gesundheit 28 FOREIGN LANGUAGE NEWS 056 Der Sitz der Gefühle Herzliche Gesundheit Von Xena Fox Die Jahreszeit steht vor der Tür, in der die Angelegenheiten des Herzens für viele Menschen von größter Bedeutung sind. Assoziiert mit verschiedenen Gefühlen, ist das Herz seit Jahrhunderten ein Symbol der Liebe. Sein Name ist die Basis von vielen deutschen Redewendungen wie halbherzig, schweres Herz, folgen Sie Ihrem Herzen oder auch das Herz ausschütten. Es ist ein starkes Sinnbild und eine unglaubliche Maschine. Das Herz ist dafür verantwortlich, das Blut durch den Körper zu pumpen und es gehört zusammen mit dem Gehirn, den Nieren, der Leber und der Lunge zu den fünf wichtigsten Organen. Es arbeitet ununterbrochen und schlägt durchschnittlich 72 Mal pro Minute, das sind 103.680 Schläge pro Tag und etwa 37.843.200 Schläge pro Jahr. Wie das menschliche Herz arbeitet Das Blut, das durch den Körper gepumpt wird, versorgt alle Organe mit Sauerstoff und Nahrung und transportiert Abfallprodukte zu den Ausscheidungsorganen. Das Herz besteht aus zwei Pumpen, die als Team arbeiten. Dabei bestehen rechte und Mit der durchschnittlichen Rate von 72 pro Minute schlägt das Herz unglaubliche 103.680 Mal pro Tag oder 37.843.200 Mal pro Jahr. linke Herzhälfte jeweils aus einer Kammer (Ventrikel) und einem Vorhof (Atrium). Blut wird aus dem rechten Vorhof in die rechte Herzkammer gepumpt, von wo es durch die Lungenarterie in die Lunge gelangt, um die Kohlendioxide zu entfernen und das Blut wieder mit Sauerstoff aufzuladen. Dann kommt das Blut über die Lungenvene wieder zum linken Vorhof des Herzens, danach in seine linke Kammer. Von dort aus wird es über die Aorta in den Körper gepumpt. Das Herz verfügt über vier Ventile (Klappen), um sicher- zustellen, dass das Blut immer nur in eine Richtung fließt. Sie befinden sich zwischen den Vorhöfen und den Kammern sowie jeweils am Austritt der Kammern zur Lungenarterie bzw. zur Aorta. Das elektrische System des Herzens reguliert seine Schläge. Eine spezielle Zellgruppe, die sogenannten Sinusknoten, senden ein elektrisches Signal an den entsprechenden Muskel, damit dieser kontrahiert. Das normale elektrische Muster ist ein Sinusrhythmus, der im Allgemeinen dazu führt, dass das Herz im Ruhezustand zwischen 60 und 100 Mal pro Minute schlägt. Der Rhythmus unseres Herzens ändert sich über den Tag: langsamer, wenn wir in Ruhe sind, und in der Regel schneller, wenn wir körperlich aktiv oder sehr ängstlich oder aufgeregt sind. All dies ist völlig normal. Dazu gehören Herzklopfen (ein pochendes oder flatterndes Gefühl im Brustbereich) oder ein fehlender bzw. ein zusätzlicher Schlag (Herzstolpern). Dieser als Extrasystole bezeichnete Herzschlag kommt vor allem bei Jugendlichen häufiger vor und ist meist unbedeutend und harmlos. Keines dieser Zeichen deutet auf ein Herzproblem hin. Wenn allerdings Unregelmäßigkeiten auftreten, dann sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Leiden auszuschließen oder zu erkennen. Der Begriff Herz-KreislaufErkrankung (HKL-Erkrankung) ist zwar nicht einheitlich definiert, aber er wird dafür verwendet, eine Reihe von Herz- und Kreislauf-Zuständen zu beschreiben. Einer der Gründe, dies gemeinsam zu betrachten, besteht darin, dass viele Kennzeichen von Herzerkrankungen, wie Angina pectoris oder Herzinfarkt, oft durch eine Bedingung verursacht werden: die Arteriosklerose. Koronare Herzkrankheiten Arteriosklerose (auch Arterienverkalkung oder Arterienverhärtung genannte) ist die Bezeichnung für den Aufbau von Fettablagerungen an der Arterienwand. Arteriosklerose tritt häufig auf und in fortgeschrittenem Zustand können die Arterien so eng werden, dass durch sie nicht genügend Blut fließen kann. Wenn Arteriosklerose die Arterien des Herzens befällt, spricht man von Koronaren Herzkrankheiten. Dieser Zustand kann zu Angina pectoris oder Blutgerinnseln führen, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle verursachen können. Leider wissen viele Menschen nicht, dass sie unter einer Koronaren Herzkrankheit leiden, bis sie einen Infarkt bekommen. Angina pectoris (Stenokardie) Angina pectoris entsteht, wenn der Herzmuskel nicht genügend Blut bekommt, oft durch Koronare Herzkrankheiten verursacht. Ursachen können aber auch Konorarspasmus oder ein Kardiales Syndrom X sein. Angina pectoris zeigt sich als Schmerzen oder Unbehagen in der Brust, in der Regel als Schwere oder Enge, die sich auch auf die Arme, den Hals, den Kiefer, den Rücken oder den Magen ausdehnen kann. Bei manchen Menschen zeigt es sich als heftiger, bei anderen Menschen als dumpfer Schmerz, es kann aber auch Kurzatmigkeit auftreten. Symptome, die normalerweise nach einigen Minu- ten wieder abklingen, können durch kaltes Wetter, körperliche Anstrengung und emotionalen Stress ausgelöst werden oder nach dem Essen einer Mahlzeit, insbesondere einer reichlichen Mahlzeit, entstehen. Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) Dies tritt auf, wenn das Herz in einem ungewöhnlichen Rhythmus schlägt – entweder zu schnell, zu langsam oder in einem ungleichmäßigen Takt. Das ist in der Regel auf Probleme mit dem elektrischen System des Herzens zurückzuführen, das für das Auslösen der Herzschläge zuständig ist. Wenn das Herz zu schnell schlägt, spricht man von Herzrasen (Tachykardie). Dazu gehört auch das Vorhofflimmern, eine der am häufigsten vorkommenden Erscheinungen, die zugleich die Hauptursache für Schlaganfälle ist. Einen zu langsamen Herzschlag bezeichnet man auch als Langsamherzigkeit (Bradykardie). Herzmuskelstörung (Kardiomyopathie) Hier handelt es sich um eine Erkrankung des Herzmuskels. Es werden Größe und Struktur des Herzens verändert und es kann auch Auswirkungen auf den Herzschlag geben. Alle drei Haupttypen sind vererblich, wodurch oft mehrere Mitglieder einer Familie mehr oder weniger davon betroffen sind. Diese Typen sind zwar unheilbar, aber die meisten Menschen werden in ihrer Lebensdauer und Lebensqualität kaum eingeschränkt, auch wenn das oft mit Medikamenteneinnahme und Änderung des Lebensstils verbunden ist. Dennoch wird ein