Aus dem Masterstudiengang Suchthilfe der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Köln Rückfallattribution alkoholabhängiger Männer in stationärer Behandlung Vorgelegt von Arno Frank Freiburg im Breisgau, den 24. August 2007 1. Gutachter: Herr PD Dr. Ralf Demmel 2. Gutachter: Herr Prof. Dr. Michael Klein 2 Dank gebührt Herrn Dr. Ralf Demmel für die Bereitstellung des Themas sowie für die Unterstützung der Umsetzung, Herrn Prof. Dr. Michael Klein für die Übernahme der Zweitbegutachtung, Frau Dr. Liliane Fischer und Herrn Oliver Kreh für ihre Unterstützung während der Datenerhebung sowie den Patienten der Reha- Klinik St. Landelin für ihre Mitarbeit und Bereitschaft zur Teilnahme an der Studie. 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Theoretischer und empirischer Kontext 3 2.1 Das kognitiv- behaviorale Rückfallmodell nach Marlatt 3 2.2 Alkoholabhängigkeit und Depressivität 8 3 Ziele und Hypothesen der Untersuchung 16 4 Durchführung der Datenerhebung 17 4.1 Beschreibung der Stichprobe 17 4.1.1 Einschluss- und Ausschlusskriterien 17 4.1.2 Soziographie und Konsum 18 4.2 Beschreibung der Erhebungsinstrumente 21 4.2.1 Fragebogen über Soziographie und Konsum 24 4.2.2 Mehrdimensionaler Befindlichkeitsfragebogen (MDBF) 24 4.2.3 Fragebogen über Kontrollüberzeugungen bezogen auf Rückfallrisiko (IPC-R) 26 4.2.4 Brief Symptom Inventory (BSI) 27 5 Ergebnisse 31 6 Diskussion 41 7 Zusammenfassung 44 Literatur Anhang 4 1 Einleitung Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch stellen eine der häufigsten psychischen Störungen dar, repräsentative Erhebungen in Deutschland berichten über ca. 1, 7 Millionen Alkoholabhängige und weitere ca. 1, 7 Millionen Alkoholmissbraucher. Riskanter Alkoholkonsum wird für 10, 4 Millionen Menschen in Deutschland geschätzt. Missbräuchlicher und abhängiger Alkoholkonsum verursachen und verkomplizieren eine Vielzahl psychischer und körperlicher Erkrankungen. 42.000 Todesfälle werden direkt oder indirekt Alkohol assoziiert; der Anteil alkoholbedingter Todesfälle zwischen 35 und 65 Jahren beträgt bei Männern 25%, bei Frauen 13% (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, 2006). Die Behandlung von Alkoholabhängigkeit und -missbrauch ist gekennzeichnet sowohl durch spontane Verbesserungen als auch durch Rückfallverhalten. So kann während und/ oder nach Abschluss der Behandlung von einer Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls in frühere Verhaltensweisen (Alkoholkonsum) ausgegangen werden, da Entwicklungsprozesse Zeit benötigen und nicht linear verlaufen. In der Mehrzahl der Untersuchungen bezüglich Rückfallhäufigkeit nach abgeschlossener Entwöhnungsbehandlung werden Zahlen von über 50% angenommen (vgl. Körkel & Schindler, 2003). Die vorliegende Untersuchung über Rückfallattribution alkoholabhängiger Männer in stationärer Behandlung rekrutiert ihre Stichprobe aus der Reha-Klinik St. Landelin, ein Fachkrankenhaus für 60 (überwiegend alkohol-) abhängige Männer in Herbolzheim/ Breisgau. Die rückfallpräventive Arbeit der Einrichtung orientiert sich an dem kognitivbehavioralen Rückfallmodell nach Marlatt (1985). Rückfallgeschehen wird hier als Prozess beschrieben, in welchem Verhalten, Kognitionen und Emotionen in komplexer Wechselwirkung stehen. Im Zentrum des Modells steht das Verhalten in Risikosituationen, welche die Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Kontrollmöglichkeit der Person im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Abstinenz bedrohen. Entscheidend für den weiteren Verlauf in Risikosituationen ist das Ausmaß der vorhandenen/ verfügbaren Bewältigungsstrategien. Neben indikationsgeleiteter rückfallpräventiver Arbeit sieht sich die stationäre Rehabilitation alkoholabhängiger Patienten weiterhin der Anforderung gegenüber, komorbide psychische 5 Erkrankungen angemessen zu diagnostizieren und entsprechend mitzubehandeln, um stabile Behandlungserfolge gewährleisten zu können. Hierfür bedarf es Konzepte und Strategien, welche die evidenzbasierten Methoden moderner Psychotherapieforschung einbeziehen. Das Schwerpunktkonzept einer inter- disziplinären, verhaltensmedizinischen Behandlung depressiver Komorbidität bei Alkoholabhängigkeit („Alkohol und Depression“) der RehaKlinik St. Landelin wurde 2005 entwickelt und seither angewandt, um die hohe Zahl depressiver Störungen bzw. depressiver Begleitsymptome adäquat diagnostizieren und angemessen behandeln zu können. Zentrale Bestandteile des Konzeptes sind die kognitivverhaltenstherapeutischen Methoden der Depressionsbehandlung (Förderung angenehmer Aktivitäten, Aufbau sozialer Fertigkeiten und die Veränderung negativer Kognitionen). Hintergrund sind hier entsprechende Erklärungsmodelle Kognitiver Verhaltenstherapie, welche bestimmte Symptomanteile als auslösend und aufrechterhaltend für depressive Störungen bewerten und diese vorrangig zu modifizieren versuchen. Entsprechend beziehen sich kognitiv- verhaltenstherapeutische Modelle auf verstärkungs- theoretische bzw. kognitions- theoretische Konzepte. Indikationsgeleitet erfolgt die Behandlung durch Einzelund Gruppentherapie sowie durch erlebnisorientierte Methoden der Sport- und Kreativtherapie und Freizeitpädagogik (Kreh, 2005). Vor dem Hintergrund des Schwerpunktkonzeptes „Alkohol und Depression“ sowie der Rückfallprävention als zentralen Bestandteil der Alkoholentwöhnungsbehandlung stellt sich in unserer Einrichtung vor allem die Frage nach Zusammenhängen zwischen Depressivität und Rückfallattribution sowie der beruflicher Integration und Partnersituation. Mögliche Zusammenhänge, die durch die Untersuchung aufgezeigt werden, können eine differenziertere Indikation hinsichtlich der Behandlung der depressiven Symptomatik sowie hinsichtlich der Rückfallpräventiven Arbeit ermöglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen helfen, die Entwöhnungsbehandlung Alkoholabhängiger im Hinblick auf ihre Zielsetzung, der Erwerbsfähigkeit bzw. Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, zu verbessern. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit besteht vor allem in einer Erhellung der Zusammenhänge Alkoholrückfall, Depressivität und Soziales Funktionsniveau, operationalisiert durch die Variablen Partnerschaftsbeziehung und Erwerbsstatus, um hieraus 6 Implikationen für die Rückfallarbeit ableiten zu können bzw. eine verbesserte Indikation für den einzelnen Patienten bezüglich eines Rückfallrisikoprofils erstellen zu können. 2 Theoretischer und empirischer Kontext 2.1 Das kognitiv- behaviorale Rückfallmodell nach Marlatt RETURNING TO USE IS PART OF THE THERAPEUTIC PROCESS (Weingardt & Marlatt, 1998, S. 337). In der Fachliteratur werden die unterschiedlichen Definitionen und Verläufe von Alkoholrückfällen beschrieben (u. a. Wilcken & Rochow, 2000; Altmannsperger, 2004; Wetterling & Veltrup, 1997), welche die Komplexität von Rückfallgeschehen präsentieren und differenzieren. Im Kontext stationärer Rückfallprävention erweist sich das Kriterium jeglichen absichtsvollen/ vorsätzlichen Alkoholkonsums für die Rückfalldefinition als angemessen und notwendig. Rückfallverhalten kann Hinweise bezüglich überfordernder Lebenssituationen, Selbstwert- und Beziehungskrisen und -durch den Suchtmittelgebrauch bisher verdeckter- innerer und/ oder äußerer Konflikte geben. Das Rückfallgeschehen kann weiterhin als Hinweis auf eine zu schnelle -und daher durch den betroffenen Patienten nicht integrierbare- Veränderung angesehen werden. Vor diesem Hintergrund kann Rückfallverhalten als Entwicklungschance auf dem Weg von der Symptomfreiheit hin zu einer Verhaltensveränderung verstanden werden. Entsprechend ist Rückfallgeschehen als Behandlungsthema präventiv in den therapeutischen Prozess mit einzubeziehen, indem Informationen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in Bezug auf Rückfallgefahren und Rückfallverläufe vermittelt und sukzessive eingeübt werden (vgl. Surges-Brilon, 2004). Da Rückfallverhalten als ein Kernmerkmal zum Störungsbild einer Alkoholabhängigkeit zählt, erscheint eine entsprechende Vorbereitung der Betroffenen und Angehörigen auf die Bewältigung rückfallkritischer Situationen und auf die Bewältigung von Rückfallverhalten für die Behandlung von Suchtverhalten implizit (vgl. Lindenmeyer, 2000). Vor diesem Hintergrund prägte v. a. Marlatt den Begriff der Rückfallprävention. Marlatt entwickelte in 7 den 1970er Jahren mehrere Rückfallpräventionsprogramme als Ergebnis seiner empirischen und Theorie bildenden Arbeiten zum Ablauf von Alkoholrückfällen. Unter dem Begriff Rückfallprävention subsumiert Marlatt Änderungen von Gewohnheiten. Letztlich möchten wir den Klienten dabei helfen, eigene Strategien zu entwickeln, um ihre Lebensqualität insgesamt zu verbessern. Die Erfahrung gesteigerter Lebensqualität in Folge von Gewohnheitsänderungen überschreitet das dichotome Erfolgskriterium traditioneller Studien zur Messung von Behandlungsergebnissen – jenes Kriterium, dass ein Klient entweder ‚abstinent’ ist (oder irgendein anderes absolutes Erfolgskriterium) oder dass er ‚rückfällig’ wurde. Nach unserer Ansicht bedeutet strikte Einhaltung von Abstinenz noch keine Garantie für verbesserte Lebensqualität. (Marlatt, 1989, S. 17f.). In Marlatts kognitiv- behavioralen Rückfallmodell sind Alkoholabhängigkeit und Alkoholmissbrauch extremer Ausdruck eines gelernten Konsumverhaltens (Beobachtungsund Modelllernen durch Familie, Bezugsgruppen, Öffentlichkeit). Reaktionen des direkten sozialen Umfelds sowie kognitiv- emotionale Verarbeitungsmuster (alkoholbezogene Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen, welche durch Konsumerlebnisse bestätigt wurden) sind weitere Bedingungsfaktoren für den Alkoholkonsum. Entsprechend treten alternative Verhaltensweisen in den Hintergrund, da sie nicht erkannt bzw. erprobt werden können/ konnten (Abhängigkeit des Verhaltenrepertoires von sozialen Kontexten). Individuelle positive (u. a. Anpassung, stimulierende, euphorisierende Funktion, Erhöhung der Selbstsicherheit, Erleichterung des Sozialkontaktes, soziale Integration) und negative (u. a. Spannungsreduktion, Angst- und Affektabwehr, Selbstmedikation) Verstärkerbedingungen führen in einen habituellen Alkoholkonsum. Im weiteren Verlauf übernimmt das Gewohnheitsmuster des Alkoholkonsums Funktionen zur Stimmungsregulation und zur Problemlösung. Suchtmittelspezifische Entwicklungen (Toleranzentwicklung, Entzugssymptomatik) führen in einen abhängigen Alkoholkonsum. Der skizzierten Abhängigkeitsentwicklung sind zur annähernden Vollständigkeit noch weitere Determinanten zuzufügen (Prädispositionen der Persönlichkeit, individuelle Vulnerabilität). Entsprechend der Darstellung der Abhängigkeitsentwicklung werden Suchtkranke durch das kognitiv- behaviorale Modell aufgrund der vorgefundenen/ vorfindbaren Bedingungen und Rollenmodelle ihrer Sozialisation und Trinkkultur einerseits entlastet. Auf der anderen Seite zeigt das kognitiv- behaviorale Modell der suchtkranken Person die Übernahme der 8 Entscheidung bezüglich einer Verhaltensveränderung verantwortlich auf. Im Mittelpunkt steht dann ein neues, kontrollierbares Verhalten sowie eine gesteigerte und stabile Erwartung und Zuversicht, das neue, gesunde Verhalten auch in kritischen Risikosituationen anzuwenden/ zu zeigen. Suchtmittelkonsum und Rückfallgeschehen werden als kognitiver Entscheidungsprozess beschrieben. Marlatts Modell lehnt sich an die Soziale Lerntheorie Banduras, der die Selbstwirksamkeit als kritische und entscheidende Determinante für eine Verhaltensveränderung beschreibt (Bandura, 1979). Demzufolge kann die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Verhalten vorhergesagt werden entsprechend der kognitiven Erwartungen der handelnden Person. Bandura prägte den Begriff der Selbstwirksamkeit (self-efficacy), der sich in Marlatts Arbeiten auf die Bewältigung von Suchtproblemen bezieht. Der Begriff entspricht der Erwartung sowie dem Zutrauen an die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit Risikosituationen bezüglich Suchtmittelkonsums kompetent umgehen zu können. Marlatt zufolge gehen geringe Selbstwirksamkeit mit Rückfallverhalten und hohe Selbstwirksamkeit mit Abstinenz einher. Demgegenüber erscheint eine Veränderung des eigenen Verhaltens und der eigenen Lebensumstände ohne oder mit unzureichender Selbstwirksamkeitserwartung bzw. -überzeugung nicht möglich bzw. nicht Erfolg versprechend. Die Einsicht in das Problemverhalten (Alkoholkonsum und Auswirkungen auf die aktuelle Lebenssituation) wird dann eher kognitiv vermieden (Bagatellisierung, Rationalisierung), da Verhalten und Situation als nicht veränderbar erlebt werden. Das kognitiv- behaviorale Modell führt Rückfallverhalten vor allem auf drei wesentliche Determinanten zurück: Das Auftreten rückfallkritischer Situationen (1), Selbstwirksamkeitsüberzeugung (2) und alternative Bewältigungsfertigkeiten (3). Die Entstehung rückfallkritischer Situationen (high risk situations) wird begünstigt durch eine unausgewogene Lebenssituation (unbalanced lifestyle), also ein hohes Maß an psychischer und/ oder körperlicher Belastung, Pflichten oder unangenehmen Gefühlen durch den Lebensalltag (shoulds) bei unzureichenden Ausgleichsmöglichkeiten durch Entlastung, Entspannung und angenehmen Gefühlen im Kontext von Genuss- und Zufriedenheitserleben (wants). Bei überdauernder Unausgewogenheit/ Unausgeglichenheit nimmt das Bedürfnis nach sofortiger, direkter Entspannung und Belohnung zu und wird wahrgenommen als Wunsch und Verlangen nach Alkohol (urge) bzw. Alkoholwirkung (craving). 9 Diese Konstellation führt nach Marlatt & Gordon (1985) zu negativen Gefühlen, insbesondere zu einer gesteigerten Wahrnehmung des Gefühls, ungerecht behandelt worden zu sein. Hierdurch steige das Bedürfnis nach Entschädigung und Genugtuung, wodurch wiederum die Selbstkontrollanstrengungen der Betroffenen unterminiert werden können. (Lindenmeyer, 2000, S. 570). Die hierdurch erhöhte Rückfallgefahr wird nicht bzw. unzureichend wahrgenommen. Weiterhin erhöhen scheinbar unbedeutende, irrelevante Entscheidungen (apparently irrelevant decisions) die Risikobereitschaft und hierdurch die Wahrscheinlichkeit für Rückfallverhalten (z. B. die Entscheidung Alkohol für andere/ zum Verschenken zu kaufen, unregelmäßiger Besuch der Selbsthilfegruppe). Hinzu treten Risikosituationen, also Erlebnisse, welche die Selbstwirksamkeit und wahrgenommene Kontrollmöglichkeit einer Person im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Abstinenz bedrohen (unter anderen psychische Belastung, zwischenmenschliche Konflikte, soziale Verführung) und die Wahrscheinlichkeit für Rückfallverhalten erhöhen. Entscheidend für den weiteren Verlauf in dieser krisenhaften Situation sind Verfügbarkeit und Einsatz entsprechender verhaltensorientierter und kognitiver Bewältigungsstrategien (coping skills). Sind keine angemessenen Bewältigungsstrategien verfügbar oder werden diese nicht eingesetzt, erhöht sich -ebenso wie durch positive Alkoholwirkungserwartungen (positive outcome expectancies)- die Wahrscheinlichkeit für Rückfallverhalten. Erneuter Alkoholkonsum vor dem Hintergrund problematischer Lebenssituationen, des Eintretens einer Risikosituation und fehlender Bewältigungsstrategien bedingt -im Gegensatz zum Konzept klassischer Konditionierung- nicht zwingend, unmittelbar und vollständig einen Rückfall in das frühere Gewohnheitsverhalten. Vielmehr wird der erneute Alkoholkonsum als Teil des Prozesses der Verhaltensänderung beschrieben (vgl. Beck et al., 1997; Bühringer, 2000; Demmel, 2002; Lindenmeyer, 2000; Hessmann & de Jong-Meyer, 1993; Marlatt & Gordon, 1985; Marlatt, 1989; Weingardt & Marlatt, 1998). Das erneute Trinken (lapse) ruft jedoch ungünstige, dissonante Kognitionen und Emotionen hervor (Annahme eigener Unfähigkeit zur Abstinenz, Hilflosigkeit, Resignation, sinkende Selbstwirksamkeit, Schuld- und Schamgefühle). Die Vergegenwärtigung des Kontrollverlustes bzw. der scheinbaren Unkontrollierbarkeit und die einhergehenden 10 kognitiv- emotionalen Prozesse beschreibt Marlatt als Abstinenz-Verletzungs-Effekt (AVE) (abstinence violation effect). Wird das