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Die Messenger RNA (mRNA) erhält nach der Transkription sowohl eine
5‘-Kappe wie einen 3‘-Polyadenylat-Schwanz
(post-transkriptionale Modifizierung)
5‘-Kappe
mRNA
3‘-Poly(A)-Schwanz
3‘ Polyadenylat-Schwanz
der Polyadenylatschwanz wird erst
zum Ende der Transkription von einem
Enzym (PolyA-Polymerase) an das
gespaltende 3‘-Ende angehängt
(Transkriptions-Termination)
3‘
n = 200 - 300 Nukleotide
Spaltung durch
Endonuclease
Der polyA-Schwanz
1. erhöht Stabilität der mRNA
2. wichtig beim Export der
mRNA ins Zytoplasma
Spaltsignal
3‘ UTR
ORF
mRNA
mRNA
5‘
5‘
5‘
5‘
Die Polyadenylierung der mRNA
DNA
mRNA
RNA-Polymerase
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polyA-Polymerase
Der Poly(A)-Schwanz erlaubt die einfache und schnelle biochemische
Reinigung von poly(A)+ RNA durch Affinitätschromatographie
Säule mit poly(U)
gebunden an kleine
Sepharose-Kügelchen
reine poly(A)+ RNA
>Northern, cDNA-Synthese, RT-PCR
Die Bildung der 5‘-Kappe an der mRNA erfolgt nur bei Eukaryonten
vom Gen kodiert
später angehängt
7
5‘
ungewöhnliches
5‘-5‘Triphosphat
der 5‘-Kappe wird noch während
der Transkription von den
entsprechenden Enzymen
(“capping enzymes“)
an das 5‘-Ende angehängt
die 5‘-Kappe erhöht die Stabilität
der mRNA - Kontrolle der GenExpression
5‘
2‘
3‘
die 5‘-Kappe ist wichtig beim
Export der mRNA in das
Zytoplasma und bei der
anschließenden Translation
(Anlocken von Initiationsfaktoren
der Translation)
RNA-Turnover
De-Adenylierung und Entfernung der 5‘-Kappe sind Signale zum Abbau der mRNA
5‘-Kappe
“decapping enzyme“
Fragen aus der schriftlichen Physikumsprüfung
Die Cap-Struk tur („Kop fgruppe“ ) euka ryontischer RNA -Moleküle
(A)
wir d bei der posttranslation alen Proze ssierung abg espalt en
(B)
befinde t sich am 5 ’-Ende d er mRNA und en thält einen methyl ie rten
Guany lr est
(C)
wir d durch d ie RNA-Polymerase ll bei de r Initi ation de r Transk ription
syn thetisi ert
(D)
blockiert bei der Translation d ie Peptidyltransferase-Reaktion
ist ein Produkt der Trans esterifizierung beim Spleißvorgang
……eine weitere post-transkriptionale Veränderung
das Spleißen der Prä-mRNA
Die Entdeckung des Spleiß-Phänomens
bis 1977 hatte man die Vorstellung, daß die DNA-Sequenz eines Gens co-linear
mit der Aminosäure-Sequenz ist
als man aber die reife mRNA von bestimmten Genen isolierte (polyU-Affinitätschromatographie) und mit der entsprechenden DNA-Matritze hybridisierte und die DNA::RNAHybride im Elektronenmikroskop sichtbar machte, gab es eine unerwartete Entdeckung
>>>> die gereinigte mRNA war viel kürzer als die DNA-Matritze
NNN
N
Intron
Exon
N
N
N
N
C
T
A
TACGGATCGTA
N
N
N
N
C
T
A
N
ACAGTAGGCTATAAC
AUGCCUAGCAU-UGUCAUCCGAUAUUG
Die Struktur des Hühner-Ovalbumin-Gens
Elektronenmikroskopie
Zeichnung
E
mRNA
DNA-Matritze
die Schleifen A-G sind die 7 Introne, die im primären Transkript noch vorhanden sind,
später aber bei der Reifung der mRNA herausgeschnitten werden.
