Skript "Vernetzendes Lernen"

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Vernetzendes Denken
1
Vernetzendes Denken/Lernen
Was lässt sich vernetzen?
1)
. . .
2
Vernetzendes Denken/Lernen
Wie kann ich beim vernetzenden Lernen helfen?
Arbeitsweisen
Ich
plane
gehirngerechten,
vernetzenden
Unterricht.
Girg, Ralf: Dynamische Vernetzungen - Vom Lernen
in Bezügen, in 5 bis 10 Schulmagazin 9/1994
Ich unterrichte gehirngerecht, vernetzend:
Zusammenhänge herstellen
Perspektiven wechseln
Einer Sache nachgehen
Eine Sache dynamisieren
o Ich sehe den Wald und die Bäume.
o Ich denke in Regelkreisen.
o Ich plane Stunden, in denen vernetzendes Denken gefördert
und gefordert wird.
o Ich unterrichte fächerübergreifend.
o Ich unterrichte integrativ.
o Ich unterrichte projektorientiert.
o Ich plane hilfreiche Stundenfragen ein.
o Ich arbeite selbst mit (umsetzbaren) Arbeitstechniken.
o Ich lehre diese Arbeitstechniken und fordere diese auch ein.
o Ich plane Zeit für das Vernetzen ein.
o Ich plane bei Probearbeiten vernetzende Aufgaben ein.
o Ich vernetze mich mit anderen Profis.
3
Vernetzendes Denken/Lernen
Wie kann ich beim vernetzenden Lernen helfen?
Meine Schülerinnen und Schüler lernen,
Zusammenhänge herzustellen und vernetzt zu denken:
grafisch
mündlich,
praktisch
1)
Arbeitstechniken
schriftlich
durch
mit
mit
o Zuordnen von o sinnvollen Sätzen
o Grafiken,
Begriffskarten o Spickzetteln
Zeichnungen
o Spielen mit
o Mindmaps
o Karteikarten
Karteikarten
o Clustern
o Lerntagebucho Struktogrammen o …
einträgen
o Tabellen
o Niederschriften
o Pfeilzuordnungen
o …
o …
1. Wir stellen Bezüge her
2. Wir wechseln die Perspektiven.
3. Wir gehen einer Sache nach.
4. Wir dynamisieren eine Sache.
www.wt-karlsruhe.de/tl_files/infoseite_inhalt/kids_comic.jpg
Die Schülerinnen
und Schüler
arbeiten mit
geeigneten
Lern- oder
Arbeitstechniken.
4
Vernetzendes Lernen
Worum geht es also dabei?
Arbeitsweisen
Arbeitstechniken
Es geht also (nicht nur)
um …
Schlussphasen von
Unterrichtsstunden
Ich
plane
gehirngerechten,
vernetzenden
Unterricht.
•
•
•
•
•
•
Miteinander reden
Die Schülerinnen
Vermutungen überprüfen
und Schüler
Lernwege vergleichen
arbeiten mit
Wissenswertes sammeln
geeigneten
Wichtiges aufschreiben
Lern- oder
Positiv abschließen
Arbeitstechniken.
www.grundschule-zuessow.de/images/wirlehrer.gif
www.wt-karlsruhe.de/tl_files/infoseite_inhalt/kids_comic.jpg
5
Vernetzendes Denken/Lernen
Lerntypen, Lernkanäle vernetzen
Beispiel
6
Vernetzendes Denken/Lernen
Brainwriting (Zeichnungen, Grafiken erstellen)
Beispiel
www.lebenspfadfinder.de/wp-content/uploads/2010/10/wissen-kawa400.jpg
http://blog.birkenbihl-sprachen.com/wp-content/uploads/2013/03/Unbenannt2.png
7
Vernetzendes Denken/Lernen
Überschriften zuordnen
Lernziele kennen
Erklärung vor Begriff
Sinnvolles Curriculum
Zusätzliche Assoziationen
Neugierde kompensiert Fremdeln
Lernspaß
Neues alt verpacken
Viele Eingangskanäle
Skelett vor Detail
Verknüpfung mit der Realität
Interferenz vermeiden
Wiederholung neuer Informationen
Dichte Verknüpfung
Beispiel
Morawietz: 13 Regeln
der Lernbiologie
8
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
Der Lernstoff und seine Aufbereitung
13 Regeln aus der Lernbiologie
von Frederic Vester
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm - entnommen aus : Frederic Vester, "Denken, Lernen, Vergessen" , Stuttgart 1975
1. Lernziele kennen
Dem Lernenden müssen zu jedem Zeitpunkt Wert und Bedeutung eines Lernstoffs persönlich
einsichtig sein. Nur dann werden Antrieb und Aufmerksamkeit geweckt, der Schüler zum
Lernen motiviert, der Organismus auf »Aufnahme« gestimmt und der Inhalt sinnvoll
gespeichert. Die Information wird »tiefer- verankert, weil dann über die kognitiven
Verarbeitungsregionen der Gehirnrinde hinaus z. B. auch das limbische System »emotional «
mitbeteiligt ist.
