Dienstag, 27

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Dienstag, 27. Dezember 20:30 Uhr
Franziska Welti, Stimme
Moritz Müllenbach, Violoncello
Changeant
Ludmila Samodaieva (*1951)
Hnyu (Text: Daniil Charms) (2011)
Mini-Monoopera for soprano and violoncello
Einen Identitätswandel erfährt die Protagonistin von Ludmila Samodaievas Hnyu/Хню für Sopran und Violoncello nach den fünf gleichnamigen
expressionistischen Gedichten von Daniil Charms. Die in vier zyklischen Stationen uraufgeführte „Mini-Monoopera“ lässt sich gleichermassen als
Beschreibung der Entwicklung eines unbescholtenen Mädchens zur erfahrenen Frau verstehen wie auch generalisierend als Weg des Menschen
von seinem Ursprung in zivilisatorische Verhältnisse.
Iris ter Schiphorst (*1956)
Changeant (Text: Karin Spielhofer) (2004)
für Stimme solo und CD-Player ad lib.
Musikalischer Ausgangspunkt für Iris ter Schiphorsts Changeant für Stimme solo und CD-Player (ad. lib.) sind vier Gesangsgesten, die den vier
Sprachen des zugrunde liegenden Texts von Karin Spielhofer zugeordnet werden. Die fliessenden Übergänge vom theatralischen Sprechen zum
Gesang entsprechen dabei den wechselnden Identitäten, die die Performerin, zwischen Kommunikationspartnern verschiedener Nationalitäten
und zwischen den Geschlechterrollen sich bewegend, annehmen muss.
Christoph Neidhöfer (*1967)
Vier Lieder nach Robert Walser (1995)
für Sopran und Violoncello
Der Lebensweg des lyrischen Ich aus Christoph Neidhöfers 4 Liedern nach Robert Walser für Sopran und Violoncello ist bereits an seinem Ende.
Eine Abkehr von der Welt wird vollzogen, parallel zur Verdunkelung von Verstand, Herz und Sinnen.
Juliana Hodkinson (*1971)
Scrape (2010)
für Violoncello solo
Unter die Haut geht Juliana Hodkinsons Scrape für Cello solo. Die Komponistin positioniert hierfür den Spieler auf einer Metallplatte, über die
dieser mit nagelbeschlagenen Schuhen scharrt. Die Grenzen zwischen musikalischer Schönheit und akustischer Gewalt werden hier nicht bloss
berührt.
Jürg Wyttenbach (*1935)
ENCORE! (Text: Alphonse Allais "A Rajah who is bored" ) (1987)
Tics and tricks for an actress and a cello-player
Jürg Wyttenbachs kolonialisierungskritisches Stück ENCORE! Tics and tricks for an actress and a cello-player nach dem Text A Rajah who is
bored von Alphonse Allais lässt den dandyhaft agierenden Cellisten von der Schauspielerin/Chansonnière kokett umspielen. Dabei wird die
Geschichte eines Rajas erzählt, der Schicht um Schicht in das Innerste einer schönen Tänzerin vordringen will, bis schlussendlich nur noch ein
enthäuteter Kadaver von ihr übrig bleibt. Begehren schlägt um in einen Gewaltakt.
Franziska Welti ist als Sängerin und Stimmimprovisatorin in der Musik vom Frühbarock bis zum 21. Jahrhundert ebenso zuhause wie in
der frei improvisierten Musik; Mitwirkung bei diversen Uraufführungen, unter anderem auch am Theater Basel; regelmässige Zusammenarbeit
mit dem Ensemble TaG Winterthur oder ensemble für neue musik zürich, aber auch mit dem Ensemble Sarband oder mit dem Swiss Improvisers
Orchestra. Seit einigen Jahren ist Franziska Welti vermehrt mit eigenen Projekten unterwegs, zum Beispiel mit dem Ensemble Millefeuilles oder
im Duo mit dem Tubisten Leo Bachmann. Im September 2007 initiierte sie das vielbeachtete Improvisationsprojekt Musik im Reservoir, im Juni
2008 das interdisziplinäre Projekt Performance zur blauen Stunde. Franziska Welti unterrichtet eine Gesangsklasse am Konservatorium
Winterthur und leitet die Singfrauen Winterthur und das Vokalensemble vox feminae. Sie ist Preisträgerin der Dienemann-Stiftung Luzern sowie
des Förderpreises des Kantons Aargaau. 2003 wurde sie als erste Frau mit dem Kulturpreis der Kulturstiftung Winterthur ausgezeichnet. 2008
hat sie drei Monate im Berliner Atelier des Kantons Aargau verbracht, wo sie vielfältige Impulse vor allem aus der Improvisations- und
Kunstszene erhielt. Mit der Raum-Klang-Installation „werden und vergehen“ hat Franziska Welti an der Unjurierten 2009 in Winterthur
teilgenommen. 2009 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Winterthur. Mit ihrer Klanginstallation „Schlüssel zur Heimat“ war sie am Kultursommer
Mels 2010 vertreten. Vom August bis Oktober 2010 hat sie drei Monate in Odessa (UA) verbracht. Diverse Radio- und CD-Aufnahmen
dokumentieren ihr vielseitiges Schaffen. www.franziskawelti.ch
Moritz Müllenbach wurde in Zürich geboren und studierte ebenda Violoncello bei Martina Schucan und Roel Dieltiens sowie Komposition
bei Isabel Mundry. Seine Faszination für neue und neuste Musik hinderte ihn nicht, auch zum Barockcello einige Liebe zu entwickeln. Nach
seinem Konzertdiplom besuchte er ein Nachdiplomstudium mit Schwerpunkt auf zeitgenössischem Repertoire bei Christophe Roy in Paris. In
Ensembles wie „ecco“, dem „ensemble Nomos“, als Mitgründer des „ensemble tzara“ und dem „fathom string trio“ bzw. als Gast beim Ensemble
Phoenix, der Sinfonietta Basel oder des Collegium Novum Zürich arbeitete Moritz mit Komponisten wie Mauricio Kagel, Nicolaus A. Huber,
Mischa Käser, Helmuth Oering oder Alfred Knüsel und brachte zahlreiche Stücke zur Uraufführung dokumentiert von unterschiedlichen
Institutionen wie DRS2, Deutschlandradio, WDR, Espace2, Radio LoRa oder dem mazedonischen Fernsehen. Im Dezember 2009 spielte er mit
„ecco“ sein Debüt in der Philharmonie Berlin, im Sommer 2010 folgte ein Portraitkonzert des „fathom string trio“ bei den Internationalen
Ferienkursen Darmstadt. Zur Konzert- und Kompositionstätigkeit treten Konzeption von Veranstaltungen sowie Unterricht, in welchem der Bezug
zu heutigem Schaffen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. www.myspace.com/moritzmuellenbach
Ein frohes Weihnachtsfest mit guter Musik wünschen Ihnen
Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske
P.S.: Zum Jahreswechsel melden wir uns wieder!
BKA-Theater
Mehringdamm 34
10961 Berlin
Kartentelefon: 030 - 20 22 007
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