erneute Trinken internal oder personenbezogen attribuiert, steigt hierdurch die Erwartung an Fehltritte bzw. Misserfolge bei zukünftigen Abstinenzversuchen. Durch den AVE und die hierdurch bedingte kognitive und emotionale Herabsenkung der Abstinenzzuversicht werden ein Fortsetzen des Konsums (relapse) und ein Rückfall in das frühere, massive Konsumverhalten (full- blown relapse) begünstigt (Beck et al., 1997; Demmel, 2002; Lindenmeyer, 2000; Marlatt & Gordon, 1985; Marlatt, 1989). Kann über effiziente Bewältigungsstrategien in Risikosituationen verfügt und können diese erfolgreich einsetzt werden (coping response), so wird in der Folge eine erhöhte Selbstwirksamkeit durch die gelungene Bewältigung der Risikosituation erreicht und das Gefühl individueller Kontrollfähigkeit hierdurch gesteigert. Entsprechend resultiert hieraus eine gesteigerte Erwartung, Risikosituationen auch zukünftig bewältigen zu können. Im Ergebnis werden dann Abstinenz und Abstinenzzuversicht stabilisiert und sukzessive generalisiert (vgl. Beck et al., 1997; Demmel, 2002; Marlatt & Gordon, 1985; Marlatt, 1989). Das kognitiv- behaviorale Rückfallmodell Marlatts wurde durch zahlreiche empirische Studien überwiegend in seinen Grundannahmen bestätigt (vgl. Miller et al., 1996; Connors et al., 1996). Die einzelnen Komponenten des Modells sind Gegenstand einer Vielzahl empirischer Arbeiten (vgl. Fäh, Sieber & Uchtenhagen, 1991; de Jong-Meyer & Farke, 1993; Demmel, Nikolai & Jenko, 2006; Demmel, Nikolai & Gregorzik, 2006; Demmel & Rist, 2005; Demmel & Beck, 2004; Schneider et al., 2002). Sozial- behaviorale Rückfallpräventionsprogramme konnten ihre Wirksamkeit empirisch am besten nachweisen (Carroll et al, 1996; Irvin et al., 1999). Entsprechend adaptieren deutschsprachige Trainingsmanuale zur Rückfallprävention kognitiv- behaviorale Behandlungsmodule. Zentrale Ziele stationärer Rückfallarbeit sind die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur (präventiven) Aufrechterhaltung der Abstinenz (Identifizieren der persönlichen Risikosituationen) und zur (interventiven) Wiederherstellung der Abstinenz („das zweite Glas stehen lassen“) (vgl. Altmannsberger, 2004; Bühringer, 1996; Körkel & Schindler, 2003; Lindenmeyer, 2000, 2004; Wilcken & Rochow, 2000). Das Rückfallrisiko kann durch die Förderung eines ausgeglichenen Verhältnisses zwischen Beanspruchung durch den Lebensalltag und Ressourcen, welche die Beanspruchung bewältigen, verringert werden (vgl. Altmannsberger, 2004; Marlatt, 1985; Körkel & 11 Schindler, 2003). Vor diesem Hintergrund wurde in einigen Veröffentlichungen dem Konzept der Achtsamkeit (mindfulness) hohe Relevanz zugemessen. Das Konzept basiert auf einer Haltung, die Nichtbeurteilung (den eigenen Erfahrungen gegenüber eine neutrale Position einnehmen), Geduld (Erkenntnis und Akzeptanz hinsichtlich einer Wirkzeit), Achtung und Bewahrung des Geistes des Anfangs (die Erfahrung der gegenwärtigen Wirklichkeit von der Erfahrung der Vergangenheit lösen), das Vertrauen in die innere Weisheit und die Akzeptanz des Ist-Zustands umfasst. Für das kognitiv- behaviorale Rückfallmodell ergeben sich Bezüge für das Konzept der Achtsamkeit hinsichtlich Craving, hinsichtlich einer ausgeglichenen Lebenssituation und hinsichtlich der Gefahr automatischer kognitiver Prozesse durch den Abstinenzverletzungseffekt nach erneutem Substanzkonsum (vgl. Breslin, Zack & McMain, 2002; Heidenreich, Schneider & Michalek, 2006; Marlatt & Kristeller, 1999). 2.2 Alkoholabhängigkeit und Depressivität Data in this area are inconsistent, but very generally speaking psychiatric comorbidities are predictive of poorer outcomes. (Westerberg, 1998, S. 307) Alkoholabhängigkeit kann mit einer Vielzahl verschiedener somatischer und psychischer Störungen einhergehen. Ungefähr ein Drittel Alkoholabhängiger weisen zusätzlich eine weitere psychische Störung auf (Moggi & Donati, 2004). Eine der häufigsten komorbiden Störungen der Alkoholabhängigkeit sind Affektive Störungen. Patienten mit Alkoholabhängigkeit und weiterer psychischer Störung beanspruchen das medizinische und psychotherapeutische Versorgungssystem häufiger, weisen schlechtere Therapieerfolge und häufigere Rezidive auf als Patienten mit (nur) einer Erkrankung (vgl. Basdekis-Jozsa & Krausz, 2002; Moggi & Donati, 2004). Der nachfolgende theoretische und empirische Überblick fokussiert auf den Bereich Alkoholabhängigkeit und Depressivität, da hierüber im Rahmen der vorliegenden Untersuchung Ergebnisse hinsichtlich Indikationen für die Rückfallpräventive Arbeit erwartet werden, um den Bedürfnissen alkoholabhängiger Patienten mit depressiver Störung verbessert entsprechen zu können. 12 Nachfolgend wird kurz auf Prävalenz und Diagnostik sowie auf Erklärungs- und Behandlungsmodelle depressiver Störungen aus Sicht der Verhaltenstherapie eingegangen und das Erscheinungsbild Alkoholabhängigkeit und Depressivität näher dargestellt. Affektive Störungen sind mit einer Lebenszeitprävalenz bei Männern von ca. 12% (bei Frauen ca. 25%) die häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. In einer Bevölkerungsstichprobe wurde ein Morbiditätsrisiko für Depression von 17% festgestellt (Hautzinger & Bronisch, 2000). Zu den Hauptsymptomen gehören gedrückte Stimmung, Interessen-/ Freudlosigkeit und Antriebsstörung. Ihre nähere Bestimmung erfolgt aufgrund des Schweregrads und der Häufigkeit depressiver (unipolarer) und manischer (bipolarer) Episoden. Mögliche Auslöser für eine depressive Erkrankung können u. a. der Wechsel der sozialen Rolle, Trauma und Verlust, interpersonelle Konflikte, unzureichende Zuwendung, Anerkennung und Bindung sein. Zu den Risikofaktoren zählen u. a. ein niedriger sozialer Status, Partnerlosigkeit und eine familiäre Vorgeschichte mit affektiven Störungen. Entsprechend erweisen sich tragfähige, unterstützende Sozialbeziehungen und ein sicherer Wohn- und Arbeitsplatz als Protektivfaktoren. Das Rückfallrisiko ist relativ hoch, ca. 20% der Depressionserkrankungen verlaufen chronisch. Aufgrund der Erkrankung besteht ein hohes Suizidrisiko sowie eine Komorbiditätsrate von 75-90% mit anderen psychischen Erkrankungen (vgl. Hautzinger, 2000; Hautzinger & Bronisch, 2000). Als wichtigstes Diagnosemerkmal affektiver Störungen wird die ausgeprägte und (bis zu mehreren Wochen) anhaltende Veränderung der Stimmungslage sowie das Auftreten von einem manischen oder hypomanischen oder leichten, mittelgradigen oder schweren depressiven Syndrom beschrieben. Die Diagnosekriterien der affektiven Störungen des ICD10 umfassen manische Episoden (F 30), bipolare Störungen (F 31), depressive Episoden (F 32), rezidivierende depressive Störungen (F33), anhaltende affektive Störungen (F 34), Postpartum Depression (F 53.0), sonstige affektive Störungen (F 38), andere affektive Störungen (F 39) und Anpassungsstörungen F (43.2) (Dilling et al., 2000). Das verstärkungstheoretische Modell der Depression beschreibt eine geringe Anzahl verhaltenskontingenter positiver Verstärker (v. a. sozialer Verstärker), welches depressives Verhalten auslösend kann. Ebenso erhält die geringe Anzahl positiver Verstärker das ausgelöste depressive Verhalten aufrecht, da die Wahrscheinlichkeit für verstärkende soziale Kontakte im Verlauf weiterhin reduziert wird. Die verfügbare Anzahl positiver 13 Verstärkerbedingungen einer Person wird bestimmt durch Anzahl und Bedeutung potentiell verstärkender Ereignisse und Aktivitäten, durch individuelle Determinanten (Alter, Geschlecht, soziale Lerngeschichte) sowie durch die Anzahl unmittelbar verfügbarer und durchführbarer Verstärker (situative Bedingungen). Demgegenüber kann depressives Verhalten positiv verstärkt und aufrecht erhalten werden durch unmittelbare Zuwendung, Fürsorge und Anteilnahme des sozialen Umfelds auf die Person, die depressives Verhalten zeigt. Weitere Einflussfaktoren sind individuelle Fähigkeiten, soziale Kontakte herzustellen sowie situative Bedingungen (Partnerbeziehung, Erwerbsstatus). Therapeutische Interventionen werden nach erfolgter funktionaler Verhaltensanalyse des Problemverhaltens ausgewählt. Das Verhalten des Patienten wird in Kontext gestellt und analysiert mit seinem sozialen Umfeld, seiner Problemeinsicht und der Funktion, welche das Problemverhalten einnimmt. Stimuli, welche dem Verhalten unmittelbar und mittelbar vorausgehen und Konsequenzen oder Personen, welche als Verstärkerbedingungen das Verhalten begünstigen, werden identifiziert. Aus der stark vereinfachten Skizzierung lassen sich Behandlungsimplikationen bezüglich Aktivitätsaufbau (persönliche Verstärker) und Förderung entsprechender Fähigkeiten und Fertigkeiten erkennen (Hautzinger, 2000, 2003; Hautzinger & Bronisch, 2000). Das kognitionstheoretische Modell der Depression beschreibt als der depressiven Symptomatik zugrunde liegend eine kognitive Störung. Kennzeichen der kognitiven Störung sind logische Fehler im Denken der Person (u. a. selektive Wahrnehmung und selektives Verallgemeinern, Übergeneralisieren, Maximieren/ Minimieren, dichotomes Denken, willkürliches Schlussfolgern, Personalisieren, Übertreibungen). Als auslösend werden negative, stressreiche Erfahrungen im Kontext der sozialen Lerngeschichte angenommen, die sich im Verlauf zu kognitiven Schemata generalisieren konnten. Aktuelle Belastungen und Anforderungen aktivieren und verstärken die kognitiven Schemata. Die eigene Person (Selbstkonzept), die eigenen Lebensbedingungen und die persönliche Zukunft werden negativ erlebt. Negative Erfahrungen manifestieren sich in depressiv gefärbten, kognitiven Verarbeitungsmustern, welche in Stress- und Belastungssituationen aktiviert und in depressiven Symptomen Ausdruck finden. The characteristics of depression can be viewed as expressions of an underlying shift in the depressed patient’s cognitive organization. Because of the dominance of certain cognitive 14 schemas, he tends to regard himself, his experiences, and his future in a negative way. These negative concepts are apperent in the way the patient systematically misconstrues his experiences and in the content of his ruminations. (Beck, 1976, S. 264). Die logischen Denkfehler werden zu Bewertungs- und Zuschreibungskategorien, die als automatisch, anhaltend und nicht veränderbar erlebt werden. Gedankeninhalte sind u. a. Hoffnungslosigkeit, vergangene Ereignisse, geringer Selbstwert, Flucht und Vermeidung sowie Suizidabsichten. Für die Behandlung impliziert das kognitionstheoretische Modell eine Exploration und Verbesserung der Selbstwahrnehmung bezüglich einseitig negativer Kognitionen und der zugrunde liegenden Schemata (Grundüberzeugung, Selbstkonzept). Ziel ist die Identifikation depressogener Kognitionen und ihre messbare Überprüfung durch Reflexion und Untersuchung auf logische Fehler an der Realität. Im weiteren Behandlungsverlauf können alternative Denkmöglichkeiten (angemessene, differenzierte, rationale, zukunftsgerichtete, ressourcenorientierte Kognitionen) erarbeitet und eingesetzt werden. Neben der Veränderung negativer Kognitionen formulieren kognitiv- verhaltenstherapeutische Depressions- behandlungen die Förderung angenehmer Aktivitäten und den Aufbau sozialer Fertigkeiten (scheduling activities with the Patient) als wichtigste Behandlungsziele (vgl. Beck, 1976, Hautzinger, 2000, 2003; Hautzinger & Bronisch, 2000). Integrative Modelle der Depression beschreiben eine wechselseitige Ergänzung der verstärkungstheoretischen und kognitiven Modelle sowie ihrer jeweiligen Implikationen für das therapeutische Handeln. Es erscheint nachvollziehbar, dass fehlende Bewältigungsmechanismen bei negativen Lebensereignisse und/ oder psychischen Krisen bzw. ein geringes Maß an verstärkenden sozialen Kontakten eine Auswirkung auf kognitive Strukturen und Prozesse hat. Ebenso erscheint offensichtlich, dass negative Erwartungen und Einstellungen einer Person Auswirkungen auf Aktivitäten, soziale Interaktionen sowie die Anzahl angenehmer Ereignisse haben werden und daher eine komplexe Wechselwirkung entstehen lässt. Die so entstandene Depression wird in ihren verhaltensmäßigen, emotionalen und kognitiven Komponenten als Schonhaltung analysiert, der eine ungünstige Bilanz der psychischen Kräfte vorausgeht. (Hofmann & Hoffmann, 2000, S. 42). 15 Zur basalen verhaltenstherapeutischen Behandlung zählen daher kurzfristige Maßnahmen zur Herabregulierung intensiver, negativer Gefühle, Strukturvermittlung und Förderung erster Selbstwirksamkeitserfahrungen. Als längerfristige Maßnahmen werden ein Fallkonzept (Erhebung der Symptomebenen Kognitionen, Affekte, physiologische Symptome, Motivation und Verhalten), körperliche und psychische Aktivierung bei motorischer Verlangsamung, kognitive Strategien zur Korrektur des negativen Selbstbild und der Hoffnungslosigkeit postuliert. (vgl. Beck, 1976; Hofmann & Hoffmann, 2000). Die Komorbidität von Affektiven und Substanzstörungen erreichen eine Lebenszeitprävalenz zwischen 13 und 80%. Die große Varianz der Prävalenzzahlen ist vor allem auf methodologische Probleme zurückzuführen (vgl. Hautzinger, 2003; Moggi & Donati, 2004; Hintz et al.; 2004). Eine Major Depression tritt häufig mit Substanzmissbrauch bzw. abhängigem Substanzkonsum verschiedener psychotroper Substanzen auf, bipolare Störungen treten häufig mit gesteigertem Alkoholkonsum während der manischen Phase und gesteigertem Konsum von Stimulantien während beider Phasen auf. Die zeitliche Abfolge der Komorbidität Substanz- und Affektive Störung ist ungeklärt bzw. uneindeutig (vgl. Raimo & Schuckit, 1998). Ausreichend abgesichert ist jedoch die Erkenntnis, dass akute Intoxikation, anhaltender Substanzkonsum und Entzugssymptomatik direkte depressive Gefühle hervorrufen (können), die nach zwei bis vier Wochen ohne Behandlung remittieren (substanzinduzierte Depression). Eine Differentialdiagnose hinsichtlich der affektiven Störung wird daher 6-8 Wochen nach Substanzkonsum durchführbar. Negative Folgen des Substanzkonsums (u. a. organische Erkrankungen, Verlust des Arbeitsplatzes oder Beendigung einer Partnerbeziehung) können indirekt Depressionen hervorrufen. Weiterhin können subklinische Depressionssymptome das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung erhöhen. (Moggi & Donati, 2004). Affektive Störungen wirken sich ungünstig auf die Behandlung der Alkoholabhängigkeit aus und erhöhen das Risiko für Rückfälle und Chronifizierung (vgl. Greenfield et al., 1998). Ebenso zeigen depressive Erkrankungen bei gleichzeitiger Alkoholabhängigkeit eine geringere Remissionsrate und verbessert eine Alkoholabstinenz die Verlaufsprognose einer interkurrenten Depression (Hasin et al., 1996; Wittfoot & Driessen, 2000). Schuckit (1986) zeigt folgende Erklärungsmöglichkeiten für das gemeinsame Erscheinungsbild von Alkoholabhängigkeit und affektiven Störungen auf: 16 Alkoholabhängigkeit kann depressive Störungen verursachen Infolge längerer Phasen massiven Alkoholkonsums können Symptome schwerer Depression auftreten Massiver Alkoholkonsum kann auftreten infolge affektiver (vor allem bipolarer) Episoden Depressive Störungen und Alkoholkonsum können bei anderen psychischen Störungsbildern gemeinsam auftreten Alkoholabhängigkeit und affektive Störungen können unabhängig voneinander auftreten Czisch et al. fassen die Erklärungsmodelle zu drei möglichen und konkurrierenden Vorstellungen zusammen: Depressivität wird durch Alkoholkonsum verursacht als akute Folgesymptomatik des Konsums, des Entzugs oder des chronischen Konsums (1), affektive Symptomatik begünstigt und verstärkt den Alkoholkonsum (2) und Alkoholabhängigkeit und affektive Symptomatik treten unabhängig voneinander auf (3). Im Ergebnis ihrer Studie stellen die Autoren fest, dass depressive Symptome bei der überwiegenden Zahl Alkoholabhängiger eine Folgeerscheinung der Alkoholabhängigkeit oder des Entzugs und lediglich in einigen wenigen Fällen eine Ersterkrankung, die zur Abhängigkeitsentwicklung beigetragen haben kann, darstellen (Czisch et al., 1995). Entsprechend wird bei 10% aller Patienten nach einer erfolgten Alkoholentwöhnung eine differentialdiagnostische Abklärung vor allem hinsichtlich Major Depression notwendig aufgrund überdauernder depressiver Symptomatik (Stetter, 1996). Moggi & Donati nehmen eine Einordnung der Zusammenhänge von Alkoholabhängigkeit und affektiver Störung anhand von vier Modellen vor. Das Selbstmedikationsmodell fokussiert auf die funktionale Bedeutung der Behandlung depressiver Symptome durch Alkohol (1), das Exazerbationsmodell beschreibt die negative Begünstigung depressiver Symptomatik durch Alkoholmissbrauch (2), das Suchtfolgemodell beinhaltet das Auftreten von depressiver Stimmung/ Symptomen aufgrund von Entzugsphänomenen (3) und Mischmodelle, welche eine negative Begünstigung auf die jeweiligen Verläufe durch sich wechselseitig verstärkende und funktionale Wirkung affektiver Störungen und missbräuchlichen bzw. abhängigen Alkoholkonsums subsumieren (4) (2004). 