Physik für Studierende der Fakultät III: Punktmechanik Vorlesung SS 2006 Prof. Adalbert Ding Physikalische Grundgrößen bestehend aus Zahlenwert und Einheit Größe Einheit Abk. • • • • • • Meter Sekunde Coulomb Kilogramm Kelvin Mol [m] [s] [C] [kg] [K]) [1] ) Ort Zeit Ladung Masse (Temperatur (Stoffmenge Abgeleitete Größen (differentiell) s s ds Geschwindi gkeit v t t dt 2 v v dv d s Beschleuni gung a t t dt dt 2 Impuls p mv p p dp Kraft F t t dt Drehimpuls l v p Drehmoment M r F Dies sind Vektorgrößen, die orts- und zeitabhängig sein können Vektoren (1) Vektoren beschreiben gerichtete Größen. Sie können durch Länge (Größe) und Richtung oder durch Komponenten beschrieben werden •Dreidimensionaler (3D) Vektor (Normalfall) 3 Komponten (z.B. x, y, z) oder 1 Länge, 2 Winkel •Zweidimensionaler (2D) Vektor (ebenes Problem) 2 Komponten (z.B.x,y) oder 1 Länge [r], 1 Winkel[φ] •Mehrdimensionaler Vektor n Komponten (z.B.x1,..xi,..xn) Vektoren (2) • Haben 2 Multiplikationsarten: Inneres Produkt: Ergebnis skalar Vektorprodukt: Ergebnis vektoriell • Keine Division! • Sonderfall: komplexe Zahlen definiert durch 2 Komponenten, bzw. Länge und Winkel Produkt: Ergebnis komplex (nicht skalar) Division: Ergebnis komplex (nicht skalar) Vektorfelder Die ortsabhängigen Vektoren werden in Vektorfeldern zusammengefasst: Beispiele: Geschwindigkeitsfelder (z.B. Wetter, Meeresströmung) Wärmeströmung Elektrische und magnetische Felder Beispiele für Vektorfelder: Meeresströmung im Schwarzen Meer Beispiele für Vektorfelder: Ostsee Erhaltungssätze (nichtrelativistisch) • • • • • Ladung Masse Energie Impuls Drehimpuls Der Impuls • Die Größe der Bewegung ist durch die Geschwindigkeit v und die Masse m (Menge der Materie) bestimmt: p = m·v • Sie wird Impuls genannt. • Der Impuls ist eine Vektorgröße, ist also gerichtet. • Der Impuls kann nur durch das Einwirken einer Kraft geändert werden (s. 1. bzw. 2. Newtonsches Axiom). Einzel- und Gesamtimpuls m2 m1 V1 p1 P = p1 + p2 = m1V1+ m2V2 V: Geschwindigkeit im Laborsystem V2 p2 Erstes Newtonsches Axiom • Jeder Körper beharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Bewegung, wenn er nicht durch einwirkende Kräfte Fi gezwungen wird, seinen Zustand zu ändern, d.h. bei abwesenden Kräften bleibt der Impuls konstant: p = const. wenn Fi = 0 Zweites Newtonsches Axiom • Die Änderung des Impulses ist der Einwirkung der bewegenden Kraft proportional und wirkt in die Richtung der einwirkenden Kraft: F = dp/dt =m·dv/dt + v·dm/dt • Sonderfall m = const.: F = m·dv/dt = m·a NB: Das 1. Newtonsche Axiom ist ein Sonderfall des 2. Newtonsche Axioms für F=0 Drittes Newtonsches Axiom • Die Wirkung ist stets der Gegenwirkung gleich oder • Die Wirkung zweier Körper aufeinander ist stets gleich und von entgegengesetzter Richtung Lineare Superposition von Kräften • Kräfte werden vektoriell überlagert • Die meisten physikalischen Größen können linear (skalar oder vektoriell) überlagert werden • Da die Vektoren ortsabhängig sind entstehen ortsabhängige Vektorfelder Überlagerung von Kräften An der Masse greifen 6 Kräfte an (Pfeile zeigen die Richtung an). Wie groß ist die resultierende Kraft? 