Grundwissen GYMNASIUM ALBERTINUM COBURG Physik/ 8.Klasse Energie Die Energie (eines Körpers oder eines Systems) ist eine Größe, die sich aus den Beträgen verschiedener Energieformen zusammensetzt. Mit Energie können Körper ortsverändert, beschleunigt, verformt, erwärmt oder zur Aussendung von Strahlung veranlasst werden. Dementsprechend unterscheidet man folgende Energieformen: kinetische Energie, Höhen-, Spannenergie, elektrische Energie, Strahlungsenergie,Wärme Mechanische Energien: m 2 E k = ⋅v < kinetische Energie Bsp.: PKW (800 kg, 40 m/s ) Y Ek = 0,5A800 kg A1600 m²/s² = 640 kJ 2 < Höhenenergie Bsp.: Betonbehälter (800 kg, durch Kran 10 m gehoben)) E H = m⋅ g ⋅ h Y Ek = 800 kg A 10 N/ kg A 10 m = 80 kJ < Spannenergie E Sp = D 2 ⋅s 2 Bsp.: Bungieseil (D = 100 N/m, 20 m Dehnung ) Y Esp = 0,5 A100 N/m A 400 m² = 20 kJ Für Höhen- und Spannenergie verwendet man auch den Begriff potentielle Energie. < Elektrische Energie: E = UAI At Wärme: E = Q Es gibt Systeme, in denen sich die Energieformen im Lauf der Zeit ineinander umwandeln: z.B. eine Kugel fällt auf ein Federkatapult. Es gilt der Energieerhaltungssatz (Reibungsfreiheit): Die Summe aller mechanischen Energien bleibt konstant: EH + Ek + Esp = const z.B. EH(1) = EH(2) + Ekin(2) oder Esp(4) = EH(5) + Ekin(5) Allgem. Energieerhaltungssatz (EES): In einem abgeschlossenen System ist die Summe aller Energien zeitlich unverändert. (abgeschl.System heißt: kein Energie-Anteil verlässt das System oder kommt von außen hinzu) Veränderung des Energiegehalts (∆ ∆ E): Die Energie eines Körpers (Systems) kann durch Verrichten von Arbeit (W) und/oder Zufuhr von Wärme(Q) verändert werden. ∆ E = W bzw. ∆ E = Q 1.Hauptsatz der Wärmelehre: ∆ Ei = W + Q (Die Änderung der inneren Energie ist mit Arbeit oder Wärmezufuhr verbunden.) Grundgleichung der Wärmelehre: Q = c A m A ∆T (Die bei Erwärmung zugeführteWärme (Energie) hängt vom Material, von der Masse und von der Temperaturdifferenz ab. Die Temperatur T wird in Grad ( /C) oder in K (Kelvin) angegeben. Es gibt eine tiefste mögliche Temperatur: -273 /C = 0 K. 0 /C = 273 K; 100 /C = 373 K (absoluter Temp.-Nullpunkt) GW Ph8 1/3 Aufbau der Materie Alle Materie besteht aus kleinsten Teilchen. Die Teilchen sind ständig in Bewegung (je höher die Temperatur, desto heftiger). Zwischen den Teilchen wirken Kräfte. Modellhaft kann man sich die Teilchen als harte Kügelchen vorstellen. Aggregatszustände flüssig fest Die Teilchen liegen eng Innere Kräfte halten die Teilchen an ihrem Platz, um den beieinander, sind aber gegeneinander verschieblich. sie hin- und her schwingen. „ „ Festkörper sind Flüssigkeiten sind > inkompressibel > inkompressibel > formstabil > formveränderlich gasförmig frei bewegliche Teilchen mit freiem Raum dazwischen Gase sind „ > kompressibel > formveränderlich Innere Energie Die Teilchen bewegen sich (auch im Festkörper: Schwingen um ihren Ort). Diese Bewegung (mittlere Geschwindigkeit) korelliert mit der Temperatur des Körpers. Die Summe dieser kin. Energien aller Teilchen nennt man “innere Energie”. Ist diese Bewegung “eingefroren”, so