1 THERMODYNAMIK Grundlagen

Werbung
THERMODYNAMIK
Grundlagen
-
beschreibt Gleichgewichtszustände; entweder phänomenologisch durch makroskopisch
messbare Größen (p, V, T) oder molekular durch die statistische Thermodynamik; liefert
keine Aussage über zeitliche Abhängigkeiten wie Geschwindigkeit etc.
-
System: Menge von Stoffen, die durch Grenzen von der Umgebung (Rest des
Universums) abgetrennt ist;
o offenes System: Energie- und Materieaustausch möglich
o geschlossenes System: Energieaustausch möglich
o isoliertes System: kein Austausch möglich
-
Der Zustand des Systems ist durch Zustandsvariablen beschreibbar; dies sind
physikalische Größen, die nur vom Zustand des Systems abhängen (p,V,T)
Arbeit W und Wärme q sind keine Zustandsvariablen; Die Arbeit die ein System
verrichten kann hängt vom Weg ab; Wärme ist eine Energiemenge;
Extensive Größen: Wert in einem System entspricht der Summe der Einzelteile (V, m)
Intensive Größen: nicht additiv, nicht mengenabhängig (T)
Einführung spezifischer Größen: Aus extensiven Größen werden intensive Größen
-
V
m
~
V
V =
n
~
Spezifisch: pro Masse
Molar: pro Mol
V =
0. Hauptsatz der Thermodynamik
Es gibt eine Zustandsgröße Temperatur; wenn zwei Systeme sich mit einem dritten
System im thermischen GG befinden, sind sie auch miteinander im GG;
 durch den 0. Hauptsatz ist es möglich Temperaturen zu messen
Gasgesetze: ideale Gase
Isothermer Prozess: T=const
Isobarer Prozess: p=const
Isochorer Prozess: V=const
Ideale gase: die Moleküle haben ein vernachlässigbares Volumen (Punktmassen) und zeigen
keine Wechselwirkung miteinander (bis auf elastische Stöße); bei hohen T und niedrigem p
zeigen gase ideales Verhalten;
1
p
V
Isobare
p=const.
2p 0
Isotherme
T=const.
p1
2V0
p2
p0
V0
p2 > p1
0,5p 0
0,5V0 V0
2V0
V
Boyles Gesetz:
Bei Isothermen Prozessen gilt:
1
V1 p1 = V2 p 2
V ~
p
Avogadro Gesetz:
0K
T0
2T 0
T
Gay-Lussac Gesetz:
bei isobaren Prozessen gilt:
V1 T1
=
V ~T
V2 T2
zwei Gase enthalten bei V, T, p = const dieselbe Anzahl an Molekülen
V
= const  Molvolumen: 22,4l
V ~n 
n
nT
 pV = nRT ist ideales Gasgesetz
p
R = K B ⋅ N L = 8,314 J / molK ist ideale Gaskonstante;
K B = 1,38 ⋅ 10 −23 J / K ist Boltzmannkonstante
N L = 6,022 ⋅ 10 23 mol −1 ist Avogadrozahl;
V ~
Dalton Gesetz = Gesetz der Partialdrücke:
bei einem Gasgemisch setzt sich der Gesamtdruck aus der Summe der partialdrücke aller
Komponenten zusammen; der Partialdruck ist der Einzeldruck, den jede einzelne Komponente
hätte, wenn sie alleine das gesamte Volumen einnehmen würde,
 ptotal = ∑ pi
i
Gas 1: p1 ⋅ V = n1 ⋅ R ⋅ T
Gas 2: p 2 ⋅ V = n2 ⋅ R ⋅ T
n ⋅ R ⋅ T n2 ⋅ R ⋅ T
RT
+
= (n1 + n2 )
pT = p1 + p 2 = 1
V
V
V

p1
n1
=
= x1
ptotal n1 + n2
Allgemein:
ist Molenbruch der Komponente 1
pi
n
= i = xi
ptotal ntotal
pi = ptotal ⋅ xi
ni = ntotal ⋅ xi
∑x
i
=1
i
2
Gasgesetze: reale Gase
Z=
pV
ist Kompressibilität und für ideale Gase = 1;
nRT
 diese intensive Größe beschreibt, welche Druckänderung nötig ist, um eine bestimmte
Volumenänderung hervorzurufen; ist Z groß, resultiert eine große Verminderung des
Volumens bei Druckerhöhung;
Z
Z
He
1
N2
CH4
1
1
2
3
p
1000 2000 3000
p
 für alle Gase gilt: für p → 0 geht Z → 1
 mit steigendem p sinkt Z zunächst linear, flacht dann ab und steigt wieder exponentiell;
 für p → ∞ geht Z → ∞
 ab wann die Kurve wieder steigt ist Materialspezifisch;
Beschreibung von realen Gasen:
Van-der-Waals Gleichung stellt einen physikalischen Ansatz dar (berücksichtigt
Eigenvolumen und Anziehungskräfte, wie van-der-waals Wechselwirkungen)
Es wird berücksichtigt, dass Gase ein Eigenvolumen besitzen: Videal < Vreal
B ist das Eigenvolumen des gases und nb das effektive Volumen von n molen Gas, um das
das Volumen des Systems verringert wird;
Es wird berücksichtigt, dass die gasmoleküle untereinander wechselwirken: pideal > p real
Druck p abhängig von Anzahl und Impuls der Stöße auf die Wand; da mit steigender Anzahl
der Teilchen die Anziehung der Teilchen untereinander größer wird sinkt der Druck;

a ⋅ n2
 p real + 2
V


 ⋅ (Vreal − n ⋅ b ) = nRT

1~
b= VK
3
a=
~
9
RTK V K
8
Virialgleichung ist ein rein mathematischer Ansatz (Reihenentwicklung um Z)
Z=
pV
B C
D
= 1+ + 2 + 3
RT
V V
V
B ist zweiter, C ist dritter, D ist vierteil Virialkoeffizient; sie sind abhängig von T
3
Es handelt sich um Korrekturterme: B>C>D
V ist molares Volumen
 eignet sich besser zur Beschreibung realer Gase, liefert aber keine molekulare
Interpretation; hohe Dichte und niedrige T bewirkt Zusammenbruch der Virialgleichung
 Die Zustandsgleichung idealer Gase ist identisch zur Virialgleichung mit einem Abbruch
der Reihenentwicklung nach dem ersten Glied;
p-V Diagram:
Die nach p aufgelöste Van-der-Waals Gleichung liefert folgendes p-V-Diagramm;
 Entspricht für hohe Temperaturen T und niedrigen Teilchendichten n/V der Gleichung für
ideale Gase (also dem isothermen p-V Diagram nach Boyle)
 mit steigender Temperatur liegt die Kurve weiter oben; unterhalb einer kritischen
Temperatur Tk treten so genannte Van-der-Waals Schleifen auf; oberhalb dieser kritischen
Temperatur nennt man die Kurven überkritisch
 die braun markierte Fläche ist das Zwei-Phasengebiet: hier bleibt der Druck konstant,
während das Volumen ansteigt (Teile der Substanz verdampfen): in diesem Bereich findet
man eine Koexistenz zwischen flüssiger und gasförmiger Phase; rechts vom Zweiphasen
Gebiet liegt die Substanz als Gas, links davon als Flüssigkeit vor;
 ideale gase können nicht verflüssigt werden; alle Kurven oberhalb Tk verhalten sich ideal;
hier tritt keine Verflüssigung auf! Grund: kinetische Energie der Teilchen so groß, dass sie die
Anziehungskraft nicht mehr merken. Die Verflüssigung ist direkter Beweis für die nichtIdealität von gasen (Anziehungskraft führt zur Komprimierung);
 der kritische Punkt K hat die Koordinaten TK, pK und VK
4
1. Hauptsatz der Thermodynamik
Aussagen des ersten Hauptsatzes:
Energieerhaltungssatz: Energie kann nicht erzeugt oder zerstört, sondern nur von einer
Form in die andere umgewandelt werden
ein perpetuum mobile erster Art ist nicht möglich (würde Energie produzieren, da
Wirkungsgrad über 100%)
ΔU in einem isolierten System ist 0
dU = dq + dW
Aussage: Eine Änderung der inneren Energie des Systems ist gleich der zugeführten
Wärmemenge (Kontakt mit wärmerem Medium) minus der nach außen geleisteten Arbeit
(Expansion)
Wärme und Arbeit sind keine Zustandsfunktionen!
Arbeit bei Expansion
Experiment: Gas in Zylinder mit idealem Stempel (gewichtslos, keine Reibung bei
Bewegung) bei T = const eingeschlossen; das Gas expandiert isotherm von V1, p1 nach V2, p2
gegen ein Gewicht der Masse m;
W = − F ⋅ ∆h = −m ⋅ g ⋅ ∆h
m
g = 9,81 ist Erdbeschleunigung
s²
Vorzeichen: wenn das System die Arbeit an der Umgebung verrichtet ist die verrichtete
Arbeit negativ
Verrichtete Arbeit = Kraft mal Weg:
Externer Druck = Kraft pro Fläche:
Interner Druck:
F mg
=
A
A
 − W = p ex ⋅ A ⋅ ∆h = p ex ⋅ ∆V = const
 externer Druck ändert sich nicht
p ex =
zu Beginn gilt pin > p ex ; es folgt Expansion bis pin = p ex
 interner Druck wird kleiner
Maximale Arbeit bei Expansion
Experiment: unendliche Menge infinitesimal kleiner Gewichte erezugen zusammen pex; zu
Beginn gilt pin = pex (mechanisches GG); Entfernen eines Gewichts, wodurch pin > p ex ;
Expansion des Gases bis pin = p ex ; bei jedem Expansionsschritt wird infinitesimal kleine
Arbeitsmenge dW = − p ex dV mit dV = infinitesimal kleiner Volumenanstieg geleistet;
Externer Druck sinkt um dp p ex = pin − dp
5
Interner Druck steigt um dp pin = p ex + dp
V2
V2
V2
V2
V1
V1
V1
V1
V2
Integrieren: W = − ∫ p ex dV = − ∫ ( pin − dp )dV = − ∫ ( pin dv − dpdv ) = − ∫ pin dV = − ∫
nRT
dV
V
V1
dpdv = 0 da Unterschiede in p und V infinitesimal gering sind
V
p
 maximale Arbeit W = −nRT ln 2 = −nRT ln 1
da p1V1 = p 2V2 weil nRT = const
V1
p2
Reversible und irreversible Arbeit bei Expansion
Die maximale Arbeit wird von einem reversiblen Prozess geleistet; reversible Prozesse sind
immer infinitesimal nahe am GG;
Wreversibel = −nRT ln
V2
V1
ein echter reversibler Prozess existiert nicht (unendlich Zeit notwendig); echte Prozesse sind
immer irreversibel;
wenn pex abrupt um einen größeren Betrag verringert wird, stellt sich das neue Volumen nach
einer bestimmten Zeit ein; es wird im Vergleich zum reversiblen Prozess weniger Arbeit
(quadratische Fläche) geleistet, da die Restenergie in Form von Wärme verloren geht;
Wirreversibel = − p ex ∆V
p
pA
rev
reversibel
pE
pA
irrev
VA
irreversibel
VE
V
 Die Flächen unter den entsprechenden Kurven entsprechen der geleisteten Arbeit
 Da Zustandsfunktionen vom Weg unabhängig sind, handelt es sich bei der Arbeit um keine
Zustandsfunktion!
Innere Energie und Wärme
Wärme ist die Energie, die zwischen zwei Körpern vom wärmeren auf den kälteren
transferiert wird.
Aufgrund des ersten HS der TD ist die Gesamtenergie des Universums konstant; es gilt:
EUniversum = E System + EUmgebung
∆E System = −∆EUmgebung
6
Die Energie eines Systems hat mehrere Komponenten:
Etotal = E pot + E kin + U
U ist die innere Energie (Zustandsfunktion, extensive Größe) und beschreibt den
Energiegehalt einer Materiemenge; Er beinhaltet: Translations-, Rotations-,
Vibrationsenergie, Energie der eleketronischen Zustände (Bindungen), Energie der
Kernzustände, Intermolekulare Wechselwirkungen;
sie kann beschrieben werden durch die Variablenkombination T,p,N oder T,V,n oder p,V,n
 es wird immer eine Größe in der idealen Gasgleichung konstant gesetzt. Eine Variable
wird verändert und die Reaktion der anderen Parameter beobachtet
 zweckmäßig wird T,V,n zur Beschreibung gewählt, weshalb Druck p immer konstant
bleibt
Kalonische Zustandsgleichung:
U = f (T , V , n1 , n2 ,..., nk )
Totales Differential: was bringt das?
 ∂U
 ∂U 
 ∂U 
 ∂U 

