MEDIZIN Rissbedingte Netzhautablösung – ein ophthalmologischer Notfall Nicolas Feltgen, Peter Walter ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund: Die rissbedingte Netzhautablösung ist der häufigste visusbedrohende retinologische Notfall mit einer Inzidenz von 1/10 000, was in Deutschland jährlich circa 8 000 neuen Ablatiofällen entspricht. Ohne Behandlung droht das betroffene Auge zu erblinden. Methode: Selektive Literaturübersicht Ergebnisse: Die typischen Symptome einer rissbedingten Netzhautablösung sind Wahrnehmen von Blitzen, Rußregen oder einer „dunklen Wand“. In den meisten Fällen führt eine Degeneration des Glaskörpers zur Rissbildung in der Netzhaut. In epidemiologischen Studien konnten als wichtigste Risikofaktoren Myopie und eine erfolgte Kataraktoperation identifiziert werden. Am häufigsten sind Menschen in der sechsten und siebten Lebensdekade betroffen. Ein Patient mit einer rissbedingten Ablatio ist ein Notfall und sollte noch am selben Tag augenärztlich untersucht werden. Therapeutisch wird die Eindellung der Bulbuswand, die Entferung des Glaskörpers (Vitrektomie) oder eine Kombination beider Verfahren angewendet. Die anatomischen Erfolgsraten betragen 85–90 %. Nach Vitrektomie entwickelt sich in mehr als 70 % eine Linsentrübung. Je früher sich ein symptomatischer Patient beim Augenarzt vorstellt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Makula noch anliegt und die Sehschärfe erhalten werden kann. Schlussfolgerung: Die rissbedingte Ablatio ist eine der wichtigsten Notfallindikationen der Ophthalmologie und erfordert eine umgehende Konsultation eines Augenarztes. ►Zitierweise Feltgen N, Walter P: Rhegmatogenous retinal detachment—an ophthalmologic emergency. Dtsch Arztebl Int 2014; 111(1–2): 12–22. DOI: 10.3238/arztebl.2014.0012 nter einer Netzhautablösung versteht man die Trennung der neurosensorischen Netzhaut von ihrer Unterlage, dem retinalen Pigmentepithel. Die Trennung der beiden neuroektodermalen Schichten erfolgt innerhalb des Spalts, der durch die embryonale Augenbechereinstülpung vorgegeben ist (e1). Die Netzhautablösung wird als Ablatio oder synonym als Amotio bezeichnet. Es werden drei Ablatioformen unterschieden: ● Am häufigsten ist die rissbedingte (rhegmatogene) Form, der ein Netzhautriss ursächlich zugrunde liegt, durch welchen verflüssigter Glaskörper unter die Netzhaut gelangt (Grafik). ● Daneben gibt es die deutlich seltenere traktive Ablatio, bei der Narbenstränge die Netzhaut von der Unterlage abziehen, zum Beispiel fibrosierende Proliferationsmembranen im Rahmen einer diabetischen Retinopathie und ● die sehr seltene exsudative Ablatio, die durch eine Schrankenstörung verursacht wird, zum Beispiel im Rahmen von intraokularen Tumoren oder exsudativen Gefäßerkrankungen. Häufigste Ursache einer rissbedingten Ablatio ist die degenerative Veränderung des Glaskörpers. Dieser besteht zu 98 % aus Wasser und wird durch Kollagenfibrillen stabilisiert, die mit zarten Ausläufern auch in die oberflächlichen (inneren) Netzhautschichten einstrahlen (1, e2). Physiologische Degenerationen im Glaskörpergrundgerüst sind bereits innerhalb der ersten Lebensjahre nachweisbar (e3, e4). Schließlich kommt es zu einer Verdichtung der Kollagenfibrillen, was zur Wahrnehmung von beweglichen Punkten und Flusen, den sogenannten Mouches volantes führen kann (e1). Der kontinuierliche Elastizitätsverlust schreitet solange fort, bis sich der Glaskörper von der Netzhaut löst (Abbildung 1a). Dieser Prozess wird als „hintere Glaskörperabhebung“ bezeichnet. Im Rahmen dieser akuten Ablösung des Glaskörpers besteht die Gefahr der durchgreifenden Rissbildung in der Netzhaut insbesondere dann, wenn der Glaskörper punktuell mit der Netzhaut verbunden bleibt und mit seinem U 3 Punkte cme Teilnahme nur im Internet möglich: aerzteblatt.de/cme Universitäts-Augenklinik Göttingen: Prof. Dr. med. Feltgen Universitäts-Augenklinik Aachen: Prof. Dr. med. Walter 12 Definition Unter einer Netzhautablösung versteht man die Trennung der neurosensorischen Netzhaut von ihrer Unterlage, dem retinalen Pigmentepithel. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 MEDIZIN Eigengewicht daran zieht (Abbildung 1b). Da sich der Glaskörper in der Regel zunächst am hinteren Pol bis zum sogenannten Äquator ablöst, wirkt dort eine besonders starke Zugkraft auf die Netzhaut ein. Als Äquator wird der Übergang der zentralen in die periphere Netzhaut bezeichnet (Grafik, Abbildung 1a, und 2). Am Äquator ist die Netzhaut am dünnsten (0,18 mm versus 0,23 mm im Zentrum) (e5), was die Prädilektion für Netzhautlöcher bei Zugwirkung erklärt (Grafik, Abbildung 2 und 3). Jeder 5. Patient mit akuter hinterer Glaskörperabhebung entwickelt ein Netzhautforamen (e6). Die Inzidenz einer rissbedingten Ablatio beträgt in der europäischen Allgemeinbevölkerung circa 1/10 000, was in Deutschland jährlich circa 8 000 neuen Ablatiofällen entspricht (2, e7, e8). Am häufigsten sind Patienten zwischen 55 und 70 Jahren betroffen. Das Risiko einer Netzhautablösung am zweiten Auge beträgt innerhalb eines Jahres zwischen 3,5 und 5,8 %, innerhalb von vier Jahren 9–10 % und ist damit der häufigste Risikofaktor (2). Es gibt typische Risikofaktoren, die die Gefahr einer rissbedingten Ablatio erhöhen. Dazu gehören vor allem eine Kurzsichtigkeit, eine Kataraktoperation und ein Trauma. Bei diesen Risikofaktoren werden punktuelle und besonders feste Glaskörper-Netzhaut-Adhäsionen für die höhere Ablatioinzidenz verantwortlich gemacht (2). GRAFIK Lernziele Der Leser soll nach der Lektüre des Beitrags ● die möglichen Symptome einer Netzhautablösung deuten können ● die therapeutischen Möglichkeiten kennen und ● die Regeln der Nachsorge und der postoperativen Besonderheiten anwenden und beachten können. Methodik der Literaturrecherche Die Literatursuche erfolgte in PubMed, Embase und dem Cochrane-Register unter folgenden Begriffen: retinal detachment – rhegmatogenous retinal detachment – scleral buckling – vitrectomy – risk factors. Daraus wurde eine selektive und (nach Ansicht der Autoren) repräsentative Auswahl erstellt. Myopie Eine Kurzsichtigkeit bis −3 Dioptrien (D) vervierfacht das Risiko einer Netzhautablösung. Beträgt die Myopie mehr als −3 D, so ist das Ablatiorisiko sogar verzehnfacht. Eine Myopie führt auch zu einer früheren Glaskörperverflüssigung, weshalb eine Ablatio bei myopen Inzidenz Die Inzidenz einer rissbedingten Ablatio beträgt in der europäischen Allgemeinbevölkerung circa 1/10 000, was in Deutschland jährlich circa 8 000 neuen Ablatiofällen entspricht. Am häufigsten sind Patienten zwischen 55 und 70 Jahren betroffen. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 Schematische Skizze eines Auges. Die anatomischen Strukturen sind mit Pfeilen oder farblich markiert. a) normales Auge mit intaktem Glaskörper. b) Auge mit rissbedingter Netzhautablösung. Durch den Glaskörperzug entsteht ein Netzhautriss, durch den entstehenden Spalt dringt Flüssigkeit unter die Netzhaut und löst diese ab. Patienten in der Regel früher auftritt als bei Patienten ohne Brechkraftfehler (3, e8–e11). In unterschiedlichen Studienkollektiven hatten circa 50 % aller Patienten mit rissbedingter Ablatio eine Myopie (e12, e13). Der Risikofaktor Myopie ist auch deshalb besonders relevant, weil immer mehr Kinder eine Myopie aufweisen (4, e14), heutzutage ist jeder dritte erwachsene Europäer myop (e14). Myopie Eine Kurzsichtigkeit bis −3 Dioptrien (D) vervierfacht das Risiko einer Netzhautablösung. Beträgt die Myopie mehr als −3 D, so ist das Ablatiorisiko sogar verzehnfacht. 13 MEDIZIN Höheres Ablatiorisiko durch Voroperation a Abbildung 1a: Makroskopischer Blick in einen Bulbus, der an beiden Seiten eröffnet wurde, so dass man hindurch sehen kann. H, Hornhaut; GK, Glaskörper; Ä, Äquator; *, Linse (durch den Fixationsprozess ist die Transparenz verloren), Pfeile: Grenze des nach vorne verlagerten Glaskörpers (Quelle: Prof. Dr. Peter Meyer, Kantonsspital Basel, Schweiz). Ein weiterer Risikofaktor für eine rissbedingte Ablatio ist die Kunstlinsenoperation. Durch eine Kataraktoperation verflüssigt sich der Glaskörper schneller, wodurch die höhere Ablatioinzidenz erklärt werden kann. Sechs Jahre nach einer Kataraktoperation ist das Ablatiorisiko um den Faktor 7 erhöht, mit zunehmender postoperativer Dauer steigt es weiter an (e15). Das Risiko nach einer unkomplizierten Kataraktoperation eine rissbedingte Netzhautablösung zu erleiden, beträgt ungefähr 1/1 000 (2). Der Anteil der kataraktoperierten Patienten im Kollektiv der Patienten mit Ablatio beträgt etwa 30 % (3, 5–7, e16, e17). In Deutschland werden jährlich circa 650 000 Kataraktoperationen durchgeführt (8). Aufgrund der demografischen Entwicklung ist nach den bisherigen Daten zu erwarten, dass der Anteil der Patienten mit Ablatio nach Kunstlinsenoperation in den kommenden Jahren zunehmen wird (8). Andererseits wurde die Kataraktchirurgie in den vergangenen Jahren technisch wesentlich verfeinert, so dass von den früheren Zahlen nur schwer auf zukünftige Effekte geschlossen werden kann. Das erhöhte Risiko einer Netzhautablösung sollte zwar bei der präoperativen Aufklärung berücksichtigt werden, es sollte aber nicht dazu führen, dass bei gegebener Indikation auf eine Kataraktoperation verzichtet wird. Trauma Abbildung 1b: Makroskopischer Blick auf eine Glaskörper-Netzhauttraktion, bei der kein Netzhautloch entstanden ist. Weißer Pfeil: Traktionsstrang des Glaskörpers (Traktion); schwarzer Pfeil, Glaskörperanheftungsstelle an der Netzhaut (Adhärenz); *, Retinales Gefäß (Quelle: Prof. Dr. Peter Meyer, Kantonsspital Basel, Schweiz). Beim