Kliniken der Stadt Köln gGmbH Patienteninformation Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Vitreomakuläres Traktionssyndrom, Makulafältelung, Makulaloch bei Ihnen wurde ein vitreoretinales Traktionssyndrom, Makulaloch oder eine Makulanarbe mit Fältelung der Makula festgestellt. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Erkrankung im Bereich des hinteren Glaskörpers und der zentralen Netzhaut. Letztere entspricht, verglichen mit einer Fotokamera, dem lichtempfindlichen Chip oder Film des Auges. Wenn dieser Film fehlerhaft ist, kann das Auge keine guten Bilder liefern. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die typischerweise nach dem 60. Lebensjahr auftritt und bei der die Netzhaut nicht mehr glatt der Unterlage aufliegt. Stellen Sie sich ein Tischtuch vor, welches nicht glatt gebügelt, sondern faltig und geknittert ist. Soll dieses Tischtuch nun als Leinwand dienen, so sind die darauf projizierten Bilder alle verfälscht und verzerrt. Genau so sehen Sie die von der betroffenen Netzhaut entworfenen Bilder. Die Makulafältelung und das Makulaloch entwickeln sich meist sehr langsam. Die schleichende Sehverschlechterung kann lange Zeit unbemerkt bleiben. Vitreoretinales Traktionssyndrom, Makulafältelung, Makulaloch Allgemeine Information Diagnose: Zur Diagnostik gibt es verschiedene Verfahren. Sie werden je nach Krankheitsbild und Verlauf eingesetzt. Untersuchung des Augenhintergrundes: Hierbei schaut der Arzt mit Hilfe von Lupen oder anderen optischen Hilfsmitteln Ihre Netzhaut direkt an. Aus den Befunden lässt sich schon oft eine Diagnose ableiten. Das Makulaloch (Makulaforamen) oder die Makulafältelung (Makulapucker) sind Erkrankungen, bei denen der Film im Auge nicht glatt liegt, sondern gewellt ist. Daher sehen Sie auch Wellen und verzerrte Bilder mit diesem Auge. Diese schlechte Abbildungsqualität kann nicht mit einer Brille ausgeglichen werden. Optische Kohärenztomographie: Therapiemöglichkeiten Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das mittels eines speziellen Lasers einen optischen Querschnitt der Netzhautstruktur darstellt. Krankhafte Veränderungen und Narben auf der Netzhaut werden so sichtbar. Beim vitreomakulären Traktionssyndrom und kleinen Makulalöchern kann mit einem Medikament (Ocriplasmin), das in das Auge injiziert wird, eine Verbesserung der Sehschärfe und eine Verminderung des Verzerrtsehens erreicht werden. Bei größeren Makulalöchern und bei Narben auf der Netzhautmitte sollte eine Operation- eine Parsplana-Vitrektomie - erfolgen. Dabei wird zunächst mit feinen, ins Auge eingeführten Instrumenten der gesamte Glaskörper entfernt. Anschließend werden die zum Verzerrtsehen führenden Membranen von der Netzhautoberfläche abgeschält. Danach wird das Auge mit Wasser, Luft oder einem Gas als Glaskörperersatz gefüllt. Erfolgsraten: Fluoreszenzangiographie: Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Ihnen ein Farbstoff (Fluoreszein) in eine Armvene gespritzt wird. Dieser Farbstoff kann dann mit Hilfe einer speziellen Kamera im Auge sichtbar gemacht werden. Es kommen sowohl die normalen als auch krankhafte Gefäße zur Darstellung. Eine Makulanarbe und ein Makulaforamen zeichnen sich durch diskrete Leckage (Flüssigkeitsaustritt) im Bereich der Netzhautmitte aus. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Mehrheit der Patienten nach einer Operation ein besseres Sehvermögen hat als Patienten ohne Operation. Risiken der Ocriplasmin und Pars-PlanaVitrektomie: Durch die Eingabe von Ocriplasmin in den Glaskörperraum kann es vorübergehend zu Schwebeteilchen vor dem Auge kommen. Durch die Vitrektomie (Glaskörperentfernung) wird häufig die Entstehung oder das Fortschreiten einer Linsentrübung (Katarakt) begünstigt, selten kann sich die Netzhaut ablösen, sehr selten kann eine Infektion ausgelöst werden. Rückbildung des Verzerrtsehens: Die Rückbildung des Verzerrtsehens ist ein langsamer Prozess, der sich bis zu 8 Monate hinziehen kann. Ihr Gehirn muss die neuen Bilder richtig interpretieren lernen, so dass die Netzhaut ohne Narben für Sie unter Umständen zunächst schlechtere Bilder liefert, als Sie das erwarten. Bitte seien Sie geduldig, dies ist ganz normal. Hinweise nach der Operation Nach einer Glaskörperentfernung (Vitrektomie) sollten sie auf folgende Symptome achten: - Schatten auf dem Auge, - Lichtblitze im Auge - schwarze Flocken („Russregen“). Diese Symptome können Zeichen einer beginnenden Netzhautablösung sein. Deshalb sollten Sie sich, wenn Sie solche Phänomene beobachten, umgehend bei einem Augenarzt vorstellen. Endotamponade (Luft-Gas) Wenn Gas im Auge ist, dürfen Sie nicht fliegen oder plötzlich in große Höhen (>400 m) wechseln (Bergwandern, -steigen, Alpinski, Passfahrten, Flugzeug). Kontakt: Kliniken der Stadt Köln gGmbH Klinik für Augenheilkunde Krankenhaus Merheim Ostmerheimer Strasse 200 51109 Köln Tel.: 0221-8907-0 Fax: 0221-8907-3972 eMail: [email protected] Die Informationen in diesem Flyer wurden mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Medizinisches Wissen unterliegt aber einem ständigen Wandel, weswegen sich auch die Beurteilung des dargestellten Krankheitsbildes ändern kann.