WDR Sinfonieorchester Köln Sonntag, 20.10. 2013 · 16.00 Uhr Musik bereichert. KONZERTHAUS DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN WDR Sinfonieorchester Köln Jukka-Pekka Saraste Dirigent Hélène Grimaud Klavier Abo: Orchesterzyklus III – Symphonie um Vier In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 2,50 E 4I5 Ludwig van Beethoven Richard Wagner (1813 – 1883) Vorspiel und Liebestod aus »Tristan und Isolde« WWV 90 (1859) Robert Schumann (1810 – 1856) Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54 (1845) Allegro affetuoso Intermezzo. Andantino grazioso Allegro vivace – Pause ca. 17.05 Uhr – Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (1804) »Eroica« Allegro con brio Marcia funebre. Adagio assai Scherzo. Allegro vivace – Trio Finale. Allegro molto – Ende ca. 18.20 Uhr – 6I7 Programm 8I9 Wie ein Narkotikum Wie eine Fantasie Richard Wagner Vorspiel und Liebestod aus »Tristan und Isolde« WWV 90 Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54 »Da ich nun doch im Leben nie das eigentliche Glück der Liebe kennen gelernt habe, will ich diesem schönsten aller Träume ein Denkmal setzen.« So äußerte sich Richard Wagner nur wenige Jahre vor Ausarbeitung seiner Oper »Tristan und Isolde« gegenüber dem Komponistenfreund Franz Liszt. Die Aussage verblüfft, denn fast 20 Jahre war er damals schon mit Minna verheiratet. Doch dann begann er im »Schweizer Asyl« bei Zürich eine Affäre mit der verheirateten Mathilde Wesendonck, dichtende Frau eines wohlhabenden Geschäftsmanns und Freundes. Das Aufdecken dieser Beziehung durch Wagners Ehefrau gehört zu den unrühmlichen Begebenheiten im Leben des Komponisten. Die Damen beschimpften sich, während die Männer schweigend ausharrten. Kein zweites Klavierkonzert gilt als so romantisch wie das von Robert Schumann. Doch warum eigentlich? Sind es die innigen Verschlingungen von Solo- und Orchesterpart oder die schwärmerischen Themen, die uns so gefangen nehmen? Auffällig ist gleich im Kopfsatz die fantasieartige, rhapsodische Form, die vom durchgehenden Tempo abweicht. Inmitten des Allegros in der Grundtonart a-moll erklingt plötzlich ein langsamer Abschnitt im entrückten As-Dur. Solch ein Aufbrechen geschlossener Formen der Klassik wird als musikalische Geburt der Romantik gedeutet. Schumann überträgt diesen Gedanken auch auf die anderen beiden Sätze: Tastend irrlichtert das Klavier im Intermezzo durch das vom Solo-Cello erwärmte Orchester, das Allegro vivace ist verwegen gegen den Takt komponiert. Schumanns Klavierkonzert faszinierte von der ersten Stunde an. Bald wurde es international geliebt. Qualität und Popularität sind in diesem Werk so ausgewogen wie einst bei Mozart. Es ist ganz im Sinne des Wiener Klassikers also ein Konzert »für Kenner und Liebhaber«. Ebenso verschlungen wie Solo- und Orchesterstimmen ist die Werkgenese. Der erste Satz entstand ursprünglich 1841 in Leipzig als Fantasie für Klavier und Orchester. Das erklärt auch seine einzigartige Struktur. Der innovativ denkende Schumann überträgt darin die traditionelle Dreiteiligkeit des Konzerts auf einen einzigen Satz. Die organische Entwicklung des thematischen Materials aus einer Keimzelle heraus – zu hören im lyrischen Holzbläserthema nach dem raschen Klavierauftakt – ist radikal anders als in vielen Virtuosenwerken der Zeit. Für die einsätzige Fassung fand der Komponist jedoch keinen Verleger. Daher ergänzte er die ungewöhnliche Fantasie im Sommer 1845 durch zwei weitere, motivisch verknüpfte Sätze zu einem vollwertigen Klavierkonzert. Bei der Klavierstimme dachte Schumann natürlich an seine Frau Clara, die ihre Karriere