1 Elektrotechnik und Elektronik

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1
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
Elektrotechnik und Elektronik
1.1
Elektrotechnik
Kapitel 1.1.3
Elektrisches Feld
3. Auflage
27. August 2010
Bearbeitet durch:
Niederberger Hans-Rudolf
dipl. Elektroingenieur FH/HTL/STV
dipl. Betriebsingenieur HTL/NDS
Vordergut 1
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Die vorliegende Publikation ist nicht geschützt. Alle Rechte liegen beim Verwender. Kein
Teil dieser Publikation darf verborgen bleiben. Der Autor wünscht, dass alles reproduziert
wird. Vielen Dank für eine Rückmeldung, Ihre Anregungen und Ergänzungen.
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
Inhaltsverzeichnis
1
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK ............................................................ 301
1.1
Elektrotechnik ............................................................................................... 301
1.1.3
Elektrisches Feld .............................................................................................................................. 303
1.1.3.1 Grundlagen ................................................................................................................................. 303
1.1.3.1.1
Das elektrische Feld ....................................................................................................... 303
1.1.3.1.2
Die Richtung elektrischer Feldlinien ............................................................................ 303
1.1.3.1.3
Elektrische Feldstärke ................................................................................................... 304
1.1.3.1.4
Influenz, Polarisation .................................................................................................... 305
1.1.3.1.5
Durchschlagspannung ................................................................................................... 309
1.1.3.1.6
Kraftwirkung auf Ladung im elektrischen Feld ......................................................... 310
1.1.3.2 Der Kondensator ......................................................................................................................... 320
1.1.3.2.1
Kapazität und Plattenabstand ...................................................................................... 320
1.1.3.2.2
Gespeicherte Energie im Kondensator ........................................................................ 322
1.1.3.3 Der Kondensator an Gleichspannung.......................................................................................... 330
1.1.3.3.1
Lade- und Entladevorgang ........................................................................................... 330
1.1.3.3.2
Zeitkonstante .................................................................................................................. 331
1.1.3.4 Schaltung von idealen Kondensatoren ........................................................................................ 340
1.1.3.4.1
Serieschaltung (Kapazität in Reihenschaltung) .......................................................... 340
1.1.3.4.2
Parallelschaltung (Kapazitäten nebeneinander) ......................................................... 342
1.1.3.4.3
Gemischte Schaltung ..................................................................................................... 343
1.1.3.5 Der Kondensator an Wechselspannung ...................................................................................... 350
1.1.3.5.1
Wechselstromwiderstandes eines realen Kondensators ............................................. 351
1.1.3.5.2
Spannungs- und Stromverlauf eines idealen Kondensators ....................................... 352