stumpfen Bulbustrauma kann es durch die plötzliche Beschleunigung des Glaskörpers zu einem großflächigen Ausriss der Netzhaut im Bereich der Glaskörperbasis sehr weit außen in der Peripherie kommen, es können aber auch kleine Löcher am Augenhintergrund entstehen. Der Anteil der traumatisch verursachten Ablationes ist mit circa 0,2/10 000 Einwohnern vergleichsweise gering (2). Augenärzte werden zudem öfter mit der Frage konfrontiert, ob myopen Gebärenden oder Patientinnen nach Netzhautablösung zu einer natürlichen Entbindung geraten werden kann, oder ob in dieser Konstellation ein Kaiserschnitt erfolgen sollte. Diese Frage kann mittlerweile klar beantwortet werden: Weder die Myopie, noch eine bereits durchgestandene rissbedingte Ablatio sprechen bei anliegender Netzhaut gegen eine natürliche Entbindung (9, e18). Nicht abschließend geklärt ist die Diskussion, ob die orale Einnahme von Fluocinolonen (vor allem Ciprofloxacin) häufiger zu einer Ablatio führt. In einer kanadischen Datenbankstudie ist ein 5-fach höheres Auftre- Risiko nach Kataraktoperation Sechs Jahre nach einer Kataraktoperation ist das Ablatiorisiko um den Faktor 7 erhöht, mit zunehmender postoperativer Dauer steigt es weiter an. Myope Gebärende Weder die Myopie, noch eine bereits durchgestandene rissbedingte Ablatio sprechen bei anliegender Netzhaut gegen eine natürliche Entbindung. b 14 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 MEDIZIN ten während der Medikamenteneinnahme im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beschrieben worden (10). In der 8-jährigen Beobachtungszeit (2000–2007) wurde eine Kohorte von knapp 1 Millionen Menschen ausgewertet. 4 384 erlitten im Beobachtungszeitraum eine Netzhautablösung. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe (n = 43 840), hatten 3,3 % in der Ablatiogruppe versus 0,6 % in der Kontrollgruppe Fluocinolone eingenommen. Erklärt wird dieser mögliche Effekt durch eine schnellere Glaskörperverflüssigung mit konsekutiver Rissbildung. Prospektive Studien zu dieser Fragestellung existieren nicht. Bisher reichen die Daten aber selbst bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Ablatioentstehung nicht aus, um von der Behandlung mit Fluocinolonen abzuraten. Die Patienten sollten aber über die möglichen Risiken aufgeklärt werden. Klinik und Untersuchung Patienten beschreiben zumeist bereits vor Eintreten der eigentlichen Netzhautablösung abnorme Sehwahrnehmungen. Das können neu aufgetretene Trübungen sein, die als Spinnennetze oder Fäden beschrieben werden, manchmal auch als Mückenschwarm. Gelegentlich werden Lichtblitze wahrgenommen, die sich bei Blickbewegungen provozieren lassen. Manchmal fällt es Patienten schwer, diese Phänomene in das eine oder andere Auge zu lokalisieren. Tritt dann die eigentliche Netzhautablösung auf, nehmen die Patienten einen mehr oder weniger grauen Schatten wahr, selten ist dieser Schatten ganz schwarz. Im Gegensatz zur Glaskörpertrübung ist dieser Schatten bei Augenbewegungen unbeweglich. Erreicht die Netzhautablösung das Sehzentrum oder wird die optische Achse bedeckt, kommt es zu einer erheblichen Sehverschlechterung. Gelegentlich treten durch Gefäßeinrisse Glaskörperblutungen auf, die dann ihrerseits wieder zu einer Sehverschlechterung führen können. Bei der Augenhintergrunduntersuchung (Funduskopie) wird die gesamte Netzhaut vom hinteren Pol bis zur Ora serrata untersucht. Man erkennt eine Netzhautablösung dabei an einem dünenartigen konvexen Aspekt bei mobiler Netzhaut, wobei das verursachende Loch häufig entdeckt werden kann (Abbildung 2, 3). Die Lochsuche kann sich aber auch schwierig gestalten. Gerade bei Zustand nach Kataraktoperation werden in circa 5–20 % der Fälle die sehr kleinen und peripheren Löcher präoperativ übersehen (e19, e20). Die visuellen Symptome werden von aufmerksamen Patienten meistens rasch bemerkt, aber nicht immer Erste Symptome Patienten beschreiben zumeist bereits vor Eintreten der eigentlichen Netzhautablösung abnorme Sehwahrnehmungen. Das können neu aufgetretene Trübungen sein, die als Spinnennetze oder Fäden beschrieben werden. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 Abbildung 2: Fundusskizze bei Ablatio mit Hufeisenforamen temporal oben. Die Pfeile kennzeichnen die Ablatiogrenze. blau, Ablatiofläche; rot, anliegende Netzhaut; Ä, Äquator; Ora, Ora serrata; M, Makula; P, Papille; * Hufeisenforamen mit Blick auf die unter der Netzhaut liegende Aderhaut. richtig oder zumindest dringlich eingeordnet. Bei Erstvorstellung ist die Makula bei der Mehrzahl der Patienten abgelöst, die Prognose damit ungünstig (11–13, e21). Schätzungen zufolge stellen sich zwischen 50 bis 70 % der Patienten deshalb zu spät vor, weil ihnen die typischen Ablatiosymptome unabhängig vom Bildungsgrad nicht bekannt waren (e22, e23). Deshalb ist gerade die Information von Risikopatienten besonders bedeutsam. Behandlungsmethoden Die typische Behandlung der Netzhautablösung erfolgt durch den mechanischen und narbigen Verschluss sämtlicher Netzhautlöcher. Die Erkenntnis, dass der Lochverschluss zur Behandlung der Netzhautablösung unerlässlich ist, geht auf Jules Gonin zurück (e24–e27). Prinzipiell stehen heutzutage verschiedene Verfahren zur Verfügung, die auch in Kombination angewendet werden können: Laserkoagulation oder Kryokoagulation (Vereisung) zur Narbeninduktion und eindellende Verfahren oder chirurgische Glaskörperentfernung (Vitrektomie) zum Lochverschluss. Bei der Laserko- Funduskopie Man erkennt eine Netzhautablösung in der Funduskopie an einem dünenartigen konvexen Aspekt bei mobiler Netzhaut, wobei das verursachende Loch häufig entdeckt werden kann. 15 MEDIZIN Abbildung 3: Netzhautablösung mit 2 Hufeisenforamina. F, Foramen; D, Lochdeckel; *, Brückengefäß, das den Deckel noch an der Spitze stabilisiert; Pfeile, Löchränder agulation wird das Laserlicht durch die Pupille in das Auge geleitet. Die Laserenergie wird im retinalen Pigmentepithel absorbiert, was zu Hitzeentstehung (circa 60 °C) und einer Koagulationsnekrose führt (e28, e29). Bei der Kryokoagulation wird mit einem Kältestift (circa −80 °C) der Augapfel von außen bis zur Netzhaut durchfroren. Bei beiden Verfahren entsteht nach wenigen Tagen eine Narbe, die sich aber nur dann ausbilden kann, wenn die Netzhaut der Unterlage anliegt. Eine alleinige Narbeninduktion durch Laser- oder Kryokoagulation der Netzhautlöcher ist deshalb nur bei anliegender Netzhaut zur Prophylaxe der Ablatio sinnvoll, bei abgehobener Netzhaut aber im Ablatioareal nicht mehr möglich. Bei der operativen Versorgung kommen skleraeindellende Verfahren und die Vitrektomie zum Einsatz. Hierbei wird ebenfalls die Laser- oder Kryokoagulation für den dauerhaften Lochverschluss verwendet, mit Hilfe der operativen Verfahren wird die Netzhaut hierfür zunächst angelegt. Für beide operative Verfahren existieren Daten aus neueren randomisierten und prospektiven klinischen Studien. 16 cher durch Aufnähen eines Schaumstoffschwämmchens (sogenannte Plombe) auf die Sklera reduziert (14) (Abbildung 4). Bei bestimmten Lochkonfigurationen oder multiplen Löchern kann auch eine zirkuläre Eindellung mit einem Silikonband, einer sogenannter Cerclage erfolgen, die um den Augapfel gelegt wird. Wenn die Zugwirkung auf die Löcher durch die Eindellung aufgehoben ist, absorbiert das retinale Pigmentepithel die subretinale Flüssigkeit, und die Netzhaut legt sich innerhalb weniger Tage wieder an. Je nach Ausgangssituation kann mittels skleraeindellender Verfahren eine Erfolgsrate von circa 85–90 % Anlegerate mit einer Operation erreicht werden (11, 13, 15–17, e30–e32). Häufige Komplikationen der skleraeindellenden Chirurgie sind die Verformung des Augapfels mit Refraktionsänderungen, wobei diese bei Plomben im klinischen Alltag kaum relevant sind, sondern nur bei der Cerclage eine Rolle spielen (e33, e34). Weiterhin werden anfängliche Bulbusbewegungsstörungen und Doppelbilder in circa 15% beschrieben (18). Selten hingegen ist die Infektion der Plombe (0,3 % [e35]) oder eine Durchwanderung nach innen (< 0,01 % [14]). In den allermeisten Fällen verlieren sich die anfänglichen Beschwerden nach wenigen Tagen bis Wochen, so dass sowohl Plomben, als auch Cerclagen in der Regel nicht mehr entfernt werden. Skleraeindellende Verfahren Nach genauer Lokalisation aller Netzhautlöcher und Markierung auf der Sklera werden die Löcher mit einer Kryopexiesonde zur Narbeninduktion behandelt. Anschließend wird der Zug des Glaskörpers auf die Lö- Vitrektomie Bei der Glaskörperoperation (Vitrektomie) wird zunächst der für die Netzhautablösung verursachende Glaskörper entfernt, anschließend die subretinale Flüssigkeit mit Hilfe einer schweren Tamponade (Perfluordekalin oder Perfluorcarbon) verdrängt, das Netzhautloch vernarbend behandelt (Laser oder Vereisung) und der Augeninhalt durch einen Glaskörperersatz (Tamponade) ersetzt (Abbildung 5). Der Glaskörperersatz soll die Netzhaut mindestens so lange auf der Unterlage andrücken, bis eine feste Narbe um das verursachende Netzhautloch entstanden ist. Als Glaskörperersatz kann entweder ein Luft-/Gasgemisch oder eine Silikonöltamponade gewählt werden. Ein Luft-/Gasgemisch wird in der Regel bei einfacheren Situationen gewählt (zum Beispiel Loch oben). Der Vorteil des Luft-/Gasgemischs besteht darin, dass es absorbiert wird und nicht wieder entfernt werden muss. Der Nachteil liegt in der postoperativen Expansion (durch Erwärmung und Zufuhr von Stickstoff aus dem Blut) mit der Gefahr der Druckdekompensation, so dass die Patienten geografische Hö- Operative Versorgung Bei der operativen Versorgung kommen skleraeindellende Verfahren und die Vitrektomie zum Einsatz. Hierbei wird ebenfalls die Laser- oder Kryokoagulation für den dauerhaften Lochverschluss verwendet. Vitrektomie Hierbei wird der verursachende Glaskörper entfernt, dann die subretinale Flüssigkeit mit einer schweren Tamponade verdrängt, das Netzhautloch vernarbend behandelt und der Augeninhalt durch einen Glaskörperersatz (Tamponade) ersetzt. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 MEDIZIN henänderungen meiden sollten. Dazu gehören Bergüberquerungen, vor allem aber Flugreisen. Zudem führt ein Luft-/Gasgemisch zu einer enormen Brechkraftänderung von circa −50 Dioptrien (e36). Die häufigsten verwendeten Gase sind Schwefelhexafluorid (SF6), Perfluorethan (C2F6) und Perfluorpropan (C3F8). Die Verweildauer der Gase hängt von dem verwendeten Gas, dem injizierten Volumen und dem Augeninnendruck ab. Im Mittel verbleiben die Gase zwischen 14 Tagen (SF6) und zwei Monaten (C3F8) (e37, 19). In komplizierteren Situationen kann auch Silikonöl als Tamponade verwendet werden. Der Vorteil des Öls besteht in der Tamponadenstabilität ohne Expansion, der Nachteil erklärt sich dadurch, dass es wieder operativ entfernt werden muss. Zudem führt Öl zu einer Brechkraftänderung von circa + 6 Dioptrien, was ein unscharfes Sehen bedeutet. Bei der Vitrektomie werden ebenfalls Anlegeraten von circa 85–90 % berichtet (1, 5, 11, 13, 16, 17, 20, e30–e32). Häufige Komplikationen sind die Linsentrübung innerhalb eines Jahres in 77 % (13) sowie zusätzliche und durch den Eingriff erzeugte Netzhautlöcher in bis zu 17 % (21). Als seltene Komplikationen gilt eine Blutung in den Glaskörperraum bei etwa 1 % (22) oder eine Entzündung des Augeninneren bis hin zur Endophthalmitis, die aber sehr selten ist (< 0,01 %) (22). Die technische Weiterentwicklung der minimal-invasiven trokargeführten Vitrektomie (Abbildung 5) hat keinen Einfluss auf die Endophthalmitisrate (e38–e40), reduziert aber die Rate iatrogener Netzhautlöcher um den Faktor 4 (21, e41). Trotzdem werden sowohl die klassische Methode, als auch die minimal-invasive Methode heute parallel angewendet, weil eine abschließende Beurteilung der Vor- und Nachteile noch nicht möglich ist. Die Eingriffe können sowohl mit einer retrobulbären, lokalen Anästhesie, als auch in Allgemeinnarkose durchgeführt werden, wobei gerade bei den skleraeindellenden Verfahren die Allgemeinnarkose vorzuziehen ist. Erwähnenswert ist der unbedingte Verzicht der Lachgasnarkose, falls Luft-/Gasgemische als intraokulare Tamponade verwendet werden, da sonst der Augeninnendruck extrem stark ansteigt, was eine Erblindung nach sich ziehen kann (19, e42, e43). Abbildung 4: Plombe unter Doppelforamen. Der Lochrand ist durch die Vereisungsbehandlung weißlicher als die restliche Netzhaut. Die von außen auf die Sklera aufgenähte Plombe ist indirekt als Vorwölbung (Dellung) der Netzhaut von innen zu sehen. Für die postoperative Nachsorge existiert kein starres Schema, das sich auf jeden Patienten anwenden lässt. In den ersten postoperativen Wochen werden die Patienten befundabhängig häufiger augenärztlich unter- sucht. Besonders bedeutsam sind hier die ersten sechs Wochen, in denen die meisten Komplikationen auftreten. Eine relevante Komplikation nach operativem Eingriff stellt die Narbenreaktion der Netzhaut dar. Bei der sogenannten proliferativen Vitreoretinopathie (PVR) bilden sich fibrotische Membranen auf, unter oder innerhalb der Netzhaut, die zu einer Versteifung und mechanischen Verkürzung der Netzhaut mit Abhebung von der Skleraunterlage führen (e1). Die Gefahr einer postoperativen PVR liegt unabhängig vom Verfahren bei etwa 15 % und ist bei jüngeren Patienten und fortgeschrittenem Ausgangsbefund stärker ausgeprägt (Literaturabgaben schwanken zwischen 7 und 55 %) (Tabelle) (13, e44, e45). Bei einer PVR-Reaktion fehlen die typischen Symptome „Blitze und Rußregen“, die das Korrelat der vertikalen Glaskörpertraktion auf die Netzhaut darstellen. Falls die PVR-Reaktion die Netzhaut aber zentrumsnah ablöst, beschreiben die Patienten wieder einen erneuten Schatten und einen Visusverlust (e46). In der postoperativen Phase sind die Patienten durch lokale Beschwerden (Schwellung, Rötung, Schmerzen am Auge), durch die Visusreduktion bei Tamponade Nachteil des Luft-/Gasgemisches bei der Vitrektomie Druckdekompensation sollte vermieden werden. Patienten sollten keine geografische Höhenänderungen vornehmen. Dazu gehören Bergüberquerungen, vor allem aber Flugreisen. Postoperative Besonderheiten In den ersten postoperativen Wochen werden die Patienten befundabhängig häufiger augenärztlich untersucht. Besonders bedeutsam sind hier die ersten sechs Wochen, in denen die meisten Komplikationen auftreten. Nachsorge und postoperative Besonderheiten Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 17 MEDIZIN Stadiengerechte Behandlung und Studien a b Abbildung 5: Vitrektomie bei Ablatio. a) Blick auf das äußere Auge mit den 3 Zugängen. 