17 Weiterhin existiert eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen über die genetischen und neurobiologischen Verbindungen zwischen Alkoholabhängigkeit und Depressivität (vgl. Soyka, Hollweg & Naber, 1996; Hintz, Diehl & Croissant, 2004; Hyman, 2005). Hintz et al. kommen nach Auswertung zahlreicher empirischer Erhebungen über Komorbidität zu dem Ergebnis, dass Alkoholkonsum depressionsfördernd wirkt (2004). Ebenso wird Dysthymia als eine Folgesymptomatik des Kontrollverlustes der Alkoholabhängigkeit aufgeführt (vgl. Wittfoot & Driessen, 2000). Entsprechende Ergebnisse bezüglich rückblickender Selbsteinschätzungen beschreiben Hautzinger & Bronisch für die Komorbidität affektiver Störungen mit anderen psychischen Erkrankungen: Die Frage, ob bei diesen komorbid vorkommenden Störungen die Depression primär oder erst in der Folge anderer Erkrankungen auftritt ist in der Regel kaum zuverlässig zu beantworten. Befragt man Probanden retrospektiv, welche der Störungen zuerst da war, dann erhält man in der Mehrzahl (zwischen 60 und 80%) die Antwort, dass die Depressionen den anderen Schwierigkeiten und Störungen nachfolgten. (Hautzinger & Bronisch, 2000, S.12). Therapeutische Behandlungsstrategien sind angehalten die Beeinträchtigungen depressiver Patienten (verminderte kognitive Aufnahmefähigkeit, erhöhtes Angstniveau, Leiden unter Hoffnungslosigkeit, verstärktes Auftreten interaktionaler und sozialer Probleme) zu berücksichtigen bzw. aufzugreifen. Die klinischen Störungsbilder der Alkoholabhängigkeit und affektiver Störungen weisen zahlreiche Übereinstimmungen im kognitiven Bereich auf (Schuldgefühle, Suizidgedanken, geringes Selbstwertempfinden, Konzentrationsschwächen). Negative Gedanken des depressiven Alkoholabhängigen beziehen sich zumeist auf den Suchtmittelkonsum. Die meisten Patienten fühlen sich wert- und hilflos und/ oder von ihrer Umwelt (andere Personen oder globale Gesellschaft) abgelehnt, sie leiden unter Symptomstress und Selbstverachtung (vgl. Beck, 1976; 1997). Ebenso zeigen sich im psychosozialen Bereich Übereinstimmungen der klinischen Bilder (Interessensverlust, Rückzugsverhalten). Verstärkungstheoretisch betrachtet verändert hoher, abhängiger Alkoholkonsum das soziale Umfeld und die Anzahl unterstützender, tragfähiger (potentiell verstärkender) sozialer Kontakte (sozialer Rückzug, Beziehungsgestaltung im alkoholischen Milieu). Im weiteren Verlauf einer Alkoholabhängigkeit verändern sich die individuellen Möglichkeiten zur Herstellung verstärkender Ereignisse (vgl. ICD-10- sowie DSM IV- 18 Abhängigkeitskriterien; Dilling et al, 2000; Saß et al, 1998). Die Folgen des abhängigen Alkoholkonsums sind geeignet, tendenziell negative Bewertungen der eigenen Person, der Umwelt und der Zukunft hervorzurufen und zu verstärken (Driessen, Dierse & Dilling, 1994, Ma & Teasdale, 2004). Beide Krankheitsbilder interagieren auf vielfältige Weise miteinander. Dies wird auf der psychodynamischen Ebene z. B. an der Korrespondenz eines negativen Selbstbildes (Selbstwertempfindens) bei Depression und mangelnder Selbstwirksamkeitserwartung bei Alkoholismus deutlich. (Driessen, Dierse & Dilling, 1994, S. 46). 3 Ziele und Hypothesen der Untersuchung Vor dem Hintergrund der rückfallpräventiven Arbeit hinsichtlich Alkoholkonsum und depressiven Symptomen stellt sich die Frage nach Korrelationen zwischen Rückfallattribution, Depressivität und beruflicher/ sozialer Integration. Können Korrelationen aufgezeigt werden, ergeben sich hieraus möglicherweise differenziertere Indikationen für die Rückfallpräventive Arbeit, die Behandlung der depressiven Symptomatik und in Hinblick auf das Behandlungsziel der Erwerbsfähigkeit bzw. Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und im Kontext beruflicher Integration. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen helfen, die Entwöhnungsbehandlung Alkoholabhängiger im Hinblick auf ihre Zielsetzung zu verbessern (vgl. Geyer et al., 2006). Die vorliegende Untersuchung möchte mögliche Korrelationen zwischen Rückfallattribution und depressiver Symptomatik überprüfen. Weiterhin werden mögliche Auswirkungen des Sozialen Funktionsniveaus auf Depressivität und Rückfallattribution anhand der Sozialen Variablen Partnerbeziehung und Erwerbsstatus überprüft. Entsprechend können die Fragestellungen wie folgt formuliert werden: Attribuieren depressiv gestimmte Patienten Rückfallrisiko eher internal oder eher external? Verändern die sozialen Variablen Partnerschaft und Erwerbstätigkeit Rückfallattribution? 19 Als zu überprüfend für die Zusammenhänge zwischen Depressivität, Rückfallattribution und Sozialem Funktionsniveau lassen sich aufgrund bisheriger empirischer Untersuchungen und aufgrund der Diskussion in der Fachliteratur folgende Hypothesen formulieren: Hypothese 1 Patienten mit fester oder zeitweiliger Partnerbeziehung attribuieren Rückfallrisiko eher internal. Hypothese 2 Patienten, die erwerbstätig sind, attribuieren Rückfallrisiko eher internal. Hypothese 3 Patienten mit depressiver Stimmung attribuieren Rückfallrisiko eher external. 4 Durchführung 4.1 Beschreibung der Stichprobe Zum Zweck der Durchführung der Untersuchung und der vorgestellten Fragestellungen wurde im Rahmen einer multizentrischen Fragebogenstudie eine schriftliche Erhebung in Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Psychologisches Institut I) durchgeführt. An der vorliegenden Stichprobenuntersuchung nahmen 96 alkoholabhängige Patienten aus einer stationären Entwöhnungsbehandlung (Reha-Klinik St. Landelin in Herbolzheim/ Breisgau) teil. Die Datenerhebung begann im Dezember 2005 und wurde im Juni 2006 abgeschlossen. In diesem Zeitraum wurden alle Patienten, welche die Einschlusskriterien erfüllten, durch die Bezugstherapeuten/ Bezugstherapeutinnen gefragt, ob sie sich bereit erklären, unentgeltlich an einer wissenschaftlichen Studie zum Thema Alkoholkonsum teilzunehmen. Die teilnehmenden Patienten erklärten schriftlich ihr Einverständnis, dass ihre Angaben anonym und ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet werden. 20 Die Einverständniserklärung umfasste weiterhin Angaben über die Medikation durch die behandelnde Ärztin während der stationären Behandlung. Die Patienten füllten den gesamten Fragebogen in einem Zeitrahmen von ca. 30-45 Minuten alleine aus (in der Regel während der ersten drei Tage der stationären Behandlung) und wurden drei Monate nach Abschluss der stationären Behandlung durch wissenschaftliche Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen des Psychologischen Instituts I der Universität Münster für ca. zehn Minuten telefonisch befragt (Follow- up interview). 4.1.1 Einschluss- und Ausschlusskriterien Als Einschlusskriterien für eine Teilnahme an der Studie galten: Erstdiagnose Alkoholabhängigkeit nach ICD-10: F 10.21 (Dilling et al., 2000) (1), Lebensalter zwischen 18 und 60 Jahren (2), deutsch als Muttersprache (3), Erreichbarkeit (Rufnummer) zum Zweck des Follow- up interview (4) sowie das Vorliegen einer schriftlichen Einverständniserklärung (vgl. Anhang) (5). Als Ausschlusskriterien galten gegenwärtige oder vormalige Psychose (1), hirnorganische/ kognitive Beeinträchtigung (2), Lebensalter älter als 60 (3), Muttersprache nicht deutsch (4), akuter Alkoholentzug (5), keine telefonische Erreichbarkeit (6) sowie eine Teilnahme an vorherigen Studien des Psychologisches Institut I der Universität Münster (7). Im Erhebungszeitraum lehnten 25 Patienten eine Teilnahme an der Fragebogenstudie ab, weitere 23 Patienten vielen unter die Ausschlusskriterien. Hundertundsechs Patienten nahmen an der Erhebung teil, 10 Patienten wurden aufgrund unvollständiger Daten bzw. eines nicht interpretierbaren Antwortverhaltens von der Datenauswertung ausgeschlossen. Im Ergebnis wurden die Angaben von 96 Patienten (n = 96) ausgewertet. 4.1.2 Soziographie und Konsum Alle Patienten sind männlich, der Altersmittelwert liegt bei 43 (42.8) Jahren (Standardabweichung = 8.67 Jahre). 43.7 % der untersuchten Stichprobe leben in einer festen oder in zeitweiligen Partnerbeziehungen, 52.1% leben allein stehend. Der überwiegende Teil 21 der Patienten hat eine abgeschlossene Schulausbildung (95.8%) und eine abgeschlossene Berufsausbildung (86.5%). Zum Zeitpunkt der Erhebung waren 69.8% erwerbstätig, 19.8% arbeitslos, 5.2% der Patienten empfingen Sozialhilfe (vgl. Tab.1). Die soziodemographischen Variablen entsprechen bezüglich des durchschnittlichen Alters den Patientenmerkmalen der katamnestischen Erhebung des Fachverbands Sucht (FVS) (Zobel et al., 2007) sowie der Deutschen Suchthilfestatistik 2003 für stationäre Einrichtungen (Sonntag & Welsch, 2004). Eine Vergleichbarkeit der Patientenmerkmale ist nur eingeschränkt aufgrund der Einschlusskriterien (Muttersprache, Staatsangehörigkeit, Alter, Hauptdiagnose) sowie der Geschlechtszugehörigkeit (männlich) der untersuchten Patienten gegeben. In der FVS- Katamnese des Erhebungsjahres 2004 (n = 9.799) waren 71.8% männlichen Geschlechts. Die weiteren Patientenmerkmale der Gesamtstichprobe wurden nicht nach Geschlecht differenziert. Das durchschnittliche Alter wurde mit 45 (44.7) Jahren (Standardabweichung = 9.2 Jahre) erfasst, mehr als zwei Drittel waren 40 Jahre und älter. 51.7% lebten in einer festen Beziehung. 50.9% waren erwerbstätig, 36.2 % waren erwerbslos, 9.3% waren so genannte Nicht-Erwerbspersonen (Hausmänner/ Hausfrauen, Rentner, in Ausbildung etc.) (vgl. Zobel et al., 2007). In der Deutschen Suchthilfestatistik für das Erhebungsjahr 2003 (n = 23.617) lag der Anteil männlichen Geschlechts bei 78%. Das durchschnittliche Alter bei männlichen Patienten mit Hauptdiagnose Alkoholabhängigkeit wurde mit 43 (43.2) Jahren (Standardabweichung 8.9 Jahre) erfasst. 50% aller männlichen Patienten (n = 18.353) lebten in einer festen oder zeitweiligen Partnerbeziehung; 50% der Männer waren zum erwerbstätig, 40% waren arbeitslos (vgl. Sonntag & Welsch, 2004). Erhebungszeitpunkt 22 Tabelle 1 Beschreibung der Stichprobe bezüglich soziodemographischer Variablen. Alter in Jahren Familienstand Ledig Eingetragene Lebenspartnerschaft Verheiratet, zusammenlebend Verheiratet, getrennt lebend Geschieden Verwitwet Partnerbeziehung Allein stehend Zeitweilige Beziehung(en) (länger als ein Monat) Feste Beziehung (länger als ein halbes Jahr) Höchster erreichter Schulabschluss Kein Abschluss Sonderschulabschluss Hauptschul-/ Volksschulabschluss Realschulabschluss (Mittlere Reife) Abschluss der allg. polytechnischen Oberstufe (Fach-)Abitur anderer Schulabschluss Hochschulabschluss Ja Nein Berufsausbildung Keine Abgebrochen Abgeschlossen (Lehre etc.) Erwerbstätigkeit Auszubildender Angestellter Beamter Arbeiter/ Facharbeiter Selbstständiger/ Freiberufler Arbeitsloser Sozialhilfeempfänger Hausmann Rentner Sonstige Anmerkungen. M = Mittelwert; SD = Standartabweichung. M SD % N 42.79 8.67 100 100 37.5 4.2 26.0 8.3 21.9 1.0 100 52.1 5.2 38.5 100 4.2 1.0 57.3 21.9 6.3 8.3 1.0 100 4.2 96.9 100 9.4 4.2 86.5 100 1.0 9.4 3.1 54.2 3.1 19.8 5.2 1.0 1.0 2.1 96 95 36 4 25 8 21 1 92 50 5 37 96 4 1 55 21 6 8 1 93 4 89 96 9 4 83 96 1 9 3 52 3 19 5 1 1 2 23 Tabelle 2 gibt einen Überblick bezüglich der Konsumvariablen. Der Mittelwert bezüglich der Anzahl bisheriger Entzugsbehandlungen der Patienten der untersuchten Stichprobe liegt bei 1.38 (Minimalwert = 0; Maximalwert = 18). Vor Abstinenzbeginn haben die meisten Patienten an 23 von 30 Tagen Alkohol konsumiert (Medianwert = 23; Mittelwert = 20.31 Tage; Minimalwert = 1, Maximalwert = 30); die durchschnittliche Trinkmenge betrug 190.57 Gramm Reinalkohol (Minimalwert = 20.96, Maximalwert = 476.40). Tabelle 2 Beschreibung der Stichprobe bezüglich Konsumvariablen. Mittelwer t Minimu m Maximu m Median Anzahl bisheriger Entzugsbehandlungen (n = 89) 1.38 0 18 1.00 Frequenz (Tage) (n = 93) 20.31 1 30 23.00 Quantität (Gramm Reinalkohol) (n = 92) 190.58 20.96 476.40 174.68 Anmerkungen. Frequenz = Anzahl der Konsumtage während der letzten 30 Tage vor Abstinenzbeginn; Quantität = Alkoholmenge (Gramm Reinalkohol) an einem typischen Konsumtag während der letzten 30 Tage vor Abstinenzbeginn. Angaben von mehr als 500 Gramm Reinalkohol (für Männer) wurden nicht berücksichtigt und von der Datenauswertung ausgeschlossen, da es sich offensichtlich um unrealistische Angaben handelte. 4.2 Beschreibung der Erhebungsinstrumente Der Studienfragebogen umfasste ein Informationsblatt (zum Verbleib bei dem teilnehmenden Patienten), die Einverständniserklärung, ein Deckblatt (mit Angabe des Erhebungsdatums und Angabe der Kennnummer) sowie 31 einseitig bedruckten Bögen (siehe Anhang). Die Erhebung umfasste fünfmal während des Erhebungsablaufs wiederholend Angaben bezüglich des aktuellen Alkoholverlangens mittels einer elfstufigen Antwortskala („Wie stark 24 ist Ihr Verlangen nach Alkohol im Moment?“). Einmal wiederholend wurde während des Ablaufs die Stimmungslage durch die Kurzform A des Mehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogen (Steyer, Schwenkmezger, Notz & Eid, 1994) erfasst. Die erhobenen Daten bezogen sich auf Soziodemographie und Alkoholkonsum sowie auf die Konsequenzen des Alkoholkonsums (deutschsprachige Version des Drinker Inventory of Consequences DrInC, Demmel, 2002; Originalfassung: Miller, Tonigan & Longabough, 1995) und auf die Schwere der Nikotinabhängigkeit (Fagerström- Test for Nicotine Dependence FTNA, Bleich, Havemann-Reinecke & Kornhuber, 2002; Originalfassung: Heatherton, Kozlowski, Frecker & Fagerström, 1991). Weiterhin wurden Daten erfasst bezüglich der Bestimmung der Veränderungsbereitschaft und Abstinenzzuversicht (deutsprachige Version des Importance/ Confidence Ruler, Demmel, 2005; Originalfassung: Miller & Rollnick, 2002) sowie bezüglich Rückfallattribution (Fragebogen über Kontrollüberzeugungen bezogen auf Rückfallrisiko IPC- R, Demmel & Jenko, ohne Jahresangabe) und ein retrospektives Einzelitem über Rückfallattribution (Demmel, ohne Jahresangabe). Bezüglich der Symptombelastung wurde der BSI (das Brief Symptom Inventory, Franke, 1995; Originalfassung: Derogatis, 1977) und bezüglich der Alkoholwirkungserwartung der Comprehensive Alcohol Expectancy Questionnaire CAEQ, Demmel & Hagen, 2003, eingesetzt. Bezüglich des Verhaltenshemmsystems (Behavioral Inhibition System) und des Verhaltensaktivierungssystems (Behavioral Approach System) wurden die der auf beiden Systemen beruhenden Dispositionen erfasst (deutsche Adaption des BIS/ BAS- Fragebogen, Strobel, Beauducel, Debener & Brocke, 2001; Originalfassung: Carver & White, 1994). Bezüglich der Zuversicht, dem Verlangen nach Alkohol widerstehen zu können, wurden Daten erhoben (gekürzte deutschsprachige Version des Drug Taking Confidence Questionnaire DTCQ-G, Demmel, Rist & Olbrich, 2001) sowie sozial erwünschte Antworttendenzen gemessen (deutschsprachige Version des Balanced Inventory of Desirable Responding BIDR, Musch, Brockhaus & Bröder, 2002; Originalfassung Paulhus, 1994). Im Verlauf wurden die Teilnehmer durch vier unterschiedliche Instruktionen und Erinnerungen randomisiert (siehe Anhang Instructional set #1-4, Erinnerung #1-4). 25 Abbildung 1 gibt einen Überblick über die eingesetzten Instrumente, im Weiteren werden die für die vorliegende Arbeit relevanten Fragebögen beschrieben. 