Kein Folientitel - IPN-Kiel

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HSAB-Prinzip
Wie kommen Metalle vor?
CaO, MgO, Al2O3, CaCO3, CaSO4 vs. Cu2S, HgS, PbS
Welche Kombinationen führen zu hohen
Oxidationsstufen?
XeO64–, ClO4–, MnO4–, MnS4– , ClS4–
Warum entsteht der Tetraamminkomplex von Kupfer?
Säuren und Basen
- Das Konzept der elektrolytischen Dissoziation
Säuren dissoziieren in Wasser in
Wasserstoff-Kationen und
Säurerest-Anionen
Die Wasserstoff-Kationen sind
entscheidend für die
Säuremerkmale.
Basen sind Verbindungen, die in
Wasser Hydroxid-Anionen und
Metall-Kationen bilden.
Die Hydroxid-Anionen sind
entscheidend für den
Basencharakter.
Svante Arrhenius (1859 - 1927)
Säuren und Basen
- Nachteile der Arrhenius-Theorie
 Theorie ist auf wässrige Lösungen beschränkt
 basisches Verhalten von Verbindungen, welche keine
OH-Gruppen enthalten (z.B. NH3) kann nicht erklärt
werden
 es müssen Verbindungen postuliert werden, welche
nicht existent sind (z.B. NH4OH)
Säuren und Basen
- Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept
Johannes Nicolaus Brønsted
(1879 - 1947)
Thomas Martin Lowry
(1874 - 1936)
Säuren sind Teilchen, die Protonen abgeben
(Protonendonatoren)
Basen sind Teilchen, die Protonen aufnehmen
(Protonenakzeptoren) ---> keine Abspaltung von OH–
Säuren und Basen
- Kennzeichen von sauren und basischen Lösungen
Alle sauren Lösungen enthalten einen Überschuss an
Hydroxonium-Ionen
Moleküle, die bei einer Reaktion Protonen an andere
Teilchen abgeben, werden als Protonendonatoren
bezeichnet. (lat. donare = spenden)
Alle alkalischen Lösungen enthalten einen Überschuss an
Hydroxid-Ionen.
Moleküle, die bei einer Reaktion Protonen von anderen
Teilchen aufnehmen, werden als Protonenakzeptoren
bezeichnet. (lat. accipere = aufnehmen)
Säuren und Basen
- Elektronenpaar-Donator-Akzeptor-Konzept
Säuren sind ElektronenpaarAkzeptoren.
Basen sind ElektronenpaarDonatoren.
Cl
Cl Al + Cl
Cl
–
Cl
Lewis-Säure Lewis-Base
Gilbert Newton Lewis
(1875 - 1946)
Cl Al Cl
Cl
–
Lewis-Säuren und Basen
- Beispiele
Lewis-Säuren
(Elektronenpaar-Akzeptoren)
BF3
AlH3
SO3
H+
Fe2+
Lewis-Basen
(Elektronenpaar-Donatoren)
F–
H 2O
OH–
NH3
CN–
Lewis-Säuren und Basen
- Lewis-Säure-Base-Komplexe
Lewis-Säure
S
+
+
Lewis-Base
:B
Säure-Base-Komplex
S:B
Säure-Base-Komplex = Säure-Base-Adukt =
Koordinationsverbindung = Elektronenpaar-Akzeptor-DonatorKomplex
Lewis-Säure-Base-Komplex
Lewis-Säure
Lewis-Base
NaCl
[Fe(CN)6]4–
[Ag(OH)2]–
H2SO4
Na+
Fe2+
Ag+
SO3
Cl–
CN–
OH–
H2O
Lewis-Säuren und Basen
- Stärke von Lewis-Säuren und Basen
Elemente sind umso saurer, je positiver und je kleiner sie sind
Elemente sind umso basischer, je negativer und je größer sie
sind
AlCl3 < AlCl2+ < AlCl2+ < Al3+
Säurestärke
H2O < OH– < O2–
Basenstärke
Lewis-Säuren und Basen
- Stärke von Lewis-Säuren und Basen
Elemente sind umso saurer, je positiver und je kleiner sie sind
Elemente sind umso basischer, je negativer und je größer sie
sind
(CH3)2O
schwach
(CH3)2S
stark
BF3
stark
BH3
schwach
Lewis-Säuren und Basen
- Stärke von Lewis-Säuren und Basen
Können Lewis-Säuren und Basen gemäß ihrer Stärke in eine
Aciditätsreihe oder Basizitätsreihe eingeordnet werden?