1: Zugänge für Vitrektom und Licht, 2: Zugang für die intraokulare Flüssigkeit. b) Intraokulare Situation: Die Netzhaut liegt wieder an, im Zentrum wurde schwere Flüssigkeit (Perfluordekalin) eingefüllt, mit deren Hilfe die Netzhaut intraoperativ an die Unterlage angelegt werden kann. Die weißen Pfeile kennzeichnen den Rand der Flüssigkeitsblase. Der schwarze Pfeil zeigt auf das Netzhautloch. und durch die erforderliche Applikation von Augentropfen eingeschränkt. Der vorübergehende (Tamponade) oder dauerhafte (Schaden an Makula oder Sehnerv) Verlust der räumlichen Sehfähigkeit bereit vielen Patienten innerhalb der ersten Wochen gerade bei Naharbeit Probleme. Dieser Umstand sollte bei der Wiedereingliederung in den Alltag berücksichtigt und besprochen werden. Rissbedingte Foramen bei anliegender Netzhaut Ein zufällig entdecktes Netzhautloch ohne Ablatio muss nicht immer behandelt werden. 18 Veränderungen oder rissbedingtes Foramen bei anliegender Netzhaut Ein zufällig entdecktes Netzhautloch ohne Ablatio muss nicht immer behandelt werden. Umstritten ist die Interpretation der verfügbaren Daten bei peripheren Netzhautdegenerationen, die traditionell als Risikofaktor für eine Ablatio gelten. Hauptvertreter ist die gitterförmige Veränderung („lattice degeneration“). Eine „lattice degeneration“ kommt in circa 7 % der Normalbevölkerung vor, bei Ablatiopatienten wird sie in bis zu 46 % beobachtet (2, e47, 23, 24). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus einer asymptomatischen „lattice degeneration“ eine Ablatio entwickelt liegt aber unter 1 %, weshalb mittlerweile von einer generellen prophylaktischen Laserkoagulation abgeraten wird. Eine Ausnahme besteht, wenn Risikofaktoren bestehen, die eine Ablatio begünstigen (Zustand nach Trauma, Ablatio des anderen Auges, positive Familienanamnese) (25). In einem Cochrane Review aus dem Jahr 2012 wird aber besonders auf die geringe Evidenz der verfügbaren Daten und die Schwierigkeit hingewiesen, daraus verlässliche Empfehlungen abzuleiten (e48). Findet man hingegen beim symptomatischen Patienten mit noch anliegender Netzhaut Löcher, die mit einem erhöhten Ablatiorisiko vergesellschaftet sind, ist eine Laserkoagulation entsprechend den publizierten Behandlungsempfehlungen durchzuführen (25, e49, e50). Rissbedingtes Foramen mit Ablatio Die operative Versorgung von Ablatiopatienten hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Während früher hauptsächlich eindellend operiert wurde, überwiegt mittlerweile der Anteil der Glaskörperoperationen (26, 27, e51–e53). In vergleichenden Studien konnte belegt werden, dass beide Methoden weiterhin ihre Berechtigung und klare Indikationen haben, aber auch simultan oder sukzessiv kombiniert werden können (13, 16, 26, 28–30, e52). Neben der persönliche Erfahrung des Operateurs mit dem einen oder anderen Verfahren hängt die Wahl des Operationsverfahrens hauptsächlich vom Ausgangsbefund ab (24): Bei der im Folgenden dargestellten einfachen Ausgangssituation eignet sich die Buckelchirurgie eher als die Vitrektomie: ● nicht voroperiertes Auge mit eigener Linse (phak) (14–17, 31–33, e54) ● gut erkennbares und nicht zu großes Loch (12, 34) ● keine oder wenig PVR-Reaktion (12, 16, 34) ● guter Einblick. Rissbedingtes Foramen mit Ablatio Während früher hauptsächlich eindellend operiert wurde, überwiegt mittlerweile der Anteil der Glaskörperoperationen. Studien belegen, dass beide Methoden ihre Berechtigung und klare Indikationen haben. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 MEDIZIN TABELLE Wichtigste anatomische und funktionelle Parameter der bisher publizierten randomisierten und prospektiven Studien nach Linsenstatus Autor Jahr Design Anzahl Patienten (n) OP-Verfahren (Vitrektomie/ eindellend) Follow-up (Monate) primäre Anlagerate (Vitrektomie/ eindellend in % [p]) finale Anlagerate (Vitrektomie/ eindellend in % [p]) Visus stabilisiert oder verbessert (Vitrektomie/ eindellend in % [p]) postoperative PVR Vitrektomie/ eindellend in % [p]) Linsenstatus: phak Azad (36) 2007 RCT 61 30/31 6 80/81 [0,95] 100/100 97/94 [0,57] 10/0 [0,07] Koriyama (37) 2007 RCT 46 23/23 36 91/91 [1,0] 100/100 100/91 [0,15] 9/4 [0,55] Heimann (13) 2007 RCT 415 207/209 12 64/64 [0,99] 97/97 [0,98] 75/88 [0,001]* 16/12 [0,25] Linsenstatus: pseudophak/aphak Ahmadieh (28) 2005 RCT 225 99/126 6 63/68 [0,38] 92/85 [0,11] 65/67 [0,75] 35/29 [0,34] Sharma (38) 2005 RCT 50 25/25 6 84/76 [0,48] 100/100 96/96 [1,0] 4/20 [0,08] Brazitikos (29) 2005 RCT 150 75/75 12 95/83 [0,02]** 99/95 [0,17] 97/95 [0,41] 4/5,3 [0,7] Heimann (13) 2007 RCT 265 132/133 12 72/53 [0,002]** 96/93 [0,43] 86/81 [0,26] 15/23 [0,12] Dargestellt sind