Algebraische und transzendente Zahlen – - zum Beispiel 𝟐 und π („Wurzel aus 2“ und „Pi“) π-Tag Universität Bozen-Bolzano 13. März 2015 Franz Pauer Universität Innsbruck Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 2 und π 1 1 Quadrat Kreis Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 2 2 und π π 2 1 1 Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 3 2 und π Zahlengerade 0 Addieren A‘ A 1 0‘ 0 A+B 1 B Multiplizieren 0 C C∙D 1 D C‘ 1‘ Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 4 2 und π 0 1 2 B A A B 0 1 2 3 π Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 5 2 und π (0, 2) (0,1) (- 2, 0) 1 (1,0) ( 2, 0) 2+ 2<π<2+2=4 Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 6 2 und π (0,1) 𝟐 (𝟐, 1 𝟐 ) 𝟐 (1,0) Für n=4: 3.061467458 < π < 3.313708500 Für n=1000: 3.141591362 < π < 3.141595238 Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 7 2 und π 1995 Bailey- Borwein- Plouffe: π= lim n -> ∞ n=2: n=5: n=6: n = 100 : n ∑ k=0 1 16𝑘 4 2 1 1 .(8𝑘+1 - 8𝑘+4 - 8𝑘+5 - 8𝑘+6) 3.141587390 3.141592653 3.141592654 3.141592654 Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 8 2 und π b a 1 b a = r 1 r , also b = a.r Der Umfang des Kreises mit Radius r ist das r-fache des Umfangs des Kreises mit Radius 1, also 2rπ. Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 9 2 und π 𝒏 r 𝒏 𝒏−𝟏 r 𝒏 𝒏−𝟐 r 𝒏 𝟐 𝒏 𝟏 𝒏 r r r Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 10 2 und π Gauss: 1 + 2 + …… + 100 = ? 100 𝑘=1 𝑘 Kurzschreibweise: 100 𝑘=1 𝑘 =? = (1 + 100) + (2 + 99) + (3 + 98) + … + (50 + 51) = = 50 ∙ 101 = 5050 𝑛−1 𝑘=1 𝑘 = 1 + 2 + … + (n – 2) + (n – 1) = = [1+(n-1)] + [2+(n-2)] + … + [( = [𝑛 − 1] 2 [𝑛 − 1] 2 + [𝑛+ 1] )] 2 = ∙n Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 11 2 und π 𝒌+𝟏 r 𝒏 𝒌 𝒏 r 𝟏 𝒏 𝒌 r 2𝒏rπ 𝑛 −1 k 𝑘 = 1 n² 2r² π= 2 𝑟²π n² 2𝑟²π 𝑛 −1 𝑘 = 1 𝑘 = n² Fläche eines Kreises mit Radius r: ∙ (𝑛 𝑛 −1 ) 2 lim r² π (1 − n →∞ Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik = r²π (1 1 ) n 1 ) n = r² π 12 2 und π Bruchzahlen (rationale Zahlen): Quotienten von ganzen Zahlen; 3 −7 718 93995 zum Beispiel: , , 7,18 = , 93,995 = ,… 4 13 100 1000 Alle Zahlen, die durch Ziffern dargestellt werden können, sind Bruchzahlen (rationale Zahlen). 𝟐 ist keine Bruchzahl: 𝑎 Wäre 2 = b , wobei a und b ganze Zahlen sind und nicht beide durch 2 teilbar, dann: 𝑎² 2 = b² , a² = 2b² a² durch 2 teilbar, also a = 2c 4c² = 2b² , 2c² = b² b² durch 2 teilbar, also auch b. Widerspruch! π ist keine Bruchzahl: Beweis viel schwieriger (Lambert, 1761) Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 13 2 und π 𝟐 kann nicht durch Ziffern dargestellt werden (nur Bruchzahlen können durch Ziffern dargestellt werden), wie dann? a, b, c, d Bruchzahlen a+b 2=c+d 2 a – c = (d – b) 2 𝑎 −𝑐 Wäre d – b ≠ 0, wäre 2 = d −b eine Bruchzahl (Widerspruch). Also: d = b und a = c. „Die Bruchzahlen a, b sind durch die reelle Zahl a + b 𝟐 eindeutig bestimmt.“ Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 14 2 und π (a + b 2) ± (c + d 2) = (a + c) ± (b + d) 2 (a + b 2) ∙ (c + d 2) = (ac + 2bd) + (ad + bc) 2 Wenn (a, b) ≠ (0, 0): (a + b 2) ∙ (a - b 2) = a² - 2b² ≠ 0 Denn: Wenn b = 0: a² - 2b² = a² ≠ 0 𝑎 𝑎 Wenn b ≠ 0: Wäre a² - 2b² = 0, wäre (b)² = 2, also 2 = (b) eine Bruchzahl. 𝑎 𝑏 Also: 1/(a + b 2) = a² −2b² - a² −2b² 2 „Addiert, subtrahiert, multipliziert, dividiert (außer durch 0) man Zahlen der Form a + b 𝟐, erhält man wieder solche.“ Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 15 2 und π Darstellung am Computer: a + b 2 durch (a, b) z.B.: -2 + 5 2 2 durch (-2, 5 ) 2 (a, b) ± (c, d): = (a ± c, b ± d) (a, b) ∙ (c, d): = (ac + 2bd, ad + bc) 1/(a, b): = ( 𝑎 −𝑏 , ) a² −2b² a² −2b² Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 16 Rechnen mit 2 im Computeralgebrasystem MAPLE Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 17 Rechnen mit 2 im Computeralgebrasystem MAPLE Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 18 2 und π Reelle (bzw. komplexe) Zahlen, die Nullstellen von Polynomfunktionen mit rationalen Koeffizienten sind, heißen algebraische Zahlen. Reelle (bzw. komplexe Zahlen, die nicht algebraisch sind, heißen transzendente Zahlen. Das heißt: für eine algebraische Zahl a gibt es Bruchzahlen (rationale Zahlen) c0, c1, c2, … , cn so, dass nicht alle = 0 sind und c0 + c1a + c2a2 + … + cnan = 0 ist. 2 Beispiel: 2- 2 = 0 (c0 = 2, c1=0, c2=-1), 2 ist eine algebraische Zahl. Beispiel: 3 5 ist eine algebraische Zahl. Beispiel: Jede Bruchzahl ist eine rationale Zahl. Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 19 2 und π Carl Lindemann (1882): π ist eine transzendente Zahl. Das heißt: Für alle natürlichen Zahlen n und alle rationalen Zahlen c0, c1, c2, … , cn mit c0 + c1 π + c2 π 2 + … + cn πn = 0 folgt, dass c0= c1= c2= … = cn = 0 ist. Charles Hermite (1873): Die Eulersche Zahl e ist eine transzendente Zahl. e= lim 1 𝑛→∞ 1 𝑛 + 𝑛 = lim 𝑛→∞ 1 𝑛 𝑘=0 𝑘! Franz Pauer, Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik und Institut für Mathematik 20