+ 2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit

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Organisation und
Psychische Gesundheit
Konzept: Tobias Müller
Präsentation für OE-Werkstatt 2007-2009,
Führberg, Österreich, 19. September 2008
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
1
0. Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
5.
Psychoboom?
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
2
0. Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
5.
Psychoboom?
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
3
1. Psychoboom?
Postindustrielle Dienstleistungsgesellschaft
Schneller Wandel
Anpassungs- und Umstellungsdruck
Leistungsdruck
Lebenslanges Lernen
Hohe Anforderungen
Emotionale Kompetenz
Soziale Kompetenz
Tobias Müller
Kognitive Kompetenz
OE u. psych. Gesundheit
4
1. Psychoboom?
Psychosoziales Funktionieren als
Voraussetzung der sozialen Integration:
Arbeiten
Partnerschaft
Wohnen
(u.U. wichtiger als somatische Gesundheit)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
5
1. Psychoboom?
psychosozial
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
6
1. Psychoboom? - Gesundheitsdefinition
"Gesundheit ist ein Zustand
vollkommenen körperlichen, geistigen und
sozialen Wohlbefindens und nicht allein
das Fehlen von Krankheit und
Gebrechen“. (WHO 1946)
Bio-psycho-soziales Modell
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
7
1. Psychoboom? - Kondratieff
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
8
Gesundheitsmanagement – Psychische Gesundheit
1.
2.
3.
4.
5.
Entdeckung des Psychosozialen
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
9
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Pro Jahr erleiden
27%
der EU-Bevölkerung
(83 Millionen Menschen)
eine psychische Störung
Aus: „Psychische Störungen in Deutschland und der EU - Größenordnung und Belastung“, Wittchen,
H.U.:1. Deutscher Präventionskongress 1.12.2005 (Daten von insgesamt 150.000 Betroffenen aus 27
Studien)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
10
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
1.Depression
2.Angst- oder Panikstörung, Sozialphobie
3.Somatoforme Störungen
4.Alkohol- oder Drogenabhängigkeit
5.Bipolare Störung
6.Schizophrenie
7.Zwangsstörungen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
11
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Lebenszeitrisiko für eine
psychische Störung:
über 50%!
Aus: „Psychische Störungen in Deutschland und der EU - Größenordnung und Belastung“, Wittchen,
H.U.:1. Deutscher Präventionskongress 1.12.2005 (Daten von insgesamt 150.000 Betroffenen aus 27
Studien)
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OE u. psych. Gesundheit
12
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Verlauf
•
episodisch kurzzeitig
Wochen, Monate
•
in 40% chronisch
Jahre, Jahrzehnte
(Adoleszenz bis Lebensende)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
13
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Arbeitsunfähigkeit
Anteile der zehn
wichtigsten
Krankheitsarten an
den AU-Tagen
Quelle: DAK
Gesundheitsreport
2006, S.28
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
14
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
15
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
16
Mit Beeinträchtigung gelebte
Lebensjahre (in Mio.), YLD
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Belastung durch Krankheiten in den
entwickelten Ländern - 2001
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
8,39
6,33
5,39
3,77
3,77
3,46
2,86
2,25
1,68
1,53
Lopez A. et al., 2006
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
17
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Ursachen für Berufsunfähigkeit
100%
90%
80%
70%
60%
1983
17%
9%
8%
6%
2002
Sonstige
18%
Psychische
Erkrankungen
Neubildungen
Stoffwechsel /
Verdauung
50%
40%
37%
Herz- / KreislaufErkrankungen
30%
(Quelle: Verband Dt.
Rentenversicherungsträger, in: Die Zeit,
Nr. 34 vom 12.08.04, S. 29)
Sonstige
Psychische Erkrankungen
28%
14%
Neubildungen
5%
Stoffwechsel / Verdauung
13%
Herz- / Kreislauferkrankungen
20%
10%
0%
Tobias Müller
23%
Skelett / Muskeln /
Bindegewebe
22%
Skelett / Muskeln / Bindegewebe
1983 (alte Bundesländer)
OE u. psych. Gesundheit
18
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Suizide in Deutschland
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
19
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Suizide in Deutschland
Quelle: Forschungsgruppe Suizidalität, UKE Hamburg-Eppendorf
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
20
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Suizide in Deutschland
2005
Suizide
10.000
Verkehrstote
?