dU = 
dn1 + ... + 
 dV + 
 dT + 
 ∂V  T ,n
 ∂T V ,n
 ∂n1  T ,V ,n ≠1
 ∂nk


dnk
 T ,V ,n ≠ k
U kann nur mit statistischer TD exakt beschrieben werden, weshalb ΔU betrachtet wird:
∆U = U 2 − U 1 = q + W
anders formuliert: dU = TdS − pdV (ideales Gas)
U ändert sich also durch Zuführen oder Abführen von Wärme, sowie durch Leisten oder
Zuführen von Arbeit;
Vorzeichkonvention:
System verrichtet Arbeit an Umgebung:
Umgebung verrichtet Arbeit am System:
System absorbiert Wärme aus Umgebung:
Umgebung absorbiert Wärme aus System:
negativ
positiv
positiv
negativ
 endotherm
 exotherm
 Für isochore Prozesse ist ∆U = q v die übertragene Wärme;
Enthalpie
Die meisten Versuche laufen bei p=const ab, weshalb die Enthalpie als die bei p=const
übertragene Wärmemenge q definiert wird;
dU = dq + dW = q p − pdV  dU + pdV = q p = dH
H ist eine Zustandsfunktion
 zweckmäßige Beschreibung durch T,p,n
Kalonische Zustandsgleichung:
H = f (T , p, n1 , n2 ,..., nk )
7
 ∂H 
 ∂H 
 ∂H 
 dp + 
dH = 
 dn
 dT + 
p
n
∂
∂
T , p

 ∂T  p ,n

 T ,n
Totales Differential:
 Für Gasreaktionen kann p∆V durch RT∆n = −2,5kJ für T=298K und Δn=-1 (z.B. bei
Reaktion von zwei Molekülen zu einem Molekül) ersetzt werden;
 ΔH < ΔU weil ein Teil der bei der Expansion des Gases frei werdenden Wärme für die
Expansionsarbeit des Gases benötigt wird und nur der Rest in einer Änderung der Inneren
Energie (energetischer Anstieg der Freiheitsgrade) gespeichert wird;
 Für Flüssigkeiten oder Feststoffe ist ΔV sehr klein; es gilt hier ΔU=ΔH
Wärmekapazität
ΔT abhängig von der übertragenen Wärmemenge q und der Art der übertragenen Substanz,
sowie der Reaktionsgeschwindigkeit
q = c∆T
 c=
q
∆T
ist Wärmekapazität
[J/K]
Wärmekapazität ist das Vermögen eines Körpers, Energie in Form von Wärme statistisch
verteilt auf die Freiheitsgrade zu speichert; c gibt die Wärmemenge q an, die einem Körper
zugeführt werden muss, um einen Anstieg der Temperatur T um 1K zu erreichen
~
Molare Wärmekapazität:
c=
c
q
=
n n∆T
[J/molK]
Wärmekapazitäten sind abhängig von der Reaktionsdruchführung:
∆U = qV
∆U
 ∂U 
 cV = 
 =
 ∂T V ∆T
∆H = q p
∆H
 ∂H 
 cp = 
 =
 ∂T  p ∆T
 ΔH und ΔU ändern sich mit der Temperatur:
∆U = cV ∆T ∆H = c p ∆T
 Messung der Wärmekapazitäten cp über die Wärmeaufnahme des Materials bei zwei
verschiedenen Temperaturen;
PROBLEM: die Wärmekapazitäten sind auch T-abhängig
∆∆H
 ∂∆H 
 Δcp Berechnung bei dT über ITC ∆c p = 
(zweite Ableitung
 =
∆T
 ∂T  p
 deshalb nur in kleinen Temperaturintervallen von ΔT=1K messen, da cp für diese ΔT Tunabhängig ist
 oder Einbezug der T-Abhängigkeit durch:
1.) T-abhängigkeit über Potenzfunktion darstellbar: c p = a + bT + cT ² + ....
2.) Statistischer Ansatz über statistische TD
Statistische Thermodynamik
Gleichverteilungssatz der Energie: auf jedem quadratischen Freiheitsgrad der Energie entfällt
im thermischen GG die gleiche Energie
8
1
1
1
m ⋅ v x2 + m ⋅ v y2 + m ⋅ v z2
2
2
2
1
1
1
Rotation:
E rot = I x ⋅ ω x2 + I y ⋅ ω y2 + I z ⋅ ω z2
2
2
2
1
1
Vibration:
E rot = µ x ⋅ v x2 + Dx ²
2
2
Vibration ist zusammengesetzt aus kinetischer und potentieller Energie
Translation:
µx =
Etrans =
m1 ⋅ m2
ist reduzierte Masse
m1 + m2
Auf jeden Freiheitsgrad entfällt U =
1
1
RT bzw. c = R
2
2
Ein n-atomiges Molekül hat 3n Freiheitsgrade; 3 für Translation, 3n-3 für Vibration und
Rotation;
Für ein zwei-atomiges Molekül gibt es 2 Rotationsfreheitsgrade, da Rotation um die eigene
Achse quantenmechanisch keine Rolle spielt und 1 Vibrationsfreiheitsgrad:
3
1
7
7
U = U trans + U rot + U vib = RT + RT + RT = RT  cv = R
2
2
2
2
 Für mehratmige Moleküle weichen berechnete Wärmekapazitäten von tatsächlichen immer
mehr ab; die berechneten werden immer größer; die tatsächlichen steigen weniger schnell;
Ursache ist, dass in der Berechnung die Vibration immer mit einbezogen wird. Tatsächlich
spielt sie aber erst bei hohen Temperaturen eine Rolle. Je mehr Atome ein Molekül hat, desto
mehr Vibrationsfreiheitsgrade hat es auch, die real kaum ins Gewicht fallen.
Besetzungsverteilung der Energiezustände:
E
elektronische Anregung ∆E = 10−17 J
∆E = 10−20 J
Vibtration
∆E = 10−23 J
Rotation
∆E = 10−37 J
Translation
Energie wird gequantelt (in Päckchen) aufgenommen und muss gespeichert werden; je größer
das Energiepäckchen ist, desto eher kann es in elektronischer Anregung gespeichert werden;
die kleinsten Päckchen können nur in Translation gespeichert werden;
9
∆E
−
N1
= e RT
N0
Boltzmann Gleichung:
N1 ist die Anzahl der Moleküle im oberen Zustand
N0 ist die Anzahl der Moleküle im unteren Zustand
c v/R
3
Vibtration
2
Rotation
1
Translation
100
500
T[K]
 Bis zu T=100K macht cv eines Stoffes nur die Translation aus; bis zu 500K kann
zugeführte thermische Energie auch in Rotation gespeichert werden; ab 500K kann sie in
allen drei Freiheitsgrad-typen gespeichert werden
c p > cv , da bei konstantem Druck Arbeit an der Umgebung verrichtet wird:
c p = cv + nR
~
~
~
c p − cv = R
für einatomige Gase gilt: cv =
3
R
2
Adiabatische Expansion und Kompression
Eine adiabatische Zustandsänderung ist ein Prozess, bei dem ein System vom Zustand A in
den Zustand B übergeht, ohne eine Wärmemenge q mit seiner Umgebung auszutauschen!
 dq=0
Bei einem adiabatischen Prozess sind T,p,V variabel! (da kein q zugeführt oder abgeführt
wird resultiert bei Expansion abkühlung und bei Kompression erwärmung; V-Änderung
induziert diesen Prozess)
Gegenübersetellung: Bei einem isothermen Prozess nur p und V variabel; es wird hier aber q
mit Umgebung ausgetauscht; Wärme wird zugeführt  Expansion um Temperatur konstant
zu halten oder abgeführt  Kompression um Temperatur kosntant zu halten;
T2  V1 
= 
T1  V2 
γ −1
p 2  V1 
= 
p1  V2 
γ
T2 p 2V2
=
T1
p1V1
γ =
cp
cv
Reversible Expansion: Gas verrichtet Arbeit an der Umgebung, weshalb Temperatur sinkt; da
keine Wärmemenge mit der Umgebung ausgetauscht wird bleibt die Entropie gleich;
W = ∆U = cv ∆T
10
P=const, V= variabel;
W im adiabatischen Fall ist kleiner als W im isothermen Fall: dieselbe Druckänderung führt
im adiabatischen Fall zu einer geringeren Volumenänderung als im isothermen Fall;
p
pA
isotherm
pE
adiabatisch
VA
VE
adiab
VE V
isoth.
Irreversible Expansion: im System wird Entropie erzeugt
Übersicht über adiabatische und isotherme Prozesse
Δ = Endzustand – Anfangszustand
Ln = Endzustand – Anfangszustand
 die Vorzeichen bleiben für Expansion und Kompression immer gleich; sie drehen sich für
die Arbeit automatisch um, wenn obige Regeln eingehalten werden!
Art der Arbeit
Irrev. Expansion
gegen Vakuum
Isotherm
Adiabatisch
Irrev. Expansion
gegen p=const
Isotherm
Adiabatisch
Reversible
Expansion
Isotherm
adiabatisch
W
q
ΔU
ΔT
0
0
0
0
0
0
0
0
− p ex ∆V
− p ex ∆V
− W = p ex ∆V
0
0
0
W = − p ex ∆V
= ncv ∆T
− p ex ∆V
cV
0
0
W = cV ∆T
 V
T1 ⋅  1
 V2
− nRT ln
cV ∆T
V2
V1
− W = nRT ln
0
V2
V1



