Gemeinschaftskunde Kl.12 UE: Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland Metzger Blatt04 Soll die NPD verboten werden? Die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Wehrhafte Demokratie Die Bundesrepublik Deutschland ist eine Wehrhafte Demokratie. Die Erfahrungen in der Weimarer Republik, in der die Demokratie zum Spielball der Antidemokraten von rechts und links wurde und unter dem Ansturm der Nationalsozialisten zerbrach, führte zu der Einsicht, dass es für Feinde der Freihit keine Freiheit geben dürfe. Das Grundgesetz kennt daher keine Toleranz gegenüber Parteien, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigen wollen. Zu dieser freiheitlich-demokratischen Grundordnung gehören nach einem Bundesverfassungsgerichtsurteil von 1952 „Die Achtung vor den im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte, vor allem vor dem Recht der Persönlichkeit auf Leben und freie Entfaltung, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung, die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, die Unabhängigkeit der Gerichte, das Mehrparteienprinzip und die Chancengleichheit für alle politischen Parteien mit Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition.“ (BverfGE 2, S.12) Parteien, „die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden“ sind verfassungswidrig. (Art.21,2GG) Über die Frage der Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundesverfassungsgericht. Antragberechtigt sind Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung. Arbeitsaufträge: 1. Vergleichen Sie die Kriterien für die freiheitlich-demokratische Grundordnung mit ihren Erwartungen an eine Demokratie (Schülerarbeit1) und formulieren Sie in einem Satz, welche Bedeutung der freiheitlich-demokratische Grundordnung für die Demokratie der Bundesrepublik Deutschland hat. 2. Schreiben Sie diesen Satz auf einen Folienschnipsel. Die NPD Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) ist eine 1964 gegründete politische Partei in Deutschland. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet und als rechtsextrem eingeschätzt, bezeichnet sie sich selbst als nationalistisch. Während sie bei Landtagswahlen Ende der 1960er Jahre die 5%-Hürde teilweise überspringen konnte und für jeweils eine Legislaturperiode mit Mandaten in bis zu sieben bundesdeutschen (westdeutschen) Länderparlamenten vertreten war, war sie danach über Jahrzehnte hinweg eine parlamentarisch unbedeutende Splitterpartei. Seit der deutschen Wiedervereinigung ab Anfang der 1990er Jahre nimmt ihre Verankerung lokal und regional insbesondere Ostdeutschland wieder zu, was sich zuletzt im Ergebnis der Landtagswahl von 2004 in Sachsen (9,2%) und der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2006 (7,3%) widerspiegelte. Die NPD hat bundesweit etwa 6000 Mitglieder. nach www.wikipedia.de Gemeinschaftskunde Kl.12 UE: Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland Metzger Blatt04 Dokumente Die Jungen Nationaldemokraten verstehen sich als eine weltanschaulich-geschlossene Jugendbewegung neuen Typs mit revolutionärer Ausrichtung und strenger innerorganisatorischer Disziplin, deren Aktivisten hohe Einsatz- und Opferbereitschaft abverlangt wird. Wir bewegen uns dementsprechend nicht mit dem Schattendasein unserer Mutterpartei [NPD], sondern entwickeln vielmehr als revolutionäre Bewegung für junge Nationalisten zwischen 14 und 35 Jahren autonome konzeptionelle Vorstellungen. Den Schwerpunkt unseres politischen Kampfes sehen wir in der Basisarbeit in den Städten, Landkreisen und Gemeinden. Im gemeinschaftlichen Wirken unserer Kameradinnen und Kameraden versuchen wir dort, unsere politischen Vorstellungen in weite Kreise der deutschen Jugend zu tragen. Nur wenn der Mehrheit der Jugend bewußt wird, daß es eine Alternative zum herrschenden System gibt, können politische Veränderungen in der Zukunft Realität werden. Diese Realität zu schaffen, ist Aufgabe und Ziel unserer Mitglieder und unserer Freundeskreise. […] Unser Ziel ist es, so viele Widerstandszellen wie möglich zu bilden. Aber nicht um jeden Preis! Bei der Auswahl neuer Kameradinnen und Kameraden sind unsere Basisgruppen angewiesen, strenge Maßstäbe anzulegen. Politisch-inhaltiche Übereinstimmung mit unseren Thesen sowie charakterliche Eignung werden von jedem Mitgliedsanwärter erwartet. Wir JN haben nämlich klar erkannt, wie wichtig es im politischen Kampf ist, daß die Arbeit von einem konstanten, politisch bewußten Kader getragen wird. Unabdingbare Voraussetzung für unsere Ziele ist eine fest geschlossene, homogene Jugendbewegung, in der Spießbürgertum und Standesdünkel nichts zu suchen haben. Vielmehr versuchen wir, mit den uns gegebenen Möglichkeiten die Voraussetzungen für eine intensive Kameradschaft zu schaffen. Unser Trend geht zum gemeinschaftlichen Miteinander – zur Volksgemeinschaft aller Deutschen. […] Wir JN leben die Volksgemeinschaft, die wir in einer neuen nationalistischen Ordnung verwirklichen wollen, bereits heute in den eigenen Reihen vor. Der politische Soldat wird mittels seiner Verhaltensweisen und Taten als ein Vorbild denen dienen, die der Mut zu kämpfen verlassen hat. Wir wissen: Nationale Identität und nationale Solidarität sind die Pfeiler des sich erneuernden deutschen Volkes – Wir sind die Vorhut dieses anderen Deutschlands. Eines Deutschlands, welches ein auf der Solidaritätsgemeinschaft der deutschen Stämme begründetes neuen Reich sein wird. Auszüge aus dem Programm der Jungen Nationaldemokraten, der Jugendorganisation der NPD http://www.jn-buvo.de, 06.07.06 „Nicht miterden wollen wir, keine Beteiligung an der Macht streben wir an, von Reformen reden wir schon gar nicht, sondern wir wollen die absolute Macht in Deutschland. Aus einer NPD-Zeitschrift 1998 Mobilisierbar sind heute in erster Linie jede Massen von jungen Menschen, die nicht nur um ihre berufliche Zukunft, sondern auch um ihr nationales und kulturelles Selbstwertgefühl betrogen werden, die sich zu Menschen zweiter Klasse herabgewürdigt fühlen und sich wie Fremde im eigenen Land vorkommen. Wenn sich diese jungen Leute in eigenem Jugendkulturen, etwa in Skinnheadgruppen, zusammenschließen, so hat die NPD keine Probleme, mit diesen zusammenzuarbeiten, wenn sie bereit sind, als politische Soldaten zu denken und zu handeln. Aus dem strategischen Konzept der NPD Einmal ist des die Etablierung einer GEGENMACHT. Wir müssen Freiräume schaffen, in denen WIR faktisch die Macht ausüben, in denen WIR sanktionsfähig sind, d.h. WIR bestrafen Abweichler und Feinde, WIR unterstützen Kampfgefährtinnen und –gefährten… Befreite Zonen sind sowohl Aufmarsch als auch Rückzugsgebiet für die Nationalisten Deutschlands. Aus einer NPD-Zeitschrift Gemeinschaftskunde Kl.12 UE: Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland Metzger Blatt04