1.1.3.6 Praktische Anwendungsbeispiele zu den Kondensatoren ........................................................... 360
1.1.3.6.1
Sperrkondensator beim Telefon ................................................................................... 360
1.1.3.6.2
Störschutz für Radio und Fernsehen ........................................................................... 360
1.1.3.6.3
Glimmstarter bei FL-Armaturen ................................................................................. 361
1.1.3.6.4
Blindstromkompensation .............................................................................................. 362
1.1.3.6.5
Einphasen Motor ........................................................................................................... 362
1.1.3.6.6
Glättung pulsierender Gleichstrom .............................................................................. 363
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
1.1.3
Elektrisches Feld
1.1.3.1
Grundlagen
1.1.3.1.1
Das elektrische Feld
Bild 1.1
Mit einer Metallkugel im elektrischen Feld kann die Kraftwirkung
sichtbar gemacht werden. Je grösser die Ablenkung je grösser die
Ladung. Die Kraft F auf eine Ladung Q im elektrischen Feld wächst
im gleichen Masse wie die Grösse der Ladung
1.1.3.1.2
Platte 1
Platte 1
Die Richtung elektrischer Feldlinien
Verlaufen die
elektrischen Feldlinien
nicht parallel spricht
man von einem
inhomogenen Feld.
An kugelförmigen Elektroden ist
das elektrische Feld
inhomogen.
+
-
+
+
-
Bild 1.2
Homogenes Feld an
einem
Plattenkondensator.
HochspannungsQuelle
Bild 1
Jedes Feld lässt sich durch
Feldlinien veranschaulichen.
Im Raum zwischen positiv
und negativ geladenen
Elektroden herrscht ein
elektrisches Feld, das Kräfte
auf elektrische Ladungen
ausübt.
Bild 1.3
Michael Faraday
(1791-1867)
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1.1.3.1.3
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
Elektrische Feldstärke
Die Kraft F auf eine Ladung Q im elektrischen Feld wächst im
gleichen Masse wie die Grösse der Ladung
E
U
d
V 
 m 
E
F
Q
N
 As 
Da die Feldstärke mit zunehmendem Plattenabstand sinkt und die Kraft
zwischen den Platten mit zunehmender äusseren Spannung steigt, kann
nebenstehende Gleichung abgeleitet werden.
Der Abstand der Platten darf nicht beliebig verringert werden, da es sonst
zu einem Überschlag kommt. Die Luft wirkt bei hohen Feldstärken nicht
mehr wie ein Isolator.
Bei Luft beträgt die Durchschlagfestigkeit etwa 3,3 kV/mm.
Aufgabe
Welche Ladung befindet sich im elektrischen Feld
(Plattenabstand 5 cm), wenn die Waage 2,24 g anzeigt
und die angelegte Spannung
15 kV beträgt?
Bild 1.4
Versuchsanordnung zur Feststellung der Kraftwirkung
der Elektrischen Ladung im elektrischen Feld.
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1.1.3.1.4
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
Influenz, Polarisation
Glasstab
Elektronenmangel
1.1.3.1.4.1 Influenz (statische Elektrizität)
Kunstoffstab
Elektronenüberschuss
-
- -
- -
- -
-
+
+ +
+
+
Wolltuch
Elektronenmangel
Bild 1.6
Elektronenaustausch
Bei guter Isolation kann die
Elektronenanhäufung bzw. der
Elektronenmangel lange Zeit
bestehen bleiben. Da es sich um
ruhende Elektronen handelt,
nennt man diese statische
Ladung (statische
Elektrizität). Die erzeugten
Spannungen sind recht hoch.
+
++
+
+ +
+ +
-
-
-
Seidentuch
Elektronenüberschuss
Bild 1.5
Nachweis von Reibungsenergie
1.1.3.1.4.2 Nachweis der elektrischen Ladung
+ + +
Gleiche Ladungen stossen sich ab und ungleiche Ladungen
ziehen sich an. Ladungen sind Elektronendifferenzen.
1.
+
Aufgabe
Ein geladenes Staubteilchen mit einer Masse von 1,5·10-11 kg
schwebt im Feld eines Plattenkondensators, an dem eine
