Datum: 06.06.2014 Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 21'989 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Walliser Bote 3900 Brig 027/ 922 99 88 www.walliserbote.ch Themen-Nr.: 541.003 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 3 Fläche: 69'050 mm² Nutztiere I Erfolgreiche Studie über gemeinsame Weideführung von Kleinvieh-Arten mit Rindern Ziegen und Schafe gedeihen besser, wenn sie mit Rindern weiden Gemischt. Auf der Versuchsweide des Landwirtschaftszentrums Visp leben Gämsfarbige Gebirgsziegen, Milchschafe und Eringerrinder Seite an Seite. Herbert Volken, Leiter des Gutsbetriebs, sieht die beste Strategie in der Behandlung von Parasitenbefall in einem Mix aus mehreren Massnahmen. FOTO WB VISP I Schafe und Ziegen Keule. Eine Studie des leiden unter dem Befall von Magen- und Darmparasiten. ICleinviehhalter müssen deshalb periodisch auf Entwurmungsmittel zurückgreifen. Viele Parasiten entwickeln aber eine stetig wachsende Immunität gegen die chemische Landwirtschaftszentrums me bei Schafen und Ziegen dar. Der Wurm im Tier lebt auf Visp verspricht nun anKosten des Wirtstieres und dere Lösungsansätze. häufigsten Gesundheitsproble- schädigt so seinen Wirt. Besonders in der Schaf- und ZiegenIm Verdauungstrakt von Scha- haltung spielen Parasiten eine fen und Ziegen tummeln sich nicht unerhebliche Rolle mit jede Menge Magen- und Darm- hohen wirtschaftlichen Verluswürmer. Der Befall mit Wür- ten durch verminderte Gemern stellt weltweit eines der wichtszunahmen, WachstumsWERNER KODER Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 54128149 Ausschnitt Seite: 1/3 Datum: 06.06.2014 und Themen-Nr.: 541.003 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 3 Fläche: 69'050 mm² Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 21'989 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Walliser Bote 3900 Brig 027/ 922 99 88 www.walliserbote.ch Entwicklungsstörungen Futterpflanzen für schwer ar- ckungsgefahr mit Parasiten bis hin zu Todesfällen. Die Leis- beitende Pferde in der europäi- liegt nämlich auf der Weide, wo tungsminderung wird meistens schen Landwirtschaft. Seit der zu spät erkannt und nicht mit Ablösung der Arbeitspferde Parasitenbefall in Verbindung durch Traktoren werden sie gebracht. Besonders betroffen kaum noch angebaut. Nun sind junge Tiere, aber auch scheinen die Pflanzen eine Wiedergeburt zu erleben. die Eier der Magenwürmer mit dem Kot der Ziegen und Schafe in grosser Anzahl ausgeschieden werden. Von wenigen Aus- burt ihres Nachwuchses ge- der und Pferde unterschiedliche Parasiten und können sich daher auf der Weide nicht ge- weibliche Tiere, die nach der Ge- schwächt sind. Auch der Käse ist bekömmlicher Die Wiedergeburt der Esparsetten In den vergangenen Jahrzehnten rückten die Kleinviehhalter den lästigen Parasiten mit der chemischen Keule zu Leibe und konnten das Problem relativ be- quem in Schach halten. In den letzten Jahren hat es sich aber gezeigt, dass die Parasiten zunehmend gegen die Mittel resistent werden. Aus diesem Grund hat das Landwirtschaftszen- trum Visp in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick nahmen abgesehen beherbergen Kleinviehwiederkäuer, Rin- «In den Jahren 2009 bis 2011 ha- genseitig anstecken. Eine hoch ben wir uns stark mit der The- belastete Ziegenweide kann matik Esparsette als Entwur- durch die anschliessende Nutmungsansatz zusammen mit zung mit Rindern weitgehend den Leuten von FiBL, Agridea «sauber»-gefressen werden. Zuund Mediplant auseinanderge- dem können sich Ziegen auf eisetzt. Die Versuche wurden bei ner zuvor von Rindern genutzuns in Visp durchgeführt», teilt ten Weide kaum mit Würmern Herbert Volken vom Landwirt- anstecken. schaftszentrum Visp mit, wo er als Leiter für den Gutsbetrieb Gefährlicher Roter Magenverantwortlich ist. «Auch wur- wurm kaum