Lewis-Säure-Base Komplex ist umso stabiler, je acider die
Lewis-Säure S und je basischer die Lewis-Base :B ist????
(CH3)2O–BF3 ist stabiler als (CH3)2S–BF3
schwach
stark
stark
stark
(CH3)2S–BH3 ist stabiler als (CH3)2O–BH3
stark
schwach
schwach schwach
Einteilung ist nicht möglich
Widerspruch !
Lewis-Säuren und Basen
- HSAB-Konzept von R. G. Pearson
HSAB-Prinzip: principle of hard and soft acids and bases
Stabile Lewis-Säure-Base-Komplexe:
harte Lewis-Säure + harte Lewis-Base
(H3C)2O: + BF3 --> (H3C)2OBF3 (hart/hart)
weiche Lewis-Säure + weiche Lewis-Base
(H3C)2S: + BH3 --> (H3C)2SBH3 (weich/weich)
Weniger stabile Lewis-Säure-Base-Komplexe:
harte Lewis-Säure + weiche Lewis-Base
weiche Lewis-Säure + harte Lewis-Base
“harte“ Lewis-Säuren und Basen
 schwer polarisierbar
 Bindung hat mehr ionischen
Charakter (CaF2)
“weiche“ Lewis-Säuren und Basen
 leicht polarisierbar
 Bindung hat mehr kovalenten
Charakter (HgI2)
Lewis-Säuren und Basen
- Eigenschaften von Lewis-Säuren
Akzeptoratom der harten
Säuren
 kleine räumliche Ausdehnung
 hohe positive Ladung
 keine nichtbindenden Valenzelektronen (Kationen mit
abgeschlossener s2p6Edelgasschale)
harte Lewis-Säuren
H+
Li+ Be2+ B3+ C4+
Na+ Mg2+ Al3+ Si4+
K+ Ca2+ Sc3+ Ti4+
Akzeptoratom der weichen
Säuren
 große räumliche Ausdehnung
 kleine positive Ladung
 freie Valenzelektronen
(Kationen ohne
Edelgaskonfiguration,
bevorzugt d10)
weiche Lewis-Säuren
Ni2+ Cu+ Zn2+ Ga3+ Ge2+
Pd2+ Ag+ Cd2+ In3+ Sn2+
Pt2+ Au+ Hg2+ Tl3+ Pb2+
auch hart: Lanthanoiden, Actinoiden (obwohl f-Elektronen in der äußeren
Schale), kleine Metallkationen, mit hoher Ladung und weniger als d10: Cr3+,
Fe3+, Co3+
Lewis-Säuren und Basen
- Einfluss Ionenradius
harte Säuren
Bei steigendem Ionenradius nimmt die Härte ab, die Weichheit
zu:
nimmt zu
Ionenradius
Li+ > Na+ > K+ > Rb+ > Cs+
Härte
nimmt ab
> = ist härter als
weiche Säuren
Bei steigendem Ionenradius nimmt die Weichheit zu, die Härte
ab:
nimmt zu
Ionenradius
Cu+ > Ag+ > Au+
Zn2+ > Cd2+ > Hg2+
Härte
> = ist härter als
nimmt ab
Lewis-Säuren und Basen
- Einfluss Ladung und Oxidationsgrad
Mit steigender Ladung nimmt die Härte zu:
Ladung
nimmt zu
Na+ < Mg2+ < Al3+ < Si4+
Härte
nimmt zu
< = ist weicher als
(weniger hart als)
Je niedriger die Oxidationsstufe, desto weicher:
Oxidationsstufe
Härte
nimmt zu
Cu+ < Cu2+
Fe0 < Fe2+ < Fe3+
Ni0 < Ni2+ < Ni4+
RS+ < RSO+ < RSO2+
nimmt zu
< = ist weicher als
(weniger hart als)
Lewis-Säuren und Basen
- Einfluss von Liganden
Je mehr Ladung der Ligand auf das Akzeptoratom überträgt,
desto kleiner wird dessen positive Ladung,
desto weicher wird die Lewis-Säure.
