BIP - FairBindung

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Eine Einführung
Gliederung
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Wirtschaftswachstum in Zahlen – das BIP
Grenzen des Wachstums – der ökologische
Fußabdruck, Peak Oil & der Klimawandel
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Entkopplung – volle Möhre weiter wie bisher?
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Anspruch und Wirklichkeit von Wirtschaftswachstum
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Mögliche Auswege
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Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die
wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem
bestimmten Zeitraum.
Es misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und
Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht
als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und
Dienstleistungen verwendet werden.
Die Veränderungsrate des preisbereinigten BIP dient als
Messgröße für das Wirtschaftswachstum der
Volkswirtschaften. Das BIP ist damit die wichtigste Größe
der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
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BIP im Zeitverlauf
Quelle: spiegelonline.de
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Was das BIP nicht misst...
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der Anteil des so genannten informellen Sektors (z.B.
Flohmarktverkäufe) wird lediglich geschätzt
unbezahlte Arbeiten/reproduktive Tätigkeiten (z.B.
Pflege von Angehörigen) werden nicht erfasst
es trifft keine Aussage darüber wie Gewinne und
Einkommen verteilt sind
der gesellschaftliche Mehrwert der produzierten Güter
und Dienstleistungen ist unerheblich
so genannte externe Effekte, wie z.B der
Ressourcenverbrauch werden nicht gemessen
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...und das BIP wächst...
Quelle: W. Broemme /pixelio.de
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Problematik
Ein global expandierendes
Wirtschaftsmodell
befindet sich auf Kollisionskurs
mit der ökologischen Tragfähigkeit
des Planeten
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Der ökologische Fußabdruck
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Der ökologische Fußabdruck zählt alle Ressourcen, die
für den Alltag benötigt werden und zeigt auf, wieviel
Fläche benötigt wird um all die Energie und Rohstoffe zur
Verfügung zu stellen
Anschließend wird dieser Flächenverbrauch auf alle
Menschen hochgerechnet und mit den auf der Erde real
verfügbaren Flächen verglichen
Der ökologische Fußabdruck ist also ein Maß für unseren
Naturverbrauch
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Ein Alltagsbeispiel
Quelle: Grüne Liga Berlin e.V/KATE e.V.
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Der ökologische Fußabdruck
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Gegenwärtig verbraucht der Mensch durchschnittlich
2,2 gha (globale Hektar). Momentan stehen jedoch
lediglich 1,8 gha pro Person weltweit zur Verfügung.
Am 27. September 2011 war World Overshoot Day Welterschöpfungstag. Jedes Jahr kommt dieser Tag
eher.
Dabei verteilt sich die Inanspruchnahme der Fläche
sehr unterschiedlich: in einigen Regionen liegt der
Fußabdruck unter den zu Verfügung stehenden 1,8 gha, in
anderen Regionen liegt er stark darüber.
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Der ökologische
Fußabdruck weltweit
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Ökologische Grenzen
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Jede Erdöl- und Erdgasbohrung hat ein Produktionsprofil,
das mit „Null“ beginnt, auf ein Fördermaximum, den
Produktions-Peak ansteigt, und mit der Zeit wieder auf
„Null“ zurückgeht. Jeder Produktionsablauf erfolgt ohne
Ausnahme in dieser Weise.
Die Tatsache, dass die Welt auf Peak Oil und Peak Gas,
also das weltweite Fördermaximum, zusteuert, ist im
Prinzip unbestritten. Zur Debatte steht: Wann werden
Peak Oil und Peak Gas eintreten, und was werden wir tun,
um mit dieser Herausforderung umzugehen.
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Peak Oil/Peak everything?!
Quelle: motortalk.de
Quelle: Claudia Hautumn /pixelio.de
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Peak everything
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Das Gleiche Prinzip gilt jedoch nicht nur für Öl und Gas,
sondern für fast alle nicht-erneuerbaren Ressourcen.
Unsere Gesellschaft steht vor einer nie dagewesenen
Situation: dem drohenden Ende vieler wichtiger Rohstoffe,
auf die wir derzeit bauen.
z.B. Kohle, Eisen, Agrarland, Phosphor, seltene Erden,
Spezialrohstoffe, Trinkwasser, etc.
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Klimawandel
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Der Mensch hat Einfluss auf die Erwärmung der Erde.
Die den Klimawandel am stärksten beeinflussenden Gase
sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas
(N2O).
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Der hohe und weiter steigende Verbrauch von
Ressourcen und fossilen Energieträgern, die für alle
menschlichen Aktivitäten benötigt werden, fördern den
Klimawandel in hohem Maße.
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Auswirkungen
des Klimawandels
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Als Auswirkung des Klimawandels ist in den nächsten
Jahrzehnten mit einer Zunahme von extremen
Wetterereignissen wie erhöhten Niederschlägen,
Überschwemmungen oder Stürmen zu rechnen.
Ein Anstieg der Anzahl und der Intensität von extremen
Wetterereignissen führt zu erheblichen
volkswirtschaftlichen Schäden.
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Entkopplung
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Entkopplung bedeutet, dass die Wirtschaft weiter wächst
ohne den Ressourcenverbrauch zu steigern.
