WDR Sinfonieorchester Köln

Werbung
WDR Sinfonieorchester Köln
Sonntag, 20.10. 2013 · 16.00 Uhr
Musik bereichert.
KONZERTHAUS DORTMUND
PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN
WDR Sinfonieorchester Köln
Jukka-Pekka Saraste Dirigent
Hélène Grimaud Klavier
Abo: Orchesterzyklus III – Symphonie um Vier
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
2,50 E
4I5
Ludwig van Beethoven
Richard Wagner (1813 – 1883)
Vorspiel und Liebestod aus »Tristan und Isolde« WWV 90 (1859)
Robert Schumann (1810 – 1856)
Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54 (1845)
Allegro affetuoso
Intermezzo. Andantino grazioso
Allegro vivace
– Pause ca. 17.05 Uhr –
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (1804)
»Eroica«
Allegro con brio
Marcia funebre. Adagio assai
Scherzo. Allegro vivace – Trio
Finale. Allegro molto
– Ende ca. 18.20 Uhr –
6I7
Programm
8I9
Wie ein Narkotikum
Wie eine Fantasie
Richard Wagner Vorspiel und Liebestod aus »Tristan und Isolde« WWV 90
Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54
»Da ich nun doch im Leben nie das eigentliche Glück der Liebe kennen gelernt habe, will ich
diesem schönsten aller Träume ein Denkmal setzen.« So äußerte sich Richard Wagner nur
wenige Jahre vor Ausarbeitung seiner Oper »Tristan und Isolde« gegenüber dem Komponistenfreund Franz Liszt. Die Aussage verblüfft, denn fast 20 Jahre war er damals schon mit Minna
verheiratet. Doch dann begann er im »Schweizer Asyl« bei Zürich eine Affäre mit der verheirateten Mathilde Wesendonck, dichtende Frau eines wohlhabenden Geschäftsmanns und Freundes. Das Aufdecken dieser Beziehung durch Wagners Ehefrau gehört zu den unrühmlichen
Begebenheiten im Leben des Komponisten. Die Damen beschimpften sich, während die Männer
schweigend ausharrten.
Kein zweites Klavierkonzert gilt als so romantisch wie das von Robert Schumann. Doch warum
eigentlich? Sind es die innigen Verschlingungen von Solo- und Orchesterpart oder die schwärmerischen Themen, die uns so gefangen nehmen? Auffällig ist gleich im Kopfsatz die fantasieartige, rhapsodische Form, die vom durchgehenden Tempo abweicht. Inmitten des Allegros in
der Grundtonart a-moll erklingt plötzlich ein langsamer Abschnitt im entrückten As-Dur. Solch
ein Aufbrechen geschlossener Formen der Klassik wird als musikalische Geburt der Romantik
gedeutet. Schumann überträgt diesen Gedanken auch auf die anderen beiden Sätze: Tastend
irrlichtert das Klavier im Intermezzo durch das vom Solo-Cello erwärmte Orchester, das Allegro
vivace ist verwegen gegen den Takt komponiert. Schumanns Klavierkonzert faszinierte von der
ersten Stunde an. Bald wurde es international geliebt. Qualität und Popularität sind in diesem
Werk so ausgewogen wie einst bei Mozart. Es ist ganz im Sinne des Wiener Klassikers also ein
Konzert »für Kenner und Liebhaber«.