Spannung von 500 V angelegt wird. Die Platten sind horizontal
in einem Abstand von 5,0 mm angeordnet.
Berechnen Sie die Ladung des Staubteilchens
+
Bild 1.6
+ + + + + +
2.
+
+
+
+
Bild 1.7
- - -
3.
+
+
Bild 1.8
Kraftwirkung auf unterschiedliche Ladung
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
INFLUENZ, POLARISATION
Aufgabe
a) Zwischen die horizontal liegenden Platten eines Kondensators
(Plattenabstand d = 12 mm), der auf U1 = 2,7kV aufgeladen ist,
werden Öltröpfchen vom Radius r  1,3  10 4 cm und der Dichte
  0,90 g / cm 3 gebracht. Welche Ladung haben Tröpfchen, die
gerade schweben? [ Q  3,6111019 C ]
Plexiglas
Plexiglas
++
+
+
+ + + +
Abstossung
Bild 1.9
b) Welche Spannung U2 müsste bei a) an den Kondensator gelegt
werden, wenn bei sonst unveränderten Daten die Ladung der
Tröpfchen doppelt so groß wäre? [ 1,35 kV ]
PVC
Plexiglas
-
-
+ + + +
Anziehung
Bild 1.10
Sichtbarmachen von
Kraftwirkung auf Ladung
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
INFLUENZ, POLARISATION
1.1.3.1.4.3 Anwendung und Erscheinung der statischen Elektrizität
Transmissionsriemen
Mit einem Transmissionsriemen in trockener Luft
können Spannungen bis 80'000V erzeugt werden.
Fahrendes Auto
Durch Luftreibung kann beim fahrenden Auto eine
Spannung von gegen 35’000V entstehen.
Kunstoffbeläge
Beim gehen auf kunstoffbelegten Böden kann der
Mensch auf viele 1’000V aufgeladen werden. Beim
Berühren geerdeter Teile ist dann ein kribbelnder
Funkenüberschlag bis auf einige Zentimeter
Distanz feststellbar.
Bild 1.11
Elektrisches Feld 02.001
Trocken-Vervielfältigter
Eins praktische Anwendung stellt der Trocken-Vervielfältigter dar. Hier wird eine Selen-Halbleiterplatte
elektrostatisch aufgeladen und anschliessend das zu vervielfältigende Schriftstück oder die Zeichnung
im gewünschten Massstab darauf projiziert. An den belichteten Stellen wird die Seelenplatte leitend
und damit die elektrische Ladung abgeleitet. Ein darüber gestreutes pechartiges Pulver wird von den
aufgeladenen Stellen angezogen. Das darüber abgewälzte Papier nimmt diesen Staub auf, der unter
einer Einbrennpartie durch die Wärme aufgeschmolzen wird. Sobald die Kopie beendet ist, wird die
Halbleiterschicht für die nächste Kopie vollständig entladen und gereinigt.
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
INFLUENZ, POLARISATION
1.1.3.1.4.4 Polarisation
Da in einem Dielektrikum die Ladungsträger nicht frei beweglich sind,
werden sie durch ein äußeres elektrisches Feld polarisiert. Dabei wird
zwischen zwei Arten der Polarisation unterschieden:
+
1. Verschiebungspolarisation: Elektrische Dipole werden induziert, d.
h. Dipole entstehen durch geringe Ladungsverschiebung in den
Atomen oder Molekülen. Der Effekt kann mit Hilfe der ClausiusMossotti-Gleichung beschrieben werden.
2. Orientierungspolarisation: Ausrichtung der ungeordneten,
permanenten Dipole eines Isolators im elektrischen Feld gegen ihre
thermische Bewegung. Der Effekt kann mit der Debye-Gleichung
beschrieben werden.
-
Bild 1.12
Beispiel: „Luftballon“
Bild 1.13
Merke
Details siehe
Kondensator
Die Polarisation des Kondensators erhöht die Kapazität.
Mit dem Einbringen von Dielektrikum in den Innenraum
der Platten erreicht man diesen Effekt.
Animation: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/physik/online_material/e_lehre_2/efeld/konddiel.htm
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1.1.3.1.5
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
Durchschlagspannung
E
Als Durchschlagsspannung gilt der Effektivwert
einer sinusförmigen Wechselspannung von 50 Hz,
bei dem der Durchschlag erfolgt.
Je nach Art und Güte des lsolators erfolgt vor dem Durchschlag ein
Überschlag zwischen den spannungsführenden Teilen.
F
Q
U  E d
N 
 As 
 
