Milch und Milchprodukte Werden von vielen nicht gut verdaut, insbesondere die homogenisierte Milch, führt bei vielen, auch bei Kindern, zu zahlreichen Beschwerden, die selten mit Milch und ihren Produkten in Zusammenhang gebracht werden. Wenn Sie keine Milchallergie haben, geht es nicht darum, die Milch zur Gänze aus dem Speiseplan zu streichen, jedoch sich auch wieder auf die anderen Eiweißquellen zu besinnen: Ei, Fisch, Fleisch und Geflügel. Bei vielen nehmen Milchprodukte mittlerweile die Stelle Nr. 1 der täglichen Eiweißversorgung ein, das kann – selbst wenn man Milch und deren Produkte gut verträgt, zu Verschleimung (= Ablagerung im Gewebe) führen. Dass Milch und deren Produkte für die Kalziumversorgung der Knochen wertvoll ist, dürfte so nicht stimmen. Es geht auch ohne Milch und deren Produkten im Übermaß – auch zur Vermeidung von Osteoporose. • Milchallergie; betroffen sind 2-3% der Bevölkerung Wie kann sie sich zeigen? Sofortreaktion bis zu 48 Stunden nach dem Milchverzehr: meist Beschwerden im Magen-Darmtrakt: Verstopfung, lang anhaltende (blutige)Durchfälle, Darmkrämpfe; Erbrechen, Atemwege: Bronchitis, Fließschnupfen ohne Infektion, Haut: Ekzeme, u. a., Kreislauf: bei Kindern manchmal auch anaphylaktischer Schock (daher bei Verdacht, unbedingt ärztliche Diagnose einholen um genaue Informationen zu erhalten und für den Notfall gerüstet zu sein). Unterschied zur Laktose-Unverträglichkeit: schon kleine und kleinste Mengen führen zu den unangenehmen Erscheinungen bzw. gesundheitlichen Beeinträchtigungen. • Laktoseunverträglichkeit, betroffen sind laut offiziellen Schätzungen 20 % der Bevölkerung; meinen Beobachtungen in der Praxis nach, dürfte die Zahl deutlich höher sein. Viele Menschen verlieren nach dem 2.Lebensjahr das Enzym Laktase, das zur Verdauung von Milchzucker (=Laktose) aus der Milch und ihren Produkten notwendig ist. Nicht immer gibt der Atemtest 100-igen Aufschluss über das Vorliegen von Laktoseunverträglichkeit. Bei negativem Test ohne Hinweise auf andere Unverträglichkeiten, kann es hilfreich sein, Milch und deren Produkte für 1-2 Wochen konsequent zu meiden um im Alltag zu beobachten, ob die Beschwerden verschwinden. Typische Beschwerden (Es müssen nicht alle auftreten.): Durchfall, (leichte bis schwere) Darmkrämpfe, Blähungen, Blähbauch, Saures Aufstoßen, Magenschmerzen bis hin zu angegriffener Magenschleimhaut. Die Betroffenen haben meist den Kaffee in Verdacht, die Magenbeschwerden zu verursachen – oft ist es jedoch nur die Milch im Kaffee – es genügt meist schon der tägliche Tropfen Milch. Probieren Sie es mal für 1 Woche aus und verzichten Sie konsequent auf jegliche Milch und ihre Produkte. Worauf Sie noch achten sollten: Typischerweise dient Milchzucker als Basis für homöopathische Arzneien, als Füllstoff in Kapseln zur Nahrungsergänzung und manchen Medikamenten sowie als Basis für Schüsslersalze. Auch das kann Beschwerden verursachen. Bei Kenntnis der Laktoseunverträglichkeit, den behandelnden Arzt oder den Apotheker davon in Kenntnis setzen – oft gibt es schon ähnliche Produkte, die auf anderer Basis hergestellt worden sind. Achtung: wenn die Beschwerden nach 14 Tagen trotz konsequentem Meiden von Milch und deren Produkten nicht weg sind, den Arzt aufsuchen um weitere Abklärungen vornehmen zu lassen. • Das Milcheiweiß wird von den Zellen nicht so gerne eingebaut, wie Eiweiß aus Fleisch und Fisch, die die Ernährung der Menschheit schon zig-tausend Jahre begleiten, wohingegen das Milcheiweiß erst 10.000 Jahre auf unserem Speiseplan steht. Das kann der Grund für das Verschlacken durch Milchprodukte sein, erkennbar z.B. an Wassereinlagerungen, Cellulite, geschwollenen Fesseln,… Ideale Versorgung mit Milchprodukten (Ausnahme Milchallergie, hier Diätplan vom Arzt befolgen) bei Laktoseunverträglichkeit: Meiden Alternative Kuh-Milch, Molke, Schlagobers, Kaffeeobers, Kondensmilch, Milchpulver Joghurt, Sauermilch (Dickmilch), Buttermilch, Kefir Crème fraiche, Sauerrahm (Saure Sahne) Reismilch, Hafermilch, Mandelmilch, laktosefreie Milch Manchmal werden Schaf- und Ziegenmilch in kleinen Mengen vertragen/ausprobieren Keine Sojamilch Selten: Griechisches fettes Joghurt mit 10% Fettanteil, stark fermentiert Binden mit Maisstärke (=Maizena), Johannisbrotkernmehl oder Kuzu (=Stärkemehl aus Japan, in jedem Reformhaus erhältlich) Schmelzkäse Frischkäse: Topfen, Philadelphia, Hüttenkäse, Doppelrahmfrischkäse Manchmal werden Frischkäse von Schafund Ziege in kleinen Mengen vertragen Weichkäse: Brie, Camembert, Romadur, Feta, (= Schafskäse in Salzlake, oft mit Kuhmilch gemischt). Ev. Feta ohne Zusatz von Kuhmilch Schnittkäse: Edamer, Gouda, Tisliter, Trappistenkäse Sauermilchkäse: Quargel (Harzer Käse) , Kochkäse (Korbkäse), Handkäse, Mozzarella, wenn unter 1g Kohlenhydrate (KH) pro 100g halbfester Schnittkäse: Butterkäse, Edelpilzkäse: u. a. Roquefort (=grünblauer Edelschimmelkäse), Gorgonzola, Mozzarella, Raclettekäse, Ricotta, Gereifter Hartkäse mit mehr als 45% F. i. Tr.: Emmentaler, Bergkäse, Parmesan, Chester (Cheddar) Butter (täglich so oft als gewünscht) Milchschokolade, Nougat, Nuss-NougatCremes Bitterschokolade ab 70% Kakaoanteil Carobschokolade, „Latkosefreie“ Schokolade oft aus Reismilch Speiseeis (auch Fruchteis aus dem Eissalon) Frucht-Eis aus Wasser. Manche Eissalons stellen bereits laktosefreies Eis her, danach fragen. Getreidebreis können auch sehr gut mit Wasser zubereitet werden; damit sie sämiger schmecken: am Ende Butter oder Kokosfett dazugeben, oder mit Reis-, Hafer- oder Mandelmilch zubereiten (keine Sojamilch). Pudding schmeckt auch mit folgender „Milch“ sehr gut: 50% Kokos- und 50% Reismilch; beides ist in jedem Supermarkt erhältlich. Wichtig: Viele Produkte werden mit Milchzucker hergestellt. Wenn es nicht gerade sehr viel ist, und in der täglichen Nahrung Milchzucker konsequent in höheren Mengen vermieden wird, spielt die kleine Menge, die etwa in Müsliriegel und dergleichen enthalten ist, keine Rolle. Mit einer Laktoseunverträglichkeit – im Gegensatz zu einer Milchallergie, wo schon kleinste Mengen Allergie auslösend sein können, braucht man nicht sämtliche Zutatenlisten vor dem Kauf oder Verzehr zu studieren. Ein kleiner Anteil wird meist problemlos verdaut, wenn die Laktose sonst weitgehend aus der Nahrung gestrichen ist. Tipp: Wenn es mal nicht anders geht: Das Enzym Laktase in der Apotheke besorgen (Handelsname meist „Laktrase“) und vor dem Genuss der Milchmahlzeit 2-3 Kapseln einnehmen. Auf der Packung steht: „Davor einnehmen“, Es nutzt auch noch, wenn man es nach dem Verzehr von Milchprodukten einnimmt (z.B. Man hat beim Türken eine Linsensuppe genossen und bekommt unmittelbar danach Bauchkrämpfe, weil die Suppe sehr reichhaltig an Schlagobers war, womit man nichtgerechnet hatte….in diesem Fall hilft das Enzym Laktase auch danach ganz wunderbar.). Nicht ideal, den bisherigen Milchkonsum durch laktosefreie Milch und deren Produkte ersetzen. Die laktosefreien Produkte sind hochgradig verarbeitete Produkte, es ist noch zu beobachten, wie diese Produkte vom Körper aufgenommen werden. So ist mittlerweile bekannt, dass seit Einführung der homogenisierten Milch, wo die natürliche Struktur des Milchfetts empfindlich geändert wird (für die Industrielle Handhabung von Vorteil), die Milchallergien vor allem bei Kindern, im Vormarsch sind. Tipp: Auch wenn Sie Milch und ihre Produkte gut vertragen, essen Sie gut gereiften Käse; aber auch diesen nicht öfter als 2-3 mal pro Woche. Zu den anderen Mahlzeiten, auf die alteingesessenen Eiweißquellen Fleisch, Geflügel, Wild und Fisch oder auch mal Ei zurückgreifen. Vermeiden Sie Milch und seine Produkte wie Joghurt, Sauermilch,… Schon die tägliche Milch im Kaffee kann ein Ungleichgewicht im Magen und