Säkulare Resonanz s

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Chaos im Sonnensystem
(Kurzüberischt)
Eine numerische Abschätzung der
Größe von chaotischen Zonen
Einführung und
geschichtlicher Hintergrund
• Lagrange & Laplace: Determinismus,
quasiperiodische Bewegung
• Poincaré: vermutete Chaos im Sonnensystem
• Laskar: numerische Integrationsverfahren
• Aktuelle Fragestellungen:
– Woher kommt das Chaos im Sonnensystem?
– Wie groß sind die chaotischen Zonen?
Überblick
1.
2.
3.
4.
5.
Analyse der proper modes
Säkulare Resonanzen
Messung des Chaos
Aktuelle Planetenbahnen
Zusammenfassung
Analyse der proper modes
Einfache Methode zur Bestimmung der Fundamentalfrequenzen:
–
–
Lineares System: proper modes => Transformation in Polarkoordinaten =>
A/A-Variables
Gestörtes System: nahe A/A-Variables
Lineare Transformation vor der Fourieranalyse => isolierte Hauptfrequenz
Verbesserung der Bestimmung:
durch Trennung des linearen und nichtlinearen Teils
Koordinatentransformation: normalisierte proper modes
näher an A/A-Variables
MFT-Analyse => Frequenzen
Ergebnis (über 20 myr):
–
–
Äußere Planeten: nahe A/A-Variables
Innere Planeten: größere Störungen aufgrund der Nichtlinearität
Hauptfrequenzen des Systems: gut bestimmt
Säkulare Resonanzen
Bei Langzeitintegrationen treten Säkularstörungen auf.
Ursache: Resonanz in den Bewegungen zweier Planeten
(Änderung der Knoten- und Perihellängen)
Kritisches Argument:  = 2 (g4 - g3) - (s4 - s3)
– Säkularstörungsterm zwischen den Perihel- und Knotenbewegungen von Erde
und Mars;
– Übergang von Libration zu Zirkulation => Chaos
– Bewegung nahe einer Resonanz ist instabil => Abweichung der
Orbits => expon. Anstieg des Lyapunov-Exponenten
Was passiert bei einer Resonanz?
Eine der Fundamentalfrequenzen wird eine Kombination der anderen Frequenzen.
Die Librationsfrequenz wird zur neuen, unabhängigen Frequenz.
Die neuen Fundamentalfrequenzen sind in Resonanz, die ebenfalls eine meßbare
Frequenz haben.
Säkulare Resonanzen
Beispiele für Resonanzen im Sonnensystem:
– System Erde-Mars:
Die Librationsfrequenz  befindet sich in Resonanz mit g4 - g3
(2  g4 - g3)
– System Merkur-Venus:
Resonanz: s  (g1 - g5) – (s1 - s2)
– Resonanz t = 2 (g5 - g7) – (s8 - s7)
Ergebnis der Analyse:
2 wichtige säkulare Resonanzen im inneren Sonnensystem:
– Säkulare Resonanz : Resonanz zwischen Erde und Mars
– Säkulare Resonanz s: zwischen Merkur, Venus und Jupiter
=> Veränderung des Langzeitverhalten im Sonnensystem:
Die säkulare Resonanz  ist für die chaotische Bewegung im inneren
Planetensystem verantwortlich. => Lyapunov-Exponent: 1/5 myr.
Messung des Chaos
Messung des Chaos durch Untersuchung der Änderung der Hauptfrequenzen.
Methode der numerischen Berechnung zur Bestimmung der
chaotischen Zonen:
– Integrierbares System: Bewegung im Phasenraum folgt der eines Torus mit
konstanten Radien und Geschwindigkeiten. Analyse der Frequenzen möglich.
Langzeitverhalten: Frequenzen ändern sich nicht.
– Nichtgeneriertes integrierbares System:
Frequenzbestimmung aus der Wirkung J.
Langzeitverhalten: Frequenzen ändern sich, da sich die A/A-Variables ändern.
=> chaotische Zone
Fourieranalyse => Fundamentalfrequenzen
Vorteil der Methode: gültig, auch bei modifizierten A/A-Variables.
Nachteil: – Frequenzen müssen gut genug bestimmt sein (MFT)
– Bewegung darf nur schwach chaotisch sein
Messung des Chaos
Proper modes schlecht bestimmbar => näher an A/A-Variables
Lineare Transformation => MFT-Analyse
Ergebnis der Berechnung (über 200 myr):
– Änderung der Frequenzen der inneren Planeten sind sehr viel stärker als bei
den äußeren Planeten.
– Chaotische Zonen im inneren Sonnensystem sind groß genug, um
makroskopisch sichtbare Effekte zu erzeugen.
– Geringe Änderung in den AB oder eine weiter kleine Störung reicht nicht aus,
um das System aus seiner chaotischen Zone heraus zu bewegen.
– Chaotisches Verhalten ist ausreichen stabil gegen geringe Veränderungen.
– Die Frequenzen der äußeren Planeten sind relativ stabil (außer g6)
– Vermutung von kleinen chaotischen Zonen im äußeren Sonnensystem
Chaotische Zone: Überlappung von 2 oder mehreren Resonanzen
Größe der chaotischen Zonen:
Bestimmung der Fundamentalfrequenz => wie ändern sie sich mit der Zeit.
Aktuelle Planetenbahnen
Venus und Erde
sind stark gekoppelt => Subsystem
Mars und Merkur
Jupiter und Saturn
gekoppelt durch große Ungleichheit
(5:2 Resonanz)
Uranus
regelmäßige Schwankungen: Periode 106 Jahren
Neptun
beinahe kreisförmige Bahn
minimale Änderung der Exzentrizität
lange Periode von mehr als 107 Jahren
Zusammenfassung
Laskar integrierte das säkulare System über 200 myr Jahre
Fouriertransformation => Frequenzen  und s => Analyse
Innere Planetensystem
– Erklärung für das exponentielle Abweichen der Planetenbahnen
Säkulare Resonanz  = 2 (g4 - g3) - (s4 - s3) zwischen Erde und Mars
Übergang von Libration zu Zirkulation => Chaos
– Entdeckung der säkulare Resonanz s: zwischen Merkur, Venus und Jupiter
Periode 10myr, bleibt in Libration
– Auftreten von großen, chaotischen Zonen im inneren Sonnensystem
– Änderung der Fundamentalfrequenzen um ca. 0.2 arcsec/yr.
– Chaotische Zone ist stabil gegen kleine Veränderungen in den AB.
Äußeres Planetensystem
– nahe einer quasiperiodische Bewegung
– nur sehr kleine chaotische Regionen (g6)
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