γ −1

− 1

11
Übersicht über Zustandsänderungen:
Isochorer Prozess
Isobarer Prozess
Gas behält V=const, also kein W; nimmt aber
dQ auf, wodurch p und T steigen;
am Gas wird Arbeit W verrichtet oder direkt
Wärme q zugeführt; dadurch steigt V und T
Isothermer Prozess
Adiabatischer Prozess
Gas dehnt sich aus, leistet Arbeit, kühlt sich
dabei ab
Gas dehnt sich aus, leistet Arbteit, gelicht den
Energieverlust durch Aufnahme von dQ aus,
damit T=const
Thermochemie
ΔQ ist die Reaktionswärme, die bei der Transformation der Edukte in die Produkte bei p =
const entsteht; sie ist gleich der Reaktionsenthalpie ΔHR (Wenn V=const ist ΔQ = ΔU)
ΔH positiv (Wert negativ)
Δ H negativ (Wert positiv)
 exotherm
 endotherm
Standardreaktionsenthalpie ΔH0R: ΔHR für die Umsetzung von 1mol Edukte in ihrem
Standardzustand in die Produkte in ihrem Standardzustand
Standardzustand:
p = 1atm = 1,013bar
0
∆H R0 = ∑ν ⋅ H Pr0 odukte − ∑ν ⋅ H Edukte
T = 25°C = 298,15 K
ν ist stöchiometrischer Koeffizient
12
aA + bB → cC + dD
∆H R0 = dH 0 ( D) + cH 0 (C ) − bH 0 ( B ) − aH 0 ( A)
Da absolute Enthalpien nicht bestimmbar sind, werden die messbaren
Standardbildungsenthalpien ΔH0B eingeführt (nicht berechenbar):
Standardbildungsenthalpie H0B: ΔH für die Bildung von 1mol Substanz aus den Elementen
unter Standardbedingungen;
aA + bB → cC + dD
∆H R0 = dH B0 ( D) + cH B0 (C ) − bH B0 ( B) − aH B0 ( A)
Konvention: H B0 = 0 für Elemente in ihrer stabilsten Modifikation
z.B.
H B0 (O2 ) = 0 H B0 (O3 ) ≠ 0
Hess’scher Satz: ΔH für die Reaktion von A nach B ist dieselbe, egal ob Reaktion in einem
oder in mehreren Schritten abläuft;  ΔH ist Zustandsfunktion
 Bestimmung der Standardbildungsenthalpien durch die Summe mehrerer
Standardreaktionsenthalpien, beginnend mit einer Reaktion, die von den Elementen in ihrer
stabilsten Modifikation ausgeht!
Abhängigkeit der Enthalpie von der Temperatur: Kirchhoffscher Satz
 ∂∆H R

 ∂T

 = ∑ν i ⋅ c p i
i
p
 ∂ ∑ H Pr odukte
=

∂T


∂ H
 −  ∑ Edukte


∂T
p 
???

 = ∑cp
− ∑ c p Edukte = ∆c p
Pr odukte

p
T2
Anders formuliert: ∆H (T2 ) = ∆H (T1 ) + ∫ ∆ R c p dT
T1
Bindungsenthalpie:
Die Abstände der Bindungsenthalpien der elektronischen Zustände nehmen mit stiegendem E
ab; ab einer bestimmten Energie folgt Dissoziaton der Bindungspartner (Morse Potential)
Bindungsenthalpien sind nicht für alle x-y Bindungen gleich;  Einführung mittlerer
Bindungsenthalpien
2. Hauptsatz der Thermodynamik
Fragestellung: welche Prozesse verlaufen spontan?
Wärme kann nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur zu einem Körper
höherer Temperatur übergehen; hierzu ist Arbeit dW notwendig!
Ein perpetuum mobile zweiter Art ist unmöglich (= Wärme kann nicht vollständig in
Arbeit umgewandelt werden)
13
In einem geschlossenen, adiabatischen system kann die Entropie niemals abnehmen;
Entropie
Experiment: ein Atom befindet sich in einem Zylinder mit V=1l; Die Wahrscheinlichkeit
dieses Atom im Volumen von 1l anzutreffen, beträgt 1; Die Wahrscheinlichkeit es im
Volumen von 1/2l anzutreffen beträgt ½; bei 2 Atomen beträgt die Wahrscheinlichkeit beide
im selben Volumen von 1/2l anzutreffen ¼;
N
1
 bei N Atomen gilt
W = 
2
 die Expansion von 1/2l auf 1l ist der wahrscheinlichste Vorgang
 ein spontaner Prozess führt vom Zustand mit geringer Wahrscheinlichkeit zu einem
zustand mit maximaler Wahrscheinlichkeit
W = c ⋅V N
Allgemeine Definition der Wahrscheinlichkeit
Wobei c eine Proportionalitätskonstante, V2 das Endvolumen und V1 das Anfangsvolumen ist;
 Die Expansion von V1 nach V2 ist der wahrscheinlichste Vorgang
M ist die Anzahl der Orientierungsmöglichkeiten; in diesem Beispiel ist M=2, da es sowohl
in der einen hälfte des Volumens, als auch in der anderen hälfte sein kann, also zwei
Möglichkeiten hat.
Statistische Definition:
S = K B ln M N

∆S = K B ln
W2
W1
[J/K]
Entropie ist eine Zustandsfunktion
Aus der statistischen Definition ergibt sich:
N
 V2 
 
