Sascha Lino Lemke, geboren am 10. November 1976, erhielt seinen ersten Kompositionsunterricht im Alter von 11 Jahren bei Professor Kurt Fiebig. Nach der "Studienvorbereitenden Ausbildung" an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg (Blockflöte/Klavier), studierte er von 1994 bis 1997 Theorie und Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg als „Jungstudent“ bei Reinhard Bahr und danach bei Professor Peter Michael Hamel. Am Fortbildungszentrum für Neue Musik Lüneburg/EULEC unter der Leitung von Professor Helmut W. Erdmann beschäftigte er sich mit elektronischen und live-elektronischen Konzepten sowie Konzeptimprovisation. 2002/2003 studierte Sascha Lino Lemke am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris Komposition bei Frédéric Durieux, Elektronische Musik bei Luis Naon, Yann Geslun und Tom Mays sowie Instrumentation bei Marc-André Dalbavie. Von 1999 bis 2002 unterrichtete er als Tutor für Satzlehre, Gehörbildung und Computermusik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. In den Jahren 2000 und 2001 war er Dozent des Komponistenforums des Bayreuther Jugendfestspieltreffens; 2007 betreute er zusammen mit Manfred Stahnke die Kompositionsstipendiaten der Hamburger Klangwerktage. Seit 2007 arbeitet er an der Hochschule für Musik und Theater als Change Manager für e-Learning und Lehrbeauftragter für Analyse und Computermusik. Seit 2008 unterrichtet er Musiktheorie, Gehörbildung, Analyse und Multimedia an den Hochschulen in Hamburg und Lübeck. Seit Oktober 2011 ist er künstlerischer Leiter des elektronischen Studios der Musikhochschule Lübeck. Zu seinen Arbeiten zählen Stücke für verschiedene kammermusikalische Besetzungen, Orchester- und Ensemblekompositionen sowie Musiktheater und Bühnenmusiken. Neben rein instrumentalen Werken stellt die Beschäftigung mit elektronischen Medien einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit dar. Er schrieb u. a. Auftragswerke für die 38. Timmendorfer Kulturpromenade, das Festival für Neue Musik Lüneburg, die Münchener Biennale für neues Musiktheater, musica viva München, die EXPO 2000 in Hannover, das Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik, Gaudeamus Amsterdam, das IRCAM Paris, das Shanghai Music Ensemble, das ensemble neue musik zürich und das European Bridges Ensemble. Sascha Lino Lemke erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Während seines Hauptstudiums war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Bei den Darmstädter Ferienkursen 2002 wurde er mit dem Kranichsteiner Stipendienpreis ausgezeichnet, 2003 erhielt er das Bachpreis-Stipendium der Stadt Hamburg sowie das Dresdner MusikStipendium. Sein Orchesterwerk ...comme une berceuse... wurde für die Saarbrücker Komponistenwerkstatt ausgewählt und vom Orchester des Saarländischen Rundfunks uraufgeführt. Das IRCAM (Institut de recherche et coordination acoustique/musique) lud ihn zu dem einjährigen Computermusik- und Kompositionskursus 2004/05 nach Paris ein. Bei der Gaudeamus Music Week 2007 erhielt er zusammen mit Marcia Lemke-Kern, mit der er als duo con:fusion Kompositionen mit theatralischen und live-elektronischen Anteilen zur Aufführung bringt, den 1. Preis der European Live-Electronic Competition der ECPNM für die multimediale Gemeinschaftskomposition #Un4Scene#. Für Sommer 2009 bekam er ein Stipendium der Bundeskulturstiftung bzw. der Academia tedesca/Villa Massimo für die Casa Baldi in Italien. 2010 wurde Sascha Lino Lemke mit dem Paul Hindemith Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals ausgezeichnet.