Ebenso verschlungen wie Solo- und Orchesterstimmen ist die Werkgenese. Der erste Satz
entstand ursprünglich 1841 in Leipzig als Fantasie für Klavier und Orchester. Das erklärt auch
seine einzigartige Struktur. Der innovativ denkende Schumann überträgt darin die traditionelle
Dreiteiligkeit des Konzerts auf einen einzigen Satz. Die organische Entwicklung des thematischen Materials aus einer Keimzelle heraus – zu hören im lyrischen Holzbläserthema nach
dem raschen Klavierauftakt – ist radikal anders als in vielen Virtuosenwerken der Zeit. Für die
einsätzige Fassung fand der Komponist jedoch keinen Verleger. Daher ergänzte er die ungewöhnliche Fantasie im Sommer 1845 durch zwei weitere, motivisch verknüpfte Sätze zu einem
vollwertigen Klavierkonzert. Bei der Klavierstimme dachte Schumann natürlich an seine Frau
Clara, die ihre Karriere als Pianistin damals wieder aufnehmen wollte. Auf die Zueignung deutet
Doch inspirierte wirklich eine so banale Affäre diese metaphysischste Liebesoper aller Zeiten? Vielleicht steigerten sich Wagner und seine Angebetete erst anhand des Stoffes in ihre
aussichtslose Beziehung hinein. Kunst und Realität – sie sind in dem 1857 bis 1859 komponierten Bühnenwerk merkwürdig miteinander verwoben. Ein weiterer Ehebruch und Todesfälle
begleiteten die ersten Aufführungen: Dem Dirigenten der Münchner Premiere vom 10. Juni
1865, Hans von Bülow, spannte Wagner die Frau Cosima aus und schwängerte sie. Das uneheliche Kind kam zwei Monate vor der »Tristan«-Uraufführung zur Welt und hieß Isolde. Der erste
Tristan-Darsteller starb nur sechs Monate danach, Wagners Frau Minna Anfang des folgenden
Jahres. Zuvor hatte sie die Oper als »abscheulich« und »unanständig« gegeißelt. Von Anfang an
wehte ein morbider und verhängnisvoller Wind um das Werk.
Beim »Tristan« passte einfach alles zusammen. Auch, dass Wagner große Teile der Partitur in
seinem späteren Sterbeort Venedig komponierte. Die unglückliche Liebesgeschichte der Oper
vereint zudem europäische Kulturgeschichte: Der Stoff wurzelt im keltischen Sagenkreis und in
Gottfried von Straßburgs Versepos »Tristan« (um 1200). Wagner verknüpft den mittelalterlichen
Stoff mit frühromantischem Gedankengut, besonders Friedrich Novalis’ »Hymnen an die Nacht«
(1797). Die dort thematisierte Todessehnsucht wiederum mischt er mit der weltverneinenden
Philosophie Arthur Schopenhauers. Dieser Cocktail, in dem die musikalischen Gattungsgrenzen
von Oper und Sinfonie zerfließen, wirkte auf nachfolgende Generationen wie ein Narkotikum.
Mit ihm wurde ein übersteigertes Jahrhundert zu Grabe getragen. Den chromatisch lasziven
Harmonien ist jede Bodenhaftung entzogen. Bereits das schwermütige Vorspiel kündet von
unstillbarer Sehnsucht, verschlüsselt im rätselhaften – weil harmonisch nicht eindeutigen –
»Tristan-Akkord« zu Beginn. Später wird der Zuhörer in das Crescendo von Isoldes Liebestod im
verklärten H-Dur förmlich hineingesogen. Diese beiden Teile wurden schon vor der Uraufführung der Oper im Konzertsaal miteinander verbunden, erstmals 1863.
10 I 11
Jetzt neu!
Klaviere & Flügel im Konzerthaus
Brückstraße 21 · Dortmund · Telefon (0231) 2 26 96-145 · www.steinway-dortmund.de
Werke
etwa die Tonfolge des Hauptthemas C-H-A-A, hinter dem sich Claras Pseudonym Chiarina aus
dem Klavierzyklus »Carnaval« verbirgt. Clara spielte das Werk erstmals im Dezember 1845 in
Dresden.
Wie ein Kampf
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«
Mit zwei trockenen Akkord-Schlägen beginnt Ludwig van Beethovens dritte Sinfonie. Sie stehen im Raum wie die Säulen eines großen Tores. Durch sie muss der Hörer schreiten, er soll
sich der Musik ganz hingeben und hinterher geläutert den Saal verlassen. Durch das Siegestor
schreitet aber auch der Held, dem diese »Eroica« gewidmet ist: Napoleon Bonaparte, der das
alte Europa nach der Französischen Revolution grundlegend umwälzte. Er stand für Gedanken
von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – Grundlagen jedes demokratischen Staates.
Dortmund
Berlin ·· Bernau
Dortmund
· Berlin ··Bernau
Breslau· ·Gotha
Gotha· ·Zwickau
Zwickau· Breslau
Stimmen Sie sich auf Erfolg ein
Über
Begeisterung zum Erfolg
In FOCUS Money haben wir sechsmal in Folge den Ton angegeben.
Denn uns hat das bekannte Magazin bereits sechsmal zum Top-Steuerberater
Deutschlands
Das dem
habenBerater,
wir unseren Mandanten zu verdanken.