die wichtigsten anatomischen und funktionellen Parameter aus publizierten randomisierten und prospektiven Studien nach Sinn et al. (31). In der oberen Hälfte wurden phake Patienten, in der unteren Hälfte pseudophake/aphake Patienten untersucht. Blau (*) sind signifikante Unterschiede zugunsten der eindellenden Operationsmethode, rot (**) sind signifikante Unterschiede zugunsten der Vitrektomie dargestellt. RCT= Randomisierte kontrollierte Studie. Diese Situation besteht in fast der Hälfte aller Ablatiopatienten (5). Ein Viertel aller Patienten stellt sich hingegen mit einem bereits komplizierten Ausgangsbefund vor (5). In diesen Fällen ist die Vitrektomie den skleraeindellenden Verfahren überlegen (e55). Dank einer randomisierten und prospektiven europäischen Studie (SPR-Studie) liegen mittlerweile belastbare Daten vor, um die Therapiefrage bei den restlichen Patienten nach Kataraktoperation zu beantworten: Bei einer Ablatio nach Linsenoperation (sogenannte Pseudophakieablatio) ist die Vitrektomie den skleraeindellenden Verfahren in den meisten Fällen überlegen (13, 35). Bei eigener Linse schnitten die skleraeindellenden Verfahren in Bezug auf die Reoperationsrate besser ab (e31) weshalb der Linsenstatus die Therapiewahl beeinflusst. In der Tabelle sind die wichtigsten anatomischen und funktionellen Parameter der bisher publizierten randomisierten und prospektiven Studien nach Linsenstatus getrennt dargestellt (31). Eine wichtige Frage und immer wieder Anlass auch zu juristischen Auseinandersetzungen ist der Zeitpunkt der operativen Versorgung. Grundsätzlich ist die Operation einer Netzhautablösung zeitkritisch, da Gewichtung Bei einer Ablatio nach Linsenoperation (sogenannte Pseudophakieablatio) ist die Vitrektomie den skleraeindellenden Verfahren in den meisten Fällen überlegen. Zeitpunkt der Operation Die Operation einer Netzhautablösung ist zeitkritisch, da es mit zunehmender Dauer der Trennung der Photorezeptoren vom retinalen Pigmentepithel zu strukturellen Veränderungen der Netzhaut kommt. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 19 MEDIZIN es mit zunehmender Dauer der Trennung der Photorezeptoren vom retinalen Pigmentepithel zu strukturellen Veränderungen der Netzhaut kommt, die mit funktionellen Einschränkungen einhergehen können. Die mittlere abschließende Sehschärfe von Patienten mit präoperativ anliegender Makula entspricht ungefähr dem präoperativen Wert, während sie bei Patienten mit abgelöster Makula im Mittel nur 0,1–0,2 beträgt (39). Damit ist Lesen von normalem Zeitungstext nicht mehr möglich (Visus hierfür etwa 0,5). Daraus folgt, dass ein Fortschreiten der Netzhautablösung in die Makula verhindert werden muss. In der Literatur sind nur wenig Daten verfügbar, die Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit der Progression einer Ablatio zulassen (e56, e57). Diese Angaben hängen aber von vielen Parametern ab: Eine Ablatio in der oberen Hälfte mit großem Hufeisenforamen hat in der Regel einen aggressiveren Verlauf als eine Ablatio in der unteren Hälfte mit kleinen Rundlöchern und noch großteils anliegendem Glaskörper, wie sie zum Beispiel bei jungen Myopen häufiger zu finden ist. Rezente Studien weisen darauf hin, dass die operative Versorgung einer Ablatio situationsabhängig (zum Beispiel Gerinnungshemmung) geplant werden kann, auch weil eine Versorgung im Notdienst mit einer höheren Komplikationsrate verbunden ist (39, 40, e57). Oft kann durch strikte Lagerung des Patienten auf die Seite des verursachenden Loches eine Abflachung erreicht werden, wodurch der operative Eingriff einfacher wird (e57). Ist die Makula bereits abgelöst, so kann die Operation in den folgenden Tagen geplant werden (40). Ausblick Um die operative Versorgung weiter zu verbessern, wird zur Zeit in einer prospektiven, randomisierten Multizenterstudie an deutschen netzhautchirurgischen Zentren mit Unterstützung eines Kompetenznetzwerks für klinische Studien in der Retinologie (retina.net) untersucht, ob sich für die schwierige Gruppe der Patienten mit Ablatio nach Kataraktoperation eine Kombination aus skleraeindellender Methode und Vitrektomie besser eignet als die alleinige Vitrektomie. Erste Ergebnisse werden im Jahr 2014 erwartet. Interessenkonflikt Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht. Manuskriptdaten eingereicht: 3. 6. 2013, revidierte Fassung angenommen: 9. 9. 2013 LITERATUR 1. Mitry D, Fleck BW, Wright AF, Campbell H, Charteris DG: Pathogenesis of rhegmatogenous retinal detachment: predisposing anatomy and cell biology. Retina 2010; 30: 1561–72. 2. 