5N 6N 4N 60° 60° 60° 60° 60° 2N 4N 3N Wie groß ist die resultierende Kraft? Geben Sie diese graphisch und numerisch an! Welche Kraft muss addiert werden, damit die Masse in Ruhe (d.h. kraftfrei) bleibt. Überlagerung von Kräften (2) An der Masse greifen 5 Kräfte an (Pfeile zeigen die Richtung an). Wie groß ist die resultierende Kraft? 11N 4N 90° 45° 6N 45° 45° 4N 3N Wie groß ist die resultierende Kraft? Geben Sie diese graphisch und numerisch an! Welche Kraft muss addiert werden, damit die Masse in Ruhe (d.h. kraftfrei) bleibt. Grundlegende Kräfte • Gravitationskraft • Elektrostatische Kraft • Magnetische (Lorenz-)Kraft • 2 Kernkräfte Gravitationsgesetz m1 m2 0 F12 G r12 2 r12 r12: Abstand der Massenmittelpunkte, r120 gibt die Richtung an (Länge = 1) G: Gravitationskonstante G = 6,67·10-11 Nm2kg-2 Für einen kleinen Körper auf der Erdoberfläche ist r12 = rE Erdradius, m2 = mE Erdmasse, m1 Probemasse: F = m(1)·g; g: Erdbeschleunigung=9,81 m·s- Große Physiker und Astronomen vor 1700 ° • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Thales v. Milet (624 - 547 v.u.Z.) Pythagoras (580 - 496 v.u.Z) Demokrit (ca. 420 v.u.Z.) Archimedes (287 - 212 v.u.Z.) Erathosthenes (276 - 195 v.u.Z.) Hipparch (190 - 125 v.u.Z.) Ibn Junus (ca. 1000) Leonardo da Vinci (1452 – 1519) Gallileo Gallilei (1564 – 1642) Nikolaus Kopernikus (1473 – 1543) Johannes Kepler (1571 – 1630) Rene Descartes (1596 – 1650) Pierre Fermat (1601 – 1665) Otto v. Guericke (1602 – 1686) Christian Huygens (1629 – 1695) Isaac Newton (1643 – 1727) E. Torricelli (1608 – 1647) Blaise Pascal (1623 – 1662) Robert Boyle (1627 – 1691) E. Maylotte (1620 – 1684) Experimentelle Bestimmung der Gravitationskonstante G ° G: Gravitationskonstante G = 6,67·10-11 Nm2kg-2 Kräfte (abgeleitete) • • • • Reibungskräfte Fliehkräfte Corioliskraft ° Atomare und molekulare Kräfte ° z.B. zwischen Teilchen im Atom, zwischen Atomen, aber auch in Flüssigkeiten und Festkörpern Spezifische Größen: Druck p Druck: Kraft pro Fläche p = Fn/A Kinetische Energie • ist mechanische Bewegungsenergie Ekin =m/2 v2 • Energiesatz gilt Erhaltungssätze (nichtrelativistisch) • • • • • Ladung Masse Energie Impuls Drehimpuls Energie, Arbeit, Leistung • • • • Mechanische (kinetische) Energie: m/2·v2 Mechanische Arbeit W = F·s F·ds Leistung N= W/t Wenn die Arbeit, einen Gegenstand von Punkt nach Punkt B zu bringen, unabhängig ist vom Weg, kann die Kraft F als 3D-Ableitung (Gradient, Steigung) eines Potentials V geschrieben werden: • F = -grad V (-dV/dx, -dV/dy, -dV/dz) • Solche Kräfte werden konservativ genannt • Die Gravitationskraft, die Coulombkraft sind konservative Kräfte, die Reibungskräfte, die Corioliskraft sind nicht konservativ. Erhaltung der mechanischen Energie Egesamt = Epot + Ekin + Erot + Etherm + Ephoton + Eelstat + Emagn + ( Egrav ) Bei Abwesenheit anderer Energieformen (Thermische Energie, Photonen, Feldenergien) gilt Egesamt = Epot + Ekin + Erot Erhaltung der mechanischen Energie Beginn: Ekin=0, Erot =0 Egesamt = Epot (1) Ende: Egesamt = Epot(2) + Ekin + Erot V12 = Epot(2) - Epot (1) = Ekin + Erot Freier Fall Die Energie eines im Erdfeld fallenden Körpers ist F· h = m·g·h Nach Durchfallen der Höhe h ist die kinetische Energie m 2 ·v m·g·h 2 oder v 2 2·m·g·h v 2mgh Die Vakuumkanone(2) Ein Tennisball mit Leitwerk wird in ein evakuiertes Rohr (blau) hineingesaugt und durchläuft dort die Strecke l=1m. Der Außendruck beträgt 1000 hPa. Wie groß ist die kinetische Energie Ekin und die Geschwindigkeit v nach Durchlaufen dieser Strecke? Lösung: l F=A·p • Arbeit = kinetische Energie = F·l • Beispiel Tennisball: 68g Durchmesser: 6,6 cm m=0,08kg (inklusive Leitwerk); A =34,2 cm2 =34,2·10-3m2 p 105 Pa (1000 hPa) Ekin = 34,2 ·10-4m2·105 ·Nm-2 · 1m = 342 J • Ekin = m/2·v2 v = (2E/m)0,5 =85530,5 92,5 m ·s-1 {332 km/h} Schwerpunkt • Der Schwerpunkt eines Körpers ist ein ideeller Punkt, in dem man sich die gesamte Masse des Körpers oder der Körper (z.B. Punktmassen) vereinigt denken kann. • Im Schwerefeld kann der Körper durch eine Gegenkraft, die auf den Schwerpunkt wirkt und gleich aber entgegengesetzt der Kraft ist, die auf die Gesamtmasse wirkt, im Gleichgewicht gehalten werden • Der Schwerpunkt kann auch außerhalb des oder der Körper liegen Schwerpunktgeschwindigkeit P = p1 + p2 = m1V1+ m2V2 P = M·vs = (m1+ m2)Vs Vi: Geschwindigkeit im Laborsystem vi: Geschwindigkeit im Schwerpunktsystem vs: Geschwindigkeit des Schwerpunkts Schwerpunkt V1 r2 m1 r1 p1 vs v1 rs z y x V2 v2 vs R2 R1 m2 p2 m1R1 m 2 R 2 rs m1 m 2 r1 R1 rs r2 R 2 rs Schwerpunkt von 2 Punktmassen m2 R2 r2 Schwerpunkt Ri: Koordinaten im Laborsystem rs r1 z m1R1 m 2 R 2 rs m1 m 2 r1 R1 rs r2 R 2 rs ri: Koordinaten im Schwerpunktsystem y R1 x m1 rs: Koordinate des Schwerpunkts mi: Punktmassen Schwerpunkt von mehreren Punktmassen m2 m5 r2 m4 r5 r4 Schwerpunkt R4 R2 R5 rs r3 m3 z m1 y x R1 r1 R3 n mi R i rs mi i 1 ri R i rs Einfaches Tragwerk Fdübel = Fhor Regal (2D) Zug Dübel Fhor y=1m Druck x=2m Wand Fdiag Last FL Beispiel: gegeben m=10 kg, y=1m, x=2m gesucht: FL, Fhor, Fdiag (Druck oder Zugkräfte?) Lösung: FL=100N, Fhor=(x/y)·FL=200N; Fdiag=(FL2+Fhor2)0,5 =224N Einfaches Tragwerk (2) Unsymmetrische Schaukel (2D) Flx Frx Fly FG Fry Flx + Frx = 0 Fly + Fry + FG = 0 Fly Newton I Gegeben: m, h, xl, xr Gesucht: FG, Fl, Fr (in Komponenten) und Vektordarstellung h Last FG = m·g xl xr Fundament Drehgrößen Neue Größen: Winkelgeschwindigkeit = dφ/dt Winkelbeschleunigung = d/dt • Drehimpuls :l =rxp • Drehmoment :M =rxF • Rotationsenergie : Erot = p2/2m = I/2 · 2 Drehimpuls- und Drehmomentvektoren zeigen in Richtung Drehachse ! Erhaltungssätze (im geschlossenen System, nichtrelativistisch) Ladung Masse Energie Impuls Drehimpuls Drehgrößen vs. Lineare Größen Drehgrößen Lineare Größen • Drehimpuls • Drehmoment • Rotationsenergie • Impuls • Kraft • Kinetische Energie Gegenüberstellung von linearen Größen und Drehgrößen (1) • • • • • • Strecke s Geschwindigkeit v Beschleunigung a Masse m Kraft F Impuls p Drehwinkel Winkelgeschwindigkeit Winkelbeschleunigung Trägheitsmoment J Drehmoment M Drehimpuls l Man beachte die unterschiedlichen Dimensionen auf der linken und der rechten Seite Gegenüberstellung von linearen Größen und Drehgrößen° Zentrifugalbeschleunigung v1 |v1| = |v2| = v v·sin() v· v0 b ra d v·cos() v·1 = v t 2 v v1 - v 0 d v v v v r 2 t t t dt r da sonst ist v r b ra d ( r ) wenn r senkrecht auf Zentrifugalkraft r v1 t Frad m b rad da v0 2 d v mv mv mr 2 m dt r v r Karussel r Fzent mr 2 Fg mg θ Fres (mg ) 2 (mr 2 ) 2 r mg 1 g 2 2 Fzent r 2 tan Fg g Beispiel: m=50 kg, r = 10 m, =2πf = 1 s-1 (1 Umdrehung in ca.6 s) gesucht: Fg , Fzent , Fres , θ Fres 700 N ; θ = 45° (θ unabhängig von der Masse) Corioliskraft ° Verschiedene Koordinatensysteme, die sich gegenseitig linear bewegen, haben dieselben Naturgesetze (Inertialsysteme). Rotieren sie gegeneinander, so treten zusätzliche (Pseudo-)Kräfte auf: 1. Die Zentrifugalbeschleunigung (s.o) 2. Corioliskräfte Gleichförm ige relative Translatio nsbewegung : V V - v a a Gleichförm ige relative Rotationsb ewegung : V V - r a a - ( r ) - 2 V Corioliskraft (1) ° Das Foucaultsche Pendel: Ein auf der Erde in x-y-Richtung beweg liches Pendel erfährt eine Coriolis-Beschleunigung 2 V , die senkrecht zur Pendelbewegung wirkt. Dadurch wird die Ebene, in der das Pendel schwingt, gedreht (an den Polen: 360°/d). Corioliskraft (2) ° Wettersystem: rechts: Nordhalbkugel unten: Südhalbkugel Corioliskraft (3): Tornado ° Anwendung Newtonsche Axiome: Statik • Keine beschleunigte Bewegung, wenn die Summe aller an einem Punkt angreifenden Kräfte gleich Null wird: Fi 0 • Keine beschleunigte Drehung, wenn die Summe aller Momente verschwindet: Mi 0 Einfaches Tragwerk (alternative Berechnungsmethode) Fdübel Anwendung von Momenten: ML+ MD= 0 y=1m Dübel Zug Regal (2D) MD=y·Fdübel ML=x·FL Drehpunkt Wand Druck x=2m Last FL Beispiel: gegeben m=10 kg, y=1m, x=2m gesucht: FL, ML,, MD, Fdübel (Druck oder Zugkraft?) Beispiel: m=10 kgFL=100NML=200Nm Fdübel= MD/y = -ML/y = -200N Belasteter Balken (2D) sS s1 x m1 s3 s2 y Schwerpunkt des Balkens m2 m3 w Lager Lager FL1 FLS FL2 FLager Beispiel: gegeben x=2m, y=3m, w=10m, m1=100kg, m2=200kg, m3=0 (gewichtsloser Balken) oder m3= 50kg (Gewicht des Balkens) gesucht: FL1, FL2, FLS, FLager (linkes und rechtes Lager; Kraftrichtung?) und die entsprechenden Drehmomente Anleitung: der Drehpunkt wird in das linke oder das rechte Lager gelegt! Belasteter Balken (Fortsetzung) Aufgabe: gegeben x=2m, y=3m, w=10m, m1=100kg, m2=200kg, m3=0 (gewichtsloser Balken) oder 50kg (Gewicht des Balkens) gesucht: FL1, FL2, FL3, FLager (linkes und rechtes Lager; Kraftrichtung?) und die entsprechenden Drehmomente Anleitung: der Drehpunkt wird in das linke oder rechte Lager gelegt! Lösung: Gewichtsloser Balken: FL1=1000N, FL2=2000N, FLS=0, s1=2m, s2=7m, sS=5m, s3=10m, M1=200Nm, M2=1400Nm, M3=10*Flager - >M1+M2+M3=0 -> M3=-16000Nm, FLager =-1600N Balken mit Gewicht: FL1=1000N, FL2=2000N, FLS=500N, s1=2m, s2=7m, sS=5m, s3=10m, M1=2000Nm, M2=14000Nm, M1S=250Nm, M3=100* Flager -> M1+M2 +MS +M3 =0 -> M3=-16250Nm, FLager =-1625N Komplexes Tragwerk ° Fachwerkbrücke Modell einer Fachwerkbrücke mit 2 Lagern und 5 Knoten belastet durch 2 x 50 Krafteinheiten (Pfeile nach unten). Berechnet werden die Druckspannungen (blau) und die Zugspannungen (rot) sowie die auf die Lager wirkende Kraft (Pfeil nach oben). In allen Knoten muss die Summe der Kräfte gleich Null sein. Zusätzlich muss die Summe der externen Kräfte (Pfeile) verschwinden. Erhaltungssätze (nichtrelativistisch) • • • • • Ladung Masse Energie Impuls Drehimpuls Energiearten • • • • • • • Kinetische Energie Potentielle Energie Thermische Energie Elektrostatische Energie Magnetostatische Energie Elektromagnetische Energie (z.B. Licht) Kernenergie Beispiel Energiespeicher Mechanischer Energieinhalt eines Wasserbeckens: Epot=Fs·h=m ·g ·h m: Masse, h:Höhe, g:Erdbeschleunigung Beispiel: • Becken (50m·20m·2m=2000t), Höhe 20m • 2·106kg ·10ms-2 ·10m=2·108 kgm2s-2 (Nm=J) 55kWh Keplersche Gesetze Keplersche Gesetze (1) • Die Planeten laufen auf Elipsenbahnen, in deren (einem) Brennpunkt die Sonne steht. • Das Produkt aus Bahnradius und Geschwindigkeit ist konstant (Erhaltung des Drehimpulses) • Das Quadrat der Umlaufzeit ist proportional zur 3. Potenz des Bahnradius Keplersche Gesetze (1a)° Wie ist die Umlaufzeit definiert? Ein (siderischer) Umlauf eines Himmelskörpers entspricht einem Bahnwinkel von 360° (in Richtung auf weit entfernte Sterne und nicht auf die Sonne). Beispiel: Mond (Zentralgestirn Sonne). Die scheinbare Umlaufzeit (gleiche Richtung (Sternbild) am nächtlichen Himmel) ist mit 27,32 d 2,2 d kürzer als die Zeit (29,5 d) zwischen Neumond und Neumond (gleiche Richtung zur Sonne) Keplersche Gesetze (2) Drehimpuls : l p r m v r Zentrifuga lkraft Anziehungs kraft m Planet m Sonne 2 m Planet r G r2 2 G m Sonne 3 T r 2 2 Beispiele zu den Keplerschen Gesetzen • Die Keplerschen Gesetze gelten nicht nur für die Bewegung der Planeten um die Sonne, sondern auch für die Bewegung der Monde und Satelliten um die Planeten • Beipiel Erde: Mond: Bahnradius: rMond 3,84·105 km Umlaufzeit: TMond 27,32 d Frage: Wie gross ist der Bahnradius, wenn die Umlaufzeit TSat = 1d beträgt (geostationäre Satelliten)? rSat TSat TMond 2 3 rMond 4 10 4 km Beispiele zu den Keplerschen Gesetzen (2) ° (genauere Berechnung: siderale Umlaufzeiten und Berücksichtigung des Schwerpunkts zwischen Erde und Mond) • Beipiel geostationärer Satellit : Mond: Bahnradius: rM-E 3,84402·105 km siderale Umlaufzeit: TMond 27,32 d Abstand vom Schwerpunkt: r M-S m Erde rM-E 0,98785 rM-E m Mond m Erde Frage: Wie gross ist der Bahnradius, wenn die siderale Umlaufzeit TSatellit 1 d sideral 1 d 364,25 0,99726 d 365,25 beträgt? 