2. Sinnvolles Curriculum
Lernstoff, dessen Nutzanwendung weder aus seiner Beziehung zur Wirklichkeit noch aus
vor-hergehenden Lerninhalten einsehbar ist, wird bereits schlecht im Gedächtnis verankert
(siehe oben). Zum andern ist er später wertlos, da er isoliert gespeichert und für weitere
Gedankenverbindungen dann nicht verfügbar ist. Reihenfolge und Aufbau eines Themas
oder Unterrichtsgebiets sind daher nach realen Lernzielen und nach ihrer Verständnisfolge zu
gliedern und nicht nach historischen oder fachsystematischen Gesichtspunkten.
9
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
3. Neugierde kompensiert Fremdeln
Wo Neugier, Faszination und Erwartung fehlen, wird die so wichtige Lernbereitschaft für
einen zunächst fremden Stoff nicht geweckt. Vielmehr löst die Konfrontation mit dem
Ungewohnten dann über das Zwischenhirn und den Sympathikus-Nerv eine direkte
Stimulation von Catecholaminen - auch in bestimmten Gehirnregionen - aus, was bei
geringen Stressreizen vielleicht noch das Behalten, aber nicht das Verstehen ermöglicht und
bei stärkeren Reaktionen zudem die Abwehrhaltung gegen den Lernstoff zementiert. Die
Konsolidierung und Verarbeitung der aufgenommenen Information kann nicht mehr erfolgen.
4. Neues alt verpacken
Unbekannt = feindlich = Stress-N. Die dadurch ausgelöste negative Hormonlage blockiert
wie oben erwähnt das Denken und Kombinieren und verhindert, dass sich der Stoff
assoziativ verankert. Vertraute »Verpackung« mildert dagegen die Abwehr gegen das
Unbekannte und vermittelt darüber hinaus durch das Gefühl des Wiedererkennens ein kleines
Erfolgserlebnis, und der Trend geht in Richtung lernpositiver Hormonlage.
5. Skelett vor Detail
Größere Zusammenhänge hängen selbstredend immer irgendwie mit der alltäglichen
Erlebniswelt, also mit Vertrautem zusammen. Eine solche Information ist daher im
Gegensatz zu den Details nie allzu fremd. Sie wird sich eher auf vielen Ebenen im Gehirn
verankern können und ein empfangsbereites Netz für später angebotene Details bieten, so
dass diese »saugend« aufgenommen werden.
10
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
6. Interferenz vermeiden
Zusatzwahrnehmungen ähnlichen Inhalts stören oft das Abrufen der innerhalb des
Ultrakurzzeit-Gedächtnisses kreisenden Erstinformation. Sie lassen diese ohne feste
Speicherung abklingen und verhindern so das Behalten. Besser ist es, die Erstinformation
zunächst ins Kurzzeit-Gedächtnis abzurufen, d.h. an bekannten Gedankeninhalten zu
verankern, und dann erst »Variationen über das Thema« anzubieten.
7. Erklärung vor Begriff
Durch eine Erklärung von Tatsachen oder Zusammenhängen (ohne noch den zu erklärenden
Begriff zu nennen) werden entsprechend unserer fünften Regel bereits bekannte
Assoziationsmuster geweckt, an denen dann der eigentliche neue Begriff - auf den man nun
neugierig ist - fest verankert werden kann.