als Pianistin damals wieder aufnehmen wollte. Auf die Zueignung deutet Doch inspirierte wirklich eine so banale Affäre diese metaphysischste Liebesoper aller Zeiten? Vielleicht steigerten sich Wagner und seine Angebetete erst anhand des Stoffes in ihre aussichtslose Beziehung hinein. Kunst und Realität – sie sind in dem 1857 bis 1859 komponierten Bühnenwerk merkwürdig miteinander verwoben. Ein weiterer Ehebruch und Todesfälle begleiteten die ersten Aufführungen: Dem Dirigenten der Münchner Premiere vom 10. Juni 1865, Hans von Bülow, spannte Wagner die Frau Cosima aus und schwängerte sie. Das uneheliche Kind kam zwei Monate vor der »Tristan«-Uraufführung zur Welt und hieß Isolde. Der erste Tristan-Darsteller starb nur sechs Monate danach, Wagners Frau Minna Anfang des folgenden Jahres. Zuvor hatte sie die Oper als »abscheulich« und »unanständig« gegeißelt. Von Anfang an wehte ein morbider und verhängnisvoller Wind um das Werk. Beim »Tristan« passte einfach alles zusammen. Auch, dass Wagner große Teile der Partitur in seinem späteren Sterbeort Venedig komponierte. Die unglückliche Liebesgeschichte der Oper vereint zudem europäische Kulturgeschichte: Der Stoff wurzelt im keltischen Sagenkreis und in Gottfried von Straßburgs Versepos »Tristan« (um 1200). Wagner verknüpft den mittelalterlichen Stoff mit frühromantischem Gedankengut, besonders Friedrich Novalis’ »Hymnen an die Nacht« (1797). Die dort thematisierte Todessehnsucht wiederum mischt er mit der weltverneinenden Philosophie Arthur Schopenhauers. Dieser Cocktail, in dem die musikalischen Gattungsgrenzen von Oper und Sinfonie zerfließen, wirkte auf nachfolgende Generationen wie ein Narkotikum. Mit ihm wurde ein übersteigertes Jahrhundert zu Grabe getragen. Den chromatisch lasziven Harmonien ist jede Bodenhaftung entzogen. Bereits das schwermütige Vorspiel kündet von unstillbarer Sehnsucht, verschlüsselt im rätselhaften – weil harmonisch nicht eindeutigen – »Tristan-Akkord« zu Beginn. Später wird der Zuhörer in das Crescendo von Isoldes Liebestod im verklärten H-Dur förmlich hineingesogen. Diese beiden Teile wurden schon vor der Uraufführung der Oper im Konzertsaal miteinander verbunden, erstmals 1863. 10 I 11 Jetzt neu! Klaviere & Flügel im Konzerthaus Brückstraße 21 · Dortmund · Telefon (0231) 2 26 96-145 · www.steinway-dortmund.de Werke etwa die Tonfolge des Hauptthemas C-H-A-A, hinter dem sich Claras Pseudonym Chiarina aus dem Klavierzyklus »Carnaval« verbirgt. Clara spielte das Werk erstmals im Dezember 1845 in Dresden. Wie ein Kampf Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« Mit zwei trockenen Akkord-Schlägen beginnt Ludwig van Beethovens dritte Sinfonie. Sie stehen im Raum wie die Säulen eines großen Tores. Durch sie muss der Hörer schreiten, er soll sich der Musik ganz hingeben und hinterher geläutert den Saal verlassen. Durch das Siegestor schreitet aber auch der Held, dem diese »Eroica« gewidmet ist: Napoleon Bonaparte, der das alte Europa nach der Französischen Revolution grundlegend umwälzte. Er stand für Gedanken von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – Grundlagen jedes demokratischen Staates. Dortmund Berlin ·· Bernau Dortmund · Berlin ··Bernau Breslau· ·Gotha Gotha· ·Zwickau Zwickau· Breslau Stimmen Sie sich auf Erfolg ein Über Begeisterung zum Erfolg In FOCUS Money haben wir sechsmal in Folge den Ton angegeben. Denn uns hat das bekannte Magazin bereits sechsmal zum Top-Steuerberater Deutschlands Das dem habenBerater, wir unseren Mandanten zu verdanken. Vertrauen Sie unsgewählt. und damit Weil sie wissen, wo die Musik spielt wenn es um ihr Geld geht. Wir würden