Auch nach 15 Jahren bleibt Glivec das einzige Imatinib mit einer

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Novartis Pharma GmbH
Roonstraße 25
D-90429 Nürnberg
http://www.novartis.de
MEDIA RELEASE • COMMUNIQUE AUX MEDIAS • MEDIENMITTEILUNG
Auch nach 15 Jahren bleibt Glivec® das einzige Imatinib mit einer
Zulassung bei GIST
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Glivec (Imatinib) hat die Behandlung gastrointestinaler Stromatumoren (GIST)
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maßgeblich verbessert, z. B. indem die mediane Überlebensdauer mit Glivec um das
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2,5-Fache erhöht wurde.
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Derzeit wird in Studien untersucht, inwieweit eine mehr als dreijährige bzw. fünfjährige
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adjuvante Behandlung mit Glivec bei Patienten mit primär operablen GIST und hohem
Rezidivrisiko Überlebensvorteile bringen kann.
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Glivec ist zur Behandlung von GIST bis 2021 patentgeschützt.
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Nürnberg, den 17. Oktober 2016 – Seit bald 15 Jahren ist Glivec in Deutschland als
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einziges Imatinib-Präparat zur Behandlung von gastrointestinalen Stromatumoren (GIST)
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zugelassen. Glivec hat den Verlauf der Erkrankung GIST maßgeblich verbessert: Im Jahr
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2000 betrug die mediane Überlebensdauer nach Diagnose 19 Monate und erhöhte sich
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durch die Einführung von Glivec um das 2,5-Fache auf 4,5 Jahre. Während Glivec als
Originalprodukt in der Indikation GIST noch bis 2021 patentgeschützt bleibt, investiert der
Hersteller Novartis auch 15 Jahre nach Markteinführung weiterhin in Studien, z. B. zum
adjuvanten Einsatz bei GIST. Ein zentraler Punkt solcher aktueller Untersuchungen ist die
Frage, über welchen Zeitraum GIST-Patienten mit primär operablen GIST und hohem
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Rezidivrisiko standardmäßig adjuvant Glivec erhalten sollten. An dieser Studie ist von
deutscher Seite Privatdozent Dr. Peter Reichardt, Chefarzt an der Klinik für Interdisziplinäre
Onkologie und Leiter des Onkologischen Zentrums Berlin-Buch, involviert. Zu seinen
Erwartungen und Erfahrungen gab er im Rahmen eines Interviews Auskunft.
Interview mit Privatdozent Dr. Peter Reichardt, Chefarzt an der Klinik für Interdisziplinäre
Onkologie und Leiter des Onkologischen Zentrums Berlin-Buch
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Herr Dr. Reichardt, bald ist Glivec 15 Jahre in der Indikation GIST zugelassen. Welche
Bedeutung hatte Imatinib in der GIST-Therapie zum Zeitpunkt der Einführung und
welche hat es heute?
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Dr. Reichardt: „Um die Relevanz von Imatinib bzw. Glivec erfassen zu können, muss man
wissen, dass GIST bei Patienten in einer fortgeschrittenen Erkrankungsphase vor der
Verfügbarkeit von Imatinib quasi nicht behandelbar waren. GIST waren von allen Sarkomen
jene, die man am allerschlechtesten, nämlich praktisch gar nicht, chemotherapeutisch
behandeln konnte. Durch die Einführung von Imatinib in die Behandlung fortgeschrittener
GIST wurden schon sehr früh Ansprechraten von 60–80 % berichtet. Nahezu alle Patienten
hatten einen klinischen Benefit. Dadurch, dass wir als erstes Zentrum in Deutschland die
ersten deutschen GIST-Patienten mit Imatinib behandelten, gibt es aus dieser frühen Phase
noch immer einzelne Patienten, von denen wir wissen, dass sie statistisch gesehen ohne
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Glivec ist angezeigt zur Behandlung c-Kit-(CD 117)-positiver nicht resezierbarer und/oder
metastasierter maligner gastrointestinaler Stromatumoren (GIST) bei Erwachsenen sowie zur
adjuvanten Behandlung Erwachsener mit signifikantem Risiko eines Rezidivs nach Resektion c-Kit-(CD
117)-positiver GIST.
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Glivec inzwischen schon seit 13 oder 14 Jahren tot wären. Sie leben aber noch und haben
inzwischen Kinder, Enkel, unter Umständen Urenkel. Das sind schon sehr eindrucksvolle
Erlebnisse. Mittlerweile sind natürlich weitere gute und wichtige Wirkstoffe hinzugekommen,
doch noch immer ist Imatinib der unangefochtene Standard in der Erstlinientherapie.“
Was ist Ihr persönliches Behandlungskonzept bei GIST?