26 Abbildung 1 Reihenfolge der Fragebögen Seite 1: Craving, Rating #1 Seite 2: Soziodemographie, Datum Aufnahme etc. Seite 3: Soziodemographie, Alkoholkonsum (quantity, frequency) Seite 4: Vorbehandlung, Drinker Inventory of Consequences (gekürzte gegenwärtige Behandlung, Tabakabhängigkeit Seite 5: Fagerström Test for Nicotine Dependence Seite 6: Mehrdimensionaler Befindlichkeitsfragebogen #1 Seite 7: Veränderungsbereitschaft (readiness to change), Zuversicht (self- efficacy) Seite 8: Rückfallattribution (IPC-R, Instruktion) Seite 9: Rückfallattribution (IPC-R, Fragen) Seite 10: Craving, Rating #2 Seite 11: Einzelitem Internale- Externale Rückfallattribution Seite 12: Brief Symptom Inventory (Instruktion, Fragen 1-16) Seite 13: Brief Symptom Inventory (Fragen 17-43) Seite 14: Brief Symptom Inventory (Fragen 44-53) Seite 15: Craving, Rating #3 Seite 16: Mehrdimensionaler Befindlichkeitsfragebogen #2 Seite 17: Comprehensive Alcohol Expectancy Questionnaire (Instruktion) Seite 18: Comprehensive Alcohol Expectancy Questionnaire (Fragen 1-18) Seite 19: Comprehensive Alcohol Expectancy Questionnaire (Fragen 19-38) Seite 20: Comprehensive Alcohol Expectancy Questionnaire (Fragen 39-51) Seite 21: Craving, Rating #4 Seite 22: BIS/ BAS Scales Seite 23: Balanced Inventory of Desirable Responding (Fragen 1-10) Seite 24: Balanced Inventory of Desirable Responding (Fragen 11-20) Seite 25: Instructional set Seite 26: Drug Taking Confidence Questionnaire (Instruktion) Seite 27: Instructional set, Erinnerung #1 Seite 28: Drug Taking Confidence Questionnaire (Fragen 1-28) Seite 29: Drug Taking Confidence Questionnaire (Fragen 29-32) Seite 30: Instructional set, Erinnerung #2 Seite 31: Craving, Rating #5 Fassung), 27 Für die vorliegenden Fragestellungen bezüglich Rückfallattribution, Depressivität und Soziales Funktionsniveau (Partnerbeziehung und berufliche Integration) werden in der Folge die relevanten Erhebungsinstrumente (5) des Gesamtfragebogens vorgestellt: Der Erhebungsbogen zur Soziodemographie und zum Konsumverhalten, der Mehrdimensionale Befindlichkeitsfragebogen (MDBF), der Fragebogen über Kontrollüberzeugungen bezogen auf Rückfallverhalten (IPC- R) und das Brief Symptom Inventory (BSI). 4.2.1 Erhebungsbogen über Soziodemographie und Konsum Zum Zweck der Datenerhebung über das Soziale Funktionsniveau (Partnerbeziehung und berufliche Integration) wurde der vollstandardisierte Erhebungsbogen „Soziodemographie“ (Anhang Fragebogen Seiten 2-3) verwendet. Biographische Daten werden erhoben bezüglich Alter, Datum der stationären Aufnahme und des letzten Alkoholkonsums, Geschlecht, Familienstand, Partnerbeziehung, Staatsangehörigkeit, Muttersprache(n), höchster (erreichter) Schulabschluss, Hochschulabschluss, Berufsausbildung und Erwerbstätigkeit. Suchtanamnestische Daten wurden erhoben bezüglich der Anzahl der Tage, an denen während der letzten 30 Tage vor Abstinenzbeginn Alkohol konsumiert wurde (Frequenzindex) und bezüglich der Anzahl der durchschnittlich konsumierten alkoholischen Getränke (Bier, Wein/ Sekt, Spirituosen) an einem typischen Konsumtag innerhalb der letzten 30 Tage vor Abstinenzbeginn (Quantitätsindex). Die Antworten wurden in Gramm Reinalkohol umgerechnet. 4.2.2 Mehrdimensionaler Befindlichkeitsfragebogen (MDBF) Zum Zweck der Datenerhebung über die momentane, situative Befindlichkeit wurde der Mehrdimensionale Befindlichkeitsfragebogen MDBF (Kurzform A) eingesetzt (Anhang Fragebogen Seiten 6 und 16). Der MDBF (Kurzform A) ist eine Zustandsskala und erfasst den momentanen Zustand einer Person in einer Situation bezüglich ihrer Befindlichkeit. Das Testinstrument besteht aus 12 Items, einfachen Adjektiven („im Moment fühle ich mich…“), mit jeweils fünfstufiger Antwortskala (1 = überhaupt nicht, 5 = sehr, die Antwortkategorien 28 2-4 erhalten keine verbale Kennzeichnung) zur Messung dreier bipolarer Dimensionen der aktuellen psychischen Befindlichkeit (vgl. Steyer et al., 1997): Skala Gute- Schlechte Stimmung (GS): Die erste Skala des MDBF besteht aus vier Items („zufrieden, gut, schlecht, unwohl“) zur Kennzeichnung der Pole „Gute Stimmung“ bzw. „Schlechte Stimmung“. Ein hoher Skalenwert gibt Hinweise auf eine positive Stimmungslage, niedrige Werte weisen auf Missbefinden hin. Skala Wachheit- Müdigkeit (WM): Die zweite Skala des MDBF beinhaltet vier Items („ausgeruht, munter, schlapp, müde“) zur Kennzeichnung der Pole „Wachheit“ bzw. „Müdigkeit“. Hohe Werte erreichen wache und ausgeruhte Personen, niedrige Werte erreichen müde und schläfrig sich fühlende Personen. Skala Ruhe- Unruhe (RU): Die vier Items der dritten Skala („gelassen, entspannt, ruhelos, unruhig“) kennzeichnen die Pole „Innere Ruhe“ bzw. Innere Unruhe“. Hohe Skalenwerte resultieren bei innerlich ruhigen und gelassenen Personen, niedrige Skalenwerte resultieren bei angespannten und aufgeregten Personen. Die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha der Skalen für die Kurzform A des MDBF liegt für die Skala Gute- Schlechte Stimmung bei α = .83 bis α = .89. Für die Skala WachheitMüdigkeit liegen die Schätzungen der Reliabilität bei α = .84 bis α = .89, die Skala RuheUnruhe erreicht Reliabilitäts- Schätzwerte von α = .74 bis α = .83. Bezüglich der Gültigkeit liegen Studien zur faktoriellen Validität, zu Interkorrelationen sowie zu Korrelationen mit Trait-Skalen der Befindlichkeit vor (vgl. Steyer et al., 1997). 4.2.3 Fragebogen über Kontrollüberzeugungen bezogen auf Rückfallrisiko (IPC- R) Zum Zweck der Datenerhebung über Rückfallattribution wurde der Fragebogen zu Kontrollüberzeugungen bezogen auf Rückfallrisiko IPC- R (Demmel & Jenko, ohne 29 Jahresangabe) eingesetzt (Anhang Fragebogen Seite 9). Der IPC- R umfasst 28 Items („OB ICH ABSTINENT BLEIBE ODER NICHT, …) mit einer sechsstufigen Antwortskala. In der Kopfzeile ist die Formulierung „Diese Aussage ist“ vorangestellt. Die Pole sowie alle Abstufungen sind verbal gekennzeichnet, ein Beispiel für die Beantwortung/ Einschätzung der Aussagen finden sich in der Testinstruktion (Anhang Fragebogen Seite 8), welche ganzseitig vorangestellt ist. Bei dem Antwortformat handelt es sich um eine modifizierte Version der deutschsprachigen Bearbeitung der Internal, powerful others, and chance (IPC)scales von Levenson (vgl. 1972, 1974; dt. Version Krampen, 1981). Die folgenden Kontrolldimensionen werden erhoben und unterschieden: Skala Coping: Die erste Skala beschreibt das interaktionale Zusammenwirken situativer und personaler sowie innerer und äußerer Faktoren und wird daher weder als external noch als internal eindeutig klassifiziert. Erfasst werden durch sieben Items das Ausmaß subjektiver Überzeugung, die zukünftige Abstinenz selbst bestimmen und beeinflussen zu können (Coping): Ob ich abstinent bleibe oder nicht, hängt davon ab, ob ich den Herausforderungen des Alltags gewachsen bin (1), in welche Situationen ich gerate (2), ob sich meine Situation verbessern wird (3), ob ich mein Leben in den Griff bekomme (4), ob ich etwas dazu lerne (5), ob ich mich verändere (6) und wie viel Unterstützung ich bekomme (7). Skala Internal- Stabil: Die zweite Skala fokussiert auf die zukünftige Abstinenzleistung durch die Faktoren Charakter, Persönlichkeit und Willensstärke als in der Person liegende, zeitlich überdauernde und stabile Eigenschaften (Internal- Stabil). Fünf Items entsprechen dieser Internal- Stabilen Abstinenzzuschreibung: Ob ich abstinent bleibe oder nicht, hängt von meiner Standfestigkeit ab (1), ist eine Frage persönlicher Stärke (2), ist eine Frage meines Charakters (3), hängt von meiner Willensstärke ab (4) und ist eine Frage meiner Persönlichkeit (5). Skala External- Fatalistisch: Die dritte Skala erfasst die Überzeugung, das Leben und Ereignisse im Leben seien weitgehend durch Schicksal, Zufall, Pech und/ oder Glück bestimmt (fatalistische Externalität). Die Abstinenzzuschreibung als Glückssache, Zufall und Schicksal lässt den Individuen kaum Möglichkeit zur eigenen Einflussnahme und Kontrollierbarkeit. Die Kontrollüberzeugung liegt hier außerhalb der eigenen Person und findet in sechs Items ihre 30 Entsprechung: Ob ich abstinent bleibe oder nicht, entscheidet der Zufall (1), ist Schicksal (2), ist Glückssache (3), habe ich nicht in der Hand (4), hängt von dem Verhalten anderer ab (5) und kann ich nicht beeinflussen (6). 4.2.4 Brief Symptom Inventory (BSI) Zur Erfassung der Depressivität sowie anderer/ weiterer subjektiv empfundener Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome wurde die deutsche Version des Brief Symptom Inventory von Derogatis (Kurzform der SCL-90-R) eingesetzt (Anhang Fragebogen Seiten 12-14). Das Testinstrument besteht aus 53 Items, welche die aktuelle Belastung („Wie sehr litten Sie in den letzten sieben Tagen unter…“) und die Abstufung der Belastung operationalisiert durch eine jeweils fünfstufige Likert-Skala (0 = überhaupt nicht, 1 = ein wenig, 2 = ziemlich, 3 = stark, 4 = sehr stark) erfassen. Die Items sind sprachlich leicht verständlich formuliert, psychopathologische Termini werden vermieden. Eine kurze standardisierte Testinstruktion befindet sich in der Kopfzeile des Tests. Ausgewertet ermöglichen die Items Aussagen zur psychisch- symptomatischen Belastung, die zu neun Skalen zusammengefasst werden. Jede Skala umfasst eine Spannbreite von leichter bis hin zu schwerer psychischer Belastung (vgl. Franke, 2000): Skala SOMA (somatization): Die Skala Somatisierung besteht aus sieben Items bezüglich psychischer Belastung, wenn sie durch wahrgenommene körperliche Dysfunktionen entsteht. Beschrieben werden einfache körperliche Beschwerden bis hin zu funktioneller Beeinträchtigung: Ohnmacht- und Schwindelgefühle (1), Herz- oder Brustschmerzen (2), Übelkeit oder Magenverstimmung (3), Schwierigkeiten beim Atmen (4), Hitzewallungen oder Kälteschauer (5), Taubheit oder Kribbeln in einzelnen Körperteilen (6) und Schwächegefühl in einzelnen Körperteilen (7). Skala ZWAN (obsessive- compulsive): Die Skala Zwanghaftigkeit beinhaltet sechs Items, die sich auf das Verhalten und Erleben bei kognitiver Leistungsstörung sowie auf Kognitionen und Impulsverhalten, wenn es als konstant vorhanden, unveränderbar und ungewollt erlebt wird und zu Belastungen führt, beziehen: Gedächtnisschwierigkeiten (1), das Gefühl, dass es Ihnen schwer fällt, etwas 31 anzufangen (2), der Zwang wieder und wieder nachzukontrollieren, was Sie tun (3), Schwierigkeiten sich zu entscheiden (4), Leere im Kopf (5) und Konzentrationsschwierigkeiten (6). Skala UNSI (interpersonal sensitivity): Die Skala Unsicherheit im Sozialkontakt umfasst durch vier Items das Empfinden leichter sozialer Unsicherheit bis hin zu Gefühlen persönlicher Unzulänglichkeit, Minderwertigkeit und Selbstabwertung im Sozialkontakt: Verletzlichkeit in Gefühlsdingen (1), das Gefühl, dass die Leute unfreundlich sind oder Sie nicht leiden können (2), Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber anderen (3) und starke Befangenheit im Umgang mit anderen (4). Skala DEPR (depression): Auf der Skala Depressivität erfassen sechs Items Gefühle der Traurigkeit und Dysphorie bis hin zu manifester Depression und Suizidgedanken: Gedanken sich das Leben zu nehmen (1), Einsamkeitsgefühle (2), Schwermut (3), das Gefühl sich für nichts zu interessieren (4), ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit angesichts der Zukunft (5) und das Gefühl wertlos zu sein (6). Skala ANGS (anxiety): Die sechs Items der Skala Ängstlichkeit beschreiben manifeste Angst mit Nervosität, Anspannung, Zittern, Schreck- und Panikattacken sowie kognitive Komponenten der Angst (Furcht und Ruhelosigkeit): Nervosität oder inneres Zittern (1), plötzliches Erschrecken ohne Grund (2), Furchtsamkeit (3), das Gefühl, gespannt oder aufgeregt zu sein (4), Schreck- oder Panikanfälle (5) und so starke Ruhelosigkeit, dass Sie nicht stillsitzen können (6). Skala AGGR (hostility): Auf der Skala Aggressivität/ Feindseligkeit erfassen fünf Items Reizbarkeit, Ärger und Zorn, Aggression, Irritierbarkeit und Verstimmung sowie feindselige Aggressivität als psychische Belastung: Das Gefühl, leicht reizbar oder verärgerbar zu sein (1), Gefühlsausbrüche, denen gegenüber Sie machtlos waren (2), der Drang, jemanden zu schlagen, zu verletzen oder ihm Schmerz zuzufügen (3), der Drang, Dinge zu zerbrechen, oder zu zerschmettern (4) und die Neigung, immer wieder in Erörterungen und Auseinandersetzungen zu geraten (5). 32 Skala PHOB (phobic anxiety): Die Skala Phobische Angst beschreibt mittels fünf Items leichte Gefühle der Bedrohung bis hin zu massiver phobischer Angst und phobischen Verhalten: Furcht auf offenen Plätzen oder auf der Straße (1), Furcht vor Fahrten in Bus, Straßenbahn, U-Bahn oder Zug (2), die Notwendigkeit, bestimmte Dinge, Orte oder Tätigkeiten zu meiden, weil Sie durch diese erschreckt werden (3), Abneigung gegen Menschenmengen z. B. beim Einkaufen oder im Kino (4) und Nervosität, wenn Sie alleine gelassen werden (5). Skala PARA (paranoid ideation): Die fünf Items der Skala Paranoides Denken erfassen Gefühle des Misstrauens und der Minderwertigkeit sowie paranoides Denken und Verhalten (Gedankenprojektionen, Feindseligkeit, Argwohn, Angst vor Autonomieverlust, wahnhafte Täuschungen sowie Grandiosität): Das Gefühl, das andere an den meisten Ihrer Schwierigkeiten schuld sind (1), das Gefühl, dass man den meisten Leuten nicht trauen kann (2), das Gefühl, dass andere Sie beobachten oder über Sie reden (3), mangelnde Anerkennung Ihrer Leistungen durch andere (4) und das Gefühl, dass die Leute Sie ausnutzen, wenn Sie es zulassen würden (5). Skala PSYC (psychoticism): Die Skala Psychotizismus beschreibt mittels fünf Items Isolation und zwischenmenschliche Entfremdung bis hin zu psychotischen Episoden durch verzerrten, isolierten und/ oder schizophrenen Lebensstil sowie Primärsymptome der Schizophrenie (Halluzinationen, Gedankenzerfall): Die Idee, das irgendjemand Macht über ihre Gedanken hat (1), Einsamkeitsgefühle, selbst wenn sie in Gesellschaft sind (2), der Gedanke, dass Sie für ihre Sünden bestraft werden sollten (3), der Eindruck, sich einer anderen Person nie so richtig nahe fühlen zu können (4) und der Gedanke, dass irgendetwas mit Ihrem Verstand nicht in Ordnung ist (5). Vier weiteren Items kommt Bedeutung für eine unspezifische psychische Belastung zu: Schlechter Appetit (1), Einschlafschwierigkeiten (2), Gedanken an den Tod und das Sterben (3) und Schuldgefühle (4). Die Items sind im Kontext von Zusatzitems keiner Skala zugeordnet und werden separat ausgewertet. Drei Globale Kennwerte -Global Severity Index (GSI), Positive Symptom Distress Index (PSDI), Positive Symptom Total (PST)- geben Auskunft über das Antwortverhalten der Probanden bei allen Items des Testinstruments. Die grundsätzliche psychische Belastung wird durch den GSI gemessen, die Intensität der 33 Antworten wird durch den PSDI und die Anzahl der Symptome, bei welchen eine Belastung vorliegt, wird durch den PST gemessen. Bei der vorliegenden Untersuchung wurden die Zusatzitems sowie die Globalen Kennwerte für die Datenauswertung nicht berücksichtigt. Die interne Konsistenz (Cronbachs α) der Skalen liegt in einer Stichprobe von ambulanten Psychiatriepatienten (n = 719) bei r = .71 (Skala PSYC) bis r = .85 (DEPR). In einer Stichprobe forensisch- psychiatrischer Patienten (n = 501) wurde eine interne Konsistenz von r = .75 (PSYC) bis r = .89 (DEPR) errechnet (vgl. Derogatis, Boulet & Boss in: Franke, 2000, S. 35). Eine Kriterien bezogene Validität konnte für einzelne Skalen nachgewiesen werden. Das Testinstrument trennt zwischen Patientengruppen und Kontrollgruppen sowie innerhalb von Patientengruppen auf der Grundlage relevanter Kriterien (vgl. ebd., ff.). 5 Ergebnisse Die Datenauswertung erfolgte mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS (Statistical Package for the Social Sciences) 14.0 für Windows. Zunächst werden die Auswertungsergebnisse der eingesetzten Testinstrumente dargestellt und kurz erläutert (Tabellen 3-5). Im Anschluss werden die Ergebnisse der Gruppenvergleiche hinsichtlich Rückfallattribution (Tabelle 6) und die Zusammenhänge zwischen Depressivität und Rückfallattribution (Tabelle 7) dargestellt. Allen statistischen Berechnungen wurde ein Signifikanzniveau p < .05 zugrunde gelegt. 