2 3 TS a t rMo n d 41785 km rS a t TMo n d Die Bahnradien werden vom Mittelpunkt der Massen gemessen! Bahn- und Eigendrehimpulse der Himmelskörper ° Die Bahn- ( ) und Eigendrehimpulsvektoren ( ) von Sonne, Planeten, Monden und Planeten- bzw. Mondbahnen, zeigen ebenso wie der Drehimpuls der Sonnenbahn um die Zentralgalaxie in etwa dieselbe Richtung: Schiefe Ebene ohne Reibung • Gegeben: Masse des Körpers m=1,3 kg Neigungswinkel α = 30° Länge der schiefen Ebene l=5 m m FN α FHA • Wie groß ist die Gewichtskraft FG, die Normalkraft FN und die Hangabtriebkraft FHA? • Wie groß ist die Geschwindigkeit v und die Energie Ekin des Körpers am Ende der schiefen Ebene? • Wie groß ist h? • Was bewirkt FHA? • Welche Rolle spielt FN? α FG h α Reibung Reibungskraft FR • Die Reibungskraft eines festen Körpers auf einer festen Unterlage hängt nur von der senkrecht auf die Unterlage wirkenden Kraft, der sog. Normalkraft FN ab, nicht jedoch von der Kontaktfläche. Der Proportionalitätsfaktor wird mit μ bezeichnet. • Die Richtung der Reibungskraft ist immer entgegengesetzt der Bewegungsrichtung. • Im Gegensatz dazu hängen die Reibungskräfte von festen Körpern, die sich in einer Flüssigkeit bzw. einem Gas bewegen von der Geschwindigkeit und der Form des Körpers ab. Reibung Reibungskraft FR • Fester Körper auf Unterlage: FR=μ · FN • Bewegung in einer viskosen Flüssigkeit: FR=cv·v = 6πηrv für eine Kugel v Geschwindigkeit η dynamische Viskosität, r Kugelradius • Schnelle Bewegung in einem Gas. FR=cw·ρ/2 · v2 cw Widerstandsbeiwert (formabhängig), ρ Dichte Reibungskraft FR • Fester Körper auf Unterlage: FR=μ · FN FR Schiefe Ebene α FR ~FHA ~FLast =FN FHA FLast α Reibungskraft FR • Fester Körper auf Unterlage: FR=μ · FN FR FR FHA α FHA α FLast α FLast Schiefe Ebene FR ~FHA ~FLast =FN Reibung fester Körper Reibungskraft FR, Normalkraft: FN, • Fester Körper auf Unterlage: FR=μ · FN μ: Reibungskoeffizient • Die Reibung ist vor Beginn der Bewegung am größten (Haftreibung; μH), • Gleitet der Körper auf der Unterlage so verringert sich der Reibungskoeffizient (Gleitreibung; μG) • Rollt der Körper so ist die Reibung am geringsten (Rollreibung; μR) Reibung fester Körper ° Reibungskraft FR, Normalkraft: FN, Reibungskoeffzient Haftreibung µ0 Gleitreibung µ • • • • • • • • 0,95 0,5 0,6 0,015 0,15 0,04 0,4 0,04...0,2 0,8 0,25 0,5 0,01 0,1 0,04 0,3 0,04...0,2 Autoreifen auf Asphalt Holz auf Holz Stein auf Stein Stahl auf Eis Stahl auf Stahl Stahl auf Teflon Leder auf Metal Ski auf Schnee Reibung fester Körper: Beispiel Stein auf Stein, • Übungsaufgabe: gegeben m1,m2, μ, μ =0,4 (Stein auf Stein) gesucht:FG, FS, FN, FR, a(m1) Reibungskraft FR=μ ·FN, Normalkraft: FN=g ·m Im Gleichgewicht ist 2FS=FG und FG=10·100 =1000 N FS=500 N FN= 10·60=600 N FR=0,4 ·300 = 240 N Resultierende Kraft: Fres= FS- FR =500 – 240 =260 N Die Beschleunigung der Masse m1 ist m1 ·a(m1)=260N a(m1)=260N/60kg=4,33m·s-2 FS FN Rollen, Ohne Reibung FS FR m1=60kg FS FS FG m2 = 100kg