot deutlich beeinflußt werden. Der hohe Ca-Einbau am Rand der Granate entspricht möglicherweise einer plötzlichen Ca-Zufuhr in die Gesteine. Eine Ca-reiche fluide Phase erscheint wegen der häufigen Marmore in tieferen Bereichen dieser Deckeneinheit (Laaser Serie, vgl. Z.B. THÖNI 1981) plausibel. Alternativ ist auch eine Temperaturabnahme bei der Reaktion Gross+2AI2Si05+Qtz <=> 3An als Ursache der Grossularzunahme denkbar; wegen des seltenen Vorkommens von Al Si0 im N-Block ist diese Reaktion aber nicht häufig zu erwarten. 2 5 Als weitere Möglichkeit kommt die Freisetzung von Ca aus Plagioklasen bei deren Serizitisierung unter bereits abnehmenden PT -Bedingungen in Frage. Angesichts der Plagioklasarmut der Gesteine erscheint das aber weniger wahrscheinlich. Ca-Anreicherungen Austauschreaktionen in Kernbereichen von Granaten mit einer fluiden Phase erklärbar ist. folgen Rißbildungen, was ebenfalls eher durch Demgegenüber zeigen die meisten Granate im S-Block einheitliche Aufbau der Granate bedeutet ein relativ Temperaturen, was zur Einstellung thermodynamischer diese Gleichgewichte vielfach auch in Randbereichen schnelle Temperaturabnahme. kaum Zonarbau (Abb.ll, Profil X6-8). Der insgesamt sehr langes Verbleiben der Gesteine unter einheitlich hohen Gleichgewichte innerhalb von Einzelkristallen führte. Daß erhalten blieben, spricht für eine nachfolgend einsetzende Eine Ausnahme machen Granate aus dem Kernbereich sehr pyrop- und grossularreichen Kernen. des Ultener Kristallins (Granoblastitserie, Gronotprofil Ptr o AlmSpe5~r05S 55 0 006\7 Mol"fo Abb. 10 :Zonierungen R X7-4b X 7-40 K 0 0 R 390 R 0 (K=Kern. R=Rondl von Granaten im Kristallin N' der PL Gronotprofil K R 325 R Profil X4-6) mit X9-2 K R 270 xNm 26 Granatprofil Pyr AlmSpes~ross Granatprofil X6-8 R R K X 4-6 R K R A o o v------__ o 55 0 oo6Q Mol % 1000 m (K=Kern, R=RandJ Abb. 11: Zonierungen von Granaten im Kristallin S' der PL Granatzusammensetzungen in Gesteinen mit der Mineralassoziation Grt-Sil-Crd-Qtz-Kfs erlauben Abschätzungen der Bildungsdrucke der Metamorphose, wenn unabhängige Temperaturabschätzungen möglich sind. Fehlt der Cordierit, und es liegt die Gesellschaft Grt-Bt-AI2SiOS-Qtz vor, sind immer noch die Abschätzungen minimaler Drucke möglich (TRACY et a1.l976, Abb. 12). Diese Bedingung ist für die Analysen von Granaträndern im SBlock erfüllt, während der Chemismus der Gesteine im N-Block (AI2SiOS nur selten gebildet) solche Betrachtungen nicht zuläßt. Abb. 12: Druckabhängigkeit der Zusammensetzung von Granaten nach TRACY et al. (1976); die dargestellten Isoplethen gelten für Gegenwart von Sil; die Pfeile am Rand gelten für Ky. Fe Im S-Block mit Kyanit als vorherrschender stabiler Al2SiOS-Modifikation und metamorphen zwischen SOO und 700 Grad Cergeben sich Mindestdrucke von S-6 kbar. Kernzusammensetzungen der Granoblastitserie spiegeln noch höhere Werte wider(Abb. 13). 20Mn/ e Mg Mg R '. .'\ '. .lI\- .. . ..•. • 100 Fe '"..tlil'WtK 40 Mg S -Block, 39 Messungen Abb. 13: Grt-Zusammensetzungen im S-Block im Dreiecksdiagramm Profil X4, 31Messungen nach TRACY et aI. (1976); Temperaturen von Granaten 27 Profilmessungen im S-Block (X4) zeigen für .Kernbereiche (K) von Granaten der Granoblastitserie höhere Drucke als für Kornränder (R). Das deutet darauf hin, daß die dominierende Metamorphose (M2) im S-Block Drucke von 5-6 kbar erreichte; Relikte der Metamorphose MI in der Granoblastitserie weisen auch hier auf höhere Drucke hin, was mit den Ergebnissen der Grt-PI-Barometrie übereinstimmt. Aus der Vielzahl der mittlerweile existierenden Verfahren zur Bestimmung von Metamorphosetemperaturen ist in diesem Fall das Granat-Biotit-Geothermometer besonders geeignet, weil einerseits die Paragenese Grt-Bt in beiden Kristallinserien vertreten ist,und diese Minerale andererseits ausreichend oft ohne mikroskopisch deutliche Spuren retrograder Überprägung vorkommen. Das Thermometer basiert auf dem temperaturabhängigen nach der Reaktion Phlogopit+Almandin Magnesium-Eisen-Austausch zwischen Granat und Biotit <=> Annit+Pyrop Die Bedeutung dieser Reaktion für geologische Temperaturbestimmungen wurde schon früh erkannt (z.B. FROST 1962, PERCHUK 1967, SAXE NA 1969, zit. in INDARES & MARTIGNOLE 1985) und ihre Temperaturabhängigkeit ist mehrfach untersucht worden. Am gebräuchlichsten sind die Kalibrierungen THOMPSONs (1976) und diejenige von FERRY & SPEAR (1978). THOMPSON erarbeitete auf empirischer Basis eine lineare Korrelation von InKD und l/T (KD =(Mg/Fe)Grt/(Mg/Fe)Bt ). Grundlage seiner Arbeit waren natürliche Mineralparagenesen in niedrig- und mittelgradig regionalmetamorphen Metapeliten, in denen er an hand bekannter Mineralreaktionen unabhängig von Granat und Biotit die Metamorphosetemperaturen abschätzen konnte. FERR Y & SPEAR untersuchten die Reaktion experimentell an synthetischen Granaten und Biotiten, wobei sie Granat-Biotit-Mischungen im Verhältnis 49 : I benutzten, um die rasche Einstellung von Reaktionsgleichgewichten zu begünstigen. Sie führten die Experimente unter einem Druck von 2,07 bar durch. Ihre Ergebnisse verknüpften sie mit einer thermodynamischen Berechnung des Gleichgewichtes zwischen beiden Mineralen. Die von ihnen entwickelte Gleichung lautet: 12454 - 4,662T(K) + 0,057P(bar) + 3RTInK mit K = Ein Umstellen der Gleichung und Einsetzen von R T = = 1,986cal/(K*mol) (2089 + 0,00956P(bar» Diese Beziehung findet hier Verwendung, = 0 (Mg/Fe)Grt/(Mg/Fe)Bt liefert / (0,78208 - InK) weil sie gegenüber derjenigen THOMPSONs folgende Vorzüge hat: - Sie berücksichtigt den Druck. - Sie basiert auf kontrollierten Experimenten. Besonders der zweite Punkt ist ausschlaggebend, da bei der Verwendung empirischer Geothermometer Fehlergrenzen sehr stark ausgeweitet werden (HODGES & CROWLEY 1985, HODGES & Mc KENNA 1987). die FERRY & SPEAR (1978) betrachteten ihr Thermometer, das für binäre Fe-Mg-Granat-Biotit-Systeme aufgestellt wurde, als für Granate mit bis zu 20 Mol% Grossular- und Spessartinanteilen gültig. Diese Einschränkung ist für die S-Block-Granate erfüllt, für den N-Block aber nicht immer. Eine Berechnung der KD-Werte in Granatprofilen im N-Block (Abb.14) zeigt, daß der Ca-Einbau einen deutlichen Einfluß ausübt. Es kommt zu einer Erniedrigung der berechneten Werte, wie sie INDARES & MARTIGNOLE (1985) für hohe Ca- und Mn-Substitution im Granatgitter begründeten. 28 X7-4b Granatprofil X9-2 Grass 20 ...••. / Abb. 14: ._/\ / .K' \...•. Abhängigkeit des Mg/Fe-Verhältnisses 1OO*(Pyrop/ Almandin) vom Ca-Einbau in Granaten im N-Block; K* Versuchsweise wurde darum die von HOINKES (1986) für Granat-Biotit-Paare im Ötztalkristallin empirisch gefundene Ca-Korrektur angebracht. Dadurch ergaben sich aber unrealistisch hohe Temperaturen, und zudem nahm ihre Schwankungs breite stark zu. Die Korrektur ist darum hier nicht anwendbar. Das kann daran liegen, daß die von HOINKES untersuchten Granate bei gleichbleibenden physikochemischen Bedingungen wuchsen, während im vorliegenden Fall das Ca-Angebot sprunghaft anstieg und zu Austauschreaktionen mit bereits vorher equilibrierten Granaten fl.ihrte. Der Grossulargehalt wird hier offenbar stark vom lokalen Ca-Angebot beeinflußt. Weil die Minerale im S-Block in einem Frl.ihstadium ihrer Entwicklung möglicherweise granulitfazielle PTBedingungen erfuhren (HERZBERG et aI.1977), wurden ebenfalls die Auswirkungen der von INDARES & MARTIGNOLE (1985) vorgeschlagenen Korrekturen für die Substitution von Ti und AI auf Oktaederplätzen des Biotits getestet. Auch hierbei stieg die Streuung der Werte an, und die Temperaturen wurden teilweise unrealistisch niedrig. Nachfolgend sind darum die Temperaturen nach FERRY & SPEAR (1978) ohne weitere Korrekturen Als Drucke wurden im N-Block 5 kbar und im S-Biock 6 kbar angesetzt. Gemessen wurden Granat-Biotit-Paare, dargestellt. die folgende Kriterien erfl.illen: -Gleichgewicht zwischen beiden Phasen, d.h. gerade Korngrenzen ohne Beteiligung einer weiteren Phase -idiomorphe Ausbildung des Granats -keine retrograden Umkristallisationen im Umkreis des untersuchten Kleinbereiches Besonders das letzte Kriterium ein. ist im N-Block recht selten und schränkte die Anzahl möglicher Messungen stark Die unaufbereiteten Meßwerte sind im Anhang aufgefl.ihrt. Abbildung 15 zeigt einen Überblick l.iber die daraus ermittelten Temperaturen. Die in Myloniten der PL gemessenen Werte sind bereits hier mitdargestellt, werden aber erst später eingehend diskutiert. 29 Die Proben Xl und X2 stammen aus Ky-St-Grt-Gneisen S' des Pso.Cercen, also unmittelbar aus dem tektonisch Hangenden der Peio-Mylonite (Schlingenserie v.SEIDLEINs 1988). Sie weisen leichte Spuren retrograder Metamorphose in Form von Serizitisierungen der Kyanite und Staurolithe und vereinzelter schwacher Chloritbildung aus Granat und Biotit auf. Staurolithe und Kyanite sind stark gekinkt und Granat bisweilen kataklastisch. X3, X4 und X5 sind granoblastische Gneise ohne Staurolith. X3 und X4 enthalten groben Kyanit, der kräftig serizitisiert ist. Der z.T. kataklastische Granat ist aber nur ganz selten etwas chloritisiert. Diese Proben stammen vom Grat S' des Spiel (NE' der Cma. Trenta), und die kalte Deformation und Diaphthorese sind auch hier in der relativen Nähe der PL begründet. X5 stammt von der Ilmenspitze; der granoblastische Zweiglimmer-Granat-Gneis keine Spuren von Diaphthorese, der Granat ist jedoch z.T kataklastisch. enthält etwas Kyanit und zeigt Die Proben X7 und X9 sind feinkörnige lepidoblastische Zweiglimmer-Gneise N' der PL. X7 wurde unmittelbar nördlich der Mylonitzone am Pso. Cercen entnommen, und X9 stammt aus einer analogen Lage nördlich des Rabbijoches. X7 ist stark chloritisiert, X9 kaum. Die in Abb. 15 dargestellten Grt-Bt-Temperaturen repräsentieren drei unterschiedliche Entwicklungsstadien der Metamorphose, die gut mit den Aussagen, welche sich aus den Mineralparagenesen ableiten lassen, übereinstimmen. Ein Rückblick auf die aus den Paragenesen ablesbare Metamorphosegeschichte verdeutlicht dieses (Abb. 7, 8). "MI "- Temperaturen stammen aus Gesteinen der Granoblastitserie, in denen auch die höchstgradigen Paragenesen anzutreffen sind, und dort aus Bereichen mit nicht-kataklastischem Granat. "M2"- Temperaturen kommen beiderseits der PL in Bereichen vor, die durch die Stabilität von St gekennzeichnet sind. Man findet "M2"- Werte aber auch als bereits retrograde Temperaturen in der Granoblastitserie; dort sind sie an Bereiche mit Grt-Kataklase gebunden. Beispielsweise stammt die tiefste Temperatur in X3 von einem auf einem Riß im Granat gebildeten Biotit. Auch in X4 und X5 stammen Temperaturen unter 600 Grad. C aus Teilbereichen mit kataklastischem Granat. Granat-Biotit-Temperaturen 400 500 . ... . - Prob. . X7 X9 . X10 X12 X1 X2 X3 X4 X5 nach FERRY&SPEAR(1978) 600 700'C N-B1DCk ?oiD-L,nie . . . . . .. ... . - ... - .. ..... .. . ... . . .. \---Ml-- ••••• Abb. 15: Verteilung berechneter O;aph'a,'" -.q--M2--L..j Grt-Bt-Temperaturen. S-BIDCk 30 Allgemein ergeben sich aus den Mineralparagenesen jeweils etwas höhere Temperaturen als man mit der Grt-BtThermometrie ermittelt. Daß sich das Grt-Bt- Thermometer noch relativ lange an die sinkenden Temperaturen nach einem Metamorphosehöhepunkt anpaßt, ist weithin bekannt und beschrieben worden. Die Ausdeutung der beiden Metamorphosen im S-Block wurde bereits in einem vorhergenden Im N - Block korrespondieren die Grt- Bt- Temperaturen Höhepunkt der einphasig-prograden Metamorphose. gut mit dem durch das Auftreten Abschnitt erläutert. von St gekennzeichneten Wertestreuungen, die in S-Block-Gneisen nahe der PL bis unter 500 Grad C hinabreichen, sind ein Ausdruck diaphthoritischer Austauschreaktionen. Die Bindung an Gesteine nahe der PL und das Auftreten des gleichen Trends in den Myloniten zeigen, daß Diaphthorese in diesem Bereich des S-Blocks und die Mylonitisierung an der PL zusammenhängen. Das seltene Auftreten derartig tiefer Werte im N-Block, obwohl dort eine starke retrograde Metamorphose ablief (X7 !), legt demgegenüber den Schluß nahe, daß die Diaphthorese hier nichts mit der Mylonitisierung zu tun hat und wahrscheinlich lliter ist. III. DIE MYLONITZONEN 111.1 Beobachtungen im Gelände: Makro- und Mesostrukturen Die Betrachtung der Mylonitzonen (Karte I) konzentriert sich auf die Peio-Linie als interessanteste (und bisher weitgehend unbeachtete) Struktur, auf die östliche Tonale-Linie und auf den Südteil der N' Judicarien-Linie. Über diese beiden Bereiche liegen nur wenige Untersuchungen vor, jedoch existieren neuere Arbeiten an der TL westlich des Tonalepasses (FUMASOLI 1974, LARDELLI 1981, HEITZMANN 1986, SCHMID et a1. 1987) und an der nördlichsten und südlichen JL (RATHORE 1980, CASTELLARIN & SARTORI 1982), die teilweise auf das Arbeitsgebiet übertragen werden können. Die Rumo-Linie, auf deren Bedeutung C.v.SEIDLEIN (1988) hinwies, wird nur kurz angesprochen. Die weiteren in Karte I dargestellten Störungs zonen sind aus den geologischen Karten des E' Campo-Kristallins (DAL PIAZ 1951, 1953) und aus ANDREATTA (1948,,1952, 1954) zusammengestellt. 111.1.1 Die Peio - Linie ANDREA TT A beschrieb erstmals diese Störung :"Sono studiate le rocce interessate dei movimento e dalla triturazione e le miloniti che ne derivano. Si fa notare l'importanza delle differenze petrografiche, geologiche e tettoniche delle formazioni che si estendono ai due lati della grande dislocazione."(ANDREATT A 1948 : 5). Er kartierte unter diesem Namen eine Störungszone, die er von der Forc. Montozzo bis ins Ultental mehr als 50 km weit verfolgen konnte, und mit der er das Vorkommen zahlreicher Mineralquellen in direkten Zusammenhang brachte. Als Mylonite sah er "zermahlene" metamorphe Gesteine an, und der von ihm als Mylonitzone zusammengefaßte Bereich entspricht den Zonen, in welchen die Gesteine sehr stark brecciös sind, vielfach grusig zerfallen und mit Fe-haltigen Lösungen imprägniert wurden. Heute ist das Verständnis der Entstehung von Myloniten weiter fortgeschritten, weshalb eine Ergänzung der Felduntersuchungen ANDREA TI As notwendig war. Die hier benutzte Nomenklatur entspricht den Vorschlägen von BELL & ETHERIDGE (1973) und von WISE et aI. (1984); sie wird im Abschnitt III.2 eingehend erläutert. Die Peio-"Linie" ist eine mehrere hundert Meter mächtige Serie von Proto-, Ortho- und Ultramyloniten, streicht und mit 30-40 Grad nach SSE einfällt (Abb. 16, Karten). die ENE' 31 Die Aufschlußverhältnisse entlang der Störung sind sehr unterschiedlich; während die Mylonite in Hochlagen oftmals frisch anstehen, sind sie in Tälern meist von Boden und Hangschutt bedeckt und können nur in vereinzelten isolierten Aufschlüssen beobachtet werden. In diesen ist dann nicht immer klar, ob die vorliegenden Gesteine tatsächlich zur PL gehören, oder ob sie Teile der vielen zweitrangigen Scherzonen sind, welche die Kristallinblöcke durchsetzen. Gute und fast kontinuierlich aufgeschlossene Profile über die PL bieten die Forc. Montozzo, der Pso. Cercen und der Bergrücken zwischen Rabbijoch und Cma. Trenta. Im Bereich zwischen Forc. Montozzo und Val di Peio sind die Gesteine ebenfalls meist gut sichtbar, besonders dort, wo die PL kleinere Bergkämme schneidet. Im Val di Peio gibt es einige Aufschlüsse und E' der Ortschaft Celledizzo. an Weganschnitten und in kleinen Bachbetten an den Bergflanken W' Demgegenüber findet man zwischen Val di Peio und Val di Rabbi -mit Ausnahme des Pso. Cercen- kaum Aufschlüsse. W' des Passes sind die Hänge mit Boden bedeckt und bewaldet, E' verläuft die Mylonitzone zum größten Teil in der Sohle des Val Cercen oder N' davon. Die Gesteine fallen hier fast parallel zum Hang ein und sind wegen ihrer tiefgründigen Verwitterung von Alm- und Waldböden verdeckt. Lediglich in einigen Bachbetten N'des Tales und an der Mündung des Val Cercen stehen Teile der Mylonitzone an. Zwischen Val di Rabbi und Rabbijoch sind die Verhältnisse erneut sehr schlecht. Erst oberhalb der Waldgrenze bieten vereinzelte Klippen in den Wiesenhängen Aufschlüsse, bei denen aber oft unsicher ist, ob die Gesteine unver kipp te Lagerung zeigen. Erst am Bergkamm SE' des Rabbijoches verbessert sich die Situation wieder. Das hier aufgeschlossene Profil über die PL läßt sich in den Hängen oberhalb des Kirchbergtales bis zu dessen Einmündung in das Ultental bei St. Gertraud durchgehend weiterverfolgen. In diesem Abschnitt stehen unmittelbar S' der PL schwach metamorphe und nur randlich stark deformierte Pegmatit-Körper und ebenfalls nur schwach metamorphe, aber meist intensiv deformierte Chlorit-Plagioklas-Mylonite (möglicherweise Metarhyolithe) an, die sich klar vom sonstigen Gesteinsverband des S-Blockes abheben. Von der Einmündung des Kirchbergtales in das Ultental an verläuft die Talrichtung nicht mehr -wie bis hierhin meist- parallel zum Streichen der PL sondern in spitzem Winkel dazu. Das hat zur Folge, daß die Ausbisse der PL in immer tiefere Lagen ziehen, wo die Aufschlüsse sehr spärlich und schlecht sind. ENE' der bereits von ANDREA TIA (1948) erwähnten Lokation "Spiel" können die isoliert aufgeschlossenen Mylonite nicht mehr sicher zugeordnet werden. E' des Zoggler-Stausees sind im Talgrund nochmals Protomylonite aufgeschlossen, während an der von ANDREATTA (1948) genannten Lokation "Zuwasser" N' des Talgrundes nicht-mylonitische Gneise des S-Blockes anstehen. Die PL muß also zwischen diesen beiden Stellen das Ultental überquert haben. Sie kann aber N' des Tales nicht weiterverfolgt werden. Die von ANDREA TT A vorgeschlagene Fortsetzung in die Mylonitzone am Halsmannjoch die Raumlage dieser Mylonite eher dem Verlauf der Judicarienlinie entspricht. ist nicht plausibel, weil Obwohl sich der Übergang von Gneisen beiderseits der PL zu Myloniten als kontinuierlich Kriterien finden, die eine Abgrenzung der Mylonite im Gelände erlauben. Das sind: erweist, lassen sich - sehr starke Betonung der Foliationen verglichen mit den Gneisen N' und S' der PL. Dem entspricht in quarzitischen Gesteinen eine intensive mylonitische Bänderung, die nicht als Spaltbarkeit der Gesteine betont sein muß. In phyllosilikatreichen Partien entwickelt sich demgegenüber eine deutliche Schiefrigkeit, die bis zu blättrigem Zerfall der Gesteine führt. 2200 Q~ " ~590m F.Monto zzo SE 2200 2500 NN L:::::J r-:=:=:=:::l ~ ~ 111 und Mylonite SSE 2000 2500 P.270S E Abb. 16: Schematische Profile über die Mylonitzone der Peio-Linie; Lage der Profile siehe Karten Tonale -Peio-Ulten-Serie Paragneise N' der Peio - Linie Kataklasite Myloni te und Ultramylonite Protomylonite Pso.Cercen W Rabbijoch 33 _ zumeist deutliche Streckungslineationen. Diese werden vielfach von parallel dazu liegenden Harnischstriemungen begleitet.Ihre Natur als Mineralstreckungen offenbart sich erst unter dem Mikroskop. _ sheath-folds von mm-Größe liegen mit ihren streng parallel ausgerichteten Längsachsen parallel zur Streckungslineation. _ die Korngrößen in den Myloniten sind gegenüber denjenigen beider Kristallinserien deutlich reduziert. _ bereits im Gelände fällt in phyllosilikatreichen Myloniten die starke Chloritisierung der Gesteine auf. Vielfach ist feinstkörniger Muskowit ("Serizit") auf S-Flächen angereichert _ die Mylonite sind meist intensiv mit Limonit imprägniert und von Calcit-Gängchen durchsetzt. _ im Zentral bereich der Störungszone wurden die Mylonite brecciiert und zerfallen zu feinem Detritus. Es wurden Kakirite gebildet, die aber nur selten anstehen (Abb. 5.4). _ in Randbereichen der Störungszone sind mm- bis cm-mächtige Pseudotachylite anzutreffen, besonders dort, wo Pegmatite in die Störungszone gerieten (Strainkonzentration um rigide Einschlüsse). _ die Liegendgrenze der Mylonitzone äußert sich deutlich als Kante in der Morphologie. Wegen der leichten Erodierbarkeit der Gesteine sind die Grate verflacht und in Bergflanken haben sich Terrassen gebildet. Mit dieser Kenntnis ließ sich die PL auch auf den vorliegenden Luftbildern (Maßstab ca. 1:50.000) kartieren. Zu beachten ist, daß innerhalb der Mylonitfolge vielerorts auch von der Deformation verschonte Partien vorliegen, und daß die Mylonitzone lokal in verschiedenen Scherbahnen aufgespalten ist (beispielsweise S' des Rabbijoches). Der anhand der beschriebenen Kriterien ermittelte Verlauf der PL ist in der Karte dargestellt. Die Abb. 16 zeigt drei schematische typische Profile. Die darin enthaltene Unterscheidung der Gesteine nach ihrem Deformationsund Rekristallisationsgrad war allerdings nicht nur nach Beobachtungen im Gelände möglich, sondern basiert auch auf der Auswertung von Dünnschliffen. Die dargestellten Flächenlagen sind Mittelwerte, die aus jeweils etwa 1015 Einzelmessungen im selben Aufschlußbereich auf vektorstatistischer Grundlage und unter Berücksichtigung ihrer Natur als axiale Richtungsdaten berechnet wurden. Im Gelände zeigen die Mylonite der PL meist nur ein S-Flächensystem schnitt "Mikroskopie" noch weiter erläutert werden. und eine dominante Lineation, die im Ab- Die Foliationen äußern sich in der je nach Phyllosilikatgehalt verschieden gut entwickelten Teilbarkeit der Gesteine und erweisen sich vielfach mikroskopisch als C-Flächen, die S-Flächen parallel liegen ("S" und "C" im Sinne von LISTER & SNOKE 1984). S-Flächen und' C-Flächen/extensional crenulation cleavages (PLATT & VISSERS 1980, PLATT 1984) lassen sich allgemein erst im Dünnschliff sicher abgrenzen und sprechen für einen ENETransport des S-Blockes relativ zum N-Block (vgI. Kap. 6). Die Raumlage der im Gelände gemessenen Foliationen und Lineationen in Teilbereichen stellt Kte.2 dar, während Abb.l? alle Meßwerte gemeinsam zeigt. Es wird deutlich, daß sowohl Foliationen als auch Lineationen an der PL im Streichen sehr einheitlich sind und daß deutliche Abweichungen vom flachen Einfallen der S-Flächen nach SSE und von ENE-orientierten Lineationen erst mit Annäherung an die JL auftreten. Selten sind innerhalb der PL-Mylonite zweite Schieferungen zu beobachten (Abb. 5.4), welche NW- bis N-gerichtete Einengungen und aufschiebende Bewegungen in Bereichen spröd-duktiler Verformung belegen. 34 Knickzonen sind ebenfalls nur lokal erkennbar, und mit ihnen gemeinsam kann eine zweite Schieferung entwickelt sein (Abb. 18c). Sie wurden W' der Forc.Montozzo, am Palon deI Val Comasine S' von Peio, am Pso.Cercen und S'des Rabbijoches, d.h. praktisch entlang der gesamten Störungszone, beobachtet. ARiAne [0.88 B-T] Er m •• UNTERE > 3.0 > 7.0 '" '" > 10.0 , 13.8 • HALBKUGEL SCHMIDT' SCHES KETZ (pro 1.0" der Halbkuqeltläche) n - 455 (pro 1.0 '" der HalbkuCJeltlache) n. 195 Abb. 17: Raumlagen von Foliationen (n=455) und Lineationen (n= 195) in den Myloniten der PL N N N •• ~ + a Abb. 19: Lagebeziehungen zwischen mylonitischer Foliation und zweiter Schieferung in einigen Beispielen von der PL im Val di Peio (a), S' des Rabbijoches (b) und am Breitbühel (c) Abb. 20: Deutung der Anlage konjugierter Knickzonen in Myloniten der PL als Folge von WSW-ENE-gerichteten Einengungen Abb. 18a: zweite Schieferung und Kakiritbildung in Myloniten der PL (Schwarzbachtal, S' des Ultentals Abb. 18b: Anlage einer zweiten Schieferung (steilstehendes Flächensystem) in Myloniten der PL (Val Peio, S'von CeIIedizzo) Abb. 18c: Knickfalten in Myloniten der PL (A :S'des Rabbijoches, Aufsch1.12.7.8; B: W' der F. Montozzo); der Hammerstiel zeigt die Lage von Knickbändern an; Bezug zwischen beiden vg!. Abb. 20 - ../.... ', •.. ..t 0~' -~ 18c B 36 Sie bilden unterschiedliche Teilbewegungen der Gesteine ab, die sich in einem Spätstadium der Entwicklung der Mylonite abgespielt haben. Einerseits können Transporte der Hangendscholle nach NE (Abb. 18c;B) und andererseits nach WSW (l8c;A) abgeleitet werden. Daneben gibt es in steilstehenden Diaphthoriten S' der PL Kinks, welche vertikalen Einengungen entsprechen (Abb. 21). Obwohl keine Überprägungs-Beziehungen zwischen den verschiedenen Knickzonen festgestellt werden konnten, lassen sich logische Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Orientierungen finden. Die nach ENE und nach WSW aufschiebenden Kinks in Bereichen mit flachliegenden Foliationen sind ein konjugiertes Flächensystem, das die Reaktion der Mylonite auf WSW-ENE-Einengung nach der duktilen Mlonitisierung manifestiert (Abb. 20). Demgegenüber sind die in Abb.21 dargestellten Kinks von steilstehenden Schieferungen keine konjugierten Flächen, sondern spiegeln zwei unterschiedliche Entstehungszeitpunkte wider. Die Entstehung von Knickzonen diskutierte WEBER (1978:257-262). Sie bilden sich in stenstockwerk bei Einengung in der Foliationsebene (oder dieser sehr nahe ). Wenn die einen kleinen Winkel mit der s-Fläche einschließt, so bilden sich keine konjugierten Fläche, welche mit der Foliation den größeren Winkel bildet. Die Lage der Knickzonen geometrischen Beziehung zwischen Spannungstensor und Foliation. Die Richtung der größten Hauptnormalspannung tektonischem Spannungstensor. Veränderungen in der geometrischen terschiedliche Ursachen haben: ergibt sich aber durch eine Addition Konfiguration einem relativ hohen KruEinengungsrichtung dabei Kinks, sondern diejenige ist also eine Funktion der von lithostatischem maximale Hauptnormalspannung-Foliation und können darum un- a) eine Abnahme des lithostatischen Druckes infolge einer Hebung b) eine Externrotation der Foliationen relativ zum Spannungs tensor c) Variationen des tektonischen Spannungstensors @ "C5 \l _'I Sf=340/85 /'~~ -~~ ~"I 'KB1/2,91115 . e mögtic.h -------- Aufschluß Gleitl!!l\l~ Abb. 21: horizontal dehnende Knickzonen in steilstehenden Erläuterung der Kinematik im Text Diaphthoriten 6.7.4 S' der PL (Val Peio, W' von Celledizzo); Diese Vorgänge sind voneinander abhängig und lassen sich als Folge einer einheitlichen Bewegung auffassen (Abb. 21): Einengung in NNW-SSE-Richtung erzeugt zunächst Schieferungsgefüge. Nach Überschreiten einer kritischen Spannung kommt es zu Überschiebungen an der PL, was zu einem Abfall der einengenden Spannung führt; als Folge wird dann tektonische Einengung vorübergehend von Gravitationstektonik (horizontal dehnend) abgelöst. Nach dem Abklingen der Bewegungen an der PL und einem damit verbundenen neuerlichen Anstieg des Rei- 37 bungswiderstandes der Störungs zone baut sich erneut Spannung auf, und der Vorgang wiederholt sich. Dabei wurden die älteren Gefüge (KBl, Abb. 20) rotiert und (im Falle einer günstigen Orientierung) erneut betätigt oder durch neue Gefügeelemente (KB2) abgelöst. Die aus der jetzigen Raumlage der Knickzonen 1 und 2 abzuleitende Rotation des Gesteinspaketes zwischen den Zeitpunkten ihrer Entstehung setzt eine listrische Form des Abscherhorizontes voraus (der Winkel zwischen Foliation und größter Hauptachse des Spannungsellipsoids wird für beide Knickzonen als annähernd gleich vorausgesetzt). Abb. 22 stellt den Bezug zur hier beobachteten zweiten Schieferung der Gesteine her. N ., KB1 :130120 -i~KB2:31/30 Abb. 22: Lagebeziehungen zwischen dehnenden Schieferung in Myloniten der PL im Val Peio Kinks und zweiter Wie man sieht, schneiden sich Kinks und Schieferung in der gleichen Lineation, welche die gemeinsame "B"-Achse kompressiver und gravitativer Strukturen ist. Die generellen Zusammenhänge, die in Orogenen zwischen einengenden und gravitativ bedingten dehnenden Strukturen bestehen, und die auch die Entstehung der vorangehend beschriebenen Knickzonen und Schieferungen kontrollierten, stellte PLATT (1986) dar. Weitere Falten sind -abgesehen von den bereits erwähnten mm- großen sheath-foldsnur selten erkennbar. Es lassen sich vier Gruppen unterscheiden: innerhalb der Mylonitzone - offene, fast zylindrische monokline dm-Falten treten in protomylonitischen Bereichen auf und sind recht gut in Quarziten und Amphibolgneisen erkennbar. Ihre Faltenachsen liegen auf einem Großkreis, welcher in etwa der durchschnittlichen Lage der mylonitischen Foliationen entspricht (Abb. 23). Solche Falten treten auch in Chlorit-Protomyloniten auf und verfalten dort Pseudotachylite; ihre Achsen liegen meist :tparallel zur Streckungslineation. _ Achsen enger, orthorhombischer, kongruenter Falten besetzen ebenfalls den Großkreis der Foliation mit bevorzugter Lage parallel zur Lineation. - die Achsenlage intrafolialer Isoklinalfalten liegt scheinbar in großem Winkel zur Lineation. Möglicherweise wurden aber die Lagen parallel zur Lineation im Gelände lediglich nicht beobachtet (Anschnitteffekt). _ "sheath-Falten"(z.B. COBBOLD & QUINQUINS 1980) von dm-Dimensionen wurden in Marmoren in der Mylonitzone beobachtet. In einem dm-mächtigen Marmorvorkommen S' der Forc. Montozzo weist ihre Längsachse eine Lage von (X=) 245/30 auf. Einige Hundert m S' von Bagni di Rabbi sind in einem einige m mächtigen Marmor mit eingeschuppten Chloritschiefern ebenfalls sheath-folds erkennbar. Aus mehreren im Winkel zueinander orientierten zweidimensionalen Anschnitten ergibt sich in diesem Aufschluß eine abgeschätzte Lage der X-Achse von 110/0:t15. Die Anzahl der beobachteten Falten reicht nicht für statistisch abgesicherte Aussagen aus. Die Beobachtungen erlauben aber folgende Interpretation: Die beiden ersten Gruppen beinhalten möglicherweise Falten des Altbestandes der Gneise, die in der Mylonitzone unterschiedliche Rotationen erlitten, ohne in wesentlichem Ausmaß weiteren Strain zu erfahren. Das gilt aber nicht für die erwähnten offenen Falten in den Chlorit-Protomyloniten. Diese sind vielmehr nach Beobachtungen an gesägten Anschnitten als synmylonitisch einzustufen, weil sie lokal Pseudotachylite verfalten, die ihrerseits noch Spuren jüngerer Mylonitisierung zeigen . Damit ergibt sich das Problem, 38 nach Faltungsmechanismen zu suchen, welche die Anlage von B-Achsen parallel zur Hauptbewegungsrichtung er- klären. N +., 0 0 ~ Fallenform alfen eng isoklinaL shealh 0 • .,.. Abb. 23: Achsenlagen unterschiedlicher Faltentypen in Myloniten der PL (Großkreis = mittlere S-Fläche der PL-Mylonite) Einen Ansatz liefert das von SANDERSON & MARCHINI (1984) ausgearbeitete Transpressionsmodell, in dem als Folge der (primären) Einengung der Gesteine in einem aus Plättung und simple shear kombinierten System (sekundäre) Ausweichbewegungen senkrecht zu den Richtungen minimaler und maximaler finiter Dehnung resultieren müssen. Tatsächlich liegt der aus diesen Falten ableitbare finite strain um ein bis zwei Größenordnungen unter dem Verformungsgrad, der sich aus intrafolialen Isoklinalfalten und sheath-folds ergibt, wie es nach diesem Modell zu erwarten wäre. Als weitere Lösungsmöglichkeit dieses in Scherzonen weitverbreiteten Überfaltung von primär unebenen ("anastomosing") Foliationen. Phänomens diskutierte BELL (1984) die Die anderen Faltentypen wurden im Scherregime der PL neu gebildet und finden auch bei den mikroskopischen Strukturen ihre Entsprechungen. 111.1.2 Die Judicarien - Linie Die Judicarienlinie bietet vergleichsweise schlechte Aufschlüsse, was in der leichten Erodierbarkeit der Gesteine und in der meist tiefen Lage der Störungsanschnitte unter der Waldgrenze begründet ist. Ihre Mylonite und Protomylonite stehen zwischen der Einmündung des Marauner Tals ins Ultental und der Ruine La Rocca NE' von Male an mehreren Stellen, von denen nur die wichtigsten genannt werden, an. Am Ausgang des Marauner Tales, direkt unterhalb der Staumauer des Lago Alboreto, sind einige lOer-Meter protomylonitischer Gneise aufgeschlossen. Im Saigerriß wird hier deutlich, daß die Foliationen der Gneise durch eine steilstehende zweite Schieferung ("Schubklüftung") überprägt werden. Das aus dem Verschnitt beider Flächen resultierende Phacoidgefüge dokumentiert nach SE gerichtete Aufschiebungen an der JL. Auf horizontalen Aufschlußflächen sind shear bands (Nomenklatur z.B. PLATT 1984) deutlich, welche die Interferenz der Aufschiebungen mit sinistralen Lateralversätzen belegen. 