Medizingeschichte Umgang mit Gesundheit und Krankheit Was versteht man unter Medizin ? Medizin (von lat. ars medicina, „Heilkunst“) Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen von Menschen und Tieren. Ziel ist die Erhaltung oder Wiederherstellung der bestmöglichen Gesundheit. Dazu erforscht die moderne Medizin die Beschaffenheit und Funktion des Körpers in gesundem und krankem Zustand Epochen • • • • • • Medizin der Ur– und Frühgeschichte Medizin des Alten Orients Medizin des Altertums Medizin des Mittelalters Medizin der Neuzeit bis Mitte des 19.Jahrhunderts Medizin des 20. und 21.Jahrhunderts • Medizingeschichte des Ostens Medizin der Ur– und Frühgeschichte z.B: Ötzi (3400v.Chr.) – die Gletschermumie aus dem Ötztal Ötzi war an den exakt an den Punkten tätowiert, an denen ein Akupunkteur auch heute ein Rückenleiden und Verdauungsbeschwerden behandeln würde. Medizin des Alten Orients 1.Texte im Gesetzeskodex von Hammurabi (König von Babylon 1792 bis 1750 v. Chr.) Krankheitsverursachung durch böse Dämonen und strafende Götter Therapie: der Wiederherstellung der kultischen Reinheit In der Bibel finden sich die ersten Quarantänevorschriften für Leprakranke (3. Mose 13) Medizin des Altertums Rationale Medizin im alten Griechenland: Hippokrates von Kós(460 –370 v.Chr.) Ursachen von Krankheiten: Ungleichgewicht der Körpersäfte (Viersäftelehre) oder Miasmen (Verunreinigungen) Heilung durch Lebensumstellung, Diät, Arzneimittel, operative Eingriffe u.a. Einlauf, Aderlass, Luftkur, Kräuterdampf Medizin des Mittelalters arabische Medizin Avicenna (980 – 1037): Abu Ali al-Husayn ibn Abu Abdullah ibn Sina ابن سينا Persischer Arzt, Physiker, Philosoph ... Leibarzt verschiedener arabischer Herrscher , medizinische Praxis nahe Teheran Im Arabischen Raum gab es um 1000 Krankenhäuser, Fachärzte u.ä. Medizin des Mittelalters Klostermedizin Benedikt von Nursia (480-547) In seiner „Regula Benedicti“ legt er fest, dass die Krankenpflege die wichtigste Aufgabe der Mönche sei (Gebot der Barnherzigkeit). Medizin des Mittelalters Klostermedizin Hildegard von Bingen (1098-1179): In „Causae et Curae“ beschreibt sie die Heilwirkung einzelner Pflanzen z.B. von Salbei, Wermut, Fenchel, Schlafmohn, Liebstöckel, Kerbel, Rettich, Minze . Mitteralterliche Pestepidemien kostete im 14.Jahrhundert 20 – 25Mio Europäern das Leben (2/3 der damaligen Bevölkerung Darstellung der Beulenpest in der Toggenburgbibel (1411) Bekämpfungsversuche: Isolation von Kranken, Hospitalbauten vor die Stadt, Absperrung von der Pest befallenen Dörfer, Verbrennen von Kleidung Medizin der Neuzeit bis Mitte des 19.Jahrhunderts Im 17.Jahrhundert lösen Pockenepidemien in Europa die Pestepidemien der Mittelalters ab. Gegen Pocken wurde der erste kommerzielle Impfstoff entwickelt (Jenner, 1798, Vakzination) Medizin der Neuzeit bis Mitte des 19.Jahrhunderts Ignaz Semmelweis (1818 bis 1865) führte die Desinfizierung ein, dadurch gelang es ihm, das Kindbettfieber zu bekämpfen. Er führte ein, dass sich die Ärzte vor jeder Untersuchung mit gechlortem Kalk die Hände waschen mussten. Dadurch sank die Sterblichkeitsrate der Mütter nach der Geburt innerhalb von zwei Jahren von 12,24% auf 1,27%. Medizin der Neuzeit bis Mitte des 19.Jahrhunderts Antoni van Leeuwenhoek entdeckt im 17.Jahrhundert das Mikroskop – Voraussetzung für die Entdeckung der verschiedensten Krankheitserreger z.B. Robert Koch (1843 bis 1910) entdeckte die Erreger von Milzbrand und Tuberkulose z.B. Louis Pasteur (1822 bis 1895) entwickelte Impfstoffe u.a. gegen Tollwut Medizin des 20.Jahrhunderts Alexander Fleming (1881- 1955, Bakteriologe)entdeckte Penicillin. Außerdem entdeckte er das Lysozym, ein Enzym, das starke antibakterielle Eigenschaft aufweist. Antibiotikum ἀντί- = „anstelle, gegen“ / βίος = „Leben“ Antibiotikum ἀντί- = „anstelle, gegen“ / βίος = „Leben“ Im ursprünglichen Sinn sind Antibiotika natürlich gebildete, niedermolekulare Stoffwechselprodukte von Pilzen oder Bakterien, die schon in geringer Menge das Wachstum von Bakterien hemmen oder diese abtöten. Bakterien Bakterien Du bist nie