∆S = K B ln


ln
S
K
∆
=
B
N
c ⋅ V1
 V1 
V 
V 
K ⋅ N ⋅ NL
∆S = K B ⋅ N ⋅ ln 2 


∆S = B
⋅ ln 2 
NL
 V1 
 V1 
V 
 ∆S = nR ⋅ ln 2 
Entropie bei isothermer Expansion eines idealen Gases!
 V1 
c ⋅ V2
W
∆S = K B ln 2
W1
N
p 
Da für isotherme Prozesse p1v1=p2v2 gilt: ∆S = nR ⋅ ln 1 
 p2 
Thermodynamische Definition:
Isotherm, reversibel:
∆S =
q reversibel
T
Isotherm, irreversibel:
ΔS ist für reversible und irreversible Prozesse gleich, da
Zustandsfunktion; da im irreversiblen Prozess weniger Arbeit geleistet wird ist
14
qirreversibel < q reversibel , weshalb ∆S >
qirreversibel
T
Der Carnot-Kreisprozess: Wärmekraftmaschine
 Die Carnot’sche Kraftmaschine ist eine Maschine, die Wärme in Arbeit umwandelt;
idealisiertes Modell eines Motors: 1 mol ideales Gas in einem Zylinder mit idealem Stempel
Erster Schritt von 1 nach 2: isotherme Expansion bei T1 von V1 nach V2; dabei wird eine
Wärmemenge Q1 von dem warmen Reservoir aufgenommen und in Arbeit umgewandelt;
W12 = −nRT1 ln
V2
V1
Q1 = −W12 = nRT1 ln
V2
V1
∆U = 0
∆T = 0
Zweiter Schritt von 2 nach 3: adiabatische Expansion von V2 nach V3, wobei die
Temperatur von T1 auf T3 fällt;
W23 = cv ⋅ (T3 − T1 )
∆U = W23
q=0
Dritter Schritt von 3 nach 4: isotherme Kompression bei T3 von V3 nach V4; dabei wird
eine Wärmemenge Q3 auf das kalte Reservoir übertragen;
W34 = −nRT3 ln
V4
V3
Q3 = −W34 = −nRT3 ln
V4
V3
∆U = 0
∆T = 0
Vierter Schritt von 4 nach 1: adiabatische Kompression von V4 nach V1, wobei die
Temperatur von T3 auf T1 steigt;
W41 = cv ⋅ (T1 − T3 )
∆U = W41
q=0
 nach einem Kreisprozess ist der Ausgangszustand wieder hergestellt worden
15
Wtotal = −nRT1 ln
Gesamtarbeit:


V
V
Wtotal = −nR ⋅  T3 ln 4 + T1 ln 2
V3
V1

da
V2 V3
=
V1 V4

Wtotal
V2
V
+ cv ⋅ (T3 − T1 ) − nRT3 ln 4 + cv ⋅ (T1 − T3 )
V1
V3




V
V
Wtotal = −nR ⋅  T3 ln 1 + T1 ln 2
V2
V1

V
= − nR ⋅ (T1 − T3 ) ln 2 < 0
V1



V
V
  Wtotal = nR ⋅  − T3 ln 2 + T1 ln 2
V1
V1





 da W<0: Gas hat nach einem Kreisprozess mechanische Arbeit geleistet, die als Wärme
ΔQ zugeführt wurde;
∆Q = q1 − q3 = −Wtotal
Q1 ist absorbierte Wärme, Q3 ist abgegebene Wärme
Wirkungsgrad des Carnot-Kreisprozesses
Effizienz =
Wtotal
q1
nR ⋅ (T1 − T3 ) ln
=
nRT1 ln
V2
V1
V2
V1
=
T1 − T3
T
= 1− 3 < 1
T1
T1
 Effizienz kann niemals 1 werden, da T1 nie 0 und T2 nie unendlich werden kann
 die reale Effizienz ist wegen Reibung und Wärmeverlust geringer als die berechnete
 Der Wirkungsgrad des Carnot Prozesses kann durch keinen anderern Kreisprozess
übertroffen werden (Aussage des zweiten Hauptsatzes)
Die Entropie ist in einem reversiblen Kreisprozess konstant:
q1
V
= nR ln 2 > 0
T1
V1
q
V
Von 3 nach 4 nach 1 gilt: ∆S 2 = 3 = nR ln 4 < 0
T3
V3
 ∆S = 0
Von 1 nach 2 nach 3 gilt: ∆S1 =
Kühlschrank: umgekehrter Carnot-Kreisprozess
 nimmt Wärmemenge q1 durch isotherme Expansion innerhalb des Kühlschranks (also aus
dem kälteren Reservoir) auf; außerhalb (im warmen Reservoir) wird das gas isotherm
komprimiert und die Wärme q3 wieder abgegeben; in diesem Fall verrichtet die maschine
keine Arbeit; an ihr muss Arbeit verrichtet werden, um den Vorgang am Laufen zu halten
(Kühlschrank an Steckdose anschließen!)
16
Wirkungsgrad:
Effizienz =
q1
W
=
T3
T1 − T3
entspricht Kehrwert der Effizienz des Carnot-Kreisprozesses
Betrachtung von ΔS der Umgebung
 Umgebung ist unendlich großes Reservoir, weshalb sie sich nur infinitesimal verändert; die
Auswirkung auf die Umgebung entspricht daher immer der eines reversiblen Prozesses!
dSUmgebung =
dqUmgebung ,reversibel = dqUmgebung ,irreversibel
dqUmgebung
T
∆SUmgebung =
qUmgebung
T
 aus dS wird ΔS, da S Zustandsfunktion!
Entropieänderung des Universums:
∆SUniversum = ∆SUmgebung + ∆S System =
Für reversiblen Prozess:
qUmgebung
T
+
q System
T
qUmgebung = −q System  ∆SUniversum = 0
Für irreversiblen Prozess:
 Extremfall: Expansion gegen Vakuum; keine Arbeit wird verrichtet, also wird auch keine
Wärme übertragen
qUmgebung = 0  ∆SUmgebung = 0
 Das System erhöht jedoch seine Entropie, da es expandiert:
∆SUniversum = ∆SUmgebung + ∆S System = nR ln
 2. Hauptsatz der TD
∆S System = nR ln
V2
V1
V2
>0
V1
∆SUniversum ≥ 0
17
3. Hauptsatz der Thermodynamik
Thermodynamische Systeme bei T=0 haben nur eine Realisierungsmöglichkeit und
daher die Entropie S=0
Zunahme der Entropie über Mischvorgänge: Gas A im Volumen A und Gas B im Volumen B
von zwei Kammern eines Behälters; durch entfernen der Trennwand im Behälter werden sie
gemischt;
Die Mischungsentropie lässt sich über zwei isotherme Expansionen berechnen:
∆S A = n A R ln
V A + VB
VA
∆S B = n B R ln
V A + VB
VB
Da nach Avogadro V ~ n, folgt nach Kehrwert:
 nA
 ∆S mix = ∆S A + ∆S B = − n A R ln
 n A + nB
 nB

 − n B R ln
 n A + nB




 ∆S mix = ∆S A + ∆S B = −n A R ln x A − n B R ln x B
 ∆S mix = −nR( x A ln x A + x B ln x B )
wegen: n A = x A n (Dalton)
Zunahme der Entropie über Phasenübergänge: wenn Eis schmilzt, wird die Wärmemenge q
aufgenommen; wenn der Schmelzvorgang bei p=const, dann folgt
∆S Schmelz =
q = ∆H Schmelz
∆H Schmelz
TSchmelz
bzw.
∆SVerdampf =
∆H Verdampf
TSiede
Empirische Regel von Trouton: Verdampfungsentropie ist für viele Flüssigkeiten gleich
(Ausnahme: Wasser, da es höhere Strukturen ausbildet)
∆SVerdampf ≈ 88
J
K ⋅ mol
T-Abhängigkeit der Entropie:
T2
T
T
2
dq 2 c p dT
dS = ∫
=∫
= ∫ c p d ln T
T T1 T
T1
T1
 ∆S = c p ln
T2
T1
Statistische Definition der Entropie für perfekte Kristalle:
Für einen perfekten Kristall am absoluten Nullpunkt gibt es nur einen Zustand, weshalb gilt:
S = K B ln W = K B ln 1 = 0

lim S = 0
für perfekte Kristalle
T →0
18
Bei höheren Temperaturen werden interne Bewegungen angeregt, weshalb S zunimmt; die
absoluten Entropien sind für perfekte Kristalle berechenbar:
T
S = ∫ c p d ln T
0
Für sehr niedrige Temperaturen kann cp durch das Debeye Gesetz ausgedrückt werden:
a ist eine Substanzkonstante
c p = aT 3
T
T
0
0
S = ∫ c p d ln T = ∫

T
aT 3
a
dT = ∫ aT 2 dT = T 3
T
3
0
Für nicht perfekte Kristalle mit M Orientierungsmöglichkeiten (genauer: Anzahl der
Mikrozustände im Grundzustand) ist bei T=0:
S = K B ln W = K B ln M N L = K B ⋅ N L ln M = R ln M
Echte Entropie ist geringer (mehr Ordnung)
S
∆H Verdampf
TSiede
∆H Schmelz
TSchmelz
a 3
T
3
∫c
p
d ln T
T
Entropieänderungen bei chemischen Reaktionen
aA + bB → cC + dD
∆S R = ∑ν ⋅ S Pr odukte − ∑ν ⋅ S Edukte
∆S R = dS ( D) + cS (C ) − bS ( B) − aS ( A)
Die Gibbs Energie
Fragestellung: was ist ein Gleichgewicht?
Für T, p=const
Änderung der Gibbs Energie:
dG System = dH System − TdS System
Die Gibbs Energie ist eine Zustandsfunktion
19
Ein System steht im thermischen GG mit seiner Umgebung bei der temperatur T,
wenn dG System = 0
für spontane Prozesse gilt:
dG System < 0
ein spontaner Prozess ist Enthalpi getrieben wenn: dH System > TdS System
ein spontaner Prozess ist Entropie getrieben wenn: dH System < TdS System
ΔH und ΔS können sich gegenseitig verstärken, wenn ΔH negativ und ΔS positiv
Für T,V = const
Änderung der Helmholtz Energie: dASystem = dU System − TdS System
 Die Änderungen der Gibbs und Helmholtz Energien geben die maximale Arbeit an, die bei
einer reversiblen Zustandsänderung geleistet wird. Es wird praktisch der gesamte Betrag an
Energie in Form von Arbeit verrichtet, bis dG bzw. dA null ist, sich also das System im GG
befindet;
Gibbs Energie für chemische Reaktionen
Gibbs Energie nicht absolut bestimmbar;
Einführung von molarer Gibbs Bildungsenergie ΔGB0 analog zu Bildungsenthalpie
Für Standardbedingungen: ∆G B0 = ∆G R0 = ∑ν ⋅ G B0 Pr odukte − ∑ν ⋅ G B0 Edukte
Für Elemente in stabilster Modifikation: G B0 = 0
Allgemein:
aA + bB → cC + dD
∆G B = ∆G R = ∑ν ⋅ G B Pr odukte − ∑ν ⋅ G B Edukte
∆G B = ∆G R = dG B ( D) + cG B (C ) − bG B ( B ) − aG B ( A)
Gibbs Energie, wenn p nicht konstant
 ∂G 
 ∂G 
dp + 
dG = 
dT = Vdp − SdT
 ∂T 
 ∂p 
2
 ∂G 


dG = 
dp = ∫ Vdp =
 ∂p 
p1
p
Wenn T=const
p2
nRT
dp
p
p1
∫
Für einen reinen Stoff gilt:

