R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 1 06.04.2017 Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung Erwartungswert binomialverteilter Zufallsgrößen Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,2 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 8 Treffer. 0.2 0.18 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Binomialverteilung für n = 40 und p = 0,2 Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,4 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 16 Treffer. 0.2 0.18 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 Binomialverteilung für n = 40 und p = 0,4 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 1 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 2 06.04.2017 Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,5 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 20 Treffer. 0.2 0.18 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Binomialverteilung für n = 40 und p = 0,5 Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,6 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 24 Treffer. 0.2 0.18 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 Binomialverteilung für n = 40 und p = 0,6 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 2 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 3 06.04.2017 Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,8 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 32 Treffer.. 0.2 0.18 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Binomialverteilung für n = 40 und p = 0,8 Beim Würfeln erwarten wir, dass bei 6000 Würfen die Zahl 6 etwa 1000 mal auftritt. Das bedeutet nicht, dass die Zahl 6 tatsächlich 1000 mal auftritt. Der Erwartungswert setzt unendlich viele Experimente voraus, deren Mittelwert er darstellt. Zusammenfassend kann man sagen: Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p ist, n mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel n mal p Treffer. Erwartungs- Bei einem n stufigen Bernoulli Versuch mit der Erfolgswahrscheinlichkeit p wert einer gilt für den Erwartungswert E X der Zufallsvariablen X: Anzahl der Erfolge BinomialE X n p verteilung: Statt E X schreiben wir auch (in der mathematischen Lit. üblich) Damit ist der Erwartungswert einer binomial verteilten Zufallsgröße X np Der Beweis soll an dieser Stelle nicht geführt werden. Er kann mithilfe des Binomischen Lehrsatzes erfolgen. Bei Betrachtung der Histogramme fällt auf, das die mit der größten Wahrscheinlichkeit auftretenden Ergebnisse dem Erwartungswert entsprechen. Die Form der Histogramme ist ähnlich, sie entspricht der einer Glocke. Für p = 0,5 liegen die Werte symmetrisch zum Erwartungswert. Für p < 0,5 ist die Verteilung „linksschief“, für p > 0,5 dagegen „rechtsschief“. In der Nähe des Erwartungswertes liegen die Ergebnisse mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten. Die Höhe einer Säule entspricht der Wahrscheinlichkeit des zugehörigen Ergebnisses, ihre Breite beträgt 1 Einheit. Da aber die Summe aller Einzelwahrscheinlichkeiten eines Zufallsexperimentes immer 1 ist, ergibt die Summe aller Säulenflächen ebenfalls den Wert 1. Die Fläche der Säulen in einem bestimmten Intervall ist somit ein Maß für die Wahrscheinlichkeit aller Erfolge, die in diesem Intervall liegen. Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 3 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 4 06.04.2017 Varianz und Standardabweichung einer binomial verteilten Zufallsgröße. 