der 6-mal in Folge TOP-Berater uns freuen, auchzum von Ihnen zu hören. ausgezeichnet wurde. audalis Kohler Punge & Partner Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte audalis Consulting GmbH Unternehmensberatung audalisRheinlanddamm · Kohler Punge Partner 199& 44139 Dortmund www.audalis.de· Steuerberater · Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer audalis Consulting GmbH Rheinlanddamm 199 · 44139 Dortmund Anzeige_120x92mm.indd 1 Tel.: 0231 22 55 500 · audalis.de 12 I13 23.07.12 09:37 Auch wenn Beethoven bei der Nachricht der Kaiserkrönung Napoleons 1804 die entsprechende Widmung schroff ausradierte, ist die dritte Sinfonie natürlich dem Feldherrn der französischen Republik zugeeignet. Dieser hatte sich auf den Schlachtfeldern gegen Preußen, Österreich, Großbritannien und Russland durchgesetzt. In vielen eroberten Gebieten wurde er von den Bürgern mit offenen Armen empfangen. Er brachte Europa nicht nur das demokratische Selbstbewusstsein, sondern plädierte auch für Religionsfreiheit. Kirchengüter wurden aufgelöst, Herrscher vertrieben. Mit der eigenmächtigen Kaiserkrönung wurde Napoleon für Beethoven jedoch zum Tyrannen, der die einstigen Ideale verriet. Er verlor die Aura des Erlösers. Daher überschrieb Beethoven die dritte Sinfonie vor Drucklegung verallgemeinernd: »Sinfonia eroica, composta per festiggiare il sovvenire di un grand’ uomo« (Heroische Sinfonie, komponiert, um das Andenken eines großen Mannes zu feiern). Die dritte Sinfonie sprengt vertraute Dimensionen: Jeder Instrumentalist ist extrem gefordert, fast wie in einem anspruchsvollen Kammermusikwerk. Hinzu kommt eine ungewöhnliche Themen-Struktur. Sie ist auf dynamische Fortentwicklung und Variation hin angelegt. Es gibt kaum thematisch geschlossene Abschnitte, jeder Einfall führt zum nächsten. Dieses Prozesshafte wird gleich im Hauptthema des ersten Satzes mit dem tonal fremden Ton cis angekündigt. Er »stört« das vorhergehende Dreiklangsthema, blickt nach vorne. Es gab Ansätze, in Beethovens Musiksprache eine versinnbildlichte Demokratisierung zu erblicken. »Beethovens Orchester ist von jetzt an eine Summe von Einzelwesen, eine musikalische Republik«, erläuterte der Musikforscher Paul Becker 1912. Doch gleichsam steckt in dieser Sicht ein Problem: Auch kleinere, nicht als »heroisch« deklarierte Werke tragen diese Kompositionstechnik in sich. Beethovens Stil war auch ein moderner Kunstgriff an sich – fern vom politischen Weltgeschehen. Im Grunde entwickelt Beethoven mit seiner ebenso kompromisslosen wie filigran durchstrukturierten Tonsprache die Neue Musik jener Tage. So wurde die Sinfonie nach der Uraufführung im April 1805 am Theater an der Wien auch wahrgenommen. Es gebe darin »allzu viel des Grellen und Bizarren«, bemängelte die »Allgemeine musikalische Zeitung«. Auch wurde davor gewarnt, wohin der Weg einer solch komplizierten Musik führen kann. Schon damals befürchtete mancher Konzertgänger, dass so eine Kunst ausschließlich für Kenner entstehe. »Dem Publikum war die Sinfonie zu schwer, zu lang«, klagte auch der Korrespondent des »Freimüthigen«. Freilich hielten Beethovens Freunde die Sinfonie für ein Meisterstück und argumentierten: »Wenn sie jetzt nicht gefällt, so komme das nur daher, weil das Publikum nicht kunstgebildet genug sei, alle diese hohen Schönheiten zu fassen; nach ein paar tausend Jahren aber würde sie ihre Wirkung nicht verfehlen.