39 Shear bands und Schubklüftung gen nicht um Anschnitteffekte Abb.24 wiedergegeben. liegen mit ganz unterschiedlichen Größen vor, so daß es sich bei den Beobachtunan nur zwei verschiedenen Flächen handelt. Die Beziehungen sind schematisch in N Abb. 24: Shear-bands SW' von St.Pankraz) und Schieferung an der JL (Marauner Tal, I km SSW' tale inwärts findet man im Talgrund stark brecciierten Bozener Quarzporphyr in einem kleinen Steinbruch aufgeschlossen (Abb. 27a), während oberhalb am Westhang des Tales stark blättrige Mylonite der JL anstehen. Ein fast vollständig aufgeschlossenes Profil über die JL bietet der Bergrücken, der vom Hofmahd-Joch zum Kornigl (E' der Hochwart) hinaufleitet. Das Profil beginnt in brecciierten südalpinen Kalksteinen und endet am Gipfel des Berges in nicht-mylonitischen Gneisen und Ultramafititen. Weitere gute Aufschlüsse befinden sich am Südende des Kirchbachtales (N' von Proveis), wo auf der orographisch rechten Seite des Baches eine steile Lawinenrinne einige hundert Meter protomylonitischer Gneise erschließt, auf die nur wenig ESE' extrem brecciöse unmetamorphe Kalksteine folgen (Abb. 27b) Isolierte Aufschlüsse an den Mündungen des Val dei Rio Valle und des Val di Lavazze (N' und W' von Rumo) erlauben die weitere Verfolgung der JL bis ins Val di Bresimo, wo N', W' und S' des Cast. Altaguardia Mylonite, breccierte unmetamorphe Kalke und südalpine Ton- und Siltsteine anstehen. In letzteren zeigen Verschuppungen ("duplex structures") im Störungsbereich erneut von WNW nach ESE gerichtete Aufschiebungen an der JL an (Abb.27c). Im betrachteten Raum ist die Judicarienlinie letztmals S' und W' der Burg La Rocca gut aufgeschlossen. Hier findet man -neben den bereits genannten Gesteinen- an der Störung eingeschleppte intensiv brecciierte, chloritisierte und serizitisierte Tonalite. Auf dieses Vorkommen wies bereits Dal PIAZ (1926) hin. Während es erneut Lateralversätze an der JL andeutet, zeigt Abb. 25 die in Tonschiefern und Siltsteinen gemessenen Beziehungen zwischen Schieferung und Schichtung, welche SE-gerichtete Einengungen belegen. Petrographisch unterscheiden sich die Mylonite der JL vom Kristallin der Ulten-Serie durch die starke Chloritund Serizitbildung auf den dominierenden verzweigten Schieferungsflächen, durch die Entwicklung eben dieses Flächensystems und durch den daraus resultierenden flachlinsigen, oft blättrigen Zerfall der Gesteine. Zwischen diesen Flächen sind die gneisigen Gefüge weitgehend erhalten (siehe "Mikroskopie"), was bereits unter der Lupe deutlich wird. Die Lineationen sind nicht immer deutlich und treten als Harnischstriemungen als parallel dazu liegende feine Runzelungen in Erscheinung. auf den chloritbelegten Flächen und 40 Die Orientierung sowohl der Lineationen als auch der Foliationen unterscheiden Kristallin und auch von der PL. Sie sind in Abb. 26 dargestellt. die JL deutlich vom angrenzenden Die JL wird möglicherweise durch die zu ihr parallel verlaufende Mylonitzone am Halsmannjoch (N' des L. Alboreto im Ultental) ergänzt. Dort liegen durchgreifend duktil verformte und syndeformativ re kristallisierte ChloritSerizit-Mylonite mit Plagioklasaugen vor. Ihre mittlere s-Flächenlage ist 305/70. In ihnen wurden um B=285/65 Knickfalten gebildet, welche sinistrale Relativbewegungen in den Gesteinen anzeigen. Runzelungslineationen im selben Aufschluß haben die Lage L=220/10. N Schieferung _ Schichtung 0 o o o 0 o D~1 o - Abb. 25: Schieferung und Schichtung in Ton- und Siltsteinen an der JL SSW' der Ruine La Rocca (N' von Male) ARiAne [0.88 B-T) ml UNTERE HALBKUGEL SCHIUDT' seHES HETZ (pro 1.0 \; der Halbkugelfläche) n" 51 (pro 1.0 \; der • > ß > 10.0 \; •• 25.0 7.0' HalbkugelUäche) • n - 16 Abb. 26: Foliationen (n=51) und Lineationen (n=16) in Myloniten der JL Abb. 27a: brecciierter Quarzporphyr an der JL; Marauner Tal, SW' von St. Pankraz Abb. 27b: Aufschluß von stark tektonisch brecciierten unmetamorphen Proveis Abb. 27c: Duplex-structures Abb. 27d: disharmonische an der JL SSW' der Ruine AHa Guardia/Val Falten in Myloniten der JL südalpinen Kalksteinen Bresimo im Kirchbachtal/ 42 111.1.3 Die Tonale - Linie Weil die Tonale-Linie in anderen Gebieten bereits gut untersucht ist, geht es hier nur darum, zu überprüfen, ob und wie sie sich östlich des Tonalepasses fortsetzt. Die zu dieser Fragestellung von CORNELIUS & FURLANICORNELIUS (1930) gemachten Angaben sind lückenhaft. Tatsächlich sind östlich des Passes an einigen Stellen auf der Südseite des Val di Sole duktil verformte Mylonite aufgeschlossen. Der westlich des Passes mehrfach beschriebene Kakirithorizont (z.B. GANSSER 1968) wurde allerdings hier nirgends gefunden. Das ist möglicherweise lediglich in den schlechten Aufschlußverhältnissen begründet. Gesteinsproben wurden 2 km östlich der Paßhöhe, und zwar einige hundert Meter S' und SW' des Albergo Paradiso (Carta d'Italia 1:25000, Foglio 20IVNE :R=1624000/H=5124550) und auf der Westseite des Val Piana (Foglio 20INO : R=1634000/H=5l28000) genommen. Es stehen hier meist blättrige Serizit-Chlorit-Mylonite mit variablen Quarzgehalten an. Im Aufschluß S' des Alb. Paradiso kommen feinkörnige, kompakte, helle Quarzite vor, die eine strenge mylonitische Bänderung zeigen. Mikroskopisch erweisen sie sich als Quarz- Ultramylonite. Auch der Stavel-Gneis -ein granitoider Augengneis- ist an seinem S-Rand deutlich mylonitisch. m (pro 1.0 \; der Halbkugsl!läche) n" 35 (pro 1.0 \; der )0 J.O\; • )0 7.0 \; 11 > 10.0 \; • - '0.7' Halbkugeltläche) n - 27 Abb. 28: Foliationen (n=35) und Lineationen (n=27) in Myloniten der TL Wie Abb. 28 zeigt, streichen die Foliationen der Tonale-Mylonite ENE-WSW und fallen steil nach S ein. Die dargestellten Lineationen äußern sich im Gelände als Harnischstriemungen und feine Wellungen (die mikroskopisch den Firstenbereichen kleiner sheath-Falten zuzuordnen sind) auf phyllosilikatreichen Flächen und in den Quarziten als deutliche Streckungslineation. Sie sind grob ENE-orientiert und tauchen flach in beide Richtungen ab. Im Gelände konnten in den Myloniten der TL keine Rückschlüsse auf die Richtung von Relativbewegungen an der Störung gezogen werden. 111.2 Genese, geologische Bedeutung und Nomenklatur yon Myloniten Der Terminus "Mylonit" wurde von LAPWORTH (1885) für Störungsgesteine an der Moine thrust in den schottischen Kaledoniden eingeführt. Die Namensgebung impliziert seine Vorstellung von der Genese dieser Gesteine, welche er als die Produkte einer spröden Deformation ansah. Diese Ansicht setzte sich zunächst durch und beeinflußte lange Zeit nicht nur die gebräuchliche Nomenklatur (z.B. HIGGINS 1971) sondern behinderte auch das Verständnis der Entstehung von Mylonitzonen. Erst mit der Übernahme des Konzeptes duktiler Verformung und kristall-plastischer Deformationsmechanismen, insbesondere intrakristalliner Deformation durch Versetzungs- 43 gleiten, aus den Erkenntnissen der Werkstoffkunde und Metallphysik in die Geologie (zusammenfassende Darstellungen liefern NICOLAS & POIRIER 1976 und POIRIER 1985) wurden die Entstehungsbedingungen von Myloniten besser verstanden. BELL & ETHERIDGE (1973) veröffentlichten einen grundlegenden Beitrag zu diesem Thema. Sie unterschieden in Myloniten Deformationsstrukturen (undulöse Auslöschung, Deformationslamellen), Erholungsstrukturen (Polygonisierung und Subkornbildung) und Rekristallisationsphänomene (Neukornbildung, Verzahnung von Korngrenzen und Kink-band-Grenzen) und stellten heraus, daß diese bis dahin teilweise als Anzeichen kataklastischer Prozesse gewerteten Mikrostrukturen besser mit den obengenannten Mechanismen erklärt werden können. Die strikte Unterscheidung von Erholung und Rekristallisation ist noch darauf zurückzuführen, daß lange Zeit Keimbildung und Korngrenzwanderung als einzig möglicher Rekristallisationsprozeß, der infolge der unterschiedlichen strain-Energie deformierter und und~formierter Körner einsetzt, gesehen wurden (POIRIER 1985 : 179-180). Als Konsequenz schlugen sie eine neue Definition vor: "A mylonite is a foliated rock, commonly lineated and containing megacrysts, which occurs in narrow, planar zones of intense deformation. It is often finer grained than the surrounding rocks, into which it grades." Diese Definition ist rein deskriptiv und beinhaltet noch keine Aussage über die Deformationsmechanismen. Sie enthält lediglich mesoskopisch erkennbare Kriterien und beruht zu einem großen Teil auf den Unterschieden zwischen Mylonitzone und Nebengestein, wie sie im Gelände erkennbar sind. Deshalb eignet sie sich besonders für die Feldansprache von Myloniten, und in dieser Arbeit entspricht in allen Abschnitten, die sich nicht mit mikroskopischen Kriterien befassen, der Terminus "Mylonit" diesem Gebrauch. "Mylonit" kann somit für eine Reihe von deformierten Gesteinen stehen, die sich sowohl im Deformationsgrad als auch im Deformationsstil voneinander unterscheiden, aber die durch fließende Übergänge miteinander verbunden sind. Die Unterschiede sind vielfach erst anhand der Mikrogefüge erkennbar und eine weitere Unterteilung kann darum erst im Dünnschliff erfolgen. Auf dieser Basis beschrieben WHITE et al.(1982) "Fault Rocks of the Moine Thrust Zone ..."aus dem Umkreis der Typlokalität LAPWORTHs. Sie unterschieden zwei Entwicklungsreihen. Einerseits Protomylonit-BlastomylonitMylonit- Ultramylonit und andererseits Protokataklasit-BlastokataklasitUltramylonit. Die Reihe ProtomylonitUltramylonit zeichnet sich demnach durch duktile Deformation aus, die von Neomineralisation begleitet wird, während Proto- und Blastokataklasite zunächst spröd verformt werden ("grain refinement by cataclasis") und sich aus ihnen mit zunehmender Neomineralisation später ein Ultramylonit bildet. Im Gegensatz zu Kataklasiten sind Mylonite foliiert. CHESTER et al.(1985) wiesen demgegenüber darauf hin, daß auch Kataklase Foliationen erzeugen kann und es demnach auch foliierte Kataklasite gibt. an spröden Störungen deutliche Während die Unterteilung der "fault rocks" durch WHITE et al. vor allem qualitativ war, entwickelten WISE et al.(1984) eine Terminologie, die auf Gesteinsgefügen und den quantitativen Verhältnissen zwischen Mineral-Altbestand und Rekristallisatanteil beruht. Wie man sieht, deuteten sie die Bildungsgeschichte der Gesteine als Prozeß, in dessen Verlauf die Deformationsgeschwindigkeit und das Ausmaß der beteiligten Erholungsvorgänge die steuernden Faktoren sind. Sie zeigten, daß sich Gneise und Schiefer nicht grundsätzlich von Myloniten unterscheiden sondern lediglich einen größeren Anteil (statischer) Erholung erfahren. Auf dieser Einteilung beruhen die im Weiteren verwendeten Gesteinsnamen. Sie entsprechen der derzeit weltweit üblichen Nomenklatur, wie sie sich aus einer Vielzahl neuerer Arbeiten über Mylonitzonen ergibt (z.B. SIBSON 1977, BELL 1978, LISTER & PRICE 1978, BOUCHEZ & PECHER 1981, BELL & HAMMOND 1984, BURG 1986, BRUNEL 1986, DAVIS et al.l986, sowie eine Reihe weiterer Arbeiten, z.B. J.Struct.Geol., 2.(5/6), 1987 ). 44 Der Terminus "S-C-Mylonit" (LISTER & SNOKE 1984) wird bei der Beschreibung der Mikrostrukturen COHERENT BVT UNFOLlATED ROCKS PROOUCEO BY MleRO~~AUY I I ~ C ATA C l... (NON <:( ..••••. MORE THAN I •••••• 'a ",'7)~.p~ .. o:!:!i] •••• ~ ••. ' • .: •• ~ .~. ':~.~(!)::.:/i' .:~O," ••• :.: Q.. ••• o ::..:::.'::':':".q,(f -:: ••• :.. I....•• ::..:... . O. ;g •••• :~~~S AMIeROBREtelA. ~ <0 « ~ 'V '0'" / '"9(,. / (,,>. Q\ 11 •..•• \" ~ , / A'oo;>" ,-<..~ i~ / /' \ \ "'.... "'('.\' Co / I'S'\' " 00'- -:,ü'i.: y.il'l' I" 0'"'0 C. {'C\ u /' -,_I" s.~ :0 'V.-/ 0 ~ ~!~,s~,,~,ss ~ ~ ~ u,. ~ER •••• ASI •••• E RECO •••• ERY. INCLUOING ANNEALING DF SYNTECTONICAllY PRDDUCED MATRIX WITH MATRIX GRAINS INCREAS1NG ABO •••• E O.~MM. MEGACRYSTS NAY IN •••• Ol •••• E SYNKINEMATIC OR ANNEAllNG GROWTH. EITHER AS NEOCRYSTS ORASO •••• ERGROWTHSONPORPHYROClASTS \ '\;o~ -:," ,- -<- '-" ?.....~ /' MATRIX PRODUCED BY SYNTECTDNIC CRYSTAl-Pl,'STlC PROCESSES. SHOWS PER •••• ASI •••• E RECO•••• ERy. POSSIBlY WITH EXTENSI •••• E ANNEALING. SUR•••• I •••• OR MEGACRYSTS COMPAISE LES5 THAN OF THE ROCK. MATRIX GRAINS ARE LESS THAN D.~ NM IN DIAMETER. "" ~ ~ 0'1:- FIBROUS 8 GROWTHS ~<c., ~' 4.,,0 ~~O 1-•.•.•. CEMENTING "' ••• OF THE ROCK. 0&,,)/ /;1."::::.'.\..:.::.'::4." .::. / .' .... : J::.::'~.'::'.< I-- :. :- •• : ,,"'": .: 'O~':'::" CI) .:t;iQ:C).:':0;'::-4._':;'" ~ A. !~~ :... : • .:; ••• PRODUCED GLASS MATRIX PRODUCED BY 5YNTECTONIC CRYSTAL-PLASTIC PROCESSES. SHOWS STRONG RECOVERY, POSSteLY WITH SONE ANNEALING. STRDNG MYLONIT!C FOUAllON COMMON. WITH APPROPRIATE MINERAL CONTRASTS. SURVIVOR M[GACRYSTS COMPRISE 10 TC 50 ••• OF THE ROCK. !.... ~ :'. ::.~":. ::'. '.. ~ .. '. u : ••• • :~o: u~w SOME FRICTIOHALLY l. rS 4S /... J '. I. Bur WITH -FOI../4r~D~12 :z: ~:'.. , . t'Y L.L. ANO SHOWlNG LmlE CR NO MATRIX PROOUCEO BY SYNTECTON1C CRYSTAL-PLASTIC PROCESSES, HAS AT LEAST MIHOR MYLOHITIC FQUAlIDN. UTTlE RECOVERY, ANO ALJ,lOST NO ANNEAlING, WITH APPROPRIATE MINERAL CONTRASTS, SURVIVOR MEGACRYSTS COMPRISE 8RfTilc: F.4U l MACRO.FRACTUAING PRODUCED THERMAL EFFECTS. ~OLJATED. .. . AND/CR erläutert. ,....- üNEISS, SCHIST. ETC. ~ '" ~ ~MATRIX R£CRYSTAlLlZATlON INCREASES A •••• ERAGE GRAIN SIZE TO [~UAL OR EXCEED THAT OF THE PROTOLITH . ' -' rn:0 ~; '0 <: ::;: rn RATE OF RECOVERY ~ Abb. 29: Entstehungsbedingungen und Nomenklatur von Myloniten nach WISE et al. (1984) Mylonitzonen sind Bereiche, in denen die Deformation konzentriert ist, und sie bilden sich erst, wenn lokal materialerweichende Prozesse einsetzen (WHITE et al. 1980, KIRBY 1983).(Das ist z.B. mit Spannungs-DehnungsExperimenten an Metalldrähten vergleichbar: nach Überschreiten der kritischen Bruchspannung eines Materials konzentriert sich die Verformung in einer schmalen Zone, wobei entweder die Verformungsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Zugspannung zunimmt oder die Spannung bei konstanter Deformationsrate abfällt. Eine solche Materialerweichung wird erst dann erreicht, wenn die Deformationsmechanismen, welche elastisches Materialverhalten bedingen -d.h. die geometrische Verzerrung eines als insgesamt ungestört zu betrachtenden Kristallgitters unter Beibehaltung der elektrostatischen Bindungskräfte- von anderen Vorgängen abgelöst werden. Dafür kommt in erster Linie intrakristalline Abgleitung auf definierten Gitterebenen in Frage, die durch die Bewegung von Versetzungen (zweidimensionalen Gitterdefekten) energetisch am günstigsten bewerkstelligt wird. In polykristallinen Aggregaten kommen weitere Möglichkeiten hinzu.) Für Mylonite gelten ganz ähnliche Bedingungen. Da es sich aber nicht nur um polykristalline, sondern zumeist auch um polymineralische Systeme handelt, sind die Vorgänge komplexer: neben dem Versetzungsgleiten können Mikrorissbildung, Diffusionskriechen und Korngrenzgleitung erhebliche Bedeutung erlangen (TULLIS et a1.1982). Alle diese Prozesse werden durch die Zustandsgrößen des dynamischen Systems gesteuert; dabei sind Temperatur, Überlagerungsdruck und deviatorische Spannung (bzw. die Verformungsgeschwindigkeit) nur die offensichtlichsten Parameter. Ebenso müssen Mineralogie, Korngrößen und Gefüge des unmylonitischen Ausgangsmaterials, Art und Menge der fluiden Phase sowie die Wegsamkeit für Fluidtransporte berücksichtigt werden. Dabei ist es offensichtlich, daß diese Größen durch verschiedene Rückkoppelungseffekte miteinander verknüpft sind. In höheren Krustenstockwerken gehen Mylonitzonen in seismisch aktive Störungen mit bruchhafter über. Hauptsächlich in diesem Bereich entstehen Pseudotachylite (TULLIS et a1.l982). Verformung Pseudotachylite können sich aber auch in tiefen Krustenbereichen, die im allgemeinen aseismisch reagieren, bilden. Das geht aus der Beobachtung der Tiefenlage rezenter Erdbebenherde hervor und ist auch in Mylonitzonen dokumentiert (SIBSON 1980). Pseudotachylitgenese fand dort bevorzugt um starre Einschlüsse statt. Rekristallisation, die besonders durch das Vorhandensein einer fluiden Phase gefördert wird, kann Pseudotachylite in Ultramylonite überführen (SIBSON 1980). 45 111.3 Mikroskopie: Mineralbestand Die im folgenden beschriebenen Hinblick auf ihre Mineralogie. späteren Kapitel - Edukte - Diaphthorese Beobachtungen Die Gefüge charakterisieren einzelne werden kurz angesprochen, Gesteinstypen jedoch in den Mylonitzonen bleibt ihre weitere Erörterung vorbehalten. 111.3.1 Die Peio - Mylonite Die Tabellen Tab. 7 7-9 geben einen Überblick Mineralbestände Probe-Nr. über die Mineralbestände in Protomyloniten Koordinaten in den Peio-Myloniten: an der PL: (R/H) Gestein Relikte Neubildungen Rissfül- Akzess. lungen 2-Gli-Protomyloni Ser,Chl,Ilm Qtz Czo/Ep-Protomyl. Ser,Chl ChI Ser,Chl Lm,Chl Opq Opq Opq,Sph Opq Opq,Tur t Qtz.Ms ,Bt ,PI ,Sil Czo/Ep, Qt z, PI ,Bt ,Hbl Qtz,Hbl,Bt,Ms,Grt,Czo/Ep Hbl-Protomyloni t 2-Gli-Protomyloni t Qtz ,Bt ,Ms, Grt Qtz,Ms,Grt,Pl Ms-Protomyloni t 1621330/5129515 1628700/5133900 1632880/5137835 9.7.3 9.7.6 1632775/5138200 1632740/5138<50 9.7.1 1632590/5138515 1632910/5137780 1632880/5137850 1632880/5137860 2-Fsp-Protomyl. Ser-Chl-Protomyl. Ms-Qtz-Protomyl. Chl-Ser-Protomyl. 1642330/5144640 1640315/5144875 1640425/5144800 1647825/5150225 Chl-PI-Protomyl. Ms-Chl-Protomyl. 2-Gli-Protomyl. Chl-PI-Protomyl. Chl-Ser-Protomyl. Ser-Chl-Protomyl. 3.9.1 3.9.4 3.9.6 12,7.5b 15.7.3 15.7.5 14.7.4 21.8.1 KAr8b Tab. 8 1621410/5129460 4.7.7 4.7.8 5.7.5b 8.7,6 1647975/5151775 1632910/5137810 Mineralbestände Probe-Nr. Chl-Ms-Protomyl. in Orthomyloniten Koordinaten Ser,Chl Lm Lm Ce Qtz ,Ms,Grt .Bt ,PI Qtz,Kfs,Pl,Ms,Ep,Bt Ser,Chl Ser ,ChI Qtz Qtz ,Ms.Bt ,Grt ,PI Qtz ,Ms.Bt, Grt ,PI Ser.Chl,Dm Ser,Chl Lm Qtz Mus,Qtz,Bt,Grt,Pl Pl,Qtz,Ms,Bt Qtz ,Ms,Bt ,Grt ,PI Qtz ,Ms,Bt, Grt, PI Ser,Chl,nm Ser, ChI, Dm Ser,Chl,Ilrn Ser,Chl,Dm Ser,Chl,Dm Ser, ChI, Dm Ser,Chl Opq Opq, Zr Opq Lm Lm Lm Lm Opq Opq,Tur Qtz .Pl.Kfs ,Ms.Bt. Grt Qtz ,Bt .Ms.Kfs .Pl ,Sil ,St Qtz ,Pl,Ms .Bt. Grt Opq,Sph.Tur Opq.Tur Opq,Sph.Ap Opq.Sph .Ap Qtz,Chl,Lm Opq an der PL: (R/H) Gestein Neubildungen Relikte Rissfül- Akzess. lungen 3.7.5 4.7.2 7.7.1e 7.7.1b M2 6.9.7 5.7.5a 8.7.5 8.7.7 9.7.8 9,7,10 4.9.1b 12.7.6 15.7.1 15.7.2 15.7.4 15.7.11 14.8.1 14.8.3 KArla KAr3a KAr4e KAr5a 1620940/5129110 1621450/5129335 1620930/5129970 1620930/5129790 1621155/5129555 1621450/5129355 1628700/5133900 1632900/5137780 1632880/5137905 1632700/5138305 1632620/5138435 1635840/5138965 1640976/5144755 1640275/5144880 1640300/5144885 1640350/5144865 1641080/5144685 1645325/5148840 1645480/5149120 1640340/5144870 1641080/5144670 1621030/5129670 1621160/5129560 Chl-Ms-Myloni t Chl-Ser-Myloni t 2-Gli-Myloni t Chl-2-Gli-Myloni t Ser-Chl-Myloni t Ser-Chl-Mylonit Ms-Qtz-Myloni t Ser-Chl-Mylonit Chl-Ser-Myloni t Chl-Ms-Myloni t Fsp-Ser-Myloni t Qtz ,Ms,Bt, Grt ,PI Qtz .Ms,Bt, Grt ,Sil,Ep Qtz,Ms,Bt,Pl,Grt Qtz ,Bt ,Ma. PI, Grt Qtz ,Ms Qtz ,PI ,Ma Qtz ,Ma .Bt, Ser,Chl,Ilm Grt, Czo ,PI Qtz,Bt,Grt,Ky Qtz ,Ms.Bt ,PI Qtz ,ioJ:::. Grt ,Bt ,PI Qtz ,Pl,Kfs Ser,Chl Ser, ChI, Dm Ser, ChI, Dm Ser,Chl Ser, ChI, Dm ,MB ,Grt Ep-Ser-Chl-Mylonit Qtz, Czo/Ep, PI, Ce,Dol,Bt Qtz ,Ms,Pl,Ep Chl-Ser-Mylonit Ep-Ser-Chl-Myloni t Qtz, Czo/Ep, PI ,Ms,Bt Qtz ,Ms,Bt, Grt ,PI Ms-Chl-Myloni t Ms,Qtz, Grt ,Bt ,PI Chl-Ser-Myloni t Ep-Ser-Chl-My'.oni t Qtz,Czo/Ep,Pl Qtz,Ser,Pl Ms-Ser-Myloni t Qtz-SE:r-Myloni t Qtz .Ma ,PI ,Bt, Grt Qtz ,Ms,PI, Grt ,Bt Ms-Ser-Myloni t Qtz ,P1.Ms Chl-Ser-Myloni t Qtz.Ms.P1.Czo Chl-Ser-Myloni t PI-Ep-Ser-Myloni t Qtz .Pl.Ep/Czo .!l.s,Bt Ser ,ChI Ser ,Chl,Dm Ser,Chl Ser,Chl,Dm Qtz,Chl Lm Opq.Tur Opq,Tur Opq,Tur Lm,Qtz Opq,Tur Opq,Tur Opq Opq,Sph,Ap Opq Lm OPo Opq Lm Ce,Qtz Ser ,11m Ser,Chl Ser, ChI, Dm Ser,Chl,Dm Ser,Chl Ser,Chl,Dm Ser,Chl,Dm Ser,ChI Ser,Chl,Ilm Ser,Chl,Dm Ser, ChI, Dm Ser,Chl,Dm Ser, ChI, Dm Ce Opq,Sph Opq,Sph Ce,Qtz Opq Ce,Qtz,Lm Opq Lm Opq,Sph, Tur Ce,Lm Opq Opq Lm,Qtz Lm Opq,Sph Opq,Sph.Tur Lm Opq.Tur Qtz Opq.Tur Qtz,Lm Opq im einem 46 Die Tafeln 1 bis 5 zeigen Beispiele typischer Gesteine. Die Protomylonite weisen innerhalb Rekristallisation auf. dieser Entwicklungsreihe die schwächsten Spuren von Deformation und Quarz zeigt von allen Mineralen am leichtesten Rekristallisation, ist aber vielfach noch in stark undulösen AItkörnern anzutreffen. Seine Zerlegung in Subkörner führt zu intensiver Parkettierung, und die Anlage von Deformationslamellen ist ebenfalls häufig. Die Quarzklasten sind vielfach von Fluid-dekorierten Mikrorissen und Aufreihungen bläschenförmiger Fluideinschlüsse durchsetzt. Auf Korngrenzen und Rissen fand Rekristallisation statt. Die dabei entstandenen Neukörner sind isometrisch und mit Durchmessern bei 10 Mikrometern um Größenordnungen kleiner als die Klasten. Die Glimmer werden von den Rändern ausgehend umgewandelt. Muskowit geht in feinschuppigen Serizit über, während sich auf Kosten des Biotits ~ bildet, der auf seinen Basisflächen Ilmenit und Hämatit entmischt. Die Muskowite sind meist besser erhalten als der Biotit. Während die Kornformen der Quarze und Quarzaggregate in die Foliation eingeregelt sind, liegen besonders die Basisflächen der Muskowite häufig spitzwinklig dazu. Glimmerreiche Lagen zeigen vielfach extensional crenulation c1eavages. Feldsoäte und Granate stellen rigide Einschlüsse dar. Die Feldspäte sind häufig serizitisiert und zeigen nur selten Zwillingslamellen. Sie sind mikroskopisch nicht sicher bestimmbar. Die Feldspatkörner sind meist mechanisch unzerstört, während der Granat oft stark kataklastisch zerbrochen wurde. Er ist von Korngrenzen und Rissen ausgehend chloritisiert. Daneben stellen Kyanit und Staurolith Porphyroklasten dar. Diese beiden Minerale sind aber -wie auch der Sillimanit- fast vollständig umkristallisiert. Aus ihnen bildeten sich feinkörnige Serizitfilze, vielfach als Pseudomorphosen, was belegt, daß diese Gesteine keine allzu hohe Scherdeformation erfahren haben. Hornblenden in Protomyloniten zeigen auf Korngrenzen vereinzelt Anwachssäume. Die neugebildete Phase unterscheidet sich nur in der kristallographischen Orientierung; Lichtbrechung, Pleochroismus und Doppelbrechung sind gleich. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß in den Protomyloniten schwache Quarzrekristallisation einsetzt und die Neubildung von Serizit, Chlorit (und Ilmenit) aus verschiedenen instabilen Mineralphasenbeginnt. Die Gefüge entsprechen noch weitgehend denen der Ausgangsgesteine. Zusätzlich treten Dehnungsschieferungen auf. In den Qrthomyloniten verstärken sich die beschriebenen Vorgänge erheblich. Die Quarze re kristallisieren bereits fast vollständig: dabei bleiben vielfach die Umrisse der Altkörner (bzw. Kornaggregate) erhalten, werden jedoch stark ausgelängt und von kleinen equigranularen Neubildungen ausgefüllt. Diese haben überwiegend gerade Korngrenzen, oft mit Tripelpunkten. Sie sind isometrisch oder schwach gestreckt; im zweiten Fall weisen sie Schrägquarzregelungen auf. Extrem gestrainte Altkörner ohne Rekristallisation sind so orientiert, daß ihre kristallographische Lage einer optimalen Orientierung der aktiven Gleitsysteme (Basisgleitung) relativ zum Spannungstensor entspricht (Klasten zeigen ähnliche optische Orientierung wie .umliegende Rekristallisate; vgl. WHITE et al. 1980: 176). Biotit und Muskowit werden ebenfalls kräftig umgewandelt, so daß die Neubildungen Serizit und Chlorit dominieren. An Scherflächen zerrissene Glimmer sind durch Aufreihungen feiner Rekristallisate und Neubildungen ("mica trails", PLATT & VISSERS 1980) miteinander verbunden. Die Serizitisierung der Feldspäte nimmt zu, und auch die Granate sind vielfach zu über 50% durch Chlorit ersetzt. Aus der An-Komponente des PI entstanden vielfach kleine Czo-Körnchen. 47 Alumosilikate sind nur ganz vereinzelt in Spuren nachzuweisen, und Staurolith wurde in Orthomyloniten nicht mehr beobachtet. Im Gegensatz zu den Protomyloniten ermöglichte die durchgreifende syndeformative Rekristallisation des Mineralbestandes der Orthomylonite eine weitgehe~de Neuprägung der Gesteinsgefüge. Die mylonitische Foliation ist durch eine Absonderung phyllosilikatund Quarzreicher mm-mächtiger Lagen gekennzeichnet; parallel dazu sind die aus fast isometrischen Einzelkörnern bestehenden rekristallisierten Quarzaggregate geplättet (und in einer Richtung schwach gelängt) und die neugebildeten Phyllosilikate mit ihren Basisflächen geregelt. Dazu kommen C-Flächen und extensional crenulation cleavages, die gewöhnlich mit Chlorit und/oder Serizit belegt sind. In den Orthomyloniten sind praktisch überall synmylonitische intrafoliale mm-Falten erkennbar. Sie zeigen in Schnitten parallel zur Minerallineation einheitliche Vergenzen, sind oft mehrfach überfaltet und teilweise als sheath folds entwickelt. Die Ultramylonite lassen nur noch selten Rückschlüsse auf ihre Protolithe zu, denn Minerale der Altbestände sind nur spärliche Relikte. Die Gesteine bestehen im allgemeinen aus einer mm- Wechsellagerung feinstkörniger SerizitChlorit-Gemenge mit Quarzreichen Lagen. Tab. 9 : Mineralbestände in Ultramyloniten an der PL: Probe-Nr. Koordinaten (R/H) Neubildungen Relikte Gestein Rissfül- Akzess. lungen 5.7.8 1628425/5131925 Chl-Ser-Ul Qtz,Bt.Grt.Pl Ser ,ChI Lm 7.7.2 1621030/5129670 Qtz-Ul tramylc.ni t Qtz Ser,Chl,11m Lm,Ce Opq Qtz-Ul tramyloni t Qtz ,Ms ,Bt ,PI Ser.Chl,11m Lm Opq ,Sph MI ,1621155/5129555 tramyl. Opq,Sph,Tur M3 1621155/5129555 Chl-Qtz-Ul tramyl. Qtz ,Ms .Bt ,PI Ser, Lm,Qtz Opq. Sph. TUT M4 1621155/5129555 Ser-ChI-UI tramyl. Qtz,Ms,Bt,Pl Ser. ChI. 11m Lm,Qtz,Cc Opq,Tur 6.9.3 1621455/5129335 Chl-Ser-Ul tramyl. Qtz,Ms,Pl,St.Ky Ser,Chl,11m Lm,Qtz Opq,Tur 6.9.5 1621450/5129350 Ser-Chl-Ul tramyl. Qtz ,Ms .Et, Ser,Chl.11m 1m,Ce Opq.Ap,Zr 8.7.9 1632820/5138070 Qtz-Ser-Ul tramyl. Qtz ,Ms ,PI Ser ,ChI Lm Opq,Tur 12.7.8 1641060/5144680 Qtz-PI-Ul Ser,ChI,11m Lm,Ce Opq,Tur,Ap 12.7.8b 1641060/5144680 Qtz-Ul 12.7.8e 1641065/5144675 Chl-Ser-Ul tramyl. tramyl. tramyl. Qtz .Ms ,PI, t tramyloni 12.7.8d 1641065/5144675 Chl-Ser-Ul 15.7.6 1640610/5144800 ChI-UI tramyloni 15.7.9 1640910/5144755 19.8.1 Grt ,PI Grt ,Czo ChI, 11m Qtz .Ms ,PI Ser,Chl Qtz,Ce Opq Qtz ,Ms, Grt, PI Ser ,ChI ,11m Lm Opq Qtz,Ms,Grt.Pl Ser,ChI,11m Lm Opq t Qtz,Ms,Grt.Pl Ser,Chl.11m Lm,Cc Opq, Sph, Tur Ser-ChI-UI tramyl. Qtz,Ms,Grt,Pl Ser,ChI,11m Lm,Qtz Opq 1641030/5144720 Qtz-Chl-Ul tramyl, Qtz,Ms ,Ep/Czo Ser,ChI Lm,Ce Opq.Tur 19.8.4 1641080/5144705 Qtz-Ser-Ul tramyl. Qtz,Ms ,Grt ,PI Ser,Chl 1m,Ce Opq 14.8.2 1645550/5149175 Qtz-Pl-Ser-Ul Qtz, Pl.Ms Ser,Chl,11m Ce Opq.Sph 3.6.4e 1630575/5133425 Ser-Chl-Ul Qtz ,Pl.Ms Ser,Chl,11m Qtz,Lm Opq KAr2a 1641060/5144680 Ser-Ultramylonit Opq,Tur 1621460/5129340 Chl-Ser-Ul Ser,Chl,1lm Ser,Chl,1lm Ce,Lm KAr6 Qtz,Ms,Pl,Grt Qtz,Pl,Ms,Grt Lm,Qtz,Ce Opq.Tur tram. tramyl. tramyl. ,Grt ,PI ,Bt, Grt ,Ep/Czo Die Phyllosilikate sind meist parallel zum Lagenbau geregelt. Quarz ist vollständig rekristallisiert und extrem feinkörnig. Verglichen mit den Orthomyloniten sind die Ultramylonite vielfach sehr stark mit Limonit imprägniert. S-CRelationen sind meist undeutlich und mit sehr spitzen Winkeln der Flächen entwickelt, was auf die weitgehende Rotation von S in C bei hohem Strain zurückzuführen ist. Vereinzelt kommen ecc's vor. Die Lineationen der Ultramylonite äußern sich als starke Streckung der intern re kristallisierten Quarzaggregate. Auch in Ultramyloniten sind intrafoliale (sheath-) Falten erkennbar. 48 Kataklasite findet man an der PL in deformierten Randbereichen feldspatreicher untersuchten Proben stammen vom S-Rand der Störung südlich des Rabbijoches. Der primäre Mineralbestand etwas Biotit mit Korngrößen Pegmatite. Die im Dünnschliff dieser Gesteine umfaßt Quarz (30-35 %), Feldspäte (60-65%), etwas Muskowit und von einigen mm. Akzessorien sind Zirkon und Qpakminerale. Diese Minerale sind intensiv deformiert und umgewandelt: der Quarz ist vielfach plastisch verformt und dynamisch rekristallisiert, aber auch die Rekristallisate sind deutlich undulös. Die Feldspäte wurden spröd zerbrochen und sehr stark saussuritisiert und serizitisiert. Ihre intensive Trübung verhindert eine genaue Bestimmung. In Einzelfällen sind lamellare Verzwilligungen der Plagioklase und Mikroklinvergitterungen von Kalifeldspäten sichtbar. lliQti1 wurde fast vollständig chloritisiert und ist nur noch in einzelnen reliktischen Fetzen erhalten. Hingegen löst sich der Muskowit relativ schwach von den Rändern her in feine Serizitfilze auf. Die Gefüge der Gesteine werden vom bruchhaften Deformationsverhalten der Feldspäte bestimmt, Klasten zunächst richtungslos verteilt in einer feinkörnigen Qtz-Ser-Chl-Matrix liegen, aber mit Verformung nach der Kornform parallel eingeregelt werden. Gleichsinnig damit entwickelt auch verformte Quarz eine Foliation. Deren weitere Verstärkung geht mit einer Korngrößenreduzierung einher, und aus den Kataklasiten entstehen zusehends Mylonite. Die Kataklasite sind naturgemäß von einer Vielzahl von Rissen durchsetzt, dendritisch vordringendem Limonit ermöglichten. Pseudotachylite (Ta£. 4d) sind ebenfalls häufig im Randbereich nicht ausschließlich an sie gebunden. die als große zunehmender der plastisch der Feldspäte die eine sehr starke Imprägnation der Mylonitzone zu Pegmatiten anzutreffen, mit aber Die Gesteine bestehen aus einer feinstkörnigen bräunlichen Matrix, die bei gekreuzten Polarisatoren unter dem Mikroskop teilweise regelmäßige Aufhellungen zeigt. Röntgenographisch wurden ihre Bestandteile als Quarz, Chlorit und Muskowit bestimmt. Die einheitliche Aufhellung in Diagonalstellung belegt die kristallographische Einregelung der Phyllosilikate mit ihren optischen Achsen subnormal (resp. subparallel) zur S-Fläche. In diesem Fall liegt also bereits ein Übergang der Pseudotachylite in Ultramylonite vor. Teilweise verhalten sich die Pseudotachylite optisch isotrop. (Tatsächlich liegen die Pseudotachylite in einem untersuchten Beispiel von der Forc. Montozzo parallel zur mylonitischen Foliation ihrer Nebengesteine. Eine Erklärung für diese auch von SIBSQN, 1980 an Myloniten des Quter Hebrides Thrust gemachte Beobachtung ist die episodische Entstehung von Pseudotachyliten bereits während der Phase überwiegend duktiler Deformation und ihre nachfolgende Einregelung in die S-Fläche mit Rekristallisation.) In der Matrix eingestreut findet man serizitisierte Plagioklasklasten unterschiedlicher Quarzaggregate, die Formregelungen parallel zur Foliation erkennen lassen. Größe und rekristallisierte Die untersuchten Pseudotachylitproben zeigten, daß diese Gesteine bei gleichem Mineralbestand unterschiedlich stark re kristallisiert sind und in verschiedenem Maße deformiert wurden, was für unterschiedliche Bildungsalter spricht. Die relativ jüngsten Pseudotachylite sind mm-mächtige, die Mylonite diskordant schneidende und lokal Netzwerke bildende Vorkommen am S-Rand der PL. Auch diese zeigen noch Verfaltungen und bruchhafte Deformation an Kleinstörungen. 49 Für die zeitliche Einstufung der Peio-Linie sind Ganggesteine, die in die Mylonite intrudierten, von großer Bedeutung. BECCALUVA et al. (1983: 343) beschrieben sie als basaltisch-andesitisch, teilweise auch dazitischrhyolitisch, wobei letztere Granat-Einsprenglinge aufweisen können. Diese Gesteine rechneten sie dem oligozänen Magmatismus (30-35 M.a.) zu. Tabelle 10 charakterisiert die Mineralbestände der am Pso. Cercen in der Mylonitzone anstehenden deformierten Gänge. Tab. 10 : Mineralogie deformierter Probe . 8.7.8 3.9.8 Nr. Gänge an der PL: Umwand1ungsprod. Koordinaten Einsprenglinge Matrix 1632850/5138000 P1,Bt,Grt,Opq Qtz,Bt,P1 Ch1,Ser 1632830/5138010 Pl,Hbl,Grt,Opq Qtz Ep,Cc,Ch1 In beiden Fällen liegen primär holokristallin-gleichkörnige Gefüge vor; die Matrix macht weniger als 5% aus. Die Gesteine sind mittel körnig mit Korngrößen von einigen mm. Daß die Gesteine deformiert wurden, äußert sich in mehrfacher Hinsicht: - Sie sind deutlich foliiert und liniiert, was auf die Formregelung von Hornblenden, Plagioklasen und Biotit und die Plättung der Quarze zurückgeht. Probe 8.7.8 zeigt anastomosing cleavage. - Der Quarz ist teilweise stark undulös und (in 8.7.8) auch dynamisch re kristallisiert. - Die Granate, in geringerem Maße auch die Plagioklase, wurden kataklastisch zerbrochen; letztere weisen auch verbogene Zwillingslamellen auf. - Einzelne Granate haben Druckschatten - Die Gesteine werden von quarz- und karbonatgefüllten Rissen durchschlagen. Insgesamt sind sowohl die Verformung der Gesteine als auch deren Umkristallisation barten Metapeliten. Sie sind aber deutlich. Daß diese oligozänen Intrusiva an der PL noch Deformationen dest eines Teiles der Bewegungen. erfuhren, schwächer als in den benach- ist ein Indiz für das junge Alter zumin- Zusätzlich ist auf die Beobachtungen STREITs (Dipl.-Arb. IGDL, 1988 in Vorber.) hinzuweisen, der an der PL zwischen Rabbijoch und Ultental hochdeformierte Hornblende-Plagioklas-Mylonite/Kataklasite fand, deren trotz der weitgehenden Umkristallisation noch ableitbarer primärer Mineralbestand dem von undeformierten Hornblende-Porphyriten im Kristallin nördlich der Störung entspricht. Aus den geschilderten Beobachtungen ergeben sich folgende Entstehungsbedingungen der Peio-Mylonite: Die Mylonitisierung fand unter den Bedingungen niedriggradiger Metamorphose statt und bedingte eine durchgreifende Anpassung des Mineralbestandes an retrograde Bedingungen. Die wichtigsten Mineralumwandlungen Bt => ChI + Um waren: Ms => Ser Grt => ChI Pli => Ser + PI2 St => Ser, Chi Ky => Ser Sil => Ser Diese Umwandlungen verlangen durchwegs eine Wasserzufuhr. Die aus den Mineralreaktionen peraturen liegen unter 350 Grad C (Bt ist durchwegs instabil). abzuleitenden Tem- 50 Die plastische Deformation des Quarzes setzt eine hydrolytische Entfestigung voraus (NICOLAS & POIRIER 1976: 206 ff.). Relativ spät durchschlugen Quarz- und Calcitgänge die Störungsgesteine. Sie wurden teilweise spröd, teilweise aber auch noch duktil verformt. Phasenweise während und nach der Mylonitisierung war die Störung seismisch aktiv und bildete Pseudotachylite. Synmylonitische Pseudotachylite sind Ausdruck kurzzeitig erhöhter Strainraten, jüngere bildeten sich unter zunehmender Versprödung des Materials (Abnahme von lithostatischem Druck und Temperatur bei tektonischem Transport in höheres Niveau). In einer späten Phase ihrer Entwicklung wurde die Mylonitzone von andesitischen Gängen intrudiert. Die Ausgangsgesteine der Mylonite sind in den Kristallinserien beiderseits der PL zu suchen. An den Mineralen Kyanit, Staurolith, Sillimanit und in geringerem Umfang Granat kann gut die zunehmende mechanische Zerstörung und chemische Umwandlung beim Eintritt in die Mylonitzone beobachtet werden. Die höchstdeformierten Gesteine lassen aber keine Aussagen über ihre Herkunft zu. III.3.1.2 Kathodenlumineszenz Kathodenlumineszenzaufnahmen sind zur Ergänzung der mikroskopischen Mineral- und Gefügeuntersuchungen an Myloniten gut geeignet, denn sie ermöglichen die Unterscheidung lichtoptisch sehr ähnlicher Mineralphasen aufgrund ihrer unterschiedlichen Lumineszenzeigenschaften. Interessant ist vor allem die Abgrenzung des Quarzes (Lumineszenzfarbe violett-braun) von Plagioklasen (blau-weiß). Wegen ihrer unterschiedlich intensiven Lumineszenz heben sich aber darüberhinaus auch Plagioklase mit verschiedenen Ca-Gehalten voneinander ab, und oftmals ist es möglich, mehrere Quarzgenerationen zu erkennen. Das ist auf den unterschiedlichen Einbau von Verunreinigungen -vielfach von Wasser- und den Deformationsgrad des Kristallgitters zurückzuführen; violette Lumineszenz tritt bevorzugt bei gestörtem Gitter auf (ZINKERNAGEL 1978). Von 4 Gesteinen (Protomylonit/Pso. Cercen; Zweiglimmer-Mylonit/F.Montozzo; Chl-Ser-Mylonit/Rabbijoch; Chl-Ser- Ultramylonit/Rabbijoch) wurden Kathodenlumineszenzaufnahmen angefertigt. In Protomyloniten zeigt sich das Aufbrechen der Quarz-Altkörner an feinen Netzwerken unregelmäßig orientierter Risse, auf denen Rekristallisation einsetzt. Die Rekristallisate haben rötliche Lumineszenzfarben, während die Relikte mit ihren stark verzerrten Gittern ins bläulich-violette spielen. Die Klasten erscheinen deutlich stärker zerlegt als das unter dem Lichtmikroskop erkennbar ist; die Altkornrelikte sind zehntelmillimetergroße diffus begrenzte und abgerundete Bereiche in einer Matrix aus hundertstelmillimetergroßen Kleinbereichen. Der ZweiglimmerMylonit (Ms und Bt sind Relikte) hat eine starke Quarzrekristallisation erfahren: bräunlich lumineszierende Einzelkörner mit geraden, scharfen Korngrenzen sind zumeist zwischen 50 und 70 Mikrometer groß. Die Korngrenzen sind einige Mikrometer breite Bereiche mit gelbbrauner Lumineszenz. In den geplätteten Quarzaggregaten sind zehntelmillimetergroße Plagioklasklasten mit blauweißer Lumineszenz verteilt. Die Quarzgefüge des Chl-Ser-Mylonites sind dem sehr ähnlich. An diesem Gestein wird zudem die Verformung und Umwandlung des Plagioklases deutlich: Ein 0.8 mm langer Plagioklaskristall zerbricht an einem System unregelmäßiger Risse in HundertstelmilIimeter-große Teilbereiche. Von diesen Brüchen geht die Umwandlung zu einer weniger intensiv bläulich lumineszierenden (albitreicheren) Feldspatphase aus. Auf Hundertsteimillimeter-breiten Rissen dringt Quarz, der von allerfeinsten Epidoten und ungeregelten Glimmerplättchen durchsetzt ist, in den Feldspat vor. Mit zunehmender Deformation wird der Plagioklas in feinen Schlieren in die Quarzfoliation eingeschleppt; dabei erfahren die Glimmer (Serizit) ebenfalls eine Einregelung. 