0.14 0.14 0.14 0.14 0.12 0.12 0.1 0.1 0.08 0.08 P ( k) P ( k) 0.06 0.06 0.04 0.04 0.02 0.02 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 2 k 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 22 2 Binomialverteilung für n = 120 und p = 0,1 k 22 Binomialverteilung für n = 40 und p = 0,3 Beide Binomialverteilungen haben den gleichen Erwartungswert; n p 120 0,1 12 n p 40 0,3 12 Obwohl beide Verteilungen den gleichen Erwartungswert haben sehen sie unterschiedlich aus. Wir untersuchen die Streuung um den Erwartungswert. Aus der beschreibenden Statistik ist die Varianz, bzw. die Standardabweichung als Streumaß bekannt. Der Ausdruck s2 h x1 x1 x 2 h x2 x2 x 2 h x3 x3 x 2 ... h xn xn x 2 wurde als Varianz einer Stichprobe bezeichnet. Die Werte h x1 ;h x 2 ;h x3 ;... ;h xn stellen relative Häufigkeiten dar. Für die Standardabweichung galt s s2 Analog hierzu definieren wir für Wahrscheinlichkeitsverteilungen: Varianz Ist X eine Zufallsvariable, welche die Werte x1 ; x 2 ; x 3 ; x 4 ;...; x n und annehmen kann und den Erwartungswert hat, so heißt Standard2 2 2 abweichung: V x P X x1 x1 P X x 2 x 2 ... P X xn xn die Varianz der Zufallsvariablen X. Die Quadratwurzel aus der Varianz einer Zufallsgröße heißt Standardabweichung V x Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 4 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 5 06.04.2017 Speziell für Binomialverteilungen gilt: Varianz Bei einem n stufigen Bernoulli Versuch mit der Erfolgswahrscheinlichkeit und p und der Misserfolgswahrscheinlichkeit 1 p und der Zufallsgröße Standardabweichung X: Anzahl der Erfolge gilt für die Varianz: V X n p 1 p für und für die Standardabweichung: n p 1 p Binomialverteilungen: Der Beweis soll an dieser Stelle nicht geführt werden. Für die oben abgebildeten Wahrscheinlichkeitsverteilungen gilt: Binomialverteilung für n 120 und p 0,1 Binomialverteilung für n 40 und p 0,3 Erwartungswert : n p 120 0,1 12 Erwartungswert : n p 40 0,3 12 S tan dardabweichung : S tan dardabweichung : n p 1 p 120 0,1 0,9 3,286 n p 1 p 40 0,3 0,7 2,898 Bei der ersten Verteilung ist die Streuung etwas größer als bei der zweiten. Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 5 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 6 06.04.2017 Wahrscheinlichkeiten von Umgebungen Bei einer Binomialverteilung ist der Erwartungswert der mit der größten Wahrscheinlichkeit. In der Umgebung des Erwartungswertes befinden sich die Anzahlen der Erfolge mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten. Je mehr die Anzahl der Erfolge sich vom Erwartungswert unterscheiden, desto geringer wird deren Wahrscheinlichkeit. Wir interessieren uns zunächst für die nähere Umgebung des Erwartungswertes und die in diesem Bereich auftretenden Wahrscheinlichkeiten. Dazu soll folgende Verteilung als Beispiel dienen: 0.07 0.065 0.06 0.055 0.05 0.045 0.04 0.035 0.03 0.025 0.02 0.015 0.01 0.005 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Binomialverteilung für n 200 und p 0,24 Erwartungswert : n p 200 0,24 48 S tan dardabweichung : n p 1 p 200 0,24 0,76 6,04 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 6 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 7 06.04.2017 Wahrscheinlichkeit einer Sigma- Umgebung. Um den Erwartungswert 48 werden drei Umgebungen eingezeichnet; 1. eine Umgebung der Breite 6 2. eine 2 Umgebung der Breite 2 12 3. eine 3 Umgebung der Breite 3 18 In diesen Bereichen ist die Wahrscheinlichkeit zu untersuchen. P(X) 3 18 3 18 2 12 2 12 1 6 1 6 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 µ Dazu benötigen wir zunächst eine kumulierte Wahrscheinlichkeitstabelle für den interessierenden Bereich. Binomialverteilung für n 200 und p 0,24 k PX k k PX k k PX k k P X k k P X k k P X k 28 29 30 31 32 33 34 0,000 0,001 