Anti-Brucella-ELISA Kamel (IgG)

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Anti-Brucella-ELISA Kamel (IgG)
Effizienter Suchtest zum Nachweis von Anti-Brucella-Antikörpern bei Kamelen
Breites Antigenspektrum bietet hohe Sensitivität
Effiziente Automatisierungslösungen verfügbar
Technische Daten
Antigen
Geeignete Bestandteile von Brucella, nativ
Kalibrierung
Semiquantitativ:
Berechnung einer Ratio aus Extinktion der Probe und Extinktion des Kalibrators
Befundinterpretation
EUROIMMUN schlägt folgende Befundinterpretation vor:
Ratio < 0,8:
negativ
Ratio  0,8 bis < 1,1:
grenzwertig
Ratio  1,1:
positiv
Probenverdünnung
Camelides Serum oder Plasma, 1 : 101 in Probenpuffer
Reagenzien
Gebrauchsfertig, mit Ausnahme des Waschpuffers (10 x), farbcodierte Lösungen
Testablauf
30 min (37°C) / 30 min (37°C) / 15 min (Raumtemperatur), voll automatisierbar
Messung
450 nm, Referenzwellenlänge zwischen 620 nm und 650 nm
Packungsformat
96 einzeln abbrechbare Reagenzgefäße inklusive aller erforderlichen Reagenzien
Bestell-Nr.
EI 2189-9601 GK
Klinische Bedeutung
Die Brucellose ist eine schon sehr lange bekannte Erkrankung bei Mensch und Tier, die durch das gramnegative Bakterium
Brucella verursacht wird. Die WHO ordnet die Brucellen in Risikogruppe III ein. Bei Kamelen sind die Spezies Brucella abortus
und Brucella melitensis identifiziert worden und die Erkrankung wurde bereits im Jahr 1931 beschrieben. Obwohl die klinischen
Symptome bei Kamelen meist nur schwach ausgeprägt sind, können Brucellen über frische Milch oder rohes Fleisch auf den
Menschen übertragen werden und zu einem ernsten Gesundheitsproblem in den betroffenen Gebieten werden. Die weltweite
Kamelpopulation umfasst fast 26 Millionen Tiere, die die Erkrankung theoretisch auf 1050 Millionen Menschen in Afrika und
2870 Millionen Menschen in Asien (ohne China) übertragen könnten, was die Tragweite der Erkrankung deutlich macht.
Kamele der Spezies Camelus bactrianus und Camelus dromedarius sind häufig mit Brucellen infiziert, insbesondere dann, wenn
sie in unmittelbarer Nähe von infizierten Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen gehalten werden. Eintrittsstellen für
Brucellen sind Lunge, Verdauungstrakt, Schleimhäute und Haut. Über das Blutgefäßsystem gelangt der Erreger in verschiedene
Organe wie z.B. Leber, Milz oder das hämatopoetische System. Eine experimentelle Infektion von Kamelen mit Brucella abortus
führte zu milden klinischen Symptomen wie Inappetenz, geringgradiger Lahmheit aufgrund von Arthritis und bilateraler Lacrimation. Orchitis und Epididymitis waren mit Brucella abortus und Brucella melitensis assoziiert. Des Weiteren konnten Retentio
secundinarum, Placentitis, Infektionen des Urogenital-Traktes, Aborte mit Mumifikation und Infertilität beobachtet werden. Die
wirtschaftlichen Verluste durch Aborte, verringerte Milchproduktion und Fertilität sowie die Übertragung der Erkrankung auf
andere Spezies inklusive des Menschen sind enorm.
In den meisten entwickelten Ländern ist die Brucellose unter Kontrolle, während die Erkrankung in strukturschwachen Regionen
häufig unbekannt ist bzw. ignoriert wird, gerade was die Übertragung durch Milch- und Fleischprodukte angeht.
EUROIMMUN AG · Seekamp 31 · 23560 Lübeck · Telefon: 0451 5855 0 · E-Mail: [email protected] · www.vet.euroimmun.de
Stellenwert
Eine gesicherte Diagnose ist lediglich durch einen Direktnachweis der Brucellen aus dem betroffenen Gewebe wie z.B.
Placenta oder Lymphknoten möglich, was aber sehr aufwändig und für das Laborpersonal potentiell gefährlich ist. Es
sind daher verschiedene serologische Testsysteme für den Nachweis von Antikörpern gegen Brucella entwickelt worden,
darunter die Komplementbindungsreaktion (KBR) und der Rose-Bengal-Test (RBT). Diese Tests sind aber zeitaufwändig und
bzgl. Sensitivität und Standardisierung limitiert. Der RBT kann nur zu Überwachungszwecken in Brucellose-freien Gebieten
angewendet werden. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) nennt verschiedene serologische Tests für die Diagnose
von bovinen Antikörpern gegen Brucella, darunter o.g. KBR und RBT sowie den ELISA, weist aber ausdrücklich darauf hin,
dass ein positives Ergebnis mit einem Bestätigungstest verifiziert werden sollte. Aufgrund seines großen Antigenspektrums
erzielt der Anti-Brucella-ELISA Kamel (IgG) eine hohe Sensitivität und eignet sich daher optimal als Suchtest.
Reproduzierbarkeit
Zur Kontrolle der Reproduzierbarkeit wurden die Intra- und
Inter-Assay-Variationskoeffizienten mit 3 Seren ermittelt.
Den Intra-Assay-Variationskoeffizienten liegen jeweils 20 Bestimmungen, den Inter-Assay-Variationskoeffizienten jeweils
4 Bestimmungen in 6 verschiedenen Testansätzen zugrunde.
Intra-Assay-Variation, n = 20
Serum
Mittelwert (Ratio)
Inter-Assay-Variation, n = 4 x 6
VK (%)
Mittelwert (Ratio)
VK (%)
1
0,9
3,5
1,1
9,3
2
4,1
3,7
4,2
4,8
3
5,6
1,1
6,0
5,5
Sensitivität und Spezifität
Zur Ermittlung der Sensitivität wurden 147 Seren von Kamelen aus Dubai untersucht. Die Ergebnisse wurden mit
denen eines kommerziell erhältlichen Multispezies ELISA
zum Nachweis von Antikörpern gegen Brucella verglichen. Die Spezifität wurde mit Hilfe von 20 Kamelseren
aus deutschen Tierparks sowie 156 Kamelseren aus Gran
Canaria ermittelt, die alle einen negativen Erwartungswert
haben. Sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität des
EUROIMMUN Anti-Brucella-ELISA Kamel (IgG) lagen bei
jeweils 100 %.
Vorcharakterisierung
n = 323
EUROIMMUN
Anti-Brucella-ELISA
Kamel (IgG)
positiv
grenzwertig
negativ
positiv
4
0
1
grenzwertig
0
0
0
negativ
0
0
318
Literatur
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EI_2189K_D_DE_A01, 12/2015
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