Merkblatt für Patienten Innere Medizin (Magenspiegelung)

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Merkblatt für Patienten
Innere Medizin (Magenspiegelung)
Bei der Magenspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie) wird die Speiseröhre, der Magen
und der Zwölffingerdarm untersucht. Die Vorbereitung des Patienten erfordert, dass er in der
Regel 12 Stunden vorher nüchtern ist (d.h. kein Essen und kein Trinken).
Sedierung Ja oder Nein?
Endoskopische Untersuchungen können für den Patienten unangenehm sein und lösen
häufig Angstgefühle aus. Wenn der Untersucher Ruhe und Kompetenz ausstrahlt und den
Patienten ermutigt, wird eine Gastroskopie ohne jegliche Sedierung, lediglich mit einer
Rachenanästhesie, meist erfolgreich sein. Bei manchen Patienten ist eine Untersuchung erst
mit einer Sedierung möglich.
Einige Patienten wünschen ausdrücklich eine Sedierung, die leicht intravenös verabreicht
werden kann, so dass der Patient von der Untersuchung nichts mitbekommt. Es muss vorher
sichergestellt sein, dass eine Begleitperson ihn nach Hause bringt, oder ein Taxi bestellt
wird. Denn nach einer Sedierung ist die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ohne
Begleitperson oder das Fahren eines Autos nicht erlaubt. Während der Untersuchung
können auch Schleimhautproben mit einer sterilen Zange, die über einen Arbeitskanal am
Endoskop eingeführt wird, für eine feingewebliche Begutachtung gewonnen werden. Zuvor
wird ein eventuell erhöhtes Blutungsrisiko, z.B. durch die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten, z.B. Marcumar, ausgeschlossen.
Wie erfolgt die Magenspiegelung?
Der Patient wird normalerweise in Linksseitenlage gelagert. Der Rachenraum wird mit einem
lokalen Anästhetikum eingesprüht, sofern keine Allergien gegen lokale Betäubungsmittel
bestehen. Der Patient erhält einen Plastikring als Beißschutz, den er mit den Zähnen oder
dem Kiefer fest umschlossen hält. Ein flexibles Endoskop mit einer Lichtquelle und einer
Optik an der Spitze wird vorsichtig in den Mund eingeführt und unter Sicht am
Kehlkopfdeckel vorbei langsam in die Speiseröhre eingeführt. Beim Einführen des
Endoskops kann bereits die Schleimhaut betrachtet werden.
Nach Passage der Speiseröhre und des Mageneingangs wird der Magen untersucht. Hierbei
werden sämtliche Abschnitte genau ausgeleuchtet und untersucht. Nach weiterem
Vorschieben gelangt man zum Magenausgang zu dem Pförtner und kann unter leichtem
Druck diesen passieren und in den Zwölffingerdarm gelangen. Durch weiteres Vorschieben
kann der obere Teil des Dünndarms untersucht werden, wobei auch der Einmündungsgang
des Gallen- und Bauchspeicheldrüsengangs eingesehen werden kann.
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Der Dünndarm und der Magen werden nochmals genau beim Zurückziehen des Endoskops
untersucht. Während der Untersuchung kann wahlweise etwas Luft in den Magen insuffliert
werden oder auch Flüssigkeit und Luft abgesaugt werden. Eine Untersuchung des Magens
in Inversion, wobei das Gerät wie ein “ J“ nach oben geklappt wird, ermöglicht die genaue
Inspektion des Übergangs der Speiseröhre in den Magen, vom Magen ausgesehen. Hierbei
kann dieser Übergang nochmals sozusagen „von unten“ genau eingesehen werden.
Dann wird die Speiseröhre beim Zurückziehen des Endoskops nochmals genau betrachtet
und auf Schleimhautauffälligkeiten untersucht. Auch hier können Schleimhautproben
entnommen werden. Falls größere Polypen vorliegen sollten, können diese auch mittels der
elektrischen Schlinge entfernt werden.
Wie lange dauert die Untersuchung?
Die Untersuchung dauert ungefähr 10 Minuten. Am Ende der Untersuchung wird ein
schriftlicher Bericht vom Untersucher zur genauen Dokumentation erfasst und dem
überweisenden Hausarzt mitgeteilt. Falls der Patient eine Sedierung erhielt, wird er noch
ungefähr 30 Minuten nach der Untersuchung in der Praxis überwacht und kann dann mit
einer Begleitperson die Praxis verlassen. Er darf für den Rest des Tages kein Fahrzeug
selbst steuern.
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