8. Zusätzliche Assoziationen
Durch veranschaulichende Begleitinformation und Beispiele erhält eine neue Information
gleichsam ein Erkennungssignal für das Gehirn. Operationale (anschauliche) Darstellung
lässt weitere Eingangskanäle und sonst nicht benutzte haptische (= anfassen) und motorische
Gehirnregionen mitschwingen. Das garantiert bessere Übergänge ins Kurzzeit- und LangzeitGedächtnis und bietet vielseitigere Möglichkeiten, die Information später abzurufen.
11
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
9. Lernspaß
Spaß und Erfolgserlebnisse sorgen für eine lernpositive Hormonlage und damit für ein
reibungsloses Funktionieren der Synapsen und des Kontaktes zwischen den Gehirnzellen.
Daher werden mit positiven Erlebnissen verknüpfte Informationen besonders gut verarbeitet
und verstanden und ebenfalls wieder vielseitig (und somit »anwendungsbereiter«) im
Gedächtnis verankert.
10. Viele Eingangskanäle
Den Lernstoff über möglichst viele Eingangskanäle (Sehen, Hören, Anfassen, Lesen)
anbieten, einprägen und verarbeiten. je mehr Wahrnehmungsfelder im Gehirn beteiligt sind,
desto mehr Assoziationsmöglichkeiten für das tiefere Verständnis werden vorgefunden, desto
größer werden Aufmerksamkeit und Lernmotivation, und desto eher findet man die gelernte
Information wieder, wenn man sie braucht.
11. Verknüpfung mit der Realität
Den Lerninhalt möglichst viel mit realen Begebenheiten verbinden, so dass er wie in Punkt
10 »vernetzt« verankert wird. Werden reale Erlebnisse angesprochen, so wird der Lerninhalt
trotz zusätzlicher Information eingängiger (Aufnahme als »Muster« statt als »lineare Folge«).
Bei der anschließenden Verfestigung des Gelernten (Konsolidierung) wirkt dann die reale
Umwelt als unentgeltlicher und unbemerkter »Nachhilfelehrer«, weil sie das Gelernte zum
Mitschwingen bringt.
12
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
12. Wiederholung neuer Information
Jeden Lernstoff in Abständen wiederholt aufnehmen. Wenn eine Information wiederholt über das
Ultrakurzzeit - Gedächtnis (aber nicht innerhalb der Zeitspanne des UKG (ca. 20 s.)) aufgenommen
wird, kann sie mit mehreren vorhandenen Gedächtnisinhalten assoziiert werden. Vorstellungen und
Bilder werden geweckt, die die vielen Wahrnehmungskanäle eines echten Erlebnisses teilweise ersetzen
und eine Einkanal-Information wenigstens innerlich zur Mehrkanal-Information machen, quasi zu einem
inneren Erlebnis.
13. Dichte Verknüpfung
Eine dichte Verknüpfung aller Fakten eines Unterrichts, eines Buches oder einer Aufgabe miteinander
stärkt die Punkte 4, 5, 8, 10 und 11, vermittelt Erfolgserlebnisse und fördert das Behalten wie auch das
kreative Kombinieren ohne zusätzlichen Aufwand. Eine solche Verknüpfung und Abstimmung gilt
natürlich auch für diese dreizehn Punkte selbst. Man sollte sie für jeden praktischen Fall abwägen und
mit dem jeweiligen Lerntyp in Einklang bringen.
13
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
Nachbemerkung :
Informationen werden zuerst im Ultrakurzzeitgedächtnis (UKG), dann, wenn sie weiter
benötigt werden, im Kurzzeitgedächtnis (KG) gespeichert, anschließend – falls erforderlich –
ins Langzeitgedächtnis (LG) übertragen.