Vertrauen
Sie unsgewählt.
und damit
Weil sie wissen, wo die Musik spielt wenn es um ihr Geld geht. Wir würden
der 6-mal
in Folge
TOP-Berater
uns freuen,
auchzum
von Ihnen
zu hören.
ausgezeichnet wurde.
audalis Kohler Punge & Partner
Wirtschaftsprüfer  Steuerberater  Rechtsanwälte
audalis Consulting GmbH  Unternehmensberatung
audalisRheinlanddamm
· Kohler Punge
Partner
199&
 44139
Dortmund
www.audalis.de· Steuerberater · Rechtsanwälte
Wirtschaftsprüfer
audalis Consulting GmbH
Rheinlanddamm 199 · 44139 Dortmund
Anzeige_120x92mm.indd
1
Tel.: 0231
22 55 500 · audalis.de
12 I13
23.07.12 09:37
Auch wenn Beethoven bei der Nachricht der Kaiserkrönung Napoleons 1804 die entsprechende Widmung schroff ausradierte, ist die dritte Sinfonie natürlich dem Feldherrn der französischen Republik zugeeignet. Dieser hatte sich auf den Schlachtfeldern gegen Preußen, Österreich, Großbritannien und Russland durchgesetzt. In vielen eroberten Gebieten wurde er von
den Bürgern mit offenen Armen empfangen. Er brachte Europa nicht nur das demokratische
Selbstbewusstsein, sondern plädierte auch für Religionsfreiheit. Kirchengüter wurden aufgelöst,
Herrscher vertrieben. Mit der eigenmächtigen Kaiserkrönung wurde Napoleon für Beethoven
jedoch zum Tyrannen, der die einstigen Ideale verriet. Er verlor die Aura des Erlösers. Daher
überschrieb Beethoven die dritte Sinfonie vor Drucklegung verallgemeinernd: »Sinfonia eroica,
composta per festiggiare il sovvenire di un grand’ uomo« (Heroische Sinfonie, komponiert, um
das Andenken eines großen Mannes zu feiern).
Die dritte Sinfonie sprengt vertraute Dimensionen: Jeder Instrumentalist ist extrem gefordert,
fast wie in einem anspruchsvollen Kammermusikwerk. Hinzu kommt eine ungewöhnliche Themen-Struktur. Sie ist auf dynamische Fortentwicklung und Variation hin angelegt. Es gibt kaum
thematisch geschlossene Abschnitte, jeder Einfall führt zum nächsten. Dieses Prozesshafte
wird gleich im Hauptthema des ersten Satzes mit dem tonal fremden Ton cis angekündigt. Er
»stört« das vorhergehende Dreiklangsthema, blickt nach vorne. Es gab Ansätze, in Beethovens
Musiksprache eine versinnbildlichte Demokratisierung zu erblicken. »Beethovens Orchester ist
von jetzt an eine Summe von Einzelwesen, eine musikalische Republik«, erläuterte der Musikforscher Paul Becker 1912. Doch gleichsam steckt in dieser Sicht ein Problem: Auch kleinere,
nicht als »heroisch« deklarierte Werke tragen diese Kompositionstechnik in sich. Beethovens
Stil war auch ein moderner Kunstgriff an sich – fern vom politischen Weltgeschehen.
Im Grunde entwickelt Beethoven mit seiner ebenso kompromisslosen wie filigran durchstrukturierten Tonsprache die Neue Musik jener Tage. So wurde die Sinfonie nach der Uraufführung im April 1805 am Theater an der Wien auch wahrgenommen. Es gebe darin »allzu viel des
Grellen und Bizarren«, bemängelte die »Allgemeine musikalische Zeitung«. Auch wurde davor
gewarnt, wohin der Weg einer solch komplizierten Musik führen kann. Schon damals befürchtete mancher Konzertgänger, dass so eine Kunst ausschließlich für Kenner entstehe. »Dem
Publikum war die Sinfonie zu schwer, zu lang«, klagte auch der Korrespondent des »Freimüthigen«. Freilich hielten Beethovens Freunde die Sinfonie für ein Meisterstück und argumentierten:
»Wenn sie jetzt nicht gefällt, so komme das nur daher, weil das Publikum nicht kunstgebildet
genug sei, alle diese hohen Schönheiten zu fassen; nach ein paar tausend Jahren aber würde
sie ihre Wirkung nicht verfehlen.«
Bekanntlich dauerte es keine paar tausend Jahre, sondern nur kurze Zeit, bis die Sinfonie
europaweit anerkannt wurde. Die große Popularität mag von ihrem feurigen Schwung und der
Werke
grandiosen Klanglichkeit herrühren. Die Dynamik ist extrem gespannt, die Tonsprache oft romantisch zerklüftet. Es ist ein Kampf, der darin geschildert wird. Diese Bildgewalt von Beethovens Musik wirkt bis heute. Höhepunkt ist sicher der c-moll-Trauermarsch an zweiter Stelle.