51 Dieser Trend verstärkt sich in den Ultramyloniten. Der Quarz luminesziert hier gelblich-braun. Praktisch alle Quarzlagen enthalten Plagioklasschlieren, in denen Einzelkristalle hypidiomorphe Tafeln von ca. 20 Mikrometern Länge sind, die schwächer lumineszieren als größere Feldspatklasten. Die Glimmer und Chlorite sind streng in die Foliation eingeregelt und das Gestein ist von einer Vielzahl rundlich-ovaler hell lumineszierender Epidotminerale durchsetzt. Zusammenfassend verdeutlichen die Kathodenlumineszenzbilder: - die zunehmende Rekristallisation des Quarzes - das Deformationsverhalten und den Umwandlungsmechanismus der Plagioklase - die progressive Gefügeentwicklung von Protomyloniten zu Ultramyloniten 111.3.1.3 Mikrosondenuntersuchungen Mikrosondenuntersuchungen an Granaten und Biotiten ermöglichen die Beurteilung retrograder Vorgänge in den Myloniten; weitere Messungen erlauben die genauere Bestimmung anderer Minerale sowie deren Vergleich zwischen den Kristallinserien. Eine Übersicht über die Analysen befindet sich im Anhang der Arbeit. In' zwei Protomyloniten (Probe XI0, N-Rand der PL an der F. Montozzo und Xl2, S-Rand der PL am Pso. Cercen) wurden Granat-Biotit- Temperaturen an Korngrenzen, die im Rasterelektronenmikroskop ungestört erscheinen, ermittelt. Als Bildungsdruck sind aus Gründen der Vergleichbarkeit mit den Kristallinserien 5 kbar veranschlagt. Tatsächlich sind 2-3 kbar realistisch, da eine Bildung in ähnlicher Tiefenlage mit den Tonale-Myloniten anzunehmen ist, deren Entstehungsniveau in etwa der Intrusionstiefe des Adamello entspricht. Die Ergebnisse dieser Messungen zeigt Abb. 4.14 (KapA). Es ist offensichtlich, daß auch in von der Chloritisierung verschonten Kleinbereichen ein intergranularer Ionenaustausch zwischen Granat und Biotit stattfand. Dabei wurde natürlich kein neuer thermodynamischer Gleichgewichtszustand erreicht. Vielmehr spiegeln die ermittelten "Modelltemperaturen" Werte zwischen der Metamorphose im Kristallin (variskisch) und dem Temperaturfeld der Mylonitisierung wider. Die Mylonitisierung ist also zumindest teilweise bei Temperaturen deutlich unter 400 Grad C abgelaufen. Detailuntersuchungen an Granaten zeigen, daß diese einerseits Merkmale der Kristallinserien, men, enthalten, daß aber andererseits Stoffverschiebungen stattgefunden haben müssen. aus denen sie stam- In zwei Profilen über Granate in Probe Xl2 (Abb. 30, 31) fällt zunächst der relativ hohe Grossulargehalt (der für den S-Block mit Ausnahme der Granoblastitserie, die am P.Cercen nicht ausbeißt, atypisch ist) auf. Der Spessartingehalt schwankt und deutet auf'inverse" Zonierung (die es im S-Block, nicht aber im N-Block gibt) hin; er ist ist insgesamt relativ hoch. Die höchsten Mg:Fe- Verhältnisse sind im Kern der Granate anzutreffen. Probe XlO (Abb. 31) weist ebenfalls "inversen" Zonarbau mit relativ spessartinarmem Kern und Anreicherung am Rand auf. An Kornrändern kommt es lokal zu sehr hohen Grossulargehalten über 20 Mol%; Pyr, Alm und die Mg:Fe- Verhältnisse fallen deutlich ab. Granate in Ultramyloniten lassen sich kaum noch einer von beiden Kristallinserien zuordnen (Abb. 32). Der Grossulargehalt ist über den gesamten Kornbereich fast gleichbleibend hoch, aber auch der Spessartinanteil ist bedeutend; er zeigt "normalen" Zonarbau und fällt am Rand ab. Der Quotient Mg:Fe variiert nur geringfügig.Pyrop und Almandin nehmen am Rand zu. Diese Beobachtungen führen zu folgenden Schlüssen: - die Mylonitisierung betrifft sowohl S-Block- als auch N-Block-Gesteine 52 - auch in Bereichen ohne erkennbare Chloritisierung fanden zwischen Grt und Bt Austauschreaktionen statt - es gibt synmylonitisch rekristallisierte grossularreiche Granate. Letzteres ist ein ,Hinweis darauf, daß die Geschichte der Mylonitzone auch höhertemperierte Abschnitte, als sie sich aus den retrograden Reaktionen und aus dem Deformations-Rekristallisations-Verhalten anderer Einzelminerale (Kap. 6,7) ergeben, umfaßt. Granatprofil Pyr AlmSpes~ross o 55 X12-3 R R K 0 006'\7 Mol % 850 0 x/lJrn (J(=Kern, R=Randl Abb. 30: Zusammensetzung und Variation von Granaten in Probe X12 (Protomylonit, PL); vgl. auch Abb. 31 mit weiterem Profil. Granatprofil Pyr AlmSpes~ross o 55 Xl0 K X 12-7 R R 0 006'\7 Mol % 0 280 0 R K 500 x/lJrn (J(=Kern, R=Randl Abb.31: Zusammensetzung' und Variation von Granaten in Probe XI0 (Protomylonit, PL) und in Probe X12, vgl. Abb.30 Chlorite in Myloniten der PL sind nach der Nomenklatur von HEY (1954, zit. in TRÖGER 1967) überwiegend Rhipidolithe (Analysen im Anhang), wobei keine systematischen Unterschiede zwischen aus Biotit und aus Granat gebildeten Chloriten festgestellt werden konnten (Abb. 33). Eine solche Ansprache der Chlorite ergab sich auch aus Röntgenuntersuchungen an Mineral-Feinfraktionen der Peio-Mylonite. Die aus Biotit entwickelten Chlorite haben allerdings durchwegs geringe K20-Gehalte zwischen 0.1 und 0.5 Gew%, Aus dem Rahmen fallen lediglich zwei als Diabantite berechnete Minerale, deren KZO-Gehalte von 3.35 bzw. 1,04 Gew% unterschiedliche Stadien der noch nicht vollständigen Umwandlung Bt=>Chl wiedergeben. Fast alle Chlorite führen etwas Mn. "Höhere" Gehalte über 0.3 Gew% sind an Umwandlungsprodukte der Granate gebunden. Eine Ausnahme hiervon macht nur aus Biotit gebildeter Chlorit in einem Ganggestein in der Mylonitzone am Pso. Cercen. 53 Geringe Ca-Gehalte auch in den aus Biotit gebildeten Chloriten sind ein weiterer Hinweis auf CaO-Zufuhr Mylonitzone bzw.auf eine Calciummobilisation und -umverteilung. Granatprofil Pyr AlmSpes~ross R in die X14-3a K v~v o o 55 0 0 £:, \) Mol'Yo 0 520 X/11m 125 (K=Kern. R=Randl Abb. 32: Zusammensetzung und Variation von Granaten in Ultramyloniten 6.G der PL (Probe X14) tb'ntn für .GJ,idilfl.- Chloritt, D•••••• l ChOlTlO~t Thut"",t ....~ '.G 'D &runl vigil ~ ~ • • • 1;••:. • Fykno' thlorit DiQbanht tD Corundo. Pennin 0.0 • • Abb. 33: Zusammensetzung "1£'J_O,5 G IClino~l G.• q. G.I Sheri. chlor: , aus Biotit +. ~~ D.6!r dolith phi/it Tolk. aus Granat G.I ~hipl- Chlorit Chlorite heudo. thuringit o donit I.D und Nomenklatur von Chloriten der PL 111.3.1.4 Cc- Dol- Thermometrie Entlang der PL (und im Kristallin beiderseits) wurden an mehreren Stellen Marmore beprobt. Sie sind jedoch größtenteils fast reine Ce-Marmore mit geringen Dol-Anteiien und enthalten keine diagnostischen Mineralparagenesen, die weitere Aussagen zur Metamorphose erlauben würden. Eine Ausnahme hiervon machen lediglich die Proben 3.6.3a und b, die von der PL ENE' der Ortschaft Celledizzo (Val di Peio) stammen. Es sind grobkörnige Dolomitmarmore, welche intensiv brecciiert wurden, und die von Dolund jüngeren Ce-Gängen durchschlagen werden (TaL 5a). Unmittelbar in ihrer Nachbarschaft anstehende Calcitmarmore sind durchgreifend duktil deformiert worden (Ce-Mylonite mit Tr-Klasten). 54 Aufgrund der Verwachsungsverhältnisse von Dol und Cc (mengenmäßig mehr als 90% Dol, Cc in feinen Gängen und somit mit großer Grenzfläche zu 001) kann angenommen werden, daß für den gesamten Cc die Möglichkeit zu Mg-Einbau bestand, und daß darum das Cc-Dol-Solvus- Thermometer nach NEWTON & GOLDSMITH (1969) anwendbar ist. Der Mg-Einbau in Cc wurde röntgenographisch nach der von HUTCHINSON (1974: 217) vorgeschlagenen Methode bestimmt und beträgt 1,3 Mol% (Probe 3.6.3a) bzw. 1,6 Mol% (3.6.3b). Das Cc-Dol- Thermometer liefert dann für I kbar Druck Temperaturen von 325 und 365 Grad C, die sich für höhere Drucke (2-3 kbar) zu geringfügig niedrigeren Werten verschieben würden (das Thermometer ist für 1, 9 und 20 kbar kalibriert, vgJ. Abb. 34). 600 ccII +001 CcI+Ool - ~500 I- 400 Ce! +001 Arag+ 001 300 5 10 15 Mol % Mg[03 Abb. 34: Cc-Dol-Solvus- Thermometer nach NEWTON & GOLDSMITH (1969); weitere Erläuterung im Text Ein Temperaturbereich um 350 Grad C wird als typisch für die ausklingende duktile Verformung der Peio-Mylonite angesehen. Zu diesem Zeitpunkt intrudierten Karbonatgänge nicht nur in Marmore, sondern auch in metapelitische Mylonite; sie wurden vielfach nur noch schwach parallel zur Streckungslineation dieser Gesteine sinistral versetzt (vgJ. Kap.6). Eine weitere Marmorprobe (26.5.2) stammt aus dem Kristallin N' der PL (Kirchbergtal, 1820 Hm, W' des Vorderen Alplahner). Es handelt sich dabei um einen granoblastischen Calcitmarmor mit mm-mächtigen Scherzonen, in denen eine starke Kornzerkleinerung des Cc stattgefunden hat. Das Gestein führt in undeformierten Nestern Silikatminerale. Es liegt die Paragenese Cc- Tr-Chl(Mg-reich)-Qtz vor; vereinzelt tritt Sph auf. Aufgrund dieser Paragenese ist auf das ehemalige Vorhandensein geringer Mengen von Dol zu schließen, die aber für die metamorphen Reaktionen vollständig verbraucht wurden. In diesem Gestein weist der Cc einen MgC03-Einbau von 3,2 Mol% auf, was auf Temperaturen von ca. 450 Grad C schließen läßt, wenn man von 5 kbar Druck ausgeht; da aber wegen der geringen Dol-Anteiie nicht mit dem maximal möglichen Mg-Einbau in Cc gerechnet werden kann, ist das lediglich eine Mindesttemperatur der Metamorphose N' der PL. Dieser Wert zeigt aber, daß diese Metamorphose älter als die Mylonitisierung an der PL sein muß. 111.3.2 Die Tonale - Linie Die Mylonite der Tonale-Linie östlich des Tonalepasses sind sowohl im neugebildeten Mineralbestand als auch in ihrem Deformations-Rekristallisations- Verhalten den Gesteinen an der PL sehr ähnlich, was Tab. II belegt. Die Gefüge der Gesteine werden durch die mylonitische Bänderung im mm-Bereich und die Ausbildung einheitlich orientierter Streckungslineationen geprägt. Oft sind die Umbiegungen enger bis isoklinaler Intrafolialfalten 55 (teilweise sheath folds) mit mm- Wellenlängen in Schnitten parallel zur Lineation deutlich. Wie Schnitte senkrecht dazu zeigen, fungiert die Lineation aber gleichzeitig als Faltenachse offener bis spitzer polyklinaler Fältelungen. Bereichsweise sind in Tonale-Myloniten Tab. 11: Mineralbestände Probe-Nr. S-C-Gefüge entwickelt (vgI.Kap.6). in Myloniten der TL: Koordinaten (R/R) .Gestein Relikte Neubildungen Rissfül- Akzess. lungen ,sn ,Ep 1. 7. 3e 1. 7.6 8.9.1 1624050/5124200 1625625/5125890 1624055/5124180 2-Gli-Protomyl. Qtz ,Ms,Bt ,PI "Stavel-Gneis" Quarzrnyloni t Qtz,Pl,Ms,Kfs Qtz ,PI ,Bt ,Ep/Czo 8.9.2 8.9.2b 2.7.1 1623875/5124200 1623875/5124205 1634000/5128000 Quarzmylonit Quarzmylonit "Stavel-Gneis" Qtz ,Bt ,Ep/Czo 2.7.2 2-Gli-Mylonit 2.7.3 1633775/5128460 1633825/5128300 xaufgrund der optischen gitischer Berieit Ser-Mylonit Daten (2 V klein, Qtz ,Ms Qtz,Pl,Kfs,Ms Qtz ,Ms,Bt ,PI Qtz,Ms ,n ,Bt grünlicher ,sn Pleochroismus) liegt Ser,Chl,11m Serx,Ilm 1m Ser Ser,Chl,Ilm Ser Ser Serx Serx ,Chl,Ilm Ce Opq,Tur Opq Opq,Sph Opq,Zr Opq Qtz,1m 1m Qtz wahrscheinlich Opq Opq Opq,Tur,Rt teilweise phen- vor. Sehr wichtig ist der Umstand, daß auch in den Tonale-Myloniten der größte Teil des Mineralbestandes dere der Quarz- dynamisch re kristallisiert ist. Beispiele zeigen die Tafeln 5 - 7. -insbeson- Verglichen mit Quarzgefügen an der PL fällt auf, daß die Korngrößen vollständig rekristallisierter QuarzpfIaster um Faktoren von 2-4 über denen vergleichbarer Peio-Mylonite liegen. Eine mögliche Erklärung dafür liefert die synmylonitische Platznahme des Adamello-Massivs (erhöhte Temperatur und Fluidzufuhr können durch eine Herabsetzung der Viskosität die effektiven Scherspannungen in den Gesteinen reduzieren und größere RekristaIIisatdurchmesser bedingen, vgI. Kap.7). 111.3.3 Die Judicarien - Linie Die nachfolgend beschriebenen Mylonite der Judicarienlinie unterscheiden sich in ihren Gefügen und ihrem Umkristallisationsgrad klar von den Gesteinen an PL und TL, während ihr syndeformativ gebildeter Mineralbestand sehr ähnlich ist. Ihre Ausgangsgesteine sind Gneise und Schiefer des S-Block-Kristallins, und die wichtigsten Umkristallisationen sind Bt => ChI + Um => Ser Ms => Pl2 + Ser PlI Die Chloritisierung von Granaten und die Bildung von Serizit und Chlorit aus Alumosilikaten und Staurolith sind verglichen mit den Peio-Myloniten nur sehr schwach ausgeprägt und auf schmale Säume an den Kornrändern beschränkt. Auch die Rekristallisation der Quarze ist sehr unvollständig und die stark undulösen Altkörner weisen meist lediglich beginnende Korngrenzrekristallisation auf. Deformationslamellen und bruchhafte Deformation der Körner sind dagegen häufig. Demgegenüber ist die Umkristallisation der Glimmer oft sehr vollständig Mikroskop nur noch feine Serizit-Chlorit-Filze erkennbar. abgelaufen, und es sind unter dem Weil nur ein recht kleiner Anteil des Mineralbestandes syndeformativ rekristallisiert ist, können die meisten der Gesteine an der JL lediglich als Protomylonite angesprochen werden; vereinzelt liegen Orthomylonite vor. 56 Ihre Foliation ist am besten mit der Einregelung linsiger Altkornaggregate zwischen verzweigten phyllosilikatreichen Schieferflächen ("anastomosing cleavage") beschrieben. Die im Gelände als Runzelung oder Harnischstriemung entwickelte Lineation ist kein deutliches Streckungslinear. Vereinzelt wurde das mylonitische Gefüge um Achsen senkrecht zu dieser Lineation offen verfaltet. In den Myloniten sind mm-mächtige Pseudotachylite -oft parallel zur Foliationund Ser zu re kristallisieren und werden selbst an Mikrostörungen versetzt. verbreitet. Sie beginnen zu Chi Der wesentliche Unterschied der JL-Mylonite zu denen an PL und TL liegt in den verglichen mit duktilen Gefügen bedeutenden Anteilen spröder Deformation. Weitere Einzelheiten enthält Kap.6. Tab. 12 vermittelt einen Überblick über die Mineralogie der JL-Mylonite. Tab. 12: Mineralbestände in Myloniten der JL: Probe-Nr. Koordinaten 25.5.4 29.5.2 1.9.3b 1.9.30 1.9.4 1.9.5 28.5.3 28.5.4a 28.5.4b 28.5.40 1658550/5159350 1655375/515ll20 1656510/5153325 1656500/5153325 1656340/5153280 1656250/5153240 31.8.1 31.8.2 31.8.3 (R/H) 'Gestein 1654790/5149525 1653590/5150460 1653595/5150460 1653590/5150465 1654780/5149530 1654775/5149535 1654410/5150150 Relikte 2-Gli-Protomylonit P1-Ser-Protomy1. 2-Gli-Protomylonit t Qtz ,PI ,M8 ,Kfs 2-Gli-Protomyloni t Qtz,Pl,Kfa Ser,Chl,Ilm Ser,Ch1,11m Ser,Chl,Ilm Lm Lm Qtz,Ch1 1m Lm Ser ,ChI ,11m protomyl. Qtz,Bt,Pl,Y-fs,Sil,Grt Ser,Chl,Ilm Qtz,Pl Ser,Chl,Ilm Gneis Ser-Chl-Myloni t 2-Gli-My1oni t 30.5.ll 2.9.1a 1652260/5142790 1652300/5142820 1652300/5142820 Amph-Protok1asi t Ser-Ch1-My1onit Ser-Ch1-My1onit 1652375/5142940 1652425/510140 Ser-Ch1-My1oni t 1649000/5137575 1m,Ch1,Qtz Qtz,Pl,Ms,Bt,Grt,Sil Qtz.P1.Ms,Bt,Kfs Qtz,Pl,Kfs,Bt,Ms,Grt,Ky Qtz,Ms,Bt,Pl,Kfa Qtz ,PI,Kfs ,Ms 2-G1i-Protomy1onit 2.9.3a 4.6.7 ,Bt ,Me ,Grt Ma-Ser-Protomyl. Ser-My1oni t ,Kfs ,Et Qtz ,Bt ,Ms,PI ,Kfs ,Ky,Sil, Grt Qtz,P1,Kfs,Bt,Ms,St,Ky, And,Grt P1,Hb1,Qtz Qtz ,P1,Kfs ,Ms,Sil,St Qtz,P1,Kfs Qtz,P1,Kfs Qtz,P1,Kfs Qtz,P1,Kfs Rissfü1lungen Ser,Chl,Ilm Ser,Chl PI-Ms-Mylonit Ser-Ch1-My1onit 2-Gli-Protomylonit protomyl. Gneis P1-Qtz-Katak1asi t 1652440/5146400 2.9.2a Qtz,Pl,Ms,Bt Qtz.P1.Bt Qt7.,Pl,Bt,Ms,Sil,Grt,St Ser-PI-Protoklasi 30.5.50 2.9.1b Neubildungen Ser,Ch1,Sph Ser,Chl,Ilm Ser,Chl,Ilm Ber,Chl Opq,Tur,Ep Opq Opq,Sph,Tur Opq Opq,Sph Opq Opq,Tur,Czo Opq Opq,Py Qtz Opq ChI Lm 0pQ,Tur Ser,Ch1,11m 0pQ,Tur Opq ,Tur Ser,Chl,Ilm Lm Opq,Tur Ser,Chl Qtz,Lm Opq Opq Opq Ser,Chl.Ilm Ser,Chl,Ilm Ser,Ch1,nm Lm Lm Ser,Chl.Ilm ,Ms,Bt ,Sil Akzess. Ser,Chl,Ilm Lm Opq Opq Opq Weil die Störungsbewegungen an der JL auch Gesteine des Südalpins betreffen, wurden einige ausgewählte Handstücke solcher "unmetamorpher" Gesteine untersucht. Sie sind nachfolgend beschrieben. Aus dem Bozener Quarzporphyr stammen zwei Proben vom nördlichen Ausgang des Marauner Tales in das Ultental. Dabei handelt es sich einerseits um eine mesoskopisch nicht tektonisch beansprucht erscheinende rötliche Varietät dieses Gesteines (1658300/5158000) und andererseits um einen grünlichen, intensiv geklüfteten Quarzporphyr (1658250/5157970), der von einer Vielzahl variabel orientierter, teils chloritbelegter Spiegelharnische durchsetzt wird. Dieses stark breccierte Vorkommen liegt -senkrecht zumStreichen der JL gemessen- ca. 30 m näher an der Störung als das unversehrte Gestein. Dessen genauer Abstand zur tektonischen Grenze zwischen Quarzporphyr und Kristallin kann aus Ergebnissen der Kartierung dieses Bereiches abgeschätzt, nicht aber unmittelbar beobachtet werden und beträgt nicht mehr als 50 m. In beiden Proben ergeben sich mikroskopisch keine Hinweise auf eine auch im Einzelkornbereich wirksame Deformation. Auffällig ist lediglich die erheblich bessere Rekristallisation der feinkörnigen Quarz-Feldspat-Matrix des näher an der Störung liegenden Gesteins. 57 Als Erklärung bieten sich zwei Möglichkeiten an: einerseits bereits primär in der Effusionsschichte begründete Unterschiede, andererseits eine spätere Erwärmung nahe an der Störung. und Abkühlungsge- Eine am Hofmahd-Joch (östlich der Hochwart, 1656630/5148000) beprobte Kalkbreccie zeigt Sammelkristallisation des Calcites in den angularen Bruchstücken (gleichkörnige Pflastergefüge), während die Zwickel zwischen den Klasten von feinerkörnigem Calcit ausgefüllt sind. Es sind keine eindeutigen Sedimentstrukturen erhalten. Dennoch müssen auch hier zwei Alternativen in Betracht gezogen werden: entweder eine sedimentäre Breccie mit Klasten, welche bereits vor der (Re-) Sedimentation rekristallisierten, und die von feinerkörnigem Calcit zementiert wird oder eine thermisch ausgelöste Rekristallisation und nachfolgende tektonische Brecciierung an der JL. Weitere Anhaltspunkte liefert die Probe eines des Val Bresimo (Probenahme 30 m SW' der intensiv geklüftet. Unter dem Mikroskop ist von Bioklasten erkennbar ist (z.T. ein- und dünnbankigen feinkörnigen südalpinen Kalksteines an Ruine Altaguardia, 1652290/5142650). Das Gestein ist es ein äußerst feinkörniger Schlammkalk, in welchem mehrkammerige Foraminiferen, daneben Bruchstücke der Mündung mesoskopisch eine Vielzahl von größeren Kalkschalen). Das Gestein wird von mehreren Generationen calcitgefüllter Gänge durchschlagen, die unterschiedlich stark duktil deformiert sind (Taf.9c). Die älteste Generation (1) ist schon fast in den Lagenbau einrotiert. Während der Zentralbereich dieses Ganges mit grobkörnigem Calcit ausgefüllt ist, sind die Korngrößen an seinen Rändern reduziert. An S-parallelen Scherflächen ist der Gang in Einzelsegmente zerlegt worden. Die nächste Generation (2) durchschlägt die erste, zeigt selbst nur eine schwache Rotation, wird aber gleichsinnig mit (I )an Scherflächen parallel S versetzt. Generation (3) steht :tsenkrecht zu S und durchschlägt (1) und (2). Versätze parallel zu S sind sehr klein. Generation (4) bildet ein spitzwinkliges konjugiertes einheitlicher Schersinn resultiert. Flächenpaar mit nur kleinen Öffnungsbeträgen, aus dem kein Die beschriebene Schliffebene liegt senkrecht zum S und parallel zur auf S-Flächen deutlichen Lineation. Die an den Gängen beobachteten Versätze entsprechen sinistralen Scherbewegungen an der JL. Im Schnitt senkrecht zur Lineation sind an der Ganggeneration (1) sowohl einengende als auch dehnende duktile Deformationsspuren, die jedoch keinen einheitlichen Bewegungssinn anzeigen, erkennbar. Demgegenüber entsprechen bruchhafte Versätze parallel zu s ab Generation (2) einheitlich nach SE aufschiebenden Bewegungen an der JL. In zwei Proben von südalpinen Siltsteinen (Probenahme S' von Altaguardia, 1652260/5142390, und S' des Schlosses La Rocca, 1649335/5137310, nördlich von Male) ergeben sich aus den Dünnschliffen keine einheitlichen Hinweise auf tektonische Transporte. Wichtig ist aber das Vorkommen mikroskopisch erkennbarer feinkörniger Hellglimmer, was als Hinweis auf eine schwache Metamorphose gewertet wird. Auch diese Gesteine werden von calcitgefüllten Klüften durchschlagen, welche ihrerseits an einer Schieferung versetzt werden. Der Bezug dieser Schieferung (315/50) zur Schichtung (300/10) dokumentiert nach ESE gerichtete Bewegungen im Umfeld der JL. Wesentlich für die Interpretation der JL sind auch an der Störung vorkommende Tonalitlinsen. Das hier betrachtete Vorkommen steht unmittelbar W' von La Rocca (1649150/5137460) an. Es liegt ein grobkörniger Tonalit (PI, Amph, Bt, Opq, wenig Qtz) vor, der intensiv kataklastisch deformiert wurde. Der Mineralbestand ist stark retrograd verändert (Chloritisierung und Serizitbildung). 58 Eine intrusive Platznahme der nur wenige m mächtigen Tonalitlinse in dieser Position kann wegen des primär holokristallin-grobkörnigen Gefüges ausgeschlossen werden, so daß als wahrscheinlichste Möglichkeit die Einschleppung eines Spanes von Adamello- Tonalit bleibt. (Weitere benachbarte Tonalitmassive sind Mte.Sabion und Kreuzbergmassiv.) Zwangsläufig müssen Lateralversätze an der JL berücksichtigt werden. Aus störungsnahen Gesteinen des Südalpins ergeben sich also folgende Aspekte der Geschichte der JL: - In verschiedenen Gesteinen treten störungsnah statische Rekristallisationen auf. - In Kalken kommt lokal duktile Deformation vor, deren Bewegungsrichtungen zu einem sinistralen Versatz an der JL passen. In topographisch höherem Niveau liegen spröd deformierte Kalke. - Syndeformativ fand Calcitmobilisation auf Gängen statt. - In Kalken lassen sich duktile Lateralversätze und spröde Aufschiebungen erkennen. Die Aufschiebungen erzeugten in Silt- und Tonsteinen mesoskopische Schieferungen. - Tonalitlinsen an der JL müssen von einem größeren Intrusivkomplex hergeleitet werden. 111.3.4 Die Rumo - Linie Die Rumo-Linie ist die größte zusammenhängende Störungszone im S-Block. Ihr in Karte I dargestellter Verlauf folgt Angaben C.v.SEIDLEINs (1988). Sie wurde SE' von Cast. Pagan, N' von Le Mandrie beprobt, um sie mit den anderen Störungen zu vergleichen. Das untersuchte Gestein stammt aus den mesoskopisch am stärksten diaphthoritisch erscheinenden Partien, die durch die intensive Entwicklung einer verzweigten Schieferung mit chloritbelegten Schieferflächen und dem daraus resultierenden linsigen Zerfall der Gesteine charakterisiert sind. Der Mineral-Altbestand umfaßt Qtz, PI, Kfs, Mus, Bt, Sil, Grt und Opakminerale. Als syndeformative Neubildungen treten Chi und Ser, Sph und eine Erzphase (Rem ?) auf. Wichtigste Umkristallisationen sind erneut Bt => Chl+Sph+Opq , Grt => Chi und PlI => PI2+Ser. Es liegt ein Ser-Chl-Protomylonit vor, in dem die Umkristallisation fast ausschließlich auf die Glimmerphasen, welche fast vollständig umgewandelt sind, beschränkt ist. Demgegenüber wurden der Quarz und die Feldspäte fast ausschließlich ohne dynamische Rekristallisation verformt, nur lokal fand Korngrenzrekristallisation statt. Das Gestein wird von mm-mächtigen S-parallelen Chi und Ser zu rekristallisieren. Die Pseudotachylite Pseudotachylitbändern durchzogen, deren Matrix beginnt, zu sind selbst an Spröd brüchen versetzt(Taf. 9d). Die Mylonite der Rumo-Linie entsprechen damit ihrem Deformations-RekristallisationsVerhalten nach den Gesteinen der JL und unterscheiden sich von den penetrativ-duktil verformten Gesteinen an PL und TL. IV MIKROGEFÜGE, DEFORMATIONSMECHANISMEN UND SCHERSINN In diesem Kapitel werden die mikroskopisch erkennbaren Gefüge der Mylonite mit besonderer Betonung der PL eingehend beschrieben. Vergleiche mit aus der Literatur bekannten experimentell, empirisch und theoretisch abgeleiteten Daten ermöglichen ihre Zuordnung zu verschiedenen Deformationsregimes. Ein Teil der Gefüge ist asymmetrisch und erlaubt Aussagen über die Richtung der rotationalen Strainkomponente. Die Gefüge werden zunächst allgemein diskutiert und am Schluß als Gesamtheit ausgewertet. Den Quarztexturen ist wegen ihrer großen Bedeutung ein weiteres Kapitel (7) gewidmet. Quarz ist das in seinem mechanischen Verhalten unter den verschiedensten Mineral und kommt praktisch in allen hier angesprochenen Störungsgesteinen zu Vergleichen, wie sie teilweise bereits in Kap. 5 angestellt wurden. Bedingungen am besten untersuchte vor. Er eignet sich darum am besten In Profilen über die PL wird die prograde Entwicklung der Ouarzgefüge deutlich. Sie beginnt in den Gneisen mit einige mm großen, häufig plattigen und thermisch gut equilibrierten Individuen. Diese sind lagenweise angereichert, zeigen gerade Korngrenzen und nur in Ausnahmefällen leichte Verzahnung. In Protomyloniten kommt es zur 59 Ausbildung extremer Undulosität, von .Deformationsbändern und Kinks, begleitet von einsetzender Korngrenzrekristallisation (Ta£. I). Diese steigert sich über "core and mantle"-Strukturen (WHITE 1976) zu fast vollständiger Rekristallisation in Orthomyloniten, in denen equigranulare Quarzpflaster mit polygonalen Körnern vorherrschen (Taf. 2). Für Ultramylonite ist eine fortschreitende Kornverkleinerung typisch, wobei sich anstelle der sehr reinen Quarzlagen der Orthomylonite oftmals mit Serizit und Chlorit verunreinigte Lagen einstellen (Ta£. 3). In vollständig dynamisch re kristallisierten Quarzlagen sind oftmals Schrägguarzregelungen zu beobachten: die morphologischen Längsachsen einzelner Quarzkristalle sind im spitzen Winkel zur (auch mesoskopisch erkennbaren) Foliation angeordnet, und die Asymmetrie dieses Gefügeelementes erlaubt die Ableitung des Schersinns der Deformation (SIMPSON & SCHMID 1983, Fig.lO). In Bereichen mit synmylonitischer Verfaltung (I-C-Falten nach RAMSA Y 1968) spiegelt die Schrägquarzregelung jedoch den in einzelnen Faltenbereichen herrschenden finiten strain wider (Ta£. 2a, b, Abb. 35). Hier werden darum zur Schersinnbestimmung nur solche Schrägquarzregelungen herangezogen, die in Bereichen ohne synmylonitische Falten auftreten oder die erkennbar auf den langen Faltenschenkeln stark asymmetrischer vergenter Intrafolialfalten liegen. ------5mm Abb. 35: synmylonitische Falten und Schrägquarzregelung in Orthomyloniten der PL; die Richtung der Schrägquarzlängung folgt der X- Y- Ebene des strains der Falte; eine antithetische Verschiebungsfläche wurde durch Internrotation geöffnet und mit Quarz ausgefüllt. Ein sehr starkes Argument für die Analyse von Bewegungsrichtungen ist die Vergenz synmylonitischer Falten. BELL & HAMMOND (1984) wiesen darauf hin, daß dieses Vergenzkriterium aber nur dann gültig ist, wenn Faltenanschnitte parallel zur Streckungslineation (die sie mit der Bewegungsrichtung gleichsetzten) vorliegen. Andernfalls können Anschnitteffekte an Falten, deren Geometrie wesentlich durch die Lage einer älteren Foliation zu den Strainkoordinaten der Mylonitisierung bestimmt wird, die Aussagen verfälschen. Daß im vorliegenden Fall die Minerallineation tatsächlich der mylonitischen Bewegungsrichtung entspricht, ergibt sich aus mehreren Tatsachen. Die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten der Bildung von Streckungs linearen parallel oder sekrecht zur Bewegungsrichtung einer Scherung diskutierten LISTER & PRICE (1978). Ihr Modell der Entstehung von Minerallineationen durch Ausrollung und Anlage von "vortex"-Strukturen ist auf Spröddeformation von Feldspäten in einer duktilen Matrix beschränkt und erklärt in keiner Weise die Entstehung (in der gesamten Mylonitzone einheitlich vergenter) einseitig asymmetrischer (monokliner) Teilgefüge in Anschnitten parallel zur Streckungslineation, wie sie in fast allen Mylonitzonen auftreten und nachfolgend auch für die PL beschrieben werden. Als realistische Alternative verbleibt die Entstehung von Minerallineationen parallel zum Bewegungsvektor eines an der Deformation beteiligten simple shear, wie sie weltweit in vielen duktilen Störungszonen beobachtet wurde, und wie sie auch mathematisch und physikalisch nachvollziehbar ist (z.B. RAMSA Y 1980). Daß die Falten im vorlie- 60 genden Fall synmylonitisch sind, ist offensichtlich, weil zum einen ein mylonitisches Quarzgefüge verfaltet wird, zum anderen aber das morphologische Quarzgefüge in Teilbereichen der Falten den finiten Faltenstrain abbildet. Als weiteres Argument wird in Kap. 7 gezeigt, daß auch die kristallographische Regelung des Quarzes Bezüge zum finiten strain der Falten aufweist. Neben vergenten, fast isoklinalen Faltenanschnitten parallel zur Lineation wurden vereinzelt an Schliffen senkrecht zur Lineation Anschnitte enger bis isoklinaler Falten beobachtet, die teilweise auch ringsum geschlossen sind (Taf. 3a). Ihre B-Achse liegt also parallel zur Bewegungslineation und diese Anschnitte können am besten als Querschnitte durch sheath folds interpretiert werden. Oftmals sind mehrmalige Überfaltungen der Foliationen, welche als Ergebnis einer kontinuierlichen Deformation mit hohem Gesamtstrain aufzufassen sind, deutlich. Demgegenüber ist das Auftreten offener Falten ohne einheitliche Vergenzen mit B-Achsen parallel zum Bewegungsvektor des simple shear ein bislang nicht voll verstandenes Phänomen, worauf auch BELL & HAMMOND (1984) hinwiesen. Die relativ offene Faltenform belegt einen vergleichsweise geringen Strain, weshalb sheath-foldMechanismen nicht in Frage kommen. Da diese Falten auch mehr oder minder stark rekristallisierte Pseudotachylite deformieren, kann meist ausgeschlossen werden, daß es extern rotierte "alte" Falten sind, und auch eine Erklärung durch Deformation verschieden orientierter alter Foliationen (BELL & HAMMOND 1984) scheidet aus. Die Möglichkeit, solche Faltengeometrien mit einem Transpressionsmodell zu erklären, wurde bereits erläutert. Diese Falten liefern keine Hinweise auf den Schersinn. Weitere Gefügeelemente, die Rückschlüsse auf die Richtungen von Scherbewegungen erlauben, sind asymmetrische Augenstrukturen und asymmetrische Druckschatten (SIMPSON & SCHMID 1983). Beide Strukturen unterscheiden sich lediglich in der Qualität der um rigide Klasten abgeschiedenen Mineralphase (gleiche Mineralspezies einerseits, z.B. FspjFsp, andere Mineralart andererseits, z.B. Chl/Grt), nicht aber in ihrer mechanischen Bedeutung. PASSCHIER & SIMPSON (1986) untersuchten experimentell die Rolle solcher "Porphyroklasten-Systeme matische Indikatoren". In ihrer Arbeit ist weitere Literatur zu diesem Thema zitiert. als kine- Sie stellten heraus, daß zwei geometrisch unterschiedliche Typen von Strukturen entstehen können, die sie in Anlehnung an die Formen der entsprechenden griechischen Buchstaben als "Delta-li und als "Sigma_" Klasten bezeichneten. Die Unterscheidung dieser Typen ist die erste Voraussetzung für Schersinnableitungen. Ihre Bildung ist vom Verhältnis von Rekristallisations- und Deformationsrate, vom Gesamtstrain und von der Form des zentralen Klasten abhängig. Im Anfangsstadium der Deformation entstehen jedoch immer "Sigma_" Klasten, und die weitere Erhaltung dieser Form wird (im Experiment) durch eine relativ hohe Rekristallisationsrate (resp. niedrige Verformungsgeschwindigkeit) begünstigt. Höhere Deformationsratenjniedrigere Rekristallisationsgeschwindigkeiten und ein großer finiter Strain begünstigen dagegen "Delta-" Typen. Abb. 36 zeigt die Entwicklung beider Klastentypen. Weitere Voraussetzungen gesicherter Aussagen sind eine homogen deformierbare Matrix, einphasige Entstehung der Druckschatten, die Erkennung möglicher Einflüsse weiterer Gefügeelemente (z.B. C-Flächen, extensional creulation cleavages) und die Betrachtung von Anschnitten parallel zum Bewegungsvektor des simple shear. Im Fall der PL und der TL sind diese Voraussetzungen in den meisten Fällen gesichert. Es kommen fast ausschließlich "Sigma-li Formen vor. Die Tafeln 1 und 3 zeigen Beispiele. Häufig sind in Peio-Myloniten Versätze von (Glimmer-) Klasten an diskreten Scherflächen zu beobachten, die sich ebenfalls zur Schersinnbestimmung anbieten (Taf. 2d). Allerdings ist auch bei diesen auf den ersten Blick eindeutigen Lagebeziehungen Vorsicht geboten. Die Bewegungsanalyse liefert hier nur dann zuverlässige Ergebnisse, wenn 61 0) d -.type elast systems b) toho"on OfOUn<l - e) 8-type f) d,f1tcllOft d - type 9r01n, elast systems foliOliO" deUte"on O'Ol.lnd 8.'YPt 9'01"1 Abb. 36: Entstehung unterschiedlicher Typen von Klasten mit asymmetrischen Druckschatten und Schersinnableitung (PASSCHIER & SIMPSON 1986) ~u P'tlWf' F,inq" h) "O'ltrtufned'" s)',"~ ~i~~""" ....-....-.. .•" '-tttOf'lII -..... ' •.•• '.,'0" ~- , c ..:::::::::.-~----I .... r----------- Abb. 37: bezüglich des übergeordneten Bewegungssinnes antithetische Scherungen an Schieferungen können zu falschen Schersinnableitungen führen (WEBER 1981) I Q 55 ~,~~~~~~~~~~~~~~~ , c.••• _ Abb. 38: geometrische Beziehungen zwischen Sund C-Flächen in Myloniten und die daraus mögliche Schersinnbestimmung (BERTHE et al. 1984) ~ der Deformationsmechanismus der Gesteine eine Scherung (simple shear) parallel zu den Grenzen der Mylonitzone (und zur mylonitischen Foliation) ist. In diesem Fall können spitzwinklig zur Foliation synthetische Scherflächen angelegt werden, welche eine Dehnung des Gesteins parallel zum Transportvektor des simple shear ermöglichen und aus deren Schersinn auch der Schersinn der übergeordneten Deformation abgeleitet werden kann. Spielen dagegen Faltungsmechanismen mit der Anlage von (Einengungs- )Schieferungen eine Rolle, so kann an diesen unter Umständen ein Schersinn beobachtet werden, welcher dem übergeordneten Rotationssinn zuwiderläuft (WEBER 1981, Abb. 37). Da das Gestein in Richtung dieser Schieferung ebenfalls gedehnt wird, ist eine Unterscheidung nicht immer einfach, meist aber durch eine Kombination mit anderen Schersinnindikatoren möglich. 