Blastozyste

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Blastozyste
Ein Embryo zwischen dem vierten und siebten Tag nach der Befruchtung der Eizelle. Eine Blastozyste
besteht aus einer äußeren und einer inneren Zellmasse mit insgesamt ca. 200 Zellen. Aus den äußeren
Zellen
entwickelt
sich
später
die
Plazenta,
aus
den
inneren
Zellen
der
Fötus.
In
diesem
Entwicklungsstadium sind die Zellen nur noch pluripotent, können sich also nicht mehr in alle möglichen
Zellen ausdifferenzieren.
Chorea Huntington
Erbkrankheit. Eine Form der Chorea (sog. Veitstanz), die mit fortschreitendem geistigen Verfall
verbunden ist, der sich über Jahre hinziehen kann. Die Patienten leiden darüber hinaus unter
unwillkürlichen, schnellen Kontraktionen der Muskeln. Chorea Huntington geht mit einem Defekt auf dem
Chromosom 4 einher und manifestiert sich meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Ein Gentest ist
verfügbar.
Chromosomen
Strukturen
innerhalb
des
Zellkerns,
die
die
Erbanlagen
(Gene)
tragen.
Der
menschliche
Chromosomensatz besteht aus 2 mal 23 Chromosomen, wobei diese jeweils zur Hälfte aus den
mütterlichen und väterlichen Erbanlagen bestehen.
Demokratische Legitimation
Demokratische Legitimation bezeichnet den Vorgang, mit dem Entscheidungen in einem demokratischen
Verfahren abgeschlossen und gerechtfertigt werden. Dabei konkurrieren zwei Entscheidungsprinzipien.
Zum einen das klassische demokratische Mehrheitsprinzip mit dem Verfahren der Mehrheitsfindung durch
Wettstreit verschiedener Gruppeninteressen und -meinungen (Pluralismus, Mehrheitsdemokratie), zum
anderen
der
Versuch
einer
Konsensherstellung
(Konsensusdemokratie).
Bei
diesem
auf
der
Konsenstheorie der Philosophen Apel und Habermas beruhenden Verfahren soll durch diskursive
Willensbildungsprozesse, d. h. durch freie und gleichberechtigte Diskussion aller Betroffenen, ein
verallgemeinerungsfähiger Konsens gefunden werden. Die Entscheidung für eine Lösung, den Konsens
aller Vernünftigen, soll dabei auf dem besseren Argument beruhen. Foren für Diskurse, die sich mit der
Lösung ethischer Fragen beschäftigen, sind neben nationalen Ethikräten und Kommissionen auch
zunehmend Consensus-Konferenzen, an denen eine breitere Öffentlichkeit teilnimmt.
Diagnostik
Fähigkeit oder Lehre, Krankheiten zu erkennen.
DNA-Sequenzierung
Bestimmung der Abfolge der DNA-Bausteine (Nukleotide).
Embryo
Ein im Anfangsstadium der Entwicklung befindlicher Keim. Beim Menschen die Leibesfrucht bis zum
Abschluss der Organentwicklung in der zwölften Schwangerschaftswoche. Danach spricht man vom
Fötus.
Embryonale Keimzellen
Embryonale Keimzellen (EG-Zellen) sind eine Zwischenform vom embryonalen Stammzellen und adulten
Stammzellen. EG-Zellen sind noch stark ausdifferenzierbar, aber vermutlich nicht mehr totipotent. Sie
werden aus sogenannten primordialen Keimzellen aus der Genitalregion abgetriebener Föten gewonnen.
Embryonale Stammzellen
Embryonale Stammzellen werden aus der inneren Zellmasse der Blastozyste gewonnen. Der Embryo
stirbt bei der Entnahme dieser Zellen.
Erbkrankheiten
Durch Veränderungen des Erbgutes verursachte Krankheiten, die an Nachkommen vererbt werden
können. Einige genetische Defekte treten bereits bei der Geburt als Geburtsfehler zutage, während sich
andere erst im Lauf der Kindheit oder im Erwachsenenalter zeigen. Neben genetischen Ursachen können
bei einigen Störungen auch Umwelteinflüsse für den Ausbruch der Krankheit eine Rolle spielen. Es gibt
auch genetische Veränderungen, die nicht an die Nachkommen weitergegeben werden (somatische
Mutationen). Einige Erbkrankheiten sind möglicherweise durch Gentherapie (s.u.) zu behandeln. Dieser
Forschungsbereich der Gentechnologie wird jedoch wegen seiner zum Teil unwägbaren Risiken kritisch
diskutiert.