Information → UKG (20s) → KG (20 min.) → LG
Was bedeutet das nun speziell für unser Lernen? Bei Dingen, die wir selbst intensiv erleben,
genügt ja oft eine einmalige Aufnahme zur permanenten Speicherung. Das heißt, wir können
uns ein Leben lang daran erinnern. Beim Lernen dagegen, wo ein Stoff gewöhnlich nicht
erlebt, sondern eben nur gehört oder gelesen wird, ist das freilich schwieriger. Wie wir
wissen, sollten wir alles zu Lernende, also jede neue Information, mehrfach wiederholt
aufnehmen. Sie muss wiederholt über das Ultrakurzzeit - Gedächtnis angeboten werden.
Offenbar muss dabei unser Gehirn die neue Information mit bereits vorhandenen
Gedächtnisinhalten assoziieren. Es muss Vorstellungen und Bilder zusammenbringen, um die
vielen Wahrnehmungskanäle eines echten Erlebnisses, wie sehen, hören, fühlen, schmecken,
riechen, anfassen und sich bewegen, wenigstens teilweise zu ersetzen. Das heißt, wir müssen
solche Ein-Kanal-Informationen dann wenigstens innerlich zu Mehr-Kanal-Informationen
machen - quasi zu einem inneren Erlebnis. Und damit wird auch schon gleich der Weg für die
spätere Wiederauffindung durch Assoziationen gebahnt: je mehr passende Assoziationen, je
mehr Möglichkeiten einer vielfältigen Zuordnung schon da sind, um so weniger muss der
Stoff gepaukt werden, und um so besser ist er aus dem Langzeit - Gedächtnis - selbst auf eine
ungewohnte Anfrage hin abrufbar.
14
http://helmut-richter.de/didaktik/lernen.htm
Vernetzendes Denken/Lernen
Fakten in eine logische Reihenfolge bringen
vermehren sich
stark
Menschen
fliehen
Wunden
fressen mehr
fressen Bäume an
gestörtes
Wachstum
füttern
machen Lärm
Bäume
verbrauchen mehr
Energie
brechen
(Windbruch)
rotten Feinde (Wolf,
Luchs, …) aus
Beispiel
Baumschäden
Pilze,
Fäulnis
Hirsche
(Rotwild, Rehwild, …)
Waldschäden
15
www.vernetzt-denken.de/media/images/modell-bergtourismus.bmp
Fakten in eine logische Reihenfolge bringen
Jenner: täglich 5000 Touristen;
mehr als 10.000 Zweitwohnungen
rotten Feinde aus
Menschen
füttern
machen Lärm
Hirsche
vermehren sich stark
(Rotwild, Rehwild, …)
fliehen
fressen mehr
verbrauchen mehr Energie
fressen Bäume an
gestörtes Wachstum
Bäume
Diese Zusammenstellung entstand
in einer 7. Klasse nach dem Einsatz des
Films „Die Alpen schlagen zurück“.
Weitere Zusammenhänge lassen sich ergänzen.
Hinweise auf richtiges Verhalten ergeben sich
ganz von selbst.
Waldschäden
Wunden
brechen
(Windbruch)
Pilze, Fäulnis
16
Vernetzendes Denken/Lernen
Fakten filtern
Das kann
ich tun:
FCKW-freie Sprays
verwenden
(Ozonkiller vermeiden)
Müll vermeiden
und
Müll trennen
Körperpflege
mit
giftfreien Produkten
Korb und Tasche
statt Plastiktüten
verwenden
im Haushalt
Energie
sparen
in Geschäften
aufwändige Verpackung
ablehnen
Produkte in
Mehrwegverpackungen
bevorzugen
lösungsmittelfreie
Kleber und Farben
verwenden
im Garten Dünger
gezielt verwenden
(nicht überdüngen)
umweltfreundliche
Wasch- und Putzmittel
verwenden
natürlichen Dünger
verwenden
Holzschutz mit
natürlichen Präparaten
biologischen Anbau
verstärken
Abgase der Fabriken
filtern
biologisch
empfehlenswerte
Baustoffe verwenden
chemische Abfälle nicht
in Flüsse und Meere
„verklappen“
Sondermüll
vermeiden
Ackerflächen
schonend nutzen
Sondermüll sachgerecht
entsorgen
schadstoffarme Autos
bevorzugen
Umweltfreundliche
Reinigungsmittel
verwenden
Keinen Müll in Gewässer
(Flüsse, Seen, …)
