Musik des 20. Jahrhunderts

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Musik des 20. Jahrhunderts
Das 20. Jhdt. brachte eine Fülle unterschiedlicher Musikrichtungen hervor. Im Wesentlichen
sind zwei große Richtungen zu unterscheiden: zum einen der Bereich, der die klassische
europäische Musik fortsetzt – die sogenannte „Neue Musik“ – und zum anderen die Jazz-,
Rock- und Popmusik.
Stilrichtungen: Expressionismus, Neoklassizismus, Zwölftonmusik, Serielle Musik, Aleatorik,
Elektonische Musik.
Die Neue Musik versuchte neue Stile zu entwickeln und Regeln aufzustellen. Sie weist
einerseits strenge Ordnungsprinzipien auf (Atonale Musik, Zwölftonmusik) aber auch offene
Formen, für Spontanes und Experimentelles. Bei einigen Stilrichtungen werden Noten nicht
mehr in herkömmlicher Art und Weise aufgeschrieben, sondern in grafischer Form.
Strich oder Punkt als Symbol der Tondauer
Abstände der Tonfolge dem optischen Bild entsprechend
schneller werdend
langsamer werdend
unregelmäßige Tonfolge
Österreichische Nationalhymne
aufgezeichnet mit Kromarograph
aus Scientific American.
Vom 1.09.1906
Beispiel eines Ereignisaufbaus: Solist (Vordergrund) - sich verzahnende Rhythmen (Mittelgrund) seltsame kleine Geräuschen (Hintergrund) - freie Ereignissituation (Nebenereignis)
Eine Hierarchie innerhalb der Funktionsebenen ist z.B. durch unterschiedliche Lautstärkeniveaus
zu erreichen.
Komponisten der Neuen Musik: Arnold Schönberg, Béla Bartók, Igor Strawinksy, Alban
Berg, Paul Hindemith, John Cage, Leos Janácek, Edward Elgar, Zoltán Kodály, Carl Orff, George
Gershwin, Aaron Copland, Dimitrij Schostakowitsch, Leonard Bernstein …
Der Jazz entstand Ende des 19. Jhdts. in den USA. Die Musik war eine Mischung aus Negro
Spiritual, Blues und weißer Musik, also eine Musik, die sich durch das Zusammentreffen von
afrikanischer und europäischer Musik entwickelte. Das Zentrum der frühen Jazzmusik war
New Orleans.
Jazz-Stile: Dixieland, Swing, Bebop, Coll Jazz, Free Jazz, Jazz Rock.
Bekannte Jazzmusiker: Duke Ellington, Louis Armstrong, Glenn Miller Benny Goodman,
Dizzy Gillespie, Miles Davis, Joe Zawinul, Herbie Hancock …
Das Musical ist in New York entstanden. Durch die Verschmelzung von Popsongs, Jazz- und
Rockelemente, Ensembles, Chöre, Tänze, gesprochene Dialoge und Showszenen ist ein
Gesamtkunstwerk „Drama mit Musik“ entstanden. Am New Yorker Broadway wurden die
bekanntesten Musicals (Lady Be Good; Kiss Me; Kate; My Fair Lady; West Side Story; Helly
Dolly; A Chorus Line; Cats; Phantom of the Opera …) produziert und uraufgeführt.
Filmmusik
Die frühen, vor der Erfindung des Tonfilms hergestellten Filme werden zwar als Stummfilme
bezeichnet, waren jedoch in der damaligen Aufführungspraxis nicht „stumm“, da sie
üblicherweise mit begleitender Musik oder Geräuschen aus einer außerfilmischen Quelle
vorgeführt wurden. Bereits 1895 stellten die Gebrüder Lumière in Paris erstmals kurze Filme
vor, die von einem Pianisten live untermalt wurden. Zu Beginn begleiteten nur einzelne
Pianisten, Geiger oder Flötisten die Stummfilme. Erst die Aufführungen in großen Sälen boten
Platz für mehr Musiker. 1927 präsentierten Warner Bros. mit Der Jazzsänger den ersten
langen Tonspielfilm. Es verlagerte sich die Ausführung der Musik von den Kinosälen in die
Studios. Tonfilme hatten den Vorteil, dass die Studios Filmmusik gezielter und einheitlicher
für einen bestimmten Film einsetzen konnten. Der Stil dieser Filmmusik orientierte sich dabei
an der Orchestermusik des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Sinfonisches Blasorchester
(Mittelalter: Hofmusiker und Stadtpfeifer; Klassik: Harmoniemusiken;
19. Jh: Revolutionsmusiken und Militäkapellen)
Die ersten Gruppen von Komponisten, die sich mit Originalwerken für Blasorchester abseits der
Marschmusik befaßte, waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Engländer Gordon Jacob, Gustav
Holst und Percy Grainger. Ihre Musik ist volksmusikartig und verwendet häufig vorklassische
Formen wie Suiten und Divertimenti. Die Blechblasinstrumente werden nicht mehr nur als
Dreiklangverstärker eingesetzt, sondern als Melodieinstrumente. Führende amerikanische wie
europäische Komponisten wie Aaron Copland, Olivier Messiaen, Karlheiz Stockhausen und viele
andere schufen Auftragswerke. In Deutschland ging die Hochzeit der Militärmusiken nach dem
ersten Weltkrieg zu Ende. Zurück blieben die schon erwähnten Amateur-Kapellen, deren Niveau
und Ansehen jedoch mit dem der großen Militärorchester nicht mithalten konnte. 1926 rief Paul
Hindemith seine Komponistenkollegen auf, für das Donaueschingen Musikfestival Werke für
ziviles Blasorchester zu schreiben. Aufgeführt wurden schließlich Stücke von Krenek, Toch und
Hindemith. Außerhalb Deutschlands entstanden zur selben Zeit große Bläserwerke von Strawinsky,
Resphigi und anderen.
"Je mehr ich über Musik lernen kann, desto mehr lerne ich über andere Dinge." — Pat Metheny
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