Grundwissen Physik – Jahrgangsstufe 7 August 2011 In der Jahrgangsstufe 7 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen: „Sie kennen grundlegende Vorgehensweisen beim Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten.“ Bei einem Experiment wird ein Phänomen unter wiederholbaren und veränderbaren Bedingungen gezielt herbeigeführt und beobachtet. Oft experimentiert man dabei mit vereinfachten Modellen der Wirklichkeit. Bei quantitativen Experimenten werden die entscheidenden Größen gemessen. Die Messwerte werden in Tabellen erfasst und/oder in Diagrammen dargestellt. Bei Experimenten entdeckte Regelmäßigkeiten werden als Naturgesetz formuliert, Zusammenhänge zwischen Messgrößen als Formel beschrieben. „Sie können die Bildentstehung bei Spiegeln und Sammellinsen für einfache Fälle erklären.“ Grundlagen Anwendungen und Beispiele Licht breitet sich geradlinig aus Hinter lichtundurchlässigen Körper entsteht Schatten, bei zwei Lichtquellen entstehen Kern- und Halbschatten. Entstehung von Sonnen- und Mondfinsternis Reflexion von Licht (Skizze s. unten) Ein Körper ist nur sichtbar, wenn von ihm Licht ins Auge des Beobachters gelangt. Beim Blick in einen ebenen Spiegel S scheint das Licht von einem zu einem Körper K bzgl. S symmetrischen Körper K‘ zu kommen. Brechung von Licht Eine Sammellinse bündelt ein zur optischen Achse paralleles Lichtbündel im Brennpunkt F im Abstand f (Brennweite der Linse) von der Linse. Konstruktion des Bildes einer Lichtquelle mit Hilfe von ParallelMittelpunkts- und Brennpunktsstrahl: (Anwendung: Auge) f F F f Spektrum von weißem Licht Zerlegen des weißen Lichts durch ein Prisma in seine Spektralfarben (Regenbogen) „Sie kennen kinematische Grundgrößen und können sie auf einfache Beispiele aus dem Alltag anwenden.“ Grundlagen Anwendungen und Beispiele Beschreibung der Bewegung eines Körpers durch Welchen Weg legt ein PKW innerorts während 2,0s zurück? • Zeitpunkt t (Zeitdauer ∆t) • Ort s (Wegstrecke ∆s) • Geschwindigkeit v (Veränderung ∆v) v= ∆s ∆t Annahme: v = 50 km = 14 ms ; h zurückgelegter Weg ∆s = v ⋅ ∆t = 14 ms ⋅ 2,0s = 28m • Beschleunigung a a= ∆v ∆t Wie stark beschleunigt ein PKW, der „von 0 auf 100“ 8,2s braucht? ∆v = 100 km = 28 ms h Beschleunigung a = ∆v 28 ms = = 3,4 m2 s ∆t 8,2s „Sie sind in der Lage, beim Rechnen mit physikalischen Größen sinnvolle Genauigkeitsangaben zu machen und Einheiten richtig zu verwenden.“ Wandelt man alle Größen einer Berechnung in ihre Basiseinheit um, so erhält man die Ergebnisgröße in ihrer Grundeinheit. Faustregel für sinnvolle Rundung: Jedes Ergebnis wird auf die Zahl von geltenden Ziffern (g.Z.) der ungenauesten in die Rechnung eingehenden Größe gerundet. 3,4 kg (2 g.Z.), 3,400 kg (4 g.Z.), 0,034 kg (2 g.Z.) „Sie sind mit den Zusammenhängen zwischen Kraft und Bewegungsänderung sowie Kraft und Verformung vertraut und können den Trägheitssatz anwenden.“ Grundlagen Anwendungen und Beispiele Trägheitssatz: Ein Körper verändert seine Geschwindigkeit nicht, wenn sich alle einwirkenden Kräfte aufheben. Bsp: unangeschnallte Autofahrer bei einem Frontalaufprall; stehende Busgäste beim Anfahren und Abbremsen; loses Dachgepäck bei Kurvenfahrt … 2. Newtonsches Gesetz: Eine auf einen Körper der Masse m einwirkende Kraft F verursacht die Beschleunigung a: F = m⋅a Welche Beschleunigung erreicht eine 750 t schwere Ariane 5 beim Start mit einer Schubkraft von 12 MN? F 12000 000 N Beschleunigung a = = = 16 m2 s m 750 000 kg … nach 5,0 s erreicht die Rakete damit v = 290 km ! h Wechselwirkungsgesetz: Zwischen zwei Körpern wirken stets paarweise gleich große, entgegengesetzt gerichtete Kräfte. Die Dehnung ∆l (oder s) eines elastischen Körpers hängt von der dehnenden Kraft ab. Bei vielen Schraubenfedern nimmt F/∆l bzw. F/s einen konstanten Wert an. Diesen Wert nennt man Federkonstante bzw. Federhärte D. Bsp: Skater zieht Freund an Seil zu sich; Susi stößt Sonja auf der Eisfläche weg … Kraft-Dehnungs-Diagramm eines Gummibandes und einer Schraubenfeder. Gesetz von Hooke: D = F/ ∆l = konstant (linearer Zusammenhang; direkte Proportionalität) „Sie kennen ein einfaches Atommodell, eine Modellvorstellung des elektrischen Stroms und die Größen Stromstärke, Spannung und Widerstand.“ Anwendungen und Beispiele Kern-Hülle-Modell Atome enthalten positiv und negativ geladene Teilchen. Die positiv geladenen Teilchen (Protonen) befinden sich im Kern – die negativ geladenen Teilchen (Elektronen) bilden die Atomhülle. Jedes Atom enthält gleich viele positive und negative Teilchen; deshalb sind Atome insgesamt elektrisch neutral. Durch Reiben (Haare - Luftballon) können Elektronen vom einen Körper auf den anderen Körper übergehen. Die Körper sind dann elektrische geladen. Elektronenüberschuss: negativ geladen Elektronenmangel: positiv geladen Stromstärke I Elektrischer Strom ist bewegte Ladung. Atomrumpf Elektron In Metallen bewegen sich die Elektronen vom Minuspol zum Pluspol A Wasseruhr + Pumpe Die Stromstärke I Beispiele hängt von der anliegenden Spannung U und dem Widerstand ab. U R= I Grundlegendes zum Magnetismus R= U 20,0V = = 200 Ω ; I 100mA I= U 10,0V = R 2,5Ω = 4,0 A; U =R • I = 0,5kΩ • 200 mA = 100 V Magnete haben einen Nord- und einen Südpol; gleichnamige Pole stoßen einander ab, ungleichnamige ziehen einander an; eine stromdurchflossene Spule wirkt wie ein Stabmagnet „Sie haben einen Einblick in die Eigenschaften von Gravitationskraft und elektrischer Kraft.“ Grundlagen Anwendungen und Beispiele Gravitationskraft ist eine anziehende Kraft zwischen Massen, abhängig von der Größe der Massen und deren Entfernung voneinander. Schwerkraft auf Himmelskörpern: FG = m g Elektrisches Kraftgesetz (Anziehung und Abstoßung) Gleichnamige Ladungen stoßen einander ab, ungleichnamige Ladungen ziehen einander an . m = Masse; g = 9,8 m/s² (Erdbeschleunigung) Die elektrische Kraft ist abhängig von der Anziehung von Haaren und Luftballon (vgl. oben) Anzahl der Ladungen und der Entfernung Viele Hinweise und Übungen findest Du auf der Internetseite: www.leifiphysik.de