werfen
Produkte ohne
Konservierungsstoffe
kaufen
Beispiel
Die Umwelt schonen
Drescher Reinhold: „Vernetzung“, in u/e 6/91
Aufgaben des
Staates
Aufgaben der
Gesellschaft
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Vernetzendes Lernen
Pfeilzuordnungen
Beispiel
Bergtourismus
18
www.vernetzt-denken.de/media/images/modell-bergtourismus.bmp
Vernetzendes Denken/Lernen
Eine Mindmap erstellen
Beispiel
Ich als LAA
19
http://2.bp.blogspot.com/-XLp6ig3KK7A/TjAZn0n8PFI/AAAAAAAAAAU/FPW5yLH4m3g/s1600/MindManager.gif
Vernetzendes Denken/Lernen
Ein Cluster erstellen
Beispiel
Ferien
20
http://methodenpool.uni-koeln.de/clustering/clustering_beispiel_clip_image001_0001.gif
Vernetzendes Denken/Lernen
Eine Grafik weiterentwickeln
planmäßig
Lernmethodik
Faktoren, die das
Lernen begleiten
begünstigt
fördert
innere
äußere
methodisch
lernen heißt
ideenreich
Beispiel
Lernmethodik
persönliche
Fähigkeiten
Selbstständigkeit
Konzentration
Nach: Endres/Bernard, So ist Lernen klasse, München 1992, S. ?
Lerntechniken
einsetzen
Motivation
21
Eine Grafik weiterentwickeln
planmäßig
Lernmethodik
Faktoren, die das
Lernen begleiten
begünstigt
fördert
innere
äußere
methodisch
lernen heißt
ideenreich
Lerntechniken
einsetzen
persönliche
Fähigkeiten
Selbstständigkeit
Konzentration
Motivation
22
Nach: Endres/Bernard, So ist Lernen klasse, München 1992, S. ?
Vernetzendes Denken/Lernen
Einen Paralleltext erstellen
Das Lamm und der Wolf (Aesop)
Ein Lämmchen löschte an einem Bache seinen Durst. Fern von ihm, aber
näher der Quelle, tat ein Wolf das gleiche. Kaum erblickte er das
Lämmchen, so schrie er:
»Warum trübst du mir das Wasser, das ich trinken will?«
»Wie wäre das möglich«, erwiderte schüchtern das Lämmchen, »ich
stehe hier unten und du so weit oben; das Wasser fließt ja von dir zu mir;
glaube mir, es kam mir nie in den Sinn, dir etwas Böses zu tun!«
»Ei, sieh doch! Du machst es gerade, wie dein Vater vor sechs Monaten;
ich erinnere mich noch sehr wohl, dass auch du dabei warst, aber
glücklich entkamst, als ich ihm für sein Schmähen das Fell abzog!«
»Ach, Herr!« flehte das zitternde Lämmchen, »ich bin ja erst vier Wochen
alt und kannte meinen Vater gar nicht, so lange ist er schon tot; wie soll
ich denn für ihn büßen.«
»Du Unverschämter!« so endigt der Wolf mit erheuchelter Wut, indem er
die Zähne fletschte. »Tot oder nicht tot, weiß ich doch, dass euer ganzes
Geschlecht mich hasset, und dafür muss ich mich rächen.«
Ohne weitere Umstände zu machen, zerriss er das Lämmchen und
verschlang es.
Das Gewissen regt sich selbst bei dem größten Bösewichte; er sucht doch
nach Vorwand, um dasselbe damit bei Begehung seiner Schlechtigkeiten
zu beschwichtigen.
Beispiel
Das Lamm und der Wolf
http://2.bp.blogspot.com/-dafq8n7fWRI/UVXooxhC9II/AAAAAAAABY8/eQSiOllhxTA/s320/eyes-48349_640.png
http://www.123ausmalbilder.com/images/wolf/wolf-2.jpg
23
Vernetzendes Denken/Lernen
Spickzettel, Merkzettel, Karteikarte
„Fürs Lernen wollte ich schon in der Schulzeit nicht zu viel Zeit opfern. Also habe ich mir
Spickzettel angefertigt. Mit der Zeit wurden sie immer raffinierter und effektiver. Das
Verblüffende: Das Zettel-Anfertigen half mir beim Lernen. So effizient, dass der Spicker selbst
am Ende völlig überflüssig wurde. Trotzdem habe ich bis heute nicht aufgehört, mit
Spickzetteln zu arbeiten. Denn sie sind eine der besten Lernmethoden.
