Grundlagen der Elektrotechnik Elektrische Grundgrößen Erscheinungsformen der Elektrizität Elektrizität – Eine Grundtatsache der Materie Die Stromstärke des Blitzes kann bis 100 000 Ampere ereichen. Die Spannung kann bis 300 Millionen Volt betragen. Die Entladungsdauer ist im Bereich von 10 μs (10 Millionstel Sekunden). Blitze transportieren Ladungen bis 10 Coulomb. Elektrostatische Aufladungen können bei sorglosem Umgang mit elektronischen Bauteilen zu deren Zerstörung führen. Ein Bauteil kann auch ohne Berührung, sondern durch Influenz schon bei Annäherung zerstört werden. Im Weltbild der Griechen bestand die Welt aus Feuer, Wasser, Luft und Erde. Erscheinungen, wie sie bei Bernstein und Magneteisenstein beobachtet wurden, passten in dieses Weltbild nicht hinein. Sie wurden Jahrtausende lang als kuriose Launen der Natur angesehen. Batterien finden in immer mehr Geräten mit den vielfältigsten Anwendungszwecken Verwendung. Allein in Deutschland liegen die jährlichen Verkaufszahlen bei über 1 Milliarde Stück, das sind ca. 30 Tausend Tonnen. Die Entsorgung der verbrauchten Batterien muss umweltschonend und fachgerecht erfolgen. Im Zusammenhang von Strom und magnetischen Feld sei erwähnt, dass elektrischen Energie nicht im Leiter übertragen wird, sondern im elektromagnetischen Feld welches den Leiter umgibt. Zur Übertragung von Information wird Energie, Bandbreite und Zeit benötigt. Diese Größen stehen uns nur begrenzt zur Verfügung. Es ist nicht die Menge an Information welche uns Grenzen setzt, sondern die Art der Information und deren Nutzung. Im Vergleich dazu beträgt die Strahlungsleistung der Sonne auf unsere Erde ca. 20 Millionen Megawatt. Das ergibt eine Energie von jährlich 175 Milliarden Megawattstunden. In der Renaissance und der Barockzeit wurden elektrische und magnetische Experimente als Gesellschaftsspiele bei Hofe sehr beliebt. Dieser Zeit verdanken wir viele Erkenntnisse. Es wurde beobachtet, dass es zwei verschiedene Arten Elektrizität gibt. Man nannte sie positive und negative Elektrizität. Alle diese Erscheinungen der Elektrizität waren nur kurzzeitige Funken, welche durch elektrische Aufladungen hervorgerufen wurden. Erst als der Physiker Alessandro Volta im Jahr 1801 die elektrische Batterie erfand, war es möglich lang dauernde Ströme zu erzeugen. Damit begann die systematische Erforschung der Elektrizität und des Magnetismus. Dem Physiker Christian Örsted gelang in der Elektrotechnik ein weiterer entscheidender Schritt. Er entdeckte im Jahre 1819 bei einer Vorlesung über Elektrizität durch Zufall, dass elektrische Ströme immer von Magnetfeldern umgeben sind. Bis zu dieser Zeit waren Elektrizität und Magnetismus scheinbar ohne Zusammenhang. Jetzt erwiesen sie sich als verwandte Naturerscheinungen. Der Leiter selbst wird nur zum Aufbau des Feldes benötigt. Der Jahresbedarf an elektrischer Energie in Deutschland ist ca. 600 Millionen Megawattstunden. Naturerscheinungen, welche durch elektrische Kräfte bzw. Ladungen verursacht werden, haben und hatten seit frühester Geschichte großen Einfluss auf den Menschen. Es wurden die verschiedensten Phänomene nebeneinander beobachtet, ohne dass sie miteinander in Zusammenhang gebracht werden konnten. Scheiben welche sich durch den Sand im trockenen Wüstentenwind elektrostatisch aufluden, wurden zur Urteilsfindung, als sogenanntes Gottesurteil herangezogen. Der Blitz wurde auch als Strafe der Götter gedeutet. Dass Bernstein Haare, Wolle und Staubteilchen an sich zog, nachdem er mit einem trockenen Seidentuch gerieben wurde, war schon sechs Jahrhunderte vor Christus den Griechen bekannt (Griech.: Elektron = Bernstein). Mit der Erfindung des Transformatorprinzips durch Michael Faraday waren die Grundlagen für die Elektrotechnik gelegt. Die technische Nutzung der Elektrizität für Kraft und Wärme im großem Umfang begann erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Durch ein zunehmendes Bedürfnis für Information über die Kontinente und Meere hinweg suchte man nach geeigneten Methoden zur Übermittlung von Nachrichten. Hier gelang dem Physiker Heinrich Hertz 1888 der experimentelle Nachweis der Abstrahlung elektromagnetischer Feldenergie. Guglielmo Marconi stellte 1897 Versuche an, mit elektromagnetischen Wellen Morsezeichen über größere Entfernungen zu übertragen. Die Möglichkeit dieser elektromagnetischen Wellen welche sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, war von dem Physiker James Clerk Maxwell als überraschendes Ergebnis seiner Feldgleichungen im Jahre 1856 hervorgegangen. Elektrizität lässt sich aus dem heutigen Industriezeitalter nicht mehr wegdenken. Es dauerte lange bis die Ursachen elektrischer Erscheinungen gefunden wurden. In der Frage nach dem Wesen der Elektrizität sind viele Irrtümer ausgeräumt worden. Wir sind in der Lage die experimentell nachprüfbaren Eigenschaften der Elektrizität zu beschreiben, ihr Wesen können wir jedoch nicht erfassen. Veröffentlicht unter GPL von www.bin-br.at - Urheber: Ba 08.04.2017 04:01 Seite 1 481352396