Doch worüber wird hier getrauert? Über den Untergang der alten Welt, über den Tod des Helden? Es gehört zur Dramaturgie eines jeden großen Schauspiels, dass der Held erst sterben
muss, ehe er sein Ziel erreicht. So weissagt der sterbende Egmont die Freiheit der Niederlande
voraus. Diesen Gedanken hat Beethoven auch in die »Eroica« hineinkomponiert. Im Finale wird
er noch konkreter: Der Variationensatz nutzt das Finalthema seines früheren »Prometheus«Balletts. Auch dort stirbt der Licht bringende Göttersohn, damit ein neues Menschengeschlecht
heranreift. In diesem Contretanz feiern die von alten Fesseln befreiten Bürger. Genau diese
Botschaft macht Beethovens »Eroica« so aktuell.
Gehört im Konzerthaus
Das Konzerthaus hat bereits zahlreiche Liebestode gesehen und vor allem gehört. Besonders
schön wurde beim »Tristan« des Philharmonia Orchestra und Esa-Pekka Salonens 2010 gestorben: Regisseur Peter Sellars und Videokünstler Bill Viola wirkten bei diesem multimedialen
Projekt mit, das zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wurde. Schumanns Klavierkonzert
stand zuletzt im Mai 2013 mit dem Mahler Chamber Orchestra und dem Solisten Rafał Blechacz
auf dem Programm. Interpreten der »Eroica« waren u. a. das Gewandhausorchester Leipzig und
die Musiciens du Louvre Grenoble.
Audiophil
Unser Programmheftautor Matthias Corvin empfiehlt
HÉLÈNE GRIMAUD
BRAHMS
KLAVIERKONZERTE NR. 1 & 2
© DG / Mat Hennek
SYMPHONIEORCHESTER DES BAYRISCHEN RUNDFUNKS
WIENER PHILHARMONIKER • ANDRIS NELSONS
Brahms Live: 09.11.13 Düsseldorf · 11.11.13 München · 09.03.14 Berlin
21.03.14 Freiburg · 22. + 23.03.14 Heidelberg · 24.03.14 Hannover
22.03.14 Frankfurt · 11. – 13.05.14 Dresden
www. helenegrimaud.de
»Schumann ist ein Visionär, der seltsamerweise unterschätzt wird. Obwohl er vordergründig
sehr bekannt ist, hat er viele auch dunkle Seiten, die es zu entdecken gilt.« So schildert Hélène Grimaud ihre Liebe zum Romantiker Robert Schumann. Bereits zweimal legte sie dessen
Klavierkonzert auf CD vor: 1995 etwas feinnerviger mit dem Deutschen Symphonie-Orchester
Berlin unter David Zinman (Erato) und 2005 etwas balladesker mit der Staatskapelle Dresden
unter Esa-Pekka Salonen (DG). Beide Aufnahmen sind für Fans ein unbedingtes Muss.
Freilich lohnt auch ein Vergleich mit der jungen Martha Argerich, begleitet von Mstislaw Rostropowitsch als Dirigent (DG, 1977). Bei den Männern beeindrucken der sinnliche Analytiker
Mauricio Pollini (DG, 1989) oder der Klangpoet Murray Perahia (Sony, 1994), beide luxuriös
begleitet von den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado. Als frühes diskografisches
Highlight gilt die 1948 in London entstandene Aufnahme des sensiblen Rumänen Dinu Lipatti,
dem der junge Herbert von Karajan zur Seite stand (EMI).