Quelle: Statistisches Bundesamt,
2005
HIV-Tote
?
Quelle: Robert Koch-Institut, 2005
(Illegale) Drogen-Tote
?
Quelle: Drogen- und Suchtbericht
der Bundesregierung, 2005
Mord und Totschlag
?
Quelle: Bundeskriminalamt Polizeiliche Kriminalstatistik, 2005
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
21
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Suizide in Deutschland
2005
10.000 (+ Dunkelziffer)
Suizide
Verkehrstote
HIV-Tote
(Illegale) Drogen-Tote
Mord und Totschlag
Tobias Müller
5.361
Quelle: Statistisches Bundesamt,
2005
720
Quelle: Robert Koch-Institut, 2005
1.326
Quelle: Drogen- und Suchtbericht
der Bundesregierung, 2005
869
Quelle: Bundeskriminalamt Polizeiliche Kriminalstatistik, 2005
OE u. psych. Gesundheit
22
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Jährliche Kosten psychischer
Störungen in EU:
386 Milliarden Euro
(Behandlung, AU, Rente, etc.)
(European Brain Council, ECNP)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
23
Gesundheitsmanagement – Psychische Gesundheit
1.
2.
3.
4.
5.
Entdeckung des Psychosozialen
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
24
3. Paradigmenwechsel
Definition von Gesundheit
Ausrichtung der Gesundheitssysteme
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
25
3. Perspektivenwechsel - Definitionen
"Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen
körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen
von Krankheit und Gebrechen“. (WHO 1946)
"Gesundheit ist die Fähigkeit und Motivation,
ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben
zu führen". (Vorschlag WHO-Europabüro 1987)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
26
3. Perspektivenwechsel - Definitionen
"Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen
körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen
von Krankheit und Gebrechen“. (WHO 1946)
"Gesundheit ist die Fähigkeit und Motivation,
ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben
zu führen". (Vorschlag WHO-Europabüro 1987)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
27
3. Perspektivenwechsel
1986 Ottawa-Charta der WHO
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
28
3. Perspektivenwechsel
1986 Ottawa-Charta der WHO
•
•
•
•
•
Entwicklung einer gesundheitsfördernden
Gesamtpolitik
Gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen
Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen
Persönliche Kompetenzen entwickeln
(Empowerment)
Gesundheitsdienste neu orientieren
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
29
3. Paradigmenwechsel
Vermeidung von Krankheit
Förderung von Gesundheit
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
30
3. Paradigmenwechsel
Konzentration auf Krankheitsentstehung
(Pathogenese)
Gesundheitsförderung
(Salutogenese)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
31
3. Paradigmenwechsel
Aaron Antonovsky
isrealischer. Medizinsoziologe, 1979
Salutogenese
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
32
3. Paradigmenwechsel
Pathogenetischer Ansatz
gesund krank
Salutogenese
gesund
Tobias Müller
krank
OE u. psych. Gesundheit
33
3. Paradigmenwechsel
Salutogenese
gesund
krank
Gesundheitsförderung
Krankheitsentstehung
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
34
3. Paradigmenwechsel - Salutogenese
Kohärenzerleben = Sense of Coherence (SOC)
in der Lage, mit Anforderungen und
Sense ofumzugehen
managebility
Belastungen
Reize, Ereignisse oder Entwicklungen werden
Sense
of
comprehensebility
als verständlich, geordnet, vorhersagbar erlebt
Leben wird als sinnvoll erlebt und die
Sense of meaningfullness
Anforderungen
als positive Herausforderungen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
35
3. Paradigmenwechsel - Salutogenese
Gesundheit als entwickelte Handlungs-Fähigkeit
langfristig Ziele zu bilden
stabil-flexibel, mit sich verändernden
Umweltbedingungen umzugehen
körperliche Prozesse und Handlungen
aufeinander abzustimmen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
36
3. Paradigmenwechsel
Verwandte Konzepte
Empowerment
Locus of Control (LOC) Kontrollüberzeugungen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
37
3. Paradigmenwechsel - Salutogenese
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Verhütung und Unfallschutz
(Arbeitsplatz als krankmachend)
Gesundheitsförderung
(Arbeitsplatz als gesundheitsfördernd)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
38
Gesundheitsmanagement – Psychische Gesundheit
1.