34 Tabelle 3 Mittelwerte des Mehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogens MDBF. Subskalen des MDBF Mittelwert Minimum Maximum Median Gute- Schlechte Stimmung 3.72 1.00 5.00 4.00 Wachheit- Müdigkeit 3.53 1.00 5.00 3.62 Ruhe- Unruhe 3.57 1.00 5.00 3.75 Anmerkungen. n = 96. Für die Skalenwertberechung wurden die negativ formulierten Items umgepolt. Die Ergebnisse der Erhebung der momentanen, situativen Befindlichkeit der Stichprobe zeigen eine positive Stimmungslage (Skala Gute- Schlechte Stimmung). Der Mittelwert 3.71 sowie der Median 4.00 weisen auf mehrheitliche Zufriedenheit hin. Weiterhin wird die Befindlichkeit auf der Skala Wachheit und Müdigkeit als tendenziell ausgeruht und munter erfasst (Mittelwert 3.53; Median 3.62). Bezüglich der Skala Ruhe und Unruhe sind Tendenzen zu Gelassenheit und Entspanntheit erkennbar (Mittelwert 3.57; Median 3.75). Alle Items weisen Aussagen über die polaren Antwortabstufungen auf (Minimal-/ Maximalwerte 1.00 bis 5.00). Da der Mehrdimensionale Befindlichkeitsfrageboden MDBF den aktuellen, situativen Zustand einer Person hinsichtlich der Befindlichkeit misst, erscheinen Vergleiche mit Normstichproben wenig sinnvoll. Der aktuellen Befindlichkeit kann vielmehr im Kontext und als Indikator einer habituellen Befindlichkeit Bedeutung zugemessen werden (vgl. Steyer et al., 1997). 35 Tabelle 6 Mittelwerte des Brief Symptom Inventory Subskalen des BSI Mittelwert Minimum Maximum Median Somatisierung .40 .00 3.14 .14 Zwanghaftigkeit .87 .00 4.00 .67 Unsicherheit im Sozialkontakt .74 .00 4.00 .50 Depressivität .84 .00 3.83 .50 Ängstlichkeit .56 .00 4.00 .25 Aggressivität/ Feindseligkeit .48 .00 3.50 .20 Phobische Angst .32 .00 3.80 .00 Paranoides Denken .75 .00 4.00 .60 Psychotizismus .66 .00 4.00 .40 Anmerkungen. n = 96. Die Ergebnisse der Erhebung der Symptombelastung der Stichprobe durch den BSI zeigen ein allgemein geringes Ausmaß aktueller subjektiv wahrgenommener psychischer Symptome auf. Alle Subskalen zeigen Mittelwerte zwischen 0 (= überhaupt keine Symptombelastung) und 1 (= ein wenig Symptombelastung). Entsprechend zeigen sich die Minimalwerte auf allen Skalen bei 0.00 (= überhaupt keine Symptombelastung). Extermantworten (4 = sehr starke Symptombelastung) finden sich auf den Subskalen Zwanghaftigkeit, Unsicherheit im 36 Sozialkontakt, Ängstlichkeit und Paranoides Denken. Die höchste Symptombelastung erreichen die Skalen Zwanghaftigkeit, Depressivität, Unsicherheit im Sozialkontakt, Paranoides Denken, die geringste Symptombelastung findet sich auf den Skalen Phobische Angst und Somatisierung. Eine 1977 durchgeführte US- amerikanische Normstichprobenuntersuchung wies bei stationären Psychiatriepatienten (n = 423) ohne nähere Angabe der Diagnosen im Vergleich erheblich höhere Symptombelastung auf allen Skalen auf (Mittelwerte von 0.71 bis 1.26) (vgl. Franke, 2000). Tabelle 7 Mittelwerte des Fragebogens über Kontrollüberzeugungen bezogen auf Rückfallrisiko (IPC- R) Mittelwert Minimum Maximum Median Skala Coping 3.88 1.00 5.57 4.07 Skala Internal- Stabil 5.02 1.00 6.00 5.20 Skala External- Fatalistisch 1.57 1.00 4.83 1.45 Anmerkungen. Subskalen des IPC- R; n = 96. Gemessen wurde dass Ausmaß der Zustimmung bezüglich Aussagen über die Ursachen von Rückfällen. Jede Aussage kann schwach, mittel oder stark abgelehnt oder ihr entsprechend abgestuft zugestimmt werden. Der Skala Coping, welche dass Ausmaß subjektiver Überzeugung, dass die zukünftige Abstinenz durch eigene Bewältigungsstrategien erreicht und daher selbst bestimmt und beeinflusst werden kann, erhielt eine Zustimmungsintensität entsprechend schwacher Zustimmung (Mittelwert = 3.88). Die meisten Items der Subskala Coping werden als „eher richtig“ eingeschätzt. Der Median 4.07 beschreibt das 50% aller Einschätzungen bezüglich der Coping- Aussagen diesen als „eher richtig“ bis „sehr richtig“ zustimmen. 37 Die Überzeugung, dass die Abstinenz von dem eigenen Charakter, der Persönlichkeit und der Willensstärke abhängig sei (Skala Internal- Stabil), erhielt die höchsten Zustimmungswerte der Stichprobe. Die meisten Einschätzungen der Kategorie „richtig“ erhielten die entsprechenden Items dieser Subskala (Mittelwert = 5.02). Der Median 5.20 weist 50% der Einschätzungen der Items dieser Skala für die Abstufungen „richtig“ bis „sehr richtig“ aus. Ebenso zeigt sich der Maximalwert auf der Skala Internal- Stabil polarisiert ausgerichtet (6.00 = sehr richtig). Die fatalistische Überzeugung bezüglich zukünftiger Abstinenz (Skala External- Fatalistisch) erhielt die geringste Zustimmung durch die Stichprobe (Mittelwert = 1.57). Die meisten Items, welche das Rückfallrisiko als Glückssache, Zufall und Schicksal beschreiben und den Individuen kaum Möglichkeit zur eigenen Einflussnahme und Kontrollierbarkeit gewähren, wurden als „falsch“ abgelehnt (Mittelwert = 1.57). Der Median 1.45 kennzeichnet die Ablehnung der fatalistischen Aussagen bei 50% der Einschätzungen als „sehr falsch“ bis „falsch“. Tabelle 6 gibt die Mittelwerte der Subskalen des IPC- R für vier Gruppen an: Allein stehend und erwerbstätig, allein stehend und erwerbslos, in einer Partnerbeziehung lebend und erwerbstätig, in einer Partnerbeziehung lebend und erwerbslos. 38 Tabelle 6 Gruppenvergleiche Mittelwerte IPC- R IPC- R- Subskalen Partnerbeziehung Allein stehend Mittelwert IPC- R: Skala Coping In Partnerbeziehung lebend Total Allein stehend Mittelwert IPC- R Skala Internal- Stabil In Partnerbeziehung lebend Total Allein stehend In Partnerbeziehung Mittelwert IPC- R: lebend Skala External- Fatalistisch Total Erwerbstätigkeit M SD N Erwerbstätig 3.76 1.28 29 Erwerbslos 4.10 .87 21 Total 3.90 1.13 50 Erwerbstätig 4.01 .91 35 Erwerbslos 3.29 1.15 7 Total 3.89 .98 42 Erwerbstätig 3.90 1.09 64 Erwerbslos 3.90 .99 28 Total 3.90 1.06 92 Erwerbstätig 5.10 1.08 29 Erwerbslos 4.47 .99 21 Total 4.84 1.08 50 Erwerbstätig 5.07 1.09 35 Erwerbslos 5.69 .45 7 Total 5.18 1.03 42 Angestellt 5.09 1.08 64 Erwerbslos 4.77 1.03 28 Total 4.99 1.07 92 Erwerbstätig 1.57 .61 29 Erwerbslos 1.46 .46 21 Total 1.52 .55 50 Erwerbstätig 1.63 .66 35 Erwerbslos 1.91 1.33 7 Total 1.67 .80 42 Erwerbstätig 1.60 .64 64 Erwerbslos 1.57 .77 28 Total 1.59 .67 92 Anmerkungen. Erwerbstätig = Angestellte, Beamte, Arbeiter/ Facharbeiter, Selbstständige und Freiberufler; Erwerbslos = Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Auszubildende, Hausmänner, Rentner, Sonstige; In Partnerbeziehung lebend = zeitweilige Beziehung(en) (länger als ein Monat) und feste Beziehung (länger als ein halbes Jahr); Signifikanzniveau = p < .05. 39 Die in Tabelle 6 dargestellten Gruppen wurden untersucht bezüglich des Einflusses der Variablen Erwerbsstatus und Status der Partnerbeziehung auf die Rückfallattribution. Hierzu wurde auf der Grundlage der Mittelwerte der Subskalen des IPC- R der vier Gruppen eine 2 (Allein stehend versus zusammenlebend) x 2 (erwerbstätig versus erwerbslos) multivariate Varianzanalyse (MANOVA) durchgeführt. Die MANOVA stellte signifikante Haupteffekte für die Variablen Partnerbeziehung (Wilks’ Lambda .009, p < .05) und „in Partnerbeziehung lebend“ und Erwerbsstatus (Wilks’ Lambda 0.002, p < .05) dar. Aufgrund dieser Haupteffekte wurden separate univariate Varianzanalysen (ANOVAs) durchgeführt, um differenziertere Ergebnisse erhalten zu können. Der Effekt des Merkmals Partnerbeziehung zeigt sich auf der Subskala Internal- Stabil (p = .024). Demzufolge attribuieren Erwerbslose, die in einer Partnerbeziehung leben, ihr Rückfallrisiko eher internal- stabil, also beruhend auf Charakter, Persönlichkeit und Willensstärke (Mittelwert = 5.69) als alleinstehende Erwerbslose (Mittelwert = 4.47). Der Effekt des Merkmals „in Partnerbeziehung lebend“ und Erwerbsstatus zeigt sich ebenso auf der Subskala Internal- Stabil (p = .018). Demzufolge attribuieren Patienten, die in einer Partnerbeziehung leben, ihr Rückfallrisiko verstärkt auf der Basis des Charakters, der Persönlichkeit und der Willensstärke, wenn sie erwerbslos sind (Mittelwert = 5.69) als Patienten, die in einer Partnerbeziehung leben und erwerbstätig sind (Mittelwert = 5.07). Weiterhin zeigt sich der Effekt zwischen den Gruppenmerkmalen Partnerbeziehung und Erwerbsstatus auf der Subskala Coping (p = .046). Demzufolge attribuieren Erwerbslose, die in keiner Partnerbeziehung leben, Rückfallrisiko eher auf die eigenen Bewältigungsstrategien und ihre Überzeugung, die zukünftige Abstinenz selbst bestimmen und beeinflussen zu können (Mittelwert = 4.10) als Erwerbslose, die in einer Partnerbeziehung leben (3.29). Alle drei Effekte werden in ihrer Aussage begrenzt durch die geringe Gruppengröße der Erwerbslosen, die in einer Partnerbeziehung leben (n = 7). Über die dargestellten Ergebnisse hinaus konnten keine signifikanten Gruppenunterschiede beobachtet werden. Für die Überprüfung der ersten beiden Hypothesen können folgende Ergebnisse formuliert werden: Hypothese 1 (Patienten mit fester oder zeitweiliger Partnerbeziehung attribuieren Rückfallrisiko eher internal) erweist sich als nicht zutreffend. Patienten mit fester oder 40 zeitweiliger Partnerbeziehung attribuieren Rückfallrisiko nur dann verstärkt auf Charakter, Persönlichkeit und Willensstärke, wenn sie gleichzeitig erwerbslos sind. Leben die Patienten in einer Partnerbeziehung, so attribuieren Erwerbslose eher auf Persönlichkeit und Willensstärke als Erwerbstätige. Sind die Patienten erwerbslos und allein stehend, so zeigen sie sich eher davon überzeugt, die zukünftige Abstinenz selbst bestimmen und beeinflussen zu können, als erwerbslose Patienten, die in einer Partnerbeziehung leben. Entsprechend kann Hypothese 2 (Patienten, die erwerbstätig sind, attribuieren Rückfallrisiko eher internal) nicht bestätigt werden. Für die Überprüfung der Hypothese 3 (Patienten mit depressiver Stimmung attribuieren Rückfallrisiko eher external) wurden die Mittelwerte der einzelnen Subskalen aller eingesetzten Testinstrumente sowie die Mittelwerte der Konsumvariablen Quantität und Frequenz und die Altersangaben mittels der Pearson Produkt- Moment- Analyse auf Zusammenhänge hin untersucht (Tabelle 8). 41 Tabelle 8: Alter Korrelationen der Mittelwerte der Variablen Alter (n = 92), konsumbezogene Quantität (n = 92) und Frequenz (n = 90), Mittelwerte des IPC-R (n = 92), des MDBF (n = 92) und des BSI (n = 96). Konsum Q Konsum F IPC CO IPC IS IPC EF MDBF 1 MDBF 2 MDBF 3 BSI SO BSI ZW BSI UN BSI DE BSI AN BSI AG BSI PH BSI PA Alter Konsum Q .33** Konsum F .12 .34** IPC CO .11 .10 .10 IPC IS .22* .23* .07 .07 IPC EF .02 .07 .08 .19 .17 MDBF 1 .19 .22* .11 .03 .18 .03 MDBF 2 .13 .20 .17 .12 .21* .09 .78** MDBF 3 .31** .31** .14 .13 .28** .19 .77** .71** BSI SO .19 .24* .16 .23 .10 .09 .36** .50** .41** BSI ZW .17 .14 .21* .29** .11 .04 .54** .68** .56** .72** BSI UN .11 .05 .13 .32** .07 .18 .52** .54** .54** .68** .80** BSI DE .18 .20 .11 .34** .13 .01 .63** .64** .61** .73** .85** .83** BSI AN .26* .26* .16 .34** .08 .18 .48** .53** .58** .87** .79** .73** .80** BSI AG .32** .19 .15 .33** .17 .08 .39** .39** .42** .63** .65** .65** .63** .74** BSI PH .17 .20 .17 .28** .06 .07 .33** .39** .39** .74** .70** .65** .71** .77** .67** BSI PA .13 .09 .11 .31** .04 .15 .48** .51** .53** .70** .78** .80** .77** .78** .73** .70** BSI PS .11 .17 .12 .39** .08 .08 .55** .56** .59** .76** .83** .80** .88** .85** .76** .71** .83** Anmerkungen. Grau unterlegte Felder kennzeichnen negative Korrelationswerte; Konsum Q = Quantität; Konsum F = Frequenz; Subskalen des IPC- R: CO = Coping; IS = Internal- stabil; EF = External- fatalistisch; Subskalen des MDBF: 1 = Gute- Schlechte Stimmung; 2 = Wachheit- Müdigkeit; 3 = Ruhe- Unruhe; Subskalen des BSI: SO = Somatisierung; ZW = Zwanghaftigkeit; UN = Unsicherheit im Sozialkontakt: DE = Depressivität; AN = Ängstlichkeit; AG = Aggressivität/ Feindseligkeit; PH = Phobische Angst; PA = Paranoides Denken; PS = Psychotizismus. Signifikanzniveau = *p < .05; **p < .01. BSI PS 42 Im Ergebnis kann die Hypothese 3 nicht aufrechterhalten werden: Es zeigte sich keine signifikante Korrelation auf der Skala External- Fatalistisch des IPC- R, die das Rückfallrisiko als Glückssache, Zufall und Schicksal beschreibt. Der Korrelationswert mit der Subskala Depressivität des BSI beträgt r = .01; p < .05. Signifikante Korrelationen ergeben sich zwischen der Subskala Depressivität des BSI und der Skala Coping des IPC- R (r = .34; p < .05). Demzufolge geht hohe depressive Symptombelastung mit hoher Überzeugung, die zukünftige Abstinenz selbst bestimmen und beeinflussen zu können (Coping), einher. Weiterhin korreliert die Subskala Depressivität des BSI signifikant mit den acht anderen Subskalen des BSI (r = .63 bis r = .88; p < .05) und negativ signifikant mit den drei Subskalen des MDBF (r = -.61 bis r = -.64; p < .05). Die Subskala Coping des IPC- R korreliert signifikant mit den Subskalen Zwanghaftigkeit (r = .29; p < .05); Unsicherheit im Sozialkontakt (r = .32; p < .05); Ängstlichkeit (r = .34; p < .05); Aggressivität/ Feindseligkeit (r = .33; p < .05); Phobische Angst (r = .28; p < .05); Paranoides Denken (r = .31; p < .05); Psychotizismus (r = .39; p < .05). Dass bedeutet, je höher die aktuelle psychische Symptombelastung empfunden wird, umso mehr zeigt sich die Überzeugung, Rückfallrisiko selbständig bewältigen zu können. Die Subskala Internal- Stabil des IPC- R korreliert mit der Subskala Wachheit- Müdigkeit (r = .21; p < .05) und mit der Subskala Ruhe- Unruhe (r = .28; p < .05.) des MDBF signifikant. Erhöhte Rückfallattribution auf Charakter, Persönlichkeit und Willensstärke geht einher mit gesteigertem Munter- und Ausgeruht sein, Gelassenheit und Entspannung. Weiterhin zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen Internal- Stabilem Attributionsstil und Alter (r = .21; p < .05) sowie eine negative Korrelation zwischen Internal- Stabilen Attributionsstil und Quantität des Konsums (r = -.23; p < .05). Signifikant negative Korrelationen ergeben sich zwischen Alter und Quantität des Konsums (r = -.33; p < .05), zwischen Alter und den Subskalen Ängstlichkeit (r = -.26; p < .05) und Aggressivität/ Feindseligkeit (r = -.32; p < .05) des BSI. Frequenz und Quantität des Konsums korrelieren signifikant miteinander (r = .34; p < .05). Die Quantität korreliert negativ mit der Subskala Gute- Schlechte Stimmung (r = -.22; p < 43 .05) und mit der Subskala Ruhe- Unruhe (r = -.31; p < .05) des MDBF. Signifikante positive Korrelation zeigen sich zwischen Quantität des Konsums und der Subskala Ängstlichkeit des BSI (r = .26; p < .05) und zwischen Frequenz des Konsums und der Subskala Zwanghaftigkeit des BSI (r = .21; p < .05). 