Ob bei Bewerbungen, im Job, für Reden, Vorträge, Präsentationen oder Workshops – immer
wenn es darum geht, einen Inhalt auf das Wesentliche zu reduzieren und zu präsentieren, hilft
das Anfertigen eines Notizzettels.
Das Anfertigen eines Spickzettels erfordert alles Wichtige, um einen Stoff effektiv zu lernen:
Auf die Kernaussagen fokussieren, einen umfassenden Inhalt auf das Wesentliche reduzieren,
ihn strukturieren, übertragen und wiederholen.
Was muss ich wirklich notieren, wie kann ich einen Inhalt kürzer ausdrücken?“
(Matthias Böhme, Lerntrainer)
Beispiel
Kurzreferat
24
www.zeit.de/karriere/beruf/2013-02/tipps-leichter-lernen (19.02.2013)
Vernetzendes Lernen
Beziehungsgefüge - logische Sätze formulieren
Wenn … , dann
Wenn nicht … , dann
Je mehr … , desto
Je weniger …, desto
Je schneller …, desto
Je schneller der Fuchs läuft,
Je dünner er wird,
Je dicker und träger er wird,
Je mehr Hasen er fängt,
Je schneller er läuft …
Je weniger Hasen er fängt,
Je schneller er läuft …
Je genauer …, desto
Je eher …, desto
Je langsamer …, desto
Beispiel
Fuchs und Hase
desto dünner wird er.
desto weniger Hasen fängt er.
desto schneller läuft er.
desto dicker und träger wird er.
desto mehr Hasen fängt er.
25
Nach Vester, Fr
Vernetzendes Lernen
Beziehungsgefüge - logische Sätze formulieren
Wenn … , dann
Wenn nicht … , dann
Je mehr … , desto
Je weniger …, desto
Je schneller …, desto
Je genauer …, desto
Je eher …, desto
Je langsamer …, desto
Beispiel
Plastikmüll in den
Weltmeeren
26
Nach Vester, Frederic, Unsere Welt, S. 61
Vernetzendes Denken/Lernen
Aussagen vergleichen
Beispiel
Meinungsverschiedenheiten
27
http://mein.salzburg.com/blog/wizany/assets_c/2012/04/Ursache%20und%20Wirkung-thumb-1024xauto-97602.jpg
Vernetzendes Denken/Lernen
Merktext, Tagebucheintrag, Niederschrift
Beispiel
XYZ
28
Vernetzendes Denken/Lernen
Papiercomputer
Ökonomische, ökologische, soziologische Herausforderungen unserer Gesellschaft
Denken in Zusammenhängen am Beispiel des Ananasgeschäftes
A
Wirkung von
B
C
D
0
3
0
3
6
3
0
3
9
0
3
3
3
4
auf 
A Qualität (Geschmack, Biss, ...)
B Aussehen (Form, Farbe, Größe, ...)
3
C Preis
0
0
D Name, Herkunftsland, Werbung
0
0
1
E Verkaufszahlen
0
0
3
1
3
0
10
1
Passivwirkung
Beeinflussung durch die anderen Faktoren
Beispiel
Das Magische Vieleck“
E
0 = keine Wirkung
1 = schwache Wirkung
2 = mittlere Wirkung
3 = starke Wirkung
Aktivwirkung
4
12

Wirkung auf
die anderen
Faktoren
29
Vernetzendes Denken/Lernen
Vorder- und Rückseite
Meine Schüler reden Meine Schüler reden
sehr leise.
laut und deutlich.
Man versteht sie
schlecht.
Meine Schüler sind
sehr unhöflich und
unfreundlich zu den
Lehrkräften.
Meine Schüler
beschimpfen sich
ständig gegenseitig.