« Bekanntlich dauerte es keine paar tausend Jahre, sondern nur kurze Zeit, bis die Sinfonie europaweit anerkannt wurde. Die große Popularität mag von ihrem feurigen Schwung und der Werke grandiosen Klanglichkeit herrühren. Die Dynamik ist extrem gespannt, die Tonsprache oft romantisch zerklüftet. Es ist ein Kampf, der darin geschildert wird. Diese Bildgewalt von Beethovens Musik wirkt bis heute. Höhepunkt ist sicher der c-moll-Trauermarsch an zweiter Stelle. Doch worüber wird hier getrauert? Über den Untergang der alten Welt, über den Tod des Helden? Es gehört zur Dramaturgie eines jeden großen Schauspiels, dass der Held erst sterben muss, ehe er sein Ziel erreicht. So weissagt der sterbende Egmont die Freiheit der Niederlande voraus. Diesen Gedanken hat Beethoven auch in die »Eroica« hineinkomponiert. Im Finale wird er noch konkreter: Der Variationensatz nutzt das Finalthema seines früheren »Prometheus«Balletts. Auch dort stirbt der Licht bringende Göttersohn, damit ein neues Menschengeschlecht heranreift. In diesem Contretanz feiern die von alten Fesseln befreiten Bürger. Genau diese Botschaft macht Beethovens »Eroica« so aktuell. Gehört im Konzerthaus Das Konzerthaus hat bereits zahlreiche Liebestode gesehen und vor allem gehört. Besonders schön wurde beim »Tristan« des Philharmonia Orchestra und Esa-Pekka Salonens 2010 gestorben: Regisseur Peter Sellars und Videokünstler Bill Viola wirkten bei diesem multimedialen Projekt mit, das zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wurde. Schumanns Klavierkonzert stand zuletzt im Mai 2013 mit dem Mahler Chamber Orchestra und dem Solisten Rafał Blechacz auf dem Programm. Interpreten der »Eroica« waren u. a. das Gewandhausorchester Leipzig und die Musiciens du Louvre Grenoble. Audiophil Unser Programmheftautor Matthias Corvin empfiehlt HÉLÈNE GRIMAUD BRAHMS KLAVIERKONZERTE NR. 1 & 2 © DG / Mat Hennek SYMPHONIEORCHESTER DES BAYRISCHEN RUNDFUNKS WIENER PHILHARMONIKER • ANDRIS NELSONS Brahms Live: 09.11.13 Düsseldorf · 11.11.13 München · 09.03.14 Berlin 21.03.14 Freiburg · 22. + 23.03.14 Heidelberg · 24.03.14 Hannover 22.03.14 Frankfurt · 11. – 13.05.14 Dresden www. helenegrimaud.de »Schumann ist ein Visionär, der seltsamerweise unterschätzt wird. Obwohl er vordergründig sehr bekannt ist, hat er viele auch dunkle Seiten, die es zu entdecken gilt.« So schildert Hélène Grimaud ihre Liebe zum Romantiker Robert Schumann. Bereits zweimal legte sie dessen Klavierkonzert auf CD vor: 1995 etwas feinnerviger mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter David Zinman (Erato) und 2005 etwas balladesker mit der Staatskapelle Dresden unter Esa-Pekka Salonen (DG). Beide Aufnahmen sind für Fans ein unbedingtes Muss. Freilich lohnt auch ein Vergleich mit der jungen Martha Argerich, begleitet von Mstislaw Rostropowitsch als Dirigent (DG, 1977). Bei den Männern beeindrucken der sinnliche Analytiker Mauricio Pollini (DG, 1989) oder der Klangpoet Murray Perahia (Sony, 1994), beide luxuriös begleitet von den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado. Als frühes diskografisches Highlight gilt die 1948 in London entstandene Aufnahme des sensiblen Rumänen Dinu Lipatti, dem der junge Herbert von Karajan zur Seite stand (EMI). WERKE 16 I 17 WDR Sinfonieorchester Köln In den 65 Jahren seines Bestehens hat sich das WDR Sinfonieorchester als Orchester von Weltformat in und für Nordrhein-Westfalen etabliert. In Zusammenarbeit mit großen Dirigenten, Solisten und Komponisten und in regelmäßiger Partnerschaft mit den wichtigsten Konzerthäusern und Festivals prägt und repräsentiert das WDR Sinfonieorchester die Musiklandschaft im Sendegebiet des WDR in besonderer Weise. Darüber hinaus ist es nicht nur regelmäßig auf internationalen Podien zu Gast, sondern macht im Hörfunk und Fernsehen des WDR große Klassik einem breiten Publikum