6 Diskussion Als erste Ergebnisse der Stichprobeuntersuchung konnte festgestellt werden, dass die meisten Patienten unter keiner gravierenden aktuellen psychischen Symptombelastung leiden. Die Befindlichkeit der meisten Patienten zeigte sich eher in der Stimmung positiv sowie wach, munter, ausgeruht und ruhig. Den –aus therapeutischer Sicht- wünschenswerten Rückfallattributionen der Skala Coping, also der subjektiven Überzeugung, die Aufrechterhaltung der Abstinenz selbst beeinflussen und bestimmen zu können, wurde schwach zugestimmt („eher richtig“). Die externalfatalistischen Aussagen und die Überzeugung, die zukünftige Abstinenz sei weitgehend durch Schicksal, Zufall, Pech und/ oder Glück bestimmt erfuhr vorwiegend Ablehnung („sehr falsch“ bis „falsch“). Bezüglich der Ergebnisse der Rückfallattribution wurde vor allem den internal- stabilen Aussagen zugestimmt („richtig“). Demzufolge wird den Determinanten Charakter, Persönlichkeit und Willensstärke ein hohes Maß an Bedeutung für die Aufrechterhaltung zukünftiger Abstinenz zugebilligt. Charakter, Persönlichkeit und Willensstärke erscheinen jedoch außerhalb der eigenen Beeinflussbarkeit – wenn auch der Person innewohnend. Die Determinanten erscheinen stabil und überdauernd sowie nicht veränderbar über Lernprozesse und neues Verhalten. Wichtige Verstärkungsmöglichkeiten erscheinen durch eigene Anstrengungen für den Patienten nicht erreichbar. Bezüglich des externalen Attributionsstil kann vermutet werden, dass der Patient eine Annahme eigener Verantwortlichkeit für die Abstinenz vermeidet, da Selbstwirksamkeit und Bewältigungsstrategien als nicht ausreichend erscheinen. Ein eigenverantwortlicher, kompetenter Umgang mit der Suchterkrankung und der Rückfallgefahr sowie der 44 einhergehenden eigenen Unsicherheiten werden so kognitiv vermieden und der Selbstwert bleibt über die Verantwortungsabgabe geschützt. Möglich erscheinen Zukunftserwartung, weiterhin die aus ein negatives wiederholt Selbstkonzept gescheiterten und eine negative Problembewältigungs- und Abstinenzversuchen resultieren und eine external- fatalistische Rückfallattribution bedingen. Auch hier erscheinen wichtige Verstärkungsmöglichkeiten durch eigene Anstrengungen dem Patienten nicht erreichbar. Gleichzeitig werden kognitive Faktoren offenbar, die irrationale Schemata bilden und grundsätzlich einer Untersuchung und Modifikation zugänglich sind (Beck et al., 1997). Es ist vielmehr anzunehmen, dass sich die Attributionsmuster auch auf weitere Lebensbereiche beziehen. Entsprechend lässt sich ein Zusammenhang zwischen auf die Zukunft gerichteten Annahmen und Kognitionen sowie der Verarbeitung und Ursachenzuschreibung zurückliegender Rückfälle annehmen. Als einen erschwerenden Faktor in der Entwöhnungsbehandlung Alkoholabhängiger wird die hohe Korrelation von sowohl Alkoholabhängigkeit als auch Depression mit der Sozialen Variablen Arbeitslosigkeit angenommen. Unterschiedliche Basisdokumentationen stationärer Suchtfachkliniken berichten über 36% (Zobel et al., 2007) bis 40% (Sonntag & Welsch, 2004) arbeitsloser Patienten in stationärer Behandlung. Weiterhin wurde angenommen, dass eine existierende Partnerschaft als stabilisierender und protektiver Faktor Einfluss auf die Rückfallattribution zugunsten von Coping- Aussagen nimmt. Beide Annahmen konnten nicht bestätigt werden, allerdings erscheint die Aussagekraft deutlich relativ, da die Gruppenstärke der Erwerbslosen und in Partnerbeziehung Lebenden sehr gering ausfiel (n = 7). Ein durchgängiges und überraschendes Korrelationsmuster zeigt sich zwischen der Skala Coping des IPC- R und den Subskalen des BSI (mit Ausnahme der Subskala Somatisierung). Unerwartet attribuieren symptombelastete Patienten –einschließlich der depressiven Symptomatik- das Rückfallrisiko auf eigene Coping- Reaktionen. Die erwarteten/ vermuteten signifikanten Korrelationen zwischen depressiver Symptombelastung und externalfatalistischen Attributionsmustern (depressiver Attributionsstil) zeigte sich in Bezug auf Rückfallrisiko nicht. Ebenso korrelieren die Mittelwerte der Subskalen des MDBF mit der Subskala External- Fatalistisch des IPC- R nicht signifikant (r = -.03; r = -.09; r = -.19; p < .05). 45 Eine mögliche Ursache der Antworttendenzen zugunsten internaler Abstinenz- und Rückfallattribution kann im Behandlungssetting begründet liegen (ambulante inhaltliche und formale Therapievermittlung, ggf. stationäre Entzugs- und Motivationsbehandlung sowie stationäre Entwöhnungsbehandlung), welches auf die persönliche Verantwortungsübernahme (vgl. das kognitiv- behaviorale Rückfallmodell) und das Unterstützen von life skills und Coping- Reaktionen abzielt (Beck et al., 1997; Kanfer, Reinecker & Schmelzer, 2006; Lindenmeyer, 2004; Brueck & Mann, 2007). Neben klinischen, psychiatrischen und testpsychologischen Untersuchungen ist die Verhaltensanalyse das wichtigste diagnostische Verfahren der Verhaltenstherapie (Hautzinger, 2003). Hier wird das als problematisch geschilderte Verhalten exploriert und analysiert hinsichtlich seiner Intensität (Verhaltensexzesse, Verhaltensdefizite), ursprünglicher Auslöser, aktueller Bedingungen, intern ablaufender gedanklicher Prozesse und Empfindungen, der Motivationslage, bisheriger Selbstkontrollversuche, sowie der sozialen, kulturellen und physikalischen Umweltbedingungen. Eine gemeinsam mit dem Patienten durchgeführte Verhaltensanalyse ist auch geeignet, die Selbstwahrnehmung zu verbessern, ein subjektives, plausibles Störungsmodell zu erarbeiten und erste Anregungen für mögliche Veränderungsschritte zu geben. Im Verlauf der Behandlung erscheint die Arbeit an der Vermittlung eines individuellen Krankheitsverständnisses, welches die Eigenaktivität in den Mittelpunkt stellt, zielführend (Hautzinger, 2003; de Jong-Meyer, 2000). Entsprechend fokussieren die Items Zusammenwirken situationsbezogener Herausforderungen des Alltags der und gewachsen Skala Coping auf personenbezogener sein, Verbesserung/ das wechselseitige Faktoren (den Veränderung der Lebenssituation, Lernerfolg, Unterstützung). Patienten können sich durch die Items der Coping- Skala direkter angesprochen und erreicht erleben, da sie ihre Entsprechung in den Behandlungsinhalten und Setting moderner Suchtbehandlung finden. Ebenso kann die geringe Zustimmung der Itemaussagen der External- Fatalistischen Skala durch die Stichprobe erklärt werden. Die External- Fatalistische Rückfallattribution scheint einer aktuellen Behandlungsmotivation entgegen zu stehen (Abstinenz/ Rückfall als Zufallsentscheidung, Schicksal, Glückssache, als nicht beeinflussbar und abhängig vom Verhalten anderer). Diese Abstinenzzuschreibungen erscheinen einer Alkoholentwöhnungsbehandlung und entsprechender Veränderungsmotivation nicht zu 46 entsprechen, da sie den Patienten keine Möglichkeit zur eigenen Einflussnahme und Kontrollierbarkeit einräumen. 7 Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit verschrieb sich dem Ziel, Aufschluss über die Rückfallattribution von alkoholabhängigen Männern in stationärer Behandlung zu erhalten. Konzentriert wurde sich hierbei auf die Persönlichkeitsvariablen Depressivität, Partnerbeziehung und Erwerbstatus. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass eine Partnerbeziehung die Attribution des eigenen Rückfallrisiko nicht verändert/ beeinflusst. Genauso wenig verändert/ beeinflusst der Erwerbsstatus die Rückfallattribution. Die Ausnahmen bilden die Gruppe der allein stehenden Erwerbslosen hinsichtlich Coping bezogener Rückfallattribution und die Gruppe der Erwerbslosen, die in einer Partnerbeziehung leben, bezüglich der Rückfallattribution auf Persönlichkeit und Willensstärke. Das Ergebnis widerlegt die Hypothesen 1 und 2. Es impliziert weitere notwendige Forschung, differenziert und erweitert auf Umwelt- und individuelle Faktoren. Vor allem eine Auflösung der angenommenen Protektivfaktoren Erwerbsarbeit und Partnerbeziehung erscheint notwendig und sinnvoll, um ein differenzierteres Bild über Schutz- und Risikofaktoren verschiedener Patientengruppen erhalten zu können. Als mögliche Variablen erscheinen hier das aktuelle Umfeld (hinsichtlich sozialer Vernetzung, Unterstützung und Kontrolle), Risikoberufe, Arbeitsklima, Zugang zu Information und Bildung und Wohnqualität operationalisierbar. Weiterhin können das Familiensystem sowie strukturierende und schöpferische sinnstiftende Werte, also Tätigkeiten Produkttätigkeiten, außerhalb des alternative Kontextes von (Lohn)Erwerbsarbeit (z. B. politische und karitative Betätigungen) miteinbezogen werden. Bezüglich des Zusammenhangs zwischen Depressivität und Rückfallattribution wurde die Hypothese 3 widerlegt. Der Zusammenhang zeigte sich nicht –wie vermutet- in einer signifikanten Korrelation zwischen depressiver Symptombelastung und External- Fatalistischer Rückfallattribution. Vielmehr zeigten die symptombelasteten Patienten der Stichprobe eine Coping bezogene Rückfallattribution, welcher die subjektive Überzeugung zugrunde liegt, die zukünftige Abstinenz selbst zu bestimmen und zu beeinflussen. Hier wurde die Erklärung vermutet, dass die –wünschenswerte- Coping bezogene 47 Rückfallattribution ihre Entsprechung im Behandlungssetting findet und –tatsächlich oder im Zusammenhang mit Sozialer Erwünschtheit- die signifikanten Werte symptombelasteter Patienten abbildet. Weiterhin kann angenommen werden, dass sich das Selbstwertgefühl der meisten Patienten im Rahmen der stationären Behandlung verbessert und eine positive Übertragung auf den Behandlungserfolg bei der Mehrzahl der Patienten vorhanden ist. So trägt das Untersuchungsergebnis zu der widersprüchlichen Ergebnislage bezüglich Depressivität und Rückfallprävention bei. Hieraus resultiert ebenso die Forderung nach verstärkter Forschung, um mittelfristig empirisch abgesicherte Ergebnisse erhalten zu können auf welchen eine verbesserte Indikation basieren kann bzw. die als Indikationshilfen eingesetzt werden können. Zielvorstellungen sind hier eine Erweiterung von Verhaltensfertigkeiten (effektive Bewältigung von Belastungen und Risiken) sowie die Aufrechterhaltung der Situationskontrolle unter Stress, Anspannung und Konfliktsituationen vor dem Hintergrund einer ausführlichen Rückfallprofildiagnostik. in 48 Literatur Altmannsberger, W (2004). Kognitiv-verhaltenstherapeutische Rückfallprävention bei Alkoholabhängigkeit. Ein Trainingsmanual. Göttingen: Hogrefe. Bandura, A (1979). Sozial- Kognitive Lerntheorie. Stuttgart: Klett-Cotta. Basdekis-Josza, R & Krausz, M (2002). Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen. Sucht aktuell; 1: 63-67. Beck, AT (1976). Cognitive therapy and the emotional disorders. New York: International Universites Press. Beck, AT, Wright, FD, Newman, CF & Liese, BS (1997). Kognitive Therapie der Sucht. Weinheim: Psychologie Verlags Union. [Deutsche Übersetzung der amerikanischen Originalausgabe von 1993] Breslin, FC, Zack, M & McMain, S (2002). 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Sucht aktuell; 1: 5-15. 56 Anhang WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Wichtige Information Die Universität Münster (Psychologisches Institut I) führt derzeit in Kooperation mit einer Reihe verschiedener Kliniken eine umfangreiche Befragung alkoholabhängiger Patienten durch. Mehrere hundert Patienten werden unter anderem um Angaben zu ihrer Person (Alter, Familienstand etc.) sowie zum Konsum von Alkohol gebeten. Darüber hinaus wird jeweils drei Monate nach Abschluss der stationären Behandlung ein ca. zehnminütiges Telefoninterview durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung leisten. Das Ausfüllen der Fragebögen nimmt einige Zeit in Anspruch. Dennoch möchten wir Sie bitten, diese im deutschsprachigen Raum bislang einmalige Studie zu unterstützen. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt und erst nach Anonymisierung aller Daten ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke ausgewertet. Eine Weitergabe an Dritte ist ausgeschlossen. Die Teilnahme an dieser Studie ist freiwillig. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit – ohne Angaben von Gründen und ohne nachteilige Folgen – widerrufen. Um die Anonymität der Befragung zu gewährleisten, werden Einverständniserklärung und Fragebogen getrennt. Benutzen Sie beim Ausfüllen des Fragebogens bitte einen Kugelschreiber oder etwas Ähnliches (keinen Bleistift) und beantworten Sie bitte jede Frage: Wir können lediglich vollständige Fragebögen auswerten. Antworten Sie bitte möglichst spontan: Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Vielen Dank! Datum: Kennung: 57 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Wichtige Information - zum Verbleib beim Patienten Die Universität Münster (Psychologisches Institut I) führt derzeit in Kooperation mit der Westfälischen Klinik Münster eine umfangreiche Befragung alkoholabhängiger Patienten durch. Mehr als hundert Patienten werden unter anderem um Angaben zu ihrer Person (Alter, Familienstand etc.) sowie zum Konsum von Alkohol gebeten. Im Anschluss daran führen die Teilnehmer ein ca. einstündiges Gespräch mit einer Psychologin. Gegenstand dieses vertraulichen Gesprächs ist entweder die Wirkung von Alkohol oder die momentane Befindlichkeit. Gegen Ende der Behandlung füllen die Teilnehmer nochmals einige Fragebögen aus. Schließlich wird jeweils drei Monate nach Abschluss der stationären Behandlung ein ca. zehnminütiges Telefoninterview durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung leisten. Sowohl das Ausfüllen der Fragebögen als auch das Gespräch nehmen einige Zeit in Anspruch. Dennoch möchten wir Sie bitten, diese im deutschsprachigen Raum bislang einmalige Studie zu unterstützen. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt und erst nach Anonymisierung aller Daten ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke ausgewertet. Eine Weitergabe an Dritte ist ausgeschlossen. Die Teilnahme an dieser Studie ist freiwillig. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit – ohne Angaben von Gründen und ohne nachteilige Folgen – widerrufen. Um die Anonymität der Befragung zu gewährleisten, werden Einverständniserklärung und Fragebogen getrennt. Benutzen Sie beim Ausfüllen des Fragebogens bitte einen Kugelschreiber oder etwas Ähnliches (keinen Bleistift) und beantworten Sie bitte jede Frage: Wir können lediglich vollständige Fragebögen auswerten. Antworten Sie bitte möglichst spontan: Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Vielen Dank! Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Priv.-Doz. Dr. Ralf Demmel, Universität Münster, Fliednerstr. 21, 48149 Münster, Tel: (02 51) 83 - 3 41 94, E-Mail: [email protected] 58 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Einverständniserklärung Ich wurde heute über die Befragung alkoholabhängiger Patienten durch die Universität Münster informiert. Ich bin damit einverstanden, dass meine Angaben anonym und ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet werden. Meine Einverständniserklärung bezieht sich lediglich auf Angaben, die ich im Rahmen dieser Befragung mache sowie auf die Weitergabe meiner Medikation während der stationären Entwöhnungsbehandlung durch die/ den mich behandelnde/ behandelnden Ärztin/ Arzt. Name: Straße: PLZ, Ort: Telefon: Entlassung am: Ort, Datum Unterschrift des Patienten 59 Bitte kreuzen Sie eine Ziffer an! Wie stark ist Ihr Verlangen nach Alkohol im Moment? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 nicht vorhanden sehr stark -1- 60 Alter: __________ Jahre (bitte eintragen) Datum der stationären Aufnahme: __________ (bitte eintragen) Datum des letzten Alkoholkonsums: __________ (bitte eintragen) Geschlecht: 1 2 Familienstand: 1 2 3 4 5 6 Partnerbeziehung: 1 2 3 Staatsangehörigkeit: 1 Muttersprache(n): 1 2 2 höchster erreichter Schulabschluss: 0 1 2 3 4 5 6 Hochschulabschluss (Universität, FH etc.): 0 1 weiblich männlich ledig eingetragene Lebenspartnerschaft verheiratet, zusammenlebend verheiratet, getrennt lebend geschieden verwitwet allein stehend zeitweilige Beziehung(en) (länger als ein Monat) feste Beziehung (länger als ein halbes Jahr) deutsch andere: ____________________ (bitte eintragen) deutsch andere: ____________________ (bitte eintragen) kein Abschluss Sonderschulabschluss Hauptschul-/Volksschulabschluss Realschulabschluss (Mittlere Reife) oder gleichwertiger Abschluss Abschluss der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule (Fach-)Abitur anderer Schulabschluss: ____________________ (bitte eintragen) nein ja -2- 61 Berufsausbildung: 0 1 2 keine abgebrochen abgeschlossen (Lehre etc.) Die folgende Frage bezieht sich auf die Tätigkeit, die Sie überwiegend ausüben. Wählen Sie bitte nur eine Antwortkategorie aus. Erwerbstätigkeit: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Alkoholkonsum: Auszubildende(r) Umschüler(in) Angestellte(r) Beamte(r) Arbeiter(in)/Facharbeiter(in) Selbständige(r)/Freiberufler(in) Arbeitslose(r) Sozialhilfeempfänger(in) Schüler(in) Student(in) Grundwehr-/Zivildienstleistender Elternzeit (“Erziehungsurlaub”) Hausmann/Hausfrau Rentner(in) sonstige: ____________________ (bitte eintragen) An wie vielen Tagen haben Sie während der letzten 30 Tage vor Abstinenzbeginn Alkohol getrunken? ______ (bitte eintragen: 0 – 30) Hinweis: Bei der folgenden Frage sind Mehrfachantworten möglich. Sie können zum Beispiel angeben, dass Sie Bier und Spirituosen getrunken haben oder ausschließlich Wein etc. Wenn Sie während der letzten 30 Tage vor Abstinenzbeginn Alkohol getrunken haben: Wie viele Gläser von welchen Getränken haben Sie dann an einem typischen Tag getrunken? Bier (0,33 l) Bier (0,5 l) Wein/Sekt (0,25 l) Spirituosen (0,02 l) __________ __________ __________ __________ Gläser Gläser Gläser Gläser -3- 62 Anzahl bisheriger Entzugsbehandlungen wegen Alkohol: __________ (bitte Anzahl eintragen) Erste Entzugsbehandlung wegen Alkohol: __________ (bitte das Jahr eintragen) Bitte geben Sie an, ob der Konsum von Alkohol bei Ihnen in den letzten sechs Monaten die beschriebenen Folgen hatte. 