G2 = G1 + nRT ln
p2
p1
 G = G0 + nRT ln
p2
1bar
wobei: G0 Gibbs Energie bei p1 = 1bar; berechnet wird G bei p2
Für Flüssigkeiten und Festkörper ist V=const
 G = G 0 + V∆p
20
Phasengleichgewichte: Ein-Komponenten-Systeme
Phasengleichgewichte sind Gleichgewichte im Ein-Komponenten-System zwischen zwei
„Zuständen“; z.B. GG zwischen Eis und Wasser
Alles Für p=const:
~
~
G fest > G flüssig
Temperatur überschreitet den Schmelzpunkt, wenn
T-Abhängigkeit der molaren Gibbs Energie:
 ∂G 
 = −S

 ∂T  p
 ~
 ∂ G fest
 ∂T



 = − S fest
p
 ~
 ∂ G flüssig
 ∂T



 = − S flüssig
p
 ~
 ∂ G gas
 ∂T



 = − S gas
p
~
 S gas >> S flüssig > S fest sind Steigungen im T vs G Diagram; an den Schnittstellen sind
~
~
G Phase _ 1 = G Phase _ 2
jeweils die angrenzenden Phasen im GG:
Gmolar
p2 > p1
p2
p1
T Schmelz
T Siede
T
Was geschieht bei höherem Druck? Druckerhöhung erhöht Schmelzpunkt und Siedepunkt
Ausnahme: Wasser; das molare Volumen von Eis ist größer als das molare Volumen von
Wasser, weshalb Druckerhöhung zu Schmelzpunkterniedrigung führt
Clapeyron Gleichung
~
Zwischen zwei Phasen herrscht immer ein dynamisches GG:
~
d Gα = d G β
~
~
~
~
dp ∆ S

=
dT ∆ V~
~
 V α dp − S α dT = V β dp − S β dT
~
dp ∆ H
=

dT T∆ V~
~
 p 2 − p1 =
∆H
~
∆V
ln
T2
T1
21
~
T ist die Temperatur des Phasenübergangs und ∆ V die Änderung der molaren Volumina
zwischen den Phasen α und β;
p sind die entsprechenden Dampfdrücke während des Phasenübergangs flüssig gasförmig
bzw. gasförmig flüssig oder die anderen tollen Drücke bei den anderen tollen Übergängen;
Dampfdruck
Befindet sich eine reine Flüssigkeit in einem evakuierten Kolben, so werden Moleküle die
flüssige Phase verlassen und in die Gasphase eintreten, und zwar solange, bis der Druck des
Dampfes im Kolben einen definierten Wert erreicht hat, der nur von der Art der Flüssigkeit
und von der Temperatur bestimmt ist. Diesen Druck nennt man den Dampfdruck der
Flüssigkeit bei der vorgegebenen Temperatur. Dieser Dampfdruck steigt mit der Temperatur
an bis zum kritischen Punkt, an dem das Zweiphasen-System in eine homogene Phase
übergeht.
Vereinfachung für Verdampfung und Sublimation:
Clausius Clapeyron Gleichung
~
~
weil V gas >> V Flüssigkeit / Festkörper
~
~
∆V ≈ V gas =
für ideale Gase:
~
~
~
∆V = V gas − V

~
flüssig
≈ V gas
RT
p
aus Clapeyron Gleichung folgt somit:
~
~
dp ∆ Hp
=
dT RT 2
~
d ln p ∆ H
=
dT
RT 2

p
∆H
 ln 2 = −
p1
R
~
 1 1  ∆H
⋅  −  =
R
 T2 T1 
T −T 
⋅  2 1 
 T2 ⋅ T1 
~
∆H 1
Unbestimmte Integration liefert: ln p = −
⋅ + c , wobei aus der Steigung des
R T
entsprechenden Plots ΔH für den Phasenübergang bestimmt werden kann
lnp
~
∆H 1
ln p = −
⋅ +c
R T
~
−
∆H
R
1/T
22
Phasendiagramme
p
p [atm]
kritischer Punkt
flüssig
kritischer Punkt
Eis
Wasser
fest
1
0,0006
Tripel Punkt gasförmig
Tripel
Punkt
273,15
373,15
273,16
T
Phasendiagramm
Dampf
T[K]
Phasendiagramm für Wasser
 am Tripelpunkt sind alle drei Phasen im GG
Mischungen: Zwei-Komponenten-Systeme
Reale und ideale Mischungen
~
~
V Wasser = 0,018l
V Ethanol = 0,058l
0,058l 0,018l
+
= 0,038l
2
2
Tatsächlich beträgt das reale Volumen: 0,036l aufgrund intermolekularer Anziehungskräfte
(reale Mischung)
 Das Volumen wird zur Funktion aller enthaltenen Komponenten
 Ideale Mischungen zeigen keine Erniedrigung des Volumens
~
Mischung von jeweils einem halben mol:
V Mischung =
V
V
ideale Mischung
reale Mischung
LÖMI
0,5
gelöster Stoff
x1
 Bisher wurde eine Komponente betrachtet; hierzu wurden molare Quantitäten verwendet;
In Mischungen müssen partielle molare Quantitäten betrachtet werden
Zwei-Komponenten-System für T,p=const:
23
 ∂V 
 ∂V

dV = 
dn1 + 
 ∂n2
 ∂n1  T , p ,n2
~
~
~


dn2 = V1 dn1 + V2 dn2
 T , p ,n1
~
V1 und V2 sind partielle molare Volumina
Das chemische Potential:
 ∂G 

µ i = 
∂
n
 i  T , p ,n
j
 übernimmt die Funktion der Gibbs Energie in Multikomponentensytemen
Beispiel: Transfer einer Menge dni vom zustand A in den Zustand B:
dG = µ iB dni − µ iA dni = (µ iB − µ iA ) ⋅ dni
Transfer findet statt, wenn µ iB < µ iA , da nur so dG < 0 ist
 Ein System bewegt sich immer in die Richtung des kleineren Potentials; Die Mischung
idealer Gase findet spontan statt; ΔG muss abnehmen!
Für jede einzelne Komponente in Reinform gilt: G = G0 + nRT ln
p2
1bar
pi
1bar
0
Wobei pi der Partialdruck der Komponente i in der Mischung und µi das chemische
Potential bei einem Partialdruck von 1bar ist
Für jede einzelne Komponente in der Mischung gilt: µ i = µ i0 + RT ln
G = ∑ µ i ni
Für Mischung von 2 Gasen bei T, p :
vor der Mischung (zwei Komponenten durch Trennwand getrennt):
p 
p 
 0

 G Anfang = n1  µ10 + RT ln

 + n2  µ 2 + RT ln
1bar 
1bar 


Nach der Mischung sind beide Komponenten zusammen, weshalb Partialdrücke beschrieben
werden müssen: p = p1 + p 2 :
p
p




 G Ende = n1  µ10 + RT ln
+ RT ln x 2 
+ RT ln x1  + n2  µ 20 + RT ln
1bar
1bar




 Mischungs-Gibbsenergie:
 ∆Gmix = nRT (x1 ln x1 + x 2 ln x 2 )
∆Gmix = G Ende − G Anfang = n1 RT ln x1 + n2 RT ln x 2
wegen: n1 = x1 n (Dalton)
24
Vergleich mit Mischungsentropie:
 ∂∆Gmix 

