Ödeme können durch Lymphgefäßproblematik oder Herzinsuffizienz

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Ödeme können durch Lymphgefäßproblematik oder Herzinsuffizienz entstehen
Der venöse/ lymphatische Rückfluss wird gewährleistet durch:
 Sogwirkung des Herzens
 Atmung (Über-/ Unterdruck)
 Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskel-Venen-Pumpe); Stützstrümpfe können
hier als Hilfsmittel eingesetzt werden
 Arterienpuls
 Venenklappen
 Taschenklappen der großen Lymphgefäße einschließlich der glatten Muskulatur
 Durch eine zweckmäßige „Lagerung“
Die ausstreichende/ entstauende Wirkung auf normale Venen ist nur gering
strombefördernd, weil das Blut ständig im raschen Fluss ist.
Bei Venenverlangsamung in erweiterten Venen (Varizen = Krampfadern) ist die
deplethorische (entstauende) Wirkung deutlich erkennbar.
Krampfadern sind generell eine Indikation für KMT, außer bei Anzeichen auf Entzündungen,
Schmerzen -> Rücksprache mit dem Arzt
Es lassen sich drei Formen der Varicosis unterscheiden:
 „Besenreißer“
verursachen keine Beschwerden; kosmetisch störend
 Retikuläre Varizen
(netzartige, massenhafte, kleinkalibrige Krampfadern; fast ausschließlich bei Frauen
mittleren Alters, da sie sehr von weiblichen Hormonen beeinflusst werden; relative
Indikation (= Vorteil-/ Nachteilabwägung) zur KMT)
 Stammvarizen
(sind erweiterte tiefe Hauptvenen, relative Indikation zur KMT)
Dabei wirkt die KMT eine mechanische Kompression des Gewebes Richtung des Herzens
und somit eine Entleerung der venösen/ lymphatischen Gefäße.
Demzufolge sinkt kurzfristig der venöse Druck und die Venen können wieder gefüllt werden.
Insgesamt wird auf diese Weise das venöse Blut schneller abtransportiert; z.B. bei einer
reizlosen Stase (Stillstand) oder Ödem infolge einer Varikose (Krampfaderleiden) oder
Venenklappeninsuffizienz.
Das gleiche gilt auch für Stauungen oder Ödeme, die traumatisch (nach Kontusionen
(Prellungen), Distorsionen (Zerrungen, Verdrehungen), Lusationen (Verrenkungen), etc.) oder
postoperativ (z.B. nach Mamaamputationen = Brustamputation) entstehen.
Die abschwellende Wirkung der Massage im Interstitium vollzieht sich primär in den:
 Lymphkapillaren und Lymphgefäßsystem
 Venöser Schenkel der Kapillaren
 Venolen
 Venen
Sekundäre Wirkung:
 Zum Herzen und von dort zu den Harnableitenden Systemen
Die bei den Ödemen vermehrte Flüssigkeit wird über die ableitenden Harnwege
ausgeschieden.
Klinisch zeigt sich dies in einem gesteigerten Harnvolumen (drei- bis vierfaches
Harnvolumen)
Aufgrund der Anregung des Blutflusses steigt der Druck in den Kapillaren.
Dies bewirkt eine verbesserte Diffusion der Nährstoffe aus dem Blut in die Zellen.
Die Anregung des Lymphflusses bewirkt eine Verkleinerung des Interstitialraums.
Klinisch zeigt sich dies in eine Verminderung der Ödeme bzw. der Aufhebung einer Stauung.
Auch hier resultiert eine Verkürzung der Diffusionswege für Nährstoffe.
Bedingt durch die Flüssigkeitsverschiebungen kommt es zu einer „scheinbaren Absenkung“
der Leukozyten- und der Erythozytenzahl durch eine verbesserte Hämodynamik.
Massagegriffe bzw. Griffkombinationen, die entstauend wirken
Bei deplathorischen Griffen wird grundsätzlich zentripital gearbeitet
Untersuchung von Professor Roth et al. 1973
Abtransportgeschwindigkeit im Gefäßsystem:
 Durch flächige Streichungen um das 2,3 fache
 Langsame weiche Knetungen um das 1,91 fache
Griffkombinationen der KMT
Venen- und Lymphmotorik:
a) Über langsame und weiche Friktionen
b) Über intermittierende (zeitweise aussetzend, hinfassen –
wegnehmen) Griffe
Venen- und Lymphfluss:
a) Über Streichungen
b) Über langsame und weiche Knetungen
c) Über intermittierende Griffe
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