Naturwissenschaften - Biologie - Allgemeine Biologie - 1 Untersuchung von Pflanzen und Tieren (P8010200) 1.3 Einhäusige und Zweihäusige Pflanzen Experiment von: Phywe Gedruckt: 07.10.2013 15:04:34 interTESS (Version 13.06 B200, Export 2000) Aufgabe Aufgabe Was sind einhäusige und was sind zweihäusige Pflanzen? Untersuche die Blüten (Kätzchen) der Weide. Raum für Notizen Wenn Sie als Lehrer angemeldet sind, finden Sie nachstehend eine Schaltfläche für Zusatzinformationen. -1- Zusätzliche Informationen Zweihäusigkeit (Diözie) ist eine Form der Geschlechtsverteilung bei Samenpflanzen. Die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane sitzen auf verschiedenen, eingeschlechtlichen Pflanzen. Zweihäusigkeit kommt bei Pflanzen in vielen Pflanzenfamilien vor, jedoch sind nur wenige Familien rein diözisch. Zu diesen zählt die Familie der Weidengewächse, zu welcher neben den Weiden unter anderem auch die Pappeln zählen. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten der Weide bilden Blütenstände, welche man als Kätzchen bezeichnet. Weiden findet man oftmals auf feuchten Böden. An Hängen, Bach- und Flussufern werden Weiden häufig angepflanzt, da sie den Boden mit ihrem Wurzelwerk befestigen. Auch Imker pflanzen Weiden in der Nähe ihrer Bienenstöcke. Früh blühende Arten wie die Salweide bilden eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Falter, welche den Nektar der Weidenblüten schätzen. Auch Raupen, Käfer und Wild ernähren sich teils von den Blättern der Weide. Doch auch als Nutzpflanze spielt die Weide eine wichtige Rolle: Die Rinde der Weide wurde schon früh als natürliches Medikament verwendet, sie enthält Salicin, eine Verbindung die im Körper zu Salicylsäure metabolisiert wird, dem Wirkstoff des Aspirins. Zudem wurde die Rinde in der Gerberei verwandt. Weidenzweige können genutzt werden um Körbe und anderes Flechtwerk zu flechten, früher waren sie zudem ein wichtiges Element beim Bau von Fachwerkhäusern. Hinweise zu Aufbau und Durchführung • Weiden stehen unter Naturschutz, ein vollständiger oder großflächiger Baumschnitt ist in den Frühjahrs- und Sommermonaten verboten. Es sollten daher nur so viele Zweige mit den Blüten der Weide gepflückt werden, wie für den Versuch benötigt werden. • Um den Schülern zu zeigen, dass die Zweige mit den männlichen Kätzchen und die Zweige mit den weiblichen Kätzchen von unterschiedlichen Bäumen stammen, ist eine Exkursion zu den Standorten der entsprechenden Bäume empfehlenswert. -2- Material Material Material aus "TESS advanced Biologie Basis Set Allgemeine Biologie, BIO" (Bestellnr. 15296-88) Position Material Bestellnr. Menge 1 Pinzette, l = 120 mm, gerade, spitz 64607-00 1 2 Präpariernadel, spitz, Kunststoffheft 64620-00 1 3 Kunststofflupe, 5x, d = 30 mm 88002-01 1 Zusätzliches Material Rasierklingen Zweige der Weide mit schon etwas geöffneten Kätzchen Für das Experiment benötigte Materialien -3- Aufbau und Durchführung Aufbau und Durchführung Betrachte die gesammelten Zweige mit den Weidenblüten. Du kannst zwei Arten von Kätzchen erkennen: Die einen sind eiförmig, rundlich und je nachdem wie weit sie geöffnet sind, goldgelb gefärbt (Abb. 1). Die anderen sind länglich, walzenförmig und grünlich gefärbt (Abb. 2). Abb. 1 Abb. 2 Teil 1 Untersuche zunächst ein eiförmiges Kätzchen wie in Abb. 1 zu sehen ist: Schneide es vorsichtig mit der Rasierklinge in Längsrichtung durch. Betrachte den Querschnitt mit der Lupe. Schreibe deine Beobachtungen in das entsprechende Feld auf der Ergebnisseite. Teil 2 Untersuche nun die länglichen, grünlichen Kätzchen (Abb. 2) und schneide auch davon eines in der Längsrichtung durch. Betrachte den Querschnitt mit der Lupe. Schreibe deine Beobachtungen in das entsprechende Feld auf der Ergebnisseite. -4- Ergebnisse