Meine Schüler reden Meine Schüler
nicht lange, sie
diskutieren
schlagen sich lieber. Probleme aus.
Meine Schüler gehen
nett miteinander
um.
Meine Schüler sind
sehr höflich und
freundlich zu den
Lehrkräften.
Beispiel
Schülersprache
30
Vernetzendes Denken/Lernen
Zusammenhänge in Mathe
Dreiecke und Vierecke Zusammenhänge erkennen
Zusammenhänge am Zylinder
A
C
B
D
E
G
F
Skelett vor Details
Modellieren,
Offene Aufgaben, Fermiaufgaben
Das linke Bein der Ameise
nimmt niemand durch - oder?
Beispiel
ASS Mathe Geo 15
ASS Mathe Geo 30
31
Vernetzendes Denken/Lernen
Perspektiven wechseln
Fall,
Situation,
Problem, …
Beispiele
Caesar am Rubikon
Sendlinger Mordweihnacht
32
http://previews.123rf.com/images/kudryashka/kudryashka1206/kudryashka120600009/14135428-crowd-of-funny-peoples-seamless-background-for-your-design.jpg
Vernetzendes Denken/Lernen
Perspektivenwechsel in GSE
Beispiele
Römisches Weltreich
Sendlinger Mordweihnacht
33
Vernetzendes Denken/Lernen
Fächerübergreifendes Behandeln eines Themas
Mit der Kapitulation der deutschen Truppen am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg nach
fast sechs Jahren Gewalt und Zerstörung beendet. Seitdem leben wir in Deutschland in
Frieden.
Deutsch
Religion
Geschichte
Ethik
Sozialkunde
Erdkunde
…
Entwerfen Sie eine
fächerübergreifende
Sequenz „Frieden“
34
www.schreinerzeitung.ch/sites/default/files/sz/artikel/2013/20/2007_Jubi-Spezial_Friedenstaube_1419468.jpg
Vernetzendes Denken/Lernen
Integratives Arbeiten in Deutsch
Beispiel
Sequenzplan „Märchen“
von Ana Ippendorf
35
Vernetzendes Denken/Lernen
Quer denken (Laterales Denken)
Zeichnen Sie
diese Figur
ohne den Stift
abzusetzen.
Ein Mann kauft
Kokusnüsse
im Dutzend zu 5 EURO.
Anschließend verkauft
er sie im Dutzend für 3
EURO. Infolge dieser
Transaktion wird der
Mann zum Millionär.
Setzen Sie den Reiter auf das Pferd.
Wie kann das sein?
Beispiel
-
Kriminalstorys
Ein Mann kommt an einem Fenster vorbei.
Wenige Sekunden später ist er tot.
www.unterhaltungsspiele.com/Kriminales/kriminales.html
36
www.juergen-stock.de/in-10-minuten-laterales-denken-lernen-teil-i/
Vernetzendes Denken/Lernen
Quer denken (Laterales Denken)
Wer hat was gebucht?
(Logical)
Im Reisebüro SUNSHINE hat der Computer verrückt gespielt.
Die letzten drei Buchungen sind total durcheinander geraten.
Einige Angaben konnten gerettet werden:
1. Herr Bittner gab an, im Vitaminweg zu wohnen.
2. Die Kundschaft aus der Kohnstraße wollte nach Wien.
3. Die Reise nach Brasilien sollte im Juli stattfinden.
4. Der Herr vom Ostbahnhof buchte einen Winterurlaub.
5. Herr Lausch wohnt nicht in der Kohnstraße.
6. Frau Mikutta hatte telefonisch gebucht.
Beispiel
-
Zwei Fragen stellen sich noch:
A: Wer hatte die Frühjahrsreise gebucht?
B: Wer will nach Florida?
37
www.juergen-stock.de/in-10-minuten-laterales-denken-lernen-teil-i/
Vernetzendes Denken/Lernen
Die Disneystrategie oder Disneymethode
Beispiel
www.nndb.com/people/089/000027008/walt-disney.jpg
www.nedi.at/wordpress/wp-content/uploads/2009/06/walt-disney-der-spinner2.jpg
38
www.nedi.at/wordpress/wp-content/uploads/2009/06/walt-disney-der-kritiker2.jpg
www.nedi.at/wordpress/wp-content/uploads/2009/06/walt-disney-die-macher1.jpg
39
Vernetzendes Lernen
Die Fünf-Hüte-Methode
WEISS: Sachlichkeit und Neutralität. In dieser Rolle zählen Fakten, Zahlen und Daten.