De facto findet im globalen Norden eine relative
Entkopplung statt, der Ressourcenverbrauch (Co²
Emission pro BIP Einheit) steigt weniger schnell als das
BIP.
Der Anschein trügt jedoch: Deutschland hat wenig
emissions- und kohlenstoffintensive Industrie, bezieht viele
ressourcenintensive Produkte aus anderen Regionen der
Welt. Eine Messung auf nationaler Ebene verfälscht reale
Verantwortlichkeiten.
Aufgrund der Problematik der ökologischen Grenzen
benötigen wir jedoch eine absolute Entkopplung.
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(sinkender Ressourcenverbrauch bei wachsendem BIP).
Entkopplung
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Die Effizienzsteigerungen der letzten Jahre sind jedoch
weit entfernt von absoluter Entkopplung
Bei 3% Wachstum würde sich das BIP in 50 Jahren
vervierfachen. Pro Euro müsste der Ressourcenverbrauch
nicht nur auf ein Fünftel sinken sondern auf ein
Zwanzigstel
Weiteres Problem: der so genannte Reboundeffekt.
Wenn die Ressourceneffizienz steigt, wird die Nutzung
billiger und der Konsum nimmt zu: „ Wenn ich schon ein
Drei Liter Auto habe, dann kann ich ja ein bisschen mehr
damit fahren“.
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Ökonomische Grenzen
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Die Wachstumsraten (BIP Steigerung in %) in
Deutschland sinken seit dem so genannten
Wirtschaftswunder der 60er Jahre
Bei einem Wirtschaftswachstum von 3% jährlich
dauert es ca. 23,5 Jahre bis sich das BIP verdoppelt
hat
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Was Wirtschaftswachstum
verspricht...
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Wohlstand und Lebensqualität
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Minderung der Arbeitslosenzahlen
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Armutsbekämpfung in Nord und Süd
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Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme
(Gesundheit, Rente etc.) und Konsolidierung der
Staatshaushalte
Sozialer Frieden und stabile Demokratie
Umweltschutz durch fortschreitende technologische
Entwicklung und Investitionen in
Umweltschutzmaßnahmen
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...und was es hält...
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Minderung der
Arbeitslosenzahlen
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Von 1991 bis 2006 ist das BIP in der Bundesrepublik real
(inflationsbereinigt) um 20 % gewachsen. Im gleichen
Zeitraum stieg die Arbeitslosenquote um 56 %.
Der Grund hierfür: Produktivitätszuwachs
Dabei handelt es sich eine Steigerung des Outputs (Güter)
pro Inputeinheit (Arbeitszeit), also eine positive
Veränderung des Verhältnisses von Produktionsergebnis
zu den dafür eingesetzten Produktionsfaktoren durch
effizientere Arbeitsabläufe, technischen Fortschritt etc.
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Wirtschaftswachstum zur
Armutsbekämpfung
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Als trickle down Effekt wird die These bezeichnet, dass
Wirtschaftswachstum und allgemeiner Wohlstand der
Reichen nach und nach in die unteren, ärmeren Schichten
der Gesellschaft durchsickerten. Daten widerlegen diesen
Effekt jedoch:
2006: Pro 100 US-$ Wachstum im Welt-BIP haben nur
1,30 $ dazu beigetragen, absolut Arme über die
Armutsschwelle zu heben und nur 2,80 $ dazu, relativ
Arme zu mehr Einkommen zu verhelfen. 95,90 $ gingen
an die Nicht-Armen.
Wachstum als zentrale Armutsbekämpfungsstrategie ist
also äußerst ineffizient.
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Wirtschaftswachstum macht
glücklich
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In den letzten 30 Jahren hat sich das BIP in Deutschland
verdreifacht, die Lebenszufriedenheit im selben Zeitraum
ist aber stagniert.
Wirtschaftswachstum bedeutet also nicht automatisch
mehr Wohlstand im Sinne von Lebensglück.
Jenseits eines Jahreseinkommens von 7.000 bis
10.000 $/Jahr ist in empirischen Studien kein
Glückszuwachs mehr festzustellen (siehe Happy Planet
Index u.a.)
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BIP und Zufriedenheit
Quelle: Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt
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Nachhaltiges Wachstum?
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Qualitatives Wachstum, grünes Wachstum,
entkarbonisiertes Wachstum...
Theorie: Entkopplung des BIP vom
Stoffdurchsatz/Verbrauch von natürlichen Ressourcen und
dem Ausstoß von Emissionen
Annahme: Ökonomisches Wachstum kann durch
technische Innovation von
Stoff/Energieverbrauch/Emissionen entkoppelt werden.
Strategien: Effienzienz & Konsistenz
Green New Deal: massive Investitionen in regenerative
Energien und andere grüne Technologie
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Mögliche Auswege
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Green New Deal: Öko-Keynesianismus:
Entkopplungsproblematik
Steady State Economy (Herman Daly); empirische
Verknüpfung mit Dauerkrisen
De-Growth / Décroissance-Bewegung (Serge Latouche
u.a.); wirtschaftliche Abrüstung & Suffizienz
Buen Vivir: „Gutes Leben“; als gesellschaftliches Ziel in
den Verfassungen von Ecuador und Bolivien verankert
27
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