62 . ~b Abb. 39: Schersinnbestimmung in "Typ-2"-S-CMyloniten an hand der geometrischen Konfigurationen von GIimmerklasten (LISTER & SNOKE 1984) Abb. 40: Verschiedene Typen von S-C-Gefügen kommen nebeneinar.der vor. Während an einem syndeformativ gebildeten Gang antithetische Rotationen ablaufen, erlauben die anderen Fälle die Bestimmung des Rotationssinnes der übergeordneten Deformation (LISTER & SNOKE 1984) a. 4-- _0, Abb. 41: Anlage konjugierter shear-bands und deren Bezüge zur Asymmetrie zwischen Spannungstensor und Foliation (PLA TI & VISSERS 1980); a: symmetrische Pressung; b: asymmetrische Pressung, der gerade Pfeil gibt die mögliche Verschiebungsrichtung parallel zur Foliation wieder; c: simple shear; das dikker gezeichnete shear band dominiert jeweils. D1 = Richtung größter Dehnung 63 Das Problem der Genese sekundärer Scherflächen tritt natürlich auch bei der Verwendung kombinierter Flächengefüge zur Schersinnableitung auf. Die unterschiedlichen vorkommenden Flächentypen sind C-Flächen, shear bands und extensional crenulation cleavages Cecc's) einerseits, slaty cleavages und crenulation cleavages andererseits. Die Bedeutung flächenhafter Strainkonzentration in penetrativ duktil (simple shear-) deformierten Gesteinen stellten BERTHE et al. (1979) heraus und führten für die entstehenden diskreten Scherflächen den Namen "C-Fläche" (C = cisaillement) ein. LISTER & SNOKE (1984) prägten für Mylonite, welche neben der mylonit ischen S-Fläche (X- Y-Ebene des finiten strains) solche C-Flächen enthalten, die Bezeichnung "S-C-Mylonit". Die Bedeutung von C-Flächen im kleinen Maßstab ist die gleiche wie die von Mylonitzonen in größerer Dimension: Sie sind Zonen der Materialentfestigung. Abb. 38 zeigt die Kriterien der Schersinnbestimmung an S-C-Myloniten. LISTER & SNOKE unterschieden zwei Klassen von S-C-Myloniten. Klasse I zeigt deutlich die in Abb. 38 dargestellten Geometrien, während Klasse 11 durch eine sehr starke Überprägung der S-Flächen und Betonung von C gekennzeichnet ist. In Typ II-S-C-Myloniten wird S häufig nur noch in Glimmerklasten konserviert, welche durch "mica trails" auf C-Flächen verbunden sein können. Schersinnbestimmungen sind auch hier möglich (Abb. 39). Die progressive Rotation von S in C ergibt sich zwangsläufig, und deshalb werden bei hohem strain S-C-Relationen oft undeutlich. Abb. 40 zeigt ein Beispiel für die Ausbildung verschiedener S-C-Gefüge, in Taf. 1-3 sind dem einige Gesteine an der PL gegenübergestellt. LISTER & SNOKE dehnten die von BERTHE et al. für gleichzeitig mit S gebildete Flächen benutzte Bezeichnung "C" auch auf später angelegte Flächen aus (1984: 619). Dem widersprach PLATT (1984) mit der Unterscheidung von spät gebildeten extensional crenulation cleavages (ecc's, PLA TI & VISSERS 1980), die gleichbedeutend mit shear bands (WHITE et al.1980, zit. in PLAT:r 1984) sind. Ihr Entstehungsmechanismus ist eine asymmetrische Boudinage der Foliation durch schiefe Pressung. Wenn nur eine Schar von ecc's gebildet wird, zeigt sie die gleiche geometrische Beziehung zu S wie das C-Flächen tun. Oftmals bilden sich jedoch konjugierte ecc's, wobei die zweite Flächenschar als antithetische Bewegungsfläche ausgebildet ist (z.B. HARRIS & COBBOLD 1985). In einem simple-shear-Regime erfahren aber beide Scharen Rotationen, wodurch die antithetischen Flächen schnell inaktiv werden. In diesem Fall gibt die stärker ausgeprägte Flächenrichtung den richtigen Schersinn wider. Sind beide Flächen gleichstark vertreten, so kann aus ihrer Asymmetrie bezüglich der S-Fläche immer noch die Richtung der größten tektonischen Einengung abgeleitet werden (Abb. 41), was ebenfalls Rückschlüsse auf mögliche Verschiebungsvektoren parallel zur Foliation erlaubt. Den beschriebenen Foliationen, stehen Einengungsschieferungen die eine Dehnung des Gesteins subparallel zum Verschiebungsvektor ermöglichen, gegenüber. Sie können aber in den meisten Fällen sicher unterschieden werden. Ein Kriterium dafür sind Überprägungsbeziehungen mit den mylonitischen S-Flächen. Weil sich die "Dehnungs"Schieferungen (insbesondere C-Flächen) großenteils gleichzeitig mit S bilden, existieren hier meist keine eindeutigen älter-jünger-Relationen; vielmehr ist ein sigmoidales Einbiegen der C-Flächenjshear bands in Smyl zu verzeichnen. Demgegenüber sind "echte" Schieferungen meist :t ebene Flächen, welche klar jünger als S sind. Im Falle von crenulation cleavages kann zudem oft der Bezug zu Fältelungen erkannt werden. Bei tektonischer Einengung im Winkel zur präexistenten planaren Anisotropie können aber Schieferungsgeometrien entstehen, welche ecc's sehr ähnlich sind (z.B. COSGROVE 1976). Dies gilt besonders dann, wenn Drucklösungsvorgänge auf den Schieferflächen und Neuristallisation von Mineralphasen zwischen ihnen beteiligt sind, wie es WEBER (1981) beschrieb. Ein weiterer Anhaltspunkt sind die Winkel zwischen mylonitischer Foliation und Schieferfläche. Sie sind bei Dehnungsschieferungen meist im Bereich unter 35 Grad angesiedelt (PLATT & VISSERS 1980), während sie im Fall einengender Schieferung deutlich größer sein können (vgl. WEBER 1976, 1981). Beispiele aus den Peio-Myloniten zeigen die Tafeln I bis 4. 64 Tab. l3a: Schersinnindikatoren in Protomyloniten der PL und Relativbewegung des S-Blockes ., ., I 4.7.7 4.7.8 8.7.6 5.7.5b 9.7.3 9.7.6 3.9.4 3.9.6 12.7.5b 15.7.3 1621410/5129460 ">0'"...• "- '" Koordinaten ., .••• tj) i>< Probe-Nr. •. > I C/) (R/H) Lineation 1621330/5129515 1632880/5137835 1628700/5133900 1632775/5138200 1632740/5138250 1632880/5137850 1632880/5137860 1642330/5144640 1640315/5144875 246/12 213/10 200/17 096/16 115/20 110/15 230/08 235/00 233/16 080/02 ., ., <.> <:: <:: 0 0 •..• M ~ .••• <:: ., ~';; "''''' ENE NNE ESE ESE ENE ENE NNE ESE ESE ESE tj) ., <:: <:: tj) I <:: 0 M M ,.!I: :0 .......•" " •....,., M I tj)., :d N M M ::sC/) .c '" o " C/)O' ENE ENE ...• .c 0 C/) NNE NW ESE '" ., ...••... I " 0 .•.• <:: '" "" •... ENE NNE WNW NW ENE ENE Ein Teil der Mikrostörungen in Myloniten (Taf. 1,2,5) enthält ebenfalls Informationen über den Schersinn. Neben dem bereits dargelegten Verhalten von Glimmerklasten sind insbesondere die Feldspäte von Interesse, denn sie stellen spröd verformte Einschlüsse in einer plastisch fliessenden Matrix dar und enthalten mit ihren Spaltbarkeiten vorgeprägte planare Anisotropien, welche bei geeigneter Orientierung zum Spannungsfeld als Verschiebungsflächen aktiv werden können. Das Modell antithetischer Abschiebungen ist bei SIMPSON & SCHMID (1983) erläutert (Abb. 42). In größerem Maßstab beschrieb MANDL (1987) diese "bookshelf'-Kinematik und ihre Bezüge zu Scherbewegungen. \ Abb. 42: Schersinnbestimmung an antithetischen Verschiebungsflächen in Feldspäten (SIMPSON & SCHMID 1983) Auch im Spätstadium der Mylonitisierung gebildete, intern undeformierte Quarz- und Calcitgänge werden bisweilen parallel zur S-Fläche versetzt und geben so Auskunft über die letzten Bewegungen (Taf. 2c). Die an ihnen abgeleiteten Bewegungsvektoren des simple shear sind mit älteren anderen Indikatoren im gleichen Schliff konsistent. Alle diskutierten Schersinnindikatoren kommen in Myloniten der PL vor, oftmals mehrere Arten im gleichen Dünnschliff, und dann fast immer untereinander übereinstimmend. Sie sind in Tab. 13a-c im Überblick dargestellt. An der TL wurden weniger Proben untersucht, von denen nur einige Schersinnanzeiger enthalten; sie zeigt Tab. 14; demgegenüber enthalten die JL-Mylonite, die nicht penetrativ-duktil verformt wurden, meist lediglich konjugierte ecc's und Schieferungen, die aber einheitliche Bewegungsrichtungen angeben (Tab. 15). 65 Tab. 13b: Schersinnindikatoren in Orthomyloniten der PL und Relativbewegung des S-Blockes bO ce (R/H) LineBtion Probe-Nr. Koordinaten 3.7.5 4.7.2 7.7.1e 7.7.1b M2 6.9.7 5.7.5a 8.7.5 4.9.1b 15.7.1 15.7.2 15.7.4 1620940/5129110 1621450/5129335 1620930/5129790 1620930/5129790 1621155/5129555 1621450/5129355 1628700/5133900 1632900/5137780 1635840/5138965 1640275/5144880 1640300/5144885 1640350/5144865 14.8.1 14.8.3 KAr4e KAr5a 1645325/5148840 1645480/5149120 1621030/5129670 1621160/5129560 I " 11l •••• 11l tlO M k " 11l "" > 100/22 086/20 102/27 110/42 085/00 087/08 098/24 050/00 220/04 265/11 ENE ENE 0 0 11l "- r: ~.,; .•.• C 11l 11l 11l tlO I 0 C :l k k '-' »" OlM ">0: .....•.. ;110> ESE ENE ESE ESE ENE ENE ESE ENE ENE I 0> NE NE 5k c ,:.: :0 I tlOl1I :al " k k .<: o ":l 0>C' ESE •.. 11l 11l ...• I .>: C 11l 0 .•.• .<: .•.• M 0 0> C •.• " >0: WNW WNW ESE ESE ENE ENE NE NE ENE ENE NW NE ENE NNW NNW WSW ENE N 256/04 245/16 090/17 082/07 076/18 WSW ENE ImE WSW ENE E ENE ENE ENE NNW ENE ENE E ENE NNW NNW NW NW Tab. 13c: Schersinnindikatoren in Ultramyloniten der PL und Relativbewegung des S- Blockes Koordinaten 5.7.8 7.7.2 M1 1628425/5131925 1621030/5129670 1621155/5129555 1621155/5129555 1621155/5129555 1621455/5129335 1621450/5129350 1641060/5144680 1641060/5144680 1641065/5144675 1641065/5144675 1640610/5144800 1640910/5144755 1641030/5144720 M3 M4 6.9.3 6.9.5 12.7.8 12.7.8b 12.7.8e 12.7.8d 15.7.6 15.7.9 19.8.1 14.8.2 3.6.4e ...... (R/H) LineBtion Probe-Nr. 1645550/5149175 1630575/5133425 098/20 058/00 256/05 260/05 254/08 242/00 050/00 080/20 260/10 056/02 051/07 265/15 046/05 083/10 222/04 248/00 ESE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ESE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE NE ENE NE ENE ESE ENE ENE ENE ENE ENE NW ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE ENE NE ENE NE ...... ...... NNW NNW WSW NNW WSW NNW NNW NNW NW NNW ENE NW NNW Tab. 14: Schersinnindikatoren an der TL und Relativbewegung der Tonale-Peio-Ulten-Serie Probe-Nr. 1. 7. 3e 1. 7.6 8.9.1 8.9.2 8.9.2b 2.7.1 2.7.3 Koördinaten . ........... (R/H) LineBtion 1624050/5124200 1625625/5125890 1624055/5124180 1623875/5124200 1623875/5124205 ,1634000/5128000 1633825/5128300 237/09 084/00 238/18 086/00 274/11 250/00 056/03 ENE ENE ENE ENE ESE ENE ENE ENE ENE ESE ENE ENE 66 Zusammenfassend ergeben sich für koaxialem Strainanteil. Bezogen auf PL sinistral und an der TL dextral. ler Verformung mit NW-gerichteten Tab. 15: Schersinnindikatoren der Störung die PL und für die TL überwiegend duktile Deformationspfade mit nichtdie heutige Lage der Störungszonen im Gelände waren die Bewegungen an der Relativ spät gebildete Strukturen an der PL zeigen Übergänge zu nicht-duktiEinengungen und Aufschiebungen. an der JL und Relativbewegung des E' Campo-Kristallins gegenüber dem S-Alpin E' 00 I " "" "" ..., Oll ,... f< '" Probe-Nr. Koordinaten (R/H) Lineation 25.5.4 1.9.3b 1. 9. 3e 1. 9.4 1.9.5 28.5.3 28.5.4 31.8.3 30.5.5e 2.9.1a 2.9.1b 2.9.2a 2.9.3a 1658550/5159350 1656510/5153325 1656500/5153325 1656340/5153280 1656250/5153240 1654790/5149525 1653590/5150460 1654410/5150150 1652440/5146400 1652300/5142820 1652300/5142820 1652375/5142940 1652425/5143140 195/05 020/04 024/06 005/00 005/05 220/10 215/10 208/04 195/05 030/02 030/02 190/04 " "" > 0 0 ...... " '" '" I SSW SSW ~" ..., "~';; " » '" Ol"" "'''' "" " 00 I o " ::l f< I 00" ::l f< f< :113 ....• ..., .co ::l '" ..!aC :0 ::S'" ~ f< f< "'0- SSW SSW SSW SSW SSW SSW SSW SSW SSW SSW ESE ESE SSW •..." " '" ....• .c 0 .......• ,..." "'" •...'" I " 0..., ESE ESE ESE ESE ESE ESE ESE ESE ESE SSW SSW SSW WSW WSW Demgegenüber wurden an der JL die ererbten Gneisgefüge spröd aufgebrochen; danach konzentrierte sich der strain auf phyllosilikatreichen Flächen (Taf. 7d-9). Vereinzelt lassen sich sinistrale Scherbewegungen erkennen, aber es dominieren Aufschiebungen nach ESE. Sowohl PL als auch JL waren zeitweise seismisch aktiv und bildeten Pseudotachylite, den und teilweise begannen zu rekristallisieren. Die Gesteine der Rumo-Linie Gefüge (Taf. 9d). wurden unter ähnlichen Bedingungen die ihrerseits verfaltet wur- wie die JL gebildet und zeigen ähnliche In der Karte sind die penetrativ-duktil verformten Gesteine von PL und TL als "Mylonite Typ 1", die "sprödduktilen" Mylonite der JL und diejenigen im S-Block als "Mylonite Typ 2" bezeichnet. 67 V. UNTERSUCHUNGEN AN QUARZGEFÜGEN V.I Quarzgefügeentwicklung Neben den bereits beschriebenen morphologischen Eigenschaften der Quarzgefüge spielt ihre Textur, das ist die geregelte kristallographische Orientierung, für die Interpretation eine wichtige Rolle. Anfangs wurden Texturen lediglich im Hinblick auf die Gefügesymmetrie betrachtet, wofür SANDER (1948) die bis zu diesem Zeitpunkt vollständigste Übersicht lieferte. In jüngerer Zeit wurden Texturen unterschiedlichster Materialien (Metalle, Legierungen, Minerale, keramische Werkstoffe) bezüglich ihrer Genese eingehend untersucht (z.B. NICOLAS & POIRIER 1976: 237 ff, URAI et a1.l986). Für Quarz wurden dabei drei verschiedene Arbeitsansätze gewählt - experimentelle Untersuchungen - Computersimulationen - Gefügeuntersuchungen an Gesteinen mit bekannter Deformationsgeschichte Weil inzwischen eine sehr umfangreiche Literatur über das Thema existiert, genannt, die für die hier untersuchten Aspekte besonders wichtig erscheinen. werden nur diejenigen Arbeiten Die ersten Experimente, mit denen plastisches Deformationsverhalten von Quarz nachgewiesen wurde, stammen von CARTER et aI. (1961, zit. in NICOLAS & POIRIER 1976). Es konnte auf intrakristaIline Deformation mit Versetzungsgleiten als dominierendem Mechanismus zurückgeführt werden. Theoretisch kommen dafür als Gleitsysteme nur niedrig indizierte kristallographische Ebenen mit kurzen Burgers- Vektoren in Frage; so ist eine niedrige Aktivierungsenergie gewährleistet. Die unter diesen Voraussetzungen möglichen und an deformiertem Quarz beobachteten GieitsY3teme stellt Tab. 16 vor. Tab. 16: Mögliche Gleitsysteme in Quarz und die Bedingungen für ihre Aktivierung "+"= verbreitet, "-"= selten Basal 1st ord. prismatic 2nd ord. prismatic 2nd ord. pyramidal (0001) (1120)+ {toTO} [OOOlr {toTo} (1210)+ {IoTO} (1213){1120} [OOOlr {1122} (1123)- Low High High High High High (NICOLAS & POIRIER 1976); T. high T, low T, low T, low T,low T, low i i i i i i Der aufgrund der elektrostatischen Bindungskräfte im Kristallgitter theoretisch zu erwartende Scherspannung, bei deren Überschreitung Gleitung einsetzen kann ("critical resolved shear stress", POIRIER 1985) ist unrealistisch hoch. GRIGGS (1967, zit. in NICOLAS & POIRIER 1976) fand aber heraus, daß in hydrolytisch entfestigtem Quarz plastische Verformung bereits bei einigen hundert MPa Scherspannung einsetzen kann. Auch der hydrostatische Druck während der Verformung spielt darum eine Rolle; höhere Umschließungsdrucke haben einen vermehrten Einbau von Hydroxyl-Ionen ins Quarzgitter zur Folge und setzen so den critical resolved shear stress herab. Die Vorstellung von einer homogenen Deformation polykristaIliner Quarzaggregate lediglich durch Versetzungsgleiten war der Ausgangspunkt der Computersimulationen von LISTER, PATERSON & HOBBS (1978) und (die als weitere Voraussetzung mindeLISTER & HOBBS ( 1980). Auf der Basis der Taylor-Bishop-Hill-Analyse stens 5 voneinander unabhängige Gleitsysteme fordert) simulierten sie die (c-Achsen- )Texturentwicklung verschiedener "Modellquarzite" für qualitativ unterschiedliche koaxiale Deformationen (axial extension-constriction-plane strain-fIattening-axial shortening) bei verschiedenen Strainbeträgen. Zusätzlich untersuchten sie die Texturent- 68 wicklung bei simple shear-Deformation. Die verwendeten "Modellquarzite" unterscheiden sich in der Vorgabe der relativen critical resolved shear stresses für die unterschiedlichen Gleitsysteme des Quarzes, und es zeigte sich, daß die so verursachten unterschiedlichen Aktivitäten einzelner Systeme einen deutlichen Einfluß auf die c-AchsenRegelungen ausüben. Mit den Modellquarziten "A" und "B", die beide Basisgleitung in <a>-Richtung mit unterschiedlicher Wichtung von Prismen- und Rhomboedergleitung betonen, konnten für koaxiale Deformationen Texturen simuliert werden, die sehr gut mit den Regelungen natürlicher Quarzite korrespondieren (PRICE 1985). Für simple shear entspricht hingegen nur die Form der berechneten Regelungen, nicht aber ihre Lage bezüglich der Achsen des finiten strains den natürlichen Verhältnissen. An Myloniten werden in der Natur meist c-Achsen-Regelungen beobachtet, die mit der finiten X-Achse einen spitzen Winkel in Richtung der Scherung einschließen (z.B. BOUCHEZ & PECHER 1981, BRUNEL 1980, PASSCHIER 1983, PRICE 1985). Die modellierten Gefüge rotieren demgegenüber nicht (so schnell) wie die finiten X-Achsen und bilden keinen spitzen Winkel in Richtung der Bewegung aus. Sie behalten eine feste Lagebeziehung zum kinematischen Rahmen bei (LISTER & HOBBS 1980: 365, Abb. 43). Dennoch zeigen die verbleibenden sehr guten Übereinstimmungen von rechnerischem Modell und natürlichen Gesteinen, daß Versetzungsgleitung der wichtigste Verformungsmechanismus von Quarz in Myloniten ist, und daß die Regelungsschärfe der Texturen mit fortschreitender Deformation zunimmt. An dieser Stelle sei zugleich darauf hingewiesen, daß die Einregelung der aktiven Gleitsysteme in die kinematische Scherrichtung ein sehr wirksamer Mechanismus zur Reduzierung der effektiven Scherspannungen bzw. zur Erhöhung der Deformationsgeschwindigkeit eines Gesteins ist. Die Verläßlichkeit asymmetrischer Quarz-c- Texturen zur Schersinnbestimmung diskutierte PASSCHIER (1983) und hm zu dem Schluß, daß bei systematischen Untersuchungen die meisten Regelungen den richtigen Schersinn wiedergeben (im von ihm dargestellten Fall 62% richtig, 24% unklar und nur 14% falsch). "Falsche" Resultate stammten bevo!"zugt aus relativ kleinen Quarzlinsen, und die Verläßlichkeit der Schersinnbestimmung nahm mit steigendem Mylonitisierungsgrad zu. Als Konsequenz für die eigenen Untersuchugen ergibt sich daraus die Texturmessung in möglichst reinen Quarziten resp. Quarzbändern mit möglichst vollständiger syntektonischer Rekristallisation. Diese Bedingungen konnten fast immer eingehalten werden. Wegen der einfachen geometrischen Beziehung zwischen <a>-Achsen und c-Achse in Quarz bieten Quarz-<a>Untersuchungen mit dem Röntgentexturgoniometer eine gute Möglichkeit, optisch am U - Tisch ermittelte C- Regelungen, deren Messung subjektiven Einflüssen unterworfen ist, auf ihre Verläßlichkeit hin zu überprüfen. Sie können ebenfalls zur Schersinnbestimmung herangezogen werden (SIMPSON & SCHMID 1983: Fig. 11). Im Gegensatz zur lichtoptisch gemessenen c-Achsen- Verteilung können aber nicht ausschließlich bestimmte Quarztypen getrennt untersucht werden. Im Falle einer nicht vollständigen dynamischen Rekristallisation des Quarzes können darum unter Umständen reliktische Altkörner die Röntgentexturaufnahmen mitbeeinflussen. Die möglichst vollständige Kenntnis der Quarztextur setzt die Einmessung weiterer kristallographischer Elemente (Prismenflächen, Rhomboederflächen) mit dem Röntgentexturgoniometer voraus. SCHMID & CASEY (1986) führten eine solche Untersuchung an Beispielen durch und kamen zu dem Schluß, daß <a> die absolut dominierende Gleitrichtung in Quarz ist, und daß neben Basisgleitung vor allem Gleitung auf Prismenflächen erster und zweiter Ordnung und auch auf positiven und negativen Rhomboederflächen erfolgen kann. Selbstverständlich kommen neben dem Versetzungsgleiten prinzipiell weitere Deformationsmechanismen in Frage (Diffusionskriechen: Nabarro-Herring-Creep, Coble-Creep), die unter anderem von der Korngröße des deformierten Quarzes abhängen, und die darum im Verlauf der Deformation bei genügender Kornverkleinerung einsetzen können. Es ist aber zu erwarten, daß diese Mechanismen die Regelung von Quarzgefügen wieder zerstören, falls sie bedeutend zur Deformation beitragen, was insbesondere auch für eine weitere Möglichkeit, das Korngrenzgleiten, gilt (WHITE et aI. 1983). Solche Prozesse sind aber für die meisten der untersuchten duktilen Mylonite nicht zu erwarten, wenn man von einer Größenordnung der deviatorischen Spannungen um 100 MPa (vgl. ORD & CHRISTIE 1984 und weitere Beobachtungen dieses Kapitels) und Temperaturen von maximal 450 Grad C ausgeht (Abb. 44). 69 =[U., .,~, · . ·· •. ... •. •• ,' ~ , ,J- ~ ~, '\ I,.. I e -~., .. .....- 10, ." .. , ~"' -..... -- . .f' ..•. .,. , ~I ", ' ~~"". ~, = ~ ~ -.cl 0-' ~ ~ I,.. • .,. ~ U '" • C h model B Abb. 43: Entwicklung der Quarz-c- Textur in Modellquarzit "B" in Abhängigkeit (0,2; 0,4; 0,7; 1,0; 1,5; 2,1; 3,0; 4,0; aus LISTER & HOBBS 1980) vom zunehmendem Scherstrain tc:mperaturerc Abb. 44: Deformationsmechanismen in Quarz in Abhängigkeit von deviatorischer verschiedene Deformationsraten und Korngrößen (aus WHITE 1976) Nach diesen kurz dargelegten Vorstellungen zur Quarzdeformation Auswertung der Gefügemessungen an PL und TL. Spannung und Temperatur und zu seiner Texturentwicklung für erfolgte die 70 V.2 Quarz-c-Achsen in Myloniten der Peio-Linie I Die in Myloniten der PL gemessenen Quarz-c-Achsen sind in Karte 2 im Überblick dargestellt. Die Diagramme sind so orientiert, daß analog zum Gelände das tektonisch Liegende im N ist. Die E:-W-~bene entspricht der Spur der Foliation, die Lineation liegt auf dem Rand. Die' Gefüge wurden in Schliffen senkrecht zu; Foliation und parallel zur Lineation gemessen. Die Messungen erfolgten entlang definierter Meßtraversen, wobei alle Kö~ner -auch die meßtechnisch ungünstig orientierten Kristalle- erfaßt wurden, um subjektive Einflüsse gering zu halten. Wenn nachfolgend auch überwiegend die simple-shear-Komponente der Deformation diskutiert wird, geschieht das doch unter der Voraussetzung eines bedeutenden Anteils von koaxialer Plättung. Die verwendete Probennumerierung ist die gleiche wie in den Kapiteln 5 und 6, was eine Zuordnung der Diagramme zu bestimmten Gesteinstypen ermöglicht. Einfache Maxima mit nur schwach ausgeprägten abweichenden ARiAn. [0." 8-T) 1.0 , > ].0' fiW > 1.0' )0 J.O' > 5.0' • )0 5.0' • > 7.0' • > 7.0' • - 20.' • - 10.0' b a UNTER! SCHMIDT' Besetzungen treten in zwei Proben auf (Abb. 45). HALBKUGEL SCHES NETZ Abb.45 : Quarz-c-Regelungen (pro 1.0' der Halbkuq.lUäche) • n" 200 (pro 1.0' der Halbkuqel!lache) n. 200 in den Proben M4 (a) und 6.9.5 (b) In beiden Fällen sind es sehr feinkörnige Ultramylonite mit reinen, vollständig rekristallisierten Beide Gesteine enthalten Schersinnindikatoren, welche für duktile sinistrale Scherung sprechen. Quarzbändern. Ähnliche c-Achsen-Regelungen beschrieben u.a. LISTER & PRICE (1978), BRUNEL (1980), BOUCHEZ & PECHER (1981), MALA VIEILLE & ETCHECOPAR (1981) und PRICE (1985). In Computersimulationen konnten mit Modellquarzit "A" (Beteiligung von Basis- und Prismengleitung, daneben Rhomboedergleitung mit der unwahrscheinlichen Gleitrichtung <c+a» solche Gefüge angenähert werden, und zwar sowohl für simple shear als auch für koaxiale Plättung. Im Experiment war zu beobachten, daß die von einer unimodalen Verteilung abweichende c-Achsen-Population mit zunehmendem strain kleiner wird. Die an der PL gemessenen Gefüge entsprechen wahrscheinlich höheren strain-Beträgen als sie simuliert wurden (ca. 80% shortening, shear-strain =< 5; vgJ. LISTER & HOBBS 1980). In Übereinstimmung mit der zitierten Literatur spricht die c-Achsen-Verteilung M4 für sinistrale Scherung an der PL. Probe 6.9.5 ist nicht eindeutig. Die Textur ähnelt sehr stark dem von BOUCHEZ & DUV AL (1982, zit. in URAI et al. 1986) beschriebenen Verhalten von Eis bei simple-shear-Deformation und ist mit diesem Modell wegen der Lage des am stärksten besetzten Bereiches (stabile Endorientierung der Achsen) ebenfalls als Ausdruck sinistraler Scherung zu deuten (Abb. 46). Andererseits liegen die in dieser Probe gemessenen Quarze im Druckschatten eines zentralen Klasten, was einen abweichenden strain in diesem Bereich begründen würde. 71 2 - , x a - Abb. 46: Entwicklung der c-Achsen-Regelung b - 11 ~ e von Eis bei simple-shear-Deformation (aus URAI et al. 1986) Bimodale c-Achsen- Verteilungen um zwei Maxima beiderseits der Z-Achse (Abb. 47) kommen ebenfalls in Ultramyloniten und auch in Orthomyloniten vor. Die beiden Maxima sind sowohl über Z als auch über Y durch schwach besetzte Bereiche verbunden und leiten so zu Kreuzgürtel-ähnlichen Gefügen über. Solche Texturen fanden auch MALAVIEILLE & ETCHECOPAR (1981) an niedrigtemperiert gebildeten Myloniten. Der Schersinn wird durch das ~tärker besetzte Maximum wiedergegeben. Damit sprechen die Proben 9.7.8 und 6.9.3 für sinistrale, Probe 12.7.8 hingegen für dextrale Bewegungen. In 6.9.3 (Abb. 47a) zeigt sich jedoch, daß die c-Achsen klare Bezüge zum Faltengefüge aufweisen. Die Texturen unterschiedlicher Faltenbereiche können nicht durch einfache Externrotationen ineinander überführt werden, wie dies in den Beispielen von CARRERAS et al. (1977) und von BRUNEL (1980) funktioniert. Sie sind deutlich vom lokalen strain der Intrafolialfalte abhängig, was dafür spricht, daß Falten und Textur gleichzeitig gebildet wurden. Quarz-c- Texturen mit Ausbildung zweier Maxima können darum vielleicht oftmals als Effekt intrafolialer Faltung, welche Regelungen mit einfachen Maxima modifiziert, verstanden werden. Tatsächlich kommen in Myloniten der PL und TL Quarzbänder vor, die zunächst nicht verfaltet erscheinen, die aber parallel zu ihren Grenzen in optisch unterschiedlich orientierte Bereiche geteilt sind. Da die intrafolialen Quarzband-Falten überwiegend asymmetrisch und vergent sind, ist das stärker besetzte CMaximum dennoch als Schersinnindikator geeignet. In Myloniten recht häufig sind einfache Schräggürtel (Abb. 48). Schräggürtelgefüge konnten von LISTER & HOBBS (1980) am besten für simple shear in Modellquarzit A simuliert werden. Allerdings erhielten sie nicht die starken Besetzungen um Y, die vielfach beobachtet wurden (BRUNEL 1980, WHITE et al. 1982, SCHMID & CASEY 1986). Solche Regelungen sind starke Argumente für einen nicht-koaxialen strain-Pfad und gute Scher-' sinnindikatoren (WHITE et al. 1982, SIMPSON & SCHMID 1983). Die in Abb. 48 gezeigten Regelungen stammen aus Orthomyloniten und sprechen für sinistrale Scherung. Asymmetrische Kreuzgürtel (Typ I-Kreuzgürtel, vgl. SCHMID & CASEY 1986) sind ebenfalls häufige Texturtypen in Mylonitzonen (BRUNEL 1980, BOUCHEZ & PECHER 1981, WHITE et al. 1982, PASSCHIER 1983, SIMPSON & SCHMID 1983). Die in Abb. 49 dargestellten Gefüge stammen aus Ortho- und Ultramyloniten. 72 ~5mm----; A Abb. 47a: Die Bezüge des Quarzgefüges zu I-C-Falten in Probe 6.9.3 (oben); das ca. 20 Grad E' der Z-Achse disponierte Submaximum der c-Achsen ist in allen drei Faltenbereichen (A,B,C) ausgeprägt, während das W' liegende Hauptmaximum in seiner Lage variiert. Daß es im Bereich des kurzen Faltenschenkels deutlich näher an Z liegt, geht auf den erhöhten Strain in diesem Bereich zurück. Im Umbiegungsbereich entwickelt sich ein Gürtelgefüge mit Relikten von A. • )0 1.0" )0 3.0" > 5.0," )0 7.0'" • )0 1.0" > 3.0 '" )0 5.0 > 7.0'" '" o •• (pro •• 15.' • 1. 0 " der Hll1bkuq.ltliche) Abb.47b: c- Texturen der Proben 9.7.8 (a) und 12.7.8 (b) (pro 1.0 '" '.0' der Halbkugeltlach., n. 200 73 > fm Abb.48 1.0" der 1.0" > 3.0' > 5.0" • > 7.0" • -13.2' iMf 3.0 • • > 5.0" 11 > 7.0" b • - '.3' (pro > 1.0" HalbkuqeltlAche) (pro n - 180 1.0" der HalbkuqeHliehe) n - 25<l Quarz-c-Regelungen der Proben 15.7.1 (a) und 4.9.1 (b) > 1.0" um > 3.0" > 3.0" • > 5.0" • > 5.0' • > 7.0" • > 7.0" • - 6.5' • -15.1. > 1.0" b UNTERE (pro 1.0" der Halbkugeltläehe) > n - 200 HALBKUGEL SCHMIDT'SCHES NETZ (pro 1.0' der > 5.0" • > 7.0" • - '.0' (pro 1.0 , der Halbkugdtliehe) n _ 199 > . 1.0 " 3.0 " Helbkuq.ltliche, " > 5.0" • > 7.0' • - 10.5' d n - 200 > mm HETZ 1.0" 3.0 UNTERE HALBKUGEL SCHMIDT'SCHES 1.0" > 3.0" • 5.0' • 7.0' Abb. 49: c-Achsen':'Regelungen der Proben 7.7.1c (a), l2.7.8b (b), 12.7.8c (c), 15.7.3 (d) und 5.7.5a (e) • (pro 1.0' der - 6.7' Halbkuqeltliche) n - 240 74 Kreuzgürtelgefüge können unter plane strain~Bedingungen und koaxialer Verformung produziert werden (LISTER & HOBBS 1980). Asymmetrien sind aber ein Hinweis auf die Beteiligung von simple shear. Die Neigung des Zentralbereiches der Gürtel und die Orientierung der um Z disponierten Maxima zum Zentraiteil erlauben die Bestimmung des Rotationssinns der Deformation (WHITE et al. 1982, SIMPSON & SCHMID 1983). Mit diesen Kriterien ergibt sich für alle Gefüge der Abb. 49 ein sinistraler Schersinn. > m ,. • 1.0' der 3.01: ,. 5.0 ,. 7.01: . - (pro 1.0" 1: ... , Halbkuqdt16chel • n - 250 ,. 1.0 3.0 , ,. 5.0 1: ,. 1.0 3.01: • ,. 5.01: • ,. 7.01: - 1.0 1: Il ,.3.01: • 7.01: m ,. . . ,. 1: • - '.1' ,. Abb. 50: Quarz-c-Regelungen der Proben 6.9.7 (a), 3.9.4 (b = Altkörner; c = Rekristallisate auf Korngrenzen), 5.7.5b (d) und 9.7.6 (e) UNTER!: HALBIro'GEL SCHHlOT'SeHES NETZ .. , , ,. . 7.0" ... , - (pro 1.0 1: der Halbkuq.lflichel 1: ,. ... , (pro 1.0' n. 1.0 1: W} ,. 3.0 1: • ,. 5.0" • ,. 7.01: • - 7." der Kalbkuq81tliche) n. 150 220 75 basal prismatic -- rhomb 7 basal Abb. 51: Die Interpretation einzelner c-Achsen-Submaxima als Ausdruck der Beteiligung verschiedener nen an der Deformation von Quarz (aus BOUCHEZ & PECHER 1981) Eine Reihe undeutlich feldspatreichen geregelter c-Achsen- Verteilungen Orthomylonit (Abb. 50) stammt aus Protomyloniten Gleitebe- sowie aus einem (Probe 6.9.7). Probe 3.9.4 zeigt, wie sich mit einsetzender Korngrenzrekristallisation eine Textur ausbildet. Während die c-Achsen der Klasten noch undeutlich "rotationssymmetrisch" um Y geregelt sind, stellen sich in den Rekristallisaten schwache Maxima nahe Z ein und der Bereich um Y verarmt an c-Achsen. Probe 5.7.5b zeigt undeutlich sinistrale Scherung, während 9.7.6 fast symmetrisch ist. Es zeigt sich damit, daß sich in den Myloniten der PL mit zunehmendem strain unterschiedliche Quarzgefügetypen gebildet haben: Gürtelgefüge mit Besetzung der Bereiche um Y einerseits und Maxima-Regelungen mit Verarmung um Y andererseits. Die Regelungsschärfen nehmen mit der Deformation zu. BOUCHEZ & PECHER (1981) machten anhand von Untersuchungen mit dem TEM und Messungen mit einem Röntgentexturgoniometer einen Vorschlag zur Interpretation der unterschiedlichen c-Achsen-Maxima. Die Betonung bestimmter c-Achsen-Lagen kann mit der Beteiligung unterschiedlicher Gleitsysteme erklärt werden (Abb. 51). Das Modell gilt vorrangig für plane-strain-Deformation; Abweichungen hiervon führen u.U. zu Abweichungen der c-Achsen- Verteilung und können die Zuordnung von Gleitebenen erschweren. Auf der Grundlage dieser Interpretation kommen an der PL Mylonite mit fast völlig dominierender Basisgleitung des Quarzes (relativ niedrige Temperatur/hohe Deformationsrate) neben solchen mit der Beteiligung von Prismengleitung (höhere Temperatur/geringere Deformationsrate) vor. Auch Rhomboedergleitung scheint im letzteren Fall vorzukommen, insbesondere, weil dieses Feld erfahrungsgemäß durch subjektive Meßfehler eher unterrepräsentiert ist. Asymmetrien in den Gefügen gehen auf simple shear zurück, während die Beteiligung von Plättung und synmylonitische Falten die Ausbildung von orthorhombischen Symmetrien bewirkten. Es gibt Gesteinsbereiche, bei deren Deformation simple shear eine untergeordnete Rolle spielte. Abb. 52 stellt diese Zusammenhänge schematisch dar. 76 undeformiert C) c: X C) c: ;:) Cl) C) ...- 11) 'iij c d:l X 8 pure shear und/oder Faltung ;:) 'Q) C) c: - Cl) E 11) 'a. '"0 c: ;:) X X I 11) 11) C ... ... d:l Abb. 52: Interpretation der Entwicklung von Qtz-c-Achsen-Regelungen an der PL. Simple shear-Anteil an der Deformation erzeugt asymmetrische (monokline) Gefüge. Bei starker Dominanz von Basisgleitung entstehen einfache Maxima. Die Beteiligung von Prismen-und Rhomboedergleitung (höhere Temperatur/niedrigere Deformationsrate) führt zu asymmetrischen Gürtelgefügen. Anteile von Plättung und/oder Faltung erzeugen symmetrische (orthorhombische) Teilgefüge. V.3 Quarz-<a>-Achsen in Myloniten der Peio-Linie Ergänzend zu den c-~egelungen wurden mit einem Philips-Röntgentexturgoniometer Quarz-<a>-Regelungen an ausgewählten typischen Proben gemessen ("<a>-Achsen" sind die Flächennormalen von Prismenflächen zweiter Ordnung, die das eigentlich gemessene kristallographische Element sind). Für große Kippwinkel der Probe sind die gemessenen reflektierten Röntgenstrahlen stark abgeschwächt, so daß für solche Geometrien die Messungen nicht zuverlässig sind. Darum spielt die Wahl der untersuchten Anschliffebene eine große Rolle. Gemessen wurde an Gesteinsplättchen, die senkrecht zur Streckungslineation geschnitten sind. Die zu erwartenden Maxima liegen dann in einem statistisch gut abgesicherten Bereich mit maximaler Meßpunktdichte, weit entfernt vom Ausfallbereich. Nach Rotation der Meßergebnisse in die den c-Achsen-Diagrammen entsprechende Lage liegen dann die Meßausfallbereiche auf einem N-S-Gürtel von 30 Grad Breite. Zur Überprüfung, ob dadurch nicht Besetzungen unterschlagen werden, diente die Untersuchung eines Schnittes parallel zur Lineation mit anderem Ausfallbereich (Probe MI, gleiches Handstück wie M4). Es zeigte sich, daß für die hier vertretenen Gefüge und zur Schersinnbestimmung an <a>-Achsen (vgl. BRUNEL 1986, SIMPSON & SCHMID 1983) Schnitte senkrecht zur Lineation ausreichen. Zur Vereinfachung sind in den Diagrammen nur hohe relative Besetzungsdichten dargestellt. 77 Die Abb. 53 zeigt die gemessenen Quarz-<a>- Texturen; ihren Bezug zu den c-Achsen-Regelungen gleich mit den Abbildungen stellt ein Ver- 45 - 49 her. Alle gemessenen Diagramme erlauben die Ableitung sinistraler Scherbewegungen .und zeigen sehr einfache Bezüge zu den zugehörigen c-Regelungen. Im Fall der Proben MI/M4 entspricht dem ausgeprägten Maximum der c-Achsen (mit Übergang zu einem Schräg gürtel) die deutliche Entwicklung eines <a>-Maximums mit schwächeren Nebenbesetzungen. Quorz~A.chsen/Probf Ml Quorz-<tD-Achsen I Probe M4 + D~ETIBEä relative Inh!nsitäten Ooorz-4J>-Achsen relative Intensitäten Quarz-4I>-Achsen I Probe 12.7.8c I Probe 5.7.50 + -5 -5 EJ 5-' lTI22J 1-2 ffJill] -5-5 2-3 cm EJ .5-' lTI22J '-2 ffJill] 2-3 cm relative Intensitäten relative Intensitäten Quarz - c - Regelungstypen M1/M4 12.18c Abb. 53: Qtz-<a>-Regelungen in quarzreichen Myloniten Achsen in der jeweiligen Probe mitdargestellt. der PL; schematisch 5.7.5 a sind die Regelungstypen der c- 78 Die beiden asymmetrischen Typ II-Kreuzgürtelregelungen der Proben 5.7.5a und 12.7.8c finden ihre Gegenstücke in gleichsinnig mit ihnen zu den finiten strain-Achsen geneigten <a>-Verteilungen. Während sich im Fall 5.7.5a die Zweiteilung der <a>-Achsen nur andeutet, ist sie in 12.7.8c deutlich akzentuiert. Die gleichen Zusammenhänge zwischen <a>- und c-Achsen fanden auch SCHMID & CASEY (1986). Aus den hier beschriebenen Messungen ergibt sich als Konsequenz, daß der gefügeregelnde die strenge Einregelung der <a>-Achsen nahe bei der Streckungslineation und der c-Achsen c-Regelungen bei Y müssen möglich sein, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Vorgang gleichzeitig um Z erklären muß; Eine Erklärung liefert die Quarzdeformation überwiegend durch Basisgleitung in <a>-Richtung. beteiligte Prismen- und Rhomboedergleitung kommt als Gleitrichtung fast nur <a> in Frage. Im Fall der <a>-Achsen sind zweigeteilte Regelungen ebenfalls als Folge von Plättungs-Anteilen an der Deformation aufzufassen. VA Quarz-c-Achsen Auch für die und/oder Faltung an der Tonale-Linie Die an der TL beobachteten c-Achsen-Regelungen sind durchwegs durch jeweils zwei Hauptmaxima nahe bei Z gekennzeichnet, welche durch schwächer besetzte Nebenmaxima nahe Y bzw. durch Gürtel über Y ergänzt werden (Abb. 54).Sie zeigen Tendenzen zu TypI-Kreuzgürteln (vgl. SCHMID & CASEY 1986). Solche Regelungen beschrieben beispielsweise BOUCHEZ & PECHER (1981). Nach der Lage des am stärksten besetzten Maximums konnten sie auf Schersinne schließen, die mit den bekannten tektonischen Transportvektoren (an der Main Central Thrust des Himalaya) übereinstimmen. Damit ergibt sich für die Proben 8.9.1, 8.9.2a und 8.9.2b, die aus fast reinen Quarz-Ultramyloniten Beteiligung dextraler Scherung an der Deformation der Tonale-Mylonite. stammen, die Die Proben 1.7.3c und 2.7.1 deuten demgegenüber sinistrale Scherung an. Allerdings ist diesen Proben weniger Vertrauen zu schenken; 2.7.1 ist eine Probe aus dem sog. "Stavel-Gneis", der zwar vollkommen mylonitische Quarzgefüge aufweist, dessen Deformationsverhalten aber wesentlich durch Feldspatklasten und Glimmer, die eine homogene Deformation behindern, mitbestimmt wird. Ähnliches gilt für 1.7.3c, ein sehr glimmerreiches Gestein, dessen mylonitische Quarzlagen in sheath-Falten gelegt sind. Andere Schersinnindikatoren zeigen aber auch in diesen Gesteinen dextrale Scherung (Kap. 6). Ein Vergleich mit den Quarztexturen der PL ergibt, daß auch an der TL Basisgleitung in Quarz eine dominierende Rolle spielte. Prismen- und Rhomboedergleitung sind hier allerdings scheinbar etwas stärker beteiligt, was ein Hinweis auf etwas höhere Temperaturen und/oder geringere Deformationsraten ist. Die Tendenz zu TypI-Kreuzgürteln ist ein Hinweis auf die starke Beteiligung koaxialer Deformation unter plane strain-Bedingungen (SCHMID & CASEY 1986). Das gilt möglicherweise erst für ein spätes Stadium der Deformation, weil deutliche Asymmetrien in den Besetzungsintensitäten besser mit der Beteiligung nicht-koaxialer Verformung erklärbar sind, und weil die Korrelation mit mikrostrukturellen Gefügeelementen, die widerstandsfähiger gegen spätere Überprägungen sind, dafür spricht. Die Möglichkeit der Quarzrekristallisation an der TL unter lokal erhöhter Temperatur und gesteigertem Fluiddurchsatz gleichzeitig mit der Adamello-Intrusion wurde bereits erörtert (Kap. 5). Das Gesamtmodell der kinema- 79 tischen Entwicklung der Region (Kap. 9) läßt die hier geforderte Ablösung eines dextralen Scherregimes an der TL durch starke Kompression subnormal zur Scherzone nach und während der Platznahme des Plutons zu. m • > 1.0 t > 3.0' » '.0' » 7.0 \: Abb. 54: Qtz-c-Achsen-Regelungen an der TL (Proben 8.9.1 (a), l.7.3c (b), 2.7.1 (c), 8.9.2a (d),b (e); durchwegs quarzreiche Mylonite bzw. reine Quarzlagen) • - s.,. UNTER! HALBKUGEL SCKMIDT'SCHES NETZ > 1.0' > 3.0 t > 1.0 \: > J.O t • > 5.0' • > 5.0 \: • » 7.0' 11 > 7.0 t • - 14.' • c •.