V

 m  m


Prüfen mit 5o Hz Effektivwert:
T ReguIiertransformator
H Hochspannungstransformator
R Schutzwiderstand
F Messfunkenstrecke
P Prüfobjekt
Bild 1.14
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1.1.3.1.6
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
Kraftwirkung auf Ladung im elektrischen Feld
Die an die y-Platte angelegte Spannung Uy wird über die
Auslenkung B des Elektronenstrahls gemessen.
Das Elektronenstrahl-Oszilloskop enthält eine evakuierte
Glasröhre (Braunsche Röhre) mit verschiedenen
Elektroden und einem Leuchtschirm.
Bild 1.15
Kraftwirkung auf Ladung im elektrischen Feld
http://www.schulphysik.de/java/physlet/applets/kat
hode1.html
Bild 1.16
Ist e0 die Ladung eines Elektrons, d der Abstand zwischen
Kathode und Anode und UZ die anliegende Spannung, so
greift an dem Elektron die Kraft F an.
e0  U z
F
d
0  8,86  1012
As
Vm
Elektrische Feldkonstante
Aus der geheizten Kathode treten
Elektronen aus. Sie werden infolge der
zwischen Kathode und Anode liegenden
Spannung Uz beschleunigt. Der
Elektronen wird zusätzlich in den vor der
Anode liegenden Elektroden gebündelt
und fokussiert, durchläuft die y- und xAblenkplatten und trifft auf den
Leuchtschirm.
e0  1,60219 10 19 C
Elektrische Elementarladung des
Elektrons
Die Masse des Elektrons m0 wird in Z-Richtung auf
aZ beschleunigt.
e0  U z
m0  aZ 
d
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http://schulen.eduhi.at/riedgym/physik/11/elektr_fe
ld/physlet/electrostatics9_1_5.html
m0  9,109534  1031 kg
Ruhemasse des Elektrons
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
GRUNDLAGEN
KRAFTWIRKUNG AUF LADUNG IM ELEKTRISCHEN FELD
Aufgabe
In einem Kathodenstrahoszillograph wird die Ablenkung der Elektronen durch ein homogenes
elektrisches Feld bewirkt, dass zwischen den Platten eines Kondensators besteht. In dieses Feld
treten die Elektronen mit einer Geschwindigkeit von v0  10 7 ms 1 senkrecht ein. Bestimmen Sie die
auf dem Schirm die sichtbare Ablenkung h des Elektronenstrahls gegenüber seiner ursprünglichen
Richtung, wenn die Spannung am Kondensator 100 V beträgt! Die Platten haben eine Länge von
l  3 cm und einen Abstand von d  1cm , und der Schirm befindet sich l1  10 cm hinter ihnen.
Bild 1.17
Lösung:
Fy , a y , vy
y
Bild
03.04.02
v0
vy
y
vy  t y
2

a y  (t y ) 2
2

v0

Beschleunigung unter
dem Ablenk-Kondensator
in Richtung y .
Bild 1.18
ty 
tg 
Annahme: Die Zeit der
Beschleunigung ist die
Selbe, wie die
Durchgangsszeit des
Elektrons durch den
Ablenkkondensator.
Fy
m0
l

v0
Die Ablenkkraft unter
dem Kondensator wird
wie folgt berechnet.
Fy 
2
e0  U z
d

2
Fy  l 
 l 
a y   
 
2
a y  (t y )
m0  v0 
v0 

y



2
2
2
y
e0  U Z
m0  d
h
vy
l
l  l1
Damit die Ablenkung h am Schirm berechnet werden
kann muss der Winkel  bestimmt werden.
l

y
Ablenkkondensator
0
0
Bild
03.04.01
d
t y ist die Zeit der
Ablenkkondensator
 ay
Schirm
Ablenkkondensator
vy
v0

Fy
vy
ty
m0
v0
v0
e U  l
tg  0 Z 2 
m0  d  v0
tg 
tg 

e0  U Z
e0  U Z l
ty

m0  d
m0  d v0



v0
v0
1,60219 10 19 As 100V  0,03 m

31
7 m 2
9,109534 10 kg  0,01 m  (10 )
s
tg  0,5276
  27,82 
2
 l 
  
 v0  
2
tg 
y1
daraus folgt h  y  y1  y  tg  l1 
l1
2


19

1,60219 10 As 100V
0,03 m 



9,109534 10 31 kg  0,01 m  107 m 


s  

y
2
h  0,7915 cm  0,5276 10 cm 
h  6,067 cm
y  0,007915 m  0,7915 cm
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR
1.1.3.2
Der Kondensator
1.1.3.2.1
Kapazität und Plattenabstand
Aus den bisherigen Betrachtungen ist zu ersehen, dass der
Kondensator Ladung aufnehmen kann.
+
Die Ladung ist proportional zur angelegten
Spannung.
C
Q
U
 As  ,
V 