zugänglich. Zudem leistet es mit vielfältigen Projekten im Bereich der Musikvermittlung einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung. Werner Henze, Mauricio Kagel, Krzysztof Penderecki, Igor Strawinsky, Karlheinz Stockhausen und Bernd Alois Zimmermann gehören zu den Komponisten, die ihre Werke mit dem WDR Sinfonieorchester Köln aufführten. Darüber hinaus dokumentiert die große Anzahl ausgezeichneter Produktionen zeitgenössischer Musik den besonderen Rang des WDR Sinfonieorchesters. Herausragende Produktionen der Sinfonik des 19. Jahrhunderts entstanden unter der Leitung Gary Bertinis, der dem WDR Sinfonieorchester von 1983 bis 1991 als Chefdirigent vorstand und das Orchester zu einem führenden Interpreten der Sinfonien Gustav Mahlers machte. Seit Beginn der Saison 2010/11 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters. Die gemeinsame Aufführung der 9. Sinfonie Gustav Mahlers in der Kölner Philharmonie im November 2009 wurde von der Presse als »Ankündigung einer großen Ära« gefeiert. Dies bestätigen auch die Auszeichnungen durch die Deutsche Schallplattenkritik und die Zeitschrift »Gramophone«, die Dirigent und Orchester für die Veröffentlichung dieses Konzertes auf CD erhalten haben. Weitere gemeinsame CD-Veröffentlichungen mit Werken von Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Johannes Brahms sowie Einladungen zu bedeutenden Festivals und Konzerthäusern in Europa dokumentieren den künstlerischen Erfolg der Zusammenarbeit. Weiter geschärft wurde das Profil durch die Zusammenarbeit mit Semyon Bychkov, der als Chefdirigent zwischen 1997 und 2010 zahlreiche preisgekrönte und hochgelobte Produktionen mit Werken von Dmitri Schostakowitsch, Richard Strauss, Sergej Rachmaninow, Giuseppe Verdi und Richard Wagner vorlegte. Erfolgreiche gemeinsame Tourneen durch Europa, Amerika und Asien haben zu einer beträchtlichen Steigerung des internationalen Renommees des WDR Sinfonieorchesters beigetragen. Das WDR Sinfonieorchester Köln im KONZERTHAUS DORTMUND Das WDR Sinfonieorchester Köln kann man wahrlich als Stammgast in Dortmund bezeichnen; die Beziehungen zwischen Orchester und Konzerthaus sind eng. Wie in der vergangenen Saison wird das Ensemble auch 2013|14 mehrmals in Dortmund auftreten, das nächste Mal im April 2014 unter Christoph Eschenbach mit Mozarts »Großer Messe« und »JupiterSinfonie«. Mit zahlreichen Uraufführungen von Auftragswerken des WDR sowie der Zusammenarbeit mit herausragenden Komponisten unserer Zeit hat das Orchester einen wichtigen Beitrag zur Musikgeschichte und zur Pflege der zeitgenössischen Musik geleistet. Luciano Berio, Hans Jukka-Pekka Saraste Der finnische Dirigent Jukka-Pekka Saraste begann seine Karriere als Geiger im Finnish Radio Symphony Orchestra. Nach seinem Abschluss am Konservatorium in Lahti studierte Saraste Dirigieren an der Sibelius-Akademie bei Jorma Panula. Sein Debüt als Dirigent gab er im Alter von 23 Jahren beim Helsinki Philharmonic Orchestra. Die hörbare Pflege für alle Saiteninstrumente www.bellacura.de 18 I 19 Gemeinsam mit Esa-Pekka Salonen gründete Saraste das Avanti! Chamber Orchestra. Er ist Artistic Advisor des Finnish Chamber Orchestra und der »Ekenäs Summer Concerts«, die er ebenfalls ins Leben gerufen hat. Er war Chefdirigent des Finnish Radio Symphony Orchestra, Scottish Chamber Orchestra und Toronto Symphony Orchestra, Erster Gastdirigent des BBC Symphony Orchestra, Musikdirektor des Oslo Philharmonic Orchestra, Artistic Advisor des Lahti Symphony Orchestra und Künstlerischer Leiter des »Lahti Sibelius Festival«. Seit der Saison 2010/11 