Ergebnisse Teil 1 Was kannst du im Querschnitt erkennen? Um welche Blütenbestandteile handelt es sich? Welche Blütenbestandteile fehlen? Das Kätzchen enthält viele Staubblätter. Jeweils zwei sitzten auf einem schuppenartigen, behaarten Blättchen. Sie bilden eine Staubblüte, eine männliche Blüte. Die weiblichen Blütenbestandteile, Fruchtknoten, Griffel und Narbe, enthält die Blüte nicht. -5- Teil 2 Was kannst du im Querschnitt erkennen? Um welche Blütenbestandteile handelt es sich? Welche Blütenbestandteile fehlen? In diesem Kätzchen erkennt man zahlreiche flaschenförmige, grünliche Gebilde. Es sind die Stempel, d.h. die weiblichen Blütenteile der Weide. Jeder Stempel, an dem deutlich Fruchtknoten, Griffel und Narbe zu unterscheiden sind, sitzt auf einem schuppenförmigen, behaarten Blättchen. Die männlichen Blütenbestandteile, die Staubblätter, enthält die Blüte nicht. -6- Auswertung Auswertung Frage 1 Vergleiche die Blüten der Weide mit den Blüten des Kirschbaums und den Blüten der Hasel. Sind die Blüten der Weide Zwitterblüten oder sind sie getrenntgeschlechtlich? Wo sitzen die Blüten? Die Weide hat zwei verschiedene Blüten: Die männliche Kätzchen, sind eiförmig bis rundlich geformt und, wenn sie aufgeblüht sind, leuchtend gelb. Sie enthalten die Staubblätter, die mit einer Lupe gut zu sehen sind. Zum anderen hat die Weide weibliche Blüten Die weiblichen Blüten sind eher länglich und grün gefärbt und enthalten die Stempel. -7- Die Weide hat also getrenntgeschlechtliche Blüten wie die Hasel. Im Gegensatz zu der Hasel sitzen die männlichen und weiblichen Blüten jedoch nicht auf einer Pflanze, sondern auf verschiedenen. Es gibt männliche und weibliche Weiden. Frage 2 Getrenntgeschlechtliche Pflanzen, bei denen männliche und weibliche Blüten auf der selben Blüte sitzen, nennt man einhäusig. Getrenntgeschlechtliche Pflanzen, bie denen die männlichen und die weiblichen Blüten auf verschiedenen Pflanzen sitzen, nemmt man zweihäusig. In welche Gruppe gehört der Haselnussstrauch? In welche Gruppe gehört die Weide? Der Haselnussstrauch ist einhäusig. Die Weide ist zweihäusig. -8- Frage 3 Manche zweihäusige Pflanzen besitzen Früchte, die der menschlichen Ernährung dienen, wie z.B. der Sanddorn. Seine Früchte sind sehr reich an Vitamin C und liefern einen schmackhaften Saft. Was ist beim Pflanzen zweihäusiger Sträucher und Bäume zu beachten, wenn man auch etwas ernten will? Damit Pflanzen Früchte ausbilden, müssen die Blüten bestäubt werden. Möchte man Früchte von zweihäusigen Pflanzen ernten, muss man daher beachten, dass man weibliche und männliche Pflanzen nebeneinander anbaut, damit der Pollenstaub der männlichen Pflanzen zu den Blüten der weiblichen Pflanzen gelangen kann, welche die Früchte ausbilden. Frage 4 Wie erfolgt die Bestäubung bei den Weiden? Welche Bedeutung haben Insekten dabei? -9- Die Bestäubung der Weide erfolgt mit Hilfe von Insekten. Man spricht daher auch von Insektenbestäubung. Die Blüten der männlichen Weiden bilden Blütenstände, dies sind die Kätzchen. Die einzelne Blüte wird aus jeweils zwei Staubblättern, einem kleinen Tragblatt und einer Nektardrüse gebildet. Der Duft des Nektars lockt die Insekten an, welche auf ihrer Suche nach Nektar Pollen von einer Blüte zur nächsten tragen. Die weiblichen Blüten produzieren ebenfalls Nektar. Kommt ein Insekt, welches vorher eine männliche Blüte besucht hat und an dessen Körper Pollen klebt, so kann die Blüte bestäubt werden, wenn Pollenkörner auf die Narbe übertragen werden. Die Blüten der Weiden stellen für viele Insekten die erste Nahrung im Jahr dar. Viele Bienen und Schmetterlingsarten, wie der Zitronenfalter oder der Kleiner Fuchs ernähren sich von dem Nektar der Weiden. Imker pflanzen daher oft Weiden in der Nähe ihrer Bienenstöcke. - 10 - - 11 -