festgestellt de die Milch von mit Esparset- Im letzten Jahr wurde auf dem ten gefütterten Ziegen separat Rohrberg oberhalb von Eyholz verarbeitet und der Käse als be- zwischen Mai und Oktober kömmlicher taxiert», hebt Vol- auch die Gemeinschaftsweide ken hervor. «In diesem Jahr mit Rindern getestet. Ein alternative Wege zu testen, da- werden wir noch die Verdau- Mal im Monat wurden Kotpro(FiBL) eine Studie gestartet, um mit das Problem entschärft wer- lichkeit untersuchen. Seit unse- ben entnommen und auf Paraden kann. Einer dieser Wege ren Versuchen ist Esparsette bei siteneier geprüft. Von jedem liegt im Verfüttern von Espar- Kleinviehhaltern in der ganzen Tier wurden die Parasiteneier setten, einer Gattung von Fut- Schweiz bekannt. Im Moment pro Gramm Kot ermittelt. Das terpflanzen mit guten Nähr- ist auch die Internetplattform Fazit fiel sehr deutlich und äuswerten und kondensierten «www.esparsette.ch» im Auf- serst positiv aus: Fanden sich Gerbstoffen. Das Wort Esparset- bau, um die Nachfrage und das im Mai, also zu Beginn der Stu- te kommt vom französischen Angebot zu koordinieren, so die, pro Gramm Kot noch über «Esparcette» und bedeutet Süss- Volken. klee. Vor allem die in den Espar- setten enthaltenen Gerbstoffe, Rinder fressen belastete auch Tannine genannt, verbes- Ziegenweiden «sauber» 1800 Parasiteneier, so sank diese Zahl bis im Juli auf unter 200. Was am erfreulichsten war: Vom gefährlichen Roten Masern die Verwertung der Ei- Ein weiterer Ansatz für die Min- genwurm konnten zwischen weisse bei den Wiederkäuern, derung von Parasitenbefall bei Juli und September kaum Eier Ziegen und Schafen liegt in im Kot der Tiere festgestellt rasiten und hemmen Infektio- Gemeinschaftsweiden, wo sie werden. Dieses Jahr wird das nen. Früher waren Esparsetten gemeinsam mit Rindern oder Experiment fortgesetzt, indem wichtige und sehr nahrhafte abwechselnd mit diesen gehal- je acht Gitzis und acht Milchten werden. Die grösste Anste- schaflämmer zusammen mit schwächen die Magen-Darm-Pa- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 54128149 Ausschnitt Seite: 2/3 Datum: 06.06.2014 Walliser Bote 3900 Brig 027/ 922 99 88 www.walliserbote.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 21'989 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 541.003 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 3 Fläche: 69'050 mm² drei Eringerkälbern auf dem Rohrberg weiden. Für Herbert Volken besteht die beste Strategie, seine Tiere vor Parasitenbefall zu schützen, in einem Mix aus mehreren Elementen: «Zusatzfütterung mit Esparsetten, gemischte oder wenigstens wechselnde Weidenführung mit Rindern und auch Abwechslung im Benutzen von Entwurmungsmitteln, damit die Parasiten keine Resistenzen gegen die Medikamente entwickeln können.» Die Auswahl der fittesten Böcke Um das Problem des Parasitenbefalls bei Ziegen und Schafen in den Griff zu kriegen, wird auch bei der Zucht geforscht. Im Projekt «Bockweide» werden Milchschafböcke, wie sie in der Deutschschweiz genannt werden, unter identischen Bedingungen gehalten. Sämtliche Tiere sind dabei dem gleichen Befallsdruck mit Parasiten ausgesetzt. Nicht alle Tiere werden aber gleich stark infiziert. Jene Tiere, in deren Kot sich am wenigsten Parasiteneier nachweisen lassen, werden zur Zucht weiterempfohlen. «Dieser Ansatz ist interessant. Deshalb haben wir 2013 den Bock mit der tiefsten Eiausscheidung gekauft. Der erste Nachkomme wird dieses Jahr wieder auf der <Bockweide> sein. Ich bin gespannt, wie der Verlauf der Eiausscheidung bei diesem Tier sein wird», teilte Herbert Volken mit. Der Versuch basiert auf der Annahme, dass die körpereigenen Abwehrmechanismen der Milchschafe gegen Magen- und Darmparasiten auf die Nachkommen vererbt werden. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 54128149 Ausschnitt Seite: 3/3