in den Verdauungsorganen weiterhin aufrecht erhalten. Keine Angst vor Osteoporose, wenn die Milch und ihre Produkte in der Nahrung kaum vorkommen. Der Kalziumgehalt der Milchprodukte ist eher gering (siehe Tabelle unten). Man kann die ausreichende Kalziumzufuhr problemlos z.B. durch das regelmäßige Mitkochen von 5cm Algen erreichen. (Ungewohnt, kann sein: Aber wir Lebewesen kommen aus dem Ozean, auch uns Binnenländern tut ein Gruß aus dem Meer nach wie vor gut Wenn wir konsequent nur das äßen und tränken, was unser Land uns bietet, wäre das ein Aus für z.B. Kaffee, Schokolade und Pfeffer,…Algen sind in jedem Reformhaus erhältlich. - Nicht mehr als 5cm in (Fleisch-)Suppen, Gemüse, Reis, Nudeln,…mitkochen und nicht bei Schilddrüsenüberfunktion; die Mineralstoffe verkochen sich nicht!). Siehe auch noch „Tabelle anderer Kalizumquellen“ unten und unter „Tipps“ ganz unten. Osteoporose: Die Knochensubstanz wird in der Jugend aufgebaut und ist mit Anfang 20 (manche sagen mit Mitte 30) abgeschlossen. Ab diesem Alter gilt es dafür zu sorgen, dass die Knochen nicht durch falsche Ernährung (freie Radikale durch den Konsum falscher Fette, zu vielen Süßigkeiten, Rauchen und Stress) „entkalzifiziert“ werden. Wichtig zum Erhalt der Knochensubstanz sind 3, möglichst warme Mahlzeiten pro Tag in der individuell typgerechten Zusammensetzung, auf Fleisch nicht verzichten. Sind die Knochen schon angegriffen, hilft Sport, die richtige Versorgung mit Omega-3Fettsäuren (Vorsicht mit Präparaten aus dem Drogeriemarkt- diese sind meist nur billig, entsprechen inhaltlich aber nicht den wichtigen Inhaltsstoffen), sowie eine gute Versorgung mit Vitamin D (Die billigste Möglichkeit: Nutzen Sie von Mitte April bis Mitte Oktober die Kraft der Sonne in der Mittagszeit, Vitamin D in Ihrem Körper aufzubauen: Setzen Sie sich täglich mittags 10 – 20 Minuten (je nach Hauttyp) so wenig bekleidet als möglich und nicht eingecremt der Sonne aus - Vorsicht: sobald eine leichte Hautrötung auftritt, das Sonnenbad beenden, keinesfalls länger als 20 Minuten. Danach den üblichen Sonnenschutz verwenden. Osteoporose ist in Ländern Asiens nicht bekannt. Dort werden keine Milch und Milchprodukte gegessen. Ebenso kommt bei Eskimos, die ebenfalls keine Milch(produkte) kennen, Osteoporose nicht vor. Calciumgehalt von einigen Nahrungsmitteln 100g Enthalten mg Ca Mohn 1460 Parmesan 1250 Emmentaler 1020 Gruyère 1000 Meeresalgen 1000 Sesam 785 Lima-Bohnen 530 Amaranth 490 Kerbel 400 Petersilie 245 Vollmilchjoghurt 150 Roh-Vollmilch 120 Hüttenkäse 95 Topfen 85 Zur Aufnahme von Calcium aus der Nahrung in unseren Körper ist Magnesium notwendig. Für das Einbauen des Calcium in den Knochen außerdem Vitamin D. Magnesium kommt in der Milch nicht vor. Für die Kalziumversorgung von Kindern wichtig: • 3 typgerechte Mahlzeiten pro Tag, möglichst warm (ideal: Geflügel, Fisch, Fleisch • Ausreichende Versorgung mit Vitamin D (am besten: Sonne!! Vorsicht, Sonnenschutz filtert das Vitamin D – trotz langen Aufenthalten an der Sonne kann der Körper kein Vitamin D aufnehmen – das hat in unseren Breiten zu einer (Experten sprechen von) „Epidemie an Vitamin-D-Mangel“ geführt. • Ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren helfen, das Kalzium in die Knochen einzubauen (und später, es dort zu fixieren) Auch hier ist Vorsicht geboten: einerseits in der Produktwahl, andererseits in der Dosis, „Gesund und essentiell“ bedeutet nicht, „in großen Mengen“! Lebertran enthält heute meist kein Vitamin D mehr, ist oft keine gute Qualität und kann zu Vitamin A –Überschuss führen. Tipp: Eine Sesammühle aus dem Reformhaus auf den Tisch stellen, so kann sich jedes Kind vor dem Essen selbst frisch gemahlenen Sesam über das Essen streuen; für Väter, Mütter und Kinder (wenn diese das mögen): frisch geriebenen Parmesan über das Essen, so oft es schmeckt („Spielzeug“: Käsereibe!!)!