2.
3.
4.
5.
Entdeckung des Psychosozialen
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
39
4. Relevante psychische Erkrankungen
1.Depression
2.Angst- oder Panikstörung, Sozialphobie
3.Somatoforme Störungen
4.Alkohol- oder Drogenabhängigkeit
5.Bipolare Störung
6.Schizophrenie
7.Zwangsstörungen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
40
4. Relevante psychische Erkrankungen
1.Depression
2.Angst- oder Panikstörung, Sozialphobie
3.Somatoforme Störungen
4.Alkohol- oder Drogenabhängigkeit
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
41
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Betroffene
Personen in
BRD: 4 Mio
In hausärzt.
Behandlung
2,4 - 2,8 Mio.
60-70%
Tobias Müller
Korrekt
diagnostiziert
1,2 - 1,4 Mio.
30-35%
OE u. psych. Gesundheit
Adäquate
Therapie
400.000
10%
42
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Die verschiedenen Ebenen der Depression
Psyche
Körper
Tobias Müller
Verhalten
OE u. psych. Gesundheit
43
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Negative und
pessimistische
Zukunftsperspektiven
Gefühl von
Schuld und
Wertlosigkeit
Suizidgedanken /
Suizidale
Handlungen
Verlust von
Interesse u.
Freude
Depressive
Stimmung
Appetitminderung
Verminderter
Verminderte
AntriebKonzentration und
Schlafstörungen
Tobias Müller
Vermindertes
Selbstwertgefühl
und Selbstvertrauen
OE u. psych. Gesundheit
Aufmerksamkeit
44
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Wer ist „schuld“ an der Zunahme
psychischer Erkrankungen?
Faktoren der Arbeitssituation
Personenvariablen
• Arbeitsverdichtung durch
„Verschlankung“ der Betriebe
• hohe
Verausgabungsbereitschaft
 höherer Arbeits- und
Zeitdruck
• unsichere Berufsperspektive
• geringe Beeinflussbarkeit
Tobias Müller
+
• mangelnde Stressbewältigungskompetenz
• mangelnde soziale
Unterstützung
OE u. psych. Gesundheit
45
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Viele Firmen kennen das Phänomen:
Mitarbeiter plötzlich am Ende Ihrer Kräfte:
•
Körperlicher und mentaler Energieverlust
•
Konzentrationsprobleme
•
Motivationsverlust
•
Dünnhäutigkeit
•
Reizbarkeit
•
sozialer Rückzug etc.
Persönliches Leid der
Betroffenen und
der Angehörigen
Wirtschaftliche Kosten
für die Unternehmen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
46
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
A
Mangelnde
Motivation
Disziplinlosigkeit
z.B.
B
Akute
Erschöpfung
Überarbeitung:
z.B.
C
Burnout
Chronische
Erschöpfung
z.B.
Unterforderung
Überforderung
Keine Identifikation
Kein Interesse
Keine Kontrolle
Keine Einbindung
Kein Erfolg
Normale Müdigkeit
nach intensiver
Arbeitsphase
Bedürfnis nach
Auszeit (Urlaub)
Überforderung
über längere Zeit
Aufbrauchen der
körperlichen und
psychischen
Reserven
„gesund“
Tobias Müller
D
KRANKHEIT
z.B. Depression
z.B.
Oft plötzlicher
Beginn
deutliche
Veränderung der
Persönlichkeit
Probleme nicht nur
bei Arbeit
Auch ohne klare
Auslöser
„krank“
OE u. psych. Gesundheit
47
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Psychosoziale Aspekte
Vulnerabilität z. B. negative Lebenserfahrungen, Kindheit,
Persönlichkeit
Neurobiologische Aspekte
genetische Faktoren
(Hinweise durch Zwillingsund Adoptionsstudien)
Auslöser
akute Belastungen,
Stress, Beförderung,
neue Aufgaben,
Mobbing
z. B. Überaktivität der
Stresshormonachse
Depressiver
Zustand
depressive Symptomatik im Erleben und
z. B. Dysfunktionen der
Neurotransmitter
Serotonin / Noradrenalin
Verhalten
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
48
2. Zahlen, Daten, Fakten – psychische Gesundheit
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
49
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
50
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Zentrale Behandlungssäulen:
•
Medikamentöse Behandlung (v.a. Antidepressiva)
•
Psychotherapie
•
„Psychoedukation“ und Einbindung Angehöriger
(Wirksamkeit v. Verhaltenstherapie und
Interpersoneller Therapie am besten belegt)
Weitere Behandlungsverfahren (im Einzelfall sinnvoll)
•
•
•
•
Lichttherapie
EKT
Soziotherapie
Sport
Wirkung nur bei saisonaler Depression belegt
bei schwerer therapieresistenter Depression
z.B. bei Wiedereingliederungsmaßnahmen
kann für einen Teil der Patienten hilfreich sein
Depression ist in den meisten Fällen gut behandelbar!
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
51
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Depression im Arbeitskontext
 Leistungsbereich
 Grundarbeitsfähigkeiten
 Sozialer Bereich
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
52
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Leistungsbereich
•
Leistungsminderung: qualitativ /quantitativ
•
Erhöhte Leistungsschwankungen, hohe
Fehlerquote, vermehrte Flüchtigkeitsfehler
•
Häufiges Nachfragen, Vergewissern, häufiges
Kontrollieren
•
Hohe Vergesslichkeit, „Zerstreutheit“
•
Vermeidung bestimmter Tätigkeiten und
Verantwortungsübernahme
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
53
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Grundarbeitsfähigkeiten
• Unpünktlichkeit
• mangelnde Disziplin, vermindertes
Durchhaltevermögen
• verspätete Abgabe von Krankmeldungen,
unentschuldigtes Fehlen
• ungewöhnliches Entfernen vom Arbeitsplatz
• vermehrte Pausen und Arbeitsunterbrechungen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
54
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Sozialer Bereich
•
Anspannung, Blickkontaktvermeidung, veränderte
Körpersprache
•
Rückzug von Kollegen, Vermeidung von Kontakten
•
Kritikempfindlichkeit (nimmt sich alles „zu Herzen“)
•
Konfliktvermeidung (traut sich nicht „nein“ zu sagen)
•
Eigene Schuldzuweisung („Ich bin eben ein Versager.“)
•
Löst bei anderen anfänglich Mitgefühl / Mitleid aus, später
eher Hilflosigkeit und Aggression
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
55
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Wie kann ich im Gespräch damit umgehen, wenn ein
Mitarbeiter / Kollege offensichtlich „nicht mehr kann“?
 den anderen zum Gespräch einladen
 den eigenen Eindruck rückmelden
 Wie erklärt sich die „Veränderung“ oder
„Störung“?
 Unterstützung zusichern
 Empfehlung nach weiterer Abklärung geben
 mögliche Adressaten nennen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
56
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Welche Hilfen im Arbeitsleben gibt es?
1. Angemessener zwischenmenschlicher Umgang
2. Innerbetriebliche Hilfen:
• Vertrauenspersonen
• Sozialdienst, Betriebsrat
• Schwerbehindertenvertretung,
• betriebsärztlicher Dienst usw.