WERKE
16 I 17
WDR Sinfonieorchester Köln
In den 65 Jahren seines Bestehens hat sich das WDR Sinfonieorchester als Orchester von
Weltformat in und für Nordrhein-Westfalen etabliert. In Zusammenarbeit mit großen Dirigenten,
Solisten und Komponisten und in regelmäßiger Partnerschaft mit den wichtigsten Konzerthäusern und Festivals prägt und repräsentiert das WDR Sinfonieorchester die Musiklandschaft im
Sendegebiet des WDR in besonderer Weise. Darüber hinaus ist es nicht nur regelmäßig auf internationalen Podien zu Gast, sondern macht im Hörfunk und Fernsehen des WDR große Klassik
einem breiten Publikum zugänglich. Zudem leistet es mit vielfältigen Projekten im Bereich der
Musikvermittlung einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung.
Werner Henze, Mauricio Kagel, Krzysztof Penderecki, Igor Strawinsky, Karlheinz Stockhausen
und Bernd Alois Zimmermann gehören zu den Komponisten, die ihre Werke mit dem WDR
Sinfonieorchester Köln aufführten. Darüber hinaus dokumentiert die große Anzahl ausgezeichneter Produktionen zeitgenössischer Musik den besonderen Rang des WDR Sinfonieorchesters.
Herausragende Produktionen der Sinfonik des 19. Jahrhunderts entstanden unter der
Leitung Gary Bertinis, der dem WDR Sinfonieorchester von 1983 bis 1991 als Chefdirigent
vorstand und das Orchester zu einem führenden Interpreten der Sinfonien Gustav Mahlers
machte.
Seit Beginn der Saison 2010/11 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters. Die gemeinsame Aufführung der 9. Sinfonie Gustav Mahlers in der Kölner Philharmonie im November 2009 wurde von der Presse als »Ankündigung einer großen Ära«
gefeiert. Dies bestätigen auch die Auszeichnungen durch die Deutsche Schallplattenkritik
und die Zeitschrift »Gramophone«, die Dirigent und Orchester für die Veröffentlichung dieses
Konzertes auf CD erhalten haben. Weitere gemeinsame CD-Veröffentlichungen mit Werken
von Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Johannes Brahms sowie Einladungen zu bedeutenden Festivals und Konzerthäusern in Europa dokumentieren den künstlerischen Erfolg der
Zusammenarbeit.
Weiter geschärft wurde das Profil durch die Zusammenarbeit mit Semyon Bychkov, der als
Chefdirigent zwischen 1997 und 2010 zahlreiche preisgekrönte und hochgelobte Produktionen
mit Werken von Dmitri Schostakowitsch, Richard Strauss, Sergej Rachmaninow, Giuseppe Verdi
und Richard Wagner vorlegte. Erfolgreiche gemeinsame Tourneen durch Europa, Amerika und
Asien haben zu einer beträchtlichen Steigerung des internationalen Renommees des WDR Sinfonieorchesters beigetragen.
Das WDR Sinfonieorchester Köln im KONZERTHAUS DORTMUND
Das WDR Sinfonieorchester Köln kann man wahrlich als Stammgast in Dortmund bezeichnen; die Beziehungen zwischen Orchester und Konzerthaus sind eng. Wie in der vergangenen Saison wird das Ensemble auch 2013|14 mehrmals in Dortmund auftreten, das nächste
Mal im April 2014 unter Christoph Eschenbach mit Mozarts »Großer Messe« und »JupiterSinfonie«.
Mit zahlreichen Uraufführungen von Auftragswerken des WDR sowie der Zusammenarbeit
mit herausragenden Komponisten unserer Zeit hat das Orchester einen wichtigen Beitrag
zur Musikgeschichte und zur Pflege der zeitgenössischen Musik geleistet. Luciano Berio, Hans
Jukka-Pekka Saraste
Der finnische Dirigent Jukka-Pekka Saraste begann seine Karriere als Geiger im Finnish Radio
Symphony Orchestra. Nach seinem Abschluss am Konservatorium in Lahti studierte Saraste
Dirigieren an der Sibelius-Akademie bei Jorma Panula. Sein Debüt als Dirigent gab er im Alter
von 23 Jahren beim Helsinki Philharmonic Orchestra.
Die hörbare
Pflege für alle
Saiteninstrumente
www.bellacura.de
18 I 19
Gemeinsam mit Esa-Pekka Salonen gründete Saraste das Avanti! Chamber Orchestra. Er
ist Artistic Advisor des Finnish Chamber Orchestra und der »Ekenäs Summer Concerts«, die er
ebenfalls ins Leben gerufen hat. Er war Chefdirigent des Finnish Radio Symphony Orchestra,
Scottish Chamber Orchestra und Toronto Symphony Orchestra, Erster Gastdirigent des BBC
Symphony Orchestra, Musikdirektor des Oslo Philharmonic Orchestra, Artistic Advisor des Lahti
Symphony Orchestra und Künstlerischer Leiter des »Lahti Sibelius Festival«. Seit der Saison
2010/11 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieorchester Köln.