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieorchester Köln. Biografien Als Gastdirigent stand Jukka-Pekka Saraste am Pult vieler großer renommierter Orchester, darunter das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Boston Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Orchestre National de France, London Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra, Orchestra Filarmonica della Scala und die Sächsische Staatskapelle Dresden. Jukka-Pekka Saraste ist insbesondere bekannt für seine Interpretationen von Mozart-Werken und Klassikern des 20. Jahrhunderts. Er verschaffte außerdem der Musik skandinavischer Komponisten wie Kaija Saariaho, Magnus Lindberg und Esa-Pekka Salonen größeres Gehör. Saraste begann seine Zusammenarbeit mit Finlandia Records mit Einspielungen der gesamten Sibelius-Sinfonien, nachdem er schon für Virgin Classics, BIS, Classic for Pleasure, Conifer, Ondine, Simax und Decca aufgenommen hatte. Seinen Exklusivvertrag mit Finlandia unterzeichnete er 1995 und brachte auch das Finnish Radio Symphony Orchestra und das Toronto Symphony Orchestra so zu einem großen internationalen Label, da Finlandia zum amerikanischen Medienkonzern Warner Classics gehört. Seine Diskografie beinhaltet die kompletten Sinfonien von Carl Nielsen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra sowie Werke von Bartók, Dutilleux, Mussorgsky und Prokofiew mit dem Toronto Symphony Orchestra. Deren erste Aufnahme für Finlandia mit Werken von Mussorgsky wurde für den kanadischen »Juno Award« nominiert. Mit dem Oslo Philharmonic Orchestra veröffentlichte Saraste 2008 die erste DVD des Orchesters überhaupt, Sibelius’ Sinfonie Nr. 5. Eine weitere DVD mit Sibelius’ Sinfonie Nr. 1 kam in der Saison 2009/10 heraus. Jukka-Pekka Saraste wurde 2000 mit dem »Finnish State Prize for Music« ausgezeichnet. Er erhielt einen Ehrendoktortitel der University of York und die finnische »Sibelius-Medaille«. Zuletzt wurde er in Norwegen mit dem »Sibelius Prize« ausgezeichnet. Jukka-Pekka Saraste im KONZERTHAUS DORTMUND Drei Konzerte führten Jukka-Pekka Saraste bisher ins Konzerthaus: 2005 mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und 2008 mit dem Oslo Philharmonic Orchestra bekräftigte der Dirigent sein Engagement für skandinavische Musik; 2011 kam er mit seinem WDR Sinfonieorchester und Bruckners Sinfonie Nr. 8 nach Dortmund. Strafrecht für Unternehmer. Effektiv. Kompetent. Diskret. Prof. Dr. TiDo ParK rechtsanwalt | fachanwalt für Straf- und Steuerrecht Dr. TobiaS EggErS rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht Ulf rEUKEr ll.M. (Wirtschaftsstrafrecht) rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht Dr. STEfan rüTTErS rechtsanwalt | fachanwalt für Strafrecht Rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund Fon (0231) 95 80 68 - 0 | www.park-wirtschaftsstrafrecht.de WirTSchafTSSTrafrEchT | STEUErSTrafrEchT | coMPliancE 20 I 21 Hélène Grimaud Hélène Grimaud ist eine Künstlerin mit vielseitigen Talenten, auch jenseits ihres Könnens am Instrument, das sie mit poetischem Ausdruck und unvergleichlicher technischer Kontrolle beherrscht. Die französische Pianistin ist auch eine engagierte Tierschützerin, Menschenrechtsaktivistin und Autorin. Grimaud ist 1969 in Aix-en-Provence geboren, wo sie ihre Ausbildung am Konservatorium in Marseille bei Jacqueline Courtin begann. Mit 13 Jahren kam sie ans Konservatorium in Paris und vertiefte ihre Studien bei György Sándor und Leon Fleisher. 