Dr. Reichardt: „Bei metastasierten oder lokal fortgeschrittenen GIST ist der weltweite
Goldstandard 400 mg Imatinib, wobei eine kleine Gruppe der Patienten, deren GIST eine
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Exon-9-Mutation im c-Kit-(CD 117)-Gen aufweisen, eine höhere Dosierung benötigt. Die
Standardtherapie lokalisierter GIST ist hingegen im ersten Schritt die vollständige chirurgische
Entfernung. Bei kleineren Tumoren, insbesondere am Magen, ist hier inzwischen die
minimalinvasive Chirurgie, zum Teil im ‚Rendezvous‘-Verfahren gemeinsam mit Endoskopie,
das Vorgehen der Wahl. Es ist klar belegt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls nach
kompletter operativer Entfernung eines GIST durch mehrere Faktoren bedingt wird. Einer ist
die Größe des Tumors. Je größer er ist, desto höher ist das Rückfallrisiko. Der zweite Faktor
ist die Lokalisation, z. B. gehen GIST im Dünndarm mit einem höheren Rückfallrisiko einher
als bei einem Befund im Magen. Der dritte und mit Abstand wichtigste Faktor ist die mitotische
Aktivität. Was auch eine Rolle spielt, aber bislang keinen Eingang in die
Rückfallrisikoklassifikationen gefunden hat, ist der Nachweis relevanter Mutationen. Eine
Mutationsanalyse sollte im Vorfeld einer Entscheidung für oder gegen eine adjuvante
Therapie erfolgen. Das ist eine Therapie, die im Anschluss an die vollständige operative
Entfernung eines Tumors verabreicht wird. Und die Mutationsanalyse ist auch relevant
hinsichtlich der richtigen Medikamentendosierung. Ein nicht universeller, aber doch
mehrheitsfähiger Konsens besteht z. B. in der Empfehlung, Imatinib auch in der adjuvanten
Therapie bei einer c-Kit-Exon-9-Mutation in einer Dosierung von 800 mg einzusetzen.“
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Wie lange sollten GIST-Patienten mit primär operablen GIST standardmäßig Glivec
erhalten?
Dr. Reichardt: „Derzeit ist eine dreijährige Behandlung mit Imatinib der weltweit empfohlene
Standard. Dies besagen nicht zuletzt auch die aktuellen Leitlinien der European Society for
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Medical Oncology (ESMO). Die Empfehlung gilt für Patienten mit einem nach Operation
signifikanten Rückfallrisiko. Für diese Patienten belegt eine skandinavisch-deutsche Studie,
von der Anfang des Jahres nochmals Langzeit-Follow-up-Daten publiziert wurden, dass eine
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dreijährige Therapie der einjährigen Therapie signifikant überlegen ist. Ob eine mehr als
dreijährige Behandlungsdauer gegebenenfalls noch besser wäre, ist durchaus eine
vertretbare Annahme, die aber der Überprüfung in klinischen Studien bedarf. Hierzu laufen
derzeit in Europa zwei randomisierte Studien, wobei bei einer nicht zur Stunde null begonnen
wird, sondern Patienten eingeschlossen werden, die bereits drei Jahre mit Imatinib
vorbehandelt wurden. Für die Studie erhalten die Patienten nach Einschluss weitere zwei
Jahre die Behandlung oder werden als Kontrollgruppe weitergeführt. Die Studie wird
demnächst auch in Deutschland eröffnet.“
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Welche Rolle spielen die Patienten für den Therapieerfolg mit Glivec ?
Dr. Reichardt: „Der Behandlungserfolg mit Imatinib sowohl bei fortgeschrittenen GIST als
auch in der adjuvanten Indikation hängt natürlich von uns Ärzten, aber auch den Patienten ab.
Von ärztlicher Seite ist neben der adäquaten Therapieauswahl entscheidend, dass man die
Patienten sorgfältig aufklärt über die Erkrankung GIST, die damit einhergehenden Risiken
und was passiert, wenn man nicht behandelt. Das ist wichtig, damit die Patienten verstehen,
dass es sich hier um eine Dauertherapie handelt, die nur wirkt, wenn die Tabletten
regelmäßig eingenommen werden. Man muss auch über mögliche Nebenwirkungen
aufklären. Und darüber hinaus, was Patienten selber tun können, um Nebenwirkungen
abzumildern oder möglicherweise ganz zum Verschwinden zu bringen. Grundsätzlich gilt,
dass Imatinib eine sehr gut verträgliche Therapie darstellt, zumindest in der
Standarddosierung von 400 mg. Die Doppeldosierung 800 mg führt meist zu ausgeprägteren
Nebenwirkungen. Es hat sich aber gezeigt, dass die Verträglichkeit durch eine schrittweise
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Gewöhnung besser ist, als wenn man direkt von Tag eins mit 800 mg einsteigt. Dann weise
ich Patienten im Gespräch auch durchaus auf die Aktivitäten von Patientenorganisationen
bzw. Selbsthilfegruppen hin. Diese verrichten wichtige Aufklärungsarbeit, was für die
Compliance wiederum sehr förderlich sein kann.“
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Ende 2016 läuft das Patent für Glivec weitgehend aus, die Indikation GIST bleibt aber
patentgeschützt. Inwieweit sehen Sie hier eine Herausforderung für Ärzte und
Patienten?