• (pro UNTERE HALBKUGEL SCKMIDT'SCHES NETZ 1.0 \: der 11.5' n" Halbkugelniehe) 200 (pro (pro 1.0 \: der Halbkuqeltlächel n •• 200 » 1.0 \: %"4 > 3.0 \: Wii • > 5.0 • > 5.0 11 > 7.0 t 11 > 7.0 \: \: • - '.0' I 1.0 \: der Halbkugdrläche) •. n _ 200 (pro > 1.0 \: > 3.0 \: \: '.0' 1.0 , der Halbkuqelfläche) n" 200 V.5 Quarzkorngrößen und Paläostress an der PL Bei der Untersuchung der Quarzgefüge in Myloniten der PL stellte sich heraus, daß offenbar auch die Korngrößenverteilung des Quarzes charakteristisch für unterschiedliche Mylonitisierungsgrade ist, und daß jeweils bestimmte Endgrößen angestrebt werden. Um diesen qualitativen Effekt zu quantifizieren, wurden in drei typischen Beispielen die Korngrößenverteilungen des Quarzes gemessen. Die Messungen erfolgten unter dem Mikroskop bei gekreuzten Polarisatoren entlang fester Meßtraversen in Schliffen parallel zur Lineation und senkrecht zur Foliation. Es wurden alle auf einer Traverse liegenden Körner erfaßt und als Durchmesser das geometrische Mittel ihrer maximalen und minimalen Erstreckung gemessen. So kann im Gegensatz zur "line-intercept"-Methode (EXNER 1972, zit. in ETHERIDGE & WILKIE 1981) nicht nur ein mittlerer Korndurchmesser, sondern auch eine Korngrößenverteilung ermittelt werden. Die Verwendung des geometrischen Mittels reduziert den Einfluß der Schlifforientierung und der Lage der Traverse auf das Ergebnis. 80 Probe 12.7.8b ist ein quarzitischer Ultramylonit und 6.9.3 ein Serizit-Quarz-Orthomylonit mit intrafolialen Falten. In beiden Gesteinen ist Quarz equigranular rekristal1isiert und zeigt Schrägquarzregelung. 9.7.3 ist ein Zweiglimmer-(Proto- )Mylonit mit teil weiser equigranularer Quarzrekristal1isation, Kornverzahnungen und vereinzelten platti gen Quarzrelikten. Es zeigt sich, daß der Korngrößenbereich mit zunehmender Deformation deutlich schmaler wird, und daß sich dessen Lage zunehmend zu kleineren Mittelwerten verschiebt. Die kleinste Korngrößenklasse kann teilweise darauf zurückgeführt werden, daß die wenigsten Körner exakt in der Mitte angeschnitten sind und sie darum meist etwas kleiner erscheinen als es der Realität entspricht. Die Quarze in der Mylonitzone streben scheinbar eine stabile Korngröße zwischen 10 und 20 Mikrometern (möglicherweise noch kleiner) an. Mit zunehmender Mylonitisierung erreichen immer mehr Körner diese Größe. OuOrtki:irlWt'Probt 12.18b th16.e~911"l QuonkörnerProbt6'B QuorzkÖfntr O:21.l:19I1m O::Sl.S!l71J11l Probt9.13 400 '00 lOO lOO '00 '00. 100 100 ~21).]O 200 '00 '10 ",,"ltrIKorndUf,hJfllntrt~ Abb. 55: Histogramme von Korngrößenverteilungen in Myloniten der PL; weitere Erläuterungen im Text Um einen Ver~leich mit den nach der "line-intercept"-Methode ermittelten Korngrößen zu ermöglichen, sind die Mittelwerte der Korngrößen berechnet und mit dem Faktor k=1.5 zur Korrektur von Anschnitteffekten multipliziert worden. k ist von der Kornform abhängig. k=1.5 gilt für kugelige Körner; seine Verwendung ist wegen der geometrischen Mittelung der Korndurchmesser gerechtfertigt (vgl. z.B. ETHERIDGE & WILKIE 1981: 479). Es ergeben sich dann als Durchschnitte 80.25, 40.8 und 25.2 Mikrometer. Die Korngrößen dynamisch rekristallisierter Quarze sind neben der Versetzungsdichte und den Subkorngrößen in Quarz ein Anzeiger für die während der Deformation wirksamen deviatorischen Spannungen. Von diesen "Paläopiezometern" ist die Rekristal1isatgröße. das verläßlichste, aber auch sie ist mit einigen Problemen behaftet. Neben der Möglichkeit der bimodalen (oder polymodalen) Korngrößenverteilung eines Gesteins (I) ist vor allem die Unkenntnis des Deformationsmechanismus, der die stabile Endkorngröße verursacht, problematisch (2). Daneben können weitere Mineralphasen die Einstellung stabiler Korngrößen behindern (3) (POIRIER 1985: 190 fL). Subkorngröße und Versetzungsdichte stellen sich scheinbar leichter auf neue Bedingungen um, sind also möglicherweise Effekte später Deformationsphasen. Zudem sind diese Parameter sehr stark von der Probenpräparationstechnik (Polieren und Anätzen) und von der Beobachtungsmethode (TEM, für Sub körner auch Polarisationsmikroskopie) abhängig (ORD & CHRISTIE 1984). Oftmals ergeben die Versetzungsdichten systematisch höhere Werte als die Rekristallisatgrößen (CHRISTIE & ORD 1980), was als Folge einer Viskositätszunahme der deformierten Gesteine zu einem späten Zeitpunkt ihrer Verformungsgeschichte interpretierbar ist. 81 Die Einschränkung (I) für die Verwendung der re kristallisierten Korngröße kann wegen der hier verwendeten Meßtechnik umgangen werden. (3) ist nur für Probe 9.7.3 von Bedeutung, weil bei den anderen Gesteinen m.onomineralische Quarzlagen gemessen wurden. Problem (2) kann hier nicht gelöst werden, weil derzeit keine mikrostrukturellen Kriterien zur Unterscheidung von Rekristallisation durch Subkornrotation und durch Korngrenzenmigration existieren. Da die bestehenden Korngrößen-Spannungs-Relationen aber ohnehin rein empirisch sind (und bislang im Gegensatz zu den beiden anderen genannten Paläopiezometern nicht zufriedenstellend theoretisch begründet wurden) ist auch diese Einschränkung nicht allzu schwerwiegend. Die Abhängigkeit der Rekristallisatgröße (J von der Scherspannung folgt einem Zusammenhang (MPa) der Form AxDn (ORD & CHRISTIE 1984) = wobei die Konstante A und der Exponent n von verschiedenen Bearbeitern unterschiedlich bestimmt wurden (Tab. 17). Diese Zusammenhänge sind in Abbildung 56 graphisch dargestellt. In der Abbildung ist der für die Peio-Mylonite charakteristische Bereich einer stabilen Korngröße von 10-20 Mikrometer hervorgehoben. Die Verwendung der berechneten Mittelwerte ist nicht sinnvoll, weil sie Quarz-Altkörner ~erücksichtigen. Mit den von TWISS & MERCIER entwickelten Beziehungen (zit. in ORD & CHRISTIE 1984) erhält man für die Peio-Mylonite wirksame Scherspannungen von ca. 100 MPa für die duktile Deformation; die von CHRISTIE et al. gefundene Beziehung liefert bis zu 320 MPa. Tab. 17: Kalibrierungen von Qtz-Paläopiezometern (a) Recryslallized (ORD & CHRISTIE 1984) grain sizc (D. !-'mllT(:-.tPa) = AD-. AlIDate 381 603 -lO9O 3902 Reference 0.71 0.68 1.11] 1A3 1977 ~krcicretal. 1977 Twiss 1980IChnslIe.ürd&Koch("wct') Iunpublished data ('dry') (b) Subgrain size (d. !-'m) u(MPa) 8 m 2lXl (c) Dislocalion = 8r~ Date 1977 density (,11. cm-') ul~IPa) C p Da!< 6.3 x IU-) 1.6-1x IU-' 2A7 x 10-' 6.6 xIII-' 6.6 x lU-' 2.89 x 10-' 0.5 0.66 lJ.5 0.63 0.5 lJ.b7 1975 1977 1977 1979 1979 19Stl (d) Deformation lamellae (5. = CN' Reference Goetze ~IcCormick (X~ + X-I3) Twiss Kohlsledtetal. Weatbersetal. -Kohlsted! & Weathers !-,mi <TI~IPa) = D Dale 2.18 Reference Twiss I"!' 1 1 5- Reference Koch & Christie ("wer" and 'd~") Solche Werte sind anderen duktilen Scherzonen sehr ähnlich, wie ein Vergleich mit den Resultaten von CHRISTIE et al.(l980; Coyote Mountain Mylonitzone, Kalifornien), ETHERIDGE & WILKIE (1981; Deckenüberschiebungen im Amadeus-Becken, Woodroffe- und Davenport-thrust, Scherzonen in paläozoischen Graniten Ostaustraliens), KOHLSTEDT & WEATHERS (1980; Moine thrust, Ikertoq-ScherzonejGrönland, Idaho Springs-Ralston shear zonejColorado) und ORD & CHRISTIE (1984; Moine thrust) zeigt. Entlang der Peio-Linie sind Bereiche mit noch kleineren Quarzkorngrößen an pseudotachylitische was noch höhere Spannungskonzentrationen als Auslöser der Pseudotachylitbildung belegt. Zonen gebunden, 82 V.6 Versetzungsstrukturen Zur Ergänzung durchgeführt. einem der In Quarzen Paläopiezometrie Mit der Probe Ultramylonit der Pelo - Mylonite an Hand 3.9.4 wurde (die genaue der Quarz Korngrößen aus einem Kennzeichnung der Gesteine wurden Protomylonit an zwei Proben der PL untersucht, ist den Tabellen TEM-Untersuchungen mit 12.7.8b solcher aus 7 und 9 zu entnehmen). 5 c Cl. L logO/lJm o -1 o 2 6 (1bar) -2 Abb. 56: Beziehungen zwischen Qtz-Rekristallisatgröße und deviatorischer Spannung für verschiedene gen. Dargestellt sind der charakteristische Korngrößenbereich von Ultramyloniten 1984). abzuleitenden Scherspannungen (nach ORD & CHRISTIE Die untersuchten Quarze wurden Durchlichtelektronenmikroskop korngröße von 5 Mikrometern Versetzungsdichte bendünnung Tabelle in Probe Eine Form Auf vermessen dieser von 5 Mikrometern mittlerweile zu niedrige Rekalibrierung verformte Schliff Durchmesser 17 zeigt die Bedeutung hat sich jedoch dieser aus Materialien isoliert, unter den Photos der konnten Ionenätze in einer der PL und die daraus gedünnt und dann unter dem dann für Probe 3.9.4 eine mittlere Subwerden. Die von 9,9 * 108 cm-2 ermittelt und eine Versetzungsdichte * 109 cm-2; hier konnten wegen Schwierigkeiten 12.7.8b ergab sich zu 1,3 keine Subkörner Die Subkorngröße dem photographiert. Kalibrierun- bei der Pro- werden. beiden Parameter liefert nach der Kalibrierung Vielzahl für die Paläopiezometrie. von TWISS (1977) Spannungen von Untersuchungen gezeigt, daß von 40 MPa. Es das Subkorn-Paläopiezometer Werte liefert. auf der stammt Basis einer großen Zahl von RAJ & PHARR veröffentlichter (1986). Ihre Arbeit Daten bestätigte für unterschiedliche experimentell die Beziehung dglb = 23 x (Glo) für die Spannungsableitung Spannung in MPa). Durch (ds = mittlerer Subkorndurchmesser, b = Burgers- Vektor, G = Schermodul, die Normierung auf bund G ist dieses Gesetz auf viele Materialien anwendbar. Sigma in 83 Der Burgers- Vektor für Quarz (Basis- und Prismengleitung Schermodul mißt 47 GPa (POIRIER 1985, Tab. l.l). Auf dieser Basis errechnet sich an Hand der Subkorngrößen in <a>- Richtung beträgt aO 4,913 Angström. Der in Probe 3.9.4 eine Spannung von 106 MPa. Für die Vesetzungsdichte wurde die Kalibr~erung Mc KORMICKs gewählt, weil sie sich direkt auf Beobachtungen an Quarz bezieht. Die übrigen in Tab. 17 unter (d) genannten Piezometer gehen auf die Übertragung von Daten anderer Materialien auf Quarz zurück. Aufgrund der Versetzungsdichte ergeben sich Paläo(scher)spannungen von 142 MPa (Probe 3.9.4) und 170 MPa (Probe 12.7.8b). Wesentlich für die Interpretation der Werte ist die Tatsache, daß alle drei angewandten Paläopiezometer Spannungen in der gleichen Größenordnung liefern. Das heißt, daß alle drei betrachteten Parameter die gleiche Deformationsphase widerspiegeln, und daß sie nicht (wie z.B. von ORD & CHRISTIE 1984 beobachtet) verschiedene Phasen abbilden. Insbesondere der Umstand, daß die Versetzungsdichte die gleichen Werte wie die Rekristallisatgröße liefert, erlaubt den Schluß, daß die Gesteine an der PL keine postmylonitische statische Temperung erfuhren (vgl. POIRIER 1985, S.l92). Das bestätigt den lichtmikroskopischen Befund, daß keine für sekundäre Rekristallisation und/oder Kornvergrößerung des Quarzes typischen Gefüge vorkommen (zur Terminologie vgl. BÖHM 1968, S.158-160). VI MAGNETISCHE GEFÜGE AN PEIO-, JUDICARIEN- UND TONALE-LINIE VI.l Zur Meßmethode und Interpretation Die nachfolgend dargestellten Untersuchungen der magnetischen stehen unter verschiedenen Fragestellungen. Sie sollen Suszeptibilitätsanisotropie (MSA) der Mylonite - die lichtmikroskopischen Untersuchungen durch weitere Parameter ergänzen - Zusammenhänge zwischen mesosokopischen finiten Strainachsen und dem Suszeptibilitätsellipsoid aufzeigen - Vergleiche mit Messungen RATHOREs an der JL ermöglichen (RATHORE 1980) - dem qualitativen Vergleich von PL, TL und JL dienen und möglicherweise ein weiteres und von anderen Beobachtungen weitgehend unabhängiges Kriterium zur Schersinnbestimmung sein Die Untersuchungsmethode ist bislang in der Strukturgeologie nicht sonderlich verbreitet und muß darum kurz erläutert werden. Weitergehende Ausführungen, zur Methodik sind einer anderen Arbeit (JUCKENACK, Diss. IGDL, Univ. Göttingen, 1988 in Vorber.) vorbehalten. Die magnetische Suszeptibilität (K) beschreibt Magnetfeld. Bei Betrachtung des Zusammenhanges die Magnetisierbarkeit (M) eines Stoffes in einem externen mit der im Stoff selbst herrschenden Feldstärke H gilt: M = KxH Nach der Größe von K lassen sich die Materialien grob in Ferro-/Ferrimagnetika (K » 0, mit Remanenz), Paramagnetika (K > 0, abhängig vom vom Fe-Anteil möglicherweise geringe Remanenz) und Diamagnetika (K < 0) einteilen. Allerdings spielt für die Klassifikation vorrangig die atomistische Deutung der Magnetisierung eine Rolle. Die Suszeptibilität ist für Para- und Ferromagnetika von der Temperatur abhängig; für Ferromagnetika übt außerdem die Stärke des externen Magnetfeldes einen großen Einfluß aus, und K darf nur für Felder weit unterhalb der Sättigungsmagnetisierung als Konstante betrachtet werden. Das Problem von Ferriund 84 Antiferromagnetismus ist für die weiteren Betrachtungen nicht relevant. Die Suszeptibilität dia- und paramagnetischer Materialien ist proportional zum Quadrat der Stärke des externen Feldes. Deshalb erfolgen die Suszeptibilitätsmessungen bei relativ geringen Feldstärken. so daß die ferro-jferrimagnetischen Komponenten einen maximalen Einfluß ausüben können. Das magnetische Moment (m) eines magnetisierten Körpers des Volumens Vergibt m = sich zu MxV Eine weitere wichtige Größe ist die sog. spezifische Suszeptibilität Kg• die man durch die Division von K durch das spezifische Gewicht des Stoffes erhält Kg = Kjp In SI-Einheiten ist Keine dimensionslose Größe. während Kg in m3 jKg gemessen wird. Die Suszeptibilität ist (wie auch die Magnetisierung) nur für wenige (isotrope) Stoffe eine skalare Größe. In den meisten Mineralen und Gesteinen ist sie ein Tensor zweiter Ordnung. Dieser kann in guter Näherung als symmetrisch betrachtet werden und läßt sich darum bei Auswahl eines geeigneten Koordinatensystems durch seine drei Hauptsuszeptibilitäten K 11' K22 und K33 darstellen. Sie sollen so gewählt werden. daß gilt Sie entsprechen den drei Halbachsen eines Ellipsoids. des sog. SuszeptibilitätselIipsoids. welches die MSA eines Gesteines beschreibt. Seine Analogie zum den Deformationszustand eines Gesteins kennzeichnenden Strainellipsoid ist offensichtlich. In übereinstimmung mit dem überwiegenden Gebrauch wird hier das durch X, Y und Z definierte Ellipsoid. das dem "magnitude ellipsoid" HROUDAs (1982) entspricht. als Suszeptibilitätsellipsoid bezeichnet. Es ist bekannt. daß das MSA-Ellipsoid in seiner Orientierung direkt und in seinen Achsenverhältnissen exponentiell mit dem finiten Strainellipsoid verknüpft ist (RATHORE 1979. 1980). Wegen der vielfätigen Einflüsse anderer Parameter kann es aber nicht allgemeingültig gegen den strain kalibriert werden (HENRY 1983. HENRY & DAL Y 1983). auch wenn Kalibrierungen für petrographisch sehr homogene Gesteine mit einheitlichem Deformationstypus in Einzelfällen erfolgreich waren (WOOD et al. 1976). Überdies ist die (absolute und relative) Größe der gemessenen Hauptsuszeptibilitäten -nicht aber ihre Raumlage- vom verwendeten Meßgerät abhängig (HROUDA 1982). Die MSA von Gesteinen geht im wesentlichen auf zwei Ursachen zurück: auf die Kristallanisotropie und auf die Formanisotropie sowie den Einregelungsgrad der Minerale (UYEDA et al. 1963). Dabei läßt sich rechnerisch zeigen. daß bei Vorhandensein ferro-jferrimagnetischer Minerale die Formanisotropie der bestimmende Faktor ist, während bei para- und diamagnetischen Mineralen die Kristallanisotropie ausschlaggebend ist (HROUDA 1982). In beiden Fällen nimmt die Anisotropie des Gesteins durch Einregelung der entsprechenden Körner mit wachsendem strain zu. strebt aber bei vergleichsweise kleiner Anisotropie des Einzelkorns eher einen Sättigungswert an als für stark anisotrope Einzelkörner (DAL Y 1970. zit. in BISCHOFF 1985). Die Tabellen 18 - 21 zeigen Beispiele für die durchschnittlichen der Minerale. Suszeptibilitäten einiger wichtiger gesteinsbilden- 85 p 18 6 2 4 8 12 16 IJ Abb. 57: Abhängigkeit der Gesamtanisotropie (P) eines Gesteins vom Anisotropiegrad (p) seiner identischen Einzelminerale mit uniaxialer Anisotropie und vom Regelungsgrad ihrer Hauptachsen (u) Tab. 18: Suszeptibilitäten einiger wichtiger diamagnetischer Minerale (aus BLEIL & PETERSEN 1982); Einheiten in SI/12,57: Bemerkungen Mineral Orthoklas Quarz Calcit - 1,09 parallel a - 0,98 parallel b - 0,81 parallel c - 1,22 parallel a - 1,23 parallel c - 0,987 parallel a - 1,101 parallel c Tab. 19: Suszeptibilitäten einiger wichtiger paramagnetischer Minerale (aus BLEIL & PETERSEN 1982): Mineral Aktinol1th Hornblende .Almandin Muskowit Biotit K / 10-6 Bemerkungen 40,3 54 - 112 175 - 588 3 - 56 120 - 256 Tab. 20: Suszeptibilitäten einiger ferromagnetischer Minerale (aus BLEIL & PETERSEN 1982): Einheiten in SI/12,57 Mineral K / 10-6 Hämatit 105 Ilmenit 110 Magnetit 1047600 Bemerkungen für T=300oK für T=300oK wird durch Ti-Ei~bau spinell) stark (Ulvö- beeinflußt 86 Tab. 21: Suszeptibilitäten von Ilmenit-Hämatit-Mischkristallen in Abhängigkeit von den Korndurchmessern dem Fe/Ti-Verhältnis (nach BLEIL & PETERSEN 1982, Tab. 11): Einheiten in SI/12,57 System xFeTiO) - (l-x)Fe20) : (d) und Suszeptibili täten. x d=0,026mm d=0,0098mm d=0,0015mm Dichte / gcm-) 0,78 0,68 0,57 0,51 7)45 9496) 12500 1509 6)66 8)09) 11500 1509 5876 66276 10500 1509 4,897 4,946 5,000 5,029 Die Formabhängigkeit der MSA kommt dadurch zustande, daß nicht-isometrische magnetisierbare Objekte für unterschiedliche Lagen in einem externen Magnetfeld verschiedene interne Entmagnetisierungsfaktoren haben. Die Orientierung der Hauptachsen des Suszeptibilitätsellipsoids formanisotroper Mineralkörner folgt praktisch den Lagen der längsten, kürzesten und mittleren Kornabmessung. Zusammenfassend und vereinfachend kann man festhalten, daß die MSA bei Vorhandensein ferromagnetischer Minerale deren Kornformen und Regelungsgrad abbildet und so Aussagen über den Bezug von Formregelungen bestimmter Minerale zum finiten strain ermöglicht. Para- und diamagnetische Minerale spielen dann eine Rolle, wenn keine ferromagnetische Phase beteiligt ist. Die MSA liefert dann Informationen über bevorzugte kristallographisehe Orientierungen. Beispielsweise wiesen BORRADAlLE et al. (1986) einen dominanten Einfluß von Chlorit in schwach metamorphen Tonschiefern nach. Die genaue Kenntnis der Anteile einzelner Minerale an der Gesamtanisotropie eines Gesteis ist für Richtungsanalysen und vergleichende qualitative MSA-Untersuchungen nicht unbedingt erforderlich, wie das beispielsweise RA THORE (1980a,b) und HENRY (1975) demonstrierten. Sie ist wünschenswert, wenn der Mechanismus der magnetischen Gefügebildung beleuchtet werden soll (BISCHOFF 1985) und notwendig, um die Absolutwerte der Gesteinssuszeptibilitäten zu interpretieren. Die remanente Magnetisierung von Gesteinen ist verglichen mit den bei MSA-Untersuchungen gemessenen induzierten Magnetisierungen sehr klein und kann vernachlässigt werden. Eine Rolle spielt dagegen die Form des gemessenen Probenkörpers, die bei eng aneinander liegenden magnetischen Körnern ebenfalls einen Entmagnetisierungsfaktor bedingt und darum die MSA beeinflußt. Ihr Beitrag kann aber bei Verwendung einer definierten Probengeometrie bei der Auswertung rechnerisch korrigiert werden. Die Messungen erfolgten mit einer KAPPABRIDGE KLY-2 von GEOFYZIKA/Brno (CSSR). Das Gerät arbeitet als halbautomatische Meßbrücke, welche das Signal von der im Wechselfeld magnetisierten Probe mit einem Referenzsignal abgleicht. Dieses läßt sich leicht berechnen und liefert ein Maß für die Magnetisierung der Probe. Tab. 22 stellt einige technische Gerätedaten vor. Tab. 22: Einige technische Daten des verwendeten Meßgerätes: Gerätetyp Kappabridge KLY-2 Magnetfeldstärke Arbeitsfrequenz Homogenitätsbereich Feldinhomogenität Nominales Probevolumen Messumfang (Volumensuszeptibilität) Empfindlichkeit (für V = 10cm)) Fehler der absoluten Kalibrierung Ablesegenauigkeit innerhalb eines Meßbereiches 300 Alm 920 Hz Zylinderraum d=4)mm h=41mm 0,2 % 10 cm) 5'10-8 - 2'10-1 (SI) 4'10-8 :l: 3 % t 1 digit (= 0,05 %) 87 Als Proben wurden orientiert aus Handstücken gebohrte Gesteinskerne mit 25mm Durchmesser und 2lmm Länge (Nominalvolumen 10 cm3) verwendet. Jede Probe wurde in 15 definierten Lagen gemessen. Die so für 15 Positionen erhaltenen Suszeptibilitäten führen zu einer Überbestimmung des Suszeptibilitätsellipsoids der Probe und ermöglichen die zusätzliche Bestimmung statistischer Parameter (Vertrauenskegel der Hauptachsen). Die Steuerung der Messungen und ihre rechnerische Auswertung wurde über einen IBM-AT -PC mit dem Programm ANISO 14 (GEOFYZIKA/Brno) durchgeführt. Das Programm liefert neben der geographischen Orientierung der Hauptachsen X > Y > Z und den zugehörigen Suszeptibilitäten einige wichtige Anisotropiefaktoren. Sofort einsichtig sind die Funktionen folgender Größen (HROUDA 1982): L = X/Y (magnetische Lineation) F = Y/Z (magnetische Foliation) P = X/Z (Anisotropiegrad) In dieser Arbeit werden die Parameter P' (korrigierter Anisotropiegrad) wendet, die eine sehr übersichtliche Darstellung ermöglichen. und T (Formfaktor; JELINEK 1981) ver- P' = exp(sqrt(2(lnX-lnK)2+2(lnY-lnK)2+2(lnZ-lnK)2» mit K = (X+Y+Z)/3 T = (lnF-InL)/(lnF+lnL) Es ist offensichtlich, daß T=O gleichbedeutend mit L=F ist, d.h. ebene Verformung repräsentiert. T>O bedeutet Betonung der Foliation (oblate Gefüge) mit oblatem Rotationsellipsoid für T=l, T <0 steht für prolate Formen mit T=-1 für prolate Rotationsellipsoide. P'= I stellt isotrope Gefüge dar, und P' steigt mit wachsender Anisotropie unabhängig von der Form des Ellipsoids. Die Messungen erfolgten an Myloniten, welche nach ihren mikrostrukturellen Details und ihrer Lage in den Mylonitzonen als typisch gelten können. Nach Möglichkeit wurden aus jedem Handstück mehrere Kerne gebohrt, um zu prüfen, ob die Meßergebnisse reproduzierbar sind (Homogenität im Handstückbereich). Das war für PL und TL immer der Fall. Die Handstücke waren aber trotz Eingießens in Kunstharz unter Vakuum teilweise extrem brüchig und ließen nicht immer die Gewinnung mehrerer Kerne zu; es mußten darum auch Einzelmessungen in Kauf genommen werden. Weil aber zumindest bezüglich der geographischen Regelung der MSA sowohl die TL als auch die PL als quasi-homogen betrachtet werden können (nicht aber die JL !), wiegt dieser Umstand nicht allzu schwer. RATHORE (1980a,b) und BISCHOFF (1985) entwickelten zonen anhand magnetischer Gefügemessungen. Modelle zur Ableitung des Bewegungssinnes von Scher- RATHORE verwendete dazu die Lage des Pols der magnetischen Foliation (Z) zur Scherzone (Abb. 58). Er setzte Z mit der Richtung der stärksten tektonischen Einengung gleich, zerlegte diese in Teilkräfte parallel und senkrecht zur Scherzone (die als Verschiebungsbahn fungieren sollte) und leitete die resultierende Bewegung ab. Für mehrere Meßpunkte addierte er die jeweiligen Scher-und Kompressionskomponenten, um so den Gesamtschersinn zu ermitteln. Dieses Modell ist in mehrfacher Hinsicht falsch. Es impliziert die Vorstellung, daß sich die Gesteinsgefüge beiderseits einer Scherzone infolge von Plättung entwickeln und daß laterale Verschiebung an einer präexistenten diskreten Bruchfläche stattfindet. Für Scherzonen mit nicht-koaxialer Deformation ist aber von größter Bedeutung, daß auch die MSA-Achsen (wie die finiten Strainachsen) während der Deformation rotieren und durch Re/Umkristallisationsvorgänge modifiziert werden können. 88 Mit zunehmender Deformation streben dabei (als geometrische Notwendigkeit) Scherzonengrenze, Gesteinsfoliation und magnetische Foliation Parallelität an. Nach RATHOREs Methode geometrisch ermittelte Lateralverschiebungsvektoren werden darum für hohe Strainbeträge immer kleiner, d.h. die Addition ihrer Richtungen und Beträge kann (wegen des zu großen Einflusses von Messungen in Bereichen mit geringen Strain) sogar zu falschen Ergebnissen führen. Das Modell berücksichtigt auch nicht die Rolle möglicher sekundärer Verschiebungsflächen in einer Störungszone und erweist sich darum als für duktile Scherzonen mit komplexer kinematischer Entwicklung nur bedingt geeignet; nur für Deformationszonen, die angenähert mit penetrativem simple shear beschrieben werden können, ohne Komplikationen durch sekundäre Scherflächen erfahren zu haben, kann das Modell trotz seiner Mängel im Ergebnis korrekte Analysen der Bewegungsrichtung liefern. Der Ansatz BISCHOFFs (1985) berücksichtigt besser mikrostrukturelle Daten und ist darum realistischer. Allerdings erfordert er einen Untersuchungsaufwand, der RATHOREs Konzept einer "schnellen" Arbeitsmethode zuwiderläuft. BISCHOFF fand bei seinen Untersuchungen an der Canavese-Linie (W' IL) heraus, daß in S-C-Myloniten die magnetische Foliation zwischen Sund C liegt, und daß sie in Myloniten mit einengender Schieferung eine Position zwischen S und Schieferung einnimmt. Wie diese Lagebeziehungen zur Schersinnbestimmung dienen, zeigt Abb. 59. 'X ••in. N ~ ~ .. Du!rat Ä}'"U' R Hovomen! u•• N a) c: er" Cl ~ " ";: :I: L.- "0 ""i iJ" ~ P ~ Sinistral Movement b) Abb. 58: Schersinnableitung anhand der MSA durch Vektorzerlegung der Richtung maximaler finiter Verkürzung R (entpricht der Flächennormalen auf der magn. Foliation) in Komponenten P (parallel) und N (senkrecht zur Scherzone); aus RATHORE 1980 Abb. 59 : Ableitung des Schersinnes der Deformation anhand der MSA und ihrem geometrischen Bezug zu weiteren Gefügeelementen (BISCHOFF 1985) Diese beschriebenen Lagebeziehungen erklärte BISCHOFF mit der Kristallisation und/oder Anreicherung ferromagnetischer Minerale und deren Formregelung auf S- und C-Flächen resp. Schieferungen. Weil die MSA ein Integraleffekt aller Minerale in einem Gesteinskörper ist, muß sich die X- Y-Ebene des MSA-Ellipsoids zwangsläufig zwischen diesen möglichen Extremlagen befinden. 89 Schersinnbestimmungen - nach dieser Methode hängen also von der Kenntnis mehrerer Parameter ab: Welche mechanisch wirksamen Flächentypen gibt es? Kommen auch antithetische Scherflächen vor? Welche magnetisch dominierenden Minerale sind auf diesen Flächen zu erwarten? Sind alle Flächen zeitgleich gebildet worden oder war die Deformation polyphas? Welchen Einfluß üben jüngere Mineralisationen aus? In den untersuchten Proben aller Mylonitzonen sind die paramagnetischen Anteile der Glimmer und Chlorite und daneben (Hämo- )I1menit und Hämatit für die MSA verantwortlich. Das ergibt sich aus den mikroskopischen Untersuchungen und den relativ einheitlichen mittleren Suszeptibilitäten (Tab. 23-25), die für einheitliche Ursachen in allen Gesteinen sprechen sowie aus einigen Mikrosondenuntersuchungen an Erzphasen. Diese Deutung stimmt gut mit den Aussagen ROCHETTEs (1987) überein, der für mittlere Suszeptibilitäten von ca. 400 • 10-6 SI eine Dominanz des von Chlorit verursachten paramagnetischen Anteils an der MSA nachwies. Suszeptibilitäten, die eine Größenordnung niedriger liegen, sind an biotit- und chloritarme Gesteine gebunden, in denen die Entmischung von Ilmeniten/Hämatiten aus Biotit keine Rolle spielt. Sehr hohe Suszeptibilitäten sind mit dem Vorkommen von Magnetit verknüpft. Mit der Kenntnis der in BISCHOFFs für die PL nachlässigt werden, weil verglichen mit C-Flächen Kap.6 beschriebenen Mikrogefüge ist darum eine Schersinninterpretation mit dem Modell prinzipiell möglich. Der Effekt spät angelegter Schieferungen kann in diesem Fall verdie Intensität ihrer Ausbildung wie auch die Kristallisation von Erzphasen auf ihnen und ecc's sehr gering ist. VI.2 Qualitative Vergleiche Die Tabellen 23-25 vermitteln einen Überblick über die durchgeführten Untersuchungen und über die Größenordnungen der mittleren Suszeptibilitäten der Gesteine. Weil hier lediglich angestrebt wird, die Mylonitzonen als Gesamtheiten miteinander zu vergleichen, sind die weiteren untersuchten Parameter in Sammeldiagrammen dargestellt. Wie sich dabei zeigt, ist die Anzahl der Messungen für auch statistisch absicherbare Aussagen bei weitem nicht ausreichend. Bestimmte Trends lassen sich aber im Zusammenhang mit mikrostrukturellen Rahmendaten plausibel erklären. Eine gute Vergleichsmöglichkeit bieten die Anisotropiegrade (P') und Formfaktoren (T) der Gesteine (Abb. 60). Das einheitlichste Bild bietet sich an der PL mit durchwegs oblaten Gefügen. Eine Zunahme der Gesamtanisotropie mit dem mylonitischen Deformationsgrad ist feststellbar, und für Ultramylonite zeigt sich mit zunehmender Anisotropie die Ausbildung stärker liniierter magnetischer Gefüge. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Ausgangsgefüge der Gneise bis in den Handstückbereich stark variieren. Eine mögliche Erklärung ist, daß ererbte Gefüge lange erhalten wurden, und daß die Mylonitisierung zunlichst oblate Gefüge erzeugt (:thomoaxiale Überlagerung des qualitativ gleichwertigen Gneisgefüges). Erst im Ultramylonitstadium kommt es zur deutlichen Betonung der Lineation in Abhängigkeit vom strain. Ein solches Verhalten kann man für eine Scherzone, die sich unter abnehmenden P/T -Bedingungen entwickelt, erwarten. Bei hoher Auflast und erhöhter Temperatur spielt Einengung senkrecht zur Bewegungszone eine große Rolle und führt nicht nur zu Streckung in X als Funktion beteiligter simple-shear-Bewegungen sondern auch, ganz im Sinne des von SANDERSON & MARCHINI (1984) aus geometrischen Überlegungen entwickelten Transpressionsmodelles, zu einer sekundliren Streckung des duktilen Materials in Y. 90 Tab. 23: mittlere Suszeptibilitäten in Gesteinen an der PL: Probe-Nr. Gestein Koordinaten (R/H) mittlere Suszept. (10-6 SI) Standardabw. Proben(10-6 SI) anzahl 4.7.7 7.7.10 6.9.2 6.9.3 6.9.7 12.7.80 12.7.8 15.7.3 15.7.4 15.7.9 14.8.3b 19.8.1 8.7.5 9.7.3 9.7.6 3.9.2 3.9.6 3.9.7 4.9.10 9.7.10 Ser-Chl-Protomylonit Bt-Ms-Orthomylonit Ser-Chl-UltramylonitX Chl-Ser-Ultramylonit Ser-Chl-Mylonit Chl-Ser-Ultramylonit Qtz-Ultramylonit Ms-Chl-Protomylonit Chl-Ser-Mylonit Ser-Chl-Ultramylonit Ser-Chl-Ultramylonit Qtz-Chl-Ultramylonit Ser-Chl-Mylonit Ms-Protomylonit protomylonit. Gneis protomylonit. Gneis Chl-Ser-Protomylonit Chl-Ser-Mylonit Ep-Ser-Chl-Mylonit Fsp-Ser-Orthomylonit 1621410/5129460 1620930/5129970 1621480/5129290 1621455/5129335 1621450/5129335 1641065/5144675 1641060/5144680 1640425/5144800 1640350/5144865 1640910/5144755 1645650/5149100 1641030/5144720 163290C/5137780 1632775/513820C 1632740/5138250 1632910/5137775 1632880/5137860 1632880/5137825 1635840/5138965 1632620/5138435 382,2 291,1 53610,0 350,6 287,2 315,4 190,0 235,9 342,0 57,6 17,9 3210,3 94,8 2,1 4 5 2 2 2 33,9 5 1 1 32,1 3 1 14,9 13,3 5 6 1 10,2 3 5 5 2 419,4 114,8 293,5 411,8 272,6 245,6 369,5 390,8 332,9 291,7 24,8 24,7 57,0 16,2 37,5 6,2 2,8 mittlere Suszept. (10-6 SI) Standardabw. Proben(10-6 SI) anzahl 3 6 3 x) magnetitftihrend Tab. 24: mittlere Suszeptibilitäten in Gesteinen an der JL: Probe-Nr. Gestein 25.5.1 25.5.2 25.5.4 27.5.3 16.8.2 29.5.2 1. 9 .3b 1.9.4 1.9.5 31.8.1 30.5.5b 30.5.50 31.5.3d 2.9.1d 2.9.2b 4.6.7 Quarzporphyr breoo. Quarzporphyr Bt-Ms-Protomylonit Bt-Ms-Gneis St-Grt-Gneis Pl-Ser-Protomylonit Bt-Ms-Protomylonit Bt-Ms-Protomylonit PI-Ms-Mylonit Bt-Ms-Protomylonit diaphthorit. Gneis Bt-Ms-Protomylonit Koordinaten (R/R) 1658300/5158000 1658250/5157970 1658550/5159350 1657850/5157775 1657525/5158975 1655375/5151120 1656510/5153325 1656340/5153280 1656250/5153240 1654780/5149530 1652430/5146400 1652440/5146400 protomYlonit.AmPhibolit1654500/5148175 Ser-Chl-Mylonit Ser-Chl-Mylonit Bt-Ms-Protomylonit 1652300/5142940 1652375/5142940 1649000/5137575 192,9 286,4 1542,3 440,0 367,5 232,9 328,9 263,7 224,2 394,4 279,2 263,6 903,7 179,9 277,2 298,0 14,0 8,9 90,5 316,3 47,7 1,1 4 6 26,0 3 6 7 2 1 4 3 3 5 3 2 1 2 4,7 3 9,4 19,8 139,5 28,7 25,2 42,7 Tab. 25: mittlere Suszeptibilitäten in Gesteinen an der TL: Probe-Nr. Gestein Koordinaten (R/R) mittlere Suszept. (10-6 SI) Standardabw. Proben00-6 SI) anzahl 1. 7.30 1. 