Fortpflanzungsmedizin
Zur Fortpflanzungsmedizin gehören Diagnose- und Behandlungsverfahren ungewollter Kinderlosigkeit.
Dazu gehört auch die künstliche Befruchtung im Labor (IVF). Mit der Präimplantationsdiagnostik, der
embryonalen Stammzellforschung und anderen Techniken, die die IVF voraussetzen, kommen über die
Kinderwunscherfüllung hinaus auch andere Zielsetzungen (z.B. Gendiagnostik, medizinische Forschung)
ins Spiel.
Fötus/Fetus
heranwachsende Leibesfrucht ab der zwölften Schwangerschaftswoche (vorher Embryo; s.o.)
Gen
Ein Gen ist eine funktionelle Einheit mit regulatorischen und kodierenden Abschnitten der DNS, die für
die Vererbung eines Merkmals verantwortlich oder mitverantwortlich ist.
Genanalyse
Molekulargenetische Untersuchung von Genen, Chromosomen und DNA-Sequenzen. Die Genanalyse
dient
der
Aufdeckung
von
Strukturen
und
Funktionen
des
Erbmaterials
zu
Diagnose-
und
Therapiezwecken.
Genom
Das Genom, auch Erbgut genannt, bezeichnet die Gesamtheit aller Gene eines Organismus. Der
Erforschung
und
Entschlüsselung
des
menschlichen
Genoms
widmet
sich
das
so
genannte
Humangenomprojekt. Das menschliche Erbgut besteht aus ca. 30.000 Genen.
Genomanalyse
Sie hat die Entschlüsselung des gesamten Erbgutes zum Ziel. Wichtige Etappen: 1997 wurde das Genom
der Bäckerhefe entschlüsselt. 1998 wurden alle Gene des Fadenwurms Caenorhabditis legans
entschlüsselt. Das Humangenomprojekt (vgl. HUGO) sowie die amerikanische Firma Celera widmen sich
der Entschlüsselung des menschlichen
Genoms,
genauer des Genoms eines Menschen. Beide
Unternehmungen stehen in harter Konkurrenz zueinander. Ziel der Arbeiten ist die Entdeckung
genetischer Ursachen von Krankheiten und damit die Entwicklung von Therapiemöglichkeiten. Die
vollständige Analyse des Genoms eines Menschen scheint realistisch. Die genetischen Ursachen von
Eigenschaften oder Krankheiten, die nicht von einem, sondern von vielen Genen bestimmt werden, sind
jedoch dadurch allein nicht zu verstehen.
Gentherapie
Man
unterscheidet
somatische
Gentherapie
und
Keimbahntherapie.
Das
Ziel
der
somatischen
Gentherapie ist es, Körperzellen eines Patienten genetisch zu verändern, um eine Krankheit zu behandeln
(z.B. um Krebszellen zu zerstören). Bislang ist dies jedoch kaum erfolgreich. Im Gegensatz zur
Keimbahntherapie wird die genetische Veränderung nicht an die Nachkommen vererbt.
in Vitro
Wörtlich: im (Reagenz-)Glas bzw. der Petrischale; außerhalb des Körpers. Beispiel: In-Vitro-Fertilisation
bezeichnet die künstliche Befruchtung im Labor. Gegenbegriff ist in vivo
Künstliche Befruchtung
Befruchtung außerhalb des Körpers (In-Vitro-Fertilisation): Eine Eizelle wird im Reagenzglas befruchtet
und anschließend in die Gebärmutter eingesetzt. Das erste so genannte "Retorten-Baby" war Louise
Brown, die im Jahr 1978 geboren wurde.
Keimbahntherapie
Gentherapie, bei der eines oder mehrere Gene in einer Ei- oder Samenzelle verändert werden. Das bei
einer Keimbahntherapie veränderte Erbgut wird auch an die Nachkommen weiter gegeben, die so vor
Erbkrankheiten geschützt werden sollen. Bisher ist die Keimbahntherapie jedoch nicht mehr als ein
wissenschaftliches Modell, das aus technischen Gründen (noch) nicht realisierbar ist.