-
F 
Bild 2.1
Q  I t
[ As ]
 0  8 ,86 10 12
C
C
0  A
As
Vm
d
0 r  A
d
  0  r
r
Dielektrikum
r
1,0059
Vakuum
1
Polystyrol
2,5
Porzelan
2-6
Glimmer
5 -8
Tantaloxid Ta2O5
Keramik
10 - 50’000
Dielektrikum
Luft
Glas
Trafoöl
PVC
5-7
2,2 - 2,4
3-6
Bakelit
2,8
Papier
1,7 – 2,3
Polyäthylen
Papier mit Öl
Gummi
1)
2,3
3,5 – 4
26
Papier
1-6
Aluminiumoxid Al2O3
6-9
Eis
16
Wasser (dest.)
80
Hartpapier
3,6 – 7
Parafinpapier
2,5 – 4
Polyester
3,5
1)
Spezialkeramik bis
50’000
2,5-3
Oxide von Titan, Barium, Magnesium, Kalzium
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR
KAPAZITÄT UND PLATTENABSTAND
Beispiel
Welche Kapazität hat ein Luft-Kondensator mit einem Plattenanstand von 1 cm und einem
Plattendurchmesser von 25 cm.
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1.1.3.2.2
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR
Gespeicherte Energie im Kondensator
Die Energie des elektrischen Feldes berechnet sich wie folgt in einem Kondensator:
C U 2
W
2
J  W  s  F V 2
Aufgabe
Zwei Kondensatoren von je 500 F haben momentan 100 V bzw. 230 V Klemmenspannung.
a) In welchem Verhältnis stehen die beiden Spannungen zueinander?
b) In welchem Verhältnis stehen die beiden Ladeenergien zueinander?
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR AN GLEICHSPANNUNG
1.1.3.3
Der Kondensator an Gleichspannung
1.1.3.3.1
Lade- und Entladevorgang
Schaltung
Bild 6.9.3
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
15
Bild 2.2
Beim Laden und Entladen eines Kondensators
fliesst nach 5 fast kein Strom mehr.
Der Kondensator gilt als geladen oder entladen.
Der volle Stromwert im Einschaltvorgang wird begrenzt
durch den ohmischen Widerstand des Einschaltkreises.
I0 
Laden
iC  I 0  e
t 



 RC 
t 




 RC 
uC  U 0  1  e



U0
R
Entladen
iC   I 0  e
uC  U 0  e
t 



 RC 
t 



 R C 
Animation: http://www.phy.ntnu.edu.tw/ntnujava/index.php?topic=31
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1.1.3.3.2
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR
Zeitkonstante
s
  R C
t
Laden
Entladen
U [%]
I [%]
U [%]
I [%]
e
 t
 
  
0
1
2
3
4
5
Laden
[%]
 t
 
iC
 e  
I0
 t
 
uC
 1  e  
U0
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Entladen
[%]
 t
 
i
 C  e  
I0

t
 
uC
 e  
U0
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
SCHALTUNGEN VON IDEALEN KONDENSATOREN
1.1.3.4
Schaltung von idealen Kondensatoren
1.1.3.4.1
Serieschaltung (Kapazität in Reihenschaltung)
C1
U1
C2
U2
C3
U3
Die drei in Reihe geschalteten Kondensatoren
entsprechen drei gleich Ladungen, da alle sich
gegenüberstehenden positiven und negativen
Ladungen gleich sind.
U
Mit Hilfe dieser und den nachfolgenden
Gleichungen kann die Gesamtkapazität
abgeleitet werden:
UTot  U1  U 2  U 3
QTot Q1 Q2 Q3



CTot C1 C 2 C3
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Q  U C
U 
Q
C
QTot  Q1  Q2  Q3
Da alle Ladungen gleich gross sind können diese
gekürzt werden.
Auflage
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ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
SCHALTUNGEN VON IDEALEN KONDENSATOREN
SERIESCHALTUNG
Für eine beliebige Anzahl (n) in Reihe
geschalteter Kondensatoren gilt
demzufolge die Gleichung:
1
1
1
1
1