das Entfernen der Introne wird als Spleißen (“splicing“) bezeichnet
AUG
Intron
Exon
Stop
Prä-mRNA
8000 Nts
Intronsequenzen werden durch
Spleißen entfernt
reife mRNA
Translation
Protein (Ovalbumin)
Chromosom mit 1.5 x 108 Nucleotid-Basenpaaren - ca. 3000 Gene
0.5% des Chromosoms enthält Gene >>> 15 Gene
ein Gen mit 105 Nucleotid-Basenpaaren
Promoter
Intron
Exon
Transkription
Prä-mRNA
Spleißen
mRNA
Transkription
Bildung der 5‘-Kappe
Exon
Intron
Spleißosome
prä-mRNA
Spleißen
Polyadenylierung
mRNA
Intron
> das Spleißen ist ein äußerst komplizierter Vorgang - ca. 300 Komponenten beteiligt
> der Spleiß-Enyzm-Komplex wird Spliceosome genannt
> die meisten Gene höherer Eukaryonten haben Introne (bis zu 40 pro Gen)
> die Exone sind weniger als 1000 BP lang, in der Regel 100-200 Nukleotide
(entspricht 30-50 Aminosäuren)
> die Größe der Introne schwankt von 50 - 20 000 Nukleotide
> die DNA, die den Intronen entspricht, ist daher viel mehr als die DNA, die für die Exone
kodiert (Gen > 50.000 BP; mRNA > 5.000 BP)
die Entfernung des Introns aus der Prä-mRNA muß äußerst präzise ablaufen, damit die
reife mRNA korrekt für das entsprechende Protein kodiert
die Präzision muß auf ein Nukleotid genau sein (molekulares Skalpell)
mRNA
Korrekt gespleißt
korrektes Spleißen
prä-mRNA
fehlerhaftes Spleißen
> frameshift Mutation
>andere Aminosäuresequenz
mRNA
falsch gespleißt
Wie schneidet das Spliceosom derart korrekt die Introne aus der Prä-mRNA?
man findet beim Vergleich der Exon/Intron-Übergänge bzw. Intron/Exon-Übergänge
Consensus-Sequenzen
Consensus-Sequenz A G G U A A G U…………………..C A G G
5‘-Spleißstelle
3‘-Spleißstelle
Allgemeine Regeln bei den Spleiß-Consensus-Bereichen
•
die Basensequenz eines Introns beginnt
•
Introne haben noch eine wichtige interne Stelle, die stets ca. 20 - 50
Nukleotide stromaufwärts von der 3‘ AG-Spleißstelle liegt und
Verzweigungsstelle (“branch site“) genannt wird. In Hefe lautet die
Verzweigungsstelle nahezu immer UACUAAC (TACTAAC-Box)
AG GUAAG
5‘-Spleißstelle
GU und endet mit AG
UACUAAC
“branch site“
.................CAG G
3‘-Spleißstelle
•
Bereiche zwischen der 5‘ und 3‘ Spleißstelle und der Verzweigungsstelle sind
relativ unwichtig für das Spleißen des Introns
•
durch Mutationen in jeder dieser drei wichtigen Regionen kann es zur
Hemmung des Spleißens bzw. zu einem veränderten Spleißen kommen
•
falsches Spleißen verursacht auch Krankheiten, z. B. einige Formen von
Thalassämien = erbliche Blutkrankheiten (Anämien) >>> defekte
Hämoglobinsynthese
(1) Normale Globin prä-mRNA
Exon 1
Intron 1
mRNA
Exon 2
Exon 1
Exon 2
Intron 2
Exon 3
Exon 3
Protein
verlängertes Exon
(2) Mutierte Globin prä-mRNA
Exon 1
Intron 1
mRNA
Exon 2
Exon 1
Exon 2
Intron 2
Exon 3
Punktmutation
Stop
Exon 3
kein
Häm
128
Protein
b-Thalassämien
(1)
Exon 2
-----CCTATTGGTCTATTTTCCACCCTTAG GCTG------- Exon 3
Mutation
(2)
Exon 2
normale Spleißstelle
-----CCTATAG GTCTATTTTCCACCCTTAG GCTG--neue Spleißstelle
Stop Codon
Exon 3
am Spleißvorgang sind viele Komponenten beteiligt
Spleiß-Enzyme
U-snRNA
(Uridin-rich, small nuclear RNA)
U1
U-snRNAs
+
Proteine
U2
5‘-Kappe
3‘
U-snRNPs
(Snurps)
U4
U5
U6
biochemisch handelt es sich beim Spleißen um die Spaltung und Neubildung
von Phosphodiester-Bindungen = Transesterifizierungs-Reaktionen (ohne Energie)
das Spleißen beginnt mit
einem nukleophilen Angriff
der 2‘-OH-Gruppe des konservierten Adenins innerhalb
des Introns auf die 3‘-5‘
Phosphodiester-Bindung am
5‘ Exon/Intron-Übergang
Intron
Exon22
Exon
konserviertes A
in TACTAAC-Sequenz
es entsteht das Lasso-Intermediat (“lariat“)
5‘
Verzweigung 3‘
U-snRNPs
(Snurps)
U1 und U2 die 5‘-Spleißstelle und die
Verzweigungsstelle
U1 verläßt das Spliceosom
U4, U5 und U6 lagern sich zusammen
die verschiedenen U-snRNPs
reagieren nacheinander mit
den verschiedenen Spleißstellen, bis sich ein funktionsfähiges Spliceosom ausgebildet
hat
bei der Bindung von U4, U5 und U6 kommt es
zum 5‘-Spleißen
U6 hält Exon 1 im Spliceosom (Lasso-Bildung “lariat“)
U2 und U4 verlassen das Spliceosom
U5 und U6 verlassen das Spliceosom
Ex1
Ex2
Wie können die Snurps am Spleißvorgang teilnehmen?
