Pädiatrie Schilddrüsenerkrankungen Fetale Schilddrüsenfunktion: - Thyroxin steigt im fetalen Blut bis zur Geburt an Frühgeborene weniger Tyroxin als Reifgeborene - TSH ab 20. SSW konstant gleicher Richtwert für Frühchen und Reifgeborene - TSH und Schilddrüsenhormone passieren Plazenta nicht bei Hypothyreose des Feten, Therapie durch Schilddrüsenhormonsubstitution an Mutter nicht möglich - Jod, Thyreostatika, Propanolol und TSI plazentagängig - Jodmangel der Mutter Jodmangel des Kindes Jodmangelstruma des Kindes Schwangere müssen ausreichend Jod zu sich nehmen - Wolff-Chaikoff-Effekt : große Mengen an Jod (Kontrastmittel, Vaginalspülung) können die Schilddrüse des Kindes hemmen Hypothyreose Hypothyreose: - primäre Hypothyreose TSH erhöht, Schilddrüsenhormone erniedrigt o angeboren anatomische Dysgenesie • häufigste Ursache (80-90%) • ektope Schilddrüse (aufgrund Maldeszensus) z.B. am Zungengrund, bildet zu wenig Schilddrüsenhormone • Athyreose bzw. Dysplasie, Schilddrüse nicht angelegt (fehlt ganz) bzw. nur rudimentär vorhanden Synthesestörungen • selten • autosomal-rezessive Vererbung • Kropfbildung o erworben Jodmangel • häufigste Ursache Iatrogen • Jodexzess • transplazentare Übertritt von Thyreostatika o Klinik: Wenn Hypothyreose innerhalb erster Woche nach Geburt nicht erkannt psychomotorische Retardierung neurologische Befunde Wachstumsstörungen Neugeborenes und Säugling - Geburtstermin verspätet - hohes Geburtsgewicht - kleine Fontanelle offen - Makroglossie - tiefe Nasenwurzel - Haut ist trocken und teigig - spröde Haare Allgemeinsymptome Kleinkind – Pubertät - o Diagnose: Screening • 3. Lebenstag • TSH im Vollblut • Normwerte: o Nabelschnurblut o 3. – 7. Lebenstag o > 7. Lebenstag Ikterus prolongatus et gravis Hypotonie Bradykardie Unbehandelt kommt es zu: psychomotorische, intellektuelle Retardierung Sprachstörungen Wachstumsstörungen < 50 µE/ml < 20 µE/ml < 10 µE/ml o Therapie: Einmalige Tagesdosis 50µg L-Thyroxin (Unreife und Frühgeborene 25µg) Ziel Normalisierung der TSH-Werte Stationäre Behandlung nur bei • Trinkschwierigkeiten • Erbrechen • Icterus gravis, prolongatus • schlechte Compliance oder Verständigungsschwierigleiten der Eltern o Prognose: Bei rechtzeitiger Therapie (erste 4 Wochen) normale Entwicklung - Sekundäre Hypothyreose TSH erniedrigt, Schilddrüsenhormone erniedrigt o Angeboren genetische Störungen Mutation des ß-TSH-Gens Symptome wie primäre Hypothyreose o Erwoben Tumoren, Traumen, Entzündungen Hyperthyreose - - - - - - häufigste Form Morbus Basedow Ursachen: o srimäre Hyperthyreose Autoimmunerkrankung z.B. Morbus Basedow autonomes Adenom o sekundäre Hyperthyreose HVL-Adenom TSH-Bildung Symptome: o Gewicht o Wärmeintoleranz o beschleunigtes Längenwachstum o Tachykardie o Blutdruck o Rhythmusstörungen o Verhaltensstörungen o Nervosität, Unruhe, Stimmungslabilität o Tremor (feinschlägig) o Schlafstörungen o Schwäche der Muskeln o u.v.m Morbus Basedow o Antikörper (IgG) stimulieren die Schilddrüse autonome unkontrollierte Schilddrüsenhormon-Produktion o Merseburger Trias Tachykardie, Struma, Exophthalmus (beidseits) o Gewicht ten Appetit o Vergrößerte Schilddrüse o Strömungsgeräusche bei Auskultation Diagnostik o TSH o Mit TRH nicht stimulierbar o T3 + T4 + Thyreoglobulin o Schilddrüsenantikörper Therapie o Thyreostatika o Initial Monotherapie o in schwierigeren Fällen Kombination mit Thyroxin, weil höhere Dosen an Thyreostatika gegeben werden, die die Hormonproduktion der Schilddrüse gänzlich hemmen. o Dauer der Therapie mind. 1 Jahr dann Pause bei Rezidiv erneute Gabe der Medikamente o Seltene OP-Indikation Wenn Frau an Morbus Basedow erkrankt und Schwanger plazentagängige Immunglubuline, die die Schilddrüse des Feten stimulieren Neugeborenenhyperthyreose Labor wie bei M. Basedow Therapie mit -Blocker Innerhalb weniger Monate Spontanheilung (HWZ der IgG)