7.6a 8.9.1 8.9.2b 2.7.1 2.7.2 2.7.3 2.7.4 Bt-Ms-Protomylonit Fsp-Qtz-Mylonit QuarzmylonitX Quarzmylonit Fsp-Qtz-Mylonit Bt-Ms-Mylonit Serizlt-Mylonit Grt-St-Gneis 1624050/5124200 1625625/5125890 1624055/5124180 1623875/5124205 1634000/5128000 1633775/5128460 1633825/5128460 1636000/5129650 422,9 52,0 671,2 4,1 44,0 156,2 336,5 374,5 178,7 x) magnetitftihrend 397,8 2,0 10,2 44,2 0,6 6 1 4 2 4 3 1 2 91 Erst die relative Abnahme der plättenden Strainkomponente ermöglicht die stärkere Ausprägung einer Lineation als Folge des simple shear. Dieser Vorgang kann zwei Hauptursachen haben; einerseits eine Abnahme der Bildungstiefe und andererseits die Konzentration von simple shear in immer schmaleren Zonen, wie sie bei einer Materialversprödung erwartet werden kann. In diesem Sinn interpretiert ergeben sich aus der MSA der PL-Mylonite die gleichen Schlußfolgerungen wie aus ihren Quarztexturen. Auch für die TL kann eine duktile schwerer verständlich. Die prolaten MSA-Ellipsoide Deformation vorausgesetzt werden, stammen aus einem Fsp-Qtz-Orthomylonit doch sind die magnetischen Gefüge ("Stavel-Gneis") und sind durch Überprä- gung eines R- Tektonits erklärbar. Die Proben eines magnetitführenden Quarzmylonits (8.9.1) zeigen ebene Deformation, und zwar unabhängig vom variablen magnetischen Deformationsgrad. Dieses Verhalten ist Ausdruck inhomogener Deformation. Mikroskopisch zeigen die Proben keine prämylonitischen Reliktgefüge. Alle anderen Gesteine haben, unabhängig vom Mineralbestand, oblate Gefüge, sind aber wegen ihrer unterschiedlichen Mineralogie nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar. Es zeichnet sich aber ab, daß die MSA-Gefüge sehr reiner Quarzmylonite die höchsten Anisotropien bei stark oblaten Formen besitzen. Das ist verständlich, wenn einerseits der strain in den quarzreichsten Gesteinen konzentriert ist (was sich aus dem rheologischen Verhalten von Quarz bei T<500 Grad C zwangsläufig ergibt, KIRBY 1985) und wenn andererseits eine starke Plättung subnormal zur TL eine Rolle spielte. Dieser Aspekt stimmt erneut mit dem Bild der Quarzgefüge überein und ist eine Folge des in Kap. 9 entwickelten Modelles, in dem simple shear von einem transpressiven tektonischen Regime abgelöst wird. Am problematischsten sind die Ergebnisse von der JL. Sie werden erst verständlich, wenn man berücksichtigt, daß diese Gesteine nach mikroskopischen Beobachtungen nicht penetrativ-duktil verformt wurden, und daß die reliktischen Gneisgefüge meist gut erhalten sind. Zudem muß beachtet werden, daß an der JL die Störungszone deutlich diskordant zum älteren strukturellen Bau des Kristallins verläuft. Die an ihr zu erwartenden finiten X-Achsen des Strainellipsoids sind sowohl für Lateralbewegungen als auch für Aufschiebungen fast senkrecht zur Streckungslineation im Kristallin orientiert. Deshalb ist es einleuchtend, daß einerseits die bezüglich des Parameters T heterogenen Gneisgefüge vielfach noch erhalten sind, und daß andererseits auch in den wenigen stark deformierten Bereichen keine hohe Gesamtanisotropie erreicht wird. Die stark prolaten Gefüge eines Protomylonits (25.5.4) sind mit sehr hohen Gesamtanisotropien (Magnetit) verbunden und könnten bei Überprägung eines planaren Gefüges durch eine jüngere Einengung in Y erklärt werden, wofür sich im Dünnschliff Hinweise ergeben (Schieferungen). Bei den oblaten Gefügen zeigen sich keine systematischen Unterschiede zwischen Proto-/Orthomyloniten und Gneisen, wie das für diese Elemente zu erwarten ist, die großenteils keinen wesentlichen auf die Störungsbewegungen beziehbaren Strain erfuhren. Interessant ist ein Aspekt, der sich aus dem Vergleich zweier Proben des Bozener Quarzporphyrs ergibt. Das nach Geländebefunden undeformierte Gestein (J1) zeigt prolate Gefüge, die für magmatische Gesteine typisch sind und auf Fließregelungen zurückgehen (HROUDA 1982). Das mesoskopisch brecciöse Gestein (12) entwickelt hingegen bei geringerer Gesamtanisotropie einen deutlich oblaten Aspekt. Eine mögliche Erklärung bietet auch hier die Überprägung eines alten Gefüges durch einengende Deformation an der JL. Das korrespondiert sehr gut mit den aus Mikrogefügen ersichtlichen Aufschiebungen in den Myloniten (vgl. Kap.6). Die Lage der MSA-Achsen in den Quarzporphyrproben (Abb. 61) entspricht den Meßergebnissen 92 RATHOREs (1980 b) in der gleichen Gesteinseinheit. Der Vergleich aller Meßergebnisse von der JL mit den Daten RATHOREs zeigt eine ähnliche Heterogenität der ermittelten Anisotropieparameter. Allerdings ergaben einige seiner Proben deutlich höhere Gesamtanisotropien, als sie an der zentralen JL ermittelt wurden (Abb. 62). 1,0 T MSA:Anisotropie Pelo-linie c o~ ..B.:'. 4 • b ••• I' -'AtA • 4. \." 6 0,5 urd Formporamettt' 6 •• , ~ ." • •••••• lt. o o T- Inf-Inl - Inf.lnl l=)(fY f=Y/Z P' 1,5 2,0 •. Uttromylonite l:. Orthomylonite • Protomylonite o Gneise -0,5 HSA:Anisotropie und Fonnparamet.,- 1.0 T Tonole~Linie o o • • • 0,5 . • J P'=expl{zOnX-lnKJ1.21lnY-lnRI2.21InZ.lnibZ T: t :~::~t l=)(fY f=Y/Z P' ',5 2,0 .•• Ultromylonite .. l1 Orthomylonite • Protomylonite o Gneise -0,5 MSA:Anisotropie 1.0 T und Formporameter toJ!JSlcorien-linie -.cr;. Abb. 60: Form- und Anisotropieparameter der MSA in Gesteinsproben aus den drei Störungszonen. Weitere Erläuterung im Text. l.c! o . o • 0,5 0 cD • p': .xpl 0 0 T= •• 0 J 2IlnX-lnK)2.21lnY -lnRI2.ZtlnZ -lnibZ ) :~~::~t L=XJY f=Y/Z P' 1,5 o o -0,5 I .&. 2ß Ultramylooite l:. Orthomylonite .0,57 -066 .0,94 . 1- -0.74 • Protomylonite o o Gneise .. Qucrzporph 0.60-0,70 r 93 o • + • • ••• Abb. 61: MSA-Achsen-Lagen in Quarzporphyrproben Jl (mesoskopisch undeformiert) und J2 (tektonisch brecci- iert) lnl .5 !"iSA-Formparameter IJudicarien -linie .4 .3 1J. .2 eigene Messungen .• RATHORE (1980) .1 .2 .3 .4 .5 Ln F Abb. 62: Vergleich zwischen Anisotropiefaktoren und Formparametern, die RATHORE (1980) am N' an den untersuchten Abschnitt der JL anschließenden Teil dieser Störung ermittelte und eigenen Messungen VI.3 Gefügeregelung Auf den Abbildungen 63-65 sind die Orientierungen der MSA-Achsen in den drei Störungszonen dargestellt. Ihre Raumlage untermauert die bisherigen Aussagen. Für PLund TL zeigt sich eine gute Übereinstimmung mit den mesoskopischen Strainachsen (Lineation = X, Foliation = X-Y-Ebene, Foliationsnormale = Z), wie es für durchgreifend duktil verformte Scherzonen zu erwarten ist. In beiden Zonen sind die MSA-Z-Achsen am einheitlichsten geregelt, während die Lagen von X und Y auf dem Großkreis der Foliation etwas streuen. Das macht besonders das Beispiel der PL deutlich, wo in einzelnen Fällen im gleichen Handstück X und Y unterschiedlicher Kerne ihre Rolle tauschen können. Gerade dieses Verhalten kann erneut das Transpressionsmodell (SANDERSON & MARCHINI 1984) erklären, es ist aber alternativ mit der inhomogenen Überlagerung zweier Deformationsphasen zu deuten, von denen die dominierende eine Streckung in ENE-Richtung bewirkte, die schwächere und inhomogen verteilte Phase aber NNWgerichtete tektonische Transporte (an der PL) bzw. inhomogene Plättung (an der TL) abbildet. Verglichen mit den anderen Störungen sind die MSA-Gefüge an der JL schlechter geregelt (Abb.65). Lediglich die 94 MSA-Z-Achsen stimmen relativ gut mit den Flächenpolen der Mylonite überein, Die MSA- Y-Achsen (!) haben ihre Maxima im Bereich der Lineationen an der JL (Harnischstriemungen und Runzelungen), während MSA-X dem Einfallslot der Foliationen entspricht. MSA-X und -Y zeigen aber große räumliche Variabilität. ARiAne (0.88 B-T] UNTER! HALBKUGEL SCHMIDT'SCHES NETZ (pro 1.0' 1.0 \; 3.0 \; 11 :> 5.0 \; 11 :> 7.0 \; • - B." der Halbkugel!liiche) Abb. 63: Lagen der Hauptachsen der MSA-Ellipsoide n _ 168 in Myloniten an der PL ..... !.. ARiAne [0.88 B-T] > :> :> 3.0 \; > 5.0 \; ~ :> 7.0 11 :> 9.0 \; \; ., 41I ~ :~! on: UNTERE seHMlOT' • HALBKUGEL seHES NETZ (pro 1.0' der Abb. 64: Lagen der Hauptachsen der MSA-Ellipsoide 2 - 16.7' Halbkugeltläche) n - 48 in Myloniten an der TL ,. 1.0 \; ,. 3.0' n :> 5.0' m > 7.0 \; ." .. .', + • {pro -11.1' 1.0 \; d..r HalbkugeltHichel Abb. 65: Lagen der Hauptachsen der MSA-Ellipsoide n _ 81 in mylonitischen Gneisen an der JL 95 Diese Geometrie wird verständlich, wenn man das an südalpinen Sedimenten beobachtete Deformationsverhalten, nämlich die Bildung von duplex-structures als Folge ESE-gerichteter Aufschiebungen, auf die Mylonite überträgt und berücksichtigt, daß i.w. passiv verstellte Gneisgefüge vorliegen. Nur so erklärt sich das Einfallen der MSA-X-Achsen nach WNW, während eine "konventionelle" Aufschiebung großräumige Anschleppungen der Foliationen an der JL und als Resultat ein Abtauchen von X nach E zur Folge hätte (Abb. 66). a) "Duplex"- Kinematik b) Aufschiebung /~Lj -----------------;/j /---------- - Abb.66: Eine "duplex"-Kinematik der Aufschiebungsbewegungen des Ostalpins an der JL kann das beobachtete Verhalten der MSA-Regelung erklären, während sich die an einer konventionellen Aufschiebung zu erwartenden Schleppungen nicht beobachten ließen. Weitere Erlärung im Text. VIA Bewegungsanalysen Schersinnableitungen an Hand der MSA sind wegen der bereits erörterten Probleme bislang nur dann möglich, wenn sowohl die mechanische Rolle dieser Gefüge bekannt ist als auch eine genügend große Anzahl von Messungen existiert, so daß die Einflüsse von "untypischen" Proben und von Orientierungsungenauigkeiten gering gehalten werden. Unter diesen Voraussetzungen können -mit aller Vorsicht- Bewegungsanalysen der Lateralversätze an der PL und (zum Vergleich mit RATHORE 1980) an der JL versucht werden. Die Bedeutung von Aufschiebungen an der JL wurde bereits dargelegt. Die Mylonite wurden hauptsächlich durch Bewegungen auf diskreten Scherflächen deformiert, die nicht eben sind, sondern als verbogene ("anastomosing") und/oder konjugierte Flächen auftreten, zwischen denen die Gneisgefüge in eine subparallele aber inhomogene Orientierung bezüglich der Scherzonengrenzen rotiert wurden. Auf einen solchen Ausgangszustand ist das Bewegungsmodell RATHOREs kaum anwendbar, weil in Teilbereichen der Scherzone sehr unterschiedliche Bewegungsbilder entstehen können. Tabelle 26 zeigt die mit den Vorstellungen RATHOREs ermittelten relativen Lateralversätze. Die von ihm an der N' JL beschriebenen einheitlichen sinistralen Bewegungen lassen sich danach für die zentrale JL nicht nachvollziehen. Daraus ist zu schließen, daß der von ihm untersuchte Bereich einheitlichere Regelungen der magnetischen Gefüge aufweist und möglicherweise tatsächlich höhere Anteile sinistraler Scherung beinhaltet. Der markante Knick im Streichen der JL (vgl.z.B.Karte I) bedeutet dann den Übergang zwischen Störungsabschnitten mit unterschiedlicher kinematischer Bedeutung. 96 Weil an der PL zumindest Ortho- und Ultramylonite penetrativ-duktil deformiert wurden, kann für diese Gesteine das Modell BISCHOFFs (1985) verwendet werden (vgI. Abb. 59). Auch in diesem Fall spielt inhomogene Deformation, hervorgerufen durch C-Flächen und ecc's eine Rolle, und wegen der oft hohen erreichten Strainbeträge mit subparaIIeler Lage von Sund C ist der Einfluß auch kleiner Orientierungsungenauigkeiten bei der Probenahme potentiell hoch, was die Abweichungen vom in Tab. 27 dokumentierten überwiegenden sinistralen Bewegungssinn erklärt. Tab. 26: MSA und scheinbarer 1980): Schersinn an der JL nach dem RATHORE-ModeII Prohe-Nr. Störungsflüche Z-MSA "5.5.4 298/70 107/11 dextral 105/12 dextral 1.9.3b 290/52 1. 9.4 275/55 31. 8.1 296/45 30.5.5.c 290/68 30.5.5b 282/60 (zum Vergleich mit RATHORE Horizontalversatz 107/20 dextral 125/47 dextral 094/37 dextral 093/37 dextral 096/38 sinistral 092/38 dextral 109/54 dextra1 128/72 sinistral 053/56 dextral 118/16 dextral 113/16 dextral 113/19 dextral 101/32 dextra1 102/37 ASTERN PROFILE sinistral 106/31 sinistral 106/30 sinistral 2.9.1a 320/60 154/20 sinistra1 2.9.2b 270/46 076/49 dextra1 4.6.7 a) 108/33 300/55 bl HlCRDeE WEST PROfIl[ 070/44 dextral 124/50 sinistra1 118/40 dextral 139/49 sinistral C) HlCROCf fAST PROFILE Abb. 67: Orientierung der magnetischen Foliationen in den Meßtraversen RA THOREs (1980). Der Bereich Mte.Croce W schließt unmittelbar N' an das hier untersuchte Gebiet an. RA THORE ermittelte einen sinistralen Schersinn mit Beteiligung starker Kompression senkrecht zur JL. 97 Tab. 27: Orientierung der magnetischen Foliationen in Myloniten der PL und Schersinnableitungen nach dem Modell BISCHOFFs (1985): l'rohe-t:r. Referenzfläche ~ .7.7 s; 166/52 Horizontelversetz Bemerkungen 345/42 sinistral X/Y einmal vertauscht 341/31 sinistre] X/Y verteuscht Z-MSA 346/28 cI. 'I. 1c c; ]J2/~2 3~0/23 sinistrel 311/46 dextrel 114/4 ni ni "tJ'fll 'j 31~/~n einmal sj ld r;tral 312/47 309/45 F..Q.2 s; 125/43 6.9.3 c; 152/55 6.9.7 s; 160/38 s; 128/23 dextra1 305/33 300/48 dextrel 338/41 sinistre1 337/37 sinistrel 338/48 dextrel 339/45 303/68 dextrel 295/69 sinistrel 300/72 sinistrel 305/70 sinistrel 293/71 sinistrel 280/68 sinistral ]5.7.3 s; 110/21 c; 357/27 190/62 sinistrel 15.7.~ c; 186/36 039/67 sinistral 12.7.8c 12.7.8 ]5.7.9 ]4.8.3b 19.8.1 9.7.3 9.7.6 s; 118/27 s; 153/29 s; 150/25 s; 097/29 s; 098/20 3.9.6 s; 145/38 3.9.7 c; 110/30 4.9.1c c; 126/32 feldspetreiches Gestein sinistrel 344/66 dextrel 016/65 sinistre] 295/62 sinistral 334/64 dextrel 332/60 sinistrel 337/63 dextral 336/64 dextrel 338/63 309/62 dextrel 328/66 sinistral 316/63 sinistrel 317/68 sinistral 316/61 sinistral 323/64 sinistral 271/59 sinistral 278/56 dextral 272/5~ sinistral 242/75 sinistrel 265/71 sinistrel 247/70 sinistrel 273/72 sinistrel 26~/72 318/46 sinistre] sinistrel 319/49 sinistrel 297/57 sinistral 291/57 sinistrel 315/57 sinistrel 320/55 sinistrel 314/54 sinistral 315/53 sinistral 314/52 sinistrel 313/55 sinistrel sinistral c fällt nech N ein X/Y einmel X/Y zweimel verteuscht vertauscht 98 VII INTERPRET AnON DER ERGEBNISSE. Vorab seien nochmals die wichtigsten zu berücksichtigenden Es sind: Fakten angeführt, ohne auf alle Details einzugehen. - Die grundsätzlich unterschiedlichen Metamorphosepfade der Kristallinserien beiderseits der PL, ihre einander ähnlichen variskischen Hauptstadien der metamorphen Entwicklung sowie die nur N' der PL entwickelte penetrative altalpidische retrograde Metamorphose. - Die Entwicklung des Deformationsregimes der Peio-Linie von höheren zu niedrigeren Temperaturen und der Übergang von duktiler Deformation mit vorwiegend horizontalem Bewegungsvektor einer simple shear-Deformation (sinistral bzgl. des Kartenbildes) zu NW-gerichteter Einengung und Überschiebungen. - Die Entwicklung der TL von duktiler nicht-koaxialer Verformung mit dextraler Scherung zu vorherrschend koaxialer Deformation (Plättung). - Die Überlagerung älterer sinistraler Schergefüge an der JL durch dominante jüngere Aufschiebungsgefüge die Bildung von duplex-Strukturen. Einige weitere in den vorhergehenden Kapiteln erwähnte Aspekte stellt Abb.68 in schematischer VII.! Zeitliche Einordnung der Störungsbewegungen sowie Form dar. an Peio-, Tonale- und Judicarien-Linie Die zeitliche Einordnung der unterschiedlichen Störungs bewegungen kann ohne zusätzliche radiometrische Altersbestimmungen an syndeformativ rekristallisierten Mineralen (z.B. K-Ar an Hellglimmern) nur indirekt erfolgen. Nachfolgend wird darum auf eine Reihe regionalgeologischer Argumente zurückgegriffen, mit denen sich der Zeitraum der untersuchten Bewegungen recht gut einengen läßt. Die relative zeitliche Einstufung erfolgt unter folgenden Voraussetzungen: - Gleiches Deformationsverhalten mineralogisch ähnlicher (insbesondere Quarzreicher) Gesteine bedeutet Verformung unter gleichen P- T -Bedingungen, d.h. im gleichen Stockwerk. Das ist allerdings eine Vereinfachung, weil die sehr wichtigen weiteren Parameter Deformationsrate und Fluiddurchsatz der jeweiligen Störungszone unberücksichtigt bleiben. - Es gibt kein Bewegungsscharnier, das bedeutende vertikale Relativbewegungen zwischen den Tonale-, Peio- und Judicarien-Myloniten ermöglicht hat. Die Mylonite sind nicht erst postdeformativ in ihre heutige geometrische/geologische Konfiguration gelangt. - TL und PL sind gleichzeitig tischer Temperung des Quarzes - Duktile Deformationen sind die Spuren spröder Verformung - Duktile Verformung aktiv gewesen, weil sonst für die bereits inaktive Bewegungszone das Einsetzen stazu erwarten wäre, wofür sich keine Hinweise fanden. älter als erkennbare Sprödverformungen, weil bei umgekehrten Altersbeziehungen vollständig überprägt werden. erfolgte in einem tieferen Krustenniveau als Sprödverformung des Quarzes. Auch Maximal- und MinimalaIter einzelner Bewegungen lassen sich ableiten: TL:- Wahrscheinlich war die TL als Mylonitzone schon seit der Kreide aktiv (Blastomylonite der Tonale-Serie, LARDELLI 1981; einzelne radiometrische Altersbestimmungen ergeben eoalpine Alter, THÖNI 1981, Proben T970, T971). - Ein plausibles Alter für das Einsetzen starker dextraler Bewegungen an der Insubrischen Linie ergibt sich, wenn man die in Oberkreide und Alttertiär oft zu beobachtende Richtungsänderung des Transportes zentralalpiner 99 Abb. 68: Einige Aspekte der Untersuchungsergebnisse zur Störungskinematik im E' Campo-Kristallin r: ~ 1 ""I \~~, ~ ! \\, '\ \, \ \ ) \~~~ \~l'?7,\ '> /: \, / \, \ \\ \ '\(,~ I \, ' i .P \G m : I ...: fil ~ ;~ •. C I.~g Ö cl 100 Decken von W/WNW auf N/NW berücksichtigt (HAAS 1986, RATSCHBACHER & FRISCH 1988, RING ]988). Eine Ursache hierfür könnte der Abbau der W-gerichteten Bewegungskomponente im dextral konvergierenden Alpen-Orogen (STECK 1984) an der IL sein. Die Möglichkeit eines solchen Vorganges erörterten z.B. VAN DEN DRIESSCHE & BRUN (1987). - Die Bewegungen überprägen noch den oligozänen Adamello- Tonalit (und den Bergeller Pluton weiter im W), sind also zumindest teilweise post-oligozän. PL:-Die Störung überprägt Pegmatite, die aus Analogieschlüssen zur Tonale-Serie (vgl. LARDELLI 198]) und zum Ostalpinen Altkristallin S' der Tauernfensters (z.B. SASSI et al. 1978) als permisch angesehen werden. THÖNI (1981) fand permische Rb-Sr-Alter an Glimmern pegmatitischer Gneise im Kristallin S' der PL. - Die PL bezieht Ganggesteine mit ein, deren Intrusionsalter maximal eoalpin (ca. 80 Ma, LARDELLI 1981), evtl. aber sogar oligozän sind (THÖNI 1981, Probe T977, BECCALUVA et al. 1983). - Die PL schneidet die Zone stetig ausklingender penetrativer altalpidischer Metamorphose (THÖNI 1980,198]) diskontinuierlich ab. Wäre sie älter als diese Metamorphose, so wäre abermals mit einer deutlichen (statischen) Temperung der Quarzgefüge zu rechnen. JL:- Die Bewegungen sind auf jeden Fall postmesozoisch Mesozoikum des Marauner Tals, v.KLEBELSBERG 1911). (Deformation S-alpiner Kalksteine, eingeklemmtes - Sinistrale Lateralversätze betreffen Späne des Adamello- Tonalits, sind also zumindest in Teilen jünger als dieser. Diese Scherung wird ihrerseits fast vollständig durch jüngere Aufschiebungsgefüge überlagert. Die Einbeziehung aller vorangehend dargelegten Argumente führt zu der in Tabelle 28 dargestellten zeitlichen Einordnung der Bewegungen. Dabei ist zu bedenken, daß die dargestellten Stadien nur die Endzustände einer kontinuierlichen Entwicklung darstellen, die durch einen Zeitraum intermittierender Spannungs- und Deformationszustände miteinander verknüpft sind. Stadium 3) war jedoch am längsten wirksam, weil die ihm zuzurechnenden spröd-duktilen Verformungen (Schieferungen, Knickfalten) bei Überlagerung durch duktile Deformation nicht erhalten wären. (Eine andere Erklärung wäre die Verteilung beider Stadien auf unterschiedliche Domänen, wofür sich aber keine Hinweise fanden). Die Stadien 2) und 3) sind unter Bezug auf die heutige Relativlage der Störungen im Gelände in Abb. 69 skizziert; dabei wurden für den NE' Teil der JL die Angaben RATHOREs (1980) verwendet. Stadium 3) beinhaltet die mögliche Interferenz sinistraler Internrotationen der Scherzone mit Aufschiebungen an der zentralen JL, wie sie sich aus Geländebeobachtungen (vgl. Kap. 5) ergibt. Tab. 28: Abfolge von Bewegungen im E' Campo-Kristallin --- Deformation --- Zeitpunkt TL PL JL I) prä-Adamello 2) oligozän dextral(?) dextral kompressiv Plättung, dextral ? sinistral sinistral Aufschiebung nach NNW Aufschiebung nach SE 3) post-Adamello ? I I 101 / I "" / I:::: I CD spröd- (Dduktil Abb. 69: Schema der Entwicklung Erläuterung duktil des Störungssystems TL-PL-JL bezogen auf die heutigen Raumlagen; weitere im Text. VII.2 Ein Modell der räumlichen und zeitlichen Entwicklung des Störungssystems Aus dem Gesagten ergibt sich, daß ein Modell der kinematischen Entwicklung zwei wesentliche Gesichtspunkte erklären muß: _ die Änderung von Deformationsstilen und Transportrichtungen _ ENE-gerichtete tektonische Bewegungsvektoren in einem Orogen, für das N- und W-gerichtete Bewegungen der Normalfall sind Eine Deutungsmöglichkeit ergibt sich aus der Betrachtung von Vorgängen, die für diskontinuierliche Scherzonen (hauptsächlich für Blattverschiebungszonen) typisch sind. Diese werden zunächst an einigen Beispielen erläutert, ehe sie auf das Untersuchungsgebiet VII.2.t Die Mechanik übertragen werden. diskontinuierlicher Scherzonen In der Vergangenheit konzentrierten sich strukturgeologische Arbeiten unter diesem Aspekt auf pull-apart-Becken, die sich dort bilden, wo es durch das Verspringen von Blattverschiebungen zu einem Materialtransport aus dem Bereich zwischen den Störungsteilen kommt (z.B. MANN et al. 1983). Diese Bevorzugung gegenüber Zonen, in denen es zwischen gegeneinander versetzten Blattverschiebungen zu einer Verdickung (und nicht zu einer Ausdünnung) der Kruste kommen muß, geht offensichtlich darauf zurück, daß pull-apart-Becken sich morphologisch spektakulär äußern. Die sicherlich bekanntesten Beispiele sind das Death Valley und das Tote Meer (MANN et al. 1983), die mit dem San Andreas-Störungssystem bzw. mit dem Akaba-Levante-Störungssystem verknüpft sind. An beiden Beispielen läßt sich allerdings auch zeigen, daß in Bereichen, in denen die Hauptverschiebungszone anders versetzt wird, Krustenverdickung stattfindet: diese äußert sich im Fall der San-Andreas-Störung in den Transverse Ranges, an der Akaba-Levante-Störung im Libanon-Gebirge (Abb. 70) Die meisten Untersuchungen an tektonischen Strukturen, die im Zusammenhang mit Blattverschiebungszonen zu sehen sind, stammen überdies aus Bereichen, die in relativ hohem Krustenniveau verformt wurden. Das liegt daran, daß die wesentlichen Forschungen zu dieser Thematik im Hinblick auf Kohlenwasserstofflagerstätten durchgeführt wurden, so daß tiefere Krustenbereiche mit vorherrschend duktiler Deformation wegen ihres fehlenden Lagerstättenpotentials von vornherein keine Berücksichtigung fanden (vgl. z.B. WILCOX et al. 1973, HARDING 1974, 1985, MANN et al. 1983, HEMPTON & DUNNE 1984). 102 Auf Bereiche der Krustenverdickung im Zusammenhang mit Blattverschiebungen wiesen neben den bereits erwähnten Beispielen ("push up blocks"; MANN et aI. 1983) u.a. SEGALL & POLLARD 1980 (am Beispiel der Ocotillo Badlands) und HARDING 1985 ("positive f10wer structures" in konvergierenden Scherzonen) hin. \ A. \ \ \ \ \ \\ , \ \ \ \' 600 km \ Abb. 70: Krustenausdünnung und Krustenverdickung im Zusammenhang mit Änderungen im Yerlauf von Blattverschiebungen an zwei Beispielen (aus MANN et aI. 1983; A: San Andreas-Störungsssystem; TR= Transverse Ranges; DY=Death Yalley; SS=Salton Sea; W,D,SP,G,C,F, P,A,M=Becken im Bereich des Gulf of California . B: Akaba-Levante-System; LR=Libanon-Gebirge; H=HulaBecken; DS=Totes Meer; A,E,DT= Becken im Bereich des Roten Meeres Für tieferliegende tektonische Niveaus, in denen Materialerweichung und Strainkonzentration in duktilen Scherzonen möglich sind, ist mit einem Übergang von weitspanniger Faltentektonik zu Deckenbau zu rechnen (z.B. WEBER 1978, 1986). Für solche Zonen liegen bisher nur spärliche Beobachtungen über Wechselwirkungen mit wrench faults vor (z.B. LAWRENCE et aI. 1981: Chaman transfom zone; ALUS 1981, SIBSON et aI. 1981: Alpine Fault, Neuseeland; WOODCOCK & ROBERTSON 1981: Antalya Complex). Für das hier untersuchte Gebiet ist es darum notwendig, einerseits Beobachtungen in hohem Krustenniveau auf duktile Scherzonen zu extrapolieren und andererseits einige theoretische Erwägungen miteinzubezieiten. Bereits LENSEN (1958) wies darauf hin, daß sich zwischen zwei unabhängig voneinander gleichzeitig aktiven Störungen tektonische Gräben oder Horste bilden werden, sobald die Summe der tektonischen Materialtransporte in das entsprechende Gebiet positiv oder negativ ist. Dieses Ergebnis beruhte lediglich auf Überlegungen zum Yolumenerhalt und bezog nicht die Möglichkeit unterschiedlicher Deformationsmechanismen ein. Stellvertretend für Gräben sind darum z.B. auch generelle Krustenausdünnung und/oder flache listrische Abschiebungen denkbar, und Horste können auch durch Faltenzonen oder Überschiebungsbereiche ersetzt werden. Das gleiche Problem behandelten SEGALL & POLLARD (1980). Ausgehend von in der Natur beobachteten Bereichen einengender und dehnender Tektonik zwischen senkrecht zum Streichen versetzten Teilstücken des San Andreas-Störungssystems simulierten sie rechnerisch die Spannungsverteilung in solchen Gebieten. Wegen der mathematischen Komplexität dieses Problems beschränkten sie sich allerdings auf zweidimensionale Berechnungen (die strenggenommen nur im Falle von ebener Deformation in die dritte Dimension extrapolierbar sind, wobei plane strain schon wegen der endlichen Tiefenerstreckung der Störungsabschnitte und wegen der sich zur Tiefe ändernden Materialeigenschaften nicht vorkommen kann), auf ideal elastische Materialeigenschaften und auf kohäsionslose Störungsflächen. Im Gegensatz zu anderen Berechnungen berücksichtigten sie aber die Wechselwirkungen zwischen benachbarten Störungsästen, anstatt lediglich die elastischen Spannungsfelder voneinander unabhängiger Brüche zu überlagern. 103 Die wesentlichen Ergebnisse ihrer Untersuchungen waren: _ Die Ermittlung der Verteilung von hydrostatischen Spannungen und Scherspannungen zwischen links- und rechtshändig versetzten dextralen Scherzonen, wie sie in Abbildung 71 dargestellt sind; zwischen den Störungsästen stellt sich ein inhomogenes Spannungsfeld ein. _ Die Beobachtung, daß Wechselwirkungen bei Überschreiten eines kritischen Lateralversatzes der Störungsteile gegeneinander zu vernachlässigen sind und daß dieser kritische Abstand dem Tiefgang der Störung proportional ist. _ Die Beobachtung, daß paarweise mit Bereichen hoher hydrostatischer Spannung auf der anderen Seite der Scherzone immer auch Zonen reduzierter Spannung, d.h. mit Druckentlastung der Gesteine, vorkommen. Eine interessante Analogie zwischen versetzten tektonischen Störungen und dem Verspringen von Gleitebenen in verformten Kristallen durch Quergleitung (cross slip) beschrieb JACKSON (1987). Die wesentliche Schlußfolgerung seiner Arbeit ist, daß durch den diskontinuierlichen Verlauf von Blattverschiebungen in den gestörten Bereichen als dominierende Spannungszustände Kompressionen und Dilatationen mit Richtung größter Einengung bzw. Dehnung :!:parallel zum Störungsverlauf auftreten. o b o c Abb. 71: Spannungsverteilung zwischen gegeneinander versetzten Dargestellt sind Linien gleicher Spannungsbeträge. Mit solche reduzierter Spannung gekennzeichnet. Die Linie hydrostatischer Spannungszustand, c,d: Scherspannungen. Fig.9. Abschnitten einer dextralen Blattverschiebung. "+" sind Bereiche erhöhter Spannungen, mit ,,_tl "0" markiert die Grenze zwischen ihnen. a,b: Vereinfacht nach SEGALL & POLLARD 1980, 104 0 '0'r~Y1:. o<-'.c, ~ N ~ \( ••••• > '~' r ~( %~ ( N 0<-1: 1 II ( ••••• Y!J~ 0<-'>1 V~ ~ < E R N ~( ~ -u. Abb. 72: Struktureller Bau in dextralen Transpressionszonen nach SANDERSON & MARCHINI 1984. C = Kompression, E = Extension, N = Abschiebungen, T = Überschiebungen, F = Faltenachsen, R = Riedel Shears. A = Transpression, B = dextrale Scherung ohne Kompression, C = Transtension Gleichzeitig wies dieser Autor darauf hin, daß an der Erdoberfläche versetzte Störungsäste möglicherweise in der Tiefe in die gleiche, unversetzt verlaufende Scherzone einmünden. In einem solchen Fall wären die auf die Wechselwirkung zwischen den Störungsästen zurückzuführenden Spannungszustände auf einen zur Tiefe hin konvergierenden keilförmigen Gesteinsbereich beschränkt. VII.2.2 Anwendung auf die bearbeiteten Scherzonen Die von SEGALL & POLLARD (1980) berechnete Spannungsverteilung zwischen versetzten Störungsästen (Abb. 71a) kann, wie auch die Aussagen JACKSONs (1987) die Kombination dextraler Lateralversätze an der TL mit ENE-gerichteten Bewegungen der Tonale-Peio-Ulten-Serie (die im Kartenbild sinistralen Bewegungen an der PL entsprechen) qualitativ erklären (Deformation 2 in Tab. 28). Im Bereich der durch die Judicarienlinie verursachten Unstetigkeit des Verlaufes der Insubrischen Linie kam es wegen des dextralen Transportes beiderseits der IL zu einem Materialüberschuß und zum Aufbau eines deutlich über dem regional wirksamen Streßfeld liegenden Spannungszustandes. Die Aufhebung des entstehenden Raumproblemes und der damit verbundene Spannungsausgleich wären prinzipiell auf verschiedene Weisen denkbar: blockartige Heraushebung, großräumige Faltung oder Deckenüberschiebung. Für den Bereich N' der TL war offensichtlich die Überschiebung eines intern dabei fast undeformierten Kristallinblockes nach ENE die energetisch günstigste Lösung. Diese Bewegungsrichtung wird als Folge der Überlagerung der generellen E-Bewegung des Materials N' der IL gegen den Südalpenindenter mit auf das Spannungsfeld dextraler Transpression zurückzuführenden NW-gerichteten Bewegungsvektoren gedeutet. Die Deckenbahn dieser Bewegung ist die Peio-Linie. Da die regional wirksame dextrale Transpression während der Aktivität der PL als duktile Scherzone anhielt, muß allerdings zusätzlich von einer dextralen Rotation unbekannten Ausmaßes für diese Mylonitzone (die dann als Folge eine zusätzliche antithetische, d.h. sinistrale Internrotation erfahren hätte) und die sie begrenzenden Kristallinareale ausgegangen werden. Der tatsächliche Transport war also möglicherweise mehr nach NE (als nach ENE und E, wie er sich heute an hand der Orientierung von Foliationen und Lineationen darstellt), gerichtet. 105 Abb. 71a zeigt, daß auch für den Bereich S' des Westendes der Pustertallinie lokal eine erhöhte Spannung zu erwarten ist. Tatsächlich findet man hier mit dem Brixener Quarzphyllit eine Hochlage des Südalpinen Grundgebirges, die sich damit erklären läßt. Als Ursache des unstetigen Verlaufes der IL ist besonders eine primäre Anlage "en echelon" (die nur in dem Maße dextrale Bewegungen zuließe, wie sie im Umbiegungsbereich durch Deckenstapelung oder auf andere Weise "abgebaut werden können) gegen den späteren Versatz einer bis dahin zusammenhängenden Tonale-Pustertal-Störung abzuwägen. Für die zweite Möglichkeit sprechen eigene Beobachtungen, die (stark überprägte) sinistrale Scherbewegungen an der zentralen JL belegen, sowie die Untersuchungen RATHOREs (1980) an der N' JL. Als Ursache des Versatzes kann die Geometrie der Italo-Dinarischen Platte (SEMENZA 1974) zum Zeitpunkt der finalen Kollision im Oligozän angesehen werden. Für das NW' Eck des "Südalpenkopfes"sind bei einer solchen Bewegung anstelle von Lateralversätzen Aufschiebungen zu erwarten, wie sie durch KLEINSCHRODT (1988) beschrieben wurden. Daß allerdings Tonale- und Pustertallinie die gleiche Geschichte haben, und daß ihnen die gleiche kinematische Rolle zukommt, kann wegen der bislang noch fehlenden detaillierten Untersuchungen an der IL E' der JL und wegen der dort herrschenden schlechten Aufschlußverhältnisse nicht zweifelsfrei gesagt werden. Immerhin ergeben sich aber aus dem in beiden Bereichen zu beobachtenden Vorhandensein von an der Störung eingeschuppten Tonalit- und Triasvorkommen Parallelen im Erscheinungsbild, und sowohl die Untersuchungen von RATHORE & HEINZ (1979) und RATHORE & BECKE (1980) als auch die Erwägungen TOLL MANNs (1978) lassen auch die Pustertallinie als dextrale Blattverschiebung erscheinen. Insgesamt ergibt sich also folgende Interpretation (Tab. 28, Abb. 73): _ Tonale-Linie und Pustertallinie waren (als Insubrische Linie) zunächst eine einheitliche dextrale Scherzone (Stadium I). _ Sie wurden "syn- bis post-Adamello" an der JL sinistral versetzt. _ Als Konsequenz des zwischen den weiterhin aktiven Teilstörungen herrschenden inhomogenen Spannungsfeldes bildete sich die Peio-Linie als nach ENE gerichtete Überschiebung der Tonale-Peio- Ulten-Serie. Die frontale Rampe dieser Überschiebung (Terminologie nach COWARD 1980) ist im Bereich des heutigen Ausbisses der zentralen JL zu suchen (Stadium 2). Die PL selbst kann als laterale Rampe angesehen werden. Dieses von einem Versatz der aktiven dextralen Scherzone ausgehende Modell kann auch den Übergang zu Deformationsstadium 3) (Tab. 28) erklären: Bei Abklingen der Wechselwirkung zwischen den versetzten Störungsästen und einem Fortbestehen der dextralen Konvergenz zwischen Europäischer und Adriatischer Platte kann das Transpressionsmodell im Sinne SANDERSON & MARCHINIs (1984) zur Erklärung herangezogen werden (Abb. 72). Allerdings muß berücksichtigt werden, daß bereits vorgeprägte Störungszonen bei geeigneter Lage wiederbetätigt wurden. So entspricht die Position der Peio-Linie praktisch genau der theoretisch zu erwartenden Lage einer nach NNW gerichteten Aufschiebung in einem dextralen Transpressionsregime. Tatsächlich wurde sie auch als Aufschiebung betätigt. Die ebenfalls möglichen Aufschiebungen nach SSE fanden demgegenüber keine ideal orientierte vorgeprägte Bewegungsbahn vor. Stattdessen leitete die Schwächezone der JL die Bewegung in eine SE' Richtung ab, und an der TL, die wegen ihrer sehr steilen Lage kaum als Aufschiebung in Frage kommt, fand starke Plättung mit Überprägung der dextralen Schergefüge statt. Neben der Betätigung als Aufschiebung war die JL gleichzeitig als antithetische Scherfäche (R' in Abb. 72) aktiv, was die Interferenz von Aufschiebungen mit sinistralen Bewegungen erklärt. Die gesamte kinematische Entwicklung des betrachteten Raumes ist in Abb. 73 an Hand einiger stark schematischer Grundrisse und Profilschnitte dargestellt, die noch einiger Erläuterungen bedürfen: 106 - die unter 1) angedeutete mögliche Beziehung zwischen Ultener Kristallin andererseits wird nachfolgend noch diskutiert. einerseits und Ivrea- Verbano-Zone - Während der Wechselwirkung zwischen den Störungen vollzieht sich wegen der nach ENE gerichteten Bewegung (N-Komponente !) des Kristallins im tektonisch Hangenden der PL zwischen diesem und dem Südalpin E' der JL (N - Bewegung !) eine weitaus geringere sinistrale Scherung als zwischen Südalpin und Ostalpinem Kristallin im Liegenden und N' der PL (relative WSW-Bewegung), was die abweichenden Ergebnisse RATHOREs (1980) an der N' JL erklären kann. - Im Stadium dextraler Transpression erfahren JL und PL Rotationen, die sekundäre sinistrale Internrotationen dieser Scherzonen verursachen. - Die sinistrale (alte) JLa wird von der jüngeren Aufschiebung JLb abgelöst, deren Verlauf nur S' des markanten Knickes im Kartenbild der JL mit dem älteren Abschnitt zusammenfällt. Die Fortsetzung dieser Aufschiebung fällt mit der an hand eines Sprunges der Metamorphosealter mehrfach postulierten Passeiertalstörung (DEL MORO et al. 1982, THÖNI 1983) zusammen. Als zur Störung JLa gehörig wird die duktile Mylonitzone vom Halsmannjoch (vgl. Kap 5) betrachtet. - Wegen des unterschiedlich steilen Einfallens beider Störungen waren die Hebungsbeträge an JL und PL unterschiedlich, woraus