0,001 0,002 0,004 0,007 0,011 35 36 37 38 39 40 41 0,017 0,026 0,038 0,055 0,077 0,106 0,140 42 43 44 45 46 47 48 0,182 0,230 0,284 0,344 0,407 0,473 0,539 49 50 51 52 53 54 55 0,603 0,665 0,722 0,774 0,819 0,859 0,892 56 57 58 59 60 61 62 0,918 0,940 0,957 0,969 0,979 0,986 0,990 63 64 65 66 67 68 69 0,994 0,996 0,998 0,998 0,999 0,999 1,000 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 7 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 8 06.04.2017 Wahrscheinlichkeit der einfachen Sigma- Umgebung. Zu bestimmen ist P X mit 48 und 6 wird 48 6 42 und 48 6 54 und damit P 42 X 54 P X 54 P X 41 0,859 0,140 0,719 Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 0,719 (71,9%) liegt die Anzahl der Erfolge im Intervall [ 42 ; 54 ]. Das entspricht etwa der einfachen Sigma- Umgebung vom Erwartungswert. 0.1 0.09 0.08 0.07 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Wahrscheinlichkeit der einfachen Umgebung 0,719 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 8 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 9 06.04.2017 Wahrscheinlichkeit der doppelten Sigma- Umgebung. Zu bestimmen ist P 2 X 2 mit 48 und 6 wird 2 48 12 36 und 2 48 12 60 und damit P 36 X 60 P X 60 P X 35 0,979 0,017 0,962 Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 0,962 (96,2%) liegt die Anzahl der Erfolge im Intervall [ 36 ; 60 ]. Das entspricht etwa der doppelten Sigma- Umgebung vom Erwartungswert. 0.1 0.09 0.08 0.07 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Wahrscheinlichkeit der doppelten Umgebung 0,962 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 9 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 10 06.04.2017 Wahrscheinlichkeit der dreifachen Sigma- Umgebung. Zu bestimmen ist P 3 X 3 mit 48 und 6 wird 3 48 18 30 und 3 48 18 66 und damit P 30 X 66 P X 66 P X 29 0,998 0,001 0,997 Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 0,997 (99,7%) liegt die Anzahl der Erfolge im Intervall [ 30 ; 66 ]. Das entspricht etwa der dreifachen Sigma- Umgebung vom Erwartungswert. 0.1 0.09 0.08 0.07 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Wahrscheinlichkeit der dreifachen Umgebung 0, 997 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 10 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 11 06.04.2017 Umgebungsradius. Der Umgebung des Erwartungswerts wird ein Radius zugeordnet. Darunter verstehen wir den beidseitigen Abstand vom Erwartungswert. Eine Grafik soll das erläutern. Radius r Radius r r r Jedem Umgebungsradius lässt sich eine bestimmte Wahrscheinlichkeit zuordnen. Im oben angeführten Beispiel gehört zu einer einfachen Sigma- Umgebung (r = 6) eine Umgebungswahrscheinlichkeit von etwa 0,719, zur doppelten SigmaUmgebung ( r = 12) eine von etwa 0,962 und zur dreifachen Sigma- Umgebung (r = 18) eine von etwa 0,997. Umgekehrt gehört zu jeder Umgebungswahrscheinlichkeit ein bestimmter Radius. Der Umgebungsradius bei fest vorgegebener Umgebungswahrscheinlichkeit (90%, 95%, 99%) lässt sich wie folgt bestimmen: P(X) r ? r ? r ? 99% 95% r ? r ? 90% r ? 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 µ Liegt für die Binomialverteilung eine Tabelle mit den kumulierten Wahrscheinlichkeiten vor, lässt sich das Problem durch Einschachtelung lösen. Für die zwei Sigma- Umgebung, (im obigen Beispiel r = 12), war die Umgebungswahrscheinlichkeit etwa 96,2%. Für die 90% Wahrscheinlichkeit ist der Umgebungsradius geringer. Ansatz mit r = 10. r r X r P X r P X r 1 48 10 38 X 58 0,957 0,038 0,919 48 39 X 57 0,940 0,055 0,885 9 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 11 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 12 06.04.2017 Der gesuchte Radius liegt zwischen den Werten 9 und 10. Da es sich bei der Binomialverteilung um eine diskrete Verteilung handelt, muss man sich für den Radius entscheiden, der der gewünschten Wahrscheinlichkeit am nächsten liegt. In diesem Fall ist das der Radius r = 9. Teilt man diesen Wert durch Sigma, dann lässt sich der Radius als vielfaches von Sigma darstellen. r 9 1, 49 r 1, 49 6,04 In einer 1, 49 Umgebung liegen etwa 88,5% aller Erfolge. 