A Einführung Die Ökonomik ist die Wissenschaft vom Entscheiden unter Knappheit. Oikos [griech.] bedeutet so viel wie Haushaltsmanager. Die Ökonomik ist also die Lehre vom guten Haushalten. Zu Wissenschaft: Die wissenschaftliche Vorgehensweise beginnt mit der Beobachtung der Welt. Darauf aufbauend wird eine Theorie entwickelt (Idee, wie die Welt funktionieren könnte). Die Wissenschaft versucht dann, mittels bestimmter Methoden (abstrakter Modelle) zu Erkenntnissen zu gelangen, also Aussagen über die Welt zu machen (z.B. Was passiert, wenn die Einkommenssteuer erhöht wird?). Ein Modell ist eine vereinfachte Darstellung der Welt. Ein Modell bildet niemals die Wirklichkeit im Maßstab 1:1 ab, sondern erfasst die für die dahinter stehende Theorie wichtigen Fakten und Zusammenhänge. Die Beschreibung eines Modells erfolgt: 1) Verbal 2) grafisch 3) formal/mathematisch Die wissenschaftlichen Aussagen können positiven oder normativen Charakter haben: Eine positive Aussage gibt Aussage darüber, wie etwas ist (Beschreibung, Prognosen). Eine normative Aussage gibt an, wie etwas sein sollte (Werturteil, Norm). Zu Knappheit: Ein Gut ist dann knapp, wenn es in höherem Maße nachgefragt wird als es vorhanden (≠ angeboten) ist. Knappheit begründet interpersonelle Konflikte → Wer soll das Gut haben? → Zuteilungsproblem intrapersonelle Konflikte → Für was soll es verwendet werden? Es besteht also eine Verwendungskonkurrenz, man kann also vielleicht ein Bedürfnis voll befriedigen, muss dann aber auf einen Teil der Befriedigung eines anderen Bedürfnisses verzichten. Durch Verwendungskonkurrenz entstehen Opportunitätskosten. Der Preis ist Ausdruck der Verwendungskonkurrenz. Zu Entscheidung: Das Entscheiden unterstellt eine bestimmte Verhaltensannahme. In der Ökonomik, insbesondere in der Neoklassik, wird weitgehend vom „homo oeconomicus“, dem rational handelnden Menschen ausgegangen. Das rationale Prinzip (= ökonomisches Prinzip) hält zwei Möglichkeiten bereit: Maximumprinzip: Maximierung des Zielwertes bei gegebenen Mitteln formal: max U(x, y) unter der Nebenbedingung m p x x p y y ; x, y 0 x, y Minimumprinzip: Versuche, einen vorgegebenen Zielwert mit möglichst geringen Mitteln zu erreichen. formal: min m px x p y y unter der Nebenbedingung U(x, y) U x, y Es ist nicht möglich, den Zielwert unter Minimierung des Mitteleinsatzes zu maximieren!!! Die Voraussetzungen für rationales Handeln sind: Der Entscheidungsträger hat alle Informationen über seine Umwelt, d.h. er kennt das Entscheidungsfeld, kennt die Einschränkungen und die Folgen seiner Entscheidung. Der Entscheidungsträger kennt die maßgebliche Präferenzordnung, d.h. er kennt die maßgebliche Nutzenindexfunktion U(x,y) (welche bestimmte Merkmale erfüllen muss). Rationales Handeln bedeutet Abwägen von Vorteilen (Nutzen) und Nachteilen (Kosten): sei C(a) Kosten der Handlung a und U(a) Nutzen durch Handlung a dann realisiere a, falls U(a) C(a), andernfalls realisiere a nicht. Fehlerquellen bei der Entscheidung: Übersehen von Opportunitätskosten / Berücksichtigung von sunk costs Als Kooperationsrente bezeichnet man den Gesamtvorteil, den ein Tauschgeschäft bietet. Dieser ist immer größergleich 0, denn sonst wäre mindestens eine Geschäftspartei (ein Akteur) nicht zum Tausch bereit gewesen. Tausch ist produktiv, denn beide haben einen Vorteil durch den Tausch. Im Tauschoptimum sind für beide Seiten alle Vorteile ausgeschöpft, d.h. die Kooperationsrente ist maximal. Diesen Zustand bezeichnet man auch als pareto-optimal. Pareto-Kriterium: Ein Zustand ist dann pareto-optimal, wenn niemand besser gestellt werden kann, ohne dass mindestens ein anderer schlechter gestellt wird. 1