allein: viele unsichtbare Lebewesen sind in Dir und wuseln auf Dir herum auf Deiner Haut leben ca.6 Milliarden Bakterien (100 000 pro Quadratzentimeter), in Deinem Darm 100 Billionen Bakterien Größenordnungen • 1 Billion= • Bakterien sind ca.0,5mm-5mm groß • 1mm = • 1 Billion Sekunden • Der Mensch beseht aus 10Billionen Körperzellen • Masse eines Bakterium ca. 0,01pg • 1pg= Größenordnungen • 1 Billion= 1 000 000 000 000 • 1 Billion Sekunden= 32 000 Jahre • Der Mensch beseht aus 10Billionen Körperzellen • Bakterien sind ca.0,5mm-5mm groß • 1mm =0,001mm • = 0,000 001m • Masse eines Bakterium ca. 0,01pg • 1pg= 0,000 001mg • =0,000 000 001mg Bakterien auf einer Nadelspitze Bakterien Bakterien • vermehren sich schnell (exponentielles Wachstum). Bakterien • vermehren sich schnell (exponentielles Wachstum). • Dies trifft auch für parasitisch lebende Bakterien zu. Bakterien • vermehren sich schnell (exponentielles Wachstum). • Dies trifft auch für parasitisch lebende Bakterien zu. • Bakterien leben an fast allen Standorten. Bakterien • vermehren sich schnell (exponentielles Wachstum). • Dies trifft auch für parasitisch lebende Bakterien zu. • Bakterien leben an fast allen Standorten. • Weshalb gibt es überhaupt andere Lebewesen ?? Bakterien • vermehren sich schnell (exponentielles Wachstum). • Dies trifft auch für parasitisch lebende Bakterien zu. • Bakterien leben an fast allen Standorten. • Weshalb gibt es überhaupt andere Lebewesen ?? • Wie schützen sich diese vor parasitischen Bakterien ? Scharlach Scharlach wird durch b-hämolysierende Streptococcen der Gruppe A ausgelöst. Es gibt mehrere Typen diese Bakteriums, von denen jeder einzelne eine Erkrankung auslösen kann. Deshalb können Menschen im Lauf des Lebens mehrfach an Scharlach erkranken. Andere Bakterien, die machen krank - z.B. Krankheiten, die von Bakterien ausgelöst werden: • • • • • • • Pest Lepra Diphtherie Tuberkulose Blutvergiftung viele Durchfallerkrankungen Borelliose • Pest • • • • • • • • • • • • • • • Lepra Diphtherie Tuberkulose Blutvergiftung Nasennebenhöhlenentzündung Borreliose Lebensmittelvergiftung Magenschleimhautentzündung (Helicobacter pyori) Legionärskrankheit (Legionellen) Cholera Salmonelleninfektion Diphtherie Furunkel Fleckfieber Karies (mehrere Bakterienarten) Bakterienname: Streprococcus pyogenes Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Rachenentzündung (Rachen tiefrot, Gaumenmandeln geschwollen, Schluckschmerzen, Zunge zunächst weiß belegt, später glänzend rot ) Infektionsweg: Tröpfcheninfektion Komplikationen: Medizin des 20.Jahrhunderts Viele Infektionskrankheiten können mit Impfstoffen, Antibiotika und verbesserten Hygiene eindämmen. Probleme mit resistenten Erregern tauchen auf Krebserkrankungen nehmen zu Gentechnische Methoden werden immer wichtiger Transplantationen werden möglich (Chirurgie) Fortschritte in der Immunbiologie (z.B. Bluttransfusionen möglich) Fortschritte in der Radiologie, Neurologie und Psychiatrie und bei der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Medizin des 20. und 21. Jahrhunderts Was ist gesund – was ist krank ? Gesundheit ist die Summe der seelischen, körperlichen und sozialen Faktoren, die individuell für den Einzelnen diesen Zustand ausmachen (Definition der WHO). Krankheit: Beeinträchtigung körperlicher oder geistigseelischer Fähigkeiten, die die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden einer Person beeinträchtigt Gesundheit = Balance zwischen verschiedenen negativen Einflüssen unserer Umwelt ? Ein Drittel der Weltbevölkerung leidet unter parasitären Wurminfektionen. Die Würmer überleben, indem sie bestimmte Abwehmechanismen des Körper gegen Fremdkörper – also gegen Würmer – blockieren. Diese – längerandauernde Abwehr (u.a. Ausschüttung von Histaminen, die z.B. auch in Brennnesseln enthalten sind) - sind Teil allergischer Reaktion Wurminfizierte leiden nicht an Allergien. Der arabische Gelehrte Ibn al-Haitam (965-1039) kam als erster in seiner Abhandlung "Schatz der Optik" auf den Gedanken, das Auge mit Hilfe einer geschliffenen optischen Linse zu unterstützen.