0.1 0.09 0.08 0.07 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Radius der 90% Umgebung r 9 1,49 P 9 X 9 0,885 Für die 95% Wahrscheinlichkeit wird der Ansatz mit r = 12 versucht. r r X r P X r P X r 1 48 12 36 X 60 0,979 0,017 0,962 48 11 37 X 59 0,969 0,026 0,943 Der gesuchte Radius liegt zwischen den Werten 11 und 12. Der Radius r = 11 liegt der gewünschten Wahrscheinlichkeit am nächsten. r 11 1,82 r 1,82 6,04 In einer 1,82 Umgebung liegen etwa 94,3% aller Erfolge. Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 12 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 13 06.04.2017 0.1 0.09 0.08 0.07 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Radius der 95% Umgebung r 11 1,82 P 11 X 11 0,943 Für die 99% Wahrscheinlichkeit wird der Ansatz mit r = 14 versucht. r r X r P X r P X r 1 48 14 34 X 62 0,990 0,007 0,983 48 15 33 X 63 0,994 0,004 0,99 Der gesuchte Radius hat den Wert r = 15 r 15 2, 48 r 2, 48 6,04 In einer 2,48 Umgebung liegen etwa 99% aller Erfolge. 0.1 0.09 0.08 0.07 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Radius der 99% Umgebung r 15 2,48 P 15 X 15 0,99 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 13 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 14 06.04.2017 Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung Histogramme von Binomialverteilungen sind für nicht zu kleine n glockenförmig. Mit größer werdendem n tritt die Glockenform immer deutlicher hervor. Die Histogrammform nähert sich mit größer werdendem n immer mehr der Gaußschen Verteilungskurve, auch Glockenkurve genannt. Die gesamte Fläche zwischen der Kurve und der waagerechten Achse hat den Wert 1. Das gilt ebenso für die Summe aller Säulenflächen. x 1 Funktionsgleichung der Glockenkurve: f x 2 e 2 2 2 Approximation der Binomialverteilung durch die Gaußsche Normalverteilung Dies ermöglicht es für große n, Wahrscheinlichkeiten in einem bestimmten Intervall näherungsweise zu bestimmen. Die Fläche, die die Normalverteilung mit der x Achse einschließt, b b lässt sich über das Integral f x 1 x e 2 2 2 berechnen. 2 Die Berechnung der Fläche mit dem Integral ist recht mühsam, deshalb gibt es Tabellen in denen die Wahrscheinlichkeit von Sigma- Umgebungen aufgelistet sind. a Erstellt von R. Brinkmann 257794439 a 21.01.2007 22:15:00 Seite 14 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 15 06.04.2017 Für Sigma- Umgebungen gilt folgender Zusammenhang: P f(x) f x x 1 2 e 2 2 2 68,3% 1 1 x P X 0,683 68,3% einfache Umgebung P f(x) f x 1 2 x e 2 2 2 95,4% 2 2 x P 2 X 2 0,954 95,4% doppelte Umgebung Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 15 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 16 06.04.2017 P f(x) f x x 1 2 e 2 2 2 99,7% 3 3 x P 3 X 3 0,997 99,7% dreifache Umgebung Für %- Umgebungen gilt folgender Zusammenhang: P f(x) f x 1 2 x e 2 2 2 90% 1,64 1,64 x P 1,64 X 1,64 0, 899 89,9% 90% Umgebung Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 16 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 17 06.04.2017 P f(x) f x 1 2 x e 2 2 2 95% 1,96 1,96 x P 1,96 X 1,96 0,95 95% 95% Umgebung P f(x) f x 1 2 x e 2 2 2 99% 2,58 2,58 x P 2,58 X 2,58 