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Nicolas Feltgen Universitäts-Augenklinik Robert-Koch-Straße 40 37075 Göttingen [email protected] Zitierweise Feltgen N, Walter P: Rhegmatogenous retinal detachment—an ophthalmologic emergency. Dtsch Arztebl Int 2014; 111(1–2): 12–22. DOI: 10.3238/arztebl.2014.0012 @ Mit „e“ gekennzeichnete Literatur: www.aerzteblatt.de/lit0114 The English version of this article is available online: www.aerzteblatt-international.de Weitere Informationen zu cme Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung zertifiziert. Die erworbenen Fortbildungspunkte können mit Hilfe der Einheitlichen Fortbildungsnummer (EFN) verwaltet werden. Unter cme.aerzteblatt.de muss hierfür in der Rubrik „Persönliche Daten“ oder nach der Registrierung die EFN in das entsprechende Feld eingegeben werden und durch Bestätigen der Einverständniserklärung aktiviert werden. Die 15-stellige EFN steht auf dem Fortbildungsausweis. Wichtiger Hinweis Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist ausschließlich über das Internet möglich: cme.aerzteblatt.de Einsendeschluss ist der 30. 3. 2014 Einsendungen, die per Brief oder Fax erfolgen, können nicht berücksichtigt werden. Die Bearbeitungszeiten der folgenden cme -Einheiten sind: – „Diagnostik und Therapie der Zöliakie“ (Heft 49/2013) bis zum 9. 3. 2014 – „Das fiebernde Kind“ (Heft 45/2013) bis zum 9. 2. 2014 – „Akute Vergiftungen“ (Heft 41/2013) bis zum 12. 1. 2014 21 MEDIZIN Bitte beantworten Sie folgende Fragen für die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung. Pro Frage ist nur eine Antwort möglich. Bitte entscheiden Sie sich für die am ehesten zutreffende Antwort. Frage Nr. 1 Frage Nr. 6 Wie häufig ist eine rissbedingte Netzhautablösung in der Bevölkerung? a) 1/1 000 000 b) 1/100 000 c) 1/10 000 d) 1/1000 e) 1/100 Welche Symptome können Hinweis auf eine drohende Netzhautablösung sein? a) Blitzen und Rußregen b) Schmerzen c) Schwindel d) Doppelbilder e) verzerrtes Sehen Frage Nr. 2 Frage Nr. 7 In welchem Alter erleiden die Patienten typischerweise eine rissbedingte Netzhautablösung? a) 15–30 Jahre b) 35–50 Jahre c) 55–70 Jahre d) 75–90 Jahre e) 95–105 Jahre Wie wird eine Netzhautablösung in der Regel diagnostiziert? a) Computertomographie b) hochauflösende Magnetresonanztomographie c) Funduskopie d) Röntgen-Übersicht Schädel e) optische Kohärenztomographie Frage Nr. 3 Welches ist die typische Therapie bei Vorliegen einer rissbedingten Netzhautablösung? a) Abwarten und Kontrolle b) Kopfseitenlage und körperliche Ruhe c) Bewegungstherapie und Lesen d) Skleraeindellende Verfahren und/oder Glaskörperoperationen e) systemische Gabe von Fluocinolonen Frage Nr. 8 Wodurch entsteht eine rissbedingte Netzhautablösung hauptsächlich? a) Durch ein Glaukom (grüner Star) b) Durch eine hintere Glaskörperabhebung c) Durch eine Linsentrübung d) Durch eine Hornhauttrübung e) Durch eine Schwangerschaft Frage Nr. 9 Frage Nr. 4 Welches ist der häufigste ophthalmologische Risikofaktor? a) Myopie b) Herpes dendritica c) Keratokonus d) Iritis e) retinale Durchblutungsstörung Welche Maßnahme führt am ehesten dazu, dass eine Netzhautablösung frühzeitig entdeckt wird? a) monatliche augenärztliche Kontrolle b) 3-monatliche augenärztliche Kontrolle c) prophylaktische Laserung aller Netzhautdegenerationen d) regelmäßiges Tragen von Sehhilfen (Brille, Kontaktlinse) e) Information des Patienten über die Symptome einer Netzhautablösung Frage Nr. 10 Frage Nr. 5 Welches ist der häufigste Risikofaktor, wenn bereits ein Auge betroffen war? a) Amyloidose b) viraler Infekt c) Herpes zoster d) Fibromyalgia rheumatica e) bekannte Netzhautablösung am anderen Auge 22 Wie groß ist das mittlere Sehvermögen nach rissbedingter Netzhautablösung mit Makulabeteiligung (Angabe in üblichen Dezimalzahlen, wobei 1,0 die durchschnittliche volle Sehschärfe darstellt)? a) Blindheit bis 0,1 b) 0,1–0,2 c) 0,3–0,4 d) 0,6–0,8 e) 1,0 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 111 | Heft 1–2 | 6. Januar 2014 MEDIZIN Rissbedingte Netzhautablösung – ein ophthalmologischer Notfall Nicolas Feltgen, Peter Walter eLITERATUR e1. Naumann G: Pathologie des Auges. 2nd ed. Berlin: Springer; 1997. e2. Sebag J: Anatomy and pathology of the vitreo-retinal interface. Eye (London, England) 1992; 6: 541–52. e3. Sebag J: Age-related changes in human vitreous structure. Graefe’s archive for clinical and experimental ophthalmology = Albrecht von Graefes Archiv fur klinische und experimentelle Ophthalmologie 1987; 225: 89–93. e4. Sebag J: Ageing of the vitreous. Eye (London, England) 1987; 1: 254–62. e5. Apple DJ, Naumann GO: Spezielle Pathologie der Retina. In: Naumann GO, ed. Pathol Auges. 1st edition, Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag 1980: 577–667. e6. Coffee RE, Westfall AC, Davis GH, Mieler WF, Holz ER: Symptomatic posterior vitreous detachment and the incidence of delayed retinal breaks: case series and meta-analysis. Am J Ophthalmol 2007; 144: 409–13. e7. 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