Biografien
Als Gastdirigent stand Jukka-Pekka Saraste am Pult vieler großer renommierter Orchester,
darunter das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Boston Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Orchestre National de France, London Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Orchestra Filarmonica
della Scala und die Sächsische Staatskapelle Dresden.
Jukka-Pekka Saraste ist insbesondere bekannt für seine Interpretationen von Mozart-Werken
und Klassikern des 20. Jahrhunderts. Er verschaffte außerdem der Musik skandinavischer
Komponisten wie Kaija Saariaho, Magnus Lindberg und Esa-Pekka Salonen größeres Gehör.
Saraste begann seine Zusammenarbeit mit Finlandia Records mit Einspielungen der gesamten Sibelius-Sinfonien, nachdem er schon für Virgin Classics, BIS, Classic for Pleasure, Conifer,
Ondine, Simax und Decca aufgenommen hatte. Seinen Exklusivvertrag mit Finlandia unterzeichnete er 1995 und brachte auch das Finnish Radio Symphony Orchestra und das Toronto
Symphony Orchestra so zu einem großen internationalen Label, da Finlandia zum amerikanischen Medienkonzern Warner Classics gehört. Seine Diskografie beinhaltet die kompletten Sinfonien von Carl Nielsen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra sowie Werke von Bartók,
Dutilleux, Mussorgsky und Prokofiew mit dem Toronto Symphony Orchestra. Deren erste Aufnahme für Finlandia mit Werken von Mussorgsky wurde für den kanadischen »Juno Award«
nominiert.
Mit dem Oslo Philharmonic Orchestra veröffentlichte Saraste 2008 die erste DVD des Orchesters überhaupt, Sibelius’ Sinfonie Nr. 5. Eine weitere DVD mit Sibelius’ Sinfonie Nr. 1 kam in der
Saison 2009/10 heraus.
Jukka-Pekka Saraste wurde 2000 mit dem »Finnish State Prize for Music« ausgezeichnet.
Er erhielt einen Ehrendoktortitel der University of York und die finnische »Sibelius-Medaille«.
Zuletzt wurde er in Norwegen mit dem »Sibelius Prize« ausgezeichnet.
Jukka-Pekka Saraste im KONZERTHAUS DORTMUND
Drei Konzerte führten Jukka-Pekka Saraste bisher ins Konzerthaus: 2005 mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und 2008 mit dem Oslo Philharmonic Orchestra bekräftigte der
Dirigent sein Engagement für skandinavische Musik; 2011 kam er mit seinem WDR Sinfonieorchester und Bruckners Sinfonie Nr. 8 nach Dortmund.
Strafrecht für Unternehmer.
Effektiv. Kompetent. Diskret.
Prof. Dr. TiDo ParK
rechtsanwalt | fachanwalt für Straf- und Steuerrecht
Dr. TobiaS EggErS
rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht
Ulf rEUKEr ll.M. (Wirtschaftsstrafrecht)
rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht
Dr. STEfan rüTTErS
rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht
Rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund
Fon (0231) 95 80 68 - 0 | www.park-wirtschaftsstrafrecht.de
WirTSchafTSSTrafrEchT | STEUErSTrafrEchT | coMPliancE
20 I 21
Hélène Grimaud
Hélène Grimaud ist eine Künstlerin mit vielseitigen Talenten, auch jenseits ihres Könnens am
Instrument, das sie mit poetischem Ausdruck und unvergleichlicher technischer Kontrolle beherrscht. Die französische Pianistin ist auch eine engagierte Tierschützerin, Menschenrechtsaktivistin und Autorin.
Grimaud ist 1969 in Aix-en-Provence geboren, wo sie ihre Ausbildung am Konservatorium in
Marseille bei Jacqueline Courtin begann. Mit 13 Jahren kam sie ans Konservatorium in Paris
und vertiefte ihre Studien bei György Sándor und Leon Fleisher. 1987 gab sie ein vielbeachtetes
Debüt-Recital in Tokio. Im selben Jahr lud Daniel Barenboim sie zu einem Konzert mit dem
Orchestre de Paris ein – der Auftakt zu einer Karriere geprägt von Konzerten mit den besten
Orchestern der Welt und gefeierten Dirigenten. Ihre CD-Aufnahmen wurden von der Kritik gelobt
und gewannen zahlreiche Preise, darunter der »Cannes Classical Recording of the Year«, »Choc
du Monde de la musique«, »Diapason d’or«, »Grand Prix du disque«, »Record Academy Prize«,
»Midem Classic Award« und »ECHO Klassik«.
