47 1.4.3 Hypothalamus-Hypophysen-Zona fasciculata - Medi

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1.4.3 Hypothalamus-Hypophysen-Zona fasciculata-Achse
Stress stimuliert. Daher ist es ein wichtigerTeil
der Stressantwort des Körpers. Daneben fördern auch die Zytokine Interleukin-1, TNF-α
und Interleukin-6 die Ausschüttung von Cortisol, was zeigt, dass das Immunsystem mit den
Glucocorticoiden in Verbindung steht.
Wirkungen des Cortisols
Als lipophiles Hormon modifiziert Cortisol die
Transkription seiner Zielzellen und wirkt damit
eher langfristig. Dabei kannst du dir als Faustregel merken, dass Cortisol in der Peripherie
(Fettgewebe und Muskulatur) katabol und in
der Leber anabol wirkt.
Wirkung auf
­Transkription
Fazit
Muskulatur
Induktion
–– Aminotransferasen
–– Proteolyseh
–– Proteinbio­
synthesei
–– erhöhte Freisetzung
von Aminosäuren
als Substrate für die
Leber
Fett­
gewebe
Induktion
–– Lipase
–– Lipolyse h
–– erhöhte Freisetzung
von Glycerin und
Fettsäuren für Leber
Leber
Induktion
–– PyruvatCarboxylase
–– PEP-Carboxykinase
–– Fructose-1,6bisphosphatase
–– Glucose6-phosphatase
–– Gluconeogenese h
–– Glykogensynthese h
–– Blutzuckerspiegel h
–– Verlängerung und
Verstärkung der
Glukagon- und
Adrenalinwirkung in
der Leber
Tab. 10: Cortisolwirkungen­
Durch die Induktion von Aminotransferasen
wird die Proteolyse der Muskulatur beschleunigt. Die freigesetzten Aminosäuren werden
ans Blut abgegeben, wodurch ihr Plasma­
spiegel steigt.
www.medi-learn.de
Im Fettgewebe steigt der Durchsatz der Lipo­
lyse, wodurch vermehrt Fettsäuren und Glycerin für die Leber bereitgestellt werden.
In der Leber wird die Transkription von Enzymen der Gluconeogenese gesteigert. Die entstehende Glucose führt zu einem Anstieg des
Blutzuckers, weshalb die Hormone der Zona
fasciculata auch als Glucocorticoide bezeichnet werden. Auch die Neubildung von Glykogen ist aufgrund des erhöhten Substratangebots durch den peripheren Katabolismus
beschleunigt.
Was den Stoffwechsel angeht, unterstützt Cortisol also die Wirkungen der Katecholamine
und des Glukagons. Da ist es verständlich, dass
Glucocorticoide die Synthese von Katecholaminen fördern. „Glucos“ wirken damit also antagonistisch zum Insulin: Sie hemmen die periphere Glucoseaufnahme und -verwertung.
Hinzu kommen die antiinflammatorischen
­Wirkungen der Glucocorticoide. Diese resultieren aus
–– einer Hemmung der Leukozytenfunktion
und der Lymphozytenvermehrung,
–– der Hemmung der Synthese von Interleukinen,
–– der Synthese von Lipocortin g hemmt
Phospholipase A2 (s. 1.8.5, S. 64) und
–– einer Hemmung der COX2 (s. 1.8.5, S. 64).
1
Übrigens …
Die antiinflammatorische
Komponente des Cortisols wird mit Hilfe von
Cortisolderivaten (Prednisolon, Dexamethason)
therapeutisch genutzt. Ein
Beispiel ist die Immunsuppression bei
Autoimmunerkrankungen und Organtransplantationen sowie zur Therapie
von Leukämien. Doch Vorsicht! Bei zu
langer Therapie greift der katabole Effekt auch auf die Knochen über und es
kommt zu Osteoporose.
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