1987 gab sie ein vielbeachtetes Debüt-Recital in Tokio. Im selben Jahr lud Daniel Barenboim sie zu einem Konzert mit dem Orchestre de Paris ein – der Auftakt zu einer Karriere geprägt von Konzerten mit den besten Orchestern der Welt und gefeierten Dirigenten. Ihre CD-Aufnahmen wurden von der Kritik gelobt und gewannen zahlreiche Preise, darunter der »Cannes Classical Recording of the Year«, »Choc du Monde de la musique«, »Diapason d’or«, »Grand Prix du disque«, »Record Academy Prize«, »Midem Classic Award« und »ECHO Klassik«. Biografien Zwischen ihrem Debüt 1995 bei den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado und ihrem ersten Auftritt beim New York Philharmonic unter Kurt Masur 1999 – nur zwei von vielen wichtigen musikalischen Meilensteinen – gab Grimaud eine völlig andere Art von Debüt: Im Staat New York gründete sie ein Wolf Conservation Center. Ihre Liebe für diese bedrohte Art entzündete sich an einer zufälligen Begegnung mit einem Wolf in Nord-Florida. »Am direkten Schutz der Tiere beteiligt zu sein und sie dorthin zurückbringen zu können, wo sie hingehören – es gibt einfach nichts Aufregenderes«, sagt sie. Doch ihr Engagement endet hier nicht: Sie ist außerdem Mitglied der Organisation »Musicians for Human Rights«, ein weltweites Netzwerk von Musikern und Kulturschaffenden, das sich für Menschenrechte und einen sozialen Wandel einsetzt. Für die meisten Leute wären Tierschutz, soziales Engagement und eine erfolgreiche Musikerkarriere Aufgabe genug. Doch Hélène Grimaud findet auch Zeit zum Schreiben. Ihr erstes Buch, »Variations Sauvages«, erschien 2003 in Frankreich und wurde anschließend auf English, Japanisch, Niederländisch und Deutsch übersetzt. Das zweite Buch, »Leçons particulières«, folgte 2005 und ist eine Mischung aus Roman und Autobiografie. 2013 tritt Hélène Grimaud in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, der Schweiz, Russland, den USA, Brasilien, China und Japan auf. Sie spielt u. a. mit dem Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo, Philharmonia Orchestra, St. Petersburg Philharmonic Orchestra, Los Angeles Philharmonic, Russian National Orchestra, Cleveland Orchestra, Philadelphia Orchestra und City of Birmingham Symphony Orchestra. Grimaud ist auch eine begeisterte Kammermusikerin und spielt regelmäßig bei den renommierten Festivals mit Partnern wie Sol Gabetta, Thomas Quasthoff, Rolando Villazón, Jan Vogler, Truls Mørk, Clemens Hagen und den Brüdern Capuçon. Hélène Grimaud nimmt seit 2002 exklusiv für die Deutsche Grammophon auf. 2013 nimmt Brahms einen wichtigen Platz in ihrem Programm ein. Gerade hat sie bei der Deutschen Grammophon ein Album mit Brahms-Klavierkonzerten unter Andris Nelsons herausgebracht: das erste Konzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das zweite Konzert mit den Wiener Philharmonikern. Hélène Grimaud im KONZERTHAUS DORTMUND Hélène Grimaud war zum ersten Mal 2007 mit einem Klavierabend im Konzerthaus zu Gast. Sie spielte 2008 Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski und war im Juni 2013 im Rahmen des »Klavier-Festival Ruhr« in Dortmund zu hören. 22 I 23 Biografien Volt italienisches Temperament Orchestra Filarmonica della Scala Andrés Orozco-Estrada, Vittorio Grigolo Werke von Verdi, Puccini, Mussorgsky u. a. Montag, 11.11. 2013 · 20.00 Uhr Texte Matthias Corvin Fotonachweise S. 04 © Mat Hennek · DG S. 08 © Thomas Kost S. 16 © Thomas Kost S. 22 © Mat Hennek · DG Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231- 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Musik bereichert. KONZERTHAUS DORTMUND PHILHARMONIE FÜR WESTFALEN Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten. Impressum Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. 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