Varicella-Zoster-Virus Das Varicella-Zoster-Virus (Humanes Herpesvirus Typ 3, HHV3) ist ein weltweit verbreitetes Virus, das für zwei Infektionskrankheiten verantwortlich ist: die Varizellen oder Windpocken und den Zoster (Gürtelrose). Varicella-Zoster-Virus ist ein sehr kontagiöses Agens, das sowohl durch Kontakt mit dem infektiösen Inhalt der typischerweise auftretenden Bläschen auf der Haut als auch aerogen übertragen wird. Der Durchseuchungsgrad steigt steil vom etwa 3. Lebensjahr bis auf 80-90% im Erwachsenenalter an. Wie alle Herpesviren verursacht auch HHV3 eine lebenslange Persistenz. Die Eintrittspforte in den menschlichen Körper sind die Schleimhaut des oberen Respirationstraktes und die Konjunktiven. Nach Replikation in den regionalen Lymphknoten kommt es noch während der Inkubationszeit zu einer ersten Virämie, in deren Folge das Virus Milz und Leber besiedelt. Vor hier aus breitet sich das Virus in einer zweiten virämischen Phase mukokutan aus. Die Infektion epidermaler Zellen endet durch ausgeprägte zytopathogene Effekte in den bei Windpocken typischen makulopapulären Hautläsionen. In dieser Phase werden auch die Zellen der Lumbosakralganglien infiziert. Jahre später kommt es zur Reaktivierung des Virus mit Entzündung des betroffenen Ganlions. Nach einer Inkubationszeit von ca. 2 Wochen tritt ein Exanthem auf, das sich vom Stamm über das Gesicht und die Extremitäten ausbreitet. Es kommt zum „bunten Bild“, bei dem neben Bläschen auch Pusteln, Papeln und Krusten dominieren. Ein Wangenschleimhautexanthem ist obligat, Handflächen und Fußsohlen bleiben frei, das Allgemeinempfinden ist in der Regel nicht wesentlich gestört. Fieber tritt in ca. einem Drittel der Erkrankungsfälle auf. Häufigster Komplikation ist eine bakterielle Superinfektion der Hauteffloreszenzen, die wegen starken Juckreizes aufgekratzt werden und sich entzünden. Bei Immunsuppremierten kann die Krankheit als generalisierte Infektion mit hoher Letalität behaftet sein. Äußerst selten sind Embryopathien, wenn Gravide an Windpocken erkranken (ZNS-, Augenschäden, Estremitätenhypoplasien). In der Frühphase einer Schwangerschaft führt eine Infektion zum Abort. Eine Infektion des Kindes in utero in der Spätphase der Schwangerschaft führt bei diesen zu Bläschen- und Narbenbildung. Tritt eine Windpockenerkrankung 7 Tage vor oder 2 Tage nach der Geburt bei der Mutter zutage, so besteht das Risiko, dass das Kind eine schwere Varizellenerkrankung durchmacht. Spezies Erkrankung Symptome Infektionsmodus Varizella-Zoster Virus (VZV) Windpocken Fieber, Exanthem mit Juckreiz und Bläschen aerogen durch virushaltige Tröpfchen, die beim Atmen und Husten ausgeschieden werden Herpes zoster (Gürtelrose) Komplikationen: Pneumonie, Meningitis, Enzephalitis Schmierinfektion Infektionen können folgender maßen nachgewiesen werden: Mikroskopie: Nachweis des Virus aus Bläscheninhalt Serologie: Nachweis spezifischer Antikörper mittels der ELISA-Technik Version 04.2007 NovaLisa™ VZV IgA/IgG/IgM ELISA: Der NovaLisa™ VZV IgA/IgG/IgM ELISA dient dem qualitativen Nachweis spezifischer IgA-/IgG- bzw. IgMAntikörper gegen Varicella-Zoster-Viren in humanem Serum oder Plasma (Citrat). Antigene: Gereinigtes Varicella-Zoster-Virus Antigen Testmerkmale: IgA IgG IgM n 3 21 8 Intraassay Mean CV % 0,68 3,8 1,35 2,4 1,19 5,2 n 7 24 16 Interassay Mean CV % 0,65 5,3 1,296 4,9 1,19 4,2 Sensitivität % >90 92,9 88 Spezifität % >90 >95 >98 Bestellinformationen: ELISA Varicella-Zoster-Virus IgA Varicella-Zoster-Virus IgG Varicella-Zoster-Virus IgM Version 04.2007 Anzahl der Bestimmungen 96 96 96 Produktnummer VZVA0490 VZVG0490 VZVM0490