0,99 99% 99% Umgebung Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 17 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 18 06.04.2017 In der Literatur hat man sich auf folgende Umgebungswahrscheinlichkeiten geeinigt: Radius Wahrscheinlichkeit Wahrscheinlichkeit Radius der Umgebung der Umgebung der Umgebung der Umgebung 1 0,68 0,90 1,64 2 0,955 0,95 1,96 3 0,997 0,99 2,58 Da die Histogrammform der Binomialverteilung sich nur für entsprechend große n der Form der Normalverteilung immer mehr nähert, gilt folgendes Kriterium für die Verwendung der Intervallwahrscheinlichkeiten der Normalverteilung. Falls die Bedingung n p 1 p 3 erfüllt ist Laplace- Bedingung , liefert die Näherung durch die Normalverteilung hinreichend genaue Intervallwahrscheinlichkeiten. Bislang war für jede Binomialverteilung mit einem bestimmten n und einer bestimmten Wahrscheinlichkeit p jeweils eine Tabelle mit den kumulierten Wahrscheinlichkeiten nötig, um Umgebungswahrscheinlichkeiten zu bestimmen. Falls nun die Werte einer Binomialverteilung die Laplace- Bedingung erfüllen, dürfen Tabellenwerte der Normalverteilung benutzt werden. Die Laplace- Bedingung ist in jedem Fall vorher zu überprüfen. Für den Fall, dass der Umgebungsradius in Einheiten von Sigma angegeben wird, gilt folgender Zuammenhang: P X x f x z Erstellt von R. Brinkmann 257794439 z 21.01.2007 22:15:00 1 2 x e 2 2 2 x Seite 18 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 19 06.04.2017 Der Umgebungsradius vom Erwartungswert wird als Vielfaches in Einheiten von Sigma ausgedrückt. Dabei ist z der Faktor, mit dem Sigma zu multiplizieren ist. Die Wahrscheinlichkeiten solcher Sigma- Umgebungen sind in der folgenden Tabelle in Abhängigkeit vom Faktor z dargestellt. Der wesentliche Unterschied zur Darstellung der Wahrscheinlichkeiten in einer Binomialverteilung, wie sie bisher verwendet wurde, ist, dass in der Normalverteilung die Werte auf der x- Achse als kontinuierlich angesehen werden können. Bei der Normalverteilung handelt es sich um diskrete Werte für k. Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 19 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 20 06.04.2017 Wahrscheinlichkeiten für Umgebungen normalverteilter Zufallsvariablen P P z X z falls 3 Laplace- Bedingung z 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0,10 0,11 0,12 0,13 0,14 0,15 0,16 0,17 0,18 0,19 0,20 0,21 0,22 0,23 0,24 0,25 0,26 0,27 0,28 0,29 0,30 0,31 0,32 0,33 0,34 0,35 0,36 0,37 0,38 0,39 0,40 0,41 0,42 0,43 0,44 0,45 0,46 0,47 0,48 0,49 0,50 P 0,008 0,016 0,024 0,032 0,040 0,048 0,056 0,064 0,072 0,080 0,088 0,096 0,103 0,111 0,119 0,127 0,135 0,143 0,151 0,159 0,166 0,174 0,182 0,190 0,197 0,205 0,213 0,221 0,228 0,236 0,243 0,251 0,259 0,266 0,274 0,281 0,289 0,296 0,303 0,311 0,318 0,326 0,333 0,340 0,347 0,354 0,362 0,369 0,376 0,383 z 0,51 0,52 0,53 0,54 0,55 0,56 0,57 0,58 0,59 0,60 0,61 0,62 0,63 0,64 0,65 0,66 0,67 0,68 0,69 0,70 0,71 0,72 0,73 0,74 0,75 0,76 0,77 0,78 0,79 0,80 0,81 0,82 0,83 0,84 0,85 0,86 0,87 0,88 0,89 0,90 0,91 0,92 0,93 0,94 0,95 0,96 0,97 0,98 0,99 1,00 P 0,390 0,397 0,404 0,411 0,418 0,425 0,431 0,438 0,445 0,451 0,458 0,465 0,471 0,478 0,484 0,491 0,497 0,503 0,510 0,516 0,522 0,528 0,535 0,541 0,547 0,553 0,559 0,565 0,570 0,576 0,582 0,588 0,593 0,599 0,605 0,610 0,616 0,621 0,627 0,632 0,637 0,642 0,648 0,653 0,658 0,663 0,668 0,673 0,678 0,683 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 z 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 1,19 1,20 1,21 1,22 1,23 1,24 1,25 1,26 1,27 1,28 1,29 1,30 1,31 1,32 1,33 1,34 1,35 1,36 1,37 1,38 1,39 1,40 1,41 1,42 1,43 1,44 