3. Außerbetriebliche Hilfen
•Berufliche Rehabilitation
•Integrationsamt
•Arbeitsagentur (z.B. Reha,Umschulung)
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
57
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Was wirkt „antidepressiv“ bei der Arbeit?
Viele Faktoren von Arbeit wirken antidepressiv u.könnten genutzt werden:







Tobias Müller
Struktur
Identifikation
Erleben von Effizienz
Wertschätzung
Austausch mit anderen
Anforderungen
Ablenkung
OE u. psych. Gesundheit
58
4. Relevante psychische Erkrankungen - Depression
Das Balancemodell für den Umgang mit
psychisch erkrankten Mitarbeitern
Positives
Spannungsverhältnis
Fürsorglichkeit
Konfrontation
mit den
Anforderungen
u. Verständnis
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
59
Gesundheitsmanagement
1.
2.
3.
4.
5.
Psychoboom?
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
60
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Panoramawandel
Früher Sachgüterproduktion
–
Akute Krankheiten
• Unfälle/ Verletzungen
• Infektionskrankheiten
Heute Dienstleistungssektor: Bewegungsmangel
–
Chronische Krankheiten
(lange Fehlzeiten, Frühberentungen)
• psychisch/ psychosomatisch
• Herz-Kreislauf/ Skelett-Muskel
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
61
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Chronische Krankheiten
 lange Fehlzeiten, Frühberentungen
 psychisch/ psychosomatisch
 Herz-Kreislauf/ Skelett-Muskel
 Grundsätzlich verhinderbar (Prävention)
 Wenn eingetreten: hohe Folgekosten
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
62
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
63
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Grundsätzliche Entscheidung
Auf organisationaler Ebene:
Gesundheitsfördernde Faktoren = weiche
Faktoren,
Aber: psychische/ soziale Faktoren
beeinflussen Gesundheitszustand
extrem stark
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
64
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Unter Berücksichtigung salutogenetischer
Konzepte:
• Verhaltensprävention
• Verhältnisprävention
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
65
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
–Verhaltensprävention
Einflussnahme auf den individuellen
Gesundheitszustand oder auf individuelles
Gesundheitsverhalten
–Verhältnisprävention
Einflussnahme auf Gesundheit/Krankheit
durch Veränderungen der
Lebensbedingungen/Umwelt von
Personen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
66
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
67
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Schlüsselfaktoren für psychische Belastungen:
•Arbeitsüberlastung,
•Arbeitsdruck/Zeitdruck,
•viele Überstunden,
•zu hohe Anforderungen,
•fehlende Kontrolle über die Arbeit,
•fehlende Partizipation bei Entscheidungen,
•geringe soziale Unterstützung,
•zwischenmenschliche Konlfikte,
•ein nicht transparentes Management sowie
•Konlfikte zw. Arbeit und familiären Anforderungen.
Mitarbeiter des Gesundheitswesens häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen sind.
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
68
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Gesundheitsförderung durch Arbeitsorganisation:
1. Beschäftigungssicherheit
2. Selbstorganisierende Teams, Dezentralisation von
Entscheidungen
3. Vergleichsweise hohe und gerechte
Leistungsanerkennung
4. Intensives Training und Qualifikation
5. Reduzierte Statusunterschiede und
Barrierenreduktion
6. Gewinnbeteiligung und Informationsaustausch
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69
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
70
5. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Gesundheitsförderliche betriebliche Bedinungen
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
71
Gesundheitsmanagement
Fazit
Gesellschaften, Organisationen und
Verhaltensweisen sind nicht nur die
Ursachen von Schäden, Behinderung
und Krankheit, sondern –
salutogenetisch betrachtet – auch
Quellen von Wohlbefinden und guter
Gesundheit!
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
72
Gesundheitsmanagement
1.
2.
3.
4.
5.
Psychoboom?
Zahlen, Daten, Fakten
Paradigmenwechsel
Relevante Psychische Erkrankungen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tobias Müller
OE u. psych. Gesundheit
73
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