453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 Erstellung einer kompetenzorientierten Maturaaufgabe für die mündliche Reifeprüfung in GW Lehrplanbezug: 8. Klasse AHS - Städte als Lebensräume und ökonomische Zentren den Prozess der Verstädterung und dessen wichtigste Ursachen verstehen Erfassen der Bedeutung von Metropolen als Steuerungszentren der Wirtschaft und als Orte der sozialen Differenzen die Vielfalt der lebensräumlichen Wirklichkeiten der Stadt vergleichen können Umweltprobleme expandierender Stadtregionen erkennen Kompetenzbereiche: Methodenkompetenz Nutzung und Auswertung topographischer und thematischer Karten) Synthesekompetenz Einsicht in das Wirkungsgefüge und die Dynamik des Raumes, der Gesellschaft und der Wirtschaft sowie in die zugrunde liegenden Machtstrukturen vermitteln die räumlichen Gegebenheiten und deren Nutzung sowie die Regelhaftigkeiten menschlichen Verhaltens in Raum, Gesellschaft und Wirtschaft aufzeigen Umweltkompetenz die Bedeutung der Wahrnehmung und Bewertung von Umwelt im weitesten Sinn für das menschliche Handeln erkennen Landschaften als Lebensräume ökonomisch und ökologisch einschätzen; Interessensgegensätze bei der Nutzung von Räumen erkennen und somit auch die Notwendigkeit von Raumordnungsmaßnahmen begründen … 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 Arbeitsaufträge: Verstädterung und regionale Disparitäten in Entwicklungsländern Mit dem 21. Jahrhundert hat das Jahrtausend der Städte begonnen, d.h. erstmals leben weltweit mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Das für die Zukunft erwartete weitere Bevölkerungswachstum konzentriert sich auf Asien, Afrika und Lateinamerika, wo vor allem die Einwohnerzahlen der Städte stark ansteigen. Du hast 30 Minuten Zeit, um dich für deine 15-minütige Präsentation mit dem Titel „Verstädterung und regionale Disparitäten in Entwicklungsländern“ vorzubereiten. Als Orientierungshilfe dienen folgende Aufgaben, die du in deinen Vortrag einbeziehen solltest. 1) Beschreibe Gründe und Folgen für die Entstehung regionaler Disparitäten. 2) Erkläre Strukturen und Prozesse, die sich aufgrund der Wanderbewegungen für Metropolen ergeben. Gehe dabei auch auf die Situation auf dem Land ein. Indien: 3) Arbeite anhand des beigelegten Textes „Wirtschaftsstandort Indien“ heraus, inwiefern ausländische Investoren zur Festigung der bestehenden Disparitäten beitragen. 4) Räumliche Disparitäten wirken als zentrales geographisches Strukturmerkmal in Entwicklungsländern. Leite Entwicklungsansätze in den verschiedenen Wirtschaftssektoren hinsichtlich ihrer Auswirkungen für Indien ab. Verwende für die Bearbeitung die thematische Karte in deinem Diercke Weltatlas auf S. 162. Erläutere verwendete Fachbegriffe bzw. achte auf eine logische Verknüpfung deiner Aussagen. Anlagen: Diercke Weltatlas (19964). Westermann. WAMSER, J. (2008): Wirtschaftsstandort Indien. Wirtschaftliche Öffnung und Folgen des globalen Wettbewerbs. In: Geographische Rundschau 4, 4-10. VIEL ERFOLG !!! 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 Erwartungshorizont: 1) Anforderungsbereich 1 – Reproduktion: regionale Disparitäten = Phänomen in vielen Entwicklungsländern (meist kolonialzeitlich bedingt) Disparitäten zwischen peripheren, ländlichen Hinterland und Metropole(n) (meist Hauptstadt) Gründe für Wanderungsbewegung (Pull- und Pushfaktoren): Pushfaktoren vertreiben die Menschen aus dem ländlichen Raum (z.B. geringe oder keine Verdienstmöglichkeiten auf dem Land, …) Pullfaktoren locken die Menschen in die Stadt (z.B. Ausbildungsmöglichkeiten, bessere medizinische Versorgung, soziale Aufstiegsmöglichkeiten, …) Zentrum-Peripherie Modell Räumliche Disparitäten und ihre Folgen aufgrund ungleicher Verteilung von Ressourcen und Infrastruktur Bevölkerungsdruck in ländlichen Räumen Landflucht (Abwanderung in die Städte) Verstädterung (Wachsen der Städte nach Anzahl, Fläche und Einwohnerzahl) Zentral-periphere Raumstruktur (Küstenorientierung und Metropolisierung) 2) Anforderungsbereich 2 – Reorganisation und Transfer: Strukturen und Prozesse in Metropolen der Dritten Welt: Marginalisierung Segregation = räumliche Trennung verschiedener sozialer Gruppen nach Rasse, Sprache, Volkszugehörigkeit, Religion oder sozialer Schicht etc. Gated communities explosionsartiges Bevölkerungswachstum der Metropole Wohnungsnot, infrastrukturelle, ökonomische, soziale, ökologische Probleme Situation auf dem Land: Abwanderung der jungen, innovativen Personen Überalterung Verstärkung der regionalen Disparitäten 453.505 Fachdidaktik (Wirtschaft und Europa) SS 2012 Petra Zerbes, 0920207 3) Anforderungsbereich 1 – Reproduktion: „Das Wirtschaftswachstum Indiens geht einher mit der Zunahme regionaler Entwicklungsunterschiede. Regionen des Aufschwungs stehen solche gegenüber, die sich in Bezug auf wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Lebensstandard der Bevölkerung kaum bis gar nicht verbessert haben. […] Die Zunahme des Wirtschaftswachstums geht mit einer Verfestigung der Disparitäten einher. Ausländische Investoren tragen zu dieser Entwicklung dadurch bei, dass sie sich überwiegend an den bereits besser entwickelten Standorten und nicht in der unterentwickelten Peripherie niederlassen.“ Modernitätsschere 4) Anforderungsbereich 3 – Reflexion und Problemlösung: Ansätze zur Entwicklung durch Überwindung räumlicher Disparitäten (Indien) Entwicklung der Landwirtschaft Dezentrale Industrialisierung, Beschaffung industrieller Arbeitsplätze außerhalb der Zentralregionen (vgl. Atlas S. 162: Industrie v.a. an großen Küstenstädten) Verbesserung der Verdienstmöglichkeiten auf dem Land Gezielte Wirtschaftsförderung von Klein- und Mittelstädten Ausbau der Infrastruktur Entwicklung des Tourismus Aufwertung des Hinterlandes durch Schaffung von Arbeitsplätzen, bessere Verkehrsanbindung, etc. Abbau des Gefälles zwischen Zentrum u. Peripherie