Grundlagen der Ernährung Gert Fricker [email protected] Buchempfehlungen •Biesalski – Taschenatlas Ernährung •Biesalski – Ernährungsmedizin •Der kleine Souci – Lebensmitteltabelle für die Praxis •PZ/DAZ •Broschüren der DGE usw. Buchempfehlungen Ernährungspharmazie???????? Beratung gesunder und kranker Kunden Kommerzielle Aspekte (Nahrungsergänzung) Themenbereiche? Themenbereiche? •AM-Interaktionen mit Nahrung / Nahrungsergänzungsmitteln (Bsp. CyP450 3A4 und Grapefruitsaft; Johanniskraut) •Gesunde Ernährung bzw. Ernährung gesunder Patienten ;) •Krankheitsprophylaxe (Bsp.: verschiedene Krebsarten, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes Typ2 usw.) •Gewichtsreduktion •Sport/Bodybuilding •Ernährung nach Alter, Babys, Senioren •Schwangere •Nahrungsergänzung •Ernährung Kranken (Achtung, hier Abgrenzung vom Arzt!!!!!) Themenübersicht Ernährungsempfehlungen Zusammensetzung des Körpers Energiehaushalt Homöostase der Nahrungsaufnahme Themenübersicht Verdauung/Resorption Krankheiten & Ernährung Nahrungsergänzung THEMA KRANKHEITEN Diabetes, Hypercholesterinämie, Osteoporose, Krebs, Entzündliche Erkrankungen (Rheuma, MS), aber auch Magersucht Wichtig: bei vorhandenen Erkrankungen erfolgt die Ernährungsberatung normalerweise durch den Arzt oder spezielle Schulungen. Dennoch ist es von Interesse für den Apotheker ernährungsspezifisches Fachwissen zu haben, um kompetente Mitsprache und Beratung gewährleisten zu können. Ernährungspharmazie???????? Beratung Kommerzielle Aspekte Themenbereiche? Laut Herstellerinformation ist der Hauptinhaltsstoff von Formoline L112 der Ballaststoff Polyglucosamin (L112), der über eine sehr hohe Fettbindungsfähigkeit verfügt. Ein Teil der durch die Nahrung aufgenommen Fette wird durch diesen Faserstoff im Magen-Darm-Trakt gebunden und auf natürlichem Wege ausgeschieden, was zur Folge hat, dass dem Körper diese Fettkalorien nicht mehr für die Gewinnung von Energie oder zur Bildung von Fettdepots zur Verfügung stehen. In Testberichten allerdings ist nachzulesen, dass das Wirkprinzip von Formoline L112 jeglicher wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Von oekotest.de erhält das Schlankheitsmittel so auch nur ein „Mangelhaft“ als Gesamtnote! Ernährungspharmazie???????? Beratung Kommerzielle Aspekte Themenbereiche? Gesunde Ernährung bzw. Ernährung Gesunder Hauptproblem bei Ernährung Gesunder? Was heißt gesunde Ernährung? Empfehlungen Nährstoffzufuhr DGE D-A-CH RDA Recommended Daily Allowances FAO FAO: Food and Agriculture Organization of the United Nations SCF/EU Scientific Committee on Food – European Commission Ernährungspyramide Leicht verständlich anschaulich Fette, Öle, Süßes Milch, Joghurt, Käse Gemüse Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Nüsse „alte“ Ernährungspyramide 1992 Früchte Brot, Getreideflocken, Reis, Nudeln Generelle Botschaft Kohlenhydrate gut Fett schlecht Kritische Bewertung Fett - schlecht Grund: gesättigte Fettsäuren → erhöhter Cholesterinspiegel erhöhtes Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen Fleischliches Fett enthält ca 40% dieser Fettsäuren Pauschalierung: wenig Fett = wenig gesättigte Fettsäuren Aber: bestimmte Fette positiv/essentiell: omega-3 (Pflanzenfette, Fisch) USA: Halbierung der Herzinfarkte wegen Empfehlung von Pflanzenfetten anstelle tierischer Fette Mittelmeerdiät Problem Cholesterin Risiko Herzinfarkt/kardiovasukläre Erkrankungen bei hohem LDL/HDL Verhältnis Normwerte: Gesamtcholesterin LDL-Cholesterin HDL-Cholesterin Männer Frauen LDL/HDL-Cholesterin < < > > < 195-230 mg/dl 160 mg/dl 35 mg/dl 42 mg/dl 3 Bei fettarmer/KH-reicher Diät wird beides gesenkt; Verhältnis gleich Problem Triglyceride Fettarme/KH-reiche Diät Warum? Erhöhung der Triglyceride Glucoseaufnahme in der Leber = Energieaufnahme Speicherung in TG, wenn Glykogenspeicher aufgefüllt sind erhöhtes Insulin