 = −∆S mix
 ∂T 
Für eine ideale Mischung gilt: ∆H = ∆G + T∆S = 0
 Mischung wird nur von Entropie getrieben!!
∆G
T∆S
∆H
T∆S
∆H
∆G
LÖMI
0,5
gelöster Stoff
x1
Ideale Mischung zweier Komponenten, die jeweils im Phasengleichgewicht stehen;
rein
µ rein = µ rein
Reine Flüssigkeit im GG mit ihrem Dampf:
flüssig = µ gas
 das chemische Potential der Gasphase ist gleich dem chemischen potential der flüssigen
Phase, wenn Flüssigkeit und Dampf im GG stehen;
Daher ergibt sich für das chemische Potential einer flüssigen Komponente, die mit ihrem
Dampf im GG steht bzw. für das chemische Potential eines Gases, das mit seiner flüssigen
Komponente im GG steht:
rein
+ RT ln
µ irein = µ i0,,gas
pirein
p0
rein
wobei p0 der Dampfdruck im Standardzustand und µi0,,gas
das Standard chemische potential
beim Dampfdruck p0 ist; pirein ist der partielle Dampfdruck
Mischung zweier Komponenten, die im GG mit ihrer Dampfphase sind:
Für die Gasphase gilt:
µ iGemisch
= µ irein + RT ln xi
, gas
mit Dalton:
xi =
pi
ptotal
(aus dieser Beziehung ergibt sich: Mischung verläuft spontan! Das chemische Potential der
reinen Substanz µirein wird durch die Addition mit RT ln xi < 0 verringert, wodurch
µ iGemisch < µ irein ; es gilt wie gesagt immer: spontane Prozesse verlaufen in Richtung des
kleineren Potentials)
Für die Flüssigphase gilt dieselbe Beziehung:
rein
µ iGemisch
+ RT ln xi
, flüssig = µ i
25
Lediglich der Molenbruch muss anders bestimmt werden:
Für Das Lösungsmittel (großer Molenbruch) gilt das Raoult’sche gesetz:
xi =
pi
pirein
pi ist Partialdruck in der gasförmigen mischphase,
xi ist Molenbruch der flüssigen Phase
pirein ist Dampfdruck der reinen Komponente
Reale Mischungen:
Verhalten sich die Lösungen nicht ideal, so treten Abweichungen vom Raoultschen Gesetz
auf
Für den gelösten Stoff (kleiner Molenbruch) gilt das Henry Gesetz:
xi =
pi
k
p
k ist Henry-Konstante
p
ideale Mischung
p
k
p1
pGes = p2 + p1
p
reales Verhalten
Henry Gerade
p2
p1
Raoult Gerade
Stoff 2
Stoff 1
0
x1
1
1
x2
0
gelöster Stoff
0,5
LÖMI
x1
es ergibt sich für den Dampfdruckanstieg keine
Gerade, da er von zwei steigungen abhängig ist!
26
reale Mischung
p
p
p
p
reale Mischung
p1
p1
p2
p2
0
x1
1
1
x2
0
Henry Gerade hat größere Steigung als
Raoult-Gerade
 Kräfte zwischen verschiedenen
Molekülen sind schwächer als die
zwischen gleichen
 es kommt zur Dampfdruckerhöhung
Stoff 2
Stoff 1
Stoff 2
Stoff 1
0
x1
1
1
x2
0
Henry Gerade hat kleiner Steigung als Raoult
Gerade
 die Kräfte zwischen verschiedenen
Molekülen sind stärker als die zwischen
gleichen
 es kommt zur Dampfdruckerniedrigung
bei realen Mischungen wird der Molenbruch xi durch die Aktivität ai ersetzt
ai = γ i ⋅ xi wobei γ i Aktivitätskoeffizient ist
Diese p-Formel fehlt
Schmelzdiagramme ??
Kolligative Eigenschaften
Eigenschaften, die nur von der Anzahl der gelösten Moleküle, nicht aber von der Art
abhängen
A.) Dampfdruckerniedrigung
Annahme: ideal verdünnte Lösung; es gilt das Raoultsche Gesetz
xi =
pi
pirein
rein
rein
= (1 − x Stoff ) ⋅ p LM
 p LM = x LM ⋅ p LM
rein
rein
− p LM = ∆p = x Stoff ⋅ p LM
 p LM
 Dampfdruckerniedrigung des Lösungsmittels ist direkt proportional zum Molenbruch des
gelösten Stoffes
 Verdampfung erhöht die Entropie; Mischung zweier Stoffe hat bereits erhöhte Entropie
(chemisches Potential ist kleiner als vom reinen Stoff), weshalb die Triebkraft für den
Phasenübergang geringer ist; dadurch wird der Dampfdruck durch die Mischung erniedrigt,
weshalb die Flüssigkeit lieber im flüssigen Zustand bleiben will als im gasförmigen
(Siedepunktserhöhung)! Da die Entropie (Steigung) im flüssigen Zustand gleich bleibt,
resultiert auch eine Gefrierpunktserniedrigung (siehe Graph)
27
µ
x 1 wird erhöht
T Schmelz
T Siede
T
B.) Siedepunktserhöhung
Siedetemperatur = Temperatur, bei der der Dampfdruck gleich dem äußeren Druck ist; eine
Dampfdruckerniedrigung führt daher immer zur Siedepunktserhöhung
∆T =
2
RTSiede
~
∆ H Verdampf

x2
∆T =
2
RTSiede
⋅ M LM
~
∆ H Verdampf
⋅ Mol Stoff = k Siede ⋅ Mol Stoff
M LM ist das Molekulargewicht des Lösungsmittels
n Stoff
ist die Molalität des gelösten Stoffes
Mol Stoff =
m LM
(Anzahl der Mole pro Masse des Lösungsmittels)
k Siede fasst die Konstanten zu einer molalen Siedepunktskonstante zusammen
Vorteil der Molalität: T-unabhängigkeit!
C.) Gefrierpunktserniedrigung
Durch den gelösten Stoff wird der Gefrierpunkt erniedrigt, wobei der Festkörper nur das
Lösungsmittel enthält; analog zur Siedepunktserhöhung:
∆T =
2
RTSchmelz
⋅ M LM
~
∆ H Schmelz
⋅ Mol Stoff = k Schmelz ⋅ Mol Stoff
D.) Osmotischer Druck
Experiment: gebogenes Steigrohr mit semipermeabler Membran; auf der linken Seite
Lösungsmittel und auf der rechten Seite Lösung; je mehr mol Stoff in der Lösung gelöst sind,
desto mehr Lösungsmittel fließt durch die semipermeable Membran zur Lösung, wodurch das
Steigrohr rechts steigt und links fällt;
Der osmotische Druck:
πV = n Stoff RT
π = cRT
28
 Bestimmung der Molmasse möglich, wenn osmotischer Druck bekannt ist
Zwei lösungen mit gleichem osmotischem Druck sind isotonisch
Höher konzentrierte Lösung ist hypertonisch
Niedriger konzentrierte Lösung ist hypotonisch
 kolligative Eigenschaften wie Gefrierpunkterniedrigung ermöglichen die Bestimmung der
Molmasse des verwendeten Stoffes, wenn man ΔT kennt (Messung der Gefriertemperaturen
bei einer bestimmten Konzentrationen des gelösten stoffes). So lässt sich bei bekanntem
LÖMI die Anzahl der mole n des Stoffes berechnen. Wenn der gelöste stoff zuvor gewogen
wurde kann die Molmasse bestimmt werden.
Das chemische Gelichgewicht
Einführung der Gleichgewichtskonstanten K und des Massenwirkungsgesetzes
Im dynamischen GG ändern sich die Konzentrationen der Produkte und Edukte nicht:
Im GG gilt: µ A = µ B
µ A = µ A0 + RT ln
aA
pA
1bar
bB
µ B = µ B0 + RT ln
pB
1bar
∆G R = bµ B − aµ A
p  
p 

 ∆G R = b µ B0 + RT ln B  − a µ A0 + RT ln A 
1bar  
1bar 

p
p
 ∆G R = bµ B0 − aµ A0 + bRT ln B − aRT ln A
1bar
1bar
b
a
 pA 
 pB 
0
 ∆G R = ∆G R + RT ln

 − RT ln
 1bar 
 1bar 
b
 pB

 1bar 


 ∆G R = ∆G R0 + RT ln
a
 pA

 1bar 


im GG: ∆G R = 0
b
b
 pB

 1bar 

 ∆G R0 = − RT ln 
a
 pA

 1bar 


mit
 pB

b
 1bar 

 = ( p B ) ⋅ (1bar )a −b = K
p
a
( p A )a
 pA

 1bar 


 ∆G R0 = − RT ln K p
29
Genauso lässt sich formulieren: µ A = µ A0 + RT ln
mA
m0
µ B = µ B0 + RT ln
mB
m0
b
 mB

b


(
mB )
m0 

mit
=
⋅ m0
a
a
(m A )
 mA


0
m 

( )
 ∆G R0 = − RT ln K M
a −b
= KM
mit m 0 = 1kg
Oder:
b
 [ B] 
[ B ]b
c0 
mit 
=
⋅ c0
a
a
[ A]
 [ A] 
0
c


( )
 ∆G R0 = − RT ln K C
a −b
mit c 0 = 1mol / l
= KC
Pi mi und [i] sind immer die jeweiligen Drücke, Massen oder Konzentrationen im
Gleichgewicht (nicht die Anfangskonzentration etc.)
T-Abhängigkeit von K
Gibbs-Helmholtz-Gleichung (andere Schreibweise für dG = dH − TdS ) als Ausgangspunkt
der Herleitung:
  − RT ln K  
  ∆G  
 ∂
 ∂


0
T

  T   = − ∆H R =  


 ∂T 
∂T
T2




p

p

∆H R0
 ∂ ln K 
 =

2
 ∂T  p RT

Ist van’t Hoff Gleichung; sie liefert T Abhängigkeit von K:
d ln K ∆H R0
=
dT
RT 2

K 2 ∆H R0
ln
=
K1
R
 1 1  ∆H R0
⋅  −  =
R
 T1 T2 
T −T 
⋅  2 1 
 T1 ⋅ T2 
Wenn ein K bei einer Temperatur gegeben ist, kann bei einer beliebig anderen temperatur K
berechnet werden!
Graphische Erklärung:
∆H R0 1 ∆S R0
ln K = −
⋅ +
R T
R
K =e
−
∆H R0 1 ∆S R0
⋅ +
R T
R
=e
− ∆G
RT
Darstellung: 1/T vs. lnK Auftragung liefert Gerade
30
lnK
lnK
endothermer Prozess
ln K = −
mehr
Produkte
∆H R0 1 ∆S R0
⋅ +
R T
R
weniger
Produkte
1/T
Temperatur
Erhöhung
exothermer Prozess
bei endothermen Prozessen ist die Steigung
negativ
 T Erhöhung führt zu größerem lnK (bzw.
K), also verschiebt sich GG auf Produktseite
1/T
Temperatur
Erhöhung
bei exothermen Prozessen ist die Steigung
positiv
 T-Erhöhung führt zu kleinerem lnK (bzw.
K), also verschiebt sich GG auf Eduktseite
Wenn ΔH zusätzlich T-abhängigkeit zeigt:
Kirchhoffscher Satz:
T2
∆H = ∆H + ∫ ∆c p dT
0
T1
2
∆H R0
1
 ∂ ln K 
+
⋅
∆c p dT
 