Biografien
Zwischen ihrem Debüt 1995 bei den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado und
ihrem ersten Auftritt beim New York Philharmonic unter Kurt Masur 1999 – nur zwei von vielen
wichtigen musikalischen Meilensteinen – gab Grimaud eine völlig andere Art von Debüt: Im
Staat New York gründete sie ein Wolf Conservation Center. Ihre Liebe für diese bedrohte Art entzündete sich an einer zufälligen Begegnung mit einem Wolf in Nord-Florida. »Am direkten Schutz
der Tiere beteiligt zu sein und sie dorthin zurückbringen zu können, wo sie hingehören – es
gibt einfach nichts Aufregenderes«, sagt sie.
Doch ihr Engagement endet hier nicht: Sie ist außerdem Mitglied der Organisation »Musicians for Human Rights«, ein weltweites Netzwerk von Musikern und Kulturschaffenden, das
sich für Menschenrechte und einen sozialen Wandel einsetzt. Für die meisten Leute wären
Tierschutz, soziales Engagement und eine erfolgreiche Musikerkarriere Aufgabe genug.
Doch Hélène Grimaud findet auch Zeit zum Schreiben. Ihr erstes Buch, »Variations Sauvages«,
erschien 2003 in Frankreich und wurde anschließend auf English, Japanisch, Niederländisch
und Deutsch übersetzt. Das zweite Buch, »Leçons particulières«, folgte 2005 und ist eine Mischung aus Roman und Autobiografie.
2013 tritt Hélène Grimaud in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, der
Schweiz, Russland, den USA, Brasilien, China und Japan auf. Sie spielt u. a. mit dem Orquestra
Sinfônica do Estado de São Paulo, Philharmonia Orchestra, St. Petersburg Philharmonic Orchestra, Los Angeles Philharmonic, Russian National Orchestra, Cleveland Orchestra, Philadelphia
Orchestra und City of Birmingham Symphony Orchestra. Grimaud ist auch eine begeisterte
Kammermusikerin und spielt regelmäßig bei den renommierten Festivals mit Partnern wie Sol
Gabetta, Thomas Quasthoff, Rolando Villazón, Jan Vogler, Truls Mørk, Clemens Hagen und den
Brüdern Capuçon.
Hélène Grimaud nimmt seit 2002 exklusiv für die Deutsche Grammophon auf. 2013 nimmt
Brahms einen wichtigen Platz in ihrem Programm ein. Gerade hat sie bei der Deutschen Grammophon ein Album mit Brahms-Klavierkonzerten unter Andris Nelsons herausgebracht: das
erste Konzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das zweite Konzert
mit den Wiener Philharmonikern.
Hélène Grimaud im KONZERTHAUS DORTMUND
Hélène Grimaud war zum ersten Mal 2007 mit einem Klavierabend im Konzerthaus zu Gast. Sie
spielte 2008 Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 mit dem London Philharmonic Orchestra unter
Vladimir Jurowski und war im Juni 2013 im Rahmen des »Klavier-Festival Ruhr« in Dortmund
zu hören.
22 I 23
Biografien
Volt italienisches
Temperament
Orchestra Filarmonica della Scala
Andrés Orozco-Estrada, Vittorio Grigolo
Werke von Verdi, Puccini, Mussorgsky u. a.
Montag, 11.11. 2013 · 20.00 Uhr
Texte Matthias Corvin
Fotonachweise
S. 04 © Mat Hennek · DG
S. 08 © Thomas Kost
S. 16 © Thomas Kost
S. 22 © Mat Hennek · DG
Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
Brückstraße 21 · 44135 Dortmund
T 0231- 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de
Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa
Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup
Konzeption Kristina Erdmann
Anzeigen Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH
Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.
Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.
Musik bereichert.
KONZERTHAUS DORTMUND
PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN
Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.
Impressum
Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen
zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch
Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht,
exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden
Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.«
Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de
So klingt nur Dortmund.
Herunterladen