Abdominale und vaginale Sonographie in der Gynäkologie

Werbung
Differentialdiagnostik der Ovarialtumoren
Dr. med. K. Ulbicht
Elblandkliniken Meißen –Radebeul GmbH
Frauenklinik Radebeul
Vorgehen
Abdominalsonographie oder Vaginalsonographie ?
Vorteil Abdominalsonographie


Beurteilung großer OT
Beurteilung hoch gelegener OT
Vorteil Vaginalsonographie


Feinauflösung von Strukturen besser
dem Gynäkologen vorbehalten !
Sonographische Beurteilungskriterien











Eindeutige Organzuordnung
Seitenzugehörigkeit
Tumorgröße (L x B x H)
Tumorform (rund, oval, länglich)
Tumorstruktur (homogen / inhomogen)
Echogenität (echoarm, mittlere Echogenität, echoreich)
Äußere Begrenzung (regelmäßig, unregelmäßig)
Abgrenzung gegenüber Nachbarorganen
Dorsales Schallverhalten
Verformbarkeit
Gefäße - Doppler
Sonomorphologische Einteilung der OT

Rein zystisch

Rein solide

Teils zystisch, teils solide

Zystisch-solide (zystischer Anteil > 50%)

Solid-zystisch (Zystischer Anteil <50%)
Strukturelle Beurteilungskriterien

Zystische OT






Anzahl der Kammern
Wanddicke
Septendicke
Binnenechos
Nachweis von soliden Echokomplexen
Solide OT

Binnenechos (Strukturmuster, Echogenität)
Sonomorphologische Dignitätskriterien der
Ovarialtumore
Benigne
Begrenzung
glatt
Wand
dünn (<= 3mm)
Septen
dünn (<= 3mm)
Echostruktur homogen
Echogenität gleichmäßig
Binnenstrukturen
keine
Maligne
unregelmäßig
dick
dick
inhomogen
ungleichmäßig
papilläre Str.
Sonomorphologische Beurteilungskriterien
(Abdominalsonographie)

Score nach Schillinger u. Mitarbeiter 1989






I
Gut begrenzte solitäre Zyste
II Andere gut begrenzte homogene Tu
III
Gering inhomogene Tu, überwiegend homogene
Tu mit kleinen Anteilen andersartiger
Konsistenz o.
unscharf begrenzte Tu
IV
Inhomogene zystisch-solide o. solid-zystische Tu
V
Völlig inhomogene Tumoren mit bizarren
Formationen
Nachteil: Gefahr des Informationsverlustes
Benigne Adnextumoren
Einfache Ovarialzysten

Follikelzysten
 meist einseitig, rund-oval, einkammrig, dünne, glatte
Begrenzung, echofreier Binnenraum, dorsale
Schallverstärkung, Größe 3-6 cm, Rückbildung in 2-3 Zyklen

Corpus luteum Zyste
 häufig Hämatom im Zystenlumen, sonst ähnlich der
Follikelzyste

Retentionszyste
 Inklusionszysten des Oberflächenepithels
 meist postmenopausal
 Unterscheidung zu Kystomen schwierig – Abklärung!

DD: Peritonealzysten, Hydrosalpinx, Paraovarialzyste, Kystom
Benigne Adnextumoren
Endometriosezysten
 größenvariabel
 ein- oder mehrkammrig
 ein- oder beidseitig
 dickere Wand als einfache Ovarialzysten
 feine Binnenechos mit tlw. echoreichen
Binnenechos
 tlw. erschwerte Abgrenzung von Nachbarorganen

DD: Corpus luteum Zyste, Tuboovarialabszeß,
Dermoidzyste
Benigne Adnextumoren

Dermoidzyste










Zugehörigkeit zu den Keimzelltumoren
ca. 10-20% aller gutartigen OT
in 8-15% bilateral auftretend
sehr variables Erscheinungsbild im US
solide und zystische Anteile mgl.
z.T. Schallabschwächung, z.T. –verstärkung
Charakteristisch: in einem zystischen OT mit dicker Wand
findet sich ein hyperreflexives solides Areal
ggf. Spiegelbildung
CT-Diagnostik durch Nachweis von „Fett“
DD: Endometriosezyste, Tuboovarialabszeß, Darmschlingen,
Borderline- Tumor bzw. Ovarial-Ca
Benigne Adnextumoren

Seröse Kystadenome



Muzinöse Kystadenome




häufig einkammrig mit diskreten Binnenechos
DD: einfache Ovarialzyste, Harnblase
intensive Binnenechos
Tlw. mehrkammrig
DD: Dermoid, Endometriosezyste, gestieltes Myom
Ovarialfibrome




vorwiegend einseitig
Glatt begrenzter ovaler Tumor
Relativ echoarme, homogene Binnenstruktur
(Aszites – Meigs-Syndrom)
Maligne Ovarialtumoren

Sonographisch vielfältiges Erscheinungsbild







Fast ausschließlich zystisch – nahezu vollständig solide
Unregelmäßige Struktur mit Echoinhomogenitäten
Wandständig papilläre Areale
Organüberschreitung bei unregelmäßig begrenztem Tumor
Zusätzliche Kriterien: Aszites, Leber – MET
Doppler: vermehrte Perfusion ?
DD: Benigne -, Borderline- OT, Tuben-Ca, Sigma-Ca, gefüllte
Darmschlingen
Maligne Ovarialtumoren
Punktescore nach Merz – Malignitätsverdacht > 9 Pkt.
Score
0
1
2
Gesamtstruktur
-
einfach
komplex
Begrenzung des TU
glatt
Wanddicke
<=3mm
gering
unregelmäßig
>3 -<5mm
deutlich
unregelmäßig
>5mm
Binnenechos in Zyste
keine
gleichmäßig
ungleichmäßig
Septen
keine
<=3mm
>3mm
Form des soliden TU
nicht solide
gleichmäßig
ungleichmäßig
Echogenität d. soliden TU
nicht solide
gleichmäßig
ungleichmäßig
Schall hinter TU
Verstärkung
Aszites
kein
partielle
Abschwächung
wenig
komplette
Abschwächung
reichlich
MET
nein
nicht eindeutig
nachweisbar
Ovarial - Ca - Screening?
Kombination von TVS und Ca 125 – Bestimmung:
 Kein Vorteil bei jährlicher Untersuchung
 Mortalität läßt sich nicht reduzieren
 Ungünstige Kosten-Nutzen-Relation:
- zahlreiche zusätzliche OP bei benignen OT mit
- zusätzliche Morbidität durch OP-Komplikationen
- zusätzliche Ängste
Aber immer noch werden Ovarial-Ca laparoskopisch
anoperiert, da die sonographischen Warnsymptome
nicht wahrgenommen wurden!
Herunterladen