 =
2
RT 2 T∫1
 ∂T  p RT
T
p-Abhängigkeit von K
 ∂ ln K 
1

 = −
RT
 ∂p  T
 ∂∆G 0

 ∂p


∆V 0
 =−

RT
T
∆V
K2
=−
∆p
K1
RT
0
 ln
 bei einer Reaktion mit Volumenzunahme (ΔV0 ist positiv; z.B. aus 2 Edukten werden drei
Produkte), wird mit steigendem Druck Δp die GGK K immer kleiner (GG verschiebt sich auf
Eduktseite)
Prinzip von Le Chatelier: Veränderung der äußeren Bedingungen führt zur Verschiebung
des GG, die den veränderungen entgegenwirkt:
 Druckerhöhung führt zur Volumenverminderung;
 Temperaturerhöhung führt zu einer Verringerung der Gleichgewichtskonstanten K bei
exothermer Reaktion
Berechnung der Ausbeute y einer Reaktion
Vereinfachter stöchiometrischer Fall:
A+B
C+D
Zu Beginn befinden sich n0(A) mol A und n0(B) mol B im Reaktionsgemisch
Während der Reaktion werden y mol A und B zu y mol C und D reagieren
So ergeben sich die Stoffmengen im GG:
31
n( A) = n0 ( A) − y
 K=
n( B ) = n0 ( B ) − y
n(C ) = n( D) = y
y⋅ y
y2
=
(n0 ( A) − y ) ⋅ (n0 ( B) − y ) (N − y ) ⋅ (M − y )
Nach y auflösen:
y 2 = K ( N − y )( M − y )

0 = y 2 (1 − K ) + y ( KN − KM ) − KNM
Normieren und Einsetzen in die pq Formel, um y zu erhalten
 Die Ausbeute ist dann am größten, wenn Produkte im gleichen stöchiometrischenn
Verhältnis vorliegen (M=N)
K bei einer Säure-Base Reaktion
-
HA + H2O
A + H3O
+
 KS =
[ A − ] ⋅ [ H 3O + ]
[ HA]
C ist die Anfangskonzentration der Säure und α ihr Dissoziationsgrad in Lösung
K=
αc ⋅ αc
α 2 ⋅c
=
c ⋅ (1 − α ) 1 − α
Makromoleküle: Protein-Ligand Wechselwirkungen
Protein-Ligand Wechselwirkungen können über das Massenwirkungsgesetz beschrieben
werden
P+L
PL

KA =
[ PL]
[ P ] ⋅ [ L]
ist Assoziationskonstante
[ P]total = [ P] + [ PL] = 1
 K A ⋅ [ P] ⋅ [ L] = [ PL]
 Wirkungsgrad:
[ PL]
[ P]
=
⋅ K A ⋅ [ L]
[ P]total [ P]total
Für [ P] = [ PL] = 0,5 folgt direkt: K A ⋅ [ L] = 1  [ L] =
1
[ PL]
= K D und
= 0,5
KA
[ P ]total
KD ist Dissoziationskonstante
32
Auftragung: Sättigung Y gegen Ligandenkonzentration [L]
Y
Y
Ymax
Ymax
0,5Ymax
0,5Ymax
KD
KD
[L]
[L]
sigmoidaler Kurvenverlauf für kooperative
Ligandenbindung bei Multidomänenproteine
hyperboler Kurvenverlauf
[ PL]
[ PL]
= 0,5 entspricht der Sättigung Y =
= 0,5 ; es sind also
[ P ]total
[ P ]total
die hälfte aller Proteine mit Liganden besetzt; die für diesen Zustand notwendige
1
Ligandenkonzentration ist [ L] =
= KD
KA
Ein Wirkungsgrad von
Y=
[ PL]
[ PL]
K A ⋅ [ L]
K A ⋅ [ P ] ⋅ [ L]
[ L]
=
Y=
=
=
1
[ P]total [ P] + [ PL]
[ P] + K A ⋅ [ P ] ⋅ [ L] 1 + K A ⋅ [ L]
+ [ L]
KA
Y=
[ L]
K D + [ L]
Vereinfachungen für die Spezialfälle:
1.)
[ L] << K D
2.)
[ L] = K D
3.)
[ L] >> K D
[ L]
= K A ⋅ [ L]
KD
1
Y=
2
 Y =1
Y=
Spezialfall 1.) liefert eine lineare Zunahme der Sättigung und ist daher idealer Messbereich
Berechnung der Ligandenkonzentration für eine x%ige Sättigung
z.B. 90%ige Sättigung
Y=
[ L]
= 0,9
K D + [ L]
 [ L] = 0,9 ⋅ ( K D + [ L])  0,1 ⋅ [ L] = 0,9 ⋅ K D
 [ L] = 9 K D
[L] ist die freie Ligandkonzentration!
33
Für 0,1%ige Sättigung:
Für 1%ige Sättigung:
Für 10%ige Sättigung
Für 50%ige Sättigung:
Für 90%ige Sättigung:
Für 99%ige Sättigung:
Für 99,9%ige Sättigung:







[ L] = 999 −1 K D
[ L] = 99 −1 K D
[ L] = 9 −1 K D
[ L] = K D
[ L] = 9 K D
[ L] = 99 K D
[ L] = 999 K D
Klassifizierung der Liganden nach ihrer Bindungsstärke:
mmolare KD  schwache Bindung  99%ige Sättigung für [L]=99mmol
nmolare KD  starke Bindung  99%ige Sättigung für [L]=99nmol
 je kleiner KD wird, desto größer ist Y bei gleicher [L]
Berechnung von [PL] und Sättigung Y im Gleichgewicht
KD =
[ P ] ⋅ [ L]
[ PL]
L0 und P0 sind die Konzentrationen der freien Proteine und Liganden zu Beginn des
Experiments; nach der Einstellung des GG liegen [PL] = X Protein-Ligand-Komplexe vor;
[ P0 − X ] ⋅ [ L0 − X ]
 X 2 − ( K D + L0 + P0 ) x + L0 P0 = 0
X
In p/q Formel einsetzen und auflösen!

KD =
Beispiel 1.)
L0 = 200 µM P0 = 200 µM K D = 10 µM
 x = [ PL] = 160 µM
 y=
[ PL]
160 µM
=
= 0,8
[ P ]total 200 µM
 80% Sättigung
 wenn die Ligandenkonzentration weiter erhöht wird, würde es sich um kein wässriges
LÖMI, sondern ein organisches LÖMI handeln, in dem die proteine ausfallen; deshalb kann
die Sättigung nicht durch Erhöhung von L0 erhöht werden;
 es wird P0 erniedrigt, um Y zu erhöhen
Beispiel 2.)
L0 = 200 µM P0 = 20 µM
K D = 10 µM
[ PL] 18,9µM
 94% Sättigung
=
= 0,94
[ P]total
20 µM
Beispiel 3.) Wieviel Ligand ist notwendig um eine 99%ige Sättigung einer 200 μM Lösung
eines Proteins mit KD = 10 μM zu erreichen?
 x = [ PL] = 18,9 µM
 y=
Für 99%ige Sättigung gilt: [ L] = 99 K D
 [ L] = 990µM freier Ligand
[ PL] = Y ⋅ [ P]total = 0,99 ⋅ 200 µM = 198µM gebundener Ligand
 [ L]total = 1188µM
34
Linearisierungen
1/Y
Y/[L]
LWB-analog
KD
EH-analog
Scatchard Plot
n/KD
Y
1
Y
=
−
[ L] K D K D
K
1
= 1+ D
Y
[ L]
-1/KD
1
n
Y
1/[L]
Y=
K
[ L]
1 K D + [ L]

