WIENER PHILHARMONIKER - Konzerthaus Dortmund

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WIENER PHILHARMONIKER
Sonntag, 26.03.2017 · 16.00 Uhr
KONZERTHAUS
DORTMUND
WIENER PHILHARMONIKER
ANDRIS NELSONS DIRIGENT
TAMÁS VARGA VIOLONCELLO
Abos: Exklusivkünstler Andris Nelsons,
Orchesterzyklus II – Meisterkonzerte
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
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Ludwig van Beethoven
ANTONÍN DVOŘÁK (1841 – 1904)
Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104 (1895)
Allegro
Adagio ma non troppo
Finale. Allegro moderato
– Pause ca. 16.50 Uhr –
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827)
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 (1808)
»Pastorale«
Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft
auf dem Lande. Allegro ma non troppo
Szene am Bach. Andante molto moto
Lustiges Zusammensein der Landleute. Allegro
Gewitter, Sturm. Allegro
Hirtengesang. Frohe und dankbare Gefühle nach
dem Sturm. Allegretto
– Ende ca. 18.00 Uhr –
Einführung mit Ulrich Schardt um 15.15 Uhr
im Komponistenfoyer
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PROGRAMM
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HEIMWEH NACH BÖHMEN
ANTONÍN DVOŘÁK KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND ORCHESTER H-MOLL OP. 104
Schon in der ersten Hälfte der 1890er-Jahre trug sich Antonín Dvořák mit dem Gedanken, ein
neues Werk für Soloinstrument und Orchester zu schreiben. Man hatte den Komponisten im
September 1892 in die »Neue Welt« gelockt, mit einem Angebot, dass er nur schwer ausschlagen konnte. »Would you accept position director National Conservatory of Music New York?«,
lautete das knappe Telegramm, das Dvořáks Leben völlig umwarf. Konservatoriumsdirektor
in New York mit dem 25-fachen Gehalt, das man ihm in Prag auszahlte: Da konnte er nicht
Nein sagen, zumal er eine Frau und sechs Kinder zu versorgen hatte. In Amerika setzte man
in Dvořák höchste Erwartungen, die Musik des Landes sollte er in neue Bahnen lenken. Mit
Werken wie seiner Sinfonie Nr. 9 »Aus der Neuen Welt« und seinem »Amerikanischen« Streichquartett op. 96 ist ihm das auch gelungen.
In Amerika etabliert und anerkannt, machte sich bei Dvořák schließlich das Heimweh nach
Böhmen bemerkbar. Eine deutliche Dosis davon ist auch in seinem Konzert für Violoncello und
Orchester op. 104 zu spüren. Dvořáks Plan, ein Solowerk zu komponieren, wurde in die Realität
umgesetzt, als er in New York das zweite Cellokonzert seines Konservatoriumskollegen Victor
Herbert hörte. Es begeisterte ihn derart, dass er sich sogar die handschriftliche Partitur zum
Studium auslieh.
An der Ausarbeitung des Soloparts war dann der böhmische Cellovirtuose Hanuš Wihan entscheidend beteiligt. Er stellte Dvořák das Instrument von seiner besten Seite vor, sodass der
Komponist sämtliche Vorbehalte gegenüber dem Cello schließlich beiseiteschob. Er hegte sie
durchaus: »In den Höhen quietscht und in den Tiefen knurrt es«, war Dvořáks Meinung, bevor
Wihan ihm vorspielte. Am 8. November 1894 begann er mit den Skizzen zum ersten Satz, und
bereits am 9. Februar 1895 war die Partitur vollendet. Wihan schlug Verbesserungen und Veränderungen vor, die der Komponist auch größtenteils in die Partitur übernahm. Das Vorhaben
des Cellisten, eine selbst komponierte Solokadenz im letzten Satz einzufügen, lehnte Dvořák
jedoch strikt ab. Der junge Cellist Leo Stern war es schließlich, der das Werk am 19. März 1896
in London aus der Taufe hob.
Man geht nicht fehl, in Dvořáks Konzert vor allem ein Requiem zu sehen. Während der Entstehung erfuhr der Komponist, dass seine Schwägerin Josefina Kaunitzová in Böhmen schwer
erkrankt war. Sie war eine Jugendliebe, die ihn vor langer Zeit verschmäht hatte – pikanter- und
vielleicht auch bezeichnenderweise hatte Dvořák daraufhin Josefines Schwester geehelicht.
Die Zuneigung scheint über die Jahrzehnte nie ganz erkaltet zu sein, worüber das Cellokonzert beredt Auskunft gibt. Es beginnt mit dem prägnanten Hauptthema, vorgestellt von den
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Klarinetten und tiefen Streichern. Es hat Ähnlichkeit mit einem Motