Unterrichtmodule 2. Kl. PH Themen: Mechanik, Elektrizität, Magnetismus, Akustik, Optik, Atomaufbau, Sonnensystem 1. Physik ein Naturwissenschaftliches Fach Verwandte Fächer: 1.Biologie: ist die Wissenschaft vom Lebendigen Ein Thema: Ernährung 2.Chemie: ist die Wissenschaft von den Stoffen und den Vorgängen, die zu stofflichen Veränderungen führen Ein Thema: Eisen-Veredelung 3.Geographie: beschreibt und erklärt die Land- und Meeresräume der Erdoberfläche Ein Thema: Zeitzonen 4.etc. 1.1. untersucht Vorgänge der unbelebten Natur, wobei vorwiegend keine stofflichen Veränderungen vorkommen Physik liefert Erkenntnisse, diese sind dann oft Grundlagen der heutigen Technik und damit Grundlage der Arbeitswelt. Teilgebiete: Mechanik; Akustik; Optik; Schwingungen und Wellen; Elektrizität; Wärmelehre; Atomphysik; Kernphysik; Astrophysik Finde zu jeden Fachbereich einen Alltagsbezug! Wo sind im Klassenzimmer die Relationen zu den Teilgebieten der Physik? Es gibt viele Überschneidungen mit anderen Naturwissenschaften. – z.B. Magnetismus: Chemie: Welche Stoffe zeigen ein magnetisches Verhalten? Biologie: Vögel (und Wale) nutzen für ihre Wanderungen in der Nacht das Erdmagnetfeld, sie dürften dieses richtig „sehen“. 1.2. ARBEITSWEISEN IN DER PHYSIK 1. Beobachten: Man bemerkt einen Vorgang in der Natur. Z.B. eine Kugel fällt zu Boden. 2. Messen: Man versucht das Ereignis zu wiederholen. In einem Experiment wird die Beobachtung messbar gemacht. 3. Gesetz aufstellen: Mit Hilfe der Mathematik können nun aus den Ergebnissen der Experimente Zusammenhänge dargestellt werden. 4. Theorie bilden: Ein so gefundenes Gesetz lässt sich schließlich in einen größeren Zusammenhang – in eine Theorie – einordnen. INDUKTION: eine Form des Schlussfolgerns, die aus Einzelfällen auf allgemeine Zusammenhänge schließt … die Summe mehrerer Einzelfälle / Experimente ergeben eine stimmige Theorie DEDUKTION: schließt aus gegebenen Voraussetzungen auf einen speziellen Fall … Prognose – vom allgemeinen Gesetz den Einzelfall ableiten Deduktion und Induktion bilden die zentralen Pfeiler in der klassischen Wissenschaftstheorie - wobei die Theorie die Rolle des Allgemeinen und vorherzusagende (Deduktion) bzw. bereits beobachtete Tatsachen (Induktion) die Rolle des Speziellen spielt. 1.3. Modellbildung in der Physik: Modellbildung … vereinfachte Bilder zur Beschreibung komplizierter Naturvorgänge => das Wesentliche „Nehmen wir an, die Kuh ist eine Kugel … “ Die Milchleistung der Kühe einer Farm liegt weit unter dem Branchendurchschnitt. Man holt daher als Berater einen Betriebswirt, einen ökologisch eingestellten Biologen und einen Physiker. Der Betriebswirt sagt: „Man muss die Motivation der Kühe durch ein entsprechendes Anreizsystem steigern – vielleicht mehr Heu oder einen bequemeren Stall für die Kühe, die mehr Milch liefern … “ Der Biologe sagt: „Man muss die Lebensbedingungen der Kühe verbessern – geheizter Stall, grüne Wände, mehr Auslauf auf der Weide, …“ Der Physiker stellt sich an die Wand, zeichnet einen Kreis und sagt: „Nehmen wir an, die Kuh ist eine Kugel …“ 1. Welchen Rat würdest Du befolgen? 2. Begründe warum die drei Personen zu diesen Aussagen kommen! Der Ansatz des Physikers ist nicht so unsinnig und bizarr, wie er scheint: Vereinfacht man die Kuhform zu einer Kugel, die nach allen Richtungen die gleichen Eigenschaften hat und weitere Wärmeberechnungen erleichtert (Stallhaltung und verminderte Zufütterung als Konzept von weniger Wärmeverlusten gegenüber der Haltung im Freien) 1.4. Wichtige ForscherInnen: a) Galileo Galilei (1564 – 1642): entwickelte die Grundlagen für die modernen Naturwissenschaften b) Johannes Kepler (1571 – 1680) fand die Gesetze der Planetenbewegungen c) Isaac Newton (1642 – 1727), Vater der klassischen Mechanik d) Marie Curie (1867 – 1934), gemeinsam mit ihrem früh verstorbenen Ehemann Pierre entdeckte und erforschte sie die Radioaktivität e) Lise Meitner (1878 – 1968) entdeckte zusammen mit Otto Hahn (1879 – 1968) das Prinzip der Kernspaltung an Uran f) Albert Einstein (1879 – 1955) entwickelte neue Vorstellungen über die Struktur der Materie und des Universums … Spitzname: „Der Außerirdische“ Wiederholung: I. Welche 4 Punkte kennzeichnen die Arbeitsweise der Physik? II. Welche Fachbereiche umfasst die Physik? III. Es sind die Werte der Messtabelle grafisch in einem Diagramm darzustellen. Wie könnte das entsprechende Gesetz aussehen? Zeit in s Ort in m 0 10 0,25 9,7 0,5 8,8 0,75 7,2 1 5 1,25 2 IV. Warum verwendet man in der Physik Modelle? 2. PHYSIKALISCHE GRÖSSEN 2.1. Physik beschreibt messbare Naturmerkmale = die physikalische Größe z.B.: Weg, Zeit, Masse, Kraft, Stromstärke, Temperatur etc. Welche Einheiten, für die obigen Naturmerkmale, sind Dir bekannt? Die physikalische Größe G ist ein messbares Merkmal eines physikalischen Objektes. Die physikalische Größe G ist IMMER ein Produkt aus einem Zahlenwert {G} und einer Einheit [G]. Größe = Zahlenwert * Einheit G = {G} * [G] Bsp.: Körpergröße = 1, 80 (*) m 2.2. Einheiten-System: BASISGRÖSSE FORMELZEICHEN BASISEINHEIT Länge, Weg Masse Zeit Stromstärke Temperatur Stoffmenge Lichtstärke l, s m t I T n Iv m Meter kg Kilogramm s Sekunde A Ampere K Kelvin mol Mol cd Candela Diese Einheiten sind teils völlig willkürlich festgelegt worden. Sie sollen aber … - zweckmäßig - leicht herzustellen - unveränderlich (konstant) - wiederherstellbar (reproduzierbar) … sein Bsp.: Länge und Weg Als Länge der Strecke AB fasst man die kürzeste Entfernung der beiden Punkte A und B auf, z. B. 25 m Für die Einheit Meter (m) hat man zuerst die Lichtgeschwindigkeit c0 im Vakuum festgelegt: c0 = 299 792 458 m/s Das Meter ist dann die Länge der Strecke, die Licht im leeren Raum während der Dauer von 1 / 299 792 458 s durchläuft. Aus der Länge abgeleitete Größen: a) Flächeninhalt A [A] = Quadratmeter = m2 Weitere Einheiten: 1 Ar = 1 a = 100 m2 1 Hektar = 1 ha = 10.000 m2 b) Rauminhalt, Volumen V [V] = Kubikmeter = m3 Das Kubikmeter ist gleich dem Volumen eines Würfels von 1 m Kantenlänge. Weitere Einheit: 1 Liter = 1 l = 1 dm3 1ml = 1 cm3 Volumeneinheiten: 1 mm3 1 cm3 = 1000 mm3 1 dm3 = 1000 cm3 1 m3 = 1000 dm3 1l = 100 cl = 1000 ml Bsp.: Zeit t [t] = Sekunde = s 1 s = die Dauer von 9.192.631.770 Schwingungen der elektromagnetischen Infrarotstrahlung, die das Atom Cäsium-133 unter genau festgelegten Bedingungen aussendet. Weitere Einheiten: 1 Stunde = 1h = 60 min = 3.600 s 2.3. Vorsilbensystem in der Physik / Mathematik Vorsilbe Symbol Wert Peta P 1015 Billiarde Tera T 1012 Billion Giga G 109 Milliarde Mega M 106 Million Kilo k 103 Tausend Hekto h 102 Hundert Deka da 101 Zehn _ _ 100 Eins Dezi d 10-1 Zehntel Zenti c 10-2 Hundertstel Milli m 10-3 Tausendstel Mikro μ 10-6 Millionstel Nano n 10-9 Milliardstel Pico p 10-12 Billionstel Femto f 10-15 Billiardstel 3. Eigenschaften von Körpern 3.1. Atomarer Aufbau: Alle Körper sind aus Atomen aufgebaut Was kannst Du über den atomaren Aufbau folgender Stoffe sagen: H, H2, CaCl, C6H12O6 ? Atomaufbau: Fast die gesamte Masse des Atoms ist im winzigen Atomkern konzentriert. Die Bausteine (Elementarteilchen) dieses Kerns sind Neutronen und Protonen. Elektronen bewegen sich auf bestimmten Bahnen um diesen Kern. Eigenschaften Masse Elektrische Ladung Proton schwer (1 u)* positiv Neutron schwer (1u)* ungeladen – neutral Elektron leicht negativ * 1 u = 1 Unit = 1,6 x 10 -27 kg = 1/12 der Masse eines Kohlenstoffatoms 3.2. Zustandsformen der Materie Es gibt vier Zustandsformen der Materie, diese sind Temperatur abhängig. Und sie werden durch verschiedenartiges Zusammenspiel der Atome bzw. Moleküle verursacht. Was ist ein Atom, was ein Molekül? Zustandsphasen der Materie: Zustandsphase Makroskopisch Mikroskopisch fest (s) bestimmte Form kristalliner Zustand bestimmtes Vol. dichteste Teilchen= packung hohe Dichte flüssig (l) keine best. Form amorpher Zustand bestimmtes Vol. dichte Teilchen= packung hohe Dichte gasförmig (g) keine best. Form amorpher Zustand kein best. Vol. großer Abstand der Atome od. Moleküle geringe Dichte Änderungen der Aggregatszustände: 4. Phase: Plasma - Es handelt sich dabei um Materie, dessen Atome (z.B. durch hohe Temperaturen) in hohem Grade ionisiert sind: d.h. es besteht aus positiven Ionen und freien Elektronen. Abb.: Plasma einer Plasmalampe Dieses Material, „verdünntes Gas“, ist elektrisch leitfähig. … der 99% der sichtbaren Materie im Universum (in den Sternen) ist in diesem Zustand Abb.: Plasma der Sonnenatmosphäre Abb.: Krebsnebel, Überrest einer Supernova aus dem Jahr 1054 Technische Anwendung bei sog. Plasmabildschirmen und farbige Leuchtstoff- und Energiesparlampen Neon, Xenon und Helium dienen als Edelgasgemisch. Jede Farbe wird von einem anderen Leuchtstoff erzeugt: BaMgAl10O17:Eu2+ (blau), Zn2SiO4:Mn2+ (grün) und (Y,Gd)BO3:Eu3+ (rot; kann auch von Y(V,P)O4:Eu3+ oder Y2O2S:Eu3+ erzeugt werden). Abb.: Plasmabildschirm 4. Kinematik (Bewegungslehre) Kinematik beschreibt die Bewegung eines Körpers mit Hilfe der Größen Weg, Zeit, Geschwindigkeit und Beschleunigung. Die Bewegungsursachen interessieren dabei nicht. Bedingung: Befindet sich ein Körper zu einem Zeitpunkt an Ort A und später an Ort B, so hat er sich dazwischen bewegt. Die Bewegung ist ein räumliches (s) und ein zeitliches (t) Ereignis. => Weg-Zeit-Bezugssystem 4.1. Geschwindigkeit = Wegabschnitt / Zeitabschnitt = zurückgelegter Weg / benötigte Zeit v = s / t [m / s] Bsp. für Geschwindigkeiten in [m/s] Fußgänger 1,5 Erde auf ihrer Bahn 3x 104 Radfahrer 5 Licht (Funksignal) 3x 108 Umrechnung zwischen km/h und m/s - jede Einheit wird dabei für sich umgerechnet: 1 km/h = 1000 m / 3600 s 1 m/s = 3,6 km/h = 1/3,6 m/s Rechne die obigen Werte in km/h um! Welche Strecke legt eine Geschoßkugel mit einer Geschwindigkeit von 1800 km/h in 10 s zurück? V = 1800 km/h => 1800000 m/h / 3600 => m/s = 500 m/s x 10s S = 5.000 m = 5 km Werden in gleichen Zeitabschnitten stets gleiche Wegabschnitte zurückgelegt, dann ist die Geschwindigkeit gleichbleibend – v = konstant … gleichförmige Bewegung Ein Autofahrer benötigt für eine Strecke von 240 km 4 Stunden. Berechne die Durchschnittsgeschw.! Ein Fußgänger benötigt 25 min für eine Strecke von 2 km. Berechne die Geschwindigkeit in m/s und in km/h! t = 25min; s = 2 km; v = ? in [m/s u. km/h] v = s / t = 2.000m / 1.500s = 1,31 m/s m/s x 3,6 = 4,8 km/h Ein Lichtjahr (1 LJ) ist jene Entfernung (!), die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Wie viel km sind das? Nutze dazu die Lichtgeschwindigkeit: c0 = 299 792 458 m/s s = 1 LJ v = s/t => s = v x t = 299 792 458 m/s x 365 x 24 x 3600 = 9,46 x 1015m = 9,46 x 1012km Ein Körper hat eine konstante Geschwindigkeit von vconst. = 2. Der Zustand zwischen v und t während der ersten 10 s ist grafisch darzustellen: a) mit einem v-t-Diagramm (x = t, y = v = m/s) b) mit einem s-t-Diagramm (x = t, y = s) t= 0 1 2 … 4 6 … 10 v=2 2 2 2 2 2 s=0 2 4 8 12 20 Bsp.: Ein Motorrad legt in 5 s einen Weg von 30 m zurück, ein PKW in 15 min einen Weg von 6,3 km. Welches Fahrzeug bewegt sich schneller? Rechne dazu alle Angaben in SI-Einheiten um! Drücke den Vergleich der beiden Fahrzeuge in einem Diagramm aus (x = t: 0 bis 30 s; y = s: 0 bis 200 m) vRad = s/t = 30m/5s = 6m/s x 3,6 = 21,6 km/h vPKW = s/t = 6300m/900s = 7m/s x 3,6 = 25,2 km/h Bsp.: Wie lang braucht Schall (320m/s) für eine Strecke von 1,3 km? 320m 1s 1300m x = 1300m / 320m = 4,1 s Geschwindigkeiten in den USA Aufgabenstellung: In den USA beträgt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf den Highways 80 mph (Meilen pro Stunde). Welchen Wert darf daher die Nadel eines Tachometers in einem europäischen Auto nicht überschreiten. (1 Meile = 1609 m). 80 m x 1,609 = 128,72 = 130 (km/h) v = 80 mph = 80 Meilen/h= 80 * 1,609 km/h=128,72 km/h 1 kn ….. 0,514 m/s 27 kn …. X = 0,514m/s x 27 = 13,88 m/s 13,88m/s x 3,6 = 49,96 km/h Neutrinos schneller als das Licht 23. September 2011 13:36 OPERA-Experiment verblüffte Forscher: Teilchen waren auf 730 Kilometer langer Reise um rund 60 Nanosekunden schneller als erwartet Genf/Hamburg - "Dieses Resultat ist eine komplette Überraschung", meint Antonio Ereditato, Professor für Hochenergiephysik an der Universität Bern und Leiter des OPERA-Projekts am Kernforschungszentrum CERN bei Genf. Was die Wissenschafter so sehr verblüffte, ist ein Messergebnis, das an den Grundfesten der Physik rüttelt: Es scheint, als waren Neutrinos, die im Rahmen des OPERA-Experiments in CERN losgeschickt wurden und nach einer 730 Kilometer langen Reise durch die Erde schliesslich in einem Untergrund-Labor in den Bergen bei Rom ankamen, rund 0,025 Promille schneller unterwegs als das Licht. Nach Albert Einsteins Relativitätstheorie ist die Lichtgeschwindigkeit eine unüberwindliche Grenze - bisher wurde sie in keinem Experiment durchbrochen. "Falls diese Messungen bestätigt werden, könnten sie unsere Sicht auf die Physik verändern", erläuterte CERN-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci. "Aber wir müssen sicher sein, dass es keine anderen, banaleren Erklärungen gibt. Das erfordert unabhängige Messungen." Bei dem OPERA-Experiment spähen Physiker im unterirdischen INFN Gran Sasso Labor in den italienischen Abruzzen nach den winzigen Elementarteilchen, die Materie praktisch widerstandslos durchdringen können. Das Projekt wurde 2006 gestartet, um die Umwandlung von verschiedenen Neutrino-Typen ineinander zu beweisen - was den Forschenden aus der Kollaboration von 13 Ländern auch gelang; letztes Jahr wurde die Verwandlung von MüonNeutrinos in Tau-Neutrinos nachgewiesen. 60 Nanosekunden schneller als erwartet Die Strecke, die die Neutrinos zwischen CERN und dem Labor in den Abruzzen zurücklegen, ist nach CERN-Angaben auf 20 Zentimeter genau vermessen. Die rund 2,4 Millisekunden lange Flugzeit lasse sich auf 10 milliardstel Sekunden (Nanosekunden) genau bestimmen. Die Forscher haben die Flugzeit von rund 15.000 Neutrinos gestoppt und damit eine relativ hohe statistische Sicherheit erreicht. Die geisterhaften Elementarteilchen scheinen demnach im Mittel rund 60 Nanosekunden früher aufzutauchen als erwartet. Noch sind die Forscher noch weit davon entfernt, in den Beobachtungen eine Verletzung von Einsteins Relativitätstheorie zu sehen. "Dieses Ergebnis kann große Auswirkungen auf die geltende Physik haben - so groß, dass zurzeit eine Interpretation schwierig ist. Weitere Experimente für die Bestätigung dieser Daten müssen unbedingt folgen.", betonte Ereditato. Möglich ist etwa, dass ein - trotz intensiver Suche - unentdeckter systematischer Fehler die Abweichung der Messwerte verursacht. Auch andere physikalische Erklärungen sind denkbar. Diskussion der Ergebnisse in der Fachöffentlichkeit "Nach vielen Monaten Analyse und Prüfung haben wir keinen Instrumenten-Effekt gefunden, der die Messergebnisse erklären könnte", schränkte Ereditato ein. In der Hoffnung auf eine Erklärung wollen die Forscher die Beobachtungen daher jetzt in der Fachöffentlichkeit diskutieren und haben sie dazu im Internet veröffentlicht. "Obwohl wir eine niedrige systematische Unsicherheit und eine hohe statistische Genauigkeit erreicht haben und großes Vertrauen in unsere Resultate haben, begrüßen wir es, sie mit denen anderer Experimente zu vergleichen", betonte Opera-Physiker Dario Autiero. (red/APA) 4.2. Die 3 Grundtypen der Bewegung: a) Translation = Schiebung die räumliche Orientierung bleibt dabei erhalten Bsp.: Aufzug, Seilbahngondel, Hobelmaschine b) Rotation = Drehung die Bahnkurven einzelner Punkte beschreiben koaxiale Kreise, das sind Kreise mit dem Mittelpunkt auf einer Geraden (= Drehachse) Bsp.: Räder, Uhrzeiger, Kurbeln c) Deformation = Formänderung Kräfte können an Körpern eine Form- oder Volumenveränderung (Verformung) bewirken. c1) elastische Verformung: sie geht nach Aufhören der wirkenden Kraft von selbst wieder zurück c2) plastische V.: sie bleibt bestehen d) Zusammengesetzte Bewegung – Mischfälle 4.3. Beschleunigung = Geschw.änderung / benötigte Zeit a=Δv/Δt [m/s2] … eine ungleichförmige Bewegung v nimmt zu: beschleunigte Bewegung v nimmt ab: verzögerte Bewegung Beschleunigen aus dem Stillstand … beim Anfahren (Beschleunigen aus dem Stillstand) ist die Anfangsgeschw. v = 0 e) Bsp. A) Ein Fahrzeug erreicht aus dem Stillstand in 10 s eine Geschw. von 50 km/h. Wie groß ist die Beschleunigung a [SI-Einheiten]? t = 10 s; v = 50 km/h; a = ? = v= 50 km/h : 3,6 = 13,89 m/s a= v/t = 13,89 m/s / 10s = 1,39 m/s2 Bsp. B) Ein Fahrzeug beschleunigt aus dem Stillstand mit 2,5 m/s2. Die Beschleunigung ist immer gleich groß. Erstelle ein v (x-Achse), t (y-Achse) –Diagramm! Die Geschw. zu verschiedenen Zeiten ist dabei: v = a . t = v = 2,5 . t = ? [km/h] = 25 x 3,6 = 90 km/h t in s: 0 2 v in m/s 00 5 4 … 10 10 … 25 Bei einer gleichmäßigen Beschleunigung ändert sich die Geschw. in gleichen Zeitabständen um den gleichen Betrag. Das heißt: a = const. Bei einer Beschleunigung aus dem Stillstand gilt für den zurückgelegten Weg (s): S = ½ a . t2 = ½ v . t f) Bsp. C) Die Beschleunigung a beträgt 2,5 m/s2. In einer Tabelle soll der zurückgelegte Weg (s in m) für verschiedene Zeiten (t in s) berechnet und eingetragen werden. s = ½ a * t2 = 1,25 t2 t in s 0 2 4 … s in m 0 5 20 … 10 125 Bsp. C) Ein Fahrzeug beschleunigt aus dem Stillstand mit 4,9 m/s2 auf einer Strecke von 0,47 dm (s = Weg). Berechne v ... Geschwindigkeit! a = 4,9 m/s2, s = 0,047 m a = v/t s = 1/2 . a . t2 t2 = 2 . s / a = 0,019 s t = 0,14 s a = v/t v = a . t = 4,9 . 0,14 = 0,69 m/s = 2,5 km/h s = ½ v * t => s = ½ . v2 / a v2 = s . a . 2 t … ist nicht gegeben, muss bestimmt werden a = v/t t = v/a s = ½ v * v/a = v2/2a v2 = 2 a * s v = √ (2 a * s) v = √ (2 * 3,5m/s2 * 60 m) = 20,49 m/s = 73,78 km/h Bsp. E) Sicher über die Straße Patricks Pferd ist aus dem Stall ausgebrochen. Zum Glück ist nichts passiert. Nun muss Iris aber sein Pferd zurück über eine 5 m breite Straße führen. Damit sie und ihr Pferd sicher die Straße überqueren können, wartet sie auf einen Zeitpunkt, an dem die heranfahrenden Autos weit genug weg sind. Aber was genau heißt weit genug weg? Nehmt an, dass Iris mit dem Pferd 1m/s (Weg s ist 5m) gehen kann und das Auto a) 50 km/h, b) 70 km/h und c) 100 km/h fährt. Wie weit sollte das Auto dann jeweils mindestens entfernt sein, damit sie sicher an der anderen Straßenseite ankommen? a) 50km/h :3,6 = 13,8m/s x5 = 70 m b)70 km/h :3,6 = 19,4m/s x5 = 100m c)100 km/h :3,6 = 27,8m/s x5 = 140m Bsp. F) Einem Autoprospekt kann man entnehmen, dass das Fahrzeug in 12,9s vom Stillstand auf 100 km/h beschleunigt. Wie groß sind die Beschleunigung a und der Beschleunigungsweg s? t = 12,9 s; v = 100 km/h = 27,78 m/s a = v/t , s = ? a = v/t = 27,78 m/s / 12,9 s = 2,15 m/s2 s = ½ a t2 = ½ * 2,15 m/s2 * 166,41s2 = 178,9 m 4.4. Verzögerung bis zum Stillstand: … lässt sich wie die Beschleunigte Bewegung behandeln, wenn mit dem positiven Wert von a gerechnet wird. Bsp.: Eine Straßenbahn fährt mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h und benötigt einen Bremsweg von 30m. Berechne Verzögerung a und Bremszeit t. v = 40 km/h = 11,11 m/s s = 30m a = ? => v = s/t => t = s /v = 2,7 s a a = v / t = 11,11 / 2,7 = 4,1 m/s2 = s /v = 30m / 11,11 = 2,7 s a = v / t 11,11 m/s / 2,7s = 4,1 m/s2 = √ (2 a * s) => v2 = 2 a * s => a = v2/2s = - 2,06 m/s2 t = ? => a = v/t => t = v/a = 11,11 m/s / 2,06 m/s2 = 5,39 s 4.5. Der freie Fall Galileo Galilei hat durch Fallversuche gefunden, dass alle Körper fallen – im luftleeren Raum – gleich schnell! In nicht luftleeren Raum bremst der Luftwiderstand leichtere Köper stärker (Bsp.: Stein und Feder). Die Fallbewegung ist dabei eine beschleunigte Bewegung – ein Stein, der aus 10m Höhe fällt, erreicht eine viel größere Geschw. als ein Stein aus 1m Höhe. Der freie Fall … ist eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit der Fallbeschleunigung g = 9,81 m/s2 = Schwere- oder Erdbeschleunigung Vergleich - Bewegungsgleichungen Gleichmäßig, beschleunigte Bewegung Freier Fall a = const. g = 9,81 m/s2 = const. v=a.t v=g.t s = ½ v . t = ½ a . t2 h = ½ v . t = ½ g . t2 v = √ (2 a . s) v = √ (2 . g . h) v = √ (2 g . h) ist die v, die ein Körper nach „Durchfallen“ der Höhe (Fallstrecke) h besitzt. Bsp.: Welche v in km/h besitzt ein Körper nach dem „Durchfallen“ von 12 m? Wie groß ist die Fallzeit t? v = √ (2 g . h) = √ (2 . 9,81m/s2 . 12m) = 15,34 m/s = 55,24 km/h Fallzeit: v = g . t => t = v/g = 15,34m/s / 9,81 m/s2 = 1,56 s Bsp. B) Mit welcher v taucht ein Sportler nach seinem Sprung vom 10-m-Turm ins Wasser? Wie lange (t) ist er in der Luft? v = √ (2 g . h) v = √ (2 . 9,81 m/s2 . 10) = 14 m/s km? => 50 km/h v = g . t => t = v / g = 14m/s / 9,81 m/s2 = 1,4 s Beim Freier Fall zeigt sich, dass ab der 3. Sekunde spielt bereits der Luftwiderstand eine äußerst dominante Rolle. Auf Grund dieses Luftwiderstandes können in der Erdatmosphäre nur wenige Körper eine größere Fallgeschwindigkeit als 40m/s erreichen. Berechne v nach der 3. Sekunde und rechne die max. atmosphärische Fallgeschwindigkeit von 40 m/s in km/h um. 4.6. Verzögerung – Die Kunst des Bremsens In den Theoriestunden der Fahrschule wird für den höchsten zulässigen Bremsweg die folgende Faustformel angegeben: max. Bremsweg [m]* = (v [km/h] : 10)2 Berechne dazu den max. Bremsweg* für die üblichen Geschwindigkeitsbeschränkungen von 30, 50, 70, 100 und 130 km/h. Stelle die Werte grafisch dar! Welche Bedingungen erhöhen oder verkürzen den möglichen Bremsweg/Anhalteweg? Reaktionszeit, Fahrbahnverhältnisse (Nässe, Eis, Laub, Matsch), Witterung (Nebel, Sonne die blendet), Reifenprofil u. –verhältnisse (Spikes, Ketten); KFZ-Zustand (Mängel! an Bremsen od. Hydraulik, …), Geschwindigkeit, Beladung, körperliche und geistige Zustand des/der Fahrers/in Das Gesetz nimmt eine Reaktionszeit von bis zu 1 Sekunde an – Welche Wegstrecken werden dabei bei 30, 50, 70, 100 und 130 km/h zurückgelegt? Anhalteweg = Reaktionsweg + Bremsweg Bremszeit = Bremsweg/mittlere Geschwindigkeit Ein korrekter Autofahrer, der im Ortsgebiet 50 km/h fährt, hat einen max. Bremsweg von 25 m. Nähert man v mit 14 m/s, dann bremst der Autofahrer von 14m/s auf 0 – dabei hat er eine mittlere Geschwindigkeit von 7m/s. Wie lange dauert sein Bremsvorgang (t)? t = 25 m / 7 m/s = 3,57s 4.7. Der Zusammenhang zwischen Beschleunigung und Kraft = dynamisches Grundgesetz = 2. Newtonaxiom Kraft F [Newton N] = Masse m [kg] x Beschleunigung a [m/s2] Vervollständige die Tabelle: Verkehrsteilnehmer a m [kg] F [N] [m/s2] Fußgänger von 0 auf 3,6 km/h in 2 s 0,5 80 40 Fußgänger von 0 auf 5 km/h in 1 s 1,4 70 97,3 Radfahrer von 0 auf 14,4 km/h in 4 s 1 85 85 Motorradfahrer von 0 auf 50,4 km/h in 4 s 3,5 240 840 Autofahrer von 0 auf 90 km/h in 10s 2,5 760 1900 70 280 Bremskraft auf Autofahrer 4 bei Bremsung Bremskraft auf Autofahrer 98 bei Crash 70 6860 Ca. 7000 N wären 700 kg Masse hochgestemmt in Sekundenbruchteilen – beim Lenkrad anhalten ist nutzlos – also immer anschnallen! 4.8. Zusammengesetzte Bewegungen Skalare und Vektoren Skalare = Angaben von Zahlenwert und Einheit Vektoren = benötigen zusätzlich noch eine Richtungsangabe (also Zahlenwert, Einheit und Richtung) Fragt man an einer Kreuzung in Linz, wie man nach Wien kommt, so ist der Hinweis „Es sind noch 200km“ zu wenig. Auch die Richtung: „Nach Osten“ ist in diesem Fall eine wesentliche Angabe. Ein Vektor wird grafisch durch einen Pfeil repräsentiert. Die Länge des Pfeils entspricht dem Betrag (Wert) der Größe in einem geeigneten Maßstab. Die Lage des Pfeils bestimmt die Richtung des Vektors. Rechnen mit Vektoren a) Multiplikation mit einem Skalar … dabei wird die Länge des Vektors mit dem Skalar multipliziert, die Richtung bleibt erhalten „Der LKW fährt die halbe Strecke des PKWs“. Daher gilt: sPKW = 2 * sLKW Ist die Zahl, mit der multipliziert wird, negativ, so kommt es zur Richtungsumkehr des Vektors. Die Vektoren s2 = - s1 sind betragsgleich, aber entgegengerichtet s2 heißt dabei Gegenvektor zu s1. b) Addition längs einer Geraden Längs einer Geraden werden die Beträge von Vektoren addiert: a+b=c Ein Motorboot fährt flussabwärts: vBoot = 5 km/h vFluss = 3 km/h Berechne die Geschwindigkeit des Boots relativ zum Ufer. v = vBoot + vFluss = 5 km/h + 3km/h = 8 km/h c) Addition zweier beliebiger Vektoren Liegt zwischen den beiden Vektoren ein beliebiger Winkel, so werden sie geometrisch mithilfe des Vektorparallelogramms addiert. Die Summe der beiden Vektoren a und b nennt man Resultierende c = a + b Beträgt der Winkel α zwischen den beiden Vektoren a und b 90°, so kann man den pythagoräischen Lehrsatz anwenden: c = √ (a2 + b2) Ein Körper wird zunächst um 6m nach rechts (von A zu B = s1) und anschließend 2m rechtwinkelig nach oben (von B zu C = s2) verschoben. Berechne die Gesamtverschiebung s, als Resultierende, gemäß dem Satz des Pythagoras. s = √s12 + s22 = √62 + 22 = 6,3m d) Subtraktion zweier Vektoren Die Subtraktion c = a – b kann sehr einfach auf eine Addition zurückgeführt werden, indem man zu a den Gegenvektor von b addiert. c = a – b = a + (- b) Ein Motorboot fährt flussaufwärts: vBoot = 5 km/h vFluss = 3 km/h Berechne die Geschwindigkeit des Boots relativ zum Ufer. v = vBoot - vFluss = 5 km/h - 3km/h = 2 km/h e) Addition mehrerer Vektoren Hat man mehrere Vektoren zu addieren, so wird das Vektorparallelogramm mehrmals hintereinander angewendet. Die Reihenfolge spielt dabei für die Resultierende keine Rolle: d = (a + b) + c = a + (b + c) = (a + c) + b 4.9. Relativgeschwindigkeit 4.9.1. Begegnungen Unter der Begegnung zweier Körper versteht man, dass sie sich während ihrer Bewegung zu einem bestimmten Zeitpunkt am selben Ort befinden. Erfolgt die Bewegung mit den Geschwindigkeiten v1 und v2, ist es oft günstig, mit der sog. Relativgeschwindigkeit zu rechnen: vrel = v1 – v2 Bsp. A) Begegnung zweier Züge Zwischen zwei Orten A und B (mit der Entfernung 120 km) verkehrt eine Eisenbahnlinie. In A fährt um 9:10 Zug 1 ab, seine Planankunft in B ist um 10:40. Ebenfalls um 9:10 fährt in B Zug 2 ab, mit der Planankunft in A um 11:10. Wann und wo begegnen die Züge einander? v1 = 120 km / 1,5 h = 80 km/h v2 = - 120 km / 2 h = - 60 km/h Die beiden Züge haben die Relativgeschwindigkeit (Vorzeichen beachten!): vrel = v1 – v2 = 80 – (-60) = 140 km/h Begegnungs-Zeit: t = s / vrel = 120 km / 140 km/h = 0,857 h = 51,4 min 10:01 Den Ort C der Begegnung erreicht man z.B. aus der Bewegung des Zuges A nach B: sAC = v1 . t = 80 km/h . 0,857h = 68,6 km oder BC = v Auto v = 100 km/h ? Anhalteweg & Bremsweg (v / 10)2 = 102 = 100m … Bremsweg Reaktionsweg: 100 km/h / 3,6 = 27,78m/s Bremsweg + Reaktionsweg = Anhalteweg: 128 m 2 . t = - 60 km/h . 0,857h = - 51,4 km + 120 km = 68,6 km 4.9.2. Geschwindigkeitsfelder Bei Strömungen von Luft (Wind) oder Wasser (Strömung) kann in einem Bereich jedem Ort eine Geschwindigkeit in Betrag und Richtung zugeordnet werden. Man nennt einen solchen Bereich Geschwindigkeitsfeld. Ein Feld ist ein räumlicher Bereich, in dem jeden Ort eine physikalische Größe zugeordnet werden kann. Bsp. B) Ein Flugzeug fliegt mit der Eigengeschwindigkeit von v = 300 km/h von Wien in das s = 300 km entfernte Salzburg und zurück. Der Flug findet bei Westwind mit der Stärke 100 km/h statt. Das Flugzeug hat also einmal Gegenwind, beim Rückflug dafür gleich starken Rückenwind. Berechne die jeweiligen Gesamtgeschwindigkeiten des Flugzeuges! Gegenwind: v1ges = vF – vW = 200 km/h Rückenwind: v2ges = vF + vW = 400 km/h Bsp. C) Ein Flugzeug fliegt mit 300 km/h bei konstanten 50 km/h Seitenwind. Es ist also in einem Vektorfeld strömender Luft unterwegs. Das Flugzeug wird abgetrieben. Seine Gesamt= geschwindigkeit setzte sich aus der Eigengeschw. Und der Windgeschw. zusammen. Da die beiden Richtungen normal aufeinander stehen, kann der Satz von Pythagoras angewendet werden: v = √ (v12 + v22) = √ (3002 + 502) = 304 km/h 4.10. Wurfbewegung Bei Wurfbewegungen wird einem Körper eine bestimmte Anfangsgeschwindigkeit v0 erteilt, mit der er sich gleichförmig geradlinig fortbewegen würde. Durch die Schwerkraft wird dieser Bewegung in der Nähe der Erdoberfläche eine beschleunigte Bewegung (freier Fall) nach unten überlagert. http://www.youtube.com/watch?v=g3y0XyWfMIA The human cannonball – der Amerikaner David Smith flog als Lebende Kanonenkugel 1995 55 m weit. 4.10.1. der senkrechte (vertikale) Wurf Ein Körper wird nach oben geworfen. Dabei wirkt auf ihn die nach unten gerichtete Erdbeschleunigung. Die Zusammensetzung der beiden Bewegungen erfolgt längs einer senkrechten Geraden. v und Höhe h sind von der Zeit t abhängig: v = v0 – g. t h = v0 . t – ½ . g . t2 … resultierende Höhe Die Steigbewegung wird immer langsamer, bis v Null ist (= der Augenblick der Umkehr der Bewegung). Für die Steigzeit T gilt: v0 = g . T Steigzeit T = v0 / g Die in dieser Zeit erreichte Höhe H ist: H = v0 . T – ½ . g . T2 = v0 . v0 / g – ½ . g . v02 / g 2 = ½ v02 / g Bsp. A) Ein Stein wird mit Anfangs-v. von 20 m/s hochgeworfen. Berechne seine Steigzeit T und die erreichte Wurfhöhe H. T = v0 / g = 2 s H = ½ v02 / g = 20 m 4.10.2. der waagrechte (horizontale) Wurf Die Zusammensetzung der beiden Einzelbewegungen freier Fall und waagrechte gleichförmige Bewegung erfolgt hier im rechten Winkel. Die Anfangs-v0 hat nur eine waagrechte Komponente. Für die Position erhält man die Koordinaten: x = v0 . t bzw. y = h – ½ . g . t2 … dies ergibt eine Wurfparabel Bsp. B) Ein Körper wird mit der Anfangs-v = 10m/s horizontal weggeschossen (Wir rechnen mit g = 10 m/s2) Gleichung für die Wurfparabel in einem x,yKoordinatensystem: x = v0 . t bzw. y = (h) - ½ . g . t2 Vervollständige die Werte und stelle die Wurfbewegung anschließend grafisch dar! t [s] 0 1 2 3 4 x [m] 0 10 20 30 40 y [m] 0 -5 20 45 80 Die Flugzeit eines waagrecht geworfenen Körpers ist gleich der Fallzeit eines Körpers bei gleicher Ausgangshöhe: T = √ (2 . h / g) Daraus ergibt sich die Wurfweite w: w = v0 . T = v0 . √ (2 . h / g) Bsp. C) Ein Rettungsflugzeug fliegt mit (v) 50 m/s in (h) 200 m Höhe über der Meeresoberfläche und wirft für Schiffbrüchige eine Rettungsboje ab. Berechne die Wurfweite w. w = x (T) = v0 . T = v0 . √ (2 . h / g) = 320 m 4.10.3. der schiefe (schräge) Wurf 2 Einzelbewegungen überlagern sich im rechten Winkel: ein senkrechter Wurf und eine gleichförmige waagrechte Bewegung. Die Komponenten der Abwurfgeschwindigkeit v0 liefern die Anfangsgeschwindigkeiten vx und vy. Es ergibt sich als Bahnkurve wieder eine Parabel. Die Scheitelhöhe h hängt jetzt von der v0 und dem Abwurfwinkel α ab. Für die beiden Teilbewegungen gilt: x = vx . t bzw. y = vy – ½ . g . t2 Für die Flugzeit T gilt: vy = g . T/2 T = 2 . vy / g und für die Wurfweite w: w = vx . T = vx . 2 . v y / g die erreichte Höhe h ist: h = ½ . vy2 / g Bsp. D) David Smith wurde als lebende Kanonenkugel 55m weit geschossen. Welche Anfangs-v0 war dafür notwendig, wenn der Neigungswinkel der Kanone 45° betrug? Wie lange dauerte der Flug und wie hoch ging er? Bei 45° Neigungswinkel gilt vx = vy w = 2 . vx2 / g vx = √ w . g / 2 = 16,4 m/s T = 2 vx / g = 3,35s h = ½ vy2 / g = 13,75m Bsp. E) Nimm an, ein Werfer macht drei schiefe Wurfversuche: einmal bei 30°, einmal bei 45° und einmal bei 60°. Wie schneidet er ab – was wird wohl der weiteste Wurf werden? Bestimme die drei Wurfparabeln mit folgenden Werten und zeichne sie ein [1m … 1mm] v0 = 40 m/s; g = 10 m/s2 t [s] sx = v0 * t sy = ½ * g * t 2 1 40 5 2 80 3 120 4 160 5 6 7 Die Wurfweite ist abhängig von: - Der Anfangs-v = Abwurf-v = v0 - Abwurfwinkel α Die größte Wurfweite liegt bei α = 45°. Wurfweite xw = v02 / g * sin 2 * α Bsp. F) Berechne die Wurfweite für v0 = 40 m/s und die drei Abwurfwinkel (30°, 45° und 60°)! xw30° = 402 / 10 . sin 60 = 138,5m xw45° = (40m/s)2 / 10 m/s2 * sin 2 * 45 = 160 m * 1 = 160 m xw60° = 138,5m 5. Kraft - Dynamik Dynamik beschäftigt sich mit der Bewegung von Körpern im Zusammenhang mit den wirkenden Kräften. Statik beschäftigt sich mit dem Gleichgewichtszustand (meist Ruhezustand) eines Körpers unter Krafteinwirkung. 5.1. Kraft Aus Erfahrung kennen wir alle die Muskelkraft: Eine Kraft kann man an ihrer Wirkung erkennen. a) Eine Kraft kann einen Körper verformen. Die Verformung wird durch die wirkende Kraft und durch die elastischen Eigenschaften des Körpers bestimmt. Kräfte können Körper verformen. Wirken von außen keine Kräfte mehr, so gehen die Verformungen von elastischen Körpern zurück. Bei plastischen Körpern bleiben sie erhalten. Erkläre schriftlich folgende drei Alltagsphänomene mit obigen Vokabular: Phänomen1: Lass einen Tischtennisball und eine Kugel aus Plastilin aus einem halben Meter Höhe fallen – Was ist beim Aufprall zu beobachten? Phänomen2: Presse Deinen Daumen auf einen aufgepumpten Fahrradreifen. Wie verändert sich der Reifen? Lass den Reifen wieder los. Was ist nun festzustellen? Phänomen3: Drücke mit dem Daumen auf die Seite einer leeren Getränkedose. Wie verändert sich die Dose? Lass die Dose wieder los. Wie sieht sie nun aus? b) Eine Kraft kann den Bewegungszustand eines Körpers ändern (beschleunigen, verzögern). Wenn du deine Muskelkraft auf einen Ball wirken lässt, kannst du ihn zusammendrücken (= verformen), abschießen (= beschleunigen), fangen (= abbremsen) oder im Flug wegschlagen (= seine Bewegungsrichtung ändern). Finde zu den obigen (4) Beispielen je eine Ballsportart. Aus a) und b) folgt: Kräfte bewirken entweder Verformungen (statische Wirkung) oder Bewegungsänderungen (dynamische Wirkung) Youtube: Crashtest – durch welche Vorrichtungen im Auto werden die Insassen bei einem Unfall geschützt? Welche Funktion erfüllen Crashtest-Dummies? Definiere die Fahrgastzelle und die Knautschzone! http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=3rgCpGzoFeA http://www.youtube.com/watch?v=WWVVN9Uh0O0 Einheit der Kraft F: [F] = 1 N (Newton) Die Kraft ist eine abgeleitete Größe. Aus dem „dynamischen Grundgesetz“ folgt: F=m. a [Einheit 1 N = 1 kg . 1m/s2] Teile des Newtons: 1 Millinewton (1 mN) = 0,001 N 1 Kilonewton (1 kN) = 1000 N 1 Meganewton (1 MN) = 1 Mio. N 1 N ist die Kraft, die einem Körper von 1 kg Masse die Beschleunigung von 1m/s2 erteilt. 1 N ist die Kraft, mit der ein 100-g-Massestück an einer Kraftmesser-Aufhängung zieht oder auf eine Unterlage drückt. Probiere diese Kraft von 1 N zu spüren. Ein angehängtes Wägestück mit einer Masse von 1 kg wirkt auf einen Kraftmesser mit einer Kraft von 10 N. Die Kraft ist ein Vektor: Eine Kraft ist erst durch Betrag, Richtung und Angriffspunkt vollständig bestimmt (Vektor). Verschiedene (Alltags-)Kräfte: Magnetkraft, Motorkraft, Muskelkraft Schubkraft, bringt eine Rakete z.B. aus dem Schwerefeld der Erde, Auftriebskraft, lässt einen Gas gefüllten Luftballon steigen, Gewichtskraft, mit der alle Körper von der Erde angezogen werden, Reibungskraft, die jeder Bewegung Widerstand leistet, Windkraft, die Kraft des fließenden Wassers, … 5.2. Newton‘sche Grundgesetze / Axiome* Sir Isaac Newton (GB) beschrieb, aufbauend auf Galileis Arbeiten, folgende grundlegende Gesetze: * … werden aus der Erfahrung gewonnen. Lassen sich experimentell nicht beweisen. http://www.youtube.com/watch?v=neMa_1dbKuw&feature=results_main&playnext=1&list =PLA2BDE422A6BEADDA 5.2.1. Trägheitsgesetz „Jeder Körper bleibt in gleichförmiger geradliniger Bewegung bzw. in Ruhe, solange keine Kraft auf ihn einwirkt.“ Jeder Körper setzte einer Änderung des Bewegungszustandes (Beschleunigung oder Verzögerung) einen Widerstand (Trägheitswiderstand) entgegen. Was passiert beim plötzlichen Bremsen eines Autos mit dem Oberkörper des Fahrgastes? Die (träge) Masse ist ein (unveränderbares, ortsun= abhängiges) Maß für die Trägheit eines Körpers. m = 1 kg … normiert nach dem Kilogrammprototyp (Urkilogramm) Bei starken Fahrzeugverzögerungen dienen Rückhaltesysteme: dem Schutz der Fahrzeuginsassen: a) Airbag: muss binnen 20 – 50 msec öffnen und so bei Fahrzeuginsassen Kopf- und Brustkorbverletzungen verhindern; ursprünglich seit 1967 bei Mercedes-Benz im Einsatz: feste Treibstoffe in Tablettenform werden dazu blitzschnell erhitzt und erzeugen ein Gas, das den Airbag aufbläht. b) Sicherheitsgurt: halten die Fahrzeuginsassen und vermindern durch Dehnung die Verzögerungskräfte beim Aufprall eines Fahrzeuges. Serienmäßig gibt es seit 1930 den 2-Punkt- und seit 1959 (Saab u. Volvo) den 3-Punkt-Gurt in PKWs. Die (träge) Masse ist ein (unveränderbares, ortsun= abhängiges) Maß für die Trägheit eines Körpers. m = 1 kg … normiert nach dem Kilogrammprototyp (Urkilogramm) Dichte ρ [„rho“] Dichte = Masse / Volumen Einheit: g / cm3 ( = g / ml = kg / dm3 = 1000 kg / m3) Bsp. A)a) Wasser hat eine Dichte von 1 g / cm3. Ein Frachtgüterschiff hat bei einem Volumen von 1.400 m3 eine maximale Tragfähigkeit von 900 t. Welche Dichte darf damit voll beladen erreicht werden? rho = 900.000 kg / 1.400.000 dm3 = 0,64 kg/dm3 b) Ab welcher Ladungsmasse droht das Schiff zu sinken? 1,01 = Dichte = Masse / Vol. = x / 1.400.000 dm3 => x = 1,01 kg/dm3 * 1.400.000 dm3 = 1.414.000 kg = 1.414 t Unterschied zwischen Masse und Gewicht: Das Gewicht ist kein ortsunabhängiges Maß: Gewicht = die Kraft, mit der ein Körper der Masse m von der Erde in der Nähe ihrer Oberfläche angezogen wird. Gewicht(skraft) FG = m . g g ERDE = 9,81 m/s2 g MOND = 1,62 m/s2 Bsp.) Das Gewicht einer Masse von 70 kg beträgt auf der Erde 687 N. Wie groß ist das Gewicht auf dem Mond? FG = m . gMOND = 113 N Gravitation oder Schwerkraft = eine Eigenschaft, die Körper aufgrund ihrer Masse haben. Zwischen zwei Massen besteht eine Anziehungskraft. die durch das Newton’sche Gravitationsgesetz: beschrieben wird: FG = γ . m1 . m2 / r2 γ = 6,67 x 10 -11 Nm2/kg2 … Gravitationskonstante m1, m 2 … Massen der beiden Körper r… Abstand der Mittelpunkte 5.2. 2. dynamisches Grundgesetz = 2. Newtonsche Axiom F=m.a [N] „Die Kraft F bewirkt eine Beschleunigung a.“ Sie ist sowohl zur beschleunigten Masse m als auch zur Beschleunigung a direkt proportional. Das 1. Newtonsche Axiom (Trägheitsgesetz) ist ein Spezialfall des 2. Newtonschen Axioms (dynamische Grundgesetz): wenn a = 0 folgt auch F = 0 Da die a ein Vektor ist (nicht aber die Masse m), ist auch die Kraft F eine vektorielle Größe. Bsp) Auf ein Auto mit der Masse 1.050 kg wirkt eine Bremskraft von 3 kN. Berechne die Verzögerung a! F = m . a => a = F / m = 3000 N/1050 kg = a = F/m = 3000 N / 1050 kg = 2,86 m/s2 5.2.3. Wechselwirkungsgesetz = 3. Newtonsche Axiom „Wirkt ein Körper mit einer Kraft F1 (Aktion) auf einen zweiten Körper, so wirkt der zweite Körper mit einer gleich großen, aber entgegengesetzt gerichteten Kraft F2 (Gegenkraft, Reaktion) auf den ersten Körper. F2 = - F1 … die Kräfte sind betragsgleich, und entgegen gerichtet Kräfte treten demnach immer paarweise auf. Kraft und Gegenkraft greifen an verschiedenen Körpern an. 2 Kräfte sind im Gleichgewicht, wenn sie gleich große und entgegengesetzt gerichtet sind. Der Betrag der Resultierenden ist null. Z.B. beim „Seilziehen“ – wenn beide Teilnehmer eine Kraft aufbringen müssen. Solange ein Gleichgewicht herrscht sind diese beiden Kräfte gleich groß. 5.3. Druck Eine gestauchte oder gedehnte Feder steht unter Spannung. Ähnliches geschieht auch beim Stauchen oder Dehnen eines beliebigen Körpers. Äußerlich macht sich die Spannung als Verformung bemerkbar. Sie wird durch eine äußere Kraft verursacht, die über eine Fläche verteilt angreift. Die Druckspannung (der Druck p) ist umso größer, je größer die wirkende Kraft und je kleiner die Fläche ist. Druck p = Kraft F / Fläche A Einheit [p] = 1 N / m2 = 1 Pascal = 1 Pa Für kleine Maßzahlen verwendet man die Einheit: 1 bar = 105 Pa „Alles fauler Zauber“: http://www.youtube.com/watch?v=o6pyEwZee3Q Wie kommt es zum Titel? Was ist ein Skeptiker? Welche Kräfte werden bewertet? - Telepathie - Wünschelrutenkraft (Schneckenhaus, Wasserader) - Geister zu sehen / selektive Wahrnehmung => Schizophrenie - Wahrsager -> selektive Wahrnehmung Metaphysik: Film – Prestige 1. Welche Erzählebenen werden in dem Film widergegeben? Der Erzählinhalt im Präsens wird durch Rückblenden (im Perfekt) unterbrochen - Tagebuch 2. Wie wird die Wissenschaft W im Film dargestellt? – Welchen Nutzen hat sie? Tesla, W liefert neue Ideen/Tricks leichter 3. Was weißt Du über die Figur Nikola Tesla? 4. Fasse den Erzählrahmen als kurze Inhaltsangabe zusammen! 5. Wie funktioniert die „Illusion: der transportierte Mann“ wirklich? Nikola Tesla (1856 in Smiljan, Kroatische Militärgrenze, Kaisertum Österreich; † 1943 in New York, USA) war ein Erfinder, Physiker und Elektroingenieur. Rivale von Thomas Alva Edison („Glühbirne“). Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikola_Tesla Metaphysik = paranormale Aktivität Meta- = nach-: Bsp.: Magie, Wünschelrutengehen, Wahrnehmung elektromagnetische Felder (Strom), Engelswahrnehmung, Telepathie, X-men-Kräfte, … 5.4. Reibung Versuch: Reibung 1) Liste die Ergebnisse tabellarisch auf! 2) Stelle die Ergebnisse grafisch dar. Haftreibung (N): Gleitreibung (N): V) Holzstück auf Tischunterlage Holzstück auf Tischunterlage + 50g H. a. T. + 100g H. a. T. + 150g H. a. T. + 200g H. a. T. + 250g H. a. T. + 300g H. auf Schwammunterlage ohne Gewicht H. auf Schleifpapier ohne Gewicht 3) Finde eine Beziehung zwischen Haftreibung (vor der Bewegung), Gleitreibung (während der Bewegung) und Rollreibung (mit einer Rolle). Haftreibung > Gleitreibung > Rollreibung 4) Gibt es eine Beziehung bei ansteigender Masse? … Reibung >, Kraft >, Bei einem Weltraumspaziergang entkommt dem Astronauten ein Werkzeug und entfernt sich mit konstanter Geschwindigkeit in die Weiten des Alls. Das ist nach dem ersten Gesetz von Newton durchaus wahrscheinlich. Auf der Erde jedoch kommt ein bewegter Körper ohne weitere Antriebskraft allmählich zum Stillstand. Die Ursache sind andere Körper, die mit dem bewegten Körper in Kontakt stehen… 5.4. REIBUNG Reibungskraft FR … ist eine bewegungshemmende Kraft. … im Alltag unvermeidbar. Häufig muss ihnen entgegenwirkt werden, damit eine Bewegung nicht zum Stillstand kommt. Neben einem -: erhöhten Kraftaufwand ist eine Wärmentwicklung und ein Verschleiß beweglicher Teile zu beobachten. Reibungskräfte sind Auf der anderen Seite ist gerade eine : - Bewegung ohne Reibung nicht möglich. Das merkt man deutlich, wenn beim Stehen oder Gehen auf Glatteis die Reibung plötzlich sehr gering ist. Bei Kupplungen wird Reibung zur Kraftübertragung verwendet, auch das Bremsen nützt Reibungskräfte. Nägel und Befestigungsschrauben halten durch Reibung. Drei Arten der Reibung: 5.4.1 Haftreibung … äußert sich im Widerstand gegen das In-BewegungSetzen: Beim Verschieben eines schweren Körpers, z.B. eines Sofas, benötigt man zunächst eine größere Kraft FH, um es überhaupt in Bewegung zu setzten. 5.4.2 Gleitreibung … ist der Widerstand gegen die weitere Bewegung eines bereits gleitenden Körpers und ist geringer als die Haftreibung Haftreibung > Gleitreibung 5.4.3. Rollreibung … die Reibung bei Rädern oder Walzen, diese ist wesentlich kleiner als die Gleitreibung. Daher wird in der Technik häufig Rollreibung eingesetzt, z.B. bei Kugel- und Wälzlagern Haftreibung, Gleitreibung und Rollreibung treten also auf, je nachdem ob die Körper aneinander haften, gleiten oder rollen. Die Reibungszahl μ [mü:] beschreibt die Beschaffenheit der Oberflächen zweier Körper: μ = F R / FN => FR = μ . FN FR … Reibungskraft FN … Normalkraft [Gewicht x g] Stoffpaar Haftreibung Gleitreibung μ μ Autoreifen auf 0,8 (trocken) 0,75 (trocken) Asphalt 0,5 (nass) 0,45 (nass) Autoreifen auf 0,1 0,05 Eis Stoffpaar Rollreibung Autoreifen auf Asphalt 0,025 Eisenbahn 0,003 Bsp A) Zwischen einem Traktor und einem Anhänger mit 4,2 t Gesamtmasse zeigt ein Kraftmesser 906 N. Berechne die Reibungszahl! μ = FR / FN = 906 N / (4.200 kg . 9,81m/s2) = 0,022 Bsp B) Beim sehr langsamen Anfahren, zeigt der Kraftmesser einen Spitzenwert von 1246 N. Berechne die Haftreibung μH. = 0,03 Bsp. C) Ein Güterzug von 700 t Masse soll mit der Beschleunigung a = 0,08 m/s2 anfahren. Welche Zugkraft muss die Lokomotive aufbringen a) ohne Reibung b) bei μ = 0,025 a) F = m . a = 700.000 kg . 0,08 m/s2 = 56.000 N = 56 kN b) FR = μ . FN = 0,025 . 700.000 kg . 9,81 m/s2 = 171.675 N = 172 kN Fgesamt = F + FR = 56 kN + 172 kN = 228 kN Reibung entsteht durch Unebenheiten der beiden Oberflächen in atomaren Größenordnungen. Je mehr Punkte einander berühren, desto größer ist die Reibung. Äußere Reibung: Eine Kraft die zwischen zwei Körpern auftritt, wenn sie sich bewegen. Innere Reibung: Eine Kraft, die im inneren eines Körpers auftritt und auf Kräften zwischen den Teilchen beruht. Bei Flüssigkeiten heißt sie Viskosität (= Zähflüssigkeit) oder Zähigkeit. Die Viskosität ist bei leicht fließenden Flüssigkeiten (Wasser, Benzin, Alkohol) klein, bei zäh fließenden (Honig, Schmieröl, Teer) groß. Sie nimmt mit steigender Temperatur ab. Wenn Gleitreibung nicht zu vermeiden ist, z.B. bei der Bewegung des Kolbens vorbei an der Zylinderwand eines Motors, so versucht man diese durch den Einsatz von Schmiermittel (bessere Viskosität der Öle) zu ersetzten. Außerdem dient das Schmiermittel der Wärmeabfuhr und der Verringerung von Verschleißvorgängen. Bsp D) Die Länge einer Bremsspur beträgt 44m. Welche v ergibt sich, wenn die Reibungszahl 0,35 beträgt? Verwende: s = v2 / (2 . μ . g) v=? v2 = s . 2 . μ . g v = 17,38 m/s => 63 km/h 5.5. Strömungswiderstand Neben der Reibungskraft zwischen zwei Oberflächen fester Körper, treten auch Widerstände gegen die Bewegungsrichtung auf, wenn sich ein Festkörper in einer Flüssigkeit oder einem Gas bewegt. Der Strömungswiderstand FW in Luft (Luftwiderstand) liefert vor allem bei Fahrzeugen einen wesentlichen Beitrag zum Energieverbrauch. Im Windkanal wird der Widerstandsbeiwert ermittelt und z.B. die Haltung des Schifahrers oder das Oberflächenmaterial, bei Autos die Form der Karosserie, optimiert. Dabei ist das Verhindern von Turbulenzen ein wesentlicher Faktor. Windkanal – Sportler/Skifahrer: http://www.youtube.com/watch?v=62DbAHx-7Gs Windkanal – Skispringer: http://www.youtube.com/watch?v=uneG-tR4mm8 TU München / Audi-Windkanal - Aerodynamik: http://www.youtube.com/watch?v=y9a5c-uqjAs Ein in Luft frei fallender Körper wird durch sein Gewicht beschleunigt. Ihm wirkt der Luftwiderstand entgegen. Sind beide Kräfte im Gleichgewicht, so hat der Körper seine höchst mögliche Geschwindigkeit erreicht. 6. Arbeit, Energie und Leistung Die Wirkung einer Kraft wird erst durch die Bewegungsoder Formveränderung eines Körpers sichtbar. Beim Heben eines Körpers, beim Spannen einer Feder, beim Ziehen eines Wagens gegen einen Widerstand (Reibung) wird im physischen Sinne Arbeit verrichtet. Man versteht unter Arbeit dabei einen Kraftaufwand längs eines Weges. 6.1. Arbeit = Kraft x Weg W=F . s [W] = Joule = J = Nm alt: Kalorie = cal 1 cal = 4,1868 J chem. Energie: 1g Kohlenhydrate = 17 kJ 55% 1g Fett = 39 kJ 30% 1g Eiweiß/Protein = 17 kJ 15% Wie viel J sind 86 kcal? 360.064,8 J Spezialfall (in der Physik): Gibt es keinen Weg, so wird auch keine Arbeit verrichtet, obwohl eine Kraft wirksam sein kann (Gewichtsheber) Dieses Beispiel verdeutlicht auch den Unterschied zwischen den alltäglichen und den physikalischen Begriff der Arbeit. Nicht mit jeder ermüdenden Tätigkeit ist physikalische Arbeit verbunden! 6.2.Energie … ist die Fähigkeit eines Systems Arbeit zu verrichten (= gespeicherte Arbeit, = Arbeitsfähigkeit) [E] = Joule = J = Nm Der Begriff der Energie durchzieht alle Bereiche der Naturwissenschaften. Neben der mechanischen Energieform gibt es andere mögliche Energieformen: elektrische Energie, chemische Energie, Kernenergie,… Energieerhaltungsgesetz: Energie ist im (abgeschlossenen System) Universum konstant. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. Sie kann jedoch in andere Energieformen umwandelt werden. Energieträger: Wasser, Sonne, Wind, Erdöl, -gas, Kohle, Kernkraft, Erdwärme, Biomasse 7.3. Leistung und Wirkungsgrad In der Technik ist es oft entscheidend, in welcher Zeit eine bestimmte Arbeit verrichtet wird. Es ist einleuchtend, dass derjenige mehr leistet, der dieselbe Arbeit in kürzerer Zeit verrichtet. Leistung = Arbeit / Zeit [P] = Watt = W = J/s Alte Einheit = 1 PS = 725 Watt P=W/t Aus der Umformung W = P . t ergibt sich eine weitere häufig verwendete Einheit für Arbeit / Energie: 1 Ws = 1 J bzw. 1 kWh = 3.600.000 J = 3.600 kJ = 3,6 MJ Bsp.) Beim Niagarafall stürzen pro Sekunde etwa 20.000 m3 Wasser 50 m in die Tiefe. Welche Leistung P in Watt wird dabei frei? P = W / t = (m . g . h) / t = 10 GW Ein weiterer wichtiger Zusammenhang ist: P = F . v Der momentane Wert der Leistung P ist gegeben durch die Kraft F, mit der ein Körper mit der Geschwindigkeit v verschoben wird. Bsp.) Eine Lokomotive erbringt bei der Geschwindigkeit 60 km/h (=> m/s?) eine Zugkraft von 120kN. Welcher Leistung in Watt entspricht das? P = F . v = 120 kN . 16,7 m/s = 2 MW Wirkungsgrad Der Wirkungsgrad η [eta] eines Systems ist das Verhältnis von abgegebener, nutzbarer Arbeit Wab zu aufgewendeter, zugeführter Energie bzw. Arbeit Wzu. Es treten bei einer solchen Energieumwandlung immer „Verluste“ auf. Wirkungsgrad: η = Wab / Wzu = Pab / Pzu Bsp.) Ein PKW mit einer zugeführten Leistung von 100 kW hat einen Wirkungsgrad von 34%. Wie hoch ist damit seine Nutzleistung in kW und PS? Wab = η . Wzu = 0,34 . 100 kW = 34 kW = 47 PS Naturwissenschaften im Jahr 2012 1) Lies den Text in Ruhe durch & verschriftliche! 2) Welche Teilgebiete der Naturwissenschaften kommen im Artikel vor? 3) Welche Ereignisse sind im Jahr 2012 von Bedeutung? 4) Finde eine bessere Überschrift für den Artikel! 2012 – Wir werden alle sterben! 2012 – der Aufstieg der vier apokalyptischen reiter! 8. Energie & Ernährung Stationen: Kopie: „Jeder Mensch braucht und verbraucht Energie“ S.13 PHY Kopie: „Energie durch Nahrungsmittel“ S. 34 ERNÄ Kopie „Energie & Bewegung“ S. 91 ERNÄ Kopie „Ernährungslehre – Basics“ S. 88 ERNÄ Kopie: „Nahrungsmittelpyramide 1 + 2“ S. 89 + 90 ERNÄ Kopie: „Mein Körpergewicht – BMI“ S. 26 1.1. DAS AUGE - der optische Sinn Ein natürliches Linsensystem Der Begriff Auge bezeichnet das Sinnesorgan, welches der Lichtwahrnehmung dient. – Die Qualitäten hell/dunkel sowie Farben werden wahrgenommen. Das Auge – ein sehr empfindliches Organ Welche Schutzeinrichtungen (BUCH S. 21, oben rechts), die das Auge vor negativen Einflüssen bewahren sollen, sind erkennbar? Antwort: Augenbraue, Wimpern, Augenlid, Hornhaut Welche Bestandteile bauen das Auge auf? – Nutze dazu die Abb. „das menschliche Auge“ auf der Seite 22 im BUCH. 1 … Iris = Regenbogenhaut 2 … Pupille 3 … weiße Bindehaut 4 … Linse 5 … Netzhaut = Retina 6 … Glaskörper 7 … Sehnerv Welche Aufgaben erfüllen die Bestandteile des Auges? Gib - mit einer Freihandskizze – den anatomischen Aufbau des Auges wieder. Beschrifte Deine Skizze! Antwort: Das räumliche Sehen – entdecke das „dominante“ Auge Zwei Dinge ermöglichen das räumliche Sehen: zwei Augen das Sehzentrum im Gehirn verarbeitet die Bilder und modelliert sie räumlich das Gehirn nutzt die beiden Augen nicht gleichmäßig, sondern ein Auge wird dominanter zur Informationsgewinnung herangezogen. Mit einem einfachen Versuch lässt sich überprüfen, ob Du eher das linke oder rechte Auge dominant nützt: Forme mit Zeigefinger und Daumen einen Kreis. Suche Dir damit – mit beiden, offenen Augen einen fixen Punkt im Raum (z.B. den Beamer). Schließe nun abwechselnd das linke und das rechte Auge. Was passiert? Räumliche, optische Täuschungen: Umspringbilder Astigmatismus = Hornhautverkrümmung … Man sieht etwas verschwommen Korrektur: Kontaktlinse ESCHERS Wasserfall Augenfehler a) Kurzsichtigkeit: Beschreibung: der Abstand zwischen Linse und Netzhaut ist zu groß, ein scharfes Bild entsteht schon vor der Netzhaut, man sieht in die Ferne schlecht (unscharf) Korrektur: Zerstreuungslinse (Brille, Kontaktlinse) b)Weitsichtigkeit: Beschreibung: der Abstand zwischen Linse und Netzhaut ist zu klein, ein scharfes Bild entsteht erst hinter der Netzhaut, man sieht in der Nähe nur unscharf Korrektur: Sammellinse (Brille, Kontaktlinse) c) Altersweitsichtigkeit: Beschreibung: Die Linse verliert ihre Elastizität, scharfes Sehen in der Nähe wird dadurch immer schwerer, man sieht in der Nähe schlecht Korrektur: Sammellinse (Lesebrille) Weitere Augenerkrankungen: d)Grauer Star Beschreibung: Eine Eintrübung der Linse sorgt für unscharfes Sehen Korrektur: medikamentös, operativ (Laser) e) Grüner Star Beschreibung: Der Augeninnendruck nimmt zu, dadurch droht der Sehnerv abzusterben -> Erblindung! Korrektur: medikamentös, operativ f) Rot-Grün-Farbschwäche Beschreibung: 8% der männlichen Bevölkerung und 0,8% der weiblichen Bevölkerung können die Farben Rot von Grün nicht oder nur schwer unterscheiden Korrektur: keine Diagnose: mittels Farbtafeln (Ishihara-Farbtafel) g) Blindheit - Sehbehinderung Beschreibung: Verlust der Sehfähigkeit – angeboren oder induziert (ausgelöst), z.B. durch Infektionskrankheiten, ätzende Chemikalien, Verletzungen, etc. Versetze Dich in eine Person hinein, die die Sehkraft eingebüßt hat. Welche Aufgaben kommen sehbeeinträchtigte Person zu: beim Schulweg: während des Unterrichts: beim Schulbuffet: im Freundeskreis: etc. auf eine