bewirkt Glycerinfreisetzung, welches für der Aufbau der Speicherform TG notwenig ist (verhindert somit Fettabbau) Kohlenhydratreiche Ernährung Risiko Typ II Diabetes Warum? Glucoseanstieg im Blut - Insulinausschüttung Rascher Zuckerabbau und wieder Hunger Verhindert Fettabbau (s.o.) Insulinresistenz, bei dauerhaft hohem Insulinspiegel wird die Zahl der Rezeptoren vermindert (auch andere Mechanismen) Glykämischer Index/Glyk. Last Wirkung KH-haltiger Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel (Diäten: Montignac-Diät, Glyx-Diät, Logi-Methode) GI, Glyx (oder Gl.) GL: Erweiterung GI GL bezieht KH-Anteil der Lebensmittel ein Bestimmung Blutzuckersteigernde Wirkung von Traubenzucker dient als Referenzwert (100 g Kohlenhydrate) Fläche unter der Linie der Blutzuckerwerte Glyx = AUCTest / AUCRef x 100 Vorsicht Glyx im Internet In USA wird als Referenz häufig Weißbrot genommen (Korrekturfaktor 0,7) ________________________________________ Schlecht Mittel Gut GI > 70 50 < GI < 70 GI < 50 Glykämische Last (GL) Beispiel Karotten - Baguette Karotten: Glyx von ca 70; relativ kohlenhydratarm es müssen ca 0,7 kg gegessen werden , um darüber 50 g KH zuzuführen Baguette ebenfalls Glyx von 70, 100 g liefern aber 48 g KH; Es reichen daher 104 g , um 50 g KH zuzuführen GL = (GI/100) x KH –Gehalt pro 100 g Glykämische Last (GL) Gekochte Karotten GI = 71 KH-Gehalt = 7,5 g / 100 g (71/100) x 7,5 = 5,3 Baguettebrot GI = 70 KH-Ghalt = 48 g / 100 g (70/100) x 48 = 33,6 d.h. der Blutzuckereffekt von 100 g Baguette ist trotz gleichem GLYX ungefähr 6 mal so hoch wie der von 100 g gekochten Karotten Glykämische Last (GL) Grundsätzlich sollten bei einer gesunden Ernährung Kohlenhydratquellen mit einer niedrigen GL gewählt werden Grüne Lebensmittel Eine Glykämische Last von weniger als 10 ist sehr gut Schwarze Lebensmittel Ein Wert zwischen 10 und 20 ist nicht sehr gut, aber immer noch OK Rote Lebensmittel Ein Wert über 20 ist nicht gut, solche Lebensmittel sollten gemieden werden. Glykämische Last (GL) Lebensmittel GL Ahornsirup Ananas (frische Frucht) Apfelsine/Orange Aubergine Banane (reif) Bier Basmatireis Blumenkohl Cornflakes, Maisflocken 43,6 5,9 4 0,5 12,8 4,4 38,7 0,8 72,3 GI 65 45 45 20 60 100 50 15 85 http://www.muskelaufbau-tipps.de/muskelaufbau-ernaehrung/kohlenhydrate /lebensmittel-glykaemische-last.html Ernährungskreis Ernährungskreis Nutritiver Ansatz: Umrechnung von Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr in Lebensmittelart und –menge Metabol. Ansatz: Berücksichtigung von Erkenntnissen über die Wirkung von Lebensmitteln auf ausgewählte Stoffwechselparameter Die „neue“ Ernährungspyramide Die „neue“ Ernährungspyramide LOGI LOGI steht für "Low Glycemic and Insulinemic", auf deutsch "niedriger Blutzucker- und Insulinspiegel". Charakteristisch für die Ernährung nach der LOGIMethode ist eine niedrige Blutzuckerwirkung. Wer sich nach dieser Methode ernährt, vermeidet starke Blutzuckerschwankungen und -spitzen, und auch der Insulinspiegel im Blut bleibt relativ niedrig. Was wiederum einer unerwünscht starken Kalorienspeicherung vorbeugen kann und viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Nach Ludwig Nach Willett Nach Atkins Low carb Prinzip Wesentlich ist, dass der Körper Protein im Gegensatz zu Kohlenhydraten nicht speichern kann, so dass überschüssiges Protein ausgeschieden wird. So bleibt zur Energiegewinnung vor allem Fett. 10 Regeln der DGE 1. Vielseitig essen 2. Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln 3. Gemüse und Obst 4. Täglich Milch und Milchprodukte, 1-2 mal/Woche Fisch „nimm 5 am Tag“ Fleisch, Wurst, Eier in Maßen 5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel 6. Zucker und Salz in Maßen 7. Reichlich Flüssigkeit 8. Schmackhaft und schonend zubereiten 9. Zeit nehmen, Essen genießen 10. Auf Gewicht achten, in Bewegung bleiben