"Die Statistik sagt ...", "Die Tatsachen sehen wie folgt aus ..."
ROT: Gefühle. Hier spricht der Bauch. Die Äußerungen sind erfüllt von Emotionen, Intuitionen, positiven und negativen
Ahnungen, Ängsten und Begeisterung.
"Mein Gefühl sagt mir, ...", "Ich kann mir nicht helfen, aber ich empfinde es so, dass ..."
SCHWARZ: "Kehrseite der Medaille". Hier dreht sich alles um Gefahren, Risiken, Schwierigkeiten, Unmöglichkeiten und
negative Beurteilungen. Die Schattenseiten, die aufgezeigt werden, sind rational begründet.
"Langfristig wird es zu dem Problem kommen, dass ...", "Schwierigkeiten wird es geben, wenn ..."
GELB: Strahlen, Sonne und Helligkeit. Durch die rosarote Brille gesehen hat alles nur gute Seiten. Alles wird positiv und
konstruktiv bewertet. Daraus können auch Visionen und Träume werden, die andere motivieren und mitreißen.
"Wenn wir hier uns hier alle anstrengen, dann ...", "Wir haben hier die einmalige Chance, ..."
BLAU: Kälte, Distanz und Kontrolle. Sie beobachtet, überwacht und kontrolliert die anderen Gesprächsteilnehmer und
versucht, den Gesprächsverlauf zu beeinflussen.
"An deiner Stelle würde ich meinen Standpunkt überprüfen, denn ...", "Was sollen wir darüber diskutieren, wenn ..."
Beispiel
Eine Neuerung
in der Klasse
40
www.bpb.de/lernen/unterrichten/methodik-didaktik/62269/methodenkoffer-detailansicht?mid=331
Vernetzendes Lernen
WIKIPEDIA: Kreativitätstechniken
Intuitive Methoden
Ruhige Techniken
• Kreatives Schreiben
• Brainwriting
• Collective-Notebook
• 6-3-5 Methode
• Brainwriting Pool
• ABC-Liste
• Mind Mapping
• KJ-Methode
• NM-Methode
• Cluster
• Edison-Prinzip
• Ideen-Marathon
• Progressive Abstraktion
Laute Techniken
• Brainstorming
• Negativkonferenz
• Kopfstandtechnik
• Provokationstechnik
• Bisoziation
• Analogietechnik
• Zufallstechniken
• Superposition
• Semantische Intuition
• Bionik
• Synektik
• Tilmag-Methode
• CATWOE
• Force-Fit-Spiel
Bewegte Techniken
• Galeriemethode
• Kartenabfrage
• Pinnwandmoderation
41
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativit%C3%A4tstechniken
Vernetzendes Denken/Lernen
WIKIPEDIA: Kreativitätstechniken
Diskursive Methoden
Kombimethoden
• Morphologischer Kasten
• CPS (Creative Problem Solving) nach Osborn/ Parnes
• Osborn-Checkliste
• Denkhüte von De Bono oder Sechs Hüte
• SCAMPER bzw. SCAMMPERR
• Wertanalyse (Value Analysis, ISO genormte Funktionenanalyse)
• Ursache-Wirkungs-Diagramm
• Walt-Disney-Methode mit drei Rollen
• Relevanzbaumanalyse
• TRIZ: ein russisches System, sinngemäß übersetzt „Theorie des
• Progressive Abstraktion
• Kraftfeldanalyse
erfinderischen Problemlösens“
• ARIZ: ein Schrittverfahren zur Lösung von Erfindungsproblemen
• Zukunftswerkstatt: ein Kreativitätsansatz in 4 Phasen nach
Robert Jungk
• Open Space: eine kreative Großgruppenmethodik nach Harrison
Owen
42
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativit%C3%A4tstechniken
Herunterladen