Integration - Desintegration

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Integration - Desintegration
Diana Lehmann
Melanie Booth
Gliederung
• Von der Klasse zum Prekariat (geschichtlicher
Bezug der Integrationsdebatte)
• Was machen sie denn so – die Bedeutung von
Erwerbsarbeit
• Gruppenarbeit
• Was ist Integration und was Desintegration
(Zusammentragen der Gruppenergebnisse)
• Gibt es eine völlige Exklusion?
Von Klassen zum Prekariat
• Integrations- und Desintegrationsdebatte: Fortführung
der soziologischen Ungleichheitsforschung
• Es geht um die Frage nach sozialen und
gesellschaftlichen Partizipationschancen und -risiken
einzelner Gesellschaftsmitglieder
• Früher:
– Arbeit vs. Nicht-Arbeit im Mittelpunkt
– Ausgrenzung: Ausschluss von Bürgerrechten
• Heute: zunehmende Prekarisierung von Arbeits- und
Lebensverhältnissen
– Exklusion: Kein Ausschluss von Bürgerrechten aber
Ausschluss von Teilhabemöglichkeiten an zentralen
Lebensbereichen (materiell/immateriell)
Was machen sie denn so?- Die
Bedeutung von Erwerbsarbeit
• Legitimität gesellschaftlicher Rollen:
Norm der Erwerbsarbeit und Akzeptanz
von Alternativen
• Exponierter Stellenwert der Erwerbsarbeit
in Vielzahl soziologischer Debatten
– Durkheim (Erwerbsarbeit als zentrales
Moment gesellschaftlicher Integration)
– Marx (Widerspruch zw. Kapital und Arbeit)
Was machen sie denn so?- Die
Bedeutung von Erwerbsarbeit
• Integration in Tradition französischer
Soziologie
– Zonenmodell Robert Castels
– Verweis auf den hohen Stellenwert der
Einbindung durch Erwerbsarbeit
– wechselseitigen Einbindung in
Interdependenzbeziehungen vs. einseitige
Abhängigkeit
Was machen sie denn so?- Die
Bedeutung von Erwerbsarbeit
• Integration durch Staatsbürgerschaft
– Thomas Marshall „Staatsbürgerrechte und
soziale Klassen“
– Gliederung in bürgerliches, soziales und
politisches Element
– Funktion = Integration
– Ansprüche gesellschaftlicher Solidarität auf
Basis jahrelanger gesellschaftlicher Arbeit;
Arbeit als „zwingendste Pflicht“
Was machen sie denn so?- Die
Bedeutung von Erwerbsarbeit
• Systemtheorie
– Kaum Anknüpfungspunkte an frz. o. eng.
Debatte in der deutschen Soziologie
– Analyse von Exklusion durch Blick auf
Gesamtgesellschaft und Teilsysteme
– Integration durch Rollenübernahme in
Funktionssysteme
– Interdependenzunterbrechungen machen
gänzlichen gesellschaftlichen Ausschluss
unmöglich
Was machen sie denn so?- Die
Bedeutung von Erwerbsarbeit
• Was macht Erwerbsarbeit so wichtig:
• Normalität (Erwerbsnorm/Sozialisation
und Internalisierung)
• Ökonomische Sicherung über
Erwerbsarbeit
• Sozialintegrative Kraft
• Tages- und Wochenstruktur
• Sinnstruktur
• Anerkennung
Was machen sie denn so?- Die
Bedeutung von Erwerbsarbeit
• Was passiert nun im Falle des Verlusts einer
Erwerbsarbeit? Folgen für gesellschaftliche
Integration
• Soziale Scham (bewusster oder
erzwungener Rückzug)
• Ausdünnung sozialer Netze
• Verlust von Selbstwirksamkeitskonzept
und sozialer Sicherheit
• Mangel an monetären Mitteln und damit
Verlust an Teilhabechancen
Gruppenarbeit
• Entwerfen sie für die Person, die sie auf
dem Bild sehen, jeweils
– ein Szenario in dem sie oder er integriert ist
– und eines wo sie eher desintegrative Risiken
sehen
• Ziel: Erarbeitung von zentrale Merkmale
von Integration und Desintegration
herauszuarbeiten
Was ist Integration - Was
Desintegration
• Gesellschaftliche Teilhabe
• Unterscheidung zwischen Sozial- und
Systemintegration:
• Systemintegration
• Soziale Integration über soziale Beziehungen und
Netze
• Merkmale von Integration:
• Teilhabe am Erwerbsarbeit
• Teilhabe an sozialen Beziehungen
• Politische und institutionelle Teilhabe
Was ist Integration - Was
Desintegration
• Von sozialer Ausgrenzung spricht man, wenn 2
Merkmale vorliegen:
– Marginalisierung oder gar völliger Ausschluss aus
dem Erwerbsleben/Arbeitsmarkt
– Gesellschaftliche Isolation
• Merkmale Desintegration (Kronauer):
• zugeschriebene oder selbsterfahrene Nutzlosigkeit
• Ohnmächtige Abhängigkeit und Machtlosigkeit: Ausschluss
von wechselseitigen und damit gleichberechtigten
Sozialbeziehungen
• bedeutet keinen anerkannten Ort in der Gesellschaft mehr zu
haben
• Unfähigkeit mit anderen Mitzuhalten (Zurückbleiben im
Lebensstandard)
• Gefahr einer sozialen Isolation und radikalen Vereinsamung
• Erwerbsarbeit spielt für die soziale und
gesellschaftliche Integration eine entscheidende
Rolle
• Exklusion/Desintegration bedeutet nicht
Ausschluss aus der Gesellschaft
• Gleichzeitigkeit von „Drinnen und Draußen“
(Simmel)
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