1. Ich bin mit dem Auto oder Motorrad gefahren, obwohl ich etwas getrunken habe. nein ja 2. Ich habe etwas Peinliches gesagt oder getan, weil ich zu viel getrunken habe. nein ja 3. Ich habe schlecht geschlafen, weil ich zu viel getrunken habe. nein ja 4. Ich hatte einen Kater. nein ja 5. Ich habe mich übergeben müssen, weil ich zu viel getrunken habe. nein ja Gegenwärtige Behandlung: 1 2 3 Rauchen Sie? 0 1 2 Motivationsbehandlung teilstationäre Entwöhnungsbehandlung (Tagesklinik) stationäre Entwöhnungsbehandlung nein nicht mehr ja Wenn “ja”: An wie vielen Tagen haben Sie während der letzten 30 Tage geraucht? ______ (bitte eintragen: 0 – 30) Wenn “ja”: Bezogen auf die letzten 30 Tage: Wie viel haben Sie an so einem Tag im Durchschnitt geraucht? ______ (bitte eintragen) Wenn “ja”: Seit wie vielen Jahren rauchen Sie? ______ Jahre (bitte eintragen) Wenn “nicht mehr”: Wie viele Jahre haben Sie geraucht? ______ Jahre (bitte eintragen) Wenn “ja” oder “nicht mehr”: Wie oft haben Sie den Versuch unternommen, mit dem Rauchen aufzuhören? ______ Mal (bitte eintragen: Anzahl der Versuche) -4- 63 1. Wie viel Zeit vergeht zwischen dem Aufwachen und Ihrer ersten Zigarette? 3 2 1 0 5 Minuten 6 bis 30 Minuten 31 bis 60 Minuten mehr als 60 Minuten 2. Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist (z.B. Kirche, Bücherei, Kino usw.), das Rauchen zu lassen? 1 0 ja nein 3. Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen? 1 0 die erste morgens andere 4. Wie viele Zigaretten rauchen Sie im Allgemeinen pro Tag? 0 1 2 3 bis 10 11 – 20 21 – 30 31 und mehr 5. Rauchen Sie am Morgen im Allgemeinen mehr als am Rest des Tages? 1 0 ja nein 6. Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen? 1 0 ja nein -5- 64 Im Moment fühle ich mich … überhaupt nicht sehr 1 2 3 4 5 1. zufrieden 2. ausgeruht 3. ruhelos 4. schlecht 5. schlapp 6. gelassen 7. müde 8. gut 9. unruhig 10. munter 11. unwohl 12. entspannt überhaupt nicht sehr -6- 65 Bitte kreuzen Sie jeweils eine Ziffer an! Wie wichtig ist es Ihnen, keinen Alkohol mehr zu trinken? Wie denken Sie im Moment darüber? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 unwichtig sehr wichtig Wie zuversichtlich sind Sie, dass es Ihnen gelingen wird, nach Abschluss der Behandlung keinen Alkohol mehr zu trinken? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 überhaupt nicht zuversichtlich absolut zuversichtlich Wie sicher sind Sie, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol jetzt widerstehen könnten? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 überhaupt nicht sicher absolut sicher Wie zuversichtlich sind Sie, dass es Ihren Mitpatienten gelingen wird, nach Abschluss der Behandlung keinen Alkohol mehr zu trinken? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 überhaupt nicht zuversichtlich absolut zuversichtlich Wie wichtig ist es Ihnen, mit dem Rauchen aufzuhören? Wie denken Sie im Moment darüber? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 unwichtig sehr wichtig Wenn Sie sich jetzt vornehmen würden, mit dem Rauchen aufzuhören: Wie zuversichtlich sind Sie, dass Ihnen das gelingen würde? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 überhaupt nicht zuversichtlich absolut zuversichtlich -7- 66 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen über die Ursachen von Rückfällen. Sie haben die Möglichkeit, jeder Aussage stark, mittel oder schwach zuzustimmen oder sie schwach, mittel oder stark abzulehnen. Kreuzen Sie bitte jeweils das Kästchen an, das Ihrer persönlichen Meinung am besten entspricht. Hier ein Beispiel für die Beantwortung der Aussagen: Ob ich abstinent bleibe oder nicht . . . entscheidet sich während der Behandlung ––– Ist diese Aussage für Sie sehr falsch, durchkreuzen Sie bitte Ist diese Aussage für Sie falsch, durchkreuzen Sie bitte Ist diese Aussage für Sie eher falsch, durchkreuzen Sie bitte Ist diese Aussage für Sie eher richtig, durchkreuzen Sie bitte Ist diese Aussage für Sie richtig, durchkreuzen Sie bitte Ist diese Aussage für Sie sehr richtig, durchkreuzen Sie bitte –– – + ++ +++ ––– –– – + ++ +++ Vielen Dank! -8- 67 Diese Aussage ist OB ICH ABSTINENT BLEIBE ODER NICHT, … sehr falsch sehr richtig 1. hängt davon ab, ob andere mich in Versuchung bringen. ––– –– – + ++ +++ 2. kann ich nicht beeinflussen. ––– –– – + ++ +++ 3. ist Glückssache. ––– –– – + ++ +++ 4. Hängt davon ab, ob ich den Herausforderungen des Alltags gewachsen bin. ––– –– – + ++ +++ 5. liegt in meiner Verantwortung. ––– –– – + ++ +++ 6. lässt sich nicht vorhersagen. ––– –– – + ++ +++ 7. habe ich nicht in der Hand. ––– –– – + ++ +++ 8. hängt davon ab, wie viel Unterstützung ich bekomme. ––– –– – + ++ +++ 9. hängt davon ab, in welche Situationen ich gerate. ––– –– – + ++ +++ 10. hängt von meiner Willensstärke ab. ––– –– – + ++ +++ 11. ist eine Frage meines Charakters. ––– –– – + ++ +++ 12. hängt von meiner Standfestigkeit ab. ––– –– – + ++ +++ 13. ist eine Frage der Anstrengung. ––– –– – + ++ +++ 14. hängt von meiner Umgebung ab. ––– –– – + ++ +++ 15. hängt davon ab, ob ich mich verändere. ––– –– – + ++ +++ 16. liegt einzig und allein an mir. ––– –– – + ++ +++ 17. hängt von dem Verhalten anderer ab. ––– –– – + ++ +++ 18. hängt davon ab, wie hart ich an mir arbeite. ––– –– – + ++ +++ 19. ist eine Frage der Motivation. ––– –– – + ++ +++ 20. entscheidet der Zufall. ––– –– – + ++ +++ 21. hängt davon ab, ob ich mein Leben in den Griff bekomme. ––– –– – + ++ +++ 22. ist eine Frage persönlicher Stärke. ––– –– – + ++ +++ 23. hängt davon ab, ob sich meine Situation verbessern wird. ––– –– – + ++ +++ 24. hängt davon ab, wie sich die Dinge entwickeln. ––– –– – + ++ +++ 25. hängt davon ab, ob ich etwas dazu lerne. ––– –– – + ++ +++ 26. ist eine Frage meiner Persönlichkeit. ––– –– – + ++ +++ 27. ist Schicksal. ––– –– – + ++ +++ 28. entscheiden die Umstände. ––– –– – + ++ +++ -9- 68 Bitte kreuzen Sie eine Ziffer an! Wie stark ist Ihr Verlangen nach Alkohol im Moment? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 nicht vorhanden sehr stark - 10 - 69 Bitte kreuzen Sie eine Ziffer an! Versuchen Sie bitte, sich an Ihren letzten Rückfall zu erinnern: Worin sehen Sie die wichtigste Ursache für diesen Rückfall? Dass ich rückfällig wurde, … 1– –2– –3– –4– –5– –6– –7 lag ausschließlich an mir lag ausschließlich an anderen Personen oder an den äußeren Umständen - 11 - 70 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Sie finden nachstehend eine Liste von Problemen und Beschwerden, die man manchmal hat. Bitte lesen Sie jede Frage einzeln sorgfältig durch und entscheiden Sie, wie stark Sie durch diese Beschwerden gestört oder bedrängt worden sind, und zwar während der vergangenen sieben Tage bis heute. Überlegen Sie bitte nicht erst, welche Antwort “den besten Eindruck” machen könnte, sondern antworten Sie so, wie es für Sie persönlich zutrifft. Machen Sie bitte hinter jeder Frage ein Kreuz bei der für Sie am besten zutreffenden Antwort. Bitte beantworten Sie jede Frage! überhaupt nicht ein wenig ziemlich stark sehr stark 0 1 2 3 4 Wie sehr litten Sie in den letzten sieben Tagen unter… 1. Nervosität oder innerem Zittern 0 1 2 3 4 2. Ohnmachts- und Schwindelgefühlen 0 1 2 3 4 3. der Idee, dass irgend jemand Macht über Ihre Gedanken hat 0 1 2 3 4 4. dem Gefühl, dass andere an den meisten Ihrer Schwierigkeiten Schuld sind 0 1 2 3 4 5. Gedächtnisschwierigkeiten 0 1 2 3 4 6. dem Gefühl, leicht reizbar oder verärgerbar zu sein 0 1 2 3 4 7. Herz- oder Brustschmerzen 0 1 2 3 4 8. Furcht auf offenen Plätzen oder auf der Straße 0 1 2 3 4 9. Gedanken, sich das Leben zu nehmen 0 1 2 3 4 10. dem Gefühl, dass man den meisten Menschen nicht trauen kann 0 1 2 3 4 11. schlechtem Appetit 0 1 2 3 4 12. plötzlichem Erschrecken ohne Grund 0 1 2 3 4 13. Gefühlsausbrüchen, denen gegenüber Sie machtlos waren 0 1 2 3 4 14. Einsamkeitsgefühlen, selbst wenn Sie in Gesellschaft sind 0 1 2 3 4 15. dem Gefühl, dass es Ihnen schwerfällt, etwas anzufangen 0 1 2 3 4 16. Einsamkeitsgefühlen 0 1 2 3 4 - 12 - 71 überhaupt nicht ein wenig ziemlich stark sehr stark 0 1 2 3 4 Wie sehr litten Sie in den letzten sieben Tagen unter… 17. Schwermut 0 1 2 3 4 18. dem Gefühl, sich für nichts zu interessieren 0 1 2 3 4 19. Furchtsamkeit 0 1 2 3 4 20. Verletzlichkeit in Gefühlsdingen 0 1 2 3 4 21. dem Gefühl, dass die Leute unfreundlich sind oder Sie nicht leiden können 0 1 2 3 4 22. Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber anderen 0 1 2 3 4 23. Übelkeit oder Magenverstimmung 0 1 2 3 4 24. dem Gefühl, dass andere Sie beobachten oder über Sie reden 0 1 2 3 4 25. Einschlafschwierigkeiten 0 1 2 3 4 26. dem Zwang, wieder und wieder nachzukontrollieren, was Sie tun 0 1 2 3 4 27. Schwierigkeiten, sich zu entscheiden 0 1 2 3 4 28. Furcht vor Fahrten in Bus, Straßenbahn, U-Bahn oder Zug 0 1 2 3 4 29. Schwierigkeiten beim Atmen 0 1 2 3 4 30. Hitzewallungen oder Kälteschauern 0 1 2 3 4 31. der Notwendigkeit, bestimmte Dinge, Orte oder Tätigkeiten zu meiden, weil Sie durch diese erschreckt werden 0 1 2 3 4 32. Leere im Kopf 0 1 2 3 4 33. Taubheit oder Kribbeln in einzelnen Körperteilen 0 1 2 3 4 34. dem Gefühl, dass Sie für Ihre Sünden bestraft werden sollten 0 1 2 3 4 35. einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit angesichts der Zukunft 0 1 2 3 4 36. Konzentrationsschwierigkeiten 0 1 2 3 4 37. Schwächegefühl in einzelnen Körperteilen 0 1 2 3 4 38. dem Gefühl, gespannt oder aufgeregt zu sein 0 1 2 3 4 39. Gedanken an den Tod und ans Sterben 0 1 2 3 4 40. dem Drang, jemanden zu schlagen, zu verletzen oder ihm Schmerz zuzufügen 0 1 2 3 4 41. dem Drang, Dinge zu zerbrechen oder zu zerschmettern 0 1 2 3 4 42. starker Befangenheit im Umgang mit anderen 0 1 2 3 4 43. Abneigung gegen Menschenmengen, z.B. beim Einkaufen oder im Kino 0 1 2 3 4 - 13 - 72 überhaupt nicht ein wenig ziemlich stark sehr stark 0 1 2 3 4 Wie sehr litten Sie in den letzten sieben Tagen unter… 44. dem Eindruck, sich einer anderen Person nie so richtig nahe fühlen zu können 0 1 2 3 4 45. Schreck- oder Panikanfällen 0 1 2 3 4 46. der Neigung, immer wieder in Erörterungen und Auseinandersetzungen zu geraten 0 1 2 3 4 47. Nervosität, wenn Sie allein gelassen werden 0 1 2 3 4 48. mangelnder Anerkennung Ihrer Leistungen durch andere 0 1 2 3 4 49. so starker Ruhelosigkeit, dass Sie nicht stillsitzen können 0 1 2 3 4 50. dem Gefühl, wertlos zu sein 0 1 2 3 4 51. dem Gefühl, dass die Leute Sie ausnutzen, wenn Sie es zulassen würden 0 1 2 3 4 52. Schuldgefühlen 0 1 2 3 4 53. dem Gedanken, dass irgendetwas mit Ihrem Verstand nicht in Ordnung ist 0 1 2 3 4 - 14 - 73 Bitte kreuzen Sie eine Ziffer an! Wie stark ist Ihr Verlangen nach Alkohol im Moment? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 nicht vorhanden sehr stark - 15 - 74 Im Moment fühle ich mich … überhaupt nicht sehr 1 2 3 4 5 1. zufrieden 2. ausgeruht 3. ruhelos 4. schlecht 5. schlapp 6. gelassen 7. müde 8. gut 9. unruhig 10. munter 11. unwohl 12. entspannt überhaupt nicht sehr - 16 - 75 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen über die Wirkung von Alkohol. Wir möchten Sie bitten, zwei verschiedene Fragen zu beantworten: (1) Wirkt Alkohol bei Ihnen in der jeweils beschriebenen Art und Weise? (2) Wie angenehm bzw. unangenehm ist – oder wäre – diese Wirkung Ihrer Meinung nach? Beide Aspekte sollen jeweils anhand einer fünfstufigen Skala beurteilt werden: WENN ICH ALKOHOL GETRUNKEN HABE, … 1 = keinesfalls 2 = wahrscheinlich nicht 3 = vielleicht 4 = ziemlich wahrscheinlich 5 = ganz sicher 1 = sehr unangenehm 2 = unangenehm 3 = weder noch 4 = angenehm 5 = sehr angenehm habe ich weniger Hunger. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 ☺ 2 3 4 Wenn Sie zum Beispiel der Meinung sind, dass Alkohol bei Ihnen “keinesfalls” so wie beschrieben wirkt, kreuzen Sie bitte die “1” an. Wenn Alkohol bei Ihnen “ganz sicher” in der beschriebenen Art und Weise wirkt, kreuzen Sie bitte die “5” an etc. Beurteilen Sie danach bitte, wie angenehm bzw. unangenehm diese Wirkung ist oder wäre (wenn Sie der Ansicht sind, dass Alkohol bei Ihnen nicht wie beschrieben wirkt): Wenn die jeweilige Wirkung Ihrer Ansicht nach zum Beispiel “unangenehm” ist, kreuzen Sie bitte die “2” an. Empfinden Sie die beschriebene Wirkung von Alkohol hingegen als “angenehm”, kreuzen Sie bitte die “4” an usw. Wichtig ist, dass Sie beide Fragen unabhängig voneinander beantworten. Es ist beispielsweise denkbar, dass jemand unter Alkohol “ganz sicher” weniger Hunger hat als sonst und diese Wirkung als “sehr angenehm” empfindet, während eine andere Person diesen Effekt hingegen als “sehr unangenehm” empfindet. Uns interessiert, wie Alkohol bei Ihnen wirkt und wie Sie diese Wirkung beurteilen. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Die Wirkung von Alkohol kann von Person zu Person sehr verschieden sein und unterschiedlich erlebt werden! - 17 - 5 76 1 = keinesfalls 2 = wahrscheinlich nicht 3 = vielleicht 4 = ziemlich wahrscheinlich 5 = ganz sicher 1 = sehr unangenehm 2 = unangenehm 3 = weder noch 4 = angenehm 5 = sehr angenehm WENN ICH ALKOHOL GETRUNKEN HABE, … ☺ 1. finde ich alles irgendwie lustiger – auf jeden Fall lache ich mehr. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 2. fange ich an, mich in den Vordergrund zu spielen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 3. bin ich mutiger. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 4. verliere ich schneller die Geduld und gerate in Rage. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 5. bin ich ausgeglichener. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 6. bin ich weniger leistungsfähig. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 7. kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 8. bin ich witziger. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 9. fühle ich mich schlapp. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 10. fühle ich mich nicht mehr so in Eile oder unter Zeitdruck. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 11. kann ich mich auf Partys besser vergnügen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 12. kann ich meine Probleme und Sorgen vergessen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 13. fühle ich mich benommen und schwindlig. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 14. bin ich in ausgelassener Stimmung. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 15. bin ich gesprächiger. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 16. fällt es mir schwerer, über knifflige Probleme nachzudenken. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 17. steigt mein Selbstvertrauen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 18. kann ich besser einschlafen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 © 2001 Jutta Hagen & Ralf Demmel, Universität Münster - 18 - 77 1 = keinesfalls 2 = wahrscheinlich nicht 3 = vielleicht 4 = ziemlich wahrscheinlich 5 = ganz sicher 1 = sehr unangenehm 2 = unangenehm 3 = weder noch 4 = angenehm 5 = sehr angenehm WENN ICH ALKOHOL GETRUNKEN HABE, … ☺ 19. bin ich nicht mehr so angespannt. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 20. reagiere ich langsamer als sonst. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 21. werde ich müde. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 22. bin ich lockerer und ungezwungener. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 23. kann ich besser abschalten. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 24. kann ich mich schneller wieder abreagieren, wenn ich wütend bin. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 25. fällt es mir leichter, auf andere Menschen zuzugehen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 26. bin ich risikobereiter. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 27. bin ich in romantischer Stimmung. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 28. fühle ich mich anderen eher verbunden. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 29. kann ich einer Unterhaltung nicht mehr richtig folgen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 30. genieße ich Sex noch mehr. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 31. lassen Schmerzen, die ich habe, deutlich nach. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 32. habe ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 33. stelle ich mich ungeschickt an. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 34. werde ich schneller aggressiv. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 35. bin ich reizbar und aufbrausend. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 36. empfinde ich stärker beim Sex. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 37. bin ich nicht mehr so schüchtern. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 38. kann ich Schmerzen besser ertragen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 © 2001 Jutta Hagen & Ralf Demmel, Universität Münster - 19 - 78 1 = keinesfalls 2 = wahrscheinlich nicht 3 = vielleicht 4 = ziemlich wahrscheinlich 5 = ganz sicher 1 = sehr unangenehm 2 = unangenehm 3 = weder noch 4 = angenehm 5 = sehr angenehm WENN ICH ALKOHOL GETRUNKEN HABE, … ☺ 39. werde ich träge. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 40. gehe ich eher aus mir heraus. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 41. bin ich gefühlvoller. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 42. bin ich nicht mehr so verspannt. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 43. breche ich eher einen Streit vom Zaun. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 44. wird mir übel. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 45. habe ich Schwierigkeiten, eine Situation richtig einzuschätzen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 46. habe ich mehr Lust auf Sex. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 47. bin ich unbefangener. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 48. ist es mir nicht mehr so wichtig, was andere von mir denken. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 49. flirte ich eher. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 50. lerne ich leichter neue Leute kennen. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 51. fühle ich mich energiegeladen und voller Tatendrang. 1 2 3 4 5 Diese Wirkung des Alkohols ist/wäre 1 2 3 4 5 © 2001 Jutta Hagen & Ralf Demmel, Universität Münster - 20 - 79 Bitte kreuzen Sie eine Ziffer an! Wie stark ist Ihr Verlangen nach Alkohol im Moment? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 nicht vorhanden sehr stark - 21 - 80 1 = trifft überhaupt nicht zu 2 = trifft eher nicht zu 3 = trifft eher zu 4 = trifft völlig zu 1. Die Familie ist das Wichtigste im Leben. 1 2 3 4 2. Selbst wenn mich etwas Schlimmes erwartet, bin ich selten ängstlich oder nervös. 1 2 3 4 3. Wenn ich etwas will, setze ich alles daran, es zu erreichen. 1 2 3 4 4. Wenn mir etwas gut gelingt, mache ich gerne weiter damit. 1 2 3 4 5. Ich bin immer bereit, etwas Neues auszuprobieren, wenn es Spaß machen könnte. 1 2 3 4 6. Ich achte sehr darauf, wie ich mich kleide. 1 2 3 4 7. Wenn ich erreiche, was ich will, bin ich ganz aus dem Häuschen. 1 2 3 4 8. Kritik verletzt mich sehr. 1 2 3 4 9. Wenn es sein muss, strenge ich mich besonders an, um meine Ziele zu erreichen. 1 2 3 4 10. Ich mache häufig Dinge einfach nur, weil sie Spaß machen könnten. 1 2 3 4 11. Ich finde kaum Zeit für solche Dinge wie einen Besuch beim Friseur. 1 2 3 4 12. Wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, greife ich sofort zu. 1 2 3 4 13. Wenn jemand böse auf mich ist, bin ich unglücklich und mache mir viele Sorgen. 1 2 3 4 14. Wenn sich mir eine gute Gelegenheit bietet, bin ich sofort Feuer und Flamme. 1 2 3 4 15. Ich handle oft spontan. 1 2 3 4 16. Vor unangenehmen Ereignissen bin ich meistens ziemlich aufgewühlt. 1 2 3 4 17. Ich frage mich oft, warum sich Menschen so verhalten, wie sie es tun. 1 2 3 4 18. Wenn ich Glück habe, kann ich mich sehr darüber freuen. 1 2 3 4 19. Ich mache mir viele Sorgen, wenn ich glaube, dass mir etwas nicht gut gelungen ist. 1 2 3 4 20. Ich suche aufregende und neue Erfahrungen. 1 2 3 4 21. Wenn ich etwas erreichen will, sind mir alle Mittel recht. 1 2 3 4 22. Im Vergleich zu meinen Freunden bin ich nicht sehr ängstlich. 1 2 3 4 23. Ich fände es sehr aufregend, einen Wettbewerb zu gewinnen. 1 2 3 4 24. Ich habe Angst davor, Fehler zu machen. 1 2 3 4 - 22 - 81 (1) Der erste Eindruck, den ich von anderen Menschen gewinne, bewahrheitet sich meistens. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (2) Ich bin nicht immer mir selber gegenüber ganz ehrlich gewesen. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (3) Ich weiß immer, warum ich etwas mag. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (4) Es fällt mir schwer, einen beunruhigenden Gedanken beiseite zu drängen. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (5) Manchmal verpasse ich etwas, weil ich mich einfach nicht schnell genug entscheiden kann. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (6) Ich bin ein vollkommen rational denkender Mensch. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (7) Ich kann Kritik selten vertragen. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (8) Ich bin mir meiner Urteile sehr sicher. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (9) An meinen Fähigkeiten als Liebhaber(in) habe ich schon gelegentlich gezweifelt. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (10) Ich weiß nicht immer die Gründe für meine Handlungen. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung - 23 - 82 (11) Manchmal lüge ich, wenn ich muss. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (12) Es ist schon einmal vorgekommen, dass ich jemanden ausgenutzt habe. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (13) Ich fluche niemals. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (14) Manchmal zahle ich es lieber anderen heim, als dass ich vergebe und vergesse. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (15) Ich habe schon einmal zu viel Wechselgeld herausbekommen, ohne es der Verkäuferin zu sagen. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (16) Ich gebe grundsätzlich alles an, was ich zu verzollen habe. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (17) Manchmal fahre ich schneller, als es erlaubt ist. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (18) Ich habe Dinge getan, von denen ich anderen nichts erzähle. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (19) Ich nehme niemals Dinge an mich, die mir nicht gehören. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung (20) Ich bin schon einmal wegen einer angeblichen Krankheit nicht zur Arbeit oder Schule gegangen. völlige Ablehnung 1--2--3--4--5--6--7 völlige Zustimmung - 24 - 83 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Wichtige Instruktion - Bitte aufmerksam lesen #1 Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen über Situationen, in denen es möglicherweise schwierig ist, dem Verlangen nach Alkohol zu widerstehen. Wir möchten Sie bitten, sich auf kleines Experiment einzulassen: Stellen Sie sich bitte vor, Sie wollten sich in einem möglichst guten Licht darstellen. Versuchen Sie bitte, einen möglichst guten Eindruck zu machen und dabei sowohl überzeugend als auch glaubwürdig zu sein. #2 Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen über Situationen, in denen es möglicherweise schwierig ist, dem Verlangen nach Alkohol zu widerstehen. Wir möchten Sie bitten, sich auf kleines Experiment einzulassen: Stellen Sie sich bitte vor, Sie wollten sich in einem möglichst schlechten Licht darstellen. Versuchen Sie bitte, einen möglichst schlechten Eindruck zu machen und dabei sowohl überzeugend als auch glaubwürdig zu sein. #3 Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen über Situationen, in denen es möglicherweise schwierig ist, dem Verlangen nach Alkohol zu widerstehen. Wir möchten Sie bitten, sich auf kleines Experiment einzulassen: Stellen Sie sich bitte vor, dass in der morgigen Visite entschieden werden soll, ob Sie noch am gleichen Tag entlassen werden. Sie werden vor der Visite gebeten, den folgenden Fragebogen auszufüllen. Der Stationsarzt wird einen Blick auf Ihre Antworten werfen bevor er mit Ihnen über eine mögliche Entlassung spricht. Stellen Sie sich nun bitte vor, dass Sie auf jeden Fall morgen entlassen werden möchten. Wie würden Sie antworten, wenn Sie den Stationsarzt davon überzeugen wollten, dass er Sie guten Gewissens entlassen kann, da kein Rückfallrisiko besteht. Versuchen Sie sowohl überzeugend als auch glaubwürdig zu sein. #4 Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Aussagen über Situationen, in denen es möglicherweise schwierig ist, dem Verlangen nach Alkohol zu widerstehen. Wir möchten Sie bitten, sich auf kleines Experiment einzulassen: Stellen Sie sich bitte vor, dass in der morgigen Visite entschieden werden soll, ob Sie noch am gleichen Tag entlassen werden. Sie werden vor der Visite gebeten, den folgenden Fragebogen auszufüllen. Der Stationsarzt wird einen Blick auf Ihre Antworten werfen bevor er mit Ihnen über eine mögliche Entlassung spricht. Stellen Sie sich nun bitte vor, dass Sie auf keinen Fall morgen entlassen werden möchten. Wie würden Sie antworten, wenn Sie den Stationsarzt davon überzeugen wollten, dass er Sie auf keinen Fall entlassen darf, da ein hohes Rückfallrisiko besteht. Versuchen Sie sowohl überzeugend als auch glaubwürdig zu sein. - 25 - 84 WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Auf den folgenden Seiten werden Situationen beschrieben, in denen es möglicherweise schwierig ist, dem Verlangen nach Alkohol zu widerstehen. Wir möchten Sie bitten, jede Situationsbeschreibung sorgfältig zu lesen und sich vorzustellen, Sie wären jetzt in dieser Situation. Entscheiden Sie bitte möglichst spontan, ob Sie dem Verlangen nach Alkohol in der jeweiligen Situation eher leicht oder eher schwer widerstehen könnten. Kreuzen Sie bitte die “100” an, wenn Sie sich ganz sicher sind, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in dieser Situation widerstehen könnten. Kreuzen Sie bitte die “80” an, wenn Sie sich 80% sicher sind, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in dieser Situation widerstehen könnten. Kreuzen Sie bitte die “60” an, wenn Sie sich 60% sicher sind, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in dieser Situation widerstehen könnten. Kreuzen Sie bitte die “40” an, wenn Sie sich 40% sicher sind, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in dieser Situation widerstehen könnten. Kreuzen Sie bitte die “20” an, wenn Sie sich 20% sicher sind, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in dieser Situation widerstehen könnten. Kreuzen Sie bitte die “0” an, wenn Sie sich ganz sicher sind, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in dieser Situation nicht widerstehen könnten. Es kann sein, dass Sie dem Verlangen nach Alkohol in einer bestimmten Situation widerstehen können, in einer anderen Situation aber wieder nicht. Vielen Dank! - 26 - 85 #1 Nicht vergessen: Versuchen Sie bitte, einen möglichst guten Eindruck zu machen! #2 Nicht vergessen: Versuchen Sie bitte, einen möglichst schlechten Eindruck zu machen! #3 Nicht vergessen: Wie würden Sie antworten, wenn Sie den Stationsarzt davon überzeugen wollten, dass er Sie guten Gewissens entlassen kann, da kein Rückfallrisiko besteht. #4 Nicht vergessen: Wie würden Sie antworten, wenn Sie den Stationsarzt davon überzeugen wollten, dass er Sie auf keinen Fall entlassen darf, da ein hohes Rückfallrisiko besteht. - 27 - 86 Ich könnte dem Verlangen nach Alkohol widerstehen, … gar nicht sicher 0% ganz sicher 100% 1. wenn ich mich insgesamt deprimiert fühlte. 0 20 40 60 80 100 2. wenn ich mich körperlich unwohl oder krank fühlte. 0 20 40 60 80 100 3. wenn ich keinen Ausweg mehr sähe. 0 20 40 60 80 100 4. wenn ich sehen wollte, ob ich kontrolliert trinken kann. 0 20 40 60 80 100 5. wenn ich an einem Ort wäre, an dem ich früher Alkohol gekauft oder getrunken habe. 0 20 40 60 80 100 6. wenn ich mich in Gegenwart einer anderen Person unwohl fühlte. 0 20 40 60 80 100 7. wenn es mir bei einer privaten Einladung unangenehm wäre, den mir angebotenen Alkohol abzulehnen. 0 20 40 60 80 100 8. wenn ich mich gemeinsam mit alten Freunden/ Freundinnen amüsieren wollte. 0 20 40 60 80 100 9. wenn ich niemandem meine Gefühle mitteilen könnte. 0 20 40 60 80 100 10. wenn ich von mir selbst enttäuscht wäre. 0 20 40 60 80 100 11. wenn ich mich langweilte. 0 20 40 60 80 100 12. wenn ich mir beweisen wollte, dass Alkohol kein Problem für mich darstellt. 0 20 40 60 80 100 13. wenn Freunde oder Freundinnen, mit denen ich unterwegs bin, wiederholt vorschlagen würden, dass wir gemeinsam etwas trinken sollten. 0 20 40 60 80 100 14. wenn andere mich unfair behandelten oder meine Pläne störten. 0 20 40 60 80 100 15. wenn ich mich einsam fühlte. 0 20 40 60 80 100 16. wenn ich wacher, munterer oder unternehmungslustiger werden wollte. 0 20 40 60 80 100 17. wenn ich vor lauter Freude über etwas ganz außer mir wäre. 0 20 40 60 80 100 87 Ich könnte dem Verlangen nach Alkohol widerstehen, … gar nicht sicher 0% ganz sicher 100% 18. wenn ich mich ängstlich oder angespannt wegen etwas fühlte. 0 20 40 60 80 100 19. wenn ich herausfinden wollte, ob ich gelegentlich etwas Alkohol trinken könnte, ohne erneut in die Abhängigkeit zu rutschen. 0 20 40 60 80 100 20. wenn ich mich zu Hause unter starkem Druck fühlte, den Erwartungen anderer Familienangehöriger nicht entsprechen zu können. 0 20 40 60 80 100 21. wenn ich in Gesellschaft von Freunden/Freundinnen mehr Spaß haben wollte. 0 20 40 60 80 100 22. wenn ich mit anderen an meiner Arbeitsstelle oder während meiner Ausbildung nicht gut zurecht käme. 0 20 40 60 80 100 23. wenn ich wegen etwas Schuldgefühle bekäme. 0 20 40 60 80 100 24. wenn ich vor etwas, von dem ich mich überwältigt fühlte, entfliehen wollte. 0 20 40 60 80 100 25. wenn es zu Hause Krach gäbe. 0 20 40 60 80 100 26. wenn ich mit einem Freund oder einer Freundin feiern wollte. 0 20 40 60 80 100 27. wenn ich mich unter Druck fühlte, weil jemand mit meiner Leistung am Arbeitsplatz oder während meiner Ausbildung nicht zufrieden ist. 0 20 40 60 80 100 28. wenn ich mich geärgert hätte, wie etwas gelaufen ist. 0 20 40 60 80 100 29. wenn ich nicht wüßte, was ich machen soll. 0 20 40 60 80 100 30. wenn ich mich daran erinnerte, wie gut es täte, etwas Alkohol zu trinken oder beschwipst zu werden. 0 20 40 60 80 100 31. wenn ich Mut bräuchte, um jemandem die Stirn zu bieten. 0 20 40 60 80 100 32. wenn ich in einer Gruppe wäre, in der alle anderen Alkohol trinken. 0 20 40 60 80 100 - 29 - 88 #1 Nicht vergessen: Versuchen Sie bitte immer noch, einen möglichst guten Eindruck zu machen! #2 Nicht vergessen: Versuchen Sie bitte immer noch, einen möglichst schlechten Eindruck zu machen! #3 Nicht vergessen: Wie würden Sie antworten, wenn Sie den Stationsarzt immer noch davon überzeugen wollten, dass er Sie guten Gewissens entlassen kann, da kein Rückfallrisiko besteht. #4 Nicht vergessen: Wie würden Sie antworten, wenn Sie den Stationsarzt immer noch davon überzeugen wollten, dass er Sie auf keinen Fall entlassen darf, da ein hohes Rückfallrisiko besteht. - 30 - 89 Bitte kreuzen Sie eine Ziffer an! Wie stark ist Ihr Verlangen nach Alkohol im Moment? 0 – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 nicht vorhanden sehr stark - 31 - 90 Erklärung Hiermit versichere ich, die vorliegende Arbeit eigenständig und nur unter Benutzung der angegebenen Hilfsmittel angefertigt zu haben. Alle zitierten oder sinngemäß übernommenen Textstellen sind entsprechend gekennzeichnet und die Originalquellen vollständig angegeben. Die Arbeit wurde bisher keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt oder veröffentlicht. Freiburg im Breisgau, den 24.08.2007 Arno Frank