BH3 =
BF3 =
B3+ +
B3+ +
3 H–
3 F–
⇒ neutraler ⇒ weicher
⇒ positiver ⇒ härter
BF3 = harte Lewis-Säure (F = stark elektronegativer Ligand,
zieht die Elektronen an sich, nimmt dem Zentrum also
Elektronendichte weg)
BH3 = weiche Lewis-Säure (H überträgt negative Ladung auf
Zentralatom, führt also zu einer höheren Elektronendichte am
Zentrum)
Lewis-Säuren und Basen
- Eigenschaften von Lewis-Basen
Donatoratome der Lewis-Basen sind umso härter,
 je kleiner der Radius
(S2– > I–) (Schwefeldianion ist kleiner als Iodidanion),
 je elektronegativer
(Cl– > S2–) (Chlor ist elektronegativer als Schwefel),
 je höher die Oxidationsstufe
(SO3 > S2–) (im Schwefeltrioxid OZ +VI, im Sulfiddianion
OZ -II)
Donatoratome in Lewis-Basen:
hart
> = ist härter als
weich
F > O > >N, Cl > Br, H > S, C > I, Se > P, Te > As > Sb
Lewis-Säuren und Basen
- Eigenschaften von Lewis-Basen
Die Ladung besitzt weniger Einfluss auf die Härte oder
Weichheit einer Base:
O2– ≈ OH– ≈ H2O
S2– ≈ HS–
Auch der Einfluss von Liganden ist gering:
PR3 ≈ P(OR)3
Lewis-Säuren und Basen
- Stabilität von Komplexen
Beispiel 1:
Mg2+, Ca2+, Al3+ bilden in der Natur überwiegend Oxide,
Carbonate, Sulfate (hart / hart)
Cu+, Hg2+, Pb2+ bilden in der Natur überwiegend Sulfide
(weich / weich)
Beispiel 2:
Hohe Oxidationsstufen von Metallkationen nur in Fluor- und
Sauerstoffderivaten: SF6, IF7, PtF6, CuF4–, ClO4–, XeO64–, MnO4–,
OsO4– (hart / hart)
Beispiel 3:
Stabile Komplexe der weichen Übergangsmetallkationen in
niedrigen Oxidationsstufen nur mit weichen Basen wie CO, CN–,
PR3: Ni(CO)4, [Cr(CN)6]6– (weich / weich)
Lewis-Säuren und Basen
- starke Säuren und starke Basen
Neben der Härte und Weichheit muss natürlich auch die Stärke
der Säuren und Basen berücksichtigt werden:
H+
hart
stark
H–
weich
stark
H2
HSAB-Prinzip
HSAB-Prinzip gilt besonders bei schwachen Säuren und Basen
 Hydrate, Ammoniakate
 Starke Säure und starke Base geben zumeist einen stabilen
Komplex
 Schwache Säure und schwache Base: stabiler Komplex nur
bei weich / weich und hart / hart
Al2S3
+
stark/stark
hart/weich
3 HgO
stark/stark
weich/hart
Al2O3 +
3 HgS +
hart/hart weich/weich
∆H
Übungen
ZnO / ZnSe
NiS / NiCl2
CsI / CsF
Mg3N2 / Mg3As2
CdBr2 / CdO
Donatoratome in Lewis-Basen:
> = ist härter als
F > O > >N, Cl > Br, H > S, C > I, Se > P, Te > As > Sb
hart
weich
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