Pluripotenz
Pluripotente Zellen können sich nicht mehr in alle, aber in sehr viele verschiedene Zellarten
ausdifferenzieren. Selbst beim Erwachsenen gibt es im Gehirn und im Knochenmark noch Stammzellen,
die sehr wandlungsfähig sind und daher als pluripotent gelten.
Postnatale Diagnostik
Analyse des Erbguts nach der Geburt, wenn der Verdacht auf eine Erbkrankheit besteht, zum Beispiel
durch Chromosomenanalyse aus dem Blut.
Präimplantationsdiagnostik (PID)
Gendiagnostik bei Embryonen, die im Labor gezeugt wurden. Anschließend werden nur die Embryonen in
die Gebärmutter der Frau überführt, die die unerwünschte Erbanlage nicht tragen.
Pränataldiagnostik
Untersuchung von Embryos und Föten bis zur Geburt: Ziel ist die Erkennung von Fehlbildungen und
genetisch bedingten Krankheiten oder Behinderungen während der Schwangerschaft. Üblich sind
Ultraschalluntersuchungen,
Fruchtwasserspiegelungen
Verwendung gendiagnostischer Verfahren.
und
Blutanalysen,
zunehmend
auch
unter
Rote Gentechnik im Gegensatz zu grünen Gentechnik
Bezeichnung für die Anwendung der Gentechnik in der Medizin und in der Pharmazie zu diagnostischen
und therapeutischen Zwecken sowie zur Herstellung von Medikamenten.
Screening
Das Screening ist eine medizinische Methode, mit der in der konventionellen Medizin entweder durch
regelmäßig stattfindende Untersuchungen einzelner oder durch Reihenuntersuchungen symptomfreier
Patienten ein frühzeitiges Auffinden von Krankheiten ermöglicht werden soll. In der Gentechnik wird das
Screening vor allem für die prädiktive genetische Diagnostik genutzt. Damit sollen Veranlagungen für
genetisch bedingte Krankheiten erkannt werden. Aus diesem Verfahren resultieren verschiedene
Probleme: So verschiebt sich der Schwerpunkt der Wahrnehmung und Diagnostizierung von Krankheit
auf die genetische Disposition, während andere Faktoren wie Umwelteinflüsse und individuelle
Lebensführung vernachlässigt werden. Zweitens kann die Tatsache, dass das individuelle Risiko zu
erkranken quantifizierbar wird, das Solidaritätssystem der gesetzlichen Sozialversicherungen ins Wanken
bringen. Drittens ist problematisch, dass sich die Einführung von Screeningverfahren weniger am Ziel
orientiert, Krankheiten frühzeitig erkennen und heilen zu können, sondern mehr an der Verfügbarkeit. So
werden sie auch eingesetzt, um die Prädisposition für Krankheiten festzustellen, die noch gar nicht
behandelbar sind. Das Wissen um eine Krankheitsdisposition ohne Behandlungsmöglichkeit kann bei den
Betroffenen zu hoher psychischer und psychosozialer Belastung führen. Daraus resultiert die Forderung
nach der Wahrung des Rechts auf Nichtwissen.
Stammzellen
Wenig differenzierte Körperzellen, die der Regeneration von Geweben dienen. Dazu gehören z.B. die
Stammzellen des Knochenmarks, die regelmäßig neue Blutzellen liefern.
Totipotenz
Totipotente Zellen können sich in alle möglichen Zellarten ausdifferenzieren. Die ersten entstehenden
Zellen nach der Befruchtung der Eizelle sind totipotent, jedoch geht diese Eigenschaft beim Übergang in
das Blastozysten-Stadium verloren.
Zellhaufen
Begriff aus der Stammzellen-Diskussion zur Definition des menschlichen Lebens. Die umstrittene Frage
lautet: Handelt es sich bei Stammzellen lediglich um einen "Zellhaufen" und damit nicht um einen
schutzwürdigen Menschen, oder sind befruchtete Eizellen bereits als menschliche Wesen anzusehen?
Für weitere Vorbereitungen eignet sich durchaus folgende Internetseite:
http://www.1000fragen.de
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