ist der absolute Temperatur-Nullpunkt erreicht. Erhöhung der Inneren Energie: ∆ Ei = W + Q Durch Verrichtung von Arbeit (W) od. Zufuhr von Wärme (Q) erhöht sich die innere Energie und damit die Temperatur. Bsp.: Die Temperatur des kalten Körpers steigt. Elektrizität Ladung ( Q ): Es gibt positive und negative Ladungsträger. Ein Körper ist positiv bzw. negativ geladen, wenn die Zahl der positiven bzw. negativen Ladungen überwiegt. Elektrisch geladen wird ein Körper, indem man Ladungen abstreift oder hinzufügt; in der Regel sind dies die beweglichen Elektronen. Um elektrische Vorgänge zu verstehen benötigt man eine einfache Vorstellung von den Atomen (kleinste Materieteilchen): Die Elektronen sitzen außen und können leicht abgestreift werden. Verhalten von Ladungen (elektrische Kräfte): gleichnamige Ladungen (+/+ bzw. - / - ) stoßen sich gegenseitig ab ungleichnamige Ladungen (+ / - bzw. - /+ ) ziehen sich gegenseitig an Wenn man Ladungen trennt (Arbeitsaufwand!) und sammelt, dann entstehen elektrische Pole (Plus- bzw- Minus-Pol). GW Ph8 2/3 Elektrischer Strom Wegen der elektrischen Anziehungskräfte ziehen sich die Ladungen ungleichnamiger Pole an und können von einem Pol zum anderen wandern. Elektronen können dies auch in Festkörpern, z.B. in Metalldrähten: sie wandern durch die Lücken zwischen den Atomen. Dies ist ein elektrischer Strom. Der Strom ist umso größer, je mehr Ladungen (Elektronen) an der Stelle A pro Zeitabschnitt vorbeiwandern. Dies misst man durch die sogenannte Stromstärke I. I= ∆Q Die Stromstärkeeinheit ist 1 A (Ampere). ∆t Elektrische Spannung Die elektrischen Anziehungskräfte sind umso größer, je größer der Unterschied der Ladungen in den Polen ist, d.h. je mehr Ladungen getrennt wurden, und d.h. je mehr Energie zur Trennung in Bezug auf die Ladungsmenge aufgewandt wurde. Dies kennzeichnet man durch die elektrische Spannung, die zwischen den Polen liegt. Die Spannung U ist gegeben durch U = ∆E . Einheit von U: 1 V (Volt) Q Elektrischer Widerstand Die Elektronen fließen nicht ungehindert durch einen Draht. Sie stoßen immer wieder gegen die Atome und werden abgebremst. Der (lange) Draht erzeugt den so genannten elektrischen Widerstand. Je größer die benötigte Spannung ist, um eine bestimmte Stromstärke zu erhalten, desto größer ist der Widerstand R. Es gilt das Ohmsche Gesetz: U = R I bzw. U=RAI Einheit für R: 1 Ω (Ohm) = 1V /1 A Elektrische Schaltkreise Reihenschaltung Parallelschaltung <In einem Reihenstromkreis ist die Stromstärke überall gleich. <In einem Parallelstromkreis liegt über den Zweigen die gleiche Spannung UAB = U. Es gilt: < U = U1 + U2 < < Es gilt: < I = I1 + I2 R = R 1 + R2 < R1 U = 1 R2 U2 R1 I = 2 R2 I1 Beispielberechnungen: In einem Stromkreis sind zwei Widerstände (10 Ω, 30 Ω) hintereinander geschaltet. Wie groß ist die Stromstärke, wenn die Spannungsquelle 12 V hat? U=RAI Y I=U/R = 12 V Ein 10 Ω− und ein 40 Ω-Widerstand werden parallel geschaltet. Berechne den Gesamtwiderstand. 1 /R= 1 / R1 + 1/ R2 = 1/10 Ω + 1/ 40 Ω = 5 / 40 Ω Y R = 8 Ω / 40 Ω = 0,3 A GW Ph8 3/3 © S.Scherbel, CO