=
= 1+ D
K D + [ L]
Y
[ L]
[ L]
Y
1
Y
=
−
[ L] K D K D
Makromoleküle: Verdrängungsassay
Ein schwächerer Ligand wird von einem stärkeren Liganden aus seiner Bindung
verdrängt
Methodik und Zweck: bei einem kompetetiven Verdrängungsassay nach Scatchard werden
Verdünnungen der zu untersuchenden Enzym-Probe mit radioaktiv markiertem Liganden
inkubiert; anschließend wird diese Probe mit ansteigenden Mengen von nicht radioaktivem
Liganden versetzt, welcher den radioaktiv markierten Liganden allmählich verdrängt; nach
einer Inkubation und der Trennung des ungebunden vom gebundenen Liganden kann die
Aktivität mittels Gammazähler bestimmt werden;
 Die Radioaktivität liefert die Punkte auf der Geraden Y vs. Y/[L] (Scatchard plot); die
Radioakaitivität vor der Verdrängung war proportional zu [L] und nach der Verdrängung
proportional zu [PL]; Y lässt sich somit einfach berechnen: Y=[PL]/[P]total;
Theoretisches Beispiel:
Radioaktivität vorher: 10
Radioaktivität nachher: 2
 [L] ~ 8
 [L]total ~ 10
 [PL] ~ 2
 Der Schnittpunkt mit der Y-Achse entspricht der Menge Ligand, die maximal gebunden
werden kann (absolute Bindungskapazität = Anzahl der Bindungsstellen); Die Steigung
entspricht dem -1/KD Wert!
 Scatchard Auftragung wird für Bindungsmessungen verwendet; sie ist analog (nur Achsen
sind vertauscht) zur Eadie Hofstee Auftragung v/cs vs. v (wird für kinetische Messungen
verwendet);
35
Aufgabenstellung: I ist ein schwacher Inhibitor; L ist ein starker Ligand, der I aus seiner
Bindung zum Protein verdrängen soll; es soll KD für die Protein-Ligand Bindung unter
Anwesenheit des Inhibitors bestimmt werden;
Ziel des Versuchs ist es herauszufinden, ob ein designter Ligand dazu in der Lage ist einen
bekannten Inhibitor gut aus seiner Bindung zum Protein zu verdrängen.
(Außerdem lassen sich KD Werte für sehr starke Liganden nur über ein Verdrängungsassay
berechnen)
starker Ligand
Y
Y
Ymax
0,5Ymax
KD
[L]
log[L]
schwacher Ligand
Y
Y
Ymax
0,5Ymax
KD
[L]
log[L]
 Die Sigmoidalität hat nichts mit Allosterie zutun, sondern ist ein Merkmal für die
Bindungsstärke
A) Berechnung der Sättigung mit Inhibitor, wenn kein ligand vorliegt
YI =
[ PI ]
[ PI ]
=
[ P]total [ PI ] + [ P]
[ P] ⋅ [ I ]
[I ]
KI
KI
 YI =
=
[ P] ⋅ [ I ]
[I ]
+ [ P]
+1
KI
KI
KI =
[ P] ⋅ [ I ]
[ P] ⋅ [ I ]
 [ PI ] =
KI
[ PI ]
 Vereinfachung YI =
[I ]
[I ] + K I
B) Berechnung der Sättigung mit Inhibitor, wenn Ligand vorliegt
YIbei _[ L ] =
[ PI ] L
[ PI ] L
=
[ P]total [ PI ] L + [ PL] + [ P]
[ P] ⋅ [ I ] L
[ P] ⋅ [ I ] L
 [ PI ] L =
[ PI ] L
KI
[ P ] ⋅ [ L]
[ P ] ⋅ [ L]
 [ PL] =
KD =
[ PL]
KD
KI =
36
[ P] ⋅ [ I ] L
[I ]L
KI
KI
=
=
[ P ] ⋅ [ I ] L [ P ] ⋅ [ L]
[ I ] L [ L]
+
+ [ P]
+
+1
KI
KD
KI
KD
 YIbei _[ L ]
C) Bildung des Quotienten
YIbei _[ L ]
YI
keine Vereinfachung möglich
YIbei _[ L ]
YI
[I ]L
KI
 [I ] 
[I ]L  [I ] 
[ PI ] L
[ I ] L [ L]

+ 1
⋅ 
+ 1
+
+1
KI  KI
K
[ P]total [ PI ] L
KI
KD
[I ]

 I

⋅ L
=
=
=
=
=
[I ]
[ PI ]
[ PI ]
 [ I ] L [ L]  [ I ]  [ I ] L [ L]  [ I ]


+
+ 1
+
+ 1 ⋅
KI
[ P]total
K
K
K
K
K
D
D

 I  I
 I
[I ]
+1
KI
Problem:
Annahme:
[L] ist eine Unbekannte; lediglich [L]total ist bekannt
[I] und [I]L können gemessen werden
D.) Quotient wird gleich 0,5 gesetzt; Einführung von [L]*
YIbei _[ L ]
YI
 [I ] 

+ 1
KI
[I ]


⋅ L = 0,5
=
*
 [I ]
 [ I ] L [ L]

+
+ 1

 KI
KD


YIbei _[ L ]
wobei [L] die freie Ligandenkonzentration ist, für die
= 0,5 erreicht ist
YI
(anders formuliert: die Sättigung des Proteins mit Inhibitor ist wegen der Anwesenheit des
Liganden um die hälfte reduziert bzw. die hälfte der Inhibitor-Moleküle ist aus dem proteinInhibitor Komplex verdrängt worden)
*
E.) Auflösung nach KD

 [ I ] L [ L]*

+
+ 1
 [I ]
 KI
KD
[ L]*
⋅

= 2  KD =
[I ]L
[I ]
[I ]L
 [I ] 
+ 2 L −1

+ 1
KI
[I ]

 KI
Problem:
[L]* ist ebenfalls eine Unbekannte
F.) Vereinfachungen
37
1.) Für [ L] >> [ P] gilt
KD =
[ L]* = [ L]*total
ist also bekannt!
[ L]*total
[I ]L
[I ]
+ 2 L −1
KI
[I ]
2.) Für [ I ] L >> [ P] gilt
KD =
[ I ] L ,total
KI
[ L]*total
[ I ] L ,total
+2
−1
[I ]
[ L]*total
KD =
[ I ] L ,total
3.) für [ I ] >> [ P] gilt
KI
+1
KD kann im Scatchard plot abgelesen werden; Itotal und KI sind bekannt, da der Inhibitor
bekannt ist; L50 muss berechnet werden; wenn L50 gering ist, handelt es sich um einen
Liganden, der den Inhibitor gut verdrängt!
Der I50 Wert
In der Pharmaindustrie werden I und L umgekehrt definiert:
YLbei _[ I ] [ PL] I
=
=
YL
[ PL]0
KI =
K D + [ L]
 [I ] 
 + [ L]
K D ⋅ 1 +
 KI 
für eine 50% Inhibition folgt dann:
[ I ]50
total
[ L]total
1+
KD
Makromoleküle: mehrere Bindungsepitope
Wenn mehrere Bindungsepitope in einem Makromolekül vorhanden sind gilt in 0. Näherung:
K total = K 1 ⋅ K 2
und
∆Gtotal = ∆G1 + ∆G2 = − RT ln K 1 − RT ln K 2 = − RT ln
K1
K2
38
Wenn beide Liganden miteinander verbunden sind, geht weniger Entropie bei der Bindung
verloren; der Linker muss kurz und starr sein, da so bei der Bindung am wenigsten Entropie
verloren geht;
Vergleich einer intra- und einer bimolekularen Reaktion:
A B
A+B
A B
AB

K int er
[ AB]
=
[ A] ⋅ [ B]
-1
[M ]
K int ra
[ AB]
keine Einheit
=
[ A − B]
K int ra
= [ A − B]effektiv
K int er
Allosterie
 identische und unabhängige Bindestellen: Z.B. oligomere Proteine mit je einer
Bindestelle pro Untereinheit;  Kurven wie bei einer Untereinheit
1. Ligand
K 1A =
nk a
= nK A
kd
n. Ligand
K An =
ka
1
= KA
nk d n
im mittel ist die Bindungsaffinität wieder KA
 nicht identische und unabhängige Bindestellen: Scatchard Plot wird nicht linear, wenn
sich KA der Bindestellen unterscheiden
Y/[L]
Y/[L]
KA1
Scatchard Plot
nKA
Scatchard Plot
für 2 nicht identische Bindestellen
für n identische Bindestellen
real
KA2
-KA
ideal
n
Y
1
2
Y
 positiv kooperative Bindung desselben Liganden an mehrere Bindestellen:
L vs. Y Plot wird sigmoidal; Scatchard Plot wird umgekehrte Parabel
39
P + nA
Hill Plot:
KA =
[ PAn ]
[ P] ⋅ [ A] n
 log
log
Y=
PAn
[ PAn ]
[ P]total

Y
= log K A + n log[ A]
1−Y
[ PAn ]
Y
=
= K A ⋅ [ A] n
[ P]
1−Y
n ist Steigung und Hill-Koeffizient
Y
1-Y
n
Hill Plot
log
Y
= log K A + n log[ A]
1− Y
log[A]
Proteinfaltung / hydrophober Effekt
Quantitative Beschreibungsweise: ΔGtr ist die Transfer-Gibbsenergie eines nicht polaren
Moleküls aus der gasförmigen, flüssigen oder festen Phase in Wasser; ist dieser Wert positiv,
so bevorzugt das Molekül nicht die polare Umgebung
Aber: Der Transfer ist stark T-abhängig! Wässrige Lösungen nicht polarer Stoffe zeigen
große Werte für cp  ΔS (Differenz der Unordnung vor und nach dem Transfer) und ΔH
(Differenz der nicht kovalenten Wechselwirkungen vor und nach dem Transfer) sind stark Tabhängig, was sich auf die T-abhängigkeit von ΔG tr auswirkt:
 T∂∆S 
 ∂∆H 
∆c p = c p ,entfaltet − c p ,nativ = 

 =
 ∂T  p  ∂T  p
Je größer der Wert Δcp desto eher (bei höherer Temperatur) tritt Kältedenaturierung auf
Kältedenaturierung:
Die Denaturierung eines Proteins durch Hitze wird durch die Zunahme der Entropie und die
durch Kälte durch eine Abnahme der Enthalpie angetrieben;
 hydrophoben Seitenketten können in Kälte nicht mehr gut wechselwirken
40
 H-Brücken zwischen polaren Teilen funktionieren im Kalten besonders gut
 enthalpisch getriebene Kältedenaturierung: hydrophober Kern zerfällt und es werden H
Brücken mit Wasser gebildet;
 Durch Denaturierung wird die hohe Ordnung der Wassermoleküle durch die Ausbildung
einer Hydrathülle gebrochen; die Hydrathülle ist entropisch günstiger als die hohen Strukturen
im gefrorenen Wasser, weshalb auch die Entropie die Entfaltung weiter antreibt;
41
Herunterladen