eine Rotation der gesamten Tonale-Peio-Ulten-Serie resultierte. Das erklärt die Tatsache, daß die tiefsten Einheiten dieser Serie heute im unmittelbaren Kontakt zur JL aufgeschlossen sind. - In der Tiefe ist mit einem Einbiegen der JL in einen flachen Bewegungshorizont rechnen. mit duktiler Verformung zu VII.3 Konsequenzen des Modelles In der vorgeschlagenen Form der kinematischen Entwicklung des Raumes zwischen TL und Pustertallinie ergeben sich einige Konsequenzen für den möglichen dextralen Versatzbetrag an der IL und für unmittelbar benachbarte Gebiete, die hier kurz behandelt werden sollen. VI!.3.! Die Adamello - Intrusion Abbildung 71a zeigt die Lage von Bereichen, deren Spannungszustand gegenüber dem regionalen Spannungsfeld deutlich vermindert ist, und in denen darum nach dem Modell von pull-apart-Becken Krustenausdünnung zu erwarten wäre (tatsächlich zeichnen sich ja rezente pull-aparts durch erhöhten Wärmefluß aus). Genau in einen solchen Bereich fällt die Adamello-Intrusion; als Ursache ihrer Platznahme wird darum hier die Druckentlastung dieses Krustenteiles infolge des Versatzes der noch aktiven dextral scherenden TL angesehen. Das Spannungsfeld, welches die Intrusion ermöglichte, wurde solange aufrecht erhalten, wie die dextrale Aktivität der TL anhielt. Da anzunehmen ist, daß die Platznahme bevorzugt im Bereich geringster Spannung stattfinden konnte, sollten die jüngsten Intrusionsalter am NE-Eck des Plutons zu finden sein und kontinuierlich nach Sund SW zunehmen. Eine solche Altersverteilung beschrieben BORSI et al. (1977) und DEL MORO et al. (1983). Die als Ursache hierfür ebenfalls denkbare postintrusive Kippung des gesamten Plutons schlossen PUCHER et al. (1978) anhand paläomagnetischer Untersuchungen aus. 107 CD ,, I IVZ = Ivrea-Verbano-Zone TPU = Tonale-Peio-Ulten-$erie Tl I .;-0 - - sinistrale Intern rotation Abb. 73: Schema der kinematischen Entwicklung der untersuchten Scherzonen; 1): dextrale Scherung an der IL; 2): Wechselwirkung zwischen versetzten Störungssegmenten; 3): dextrale Transpression nach Abklingen der Wechselwirkung. Mit "+" sind Bereiche gekennzeichnet, in denen sich das Material für den Betrachter aus kennzeichnet den entgegengesetzten Bewegungssinn. Weitere Erläuder Zeichenebene heraus bewegt; terungen im Text. li_li 108 Daß der vorgeschlagene Intrusionsmechanismus durchaus kein Einzelfall ist, zeigten HUTTON (1982, Main Donegal Granite) und GUINEBERTEAU et al. (1987; am Beispiel eines mit der Armorikanischen Scherzone im Zusammenhang stehenden Granites). MAGER (1985) sah (ohne weitergehende Erläuterung der auftretenden Raumprobleme) ebenfalls eine Scherzone (die Defereggen-Antholz-Vals-Störung) als Ursache für die Intrusion des in analoger Position N' der Pustertallinie liegenden Rieserferner-Plutons an. Die hier gegebene Interpretation vermeidet die von LAUBSCHER (1983) geforderte kompressiver Tektonik in den Alpen durch eine oligozäne Dehnungsphase. kurzzeitige Unterbrechung VII.3.2 Die südliche Fortsetzung der Judicarien-Linie Wenn, wie hier vorgeschlagen, die primäre Geometrie der Adriatischen Platte zum Zeitpunkt der finalen Kollision die Ursache für den Versatz der IL (in ihrer Rolle als Scherzone am S-Rand der Zentralalpen) war, sollte die JL als Störung dort enden, wo nach S die infolge der Wechselwirkungen zwischen TL und Pustertallinie verursachte Inhomogenität des regionalen Spannungsfeldes ausklingt. S' des Zusammentreffens mit der TL sollten keine bedeutenden Lateralversätze auftreten. Diesen Sachverhalt beschrieben CASTELLARIN & SARTORI (1982). VII.3.3 Das Westende der Pustertallinie Während es bislang nicht möglich war, die Fortsetzung der JL N' ihres Zusammentreffens mit der Pustertallinie aufzufinden (SCHINDELMA YR 1968), beschrieb TOLLMANN (1977) eine mögliche Fortsetzung der Pustertallinie nach W. Die N-Endigung der JL hat neben den für ihr Südende dargelegten Gründen eine weitere Ursache: der Bereich eines möglichen Fortbaues nach N unterlag im Gegensatz zum starren Südalpen"indenter" weiterhin dextraler Transpression mit teilweise duktiler Deformation; eine Fortsetzung wäre also -wenn überhaupt- erst E' von Mauls zu suchen. Das Anhalten dextraler Scherung an der IL auch noch über den Zeitraum der Wechselwirkung zwischen ihren Teilstücken hinaus erklärt den Fortbau der Pustertallinie nach W; dieser Bereich ist wegen des späten Zeitpunktes allerdings nicht mehr als duktile sondern eher als kataklastische Scherzone zu erwarten. VII.3.4 Die Größe dextraler Horizontalversätze an der Insubrischen Linie Nach der hier entwickelten Vorstellung muß der Horizontalversatz an den E-W-verlaufenden Teilstücken der IL mindestens der duktilen Transportweite an der Peio-Linie entsprechen. Aufgrund der subhorizontalen Transportlineare mit ENE-gerichteter Verfrachtung des S-Blockes auf das unterlagernde Ostalpine Kristallin beträgt diese mindestens ca. 60 km (vorausgesetzt, die Kristallinblöcke kamen erst durch diese Deformation in Kontakt und die PL ist keine wiederbetätigte alte Störung; dagegen spricht z.B. das Abschneiden der altalpinen Diaphthoresezone). Das ist deutlich mehr, als die Argumentation GANSSERs (1968) und FUMASOLIs (1974) zulassen (max. 20-30 km seit der beginnenden Erosion des Bergeller Granits). Da die dextralen Bewegungen aber nach den vorangehenden Überlegungen zum größten Teil älter sind, ist das eher eine Bestätigung als ein Widerspruch. Wenn selbst bei einsetzender Erosion, Auskühlung des Gebirgskörpers und damit einhergehender Verfestigung noch solche Versätze möglich sind, ist für die Vorgeschichte der Störung erheblich mehr zu erwarten. Auch 60 km sind darum nur eine absolute Mindestforderung. 109 Zwar gibt es keine verläßlichen Marker für den lateralen Versatz an der JL, doch soll unter diesem Aspekt, trotz aller Probleme, die mit einem Vergleich petrographisch und petrologisch ähnlicher Kristallinserien verbunden sind, die mögliche enge genetische Beziehung der Ulten-Serie zur Ivrea- Verbano-Zone diskutiert werden. Als Argumente dafür wurden bereits in der Vergangenheit petrographische Ähnlichkeiten genannt (ANDREA TI A 1936, 1954, THÖNI 1981). Dazu kommen noch die große Ähnlichkeit der Metamorphosepfade, die sich aus einem Vergleich der eigenen Untersuchungen mit denen von ZINGG (1978, 1983) ergibt und ein Vergleich der radiometrischen Altersdatierungen beider Gebiete (z.B. ZINGG 1978 und THÖNI 1981). Als Alternative zu einer gemeinsamen Herkunft beider Kristallinbereiche und ihrer späteren Trennung an der IL (als Zeitpunkt kommt die Abscherung der 2. Diorit-Kinzigit-Zone von der Ivrea-Zone während der altalpinen Deformation in Frage) ist die Herleitung aus' strukturell analogen aber geographisch unterschiedlichen ehemaligen Basement-Hochlagen am Rand der Adriatischen Platte denkbar. Für eine gemeinsame geographische Herkunft spricht aber der Umstand, daß die für diese Zonen so typischen großen Vorkommen von Granat-, Kelyphit- und Spinellperidotiten durch eine Reihe kleinerer Vorkommen dieser Gesteine in alpidisch intensiv deformierten Gesteinen entlang der TL verbunden werden (RC?ST et al. 1978). Daß möglicherweise nicht nur ein Teil des Gesteinsbestandes der Ivrea-Zone an der IL versetzt wurde, sondern auch der N-Teil der mit ihr verbundenen Schwereanomalie, zeigt die Arbeit von DEICHMANN et al. (1986, Fig. 14). Als Konsequenz wird neben dem vielfach beschriebenen variablen Vertikalversatz an der IL (Kap.3) ein dextraler Horizontalversatz von ca. 180 km für wahrscheinlich gehalten. Ein zweifelsfreier Beweis steht aber nach wie vor aus. 111 LITERATUR VERZEICHNIS ADAM, J. (1988): ARiAne-Ein Rechnerprogramm zur Analyse von axialen Richtungsdaten.- 2. Sympos. TSK, Abstr.: 5, Erlangen AHRENDT, H. (1972): Zur Stratigraphie, Petrographie und zum tektonischen Aufbau der Canavese-Zone und ihrer Lage zur Insubrischen Linie zwischen Biella und Couorgne (Norditalien).- Göttinger Arb. Geol. Pal., It 89 S., Göttingen AHRENDT, H. (1980): Die Bedeutung der Insubrischen Linie für den tektonischen Bau der Alpen.- N. Jb. Geol. Pal. Abh., 160: 336-362, Stuttgart ALUS, R. G. (1981): Continental underthrusting beneath the Southern Alps of New Zealand.- Geology, 307, Boulder ANDREA TTA, C. (1936): La formazione gneissico-kinzingita e le oliviniti di Val d'Ultimo (Alto Adige).- Mem. Mus. St. Nat. 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Oll 30.55 9E-2 2.26 20.91 37.2 1. 43 2.62 34.89 38-2 3.06 36.74 21. 92 2.6 2.81 34.19 28-2 2.86 37.04 21. 44 1. 45 2.89 34.41 3.1 21. 23 0 36.84 1. 45 2.99 34.45 3.11 21. 6 0 36.52 1. 14 3.23 33.31 3.32 38-2 22.1 36.41 7.78 2.04 29.78 2.17 28-2 37.04 20.89 7.73 .56 30.64 2.3 37.27 21.64 6E-2 6.83 .92 30.52 6E-2 2.7 37.31 21. 55 X9 -- ---- Profil ------------------ Granatanalysen Grt-Bt-Ky :!: Krs, Ms, Qtz, PI Granatanalysen Profil 14-6 Paragenese ---------------- ---- ----Summe 1In0 Cao PeO lIgO A1203 T102 SI02 ---------------------------------------------------------------------100.65 3.9 1. 96 33.23 2.72 lE-2 21. 13 37.7 100.13 3.58 2.4 32.76 3E-2 2.88 20.97 37.51 100.86 3.57 2.81 32.02 3E-2 2.93 22.27 37.23 98.99 3.03 3:29 32.01 38-2 3.01 20.69 36.93 100.29 3.32 32.06 3.12 3E-2 3.24 20.62 37.9 99.74 3.36 31. 64 2.7 3.43 20.91 0 37.7 99.43 3.27 2.32 31. 58 2E-2 3.72 20.86 37.66 100.92 3.05 2.05 31:88 2E-2 4.19 21. 63 38.1 99.28 3.01 1. 78 32.05 2E-2 4.28 21. 09 37.05 100.38 3.21 1.6 4.37 31. 51 2E-2 21. 36 38.31 99.83 2.93 1. 16 4.87 31. 44 2E-2 21. 73 37.68 99.95 3.36 31. 37 1 5.36 3E-2 20.57 38.26 99.79 3.64 30.69 .89 5.57 2E-2 20.79 38.19 100.45 3.58 .81 31. 07 3E-2 5.85 20.55 38.56 100.53 3.45 30.57 .73 6.04 3E-2 20.5 39.21 99.93 3.14 .73 29.95 6.32 6E-2 38.13 21.6 100.39 :i.2 30.11 .72 6.36 .11 38.23 21. 66 100.34 3.34 29.5 .73 4E-2 6.25 22.15 38.33 99.43 3.24 29.19 .73 6.57 21.116 2E-2 37.82 100.26 3.14 .71 29.12 6.48 22.117 4E-2 37.9 99.97 3.57 .65 211.23 4E-2 6.55 311.91 22.02 100.97 3.63 .66 6.411 29.11 .2 23.28 37.61 99.65 3.92 .67 29.44 6.16 2E-2 23.12 36.32 100.32 4.24 .74 29.61 1E-2 5.49 23.13 37.1 100.33 .1l4 4 30.51 1E-2 5.13 23.09 36.75 4.411 99.99 1. 13 30.53 2E-2 4.63 36.34 22.86 101. 42 4.23 30.65 1:9 2E-2 4.05 37.411 23.09 100.74 3.61 31.116 2.93 1E-2 3.19 23.59 35.55 100.23 2.83 3.61 32.3 1E-2 2.117 22.39 36.22 100.13 2.011 2. Oll 33.75 3 0 36.16 23.06 99.72 1. 92 3.48 35.35 2.72 22. Oll 4E-2 34.13 Anm. : Analysen llg ,26 .36 .34 .37 .37 .39 .26 .27 .32 Fp. 2.04 2.33 2.28 2.32 2.32 2.24 2 2.04 2.03 Ca .6 .12 .22 .12 .12 9E-2 .67 .65 .511 Ti 0 0 0 0 0 0 0 0 0 GRAIATEder Analysengruppe Al 1. 99 1. 98 2.08 1. 98 1. 94 1. 97 1. 97 2 1. 99 1. 98 2.02 1. 91 1. 93 1.9 1. 88 1. 99 1. 99 2.03 2.02 2.09 2.01 2.12 2.14 2.13 2.14 2.13 2.12 2.21 2.11 2.17 2.13 lIn .14 .17 .19 .19 .2 .22 .13 38-2 68-2 Al 1. 97 2.06 2.02 2.02 2.05 2.1 1. 97 2.03 2.02 SI 2.98 2.94 2.96 2.97 2.94 2.93 2.97 2.96 2.97 Pyr 8E-2 .12 .11 .12 .12 .13 8E-2 98-2 .1 I3 T2 Z3 012 Pyr .1 .11 .11 .11 .12 .13 .14 .16 .16 .17 .19 .2 .21 .22 .23 .24 .24 .24 .25 .25 .25 .24 .23 .21 .2 .17 .15 .12 .11 .11 .1 X3 T2 Z3 012 SI 3.01 3.01 2.95 2.99 3.02 3.01 3.01 3 2.97 3.02 2.98 3.02 3.01 3.02 3.06 2.99 2.911 2.98 2.97 2.94 3.02 2.9 2.116 2.9 2.119 2.118 2.92 2.83 2.9 2.89 2.11 -X4_6: Grt_Profll_I9: !In .26 .24 .24 .22 .21 .18 .15 .13 .12 .1 7E-2 6E-2 5E-2 5E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 48-2 5E-2 7E-2 .12 .19 .24 .14 .24 Ti 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0 lE-2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Ca Pe .16 2.22 .2 2.2 .23 2.12 .26 2.17 2.14 .28 .28 2.11 2.11 .28 .25 2.09 2.15 .25 .27 2.07 2.08 .24 2.07 .28 .3 2.02 2.04 .3 .28 1. 99 .26 1. 96 1. 96 .26 .27 1. 92 .27 1. 91 1. 89 .26 .29 1. 83 1. 811 .3 .33 1. 94 .35 1. 93 .33 2 2.02 .38 .35 2 .3 2.12 2.16 .24 .17 2.26 .16 2.43 llg .32 .34 .34 .36 .38 .4 .44 .49 .51 .51 .57 .63 .65 .68 .7 .73 .74 . 72 .77 .75 .75 .74 .72 .64 .6 .54 .47 .37 .34 .35 .33 Grt]rofll GRAllATE der Analysengruppe .67 .78 .75 .77 .77 .76 .65 .611 .67 AlIII Alm .75 .73 .72 .72 .71 .71 .7 .7 .7 .7 .7 .68 .66 .66 .66 .65 .65 .65 .63 .64 .62 .63 .64 .65 .67 .67 .611 .71 .72 .77 .76 Grass .19 4E-2 78-2 4E-2 38-2 3E-2 .21 .21 .19 5E-2 6E-2 7E-2 8E-2 9E-2 9E-2 9E-2 8E-2 8E-2 9E-2 8E-2 9E-2 9E-2 9E-2 9E-2 8E-2 8E-2 9E-2 9E-2 8E-2 9E-2 .1 .1 .11 .11 .12 .11 .1 118-2 58-2 58-2 8E-2 8E-2 8E-2 7E-2 6E-2 6E-2 5E-2 4E-2 3E-2 3E-2 2E-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E~2 1E-2 1E-2 1E-2 lE-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E-2 1E-2 2E-2 4E-2 6E-2 8E-2 48-2 78-2 Spess 4E-2 5E-2 6E-2 6E-2 6E-2 78-2 4E-2 18-2 2E-2 Grass Spess I 3.04 2.98 3.03 3 3.01 2.94 3.06 2.99 2.99 I 2.96 2.98 2.93 3.01 3.01 2.97 2.98 2.96 3.03 2.95 2.96 3.04 3.02 3.07 3.01 2.99 3 2.95 2.99 2.94 2.91 2.97 3.03 2.96 2.911 3.01 2.94 2.98 2.98 2.92 3.16 4.95 5 4.98 4.99 4.99. 5.03 4.94 4.99 4.99 HZ T+Z 5 4.99 5.03 4.97 4.96 4.98 4.98 5 4.96 5 5 4.93 4.94 4.92 4.94 4.98 4.97 5.01 4.99 5.03 5.03 5.02 5 5.03 5.03 5.01 5.04 5.04 5.01 5.06 4.93 Z t':l t< 00 Z > Z > t:"' t':l ~ Z 0 00 0 ~ ~ s::•... ~ > Z ::r:: > Z IV Granatanalysen Prof Ile X6 Paragenese Grt-Bt-Sil t Kfs, Ms, PI, Qtz ------------------------SI02 A1203 T102 KgO FeO KnO. GaO Summe ---------------------------------------------------------------------- Profil X6-7 39.06 18.67 lE-2 2.93 32.45 5.94 1. 45 100.51 39.29 18.44 lE-2 2.87 31. 06 5.81 1. 36 98.84 40.03 18.31 lE-2 3.01 32.05 6.08 1. 61 101. 1 40.58 18.7 1E-2 2.89 30.86 5.82 1. 53 100.3 36.8 19.74 .1 3.04 32.47 6.24 1. 67 100.0 38.84 18.14 lE-2 2.97 32.36 6.24 1. 57 100.1 40.43 18.44 2E-2 2.91 30.56 6.1 1. 38 99.84 39.64 16.14 0 3.14 33.23 6.61 1. 51 100.27 40.32 18.03 0 2.85 31. 66 6.32 1. 43 100.61 41. 4 16.61 2E-2 2.92 30.68 6.15 1. 45 99.23 39.28 18.41 lE-2 2.79 30.97 6.17 1. 52 99.15 39.31 19.22 lE-2 2.92 31. 94 6.3 1.6 101. 3 38.37 19.21 lE-2 2.97 31. 73 6.39 1. 47 100.15 36.87 21. 15 0 2.98 30.76 6.3 1.4 99.46 37.67 19.36 lE-2 2.98 32.32 6.38 1. 47 100.19 42.54 17.64 2E-2 2.74 29.96 5.98 1. 45 100.33 42.27 16.63 0 2.73 29.84 5.92 1. 53 98.92 40.5 17 lE-2 2.86 32.18 5.97 1. 62 100.14 39.6 19.04 lE-2 2.85 31. 28 5.85 1. 58 100.21 40.73 17.64 2E-2 2.76 31. 31 5.67 1. 32 99.45 ----------------------------------------------------------------------- PraHl X6-8 35.96 20.76 2E-2 2.85 31. 62 7.28 1. 29 99.78 36.26 21. 02 2E-2 2.8 31. 55 7.17 1. 21 100.03 36.32 .21. 45 0 2.88 31. 29 7.69 1. 19 100.82 36.35 20.61 lE-2 2.89 31. 46 7.92 1. 21 100.45 36.57 20.08 0 2.91 31. 33 7.89 1. 28 100.06 36.28 21. 08 2E-2 2.91 30.82 7.88 1. 32 100.31 37.13 20.35 4E-2 2.95 31. 67 8 1. 26 101. 4 36.67 20.29 2E-2 2.63 31. 57 7.66 1.1 99.94 38.08 19.84 0 2.77 31. 19 8.14 1. 16 101. 18 36.72 21. 22 3E-2 2.8 31. 35 7.93 1. 28 101. 33 35.76 20.85 2E-2 2.86 31. 43 7.84 1. 22 99.98 36.65 21. 19 2E-2 2.47 31. 34 6.93 1. 04 99.64 35.75 21. 59 lE-2 2.87 31. 33 7.62 1. 13 100.3 34.77 21. 32 2E-2 2.84 31. 91 7.3 1. 23 99.39 36.01 21. 24 3E-2 2.69 31. 83 7.37 1. 28 100.45 Fe 2.18 2.1 2.13 2.05 2.21 2.19 2.04 2.26 2.11 2.06 2.09 2.12 2.14 2.08 2.19 1. 97 2 2.16 2.09 2.1 2.16 2.14 2.11 2.13 2.13 2.08 2.12 2.15 2.09 2.1 2.14 2.12 2.12 2.19 2.16 Mg .35 .34 .35 .34 .36 .35 .34 .38 .33 .35 .33 .34 .35 .35 .36 .32 .32 .34 .34 .33 .34 .33 .34 .34 .35 .35 .35 .31 .33 .33 .34 .29 .34 .34 .32 .11 .1 .1 .1 .11 .11 .1 9E-2 9E-2 . 11 .1 9E-2 9E-2 .1 . 11 Ca .12 .11 .13 .13 .14 .13 .11 .13 .12 .12 .13 .13 .12 .12 .12 .12 .13 .13 .13 .11 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 TI 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 GRANATE der Analysengruppe Ky-Relikte .5 .49 .52 .54 .54 .54 .54 .52 .55 .53 .54 .47 .52 .5 .5 Kn .4 .39 .41 .39 .43 .42 .41 .45 .42 .41 .42 .42 .43 .43 .43 .39 .4 .4 .39 .38 1. 99 2.01 2.03 1. 97 1. 92 2.01 1. 92 1. 94 1. 87 2 2 2.02 2.06 2.06 2.03 Al 1. 76 1. 76 1. 71 1. 75 1. 89 1. 73 1. 73 1. 54 1. 69 1. 57 1. 75 1.8 1. 82 2.01 1. 84 1. 64 1. 57 1. 61 1. 79 1. 67 Grt]rofile_X6_7 2.93 2.94 2.92 2.95 2.98 2.94 2.98 2.98 3.05 2.94 2.92 2.97 2.9 2.86 2.92 SI 3.14 3.18 3.18 3.22 2.99 3.14 3.23 3.22 3.22 3.33 3.18 3.12 3.09 2.98 3.05 3.35 3.39 3.26 3.16 3.27 .1 .11 .1 .11 .11 .11 .1 .1 .1 .1 9E-2 .11 .1 .1 .I Pyr .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .11 .69 .69 .68 .68 .68 .67 .68 .7 .68 .68 .68 .71 .69 .69 .69 Alm .71 .71 .7 .7 .7 .7 .7 .7 .7 .7 .7 .7 .7 .69 .7 .7 .7 .71 .7 .71 _8: X3 Y2 Z3 012 .16 .16 .16 .17 .17 .17 .17 .16 .17 .17 .17 .15 .16 .15 .16 Spess .13 .13 .13 .13 .13 .13 .14 .13 .14 .13 .14 .13 .14 .14 .13 .13 .14 .13 .13 .13 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 2E-2 2E-2 3E-2 3E-2 3E-2 2E-2 3E-2 3E-2 Grass 3E-2 3E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 3E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 3E-2 4E-2 3E-2 4E-2 4E-2 4E-2 4E-2 3E-2 3.11 3.06 3.07 3.11 3.13 3.08 3.11 3.07 3.06 3.07 3.12 2.97 3.07 3.13 3.09 X 3.05 2.94 3.02 2.91 3.14 3.09 2.9 3.22 2.98 2.94 2.97 3.01 3.04 2.98 3.1 2.8 2.85 3.03 2.95 2.92 4.92 4.95 4.95 4.92 4.9 4.95 4.9 4.92 4.92 4.94 4.92 4.99 4.96 4.92 4.95 Y+Z 4.9 4.94 4.89 4.97 4.88 4.87 4.96 4.76 4.91 4.9 4.93 4.92 4.91 4.99 4.89 4.99 4.96 4.87 4.95 4.94 IV IV 20.33 21. 17 21. 19 20.24 20.17 20.1 20.38 20.94 20.41 20.53 21. 57 lE-2 3E-2 3E-2 3E-2 5E-2 3E-2 2E-2 3E-2 3E-2 6E-2 6E-2 2.16 2.14 2.31 2.33 2.4 2.74 2.82 2 1. 71 1. 43 1. 36 30.97 31. 48 32.59 32.69 33.15 32.74 32.26 30.79 29.88 27.08 27.44 4 4.15 4.37 4.14 4.07 4.47 4.08 4.73 4.78 8.07 7.34 lInO GaO Grt-Bt t PI, Ms, Qtz 5.37 4.59 3.09 3.73 3.07 2.84 3.27 4.35 5.81 5.18 4.56 Su••••• 99.66 101,02 100.62 100.12 100.08 100.07 99.66 99.43 99.64 99.99 100.05 - Profll X12-7 2.87 6.63 4E-2 2.17 30.44 20.97 36.82 31. 32 6.06 2.82 3E-2 2.53 36.77 20.69 2.81 2.59 31. 45 6.01 36.32 20.62 0 2.69 3E-2 2.43 31. 55 6.28 21. 77 35.94 31. 65 6.02 2.77 1E-2 2.32 36.57 20.82 31. 58 5.74 2.83 3E-2 2.7 36.59 20.83 31. 12 5.39 2.69 21. 77 .13 3.97 35.34 31. 05 7.61 2.74 2E-2 1. 48 36.02 21. 16 10.86 2.69 5E-2 1. 49 27.33 21. 48 35.95 7.64 2.78 2E-2 1. 39 30.87 20.98 35.8 31. 28 5.76 2.85 1E-2 2.8 36.41 20.88 2.77 31. 55 5.61 2E-2 2.78 36.05 20.86 2.79 2E-2 31. 38 6.37 36.27 20.72 2.4 2.82 2.37 31. 77 6.46 36.25 3E-2 20.18 ----------------------------------------------------------------- Profll X12-3 1. 84 29.97 6.69 3.31 20.79 37.1 0 31. 22 3.99 3.26 5E-2 2.9 37.53 20.68 3.6 1E-2 32.46 3.82 37.31 21. 02 2.11 3.32 3.86 3E-2 2.56 31. 82 36.95 21. 8 3.08 3.88 4E-2 2.71 31. 81 37.25 21. 87 3.01 4.03 31. 63 1E-2 2.74 36.86 21. 11 2.54 4.57 4E-2 2.74 31. 1 22.14 36.77 4.2 31. 76 3.05 21. 74 3E-2 2.78 37.35 3.11 4.31 2.75 31. 37 36.72 21. 43 .68 4.57 3.18 31. 06 21. 27 4E-2 2.63 37.05 3.3 4.56 30.55 21. 27 3E-2 3.05 37.48 4.86 3.34 30.5 21. 48 4E-2 2.62 37.26 4.74 3.45 4E-2 30.51 21. 58 2.6 37.25 3.8 4.81 30.26 5E-2 2.5 37.08 21. 33 4.64 4.75 29.64 21.74 2E-2 2.23 36.82 5.12 3.8 30.21 3E-2 2.21 37.31 21. 71 4.05 4.94 29.88 5E-2 2.25 36.99 21. 25 4.61 5.11 29.31 2.11 3E-2 37 21. 46 4.43 6.52 28.73 4E-2 1.8 37.21 21. 89 7.22 28.06 3.96 1.6 36.89 21. 75 '9E-2 6.08 29.88 3.13 7E-2 2.07 37.15 21. 5 99.7 99.63 100.33 100.34 100.64 99.39 99.9 100.91 100.37 99.8 100.24 100.1 100.17 99.83 99.84 100.39 99.41 99.63 100.62 99.57 99.88 99.94 100.22 99.8 100.69 100.16 100.3 100.41 100.08 99.85 99.48 99.99 99.64 99.95 99.88 -------------------------------------------------------------------- Granatanalysen Proflle Xl2 Paragenese ------------------------JIgO FeO A1203 TI02 S102 36.82 37.46 37.04 36.96 37.17 37.15 36.83 36.59 37.02 37.64 37.72 Granatanalysen Profli UO Paragenese Grt- Bt t PI, Ms, Qtz - -----------------------FeO lInO A1203 TI02 J1g0 Summe S102 CaO -------------------------------------------------------------------Fe 2.1 2.1 2.18 2.21 2.24 2.21 2.18 2.09 2.02 1. 81 1. 83 Ca .34 .35 .37 .35 .35 . .38 .35 .41 .41 .69 .62 Tl 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Fe 2.06 2.11 2.14 2.13 2.11 2.13 2.09 2.11 1. 86 2.12 2.12 2.15 2.13 2.17 2.03 2.1 2.18 2.13 2.11 2.13 2.08 2.11 2.09 2.08 2.03 2.04 2.03 2.03 1. 99 2.01 2.01 1. 97 1. 91 1. 88 2 JIg .26 .3 .31 .29 .28 .32 .47 .18 .18 .17 .33 .33 .29 .28 .22 .34 .25 .3 .32 .33 .32 .32 .32 .31 .36 .31 .3 .29 .26 .26 .27 .25 .21 .19 .24 .28 .28 .31 .33 .33 .34 .39 .35 .36 .39 .38 .41 .4 .41 .4 .43 .35 .39 .55 .62 .52 Ca .24 .24 .24 .23 .24 .24 .23 .23 .23 .24 .24 .24 .24 .24 0 0 0 0 0 0 0 0 4E-2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Tl 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 GRAlfATE der Analysengruppe stark diaphthoritisch JIg .26 .25 .27 .28 . 28 .32 .34 .24 .2 .17 .16 GRAlfATE der Analysengruppe stark diaphthoritisch Al 1. 94 1. 99 2 1. 93 1. 92 1.91 1. 94 2 1. 95 1. 94 2.02 .45 .27 .26 .22 .2 .2 .17 .2 .21 .21 .22 .22 .23 .25 .31 .25 .33 .34 .29 .26 .21 Kn .45 .41 .41 .42 .41 .39 .36 .52 .75 .53 .39 .38 .43 .44 1. 98 1. 96 1. 99 2.05 2.05 2.01 2.08 2.03 2.02 2.01 2 2.02 2.03 2.01 2.06 2.04 2.02 2.03 2.05 2.06 2.03 Al 2 1. 97 1. 97 2.07 1. 99 1. 98 2.06 2.03 2.06 2.03 1. 99 2 1. 98 1. 94 Pyr 8E-2 8E-2 8E-2 9E-2 9E-2 .1 .11 7E-2 6E-2 5E-2 5E-2 Alm .68 .69 .72 .71 .72 .71 .7 .68 .66 .59 .62 3 3.02 3 2.95 2.96 2.97 2.94 2.96 2.93 2.97 2.99 2.98 2.97 2.97 2.96 2.97 2.98 2.98 2.96 2.96 2.97 SI 2.98 2.97 2.95 2.9 2.97 2.95 2.85 2.93 2.93 2.94 2.95 2.93 2.95 2.96 .68 .7 .72 .71 .71 .71 .7 .7 .7 .69 .67 .68 .68 .68 .67 .68 .67 .66 .64 .63 7E-2 .11 8E-2 .1 .1 .11 .1 .1 .1 .1 .12 .1 .1 9E-2 8E-2 8E-2 9E-2 8E-2 7E-2 6E-2 8E-2 .67 Alm .68 .68 .69 .69 .69 .69 .66 .69 .61 .69 .68 .69 .68 .69 Pyr 8E-2 9E-2 9E-2 9E-2 9E-2 .1 .14 5E-2 5E-2 5E-2 .1 .1 9E-2 8E-2 _3: 13 Y2 Z3 012 SI 2.99 2.99 2.97 2.99 3 3 2.98 2.97 3 3.02 3.01 _XlO: X3 Y2 Z3 012 Grt]rofl1e_Xl2_7 Kn .36 .31 .2 .25 .21 .19 .22 .29 .39 .35 .3 Grt_Profll .15 9E-2 8E-2 7E-2 6E-2 6E-2 5E-2 6E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 8E-2 .1 8E-2 .11 .11 9E-2 8E-2 7E-2 Spess .14 .13 .13 .13 ..13 .12 .11 .17 .24 .17 .12 .12 .13 .14 Spess .11 .1 6E-2 8E-2 6E-2 6E-2 7E-2 9E-2 .12 .11 .1 9E-2 9E-2 .1 .11 .11 .11 .13 ".11 .12 .13 .12 .13 .13 .13 .13 . 14 .11 .13 .18 .21 .17 Gross 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 .11 .11 .12 .11 .11 .12 .11 .13 .13 .22 .21 Grass 2.98 2.99 3 2.98 2.96 3 2.96 2.98 3.02 2.99 2.99 2.98 2.96 2.98 2.96 2.95 2.96 2.95 2.96 2.95 2.97 X 3.01 3.06 3.1 3.07 3.04 3.08 3.15 3.04 3.02 3.06 3.08 3.1 3.09 3.13 X 3.06 3.01 3.02 3.09 3.08 3.1 3.09 3.03 3.02 3.02 2.91 4.98 4.98 4.99 5 5.01 4.98 5.02 4.99 4.95 4.98 4.99 5 5 4.98 5.02 5.01 5 5.01 5.01 5.02 5 HZ 4.98 4.94 4.92 4.97 4.96 4.93 4.91 4.96 4.99 4.97 4.94 4.93 4.93 4.9 Y+Z 4.93 4.98 4.97 4.92 4.92 4.91 4.92 4.97 4.95 4.96 5.03 W •... N Granatanalysen Prof l1e Il4-30 20.9 20.1 20.28 20.25 19.98 Il4-3b 21. 05 20.12 20.1 20.43 20.55 20.1 19.35 20.05 20.94 19.12 19.09 19.18 16.61 19.46 19.59 19.61 20.52 19.6 20.84 19.54 19.96 19.51 - Profll 36.98 36.91 36.81 36.81 31.18 - Profil 31.3 31.15 31.08 36.82 36.5 36.49 36.12 36.93 36.66 31.15 36.9 36.3 36.62 36.94 36.1 36.35 36.81 36.19 31.06 36.96 36.6 39.46 Tl02 X14 lIgO PeO Paragenese llnO Grt-BI Cao :I: PI. M,. Qtz 5wme 1. 08 .94 .64 .96 .85 28.34 21.32 25.91 21.49 26.58 3.31 5.48 1.5 6.65 1.29 9.04 8.66 1.98 1.85 8.06 99.19 99.56 99.41 100.11 100.01 Profl1e X7_4 1. 93 2.02 2.05 2.03 1. 91 1. 99 2.02 1.99 1. 89 1. 91 1. 91 1. 85 1. 86 1. 88 1. 86 1. 95 1. 86 1. 91 1. 91 1. 96 1. 95 1. 65 29.21 33.41 34.16 33.44 33.66 32.27 34.32 34.39 33.15 33.83 30.24 .91 1. 81 2:12 2.36 2.4 2.19 2.24 2.22 2.11 1.13 .83 6.62 3.05 2.9 2.64 2.9 2.38 2.61 2.17 2.84 3.04 1.24 99.61 100.11 99.3 100.63 100.95 99.51 100.55 100.75 100.18 100.35 100.35 - Profil I7-4b 37.. 11 21 37 21. 06 20.21 36.84 36.5 20.61 31.02 20.19 21. 01 31.18 39.46 19.92 37.48 20.28 36.61 21. 19 31.59 20.86 37.46 20.96 31.46 20.49 31.54 20.5 36.3 20.86 38.27 21. 03 36.42 19.53 37.1 20.44 18-2 0 48-2 38-2 38-2 38-2 58-2 28-2 18-2 68-2 0 38-2 18-2 68-2 6E-2 7E-2 .1 2.19 2.95 2.92 2.82 2.56 2.16 1. 93 2.27 2.19 2.64 2.15 2.82 2.86 2.01 1. 99 2.23 3.42 30.4 34.19 34.06 33.61 33.36 33.94 32.29 33.31 33.63 33.21 33.84 33.49 34.08 29.63 28.59 31. 02 31. 06 1.33 2.65 2.91 3.1 3.25 3.5 3.46 3.34 3.02 3.07 2.9 2.51 2.39 1. 82 1. 38 1. 18 1.1)5 1.29 2.03 2.22 2.24 3.01 2.56 3.11 2.61 2.59 2.94 3 2.91 2.51 7.96 9.25 1.66 6.97 99.93 99.66 99.2 99.23 100.04 100.44 100.3 99.57 100.1 100.45 100.95 99.11 99.95 100.7 100.57 100.11 100.14 ------------------------------------------------------------------------ 2.13 2.61 2.9 2.1 2.13 3.23 2.89 2.1 2.81 2.63 2.35 .26 .35 .35 .34 .3 .25 .22 .21 .33 .32 .33 .34 .24 .23 .26 .4 2.03 2.3 2.32 2.31 2.25 2.26 2.15 2.25 2.26 2.25 2.26 2.29 1.96 1.69 2.07 2.01 Fe 1.94 2.24 2.32 2.23 2.24 2.15 2.3 2.3 2.26 2.26 2 Ilg .25 .33 .35 .32 .32 .38 .34 .32 .33 .33 .21 68-2 18-2 28-2 0 0 4B-2 38-2 0 28-2 18-2 48-2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Tl 0 0 0 0 0 .62 .11 .19 .19 .26 .22 .27 .24 .22 .25 .25 .22 .67 .16 .65 .59 .13 .26 .25 .24 .24 .2 .22 .23 .24 .26 .61 Ca 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Ti 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Analysengruppe .64 .62 .19 .82 .9 .91 .9 .63 .65 .86 .91 .68 .64 .64 .64 .16 .19 .63 .8 .86 .66 .18 .18 .15 .69 .68 .69 Ca AnAlysengruppe starke Chloritisierung .44 .22 .21 .19 .14 .14 .14 .13 .13 .14 .14 .11 .11 .12 .12 .12 .11 .12 .12 .13 .15 .13 11-40 22.01 22.01 21. 53 22.4 22.29 22.42 21. 64 21. 69 21. 53 22.11 22.39 :I: PI, Ms, Qtz 100.41 100.45 100.31 100.09 99.28 100.23 99.43 100.53 100.81 100.16 99.94 100.08 99.54 100.56 99.15 99.96 100.14 100.49 100.96 100.2 99.66 99.94 - Profil 36.61 36.69 35.61 36.81 36.91 31.04 36.16 36.96 31.12 36.14 37.26 1In0 Grt-Bt 1.59 9.58 9.24 9.5 10.45 10.6 10.33 9.11 9.99 10.06 10.51 10.2 9.64 9.16 9..59 8.14 9.25 9.61 9.43 10.24 9.96 9.16 GRAIATBder PeO 1.59 1. 54 1. 45 1.41 1.21 1. 59 1.93 3.03 3.13 4.02 4.03 5.53 6.01 5.4 5.6 5.51 .5.08 4.26 3.12 3.16 3.03 2.63 Cao 5u ••••• ---------------------------------------------------------------------- lIgO Paragenese 29.16 30.15 30.59 30.21 29.16 29.55 29.16 29.51 26.29 26.49 26.12 21.25 21.49 21.92 21.6 26.59 21.98 29.15 28.1 29.05 26.61 21.69 Pe 1. 91 1. 85 1.16 1. 66 1.8 Al203 Tl02 3.15 1. 89 1.19 1. 59 1. 24 1. 23 1. 22 1.14 1.11 1.23 1. 21 .93 .91 1. 03 1. 04 .99 .95 1 1. 09 1.12 1.31 1.16 Ilg .12 .11 .1 .11 .1 GRAUT8 der stark diaphthoritiscb 5102 --------------------------- Granatanalysen 38-2 28-2 68-2 18-2 .11 18-2 .12 .1 9B-2 9B-2 68-2 98-2 68-2 18-2 38-2 18-2 98-2 88-2 .12 .11 .11 98-2 -------------------------------------------------------- 88-2 9B-2 9B-2 .14 1B-2 -------------------------------------------------------------------- Al203 5102 -------------------------- 1. 96 1.9 1.9 1. 94 1.96 1.96 1. 85 1.9 1. 91 1.61 1. 62 1. 89 1. 81 1. 65 1. 86 1. 69 1. 94 1. 61 1. 96 1.66 1.9 1. 63 Al 1. 98 1. 92 1. 94 1. 93 1.9 2.95 2.98 2.98 2.96 2.95 2.94 2.99 2.91 2.93 2.98 2.99 2.95 3 2.96 2.95 2.96 2.96 2.96 2.96 2.99 2.96 3.14 51 2.98 3 2.99 2.98 3.01 Ue_I14_30_b: 98-2 .16 .2 .21 .22 .23 .23 .22 .2 .19 .17 .16 .12 98-2 7B-2 78-2 lIn 68-2 .12 .14 .16 .16 .14 .15 .15 .14 .11 58-2 1. 97 2 1. 94 1.98 1.97 2 1. 67 1.93 2.01 1.97 1. 94 1. 94 1. 94 1.95 1. 64 1.92 Al 2.01 2.01 2.06 2.1 2.09 2.11 2.04 2.04 2.03 2.06 2.09 3.01 2.98 3 2.97 2.99 2.99 3.14 3.03 2.96 3 3.02 3.02 3.03 3.02 3.07 2.96 51 2.94 2.95 2.9 2.94 2.94 2.96 2.94 2.95 2.97 2.94 2.95 Grt_Proflle_I1_40_b: .1 .1 9B-2 98-2 88-2 .1 .13 .2 .25 .21 .21 .36 .41 .31 .4 .36 .34 .29 .25 .21 .2 .11 lIn .23 .31 .51 .45 .5 Grt]rof .62 .63 .65 .64 .63 .63 .63 .63 .6 .6 .59 .51 .58 .56 .58 .6 .6 .61 .62 .61 .61 .63 .62 .6 .51 .6 .58 Al•• 6£-2 .11 .11 .11 9B-2 88-2 7£-2 98-2 .1 .1 .1 .11 68-2 78-2 68-2 .12 Pyr 68-2 .11 .11 .1 .1 .13 .11 .1 .11 .11 9£-2 .67 .76 .15 .15 .74 .76 .74 .15 .15 .74 .15 .16 .65 .63 .67 .66 .65 .15 .15 .15 .15 .74 .711 .76 .76 .76 .68 Al. X3 Y2 Z3 012 .14 6B-2 68-2 6B-2 48-2 4B-2 48-2 4B-2 48-2 48-2 4B-2 38-2 38-2 3B-2 3B-2 38-2 38-2 38-2 38-2 4B-2 4B-2 4B-2 Pyr 38-2 38-2 3B-2 38-2 38-2 X3 Y2 Z3 012 28-2 68-2 6B-2 6B-2 78-2 7B-2 6B-2 78-2 68-2 68-2 58-2 58-2 48-2 38-2 28-2 28-2 Spesa 28-2 48-2 4B-2 5B-2 5B-2 4B-2 48-2 4B-2 48-2 3B-2 18-2 38-2 3B-2 28-2 28-2 28-2 3B-2 4B-2 68-2 68-2 8B-2 6B-2 .11 .12 .11 .12 .11 .1 98-2 6B-2 6B-2 68-2 5B-2 5pess 18-2 .12 .16 .14 .16 .2 5£-2 6B-2 68-2 6B-2 78-2 9£-2 68-2 7B-2 68-2 6B-2 78-2 .22 .26 .21 .18 Gross .24 6B-2 6B-2 6B-2 6B-2 68-2 78-2 78-2 6B-2 6B-2 .2 .2 .25 .25 .26 .29 .28 .26 .26 .21 .21 .26 .21 .25 .26 .25 .23 .25 .25 .25 .21 .21 .26 Grass .25 .24 .22 .21 .22 3 3 3.06 3.05 3.03 2.98 2.81 2.96 3.03 3.01 3.01 3.01 2.99 2.99 3.05 3.13 I 2.98 2.95 3.06 2.95 2.96 2.87 3.01 3 2.97 2.96 2.93 3.11 3.16 3.14 3.13 3.09 3.14 3.19 3.15 3.12 3.18 3.23 3.22 3.24 3.21 3.24 3.21 3.12 3.21 3.06 3.16 3.16 2.93 I 3.04 3.08 3.06 3.1 3.09 y.z 4.98 4.98 4.94 4.95 4.96 4.99 5.01 4.96 4.97 4.97 4.96 4.96 4.97 4.97 4.91 4.66 T+Z 5.01 5.02 4.96 5.04 5.03 5.01 4.98 4.99 5 5.02 5.04 4.91 4.68 4.86 4.9 4.91 4.9 4.84 4.81 4.9 4.85 4.61 4.84 4.61 4.63 4.63 4.85 4.9 4.65 4.92 4.65 4.66 4.91 4.96 4.92 4.93 4.91 4.91 N ./:>. •.... (Rlinder) im I-Block J(nO 1.84 .61 .56 .46 .53 .5 .5 .89 2.41 1.32 1.05 1.09 .72 1.25 .91 1.35 .54 1.24 1.3 .65 .7 1.13 2.06 2.62 .56 .92 FeO 33.49 29.18 29.61 30.56 29 28.75 29.56 28.81 32.97 32.14 29.69 28.84 29.14 33.88 34.99 33.43 30.71 33.65 29.69 29.07 29.77 28.42 30.25 34.89 30.64 30.52 KgO 3.2 2.13 2.45 2.55 2.63 2.11 2.44 2.19 2.92 2.68 2.19 2.35 2.15 2.02 2.68 2.9 3.2 2.01 2.5 2.1 2.2 2.11 2.24 3.06 2.3 2.7 Ti02 lE-2 8E-2 2E-2 5E-2 5E-2 .13 6E-2 .13 4E-2 4E-2 .11 6E-2 6E-2 8E-2 7E-2 1E-2 6E-2 8E-2 4E-2 8E-2 3E-2 6E-2 9E-2 3E-2 6E-2 6E-2 A1203 23.1 23.72 24.15 25.57 24.31 23.99 24.21 22.51 20.38 22.85 21. 91 20.33 23.29 24.36 24.55 22.57 24.84 24.19 22.8 23.98 25.5 25.89 20.7 21. 92 21. 64 21. 55 36.37 36.81 35.59 35.61 36.65 36.07 37.46 36.6 37.13 37.19 37.27 39.23 37.23 33.61 33.17 37.26 34.8 33.38 38.03 36 34.73 34.12 36.83 36.74 37.27 37.31 Summe 100.77 100.97 99.07 101. 84 99.97 100.34 101. 46 99.33 99.08 100.37 99.8 99.08 100.69 99.57 100.63 100.88 99.23 98.89 100.39 100.38 100.4 99.29 99.2 100.69 100.2 99.89 CaO 2.76 8.44 6.69 7.04 6.8 8.79 7.23 8.2 3.23 4.15 7.58 7.18 8.1 4.37 4.26 3.36 5.08 4.34 6.03 8.5 7.47 7.56 7.03 1.43 7.73 6.83 ----------------------------------------------------------------- S102 ---------------------------------- Granatanalysen (Rlinderl im S~B1ock A1203 Ti02 KgO FeO KnO CaO Summe 36.48 36.38 36.44 36.25 36.07 36.34 36.45 37.72 37.46 36.25 36.73 36.07 37.35 35.79 36.72 36.82 35.74 36.12 36.48 36.46 38.25 38.67 38.05 37.83 38.24 36.53 35.88 38.42 37.08 36.4 35.96 36.26 35.12 36.01 37.12 37.95 38.09 36.16 20.83 21. 62 21. 54 21. .47 21. 46 21. 31 21. 5 21. 98 22.07 23.05 22.68 22.83 20.63 22.88 22.34 22.51 22.35 22.44 21. 9 22.45 21. 68 22.66 22.07 22.63 20.24 21. 76 22.99 21. 49 21. 93 22.13 20.76 21. 02 21. 53 21. 24 20.78 21. 1 21. 35 23.06 .18 lE-2 lE-2 5E-2 6E-2 5E-2 0 0 2E-2 5E-2 .1 3E-2 5E-2 3E-2 4E-2 3E-2 8E-2 3E-2 2E-2 1E-2 4E-2 2E-2 7E-2 3E-2 0 .12 1E-2 3E-2 2E-2 0 2E-2 2E-2 2E-2 3E-2 3E-2 2E-2 1E-2 0 1.77 2.52 3.03 2.34 2.18 1.47 2.39 2.1 3.55 2.63 2.08 2.16 2.74 2.46 2.52 2.76 2.76 2.61 2.27 2.7 3.06 3.73 3.04 3.38 3.63 4.13 4.12 4.77 3.26 2.12 2.85 2.8 2.87 2.69 2.58 3.03 2.75 3 34.89 33.95 35.38 33.73 34.34 33.3 34.63 33.86 32.62 33.56 33.51 33.6 36.55 35.12 35.6 35.1 35.04 35.16 36.18 35.26 29.41 29.24 28.88 29.1 33.47 33.79 33.69 33.02 33.44 33.87 31. 62 31. 55 32.22 31. 83 33.88 31. 66 33.58 33.75 1.43 2.7 1.22 3.07 3.22 2.9 3.13 3 2.99 3.23 3.27 3.28 1.38 1. 03 1.1 1. 05 1. 03 1.36 1.47 1.29 4.69 3.07 4.11 3.53 1.77 1.52 1.23 .84 1.93 3.21 7.28 7.17 7.37 7.37 4.25 3.49 3.94 2.08 4.57 2.63 2.9 3.39 2.68 4.58 2.14 1.95 1.52 1.73 1.66 1.74 1.8 1.61 1.66 1.77 1.93 1.43 1.59 1.54 3.5 3.73 2.59 2.85 2.42 2.59 2.71 2.59 2.7 2.36 1.29 1.21 1.24 1.28 1.43 2.75 1.98 2.08 100.15 99.81 100.52 100.3 100.01 99.95 100.24 100.61 100.23 100.5 100.03 99.71 100.5 98.92 99.98 100.04 98.93 99.15 99.91 99.71 100.63 101. 12 98.81 99.35 99.77 100.44 100.63 101.16 100.36 100.09 99.78 100.03 100.37 100 ..45 100.07 100 101. 7 100.13 ----------------------------------------------------------------- S102 ---------------------------------- Granatanalysen N VI •...• A1203 TlO2 I!BO Paragenese FeO 1ln0 Cao Na20 Grl-Bt-Ky-St ~ Ms, PI, Qtz K20 Temperaturen berechnete / Grad Ci 2.08 10.59 2.03 10.32 2.63 10.74 2.03 10.04 2.08 10.85 2.16 9.08 2.34 9.67 2.97 .12 3.07 .11 3.23 .18 3.21 .13 3.27 .15 3.28 .11 2.87 .13 IP = 6 kbar: 33.51 20.05 34.05 20.38 33.56 21. 52 32.36 21. 1 33.51 20.32 33.6 21. 65 33.24 21. 14 0 8E-2 0 5E-2 0 0 0 .1 0 3E-2 0 2E-2 0 .1 0 7.57 0 7.81 0 6.67 0 8.3 0 6.74 0 8.15 0 7.85 berechnete Temperaturen / Grad C; (P = 6 kbar: 99.58 96.92 100.31 97.83 100.5 98.68 99.97 99.5 100.03 100.11 99.71 93.62 99.93 97.59 603; 652; 641; 631; 671; 588; 600 99.94 96.01 100.42 94.68 101. 07 94.22 99.95 96.44 100.2 95.79 100.95 95.56 100.75 96.47 Su...., 461; 461; 542; 491; 459; 535; 536 1. 93 .15 1.8 5E-2 1. 73 5E-2 1.7 1E-2 1. 66 4E-2 1. 74 8E-2 1.71 7E-2 Granat-Blotlt-Paare X3 Paragenese Grt-Bt-Ky ~ Ms, Qtz, PI OStout" ------------ ---------SI02 A1203 Tl02 FeO I!BO !lnO CaO Na20 K20 -------------------------------------------------------------------------------U 36.16 23.12 3E-2 2.48 35.48 1. 04 1. 63 0 0 34.07 20.61 1. 85 8.38 22.61 8E-2 2E-2 6E-2 8.33 2) 37.1 22.57 4E-2 1. 94 35.97 1. 12 1. 68 0 0 34.66 21. 92 1. 68 7.21 21. 83 .11 .14 5E-2 7.08 3) 37.2 22.75 3E-2 2.79 35.46 1. 06 1. 78 0 0 33.41 19.11 2.11 8.62 22.9 5E-2 5E-2 5E-2 7.92 4) 36.11 22.58 8E-2 2.78 35.41 1. 04 1. 95 0 0 35.19 20.56 2.21 8.22 21. 3 .15 1E-2 .1 8.7 5) 36.49 22.68 3E-2 2.64 35.53 1. 38 1. 45 0 0 34.29 21. 18 1. 57 7.59 23.05 .23 1E-2 .13 7.74 6) 36.86 22.13 2E-2 2.29 36.56 1. 48 1. 61 0 0 34.27 20.52 1. 77 8.03 23.19 .19 2E-2 2E-2 7.55 7) 36.84 22.69 1E-2 2.73 35.63 1.3 1. 55 0 0 31. 88 19.77 1. 64 9.08 25.97 .17 0 .11 7.85 0 1. 56 3E-2 1.6 5E-2 1. 45 .1 1. 79 .1 1. 26 3E-2 1. 56 2E-2 1. 45 21. 76 20.33 22.54 21. 58 23.05 24.29 22.53 20.63 22.68 23.9 22.83 19.2 22.74 21. 13 1> 37.33 36.47 2) 36.79 35.93 3) 36.25 33.78 4) 38.04 37.4 5) 36.73 36.82 6) 36.07 33.77 7) 37.01 36.05 SUIllllE schwache Diaphthorese 440; 527; 594; 515; 484; 507 -------------------------------------------------------------------------------- SI02 ---------------------- X2 Temperaturen / Grad C; IP = 6 kbar): Granat-Blotlt-Paare berechnete Granat-Blot! t-Paare Xl Paragenese Grl-Bt-Ky-Sl ~ Ms, PI, Qtz schwache Diaphthorese ---------------------S102 A1203 Tl02 I!BO FeO !lnO CaO Na20 K20 Summe -------------------------------------------------------------------------------1> 36.48 20.83 .18 1. 77 34.9 1. 