Hirschkäfer (Lucanus cervus) Foto: H. Langhoff Hirschkäfer gehört zu den Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen (FFH-Richtlinie, Anhang II). Er ist vor allem in alten Eichen- und Eichenmischwäldern, aber auch in Parkanlagen und Obstplantagen zu finden. Die gesamte Lebensdauer dieses imposanten Käfers kann bis zu acht Jahren betragen, wobei die Tiere den weitaus größten Teil ihres Lebens als Larve zubringen. Die Lebenserwartung der erwachsenen Käfer beträgt nur drei bis acht Wochen. Zwischen Ende Mai und August, vor allem in den Monaten Juni und Juli, fliegen die dämmerungs- und nachtaktiven Käfer um Baumkronen und sammeln sich an Saftflüssen von Bäumen (v.a. Eichen). Die Ablage der Eier erfolgt in die Erde an der Außenseite morscher Baumstubben sowie an Wurzeln lebender Bäume, v.a. an Eichen aber auch an anderen Laubbaumarten. Die Larven entwickeln sich im modernden Holz und benötigen 5 - 6, selten bis zu 8 Jahre bis zur Verpuppung, zu der die Larve das Holz verlässt und im Erdboden eine „Puppenwiege" anlegt. Bereits im Herbst schlüpfen die Käfer, verbleiben aber bis zum kommenden Frühjahr noch im Boden. Als Lebensräume werden von Lucanus cervus alte Eichen- und Eichenmischwälder sowie Buchenwälder mit einem entsprechenden Anteil an Totholz bzw. absterbenden Althölzern in südexponierter bzw. wärmebegünstigter Lage genutzt. Sekundär werden von der Art auch alte Parkanlagen, Gärten und Obstplantagen besiedelt. Der Hirschkäfer gilt als ausgesprochen ortstreu und zeigt trotz seiner Flugfähigkeit nur eine geringe Tendenz zur Ausbreitung. Die Art tritt sporadisch in NRW auf, meidet dabei die Hochlagen von Eifel und Sauerland. Sie ist in knapp 20 FFH-Gebieten gemeldet. Gefährdungsgrad: in der RL NRW z. Z. keine Angabe Quelle: Lebensräume und Arten der FFH-Richtlinie in NRW ( MUNLV 2004 )