CTot C1 C2 C3 Cn
Merke
Die Reihenschaltung von Kondensatoren ist gleichbedeutend
mit einer Vergrösserung des Plattenabstandes bei gleich bleibender
Plattenfläche und bewirkt eine Kapazitätsverringerung.
Ausgabe: 08. April 2017
Web
www.ibn.ch
Auflage
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1.1.3.4.2
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
SCHALTUNGEN VON IDEALEN KONDENSATOREN
Parallelschaltung (Kapazitäten nebeneinander)
Bild 3.2
U
U1
C1
U2
C2
U3
C3
Die Gesamtladung der drei parallel geschalteten
Kondensatoren lässt sich mit folgender
Gleichung berechnen.
QTot  Q1  Q2  Q3
Aus dieser Beziehung und den nachfolgenden
Gleichungen ergibt sich die Gesamtkapazität:
UTot  CTot  U1  C1  U 2  C2  U3  C3
Für eine beliebige Anzahl (n) parallel
geschalteter Kondensatoren gilt demzufolge die
Gleichung:
Q  U C
Da die Spannungen an den
Kondensatoren gleich gross sind,
können sie gekürzt werden.
CTot  C1  C 2  C3  C n
Merke
Die Parallelschaltung von Kondensatoren ist gleichbedeutend
mit einer Vergrösserung der Plattenfläche bei gleich bleibendem
Plattenabstand und bewirkt eine Kapazitätsvergrösserung.
Ausgabe: 08. April 2017
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Auflage
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1.1.3.4.3
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
SCHALTUNGEN VON IDEALEN KONDENSATOREN
Gemischte Schaltung
U
Bild 3.1.3
C1
C2
C4
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C3
Gegeben:
Gesucht:
U  100V
U1  25V
C2  10 F
Q3  100 C
U2 , U3
C1 , C3 , CT
Q1 , Q2 , Q4 , QT
C4  20 F
Auflage
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1.1.3.5
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR AN WECHSELSPANNUNG
Der Kondensator an Wechselspannung
Daraus berechnet sich der kapazitive Widerstand folgendermassen:
XC 
1
2   f  C
 
Diese Formel wird oft auch mit der Kreisfrequenz des Wechselstromnetzes dargestellt:
XC
1
XC 
 C
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f
C

Kapazitiver
Widerstand
Frequenz
Kapazität
Kreisfrequenz

Hz
F
-
Auflage
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Seite 351
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1.1.3.5.1
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR AN WECHSELSPANNUNG
Wechselstromwiderstandes eines realen Kondensators
Schaltung:
Y
BC

G
Y
Z
Bc
Xc
R
G
Scheinleitwert
Impedanz
Kapazitiver Blinleitwert
Kapazitiver Blindwiderstand
Ohmscher Widerstand
Ohmscher Leitwert
[S]
[Ω]
[S]
[Ω]
[Ω]
[S]
Nach dem Satz von
Phytagoras kann die
Impedanz berechnet werden:
Y  BC  G 2
2
Z
1
1
1