43 4.57 0 0 100.16 35.58 19.47 2.05 9.27 19.68 8E-2 lE-2 .12 9.4 95.66 2) 36.38 21. 62 lE-2 2.52 33.95 2.7 2.63 0 0 99.81 35.58 19.51 2.36 9.21 18.48 7E-2 0 .23 9.19 94.63 3) 36.44 21. 54 1E-2 3.03 35.38 1. 22 2.9 0 0 100.52 35.1 19.69 2.19 9.03 19.4 8E-2 0 9E-2 9.44 95.02 4) 36.25 21. 47 5E-2 2.34 33.73 3.07 3.39 0 0 100.3 34.57 19.78 1. 48 9 18.66 6E-2 3E-2 .16 9.12 92.86 5) 36.07 21. 46 6E-2 2.18 34.34 3.22 2.68 0 0 100.01 34.07 19.7 1. 43 9.47 19.17 9E-2 7E-2 .21 9.15 93.36 6) 36.45 21.5 0 2.39 34.63 3.13 2.14 0 0 100.24 35.27 20.65 1.6 9.81 19.87 8E-2 2E-2 .13 8.29 95.72 Fe 2.36 2.29 2.37 2.28 2.33 2.34 .39 .22 .24 .29 .23 .18 Ca Tl 1E-2 0 0 0 0 0 Na 3E-2 6E-2 2E-2 4E-2 6E-2 3E-2 0 0 0 0 1E-2 0 Ca Fe 2.25 2.28 2.24 2.15 2.25 2.27 2.22 Ca .16 .15 .14 .14 .14 .15 .14 Ti 0 0 0 0 0 0 0 Fe 2.49 2.35 2.47 2.42 2.49 2.5 Ti 0 0 0 0 0 0 0 K 1. 62 1. 37 1. 57 1. 67 1.5 1. 47 1.55 Na 1E-2 1E-2 1E-2 2E-2 3E-2 0 3E-2 0 Ca 0 2E-2 0 0 0 0 BIOTITE der Anal ysengruppe .14 .14 .15 .16 .12 .13 .13 Ca Pyr 6E-2 .1 .11 9E-2 8E-2 9E-2 Tl .23 .27 .25 .17 .16 .18 Al 2.06 2.13 2.17 2.11 2.14 2.17 2.14 SI 3 2.95 2.9 3.02 2.95 2.91 2.96 Pyr 8E-2 8E-2 .1 8E-2 8E-2 8E-2 9E-2 Al .91 .98 1. 07 .92 1. 19 .8 .99 Fe 2.47 2.49 2.61 2.55 2.4 2.82 2.6 Al .89 1. 21 .72 .95 1. 02 .93 .55 Fe 2.88 2.78 2.98 2.68 2.94 2.96 3.37 BtJhermo_X3: Al 2.19 2.12 2.12 2.14 2.14 2.08 2.13 Ti . 17 .17 .15 .19 .13 .18 .16 Pyr .1 8E-2 .11 .11 .1 9E-2 .11 Alm .82 .84 .81 .8 .82 .82 .81 Ilg 1.9 l. 63 2 l. 84 1.72 l. 83 2.1 Tl .21 .19 .24 .25 .18 .2 .19 Iln 1E-2 lE-2 0 1E-2 2E-2 2E-2 2E-2 A2 Y6 28 020 / (OH)4 SI 2.9 2.97 2.95 2.9 2.92 2.95 2.93 Alm .78 .79 .77 .78 .78 .78 .78 <OH)4 !ln 1E-2 lE-2 2E-2 lE-2 1E-2 1E-2 lE-2 X3 Y2 23 012 2.33 . 2.25 2.33 2.16 2.28 2.11 2.12 Kg Alm .77 .76 .77 .74 .76 .77 IOH)4 Iln 1E-2 0 1E-2 0 lE-2 lE-2 Bt_Thermo_X2: A2 Y6 28 020 / !ln .2 .2 .21 .21 .22 .22 .19 Mn 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 9E-2 .1 8E-2 Fe 2.38 2.4 2.35 2.38 2.38 2.44 2.37 Kg 2.09 2.08 2.05 2.08 2.19 2.2 Ilg .29 .23 .32 .33 .31 .27 .32 Ca 2E-2 0 0 0 0 1E-2 1E-2 SI 2.95 2.94 2.93 2.93 2.92 2.94 Grt _TherlllO_X2: X3 Y2 23 012 Al .86 .91 .89 .99 .9 .96 Grt ThermoJ3: - Na 2E-2 lE-2 0 2E-2 0 0 2E-2 Al 1. 99 2.06 2.04 2.04 2.05 2.04 Bt_Thermo_Xl: A2 Y6 28 020 / Mn 9E-2 .18 8E-2 .21 .22 .21 Grt_TherlllO_Xl: X3 Y2 23 012 GRANATE der Analysengruppe K 1. 42 1. 46 1. 23 1. 53 1. 21 1. 62 1. 47 BIOTlTE der Analysengruppe .25 .24 .31 .24 .24 .26 .27 Kg GRANATE der Analysengruppe .. K 1. 81 1. 78 1. 83 1. 81 1. 81 1. 59 BIOTITE der Ana1ysengruppe !lg .21 .3 .36 .28 .26 .28 GRANATE der Analysengruppe Al 2.81 2.72 2.79 2.7 2.78 2.76 1.06 Spess 2E-2 2E-2 2E-2 2E-2 3E-2 3E-2 2E-2 Al 2.62 2.74 3.09 2.59 2.79 2.73 2.68 4E-2 4E-2 5E-2 5E-2 4E-2 4E-2 4E-2 Grass SI 5.38 5.26 4.91 5.41 5.21 5.27 5.32 5E-2 5E-2 4E-2 5E-2 4E-2 5E-2 4E-2 Grass SI 5.39 5.41 5.35 5.37 5.29 5.3 .12 7E-2 7E-2 9E-2 7E-2 5E-2 Grass SI 5.19 5.28 5.21 5.3 5.22 5.24 4.94 Spess 6E-2 6E-2 7E-2 7E-2 7E-2 7E-2 6E-2 Al 2.61 2.59 2.65 2.63 2.71 2.7 Spess 2E-2 6E-2 2E-2 6E-2 7E-2 6E-2 A 1. 63 1.4 1. 58 1. 69 1. 53 1. 47 1. 58 X 2.88 2.84 2.89 2.94 2.9 2.94 2.9 A 1. 46 1. 47 1. 23 1. 55 1. 21 1. 63 1.5 X 2.86 2.87 2.9 2.74 2.85 2.9 2.82 A 1. 84 1. 84 1. 85 1. 85 1. 88 1. 62 2 8 8 8 8 8 8 8 2 8 8 8 8 8 8 8 Y+2 5.09 5.09 5.07 5.04 5.06 5.03 5.06 Y 5.89 5.9 6.18 5.83 6.01 5.92 5.88 Y+2 5.06 5.08 5.07 5.13 5.09 5.08 5.1 2 8 8 8 8 8 8 Y+2 4.94 5 4.97 4.97 4.97 4.98 Y 5.68 5.61 5.67 5.66 5.75 5.85 Y 5.89 5.82 5.94 5.73 5.88 5.94 6.23 X 3.06 2.99 3.05 3.06 3.04 3.01 >- N 0\ t-Paare X4 Paragenese Ort-Bt-Ky t Kr" M" Qtz, PI A1203 X5 Tl02 -------------- t-Paare KgO Paragenese = FeO Temperaturen I Grad C, (P IInO Ort-Bt-Ky 6 kbar): lIa20 M" PI, Qtz CaO t Kr" K20 5ulllll9 658, 636, 677, 501, 484, 496 99.95 96.1 99.96 96.72 99.44 95.36 99.36 94.4 99.95 94.57 100.04 95.21 5umme X7 Paragenese /. Grad C: 3.06 11. 26 3.73 11.62 3.04 11. 44 3.38 12 3.63 10.77 4.13 10.88 4.12 10.68 (P = 4.69 . 16 3.07 .22 4.11 .1 3.53 .11 1. 77 .1 1. 52 6E-2 1. 23 1E-2 0 .28 0 .35 0 .23 0 .36 0 .28 0 .27 0 .21 0 6.86 0 6.49 0 6.23 0 6.25 0 7.27 0 6.07 0 7.25 berechnete Temperaturen I Grad C; (P = 100.63 96.06 101. 12 95.52 98.81 94.28 99.35 93.04 99.77 96.12 100.44 96.88 100.63 96.04 5 kbar) : 575; 571, 525 99.98 96.42 101. 1 93.99 99.4 95.25 5umme starke Chloritisierung 547, 572, 520, 534, 601, 642, 633 3.5 2E-2 3.73 .29 2.59 3E-2 2.85 0 2.42 6E-2 2.59 lE-2 2.71 ~l!-2 Ort-Bt t PI, M" Qtz 6 kbar: 29.41 17.26 29.24 15.69 28.88 15.84 29.1 15.81 33.47 18.63 33.79 18.68 33.69 17.88 TlO2 5102 A1203 lIa20 KgO FeO lInO Cao K20 -------------------------------------------------------------------------------1) 37.04 23.39 6E-2 28.55 2.16 .68 8.1 0 0 36.28 26.09 .3 7.86 18.28 .12 5E-2 .28 7.16 2) 37.19 23.55 8E-2 2.22 29.53 1. 24 7.29 0 0 30.59 20.32 11. 07 8E-2 .84 25.66 3E-2 0 5.4 3) 36.23 23.35 8E-2 28.73 2.1 .6 8.31 0 0 36.44 20.3 1. 69 20.05 9.71 .17 .36 0 6.53 ---------------------- Granat-BlaUt-Paare Temperl1turen berechnete 48-2 1. 62 2E-2 1. 19 7E-2 2.02 3E-2 1. 98 0 1.68 .12 1. 78 lE-2 1. 87 21. 68 20.71 22.66 21. 69 22.07 20.2 22.63 19.36 20.24 21. 14 21. 76 21. 14 22.99 21. 36 1) 38.25 37.89 2) 38.67 37.98 3) 38.05 38.19 4) 37.83 37.17 5) 38.24 36.19 6) 36.53 35.99 7) 35.88 36.73 -------------------------------------------------------------------------------- 5102 -------- Granat-BlaU berechnete 5102 A1203 T102 KgO FeO 1ln0 CaO lIa20 K20 -------------------------------------------------------------------------------20.75 6E-2 1> 37.2 2.98 34.14 3.24 1. 58 0 0 35.18 19.96 2.22 8.6 21.47 .14 28-2 8E-2 6.43 2) 37.45 20.71 4E-2 2.91 33.93 3.17 1. 75 0 0 35.34 20.11 2.54 8.79 21. 14 .14 2E-2 6E-2 8.58 3) 37.12 20.09 5E-2 2.92 34.27 1.91 3.08 0 0 34.64 19.89 2.22 8.41 22.54 .18 6E-2 7E-2 7.35 4) 37.1 19.77 lE-2 2.9 34.75 3.3 1. 53 0 0 35.24 20.51 1. 85 10.79 17.64 .11 68-2 .3 7.9 5) 36.38 5E-2 20.8 2.78 35.01 3.39 1. 54 0 0 35.1 20.79 1.8 10.86 17.54 .13 2E-2 .33 6 6) 37.07 1E-2 21. 41 2.64 34.22 3.22 1. 41 0 0 35.68 1. 75 20.63 10.49 18.27 .14 0 .28 7.97 ------------ ---------- Grall4t-Blati Fe 2.3 2.28 2.33 2.37 2.38 2.3 Ca .13 .15 .16 .13 .13 .12 Tl 0 0 0 0 0 0 lIa 2E-2 1E-2 2E-2 8E-2 9E-2 8E-2 Fe 1. 94 1.9 1. 93 1. 93 2.24 2.25 2.24 Ca .29 .31 .22 .24 .2 .22 .23 Tl 0 0 0 0 0 0 0 Analysengruppe 0 0 0 0 0 0 Ca Na 7E-2 9E-2 6E-2 .1 8E-2 7E-2 5E-2 Fe 1. 88 1. 93 1. 91 1. 32 1. 08 1. 24 K lIa 7E-2 0 0 BIOTlTE der Kg .25 .25 .24 GRANATE der 1. 27 1.2 1. 16 1. 19 1. 36 1. 51 1. 35 K Al 1.97 1. 96 1.92 1.9 1. 99 2.03 51 3 3.01 3.01 3.02 2.95 2.98 Pyr .11 .11 .11 .11 .1 .1 Fe 2.71 2.65 2.87 2.22 2.2 2.28 Kg 1. 94 1. 96 1. 91 2.42 2.43 2.34 Tl .25 .28 .25 .2 .2 .19 Iln 1E-2 18-2 28-2 18-2 1E-2 lE-2 Al 2.02 2.08 2.07 2.11 1. 91 2.04 2.15 51 3.02 3.01 3.04 3 3.06 2.91 2.85 Pyr .12 .15 .12 .14 .14 .16 .15 Tl 0 0 0 Ca 0 0 5E-2 Alm .66 .66 .69 .68 .74 .73 .73 Al 1. 07 1. 22 1.1 .96 1. 01 .97 1. 08 Fe 2.1 1.9 1. 94 1. 97 2.3 2.3 2.19 Kg 2.44 2.51 2.5 <!.67 2.37 2.38 2.33 Tl .17 .12 .22 .22 .18 .19 .2 Iln lE-2 2E-2 1E-2 1E-2 lE-2 0 0 Al 2.17 2.17 2.19 51 2.92 2.91 2.89 Pyr 8E-2 8E-2 8E-2 Al 1. 75 .57 1. 01 .. Fe 2.22 3.37 2.5 Kg 1.7 2.59 2.16 Tl 3E-2 9E-2 .18 lIn lE-2 1E-2 2E-2 Bt_Thermo_X7: A2 Y6 28 020 I (OH)4 IIn 4E-2 8E-2 4E-2 Alm .65 .67 .65 Bt_Thermo_X5: A2 Y6 28 020 I (Of1>4 IIn .31 .2 .27 .23 .12 .1 8E-2 Grt_TherlllfJ_X5: X3 Y2 23 012 Al .88 .85 .85 .95 .97 .98 Ana1ysengruppe .68 .61 .71 Ca Alm .76 .76 .76 .77 .77 .78 Bt _TherlllfJ_X4: A2 Y6 28 020 I (OH)4 IIn .22 .21 .21 .22 .23 .21 Grt _TherlllfJ_X4: X3 Y2 23 012 A1l41ysengruppe Grt_TherlllfJ_X7: X3 Y2 23 012 Ca 0 4E-2 0 0 0 0 0 BIOTITE der Analysengruppe Kg .36 .43 .36 .4 .43 .49 .48 GRAIIATE der 1. 62 1. 64 1. 43 1. 52 1. 53 1. 52 K BIOTlTE der Ana1ysengruppe Kg .35 .34 .35 .35 .33 .31 GRAIIATE der Analysengruppe Al 2.72 3.19 2.56 5pess lE-2 2E-2 lE-2 Al 2.48 2.49 2.39 2.45 2.66 2.7 2.61 5pess .1 7E-2 9E-2 8E-2 4E-2 3E-2 2E-2 Al 2.68 2.7 2.72 2.69 2.72 2.66 5pess 7E-2 7E-2 6E-2 7E-2 7E-2 7E-2 51 5.28 4.81 5.44 Grass .23 .21 .24 51 5.52 5.51 5.61 5.55 5.34 5.3 5.39 9E-2 .1 7E-2 8E-2 6E-2 7E-2 7E-2 Gross 51 5.32 5.3 5.28 5.31 5.28 5.34 4E-2 5E-2 5E-2 48-2 4E-2 4E-2 Gross A 1. 39 1. 08 1. 29 X 2.85 2.87 2.9 A 1. 34 1. 33 1. 22 1. 29 1. 44 1. 58 1.4 X 2.9 2.84 2.78 2.8 2.99 3.06 3.03 A 1. 64 1. 65 1. 45 1.6 1. 62 1.6 X 3 2.98 3.05 3.07 3.07 2.94 2 8 8 8 8 8 8 2 8 8 8 8 8 8 8 Y 5.71 6.63 5.87 8 8 8 Z Y+2 5.09 5.08 5.08 Y 5.79 5.77 5.77 5.83 5.87 5.84 5.8 Y+2 5.04 5.09 5.11 5.11 4.97 4.95 5 Y 5.79 5.75 5.9 5.8 5.81 5.8 H2 4.97 4.97 4.93 4.92 4.94 5.01 IV -.J t-Paare A1203 Ti02 19 llgO Paragenese FeO lInO Cao Grl-Bl t Pt, Ms, Qlz lIa20 K20 5 kbar): .57 .14 .45 .24 .53 .16 .5 .14 .49 .1 0 .14 0 0 0 .16 0 1E-2 0 .11 0 8.93 0 8.36 0 9.15 0 7.37 0 8.51 500: 520: 515: 423: 555 6.72 3E-2 6.9 2E-2 6.78 2H-2 8.76 .12 7.13 2E-2 99.61 93.57 99.81 93.47 99.66 94.23 100.01 95.68 100.09 96.08 Temperaturen / Grad Ci (P = 5 kbar): 382: 379 berechnete Temperaturen / Grad C: (P = 5 kbar) : 590: 472; 537: 505 Granat-Biotit-Paare Xl2 Paragenese Grl-BI t Pt, Ms, Qlz slark diaphlhorilisch ----------------------Si02 A1203 Ti02 llgO FeO lInO CaO lIa20 K20 Summe -------------------------------------------------------------------------------1) 36.99 20.79 3E-2 2.47 31. 92 5.07 2.92 0 0 100.19 36.3 19.31 .58 9.37 22.31 1. 42 .76 0 6.38 96.43 2) 37.15 21. 5 7E-2 2.07 29.88 3.13 6.08 0 0 99.88 31. 41 19.94 .69 12.77 22.87 .39 .71 3E-2 6.88 95.69 3) 37.46 21. 23 6E-2 2.56 30.95 4.28 3.8 0 0 100.34 37.77 20.4 1. 27 10.29 19.46 .22 0 2E-2 9.28 98.71 4) 37.67 20.84 0 2.19 31. 13 5.5 2.99 0 0 100.32 38.68 21. 24 1. 88 8.94 17.89 .14 .14 .12 8.57 97.6 berechnete Granat-Biatit-Paare XlO Paragenese Grl-Bl t PI, Ms, Qlz Slark diaphthorilisch ------------ ----------Si02 A1203 Ti02 llgO FeO lInO Cao lIa20 K20 Summe -------------------------_..:_---------------------------------------------------1) 38.4 20.72 6E-2 1.34 26.53 5.79 7.52 0 0 100.36 36.5 19.06 1. 31 11. 52 19.09 5E-2 1E-2 7E-2 7.61 95.22 2) 38.03 20.91 1E-2 1. 39 28.21 4.37 7.59 0 0 100.51 29.3 20.99 .74 13.65 23 .13 8E-2 0 5.68 93.57 = 29.77 18.21 29.95 18.68 28.91 18.03 28.66 16.97 29.17 19.57 Temperaturen I Grad C; (P 2.47 10.96 2.5 10.56 2.62 11. 27 2.1 12.28 2.4 9.73 berechnete 2E-2 1.4 5E-2 1.58 5E-2 1. 49 .12 1. 23 6E-2 1. 22 24.28 18.43 25.06 18.35 24.23 18.79 23.91 19.64 23.88 18.76 1) 35.78 35.33 2) 34.9 35.68 3) 36.54 35.16 4) 35.96 37.92 5) 36.96 38.06 Summe schwache Chlorilisierung -------------------------------------------------------------------------------- Si02 ---------------------- Granat-Biatl Fe 1. 98 1. 99 1. 91 1.9 1. 92 Ca .57 .58 .57 .74 .6 Ti 0 0 0 0 0 lIa 4E-2 0 4E-2 0 3E-2 Ca 0 0 0 1E-2 0 Fe 1. 76 1. 88 Ca .64 .64 Ti 0 0 lIa 2E-2 0 Fe 2.15 2 2.07 2.09 Ca .25 .52 .32 .25 Ti 0 0 0 0 lIa 0 0 0 3E-2 beginnende K 1. 22 1.35 1. 72 1. 58 Anm: Fe 2.34 2.4 2.3 2.08 2.43 Al 1. 94 1. 96 Pyr .1 .1 .1 8E-2 9E-2 Ti .16 .18 .17 .13 .13 Pyr 5E-2 5E-2 Alm .68 .68 .67 .65 .67 Alm .59 .63 <OH)4 !In lE-2 3E-2 2E-2 lE-2 lE-2 13 Y2 Z3 012 Si 3.05 3.03 llg 2.51 2.42 2.57 2.68 2.16 A2 Y6 Z8 020 / Si 2.84 2.77 2.88 2.85 2.91 Al .83 .47 llg 2.57 3.19 Ti .14 8E-2 !In 0 lE-2 Al 1. 97 2.03 2 1. 97 Al .87 .45 .98 1. 22 des Bt Fe 2.8 2.94 2.36 2.16 Pyr 9E-2 8E-2 .1 8E-2 Ti 6E-2 7E-2 .13 .2 !In .18 5E-2 2E-2 lE-2 A2 Y6 Z8 020/ Si 2.98 2.97 2.99 3.02 llg 2.1 2.93 2.23 1. 93 Bt_Thermo_Xl2: !In .34 .21 .29 .37 Grt_Ther.., _X12: X3 Y2 Z3 012 des Bt Fe 2.39 3.01 (OH)4 Alm .7 .67 .69 .7 Spess .11 7E-2 9E-2 .12 Al 2.53 3.41 Spess .13 9E-2 Al 2.57 2.52 2.63 2.44 2.33 8E-2 .17 .1 8E-2 Grass Si 5.47 4.59 .21 .21 Grass Si 5.43 5.48 5.37 5.56 5.67 .19 .2 .2 .25 .21 Grass Si 5.45 4.83 5.49 5.6 Spess lE-2 lE-2 lE-2 lE-2 lE-2 Al 2.55 3.17 2.51 2.4 Bt_Thermo_Xl 0: A2 Y6 Z8 020 / <OH)4 lIn .39 .29 Grt _Ther"'JI0: Al .77 .8 .75 .95 .96 Chlaritisierung Ca .12 .11 0 2E-2 BIOTlTE der Ana1ysengruppe llg .29 .24 .3 .26 Al 2.27 2.35 2.25 2.23 2.21 Bt_Ther..,_X9: lIn 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 3E-2 Grt _Ther.., _X9: X3 Y2 Z3 012 Chlori tlsierung Ca 0 lE-2 GRAIIATE der Analysengruppe Anm: beginnende K 1. 45 1. 13 BIOTITE der Analysengruppe llg .15 .16 GRAIIATE der Analysengruppe K 1. 75 1. 63 1. 78 1. 38 1. 61 BIOTlTE der Analysengruppe llg .29 .29 .3 .24 .28 GRAIIATE der Analysengruppe A 1. 34 1. 46 1.72 1. 63 X 3.03 2.97 2.98 2.97 A 1. 47 1. 14 X 2.94 2.97 A 1. 79 1. 63 1. 82 1. 39 1. 64 I 2.87 2.89 2.81 2.91 2.83 Z 8 8 8 8 8 Z 8 8 Y 6.01 6.44 5.72 5.52 Z 8 8 8 8 HZ 4.95 5 4.99 4.99 Y 5.93 6.76 Y+Z 4.99 4.99 Y 5.79 5.83 5.81 5.85 5.69 Y+Z 5.11 5.12 5.13 5.08 5.12 •... N 00 Si02 A1203 Ti02 lIgO lInO 25.26 25.63 24.83 24.56 26.55 30.43 36.7 29.83 25.71 25.86 23.6 24.98 28.53 28.72 25.93 25.92 FeO lE-2 0 2E-2 .3 .29 im S-Block Plagioklasanalysen ----------------------------lIgO A1203 Ti02 Si02 Al Ca lIa K Si 6E-2 .12 .61 5E-2 3E-2 0 2E-2 .15 .25 .51 .31 .17 .12 3E-2 .13 7E-2 2E-2 0 2E-2 0 2E-2 0 2E-2 0 .11 7E-2 8E-2 0 0 5E-2 4E-2 0 0•• in Spuren .86 .87 .86 .74 .72 .13 .14 .13 .25 .25 1. 24 1. 22 1. 22 1. 34 1. 33 2.78 2.80 2.80 2.68 2.68 Fe, !In, Fe, Fe, Fe lIg, !In, Ti Ti !In, Ti lIg, lIn, Ti Na .64 .67 .73 .61 0 .01 .05 .06 Ca Si 2.67 2.71 2.69 2.64 Al 1. 36 1. 32 1. 35 1. 38 2E-2 .11 .49 .2 2E-2 0 0 .46 .43 1. 04 3.35 .35 4E-2 lE-2 9E-2 2E-2 .29 .24 .20 .24 SIllIlllI! 89.72 68.41 89.45 88.31 88.01 90.66 91. 55 91 89.19 86.34 89.44 90.97 90.18 89.32 90.08 90.24 0•• 86 86 86 75 74 Summe 13 13 13 25 26 0 1 5 6 Fe lIg, I!n Fe, lIg, !In Fe Fe, 69 73 74 67 31 26 20 26 Or Ab An 99.93 99.96 99.73 99.85 in Spuren 7E-2 .13 .99 1. 22 --- --------- K20 1 1 1 0 0 ----------- Or Ab An ------------ ------------------------------------------------------------------- K Plagioklasana lysen in lIyloni ten der PL -------------------------------------lInO lIa20 CaO lIgO FeO Si02 Al203 Ti02 ----- ---- -- --------- -------- --- -----------------------------------7.47 6.09 .16 0 60.21 25.93 0 0 7.82 5.07 3E-2 lE-2 .16 61. 41 25.33 0 8.43 .12 4.18 60.23 7E-2 .11 25.6 0 7.09 5.06 7E-2 .1 59.28 26.36 2E-2 .65 .01 .01 .01 0 0 K20 Summe lIa20 K20 lInO CaO -----------------------------------100.26 10.06 .12 lE-2 2.85 100.26 .13 2.87 10.15 lE-2 100.33 .12 2E-2 2.8 10.12 7E-2 100.46 5E-2 5.2 8.58 7E-2 99.9 8.34 .1 5.42 .24 .15 .15 .18 .11 .96 1.15 .7 1. 45 8E-2 .11 .26 .41 .37 .31 .33 lIa20 ------------------------------ Cao -------------------------------------------------------------------- 4E-2 0 0 lE-2 5E-2 3E-2 2E-2 3E-2 lE-2 2E-2 23.95 23.48 23.57 25.65 25.38 63.19 63.6 63.65 60.59 60.23 -------------------------------------------- 22.89 20.93 21. 6 21. 52 19.71 21. 25 22.49 20.74 21. 97 20.09 20.08 21. 55 21. 9 21. 86 21. 8 21. 69 15.35 14.96 14.51 15.69 14.7 12.32 6.75 11. 82 12.48 5.62 7.29 15.27 13.7 13.08 15.39 15.05 25.75 26.44 26.9 26.07 26.83 25.63 24.32 27.25 26.72 31 33.89 28.33 25.44 25.17 26.3 27.1 .13 7E-2 .14 4E-2 4E-2 7E-2 .1 .25 7E-2 2.07 .73 6E-2 4E-2 3E-2 9E-2 6E-2 -------------------------------------------------- FeO in lIyloni ten der PL ----------------------------------- Chlori tanalysen It ,";okS;" UUU" ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++" 700 DEFine PROCedure daten ok 710 INPUT"*UU** Daten ok (ja/nein) 720 IF okS="nein" : GO TO 120 730 ENDDEFine PRIllT PR I IT 680 690 100 RElIark *** Granat-Plagioklas-Barometer nach POVELL& HOLLAID1988 *** 110 RElIark --J.metaD.geol., 6, 173-204 --120 WIIIDOW 11, 480,180,16,20 : CLS12 : CLS 130 plagioklas_eingeben 140 granat eingeben 150 daten ok 160 moleniirUche berechnen 170 T_eingeben 180 akt i vi tlIten berechnen 190 K berechnen200 D~uck berechnen 210 DEFine PROCedure plagioklas_eingeben 220 PRIllT" ******nnnn*nn***nnn*nn**nn*n*nn*nn" 230 PRIllT 240 PRIllT" **** GRAIIAT-PLAGIOKLAS-BAROlIllTRIE nn" 250 PRIIT 260 PRIllT" n***nnnn*n*nn*nnn*nnnn****n***nnn" 270 PRIIT 280 IIPUT "PlagioUaszusammensetzung eingeben! == An=";An;" Ab="; Ab;" Or="; Or 290 EID DEFine 300 DEFine PROCedure granat_eingeben 310 PRillT 320 IIPUT ItGranatzusammensetzung eingeben == Pyr="; Pyr;" Alm=" i Alm 330 IIPOT" == Gros="; Gros;" Spes="; Spes 340 EID DEFine 350 DEFine PROCedure molenbrUche berechnen 360 Xan=AnI(An+Ab+Or) 370 X=(Gros+Pyr+Alm+Spes): Igr=GroslX : Ipyr=Pyr/X XalllFAlmiX 380 PRIIT "+++ folgende 1IoienbrUche wurden berechnet : +++" 390 PRIIT 400 PRIIT "Xan = "; Xan;" Xgr = "; Xgr 410 EID DEFine 420 DEFine PROCedure T_eingeben 430 PRIllT 440 IIPUT "T in Grad C eingeben! ";T : T=T+273 450 R=1.986 460 EID DEFine 470 DEFine PROCedure aktivitllten berechnen 480 Mn= « <l+Xan) "2Uan)/4) * HXP« (l-Xan) "2/(R*T»* (2050+9392*Xan» 490 Ggr= EXP«3300-1. 5*T) *<Xpyr"2+Xpyr*Xalm)/ (R*T» 500 Agr= Xgr*Ggr 510 PRillT 520 PRIIT "*n* folgende Aktivitllten wurden berechnet nu" 530 PRIllT "Aan = "'Aan'" Agr = ";Agr 540 EID DEFine ' , 550 DEFine PROCedure K_berechnen 560 K = (Aan/Agr) '3 570 EID DEFine 580 DEFine PROCedure Druck berechnen 590 Psil = -6110 + 21.65*T - 1.33*T*LIl(K) 600 Psll= INT(Psilll00+. 5): Psll=Psll/10 610 Pky = -4640 + 21.74*T - 1.61*T*LIl(K) 620 Pky=IIlT(Pky/l00+.5) : Pky=Pky/l0 630 PRIIT 640 PRIIT "Druck bei Gegenwart von Sillimanit : ** ";Psll;" U" 650 PRIIT "Druck bei Gegenwart von Kyanit : n "; Pky;" U" 660 INPUT" Andere Temperaturabscblltzung (ja/nein) , "; TS 670 IF TS="ja" : GO TO 170 PIAZ '88 '51, '53 10 km eigene Aufnahmen Y.SEIDLEIN DAL 1936, '48, '52, '53, '54 ANDREATTA Quellen: -geologische E'CAMPO- 5 N Übersicht KRISTALLIN •.... o w 1620000 Mylonite Typ 2, spröd- duktil Mylon ite Typ 1, i,w, duktil noch GAUSS-80AGA 'SS [Z] Koordinoten Gl 630 Rumo Tonale TL Peio PL RL Judicarien JL Peio Puster 101 Tonoie Jl Pl Pul Tl - Linie - Judic:arien B R 640 Adomello Bergeil Rieserferner A -l inie -Intrusion ..• -- -- -- Städte • Adamello - Tonal it Tonale - Peio - Ulten - Ser i e Paragneise 660 1120000 N' der Peio-Linie Berggipfel 6. Quarzphyllite D-- --------- ----------------- ------tillillill .•. 650 Pässe 11 ~Flüsse -v.> 132 E'CAMPO- KRISTALLIN N Quellen: ANDREATTA 1936, '''8, 'S2, 'S3, 'S" OAl PIAZ 'SI, 'S3 •. SEIDLEIN '88 eigene Aufnahmen s ---===---==~-~--==---== 10km Pso, ~eql Tona.!J>': . "- .::::::====- --: -::. :. - - - E Engodi".,. f.nlo'.r Tf To..,.,n'en,ter ./ A Adam.llo - B 8.'g~11 • R lti., ••.f~uwr -ln'rUHon JL Judico"." Pl P•• o PuL Pu,'.' lai TL Tonale GZ '620000 Koordinoten -l,n,!!, II nath GAUSS- 80AGA 630 640 650 133 HAUPTFOLIATIONEN UN.D LINEATIONEN IN MYLONITEN s L .:> m,. l.ot B •. 7.01 11 •. 7.0' • • >10.0t • -11.." 1.0' > 10.0 t PL .-12.,. (pro 1.0' dullalbkllq.UUcllel n" ••• 1.0t ••• 7.01 • (pro 45$ 1.0' d••. MaiblNq'dtUcha) .:> ••• >10.0t n _1'5 1.01 7.01 • >10.01 • -60.7' TL • _40.0\ (pro Li" 1.0t ••. l.ot 1.0' ,brllalbl<wJdtU..,ha) 30 51 Foliationen (S umrandet, A 5'20000 660 I I B C 0 S und Lineationen Abstufung 775 26 L 47L 23 L 21S 9L 51 87 S in Teilbereichen 1,3,5,7 E F G H der PL %) 915 515 445 33 S 37L )9 L 16 L 18 L n_27 134 QUARZ-C-TEXTUREN • '" 2.0t • '" ],01 IN MYLONITEN Details und Diskuuion siehe Kap. 7 H Sammeldiagramm PL ' .. " .." ." A .. ... j'" c ...' • ..... ; .. .....i ... j: :-.. -"' • '" • '" 5.01 J.Ot • '" 7.0t 135 E'CAMPO- KRISTALLIN N Quellen: ANDREATT A 1936, '48, '52, '53, '54 DAL PIAZ '51,'53 SEIDLEIN '88 y, eigene Aufnahmen ----1-- 5 10km 40 51 /:} P. TreseorO 30 51 E TF Jl GZ -Intru,ion Judicorien - Pl Peio Pul Puste,lal Tl Tonale -li",," 51 "88 630 '620000 Koordinaten Adomello Bergeil IIjese<fern~ nach GAUSS- 640 BOAGA BI ~ 1.0' • ~ 2.0' • ~ J,o' ...J .... Sammeldiagramm Tl 650 660 20000 SEIDLEIN '88 '51. '53 s -+-__ N 10km ----- eigene Aufnahmen__ Y. DA l PIAZ 1936, ',(8, '52, '53, '5,( ANDREATTA Quellen: - Probenahmepunkte - * ----- • E'CAMPO - KRISTALLIN /' ema. Sterna; t1 MSA - Probe Mikrosondensehliff Sehliffprofil Gesteinsdünnsehliff l::. - " P.o~;. nath GAUSS- BOAGA '620000 ~-_:-:-:: Koordinat.n l::. M.Tonal. P. Tr••••. o _-~i\. 630 ~ ..- ~ .~_.- --=;:::::: .- Tau.rnfen,ter Tf JudicOfien 'eio P\.ntertal Tonol. R Jl PL Pul TL 640 Rie,..,ferner -Intru\ion 8 .llntl! AdomeHo 8e,~11 A • EngodtnH Fe",I., E 650 660 5'20000 138 FOTOTAFELN: Tafel 1 Peio-Linie Fig. I: Kaltdeformierte Quarzlage in Protomylonit der PL, Pso. Cercen. Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren Fig. 2: Umwandlung von Ky zu Ser in Protomylonit der PL; F. Montozzo Fig. 3: Protomylonit der PL (F. Montozzo). Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Antithetische Abschiebungen (F) in Hellglimmerklasten dokumentieren sinistrale Scherung Fig. 4: Anlage von Dehnungsschieferung (ecc) in Mylonit der PL (F. Montozzo). Schnitt parallel L, parallele Polarisatoren. Die Relation zwischen Sund ecc belegt sinistrale Scherung; finite Dehnung zerbrochener Granate parallel L Tafel 2 Peio-Linie Fig. I: Synmylonitische Falten und Schrägquarzregelung in Ultramylonit der PL (F. Montozzo). Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Faltenvergenz und Schrägquarzgefüge zeigen sinistralen Schersinn; scheinbare Umkehr des Bewegungssinnes an spät intrudiertem Quarzgang. Fig. 2: Detail des oben gezeigten Schrägquarzgefüges; die Matrix um die Quarzlage besteht aus Ser und ChI. Fig. 3: Gleiches Gestein wie vorstehend. Sinistral versetzter, synmylonitisch gebildeter Ce-Gang in Ultramylonit der PL (F. Montozzo). Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren Fig. 4: Gleiches Gestein wie vorstehend. Sinistral zerscherter Montozzo); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Hellglimmerklast in Ultramylonit der PL (F. Tafel 3 Peio-Linie Fig. 1: Gleiches Gestein wie vorstehend. Schwache Anlage einer Chi-dekorierten neuen Schieferung (sf) in Ultramylonit der PL (F. Montozzo); Schnitt senkrecht L, parallele Polarisatoren. Das Gefüge zeigt NNW-gerichtete Einengungen an. "X" kennzeichnet den Anschnitt einer sheath fold. Fig. 2: S-C-Relationen und die Beziehungen asymmetrischer Druckschatten um Granate zu den C-Flächen in einem Ultramylonit der PL (S' des Rabbijoches) belegen sinistrale Scherung. Die Gesteinsmatrix besteht aus Ser, Chi und Qtz. Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Fig. 3: Ultramylonit der PL (S' des Rabbijoches), Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Synmylonitische, spät gebildete Ce-Gänge werden boudiniert und sinistral rotiert. Fig. 4: Ultramylonit der PL SW' der F. Montozzo; Schnitt parallel L, parallele Polarisatoren. Die Beziehung zwischen Sund Dehnungsschieferung (ecc) zeigt sinistrale Scherung an. Das Gesteinsgefüge und der variable Rekristallisationsgrad der Matrix zu feinstkörnigem Ser und Chi sowie die unterschiedlich deutliche Einregelung der Fsp- und Glimmerklasten deuten auf eine Entstehung aus Pseudotachyliten hin. 139 Tafel 4 Peio-Linie Fig. I: Ultramylonit der PL (Breitbühel, E' von St. Gertraud i. Ultental); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Die Zweiteilung der kristallographischen Orientierung im Quarzband läßt sich als Folge einer isoklinalen Verfaltung deuten. Am oberen Bildrand Längsschnitt durch eine weitere intrafoliale Falte; deren Schrägquarzregelung bezeugt sinistrale Scherung. Fig. 2: Ultramylonit der PL (Breitbühel); Schnitt senkrecht L, gekreuzte Polarisatoren. Die Anlage einer ChI-dekorierten zweiten Schieferung in dem aus feinstkörnigen Qtz, Ab, Ser und ChI bestehenden Gestein spricht für NW-gerichtete Fig. 3: Ultramylonit Einengungen. der PL (Breitbühel); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Bildung von Czo aus Grt und Cc. Fig. 4: Pseudotachylit (Pt) der PL, SW' der F. Montozzo; Schnitt parallel L, parallele Polarisatoren. Anlage listrischer Abschiebungen, die eine Dehnung des Gesteins parallel L ermöglichen. Die Fsp-Klasten zeigen unterschiedlich deutliche Einregelungen, und auch der Rekristallisationsgrad der bräunlichen Gesteinsmatrix zu Ser und ChI (mit dem Röntgendiffraktometer bestimmt) ist im Schliffbereich variabel. Er geht mit der Anlage einer Foliation einher. Tafel 5 Peio-Linie Fig. 1: Cc-Gänge (dunkel; angefärbt mit Alizarinrot-S) durchschlagen einen kataklastisch deformierten Dol-Mar- mor an der PL; parallele Polarisatoren Tonale-Linie Fig. 2: Mylonit der TL; Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Mehrfach verfaltete Qtz-Bänder in einer aus feinkörnigem Bt, Ser und ChI bestehenden Gesteinsmatrix. Die Schrägquarzregelung spricht für dextrale Scherung. Fig. 3: Stavel-Gneis an der Tl; Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Dynamisch rekristallisiertes getempertes polygonales Quarzpflaster um aufgebrochene Fsp-Klasten; Bruchrisse geöffnet verheilt. Die Geometrie spricht für Öffnung bei dextraler Rotation. und schwach und mit Qtz Fig. 4: Stavel-Gneis an der TL (Val Piana, S' des Val di Peio); Schnitt senkrecht L, gekreuzte Polarisatoren. Bezüglich der S-Fläche (Verlauf von links oben nach rechts unten) symmetrische Fältelungen kompetenter Quarzlagen in feinkörniger Ser-Chl-Matrix. Faltenachsen parallel zur Lineation. 140 Tafel 6 Tonale- Linie Fig. I: Gleiches Gestein wie vorher; Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Falten mit deutlich dextraler Vergenz und finite Streckung von Fsp-Klasten. Fig. 2: Glimmerreicher Mylonit der TL (Val Piana, S' des Val di Peio); Schnitt senkrecht L, gekreuzte Polarisatoren. Offene Fältelungen mit B-Achsen parallel zur Streckungslineation des Gesteins. Fig. 3: Gleiches Gestein wie vorstehend; Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Finite Streckung von Fsp-Klasten parallel zur Lineation; spitzwinklig zu S verlaufende C-Flächen zeigen dextrale Scherung. Fig. 4: Quarzreicher Mylonit der TL E' des Tonalepasses; Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Die Relation von Schrägquarzregelung zu Ser-belegten C-Flächen belegt dextrale Scherung. Tafel 7 Tonale- Linie Fig. I: Adamello- Tonalit E' des Tonalepasses; gekreuzte Polarisatoren. Die Anlage einer deutlichen Foliation (S) in quarzreichen Partien bezeugt die tektonische Überprägung des Gesteins. Fig. 2: Topas-Idioblast in einem Quarzgang im Kontaktbereich des Adamello-Plutons; Wirtsgestein ist ein Ostalpiner St-Grt-Gli-Gneis. Die Mineralisation erfolgte konkordant zu den S-Flächen. Fig. 3: Dol-Boudins (hell) in synmylonisch rekristallisiertem Cc-Marmor der TL E' des Pso. Tonale; parallele Polarisatoren Judicarienlinie Fig. 4: Mylonitischer Gneis an der JL (Kirchbachtal, Proveis); Schnitt senkrecht L, parallele Polarisatoren. Pseudotachylitbildung (Pt) in kataklastischer Scherzone; die Überschiebung des Pseudotachylitbandes ist eine Folge aufschiebender Bewegungen an der JL. Tafel 8 Judicarienlinie Fig. I: Mylonitischer Gneis der JL (Val Lavazze/Proveis); gekreuzte Polarisatoren. Offene Verfaltung und kataklastische Deformation von Quarzlagen; einsetzende Korngrenzrekristallisation des Quarzes. Weitgehende Rekristallisation der Glimmer zu einem feinen Filz aus Ser und ChI; Serizitisierung der Feldspäte. Fig. 2: Protomylonitischer Gneis der JL (Val Lavazze); Schnitt senkrecht L, parallele Polarisatoren. Mikroüberschiebungen belegen ESE-gerichtete Aufschiebungen an der JL. Fig. 3: Mylonit der JL (Kornigi, NE' von Proveis); Schnitt senkrecht L, parallele Polarisatoren. Anlage konjugierter shear-bands. Die stärker ausgeprägte Richtung (a) spricht für (bezügI. des Bildausschnittes) dextralen Transport, was Aufschiebungen an der JL entspricht. Fig. 4: "Mylonit"/Kataklasit der JL (Kirchbachtal/Proveis); Schnitt senkrecht L, parallele Polarisatoren. Weitgehend ungeregelte PI-und Qtz-Klasten in feinkörniger Ser-Chl-Matrix; undeutliche Anlage einer Foliation parallel zur Bildlängsseite. 141 Tafel 9 Judicarienlinie Fig. I: Duktil deformierter Mylonit der JL (Kornigi, NE' von Proveis); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Vollständige dynamische Rekristallisation der Quarzlagen; asymmetrische shear bands sprechen für sinistrale Scherung Fig. 2: Gleiches Gestein wie vorstehend; Schnitt senkrecht L, parallele Polarisatoren. Fig. 3: Südalpiner Kalkstein an der JL (Alta Guardia); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Feinkörniger Kalklutit mit erkennbaren Bioklasten; drei Generationen von Ce-Gängen (a, b, c) werden infolge sinistraler Bewegungen an der JL progressiv rotiert. Rumo-Linie Fig. 4: Protomylonitischer Gneis der Rumo-Linie SW' des Val di Bresimo; Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Kataklastische Scherzone mit Pseudotachylitbildung; Spröddeformation von Qtz und Fsp sowie Rekristallisation der Phyllosilikate zu feinkörnigem Ser und ChI. Tafel 10 Kristallin N' der PL Fig. I: Feinkörniger Zweiglimmer-Gneis N' der PL (Val Montozzo, SW' von Peio); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren Fig. 2: Gleiches Gestein wie vorstehend; Schnitt senkrecht L, gekreuzte Polarisatoren. Knickfalten mit Faltenachsen parallel zur Streckungslineation. Fig. 3: Lepidoblastischer Grt-Chl-Ms-Gneis N' der PL (Pso. Cercen); Schnitt parallel L, gekreuzte Polarisatoren. Asymmetrische Kleinfalten mit Transport parallel L, sinistraler Bewegungssinn. Fig. 4: Gleiches Gestein und gleiche Schnittlage wie vorstehend; parallele Polarisatoren. Tafel 11 Kristallin N' der PL Fig. I: Präalpiner St-Idioblast in St-Grt-Gli-Gneis N' der PL (W' von Al Fontanino, Val di Rabbi); gekreuzte Polarisatoren. Randliehe retrograde Umwandlung des St zu Ser; eingeschlossene Erzspindeln (Ilm ?) zeigen eine überwachsene alte Foliation. Fig. 2: Feinkörniger Grt-Amph-Gneis N' der PL (L. Corvo, N' des Rabbijoches); Schnitt parallel L, parallele Polarisatoren. Die Amphibolprismen sind mit ihren Längsachsen parallel zur Gesteinslineation geregelt. Kristallin S' der PL Fig. 3: Paragenese Grt-Kfs-Ky Fig. 4: Paragenese Grt-Ky-St in grobkörnigem Gneis S' der PL (Ilmenspitze); parallele Polarisatoren in grobkörnigem Gneis S' der PL (S' des Pso. Cercen); gekreuzte Polarisatoren 142 Tafel 12 Kristallin S' der PL Fig. 1: Überwachsung idiomorpher Granate durch Albit/Oligoklas-Blasten (Karspitze S' des Rabbijoches). Fig. 2: Andalusitwachstum in Sil-Fibrolithen di Bresimo); parallele Polarisatoren. Fig. 3: St-Überwachsung satoren Fig. 4: Crd-Idioblast in Sil-Grt-Bt-Gneis um Grt in Ky-St-Grt-Gneis in grobkörnigem in Zweiglimmer-Fsp-Gneis S' der PL (zentrales Ultenkristallin. S' der PL SW: des Val S' der PL (Val Lavazze. SW' von Proveis); parallele Polari- Gneis S' der PL (Ilmenspitze); gekreuzte Polarisatoren. Tafel 13 Kristallin S' der PL Fig. 1: Orientierte Qtz-Kfs-PLgekreuzte Polarisatoren Verwachsung in granatführendem granoblastischem Fig. 2: Gleiches Gestein wie vorhergehend; Wachstum von Ms-Idioblasten Scherzone in granoblastischem Gneis; gekreuzte Polarisatoren. Fig. 3: Andalusitwachstum larisatoren. auf Kosten von Ky in St-Ky-Zweiglimmergneis Gneis S' der PL (Ilmenspitze); im Bereich einer feinkörnigen hT- S' der PL (Pso. Cercen); gekreuzte Po- E E .....• ....• . ' .. E E ..;t o -' , (V "/'f-, .~ .. I IfY' I" , ,. / 4 ~I '" . 'I "'~ ) ~ l..;t o E E ..::t ~ ,..~" j o •• \ ; GöTTINGER I: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11: 12: 13: 14: 15: 16: 17: 18: 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 27: 28: 29: 30: ARBEITEN ZUR GEOLOGIE UND PALÄONTOLOGIE GROOS, Helga (1969): Mitteldevonische Ostracoden zwischen Ruhr und Sieg (Rechts rheinisches Schiefergebirge). - 110 S., 48 Abb., 3 Tab., 20 TaL, 8 Beil. DM 12,50 GRIMM, Arnulf (1969): Die Grundwasserverhältnisse im Raum Kassel (Nordhessen) unter besonderer Berücksichtigung der Hydrochemie. - 143 S., 23 Abb., 8 Tab., I TaL, 21 Beil. DM 20,00 FÜTTERER, Dieter (1969): Die Sedimente der nördlichen Adria vor der Küste Istriens. - 57 S., 25 Abb. DM 6,60 GEISSLER, Horst (1969): Zur Stratigraphie und Fazies der Finnentroper Schichten sowie zur Ökologie ihrer Fauna (Mittlere Givet-Stufe, nordöstliches Sauerland, Rheinisches Schiefergebirge). - 67 S., 31 Abb., 4 Tab., I TaL DM 11,20 H. MARTIN-Festschrift (1970): VIII + 166 S., 41 Abb., 4 Tab., II TaL DM 20,00 SCHMIDT, Albert (1970): Geologische und petrologische Untersuchungen im Grenzbereich Weiler Schiefer/Gneis von Urbeis (Schuppenzone von Lubine/Vogesen). - 31 S., 6 Abb., 2 TaL DM 6,80 PA UL, Josef (1970): Sedimentgeologische Untersuchungen im Limski kanal und vor der istrischen Küste (nördliche Adria). - 75 S., 43 Abb., 25 Tab. DM 10,80 DANIELS, Curt H. v. 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Schmallenberg und Girkhausen). - 106 S., 4 TaL DM 18,40 UFFENORDE, Henning (1972): Ökologie und jahreszeitliche Verteilung rezenter benthonischer Ostracoden des Limski kanal bei Rovinj (nördliche Adria). - 121 S., 41 Abb., 5 Tab., 12 TaL DM 18,80 GROOTE-BIDLINGMAIER, Michael v. (1974): Tektonik und Metamorphose im Grenzbereich DamaraPrädamara, südwestlich Windhoek (Südwestafrika). - 80 S., 50 Abb. DM 15,20 FAUPEL, Jürgen (1974): Geologisch-mineralogische Untersuchungen am Donkerhoek-Granit (KaribibDistrict, Südwestafrika). - 95 S., 48 Abb., 8 Tab., 2 Beil. DM 17,20 ENGEL, Wolfgang (1974): Sedimentologische Untersuchungen im Flysch des Beckens von Ajdovscina(Slowenien). - 65 S., lI Abb., I Tab., 3 TaL DM 14,40 FAUPEL, Myrsini (1975): Die Ostrakoden des Kasseler Meeressandes (Oberoligozän) in Nordhessen. - 77 S., 3 Abb., I Tab., 13 TaL DM 22,00 RIBBERT, Karl-Heinz (1975): Stratigraphische und sedimentologische Untersuchungen im Unterkarbon nördlich des Oberharzer Diabaszuges (NW-Harz). - 58 S., 19 Abb., 2 Tab. DM 12,80 NIEBERDlNG, Franz (1976): Die Grenze der zentralen Granitzone südwestlich Otjimbingwe (KaribibDistrict, Südwestafrika): Intrusionsverband, Tektonik, Petrographie. - 78 S., 7 TaL DM 15,60 (IN AR, Cemil (1978): Marine Flachwasserfazies in den Honseler Schichten (Givet-Stufe, Lüdenscheider Mulde, Rechtsrheinisches Schiefergebirge). - 77 S., 28 Abb., 4 Profile, II Taf. DM 16,40 LIESCHE, Stefan (1980): Die tektonische Gesteinsdeformation im Gebiet des Latroper Sattels und der Wittgensteiner Mulde im östlichen Rheinischen Schiefergebirge. - 89 S., 7 Taf. DM 17,20 HEINRICHS, Till (1980): Lithostratigraphische Untersuchungen in der Fig Tree Gruppe des Barberton Greenstone Belt zwischen Umsoli und Lomati (Südafrika). - 118 S., 42 Abb., 13 Tab. DM 20,00 VIETH, Jutta (1980): Thelodontier-, Acanthodier- und Elasmobranchier-Schuppen aus dem Unter-Devon der Kanadischen Arktis (Agnatha, Pisces). - 69 S., 27 Abb., 10 TaL DM 22,80 VOLLBRECHT, Axel (1981): Tektongenetische Entwicklung der Münchberger Gneismasse (Quarzkorngefüge- Untersuchungen und Mikrothermometrie an Flüssigkeitseinschlüssen). - 122 S., DM 21,00 SAUERLAND, Ulrike (1983): Dacryoconariden und Homocteniden der Givet- und Adorf -Stufe aus dem Rheinischen Schiefergebirge (Tentaculitoidea, Devon). - 86 S., 17 Abb., 7 TaL DM 16,80 HENN, Albrecht H. 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