Angina pectoris (Stenokardie) Beschwerden Meist Engegefühl, Atembeklemmungen und Schmerzen in der Brustmitte, die sich zum Hals, zum Kinn, zum Rücken und auf die Arme ausbreiten können. In seltenen Fällen treten die Schmerzen lediglich in den Armen, den Handgelenken oder im Genick auf. Die Beschwerden können sehr unterschiedlich sein, je nachdem in welche Richtung die Schmerzen ausstrahlen. Deshalb werden Angina pectoris Beschwerden manchmal als Zahnscherzen, Magenschmerzen oder Handgelenkschmerzen missdeutet. Die Schmerzen sind dumpf und schwer, treten charakteristischerweise meist bei körperlicher Anstrengung auf, dauern oft nur wenige Minuten und verschwinden im Ruhezustand wieder. Die Anfälle sind häufig mit starken Angstgefühlen verbunden. Die Betroffenen haben den Eindruck, als ob die Brust mit einem eisernen Ring zusammengeschnürt würde. Die Anfälle können ganz verschieden oft auftreten: Mehrmals am Tag oder alle paar Monate oder Jahre, sie können sich zunehmend häufen oder völlig verschwinden. Wenn sich die Anzahl der Anfälle ändert, sie länger dauern, auch in Ruhe auftreten, aus geringerem Anlaß auftreten usw., bezeichnen Mediziner dies als instabile Angina pectoris. Ursachen Die Arterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, sind verengt. Es gibt drei große Herzkranzgefäße, die miteinander nur wenig verbunden sind. Für ein verengtes Gefäß kann daher ein anderes kaum einspringen. Bei körperlicher Anstrengung muß das Herz mehr pumpen. Durch die Verengung bekommt der Herzmuskel dennoch nicht genügend sauerstoffhaltiges Blut. Das ist die Ursache der typischen Angina pectoris Schmerzen. Erkrankungsrisiko Angina pectoris ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter. Das Risiko erhöht sich durch Rauchen, Diabetes, erhöhten Blutdruck, zu viel Cholesterin im Blut, zu viel Harnsäure im Blut (Gewicht). Ob Bewegungsmangel, Übergewicht und starke Belastungen im Arbeits und Privatleben zu einem erhöhten Risiko von Angina pectoris Erkrankungen führen, ist umstritten. Mögliche Folgen und Komplikationen Durch Selbsthilfemaßnahmen und Behandlung können viele Patienten mit Angina pectoris ein normales Leben führen. Die Gefahr eines Herzinfarkts oder plötzlichen Herztodes ist bei ihnen allerdings größer als bei Gesunden. Die Lebenserwartung hängt davon ab, in welchem Ausmaß die Herzarterien geschädigt sind. Durch Medikamente, Bypass-Operationen oder Dehnung der verengten Herzkranzgefäße bleibt ein Großteil der Patienten jahrelang beschwerdefrei. Wann zum Arzt? Beim Verdacht, an Angina pectoris zu leiden. Untersuchung des Herzens durch Koronarangiografie Bei dieser Untersuchung erhält der Patient zwar ein Beruhigungsmittel, aber keine Vollnarkose. Der Arzt schiebt einen Katheter in die Arterie am Arm oder in der Leiste. Durch ihn spritzt er ein Röntgenkontrastmittel in die Herzkranzarterie ein und macht sie mit Hilfe von Röntgenstrahlen auf einem Monitor sichtbar. So kann der Arzt genau feststellen, welche Herzgefäße geschädigt sind. Risiko: Im Durchschnitt treten bei einem von 1000 Untersuchten lebensbedrohliche Zwischenfälle auf. Selbsthilfe Hören Sie auf zu rauchen. Wer es schafft, das Rauchen für mehr als zwei Jahre aufzugeben, hat wieder dasselbe Risiko wie jemand, der nie geraucht hat. Übergewicht abbauen. Bluthochdruck unbedingt ärztlich behandeln lassen. Zu hohe Cholesterinspiegel senken. Körperliche Bewegung, besonders Laufen. Dies allerdings erst, nachdem der Arzt Sie genau untersucht hat. Nichts essen, was schwer im Magen liegt. Vermeiden Sie psychischen Streß, plötzliche Anstrengungen und plötzlichen starken Temperaturwechsel.