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Dr. Reichardt: „Wir haben mit dem Medikament Glivec , was den Patentschutz angeht, eine
sehr spezielle Situation: Zum Jahresende läuft der Patentschutz teilweise aus, bleibt für die
Indikation GIST jedoch bestehen. Was die Patienten betrifft, so können wir sicherlich davon
ausgehen, dass Patienten überwiegend ihr gewohntes Medikament, mit dem sie vielleicht seit
10 oder mehr Jahren anhaltend gut leben, weiter bekommen wollen. Auch wird es so sein,
dass sich die Information zur Erkrankung GIST logischerweise nur im Beipackzettel des als
einzigem zugelassenen Originalpräparates wiederfinden wird, denn Generika werden
aufgrund des Patentschutzes keine Zulassung für GIST haben. Trotz dieser speziellen
Patentsituation ändert sich für die GIST-Patienten aber im Prinzip nichts: Die
Standardtherapie für Patienten mit GIST bleibt, wenn man Imatinib verwendet, weiterhin
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Glivec . Das ist nicht nur für Ärzte und Patienten eine wichtige Information, sondern auch für
Apotheker, denn sie sind es ja, die das Präparat an die Patienten ausgeben. Unklarheiten
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können hier für GIST-Patienten umgangen werden, wenn vom Arzt explizit Glivec rezeptiert
wird, nicht der Wirkstoff Imatinib.“
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.leben-mit-gist.de.
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Quelle: Novartis Oncology Pressemitteilung „Auch nach 15 Jahren bleibt Glivec das einzige
Imatinib mit einer Zulassung bei GIST“, 17. Oktober 2016; Autor: Novartis Pharma GmbH.
Zusatzinformationen
Über GIST
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind die häufigste Form der gastrointestinalen
Sarkome und wurden 1998 als eigenständige Tumorart identifiziert. Die jährliche Inzidenz
beträgt ca. 15–20 Fälle / Million Menschen / Jahr weltweit. Die Krankheit tritt meist im Alter
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von 50–70 Jahren auf und ist vor dem 40. Lebensjahr selten.
Über Imatinib
Für Patienten mit primär operablem Tumor gab es bis 2009 ausschließlich die Option der
Resektion. Erst mit der Zulassung von Imatinib für die adjuvante Behandlung Erwachsener
nach der Resektion c-KIT-(CD117)-positiver GIST mit signifikantem Rezidivrisiko verbesserte
sich die Situation erheblich.
Auch für Patienten mit metastasierten und/oder nicht resezierbaren GIST gab es bis 2002
keine wirksame Therapie. Die Zulassung des Tyrosinkinase-Inhibitors Imatinib ist verbunden
mit einer verbesserten Prognose für die Betroffenen: Über 80 % der Patienten profitierten von
der Imatinib-Behandlung und in über 68 % der Fälle bildete sich der Tumor ganz oder
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teilweise zurück.
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Glivec (Imatinib) ist das einzige zugelassene Medikament zur GIST-Erstlinien-Therapie und
kann zur Behandlung c-Kit-(CD 117)-positiver nicht-resezierbarer und/oder metastasierter
maligner gastrointestinaler Stromatumoren (GIST) bei Erwachsenen sowie der adjuvanten
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Behandlung Erwachsener mit signifikantem Risiko eines Rezidivs nach Resektion c-Kit-(CD
117)-positiver GIST eingesetzt werden.
Über Novartis
Novartis bietet innovative medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden
Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaften einzugehen. Novartis, mit Hauptsitz in Basel
(Schweiz), verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie möglich
zu erfüllen: mit innovativen Arzneimitteln, Produkten für die Augenheilkunde und
kostengünstigen generischen Medikamenten. Novartis ist das einzige Unternehmen mit
weltweit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2015 erzielte der Konzern einen
Nettoumsatz von USD 49,4 Milliarden und wies Kosten für Forschung und Entwicklung in
Höhe von rund USD 8,9 Milliarden (USD 8,7 Milliarden unter Ausschluss von
Wertminderungen und Abschreibungen) aus. Die Novartis Konzerngesellschaften
beschäftigen rund 118.000 Mitarbeitende (Vollzeitstellenäquivalente). Die Produkte von
Novartis sind in über 180 Ländern weltweit erhältlich. Weitere Informationen finden Sie im
Internet unter http://www.novartis.com und http://www.novartis.de oder folgen Sie uns unter
http://www.twitter.com/Novartis_DE.
Referenzen
1
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patterns and prognostic factors for survival. Ann Surg. 2000; 231: 51–58.
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versus higher dose imatinib mesylate for patients with unresectable or metastatic gastrointestinal
stromal tumours expressing KIT. J Clin Oncol 2008; 26: 620–625.
3
Reichardt P, Schütte J. Leitlinie Gastrointestinale Stromatumore (GIST) der Deutschen Gesellschaft für
Hämatologie und Onkologie (DGHO), Stand Juni 2011.
https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/gastrointestinale-stromatumoregist/@@view/html/index.html. Letzter Zugriff: 05.08.2016.
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Joensuu H, Eriksson M, Sundby Hall K et al. Adjuvant imatinib for high-risk GI stromal tumor: analysis
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standard - versus higherdose imatinib mesylate for patients with unresectable or metastatic
gastrointestinal stromaltumors expressing KIT. J Clin Oncol 2008; 26: 620–625.
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Kontakt
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