U1
die snRNA-Moleküle haben an den Stellen,
an denen keine Proteine gebunden sind, einzelsträngige RNA-Bereiche, die komplimentär
zu den Consensus-Bereichen im Intron sind
U1 bindet an die 5‘-Spleißstelle
5‘
3‘
U2 bindet an die Verzweigungsstelle
U5 bindet an die 3‘-Spleißstelle
U1
U2
U1
hemmendes Oligonukleotid
GUCCAUUCA
Exon 1
Exon 2
Intron
5‘-Spleißstelle
Verzweigungsstelle
3‘-Spleißstelle
Hemmung des Spleißvorgangs durch Auto-Immunantikörper
Hemmung des in vitro Spleißens durch Auto-Immunantikörper (Patienten mit systemischem
Lupus erythematodes)
Autoimmun-Krankheit: Antikörper gegen zelleigene Proteine; z. B. gegen die Sm-Proteine der U-snRNPs
Gelenke und die meisten Organsysteme stark beeinträchtigt
>>>> Schlüsselrolle der U-snRNPs beim
Spleißen entdeckt mit Hilfe dieser AK
Der Mechanismus des Prä-mRNA-Spleißens
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Fragen aus der schriftlichen Physikumsprüfung
Fragen aus der schriftlichen Physikumsprüfung
Restriktionsendonuk leasen
(A)
sind am Spleißen von mR NA-Vorläufermolekülen b eteiligt
(B)
integrieren reve rse Transkripte der Retrovir us-RNA ins Geno m der Wirt sze ll e
(C)
spalten die 5’-Cap-Struktu r vom Ende de r mRNA
(D)
entfernen d ie Poly(A )-Sequenz vom 3’-Ende d er mRNA
(E) sind Enzyme, die in Bak terien Phagen-D NA spalt en
Fragen aus der schriftlichen Physikumsprüfung
Fragen aus der schriftlichen Physikumsprüfung
9 kb = 9 000 BP/3 = 3 000 AS x 100 Da = 300 000 Da
Fragen aus der schriftlichen Physikumsprüfung
52
Ein Gen enthält zwei Exons: Die Anzahl der Basen in der codierenden Sequenz
beträgt 300 im Exon 1 und 600 im Exon 2. Die mittlere relative Molekülmasse
der von diesen Exons codierten Aminosäuren ist 110/Aminosäure.
Welche relative Molekülmasse wird für das codierte Protein mit einem Fehler
von plus/minus 1000 bestimmt?
(A)
(B)
(C)
(D)
(E)
3 000
10 000
33 000
100 000
330 000
Warum gibt es Introne in der prä-mRNA, die beim Reifung zur
mRNA entfernt und abgebaut werden?
Welche physiologische Bedeutung hat das Spleißen?
Welche physiologische Bedeutung hat das Spleißen?
warum Gene Introne haben ist in vielen Fällen noch unklar (Introne sind letztendlich Abfall!)
Man kennt physiologisch-relevante Spleißvarianten:
(1) alternatives Spleißen: erlaubt, aus einem einzigen Gen mehrere Genprodukte
zu erhalten (Dogma 1 Gen > 1 Protein)
(2) Trans-Spleißen: 5‘-Exon eines Gens wird an das 3‘-Exon eines anderen Gens gehängt
>> dies ermöglicht der Zelle neue Genprodukte (Proteine) mit neuer Funktion zu schaffen
Alternatives Spleißen
(z. B. 3‘-alternativ)
Exon 1
Exon 2
Alt.Exon
Alt.Exon
Intron
Intron
Alt.Exon
Intron
3‘
Exon 1
Intron
5‘
Exon 1
Exon 2
Alt.Exon
3‘
Exon 2
Beispiele für alternatives Spleißen findet man bei den Immunglobulinen, Myosine, Hormonen etc.
Der Lebenszyklus einer mRNA
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