R2 X C 2
Der Winkel  zwischen dem ohmischen
Widerstand und dem kapazitiven
Widerstand bzw. der Winkel zwischen der
Verbraucherspannung und dem
Verbraucherstrom kann mit Hilfe der
trigonometrischen Funktionen berechnet
werden.
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1.1.3.5.2
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
DER KONDENSATOR AN WECHSELSPANNUNG
Spannungs- und Stromverlauf eines idealen Kondensators
Kondensatorangaben: C=20, f=50Hz, U=230V~
Bild 6.9.1
0
30
60
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90
120
150
180
210
240
270
300 330
360
390
420
450
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6
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
PRAKTISCHE ANWENDUNGEN ZU DEN KONDENSATOREN
1.1.3.6
Praktische Anwendungsbeispiele zu den Kondensatoren
1.1.3.6.1
Sperrkondensator beim Telefon
Der Rufwechselstrom von 25Hz nimmt seinen
Weg über den Kondensator C und setzt den
Wecker in Betrieb.
Die Gleichspannung bzw. der Gleichstrom der
Zentralbatterie wird durch denselben
Kondensator gesperrt. Auch der Sprechstrom
von ca. 300 - 3500Hz die im Mikrofon erzeugt
wird können nicht über den Kondensatorkreis
abfliessen, da der Wecker für diese Frequenz
als Sperrdrossel wirkt.
1.1.3.6.2
Störschutz für Radio und Fernsehen
Die elektrischen Funken, welche bei
Schaltkontakten und bei Kollektoren von
Gleichstrommotoren auftreten sind
hochfrequente Störungen. Diese
Störfrequenzen werden durch Kondensatoren
abgesogen bzw. kurzgeschlossen.
Aufbau eines kleinen Kollektormotors wie er bei
Haushaltgeräten eingesetzt wird.
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1.1.3.6.3
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
PRAKTISCHE ANWENDUNGEN ZU DEN KONDENSATOREN
Glimmstarter bei FL-Armaturen
Wird die Lampe an 220V angeschlossen,
überziehen sich die Bimetallelektroden des
Glimmstarters G mit einer Glimmschicht. Durch
die damit verbundene Erwärmung der
Bimetallelektrode biegt sich diese bis zur
Berührung des Gegenkontaktes durch. In diesem
Moment fällt die Spannung zwischen den
Elektroden auf Null zusammen. Das Glimmlicht
erlischt, und es fliesst ein ziemlich grosser Strom,
der durch die Drossel begrenzt wird. Dieser
Startstrom erhitzt die Glühelektroden E an den
Rohrenden, die dadurch Elektronen aussenden.
Da nun die Glimmstartelektroden abkühlen, öffnet
sich der Bimetallkontakt, wodurch der Stromkreis
unterbricht. Durch den Zusammenbruch des
Magnetfeldes der Drossel entsteht eine
Selbstinduktions-Spannungsspitze, die ein
Mehrfaches der Netzspannung erreicht. Diese
Spannungsspitze genügt, um eine Stossionisation
der im Rohr stets vorhandenen und damit die
Zündung einzuleiten, wozu auch die an den
Glühelektroden gebildeten Elektroden dienen.
Durch die Gasentladung wird der
Fluoreszenzbelag auf der Rohrinnenwand zum
Leuchten angeregt. Dieser sendet je nach dessen
chemischer Zusammensetzung ein mehr
rötliches, weisses, tageslichtähnliches oder
farbiges Licht aus. Der Entladungsstrom fliesst
darauf durch die Lampe, an der nun ca. 110V
liegen. Die restliche Spannung wird in der Drossel
vernichtet.
Aufgabe
Der Kondensator dient
zur Netz-Entstörung.
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Berechnen Sie die Spannung an der Drossel
(Spannung an der Röhre 100V)!
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Seite 362
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1.1.3.6.4
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
PRAKTISCHE ANWENDUNGEN ZU DEN KONDENSATOREN
Blindstromkompensation
Zur Blindstromkompensation werden
vorwiegend Metallpapier und MetallpapierKunstoffolien-Kondensatoren (besonders
verlustarm) eingesetzt.
Die Berechnung der KompensationsKondensatoren wird in ein separates Kapitel
behandelt!
1.1.3.6.5
Einphasen Motor
Beim Kondensatormotor wird die zur
Drehfeldbildung erforderliche
Phasenverschiebung zwischen den Strömen
der Hauptwicklung und der Hilfswicklung durch
die Reihenschaltung eines Kondensators.
Ein hohes Anzugsmoment entwickelt der Motor
bei Verwendung eines Anlaufkondensators CA
und eines Betriebskondensators CB.
Das Anlaufmoment kann durch die Kapazität
beider Kondensatoren auf den Wert des 23fachen Nennmomentes gesteigert werden.
Der Motor kann dadurch unter Last anlaufen.
Nach dem Hochlaufen wird die Anlaufkapazität
abgeschaltet dadurch wird das überhitzen der
Hilfswicklung im Dauerbetrieb verhindert. Die
Abschaltung erfolgt durch thermische,
stromabhängige Relais oder Fliehkraftschalter.
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Seite 363
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1.1.3.6.6
ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK
ELEKTROTECHNIK
ELEKTRISCHES FELD
PRAKTISCHE ANWENDUNGEN ZU DEN KONDENSATOREN
Glättung pulsierender Gleichstrom
Während dem Anwachsen der Netz-Spannung
wird der Kondensator geladen. Beim Absinken
der Netzspannung wird der Kondensator
entladen und wirkt kurzzeitig – je nach
Kapazität oder Verbraucher - als
Hilfsgenerator.
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