1,45 1,46 1,47 1,48 1,49 1,50 P 0,688 0,692 0,697 0,702 0,706 0,711 0,715 0,720 0,724 0,729 0,733 0,737 0,742 0,746 0,750 0,754 0,758 0,762 0,766 0,770 0,774 0,778 0,781 0,785 0,789 0,792 0,796 0,799 0,803 0,806 0,810 0,813 0,816 0,820 0,823 0,826 0,829 0,832 0,835 0,838 0,841 0,844 0,847 0,850 0,853 0,856 0,858 0,861 0,864 0,866 z 1,51 1,52 1,53 1,54 1,55 1,56 1,57 1,58 1,59 1,60 1,61 1,62 1,63 1,64 1,65 1,66 1,67 1,68 1,69 1,70 1,71 1,72 1,73 1,74 1,75 1,76 1,77 1,78 1,79 1,80 1,81 1,82 1,83 1,84 1,85 1,86 1,87 1,88 1,89 1,90 1,91 1,92 1,93 1,94 1,95 1,96 1,97 1,98 1,99 2,00 P 0,869 0,871 0,874 0,876 0,879 0,881 0,884 0,886 0,888 0,890 0,893 0,895 0,897 0,899 0,901 0,903 0,905 0,907 0,909 0,911 0,913 0,915 0,916 0,918 0,920 0,922 0,923 0,925 0,927 0,928 0,930 0,931 0,933 0,934 0,936 0,937 0,939 0,940 0,941 0,943 0,944 0,945 0,946 0,948 0,949 0,950 0,951 0,952 0,953 0,954 21.01.2007 22:15:00 z 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 2,23 2,24 2,25 2,26 2,27 2,28 2,29 2,30 2,31 2,32 2,33 2,34 2,35 2,36 2,37 2,38 2,39 2,40 2,41 2,42 2,43 2,44 2,45 2,46 2,47 2,48 2,49 2,50 P 0,956 0,957 0,958 0,959 0,960 0,961 0,962 0,962 0,963 0,964 0,965 0,966 0,967 0,968 0,968 0,969 0,970 0,971 0,971 0,972 0,973 0,974 0,974 0,975 0,976 0,976 0,977 0,977 0,978 0,979 0,979 0,980 0,980 0,981 0,981 0,982 0,982 0,983 0,983 0,984 0,984 0,984 0,985 0,985 0,986 0,986 0,986 0,987 0,987 0,988 z 2,51 2,52 2,53 2,54 2,55 2,56 2,57 2,58 2,59 2,60 2,61 2,62 2,63 2,64 2,65 2,66 2,67 2,68 2,69 2,70 2,71 2,72 2,73 2,74 2,75 2,76 2,77 2,78 2,79 2,80 2,81 2,82 2,83 2,84 2,85 2,86 2,87 2,88 2,89 2,90 2,91 2,92 2,93 2,94 2,95 2,96 2,97 2,98 2,99 3,00 P 0,988 0,988 0,989 0,989 0,989 0,990 0,990 0,990 0,990 0,991 0,991 0,991 0,991 0,992 0,992 0,992 0,992 0,993 0,993 0,993 0,993 0,993 0,994 0,994 0,994 0,994 0,994 0,995 0,995 0,995 0,995 0,995 0,995 0,995 0,996 0,996 0,996 0,996 0,996 0,996 0,996 0,996 0,997 0,997 0,997 0,997 0,997 0,997 0,997 0,997 Seite 20 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 21 06.04.2017 Berechnung von Umgebungswahrscheinlichkeiten und Sigma- Umgebungen. An einigen Beispielen soll gezeigt werden, wie mit dieser Tabelle zu arbeiten ist. Zu beachten ist, dass die zu dem Wert z gehörige Umgebung immer symmetrisch zum Erwartungswert liegt. 1. Gegeben ist ein n- stufiger Bernoulli- Versuch mit n = 500 und p = 0,33. Zu bestimmen ist die Wahrscheinlichkeit für die Anzahl der Erfolge im Intervall [ 150 ; 180]. Es soll mit einer Genauigkeit von drei Stellen hinter dem Komma gerechnet werden. n 500 p 0,33 500 0,33 165 n p 500 0,33 165 n 500 p 0,33 n p 1 p 165 0,67 110,55 10,514 3 P 150 X 180 P 149,5 X 180,5 *) Radius um den Erwartungswert: r 149,5 165 149,5 15,5 r 15,5 z 1, 474 r z 1, 474 110,55 P 150 X 180 P z X z P 1, 474 X 1, 474 z 1, 474 Tabellenwert: 0,858 P 150 X 180 0,858 85,8% Die Wahrscheinlichkeit für die Anzahl der Erfolge im Intervall [ 150 ; 180 ] beträgt etwa 85,8% P 150 X 180 0,855 150 85,5% 165 180 Warum sind die Intervallgrenzen um jeweils 0,5 zu vergrößern, wenn mit den Tabellenwerten der Normalverteilung die Intervallwahrscheinlichkeit bestimmt wird? Bei P 150 X 180 P 149,5 X 180,5 war das der Fall. Die Daten der verwendeten Tabelle basieren auf der Normalverteilung. Würde man den Radius r = 165 – 150 = 15 wählen, so wäre dieser um 0,5 zu klein. Er würde nur die halbe Fläche der Säule von k = 150 bzw. von k = 180 berücksichtigen. Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 21 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 22 06.04.2017 Die folgende Grafik soll das erläutern. r=4 r=4 µ Der gewählte Radius r = 4 ist zu klein. Er berücksichtigt auf jeder Seite vom Erwartungswert eine halbe Säule zu wenig, so dass die gewählte Umgebung nicht vollständig erfasst wird. r = 4,5 r = 4,5 µ Der gewählte Radius r = 4,5 berücksichtigt auf jeder Seite vom Erwartungswert eine halbe Säule mehr, so dass die gewählte Umgebung vollständig erfasst wird. Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 22 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 23 06.04.2017 2. Bestimmen Sie die 90% - Umgebung vom Erwartungswert für n = 550 und p = 0,36 n p 550 0,36 198 n 550 p 0,36 n p 1 p 198 0,64 126,72 11,257 3 P z X z 0,90 Der dazugehörige z- Wert wird aus der Tabelle abgelesen für P 0,90 z 1,64 Umgebungsradius: r z 1,64 126,72 18, 46 z 198 18, 46 179,54 180 z 198 18, 46 216, 46 216 Das Intervall soll symmetrisch zum Erwartungswert 198 liegen. Wir wählen: P 180 X 216 Es ist zu prüfen, ob das Intervall 180...198...216 der Forderung (90%) entspricht. P 180 X 216 P 179,5 X 216,5 r 18,5 r 18,5 r 1,64 z 0,1,64 11,257 P 180 X 216 0,899 Die Wahrscheinlichkeit für die Anzahl der Erfolge im Intervall [ 180 ; 216 ] beträgt etwa 90% 90% 179,5 180 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 190 216 216,5 21.01.2007 22:15:00 Seite 23 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 24 06.04.2017 3. Gegeben ist ein n- stufiger Bernoulli- Versuch. Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit für die Ergebnisse außerhalb von Umgebungen um den Erwartungswert. a) n 300 p 0,56 bestimmen Sie P X 162 b) n 240 p 1 bestimmen Sie P X 80 3 zu a) n 300 p 0,56 n p 300 0,56 168 n p 1 p 168 0,44 73,92 8,598 3 Zu bestimmen ist die Wahrscheinlichkeit für das Intervall [0 ; 161]. Aus der Tabelle kann nur die Wahrscheinlichkeit für ein um den Erwartungswert symmetrisches Intervall abgelesen werden, dieses enthält die Werte [162 .... 168 ... 174 ]. Daran anschließend folgt das Intervall [175 .... 300], welches aus Symmetriegründen die gleiche Größe wie [0 ; 161] hat. Es gilt folgender Ansatz: [ { 0 ... 161 } {162 ... 168 ... 174 } { 175 ... 300}] 1 P X 162 P X 161 1 P 161,5 X 174,5 2 r 6,5 Radius : r 168 161,5 6,5 z 0,756 r 0,756 73,92 mit z 0,76 wird P 161,5 X 174,5 P z X z 0,553 und damit wird 1 1 P X 162 1 0,553 0, 447 0,2235 2 2 Die Wahrscheinlichkeit für weniger als 162 Erfolge ist etwa 22,4% P X 162 0,224 22,4% 162 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 24 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 25 06.04.2017 zu b) 1 n p 240 80 n 240 3 1 p 2 160 n p 1 p 80 7,303 3 3 3 3 0;7979,5;80,581;240 1 1 P 79,5 X 80,5 2 r 0,5 Radius : r 80 79,5 0,5 z 0,068 r 0,07 160 3 mit z 0,07 wird P X 80 P 79,5 X 80,5 P z X z 0,056 und damit wird P X 80 0,5 1 0,056 0,5 0,944 0,472 Die Wahrscheinlichkeit für mehr als 80 Erfolge ist etwa 47,2% P X 80 0,472 47,2% 81 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 21.01.2007 22:15:00 Seite 25 von 26 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 26 06.04.2017 4. Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit einer nicht symmetrischen Umgebung vom Erwartungswert. n = 180, p = 0,55, [ 89 ... 104 ]. n 180 p 0,55 bestimmen Sie P 89 X 104 89...93 94...99...104 105...109 1 Ansatz: P 89 X 104 P 89 X 109 P 94 X 104 2 n p 180 0,55 99 n 180 p 0,55 n p 1 p 99 0, 45 44,55 6,675 3 P 89 X 109 P 88,5 X 109, 5 r 10,5 z 1,57 r 1,57 6,675 P 89 X 109 0,884 r 10,5 P 94 X 104 P 93,5 X 104,5 r 5,5 z 0,82 r 0,82 6,675 P 94 X 104 0,588 r 5,5 1 0,884 0,588 0,736 2 Die Wahrscheinlichkeit der Erfolge im Intervall [89 ; 104] ist etwa 73,6% P 89 X 104 P 89 X 104 0,736 73,6% 89 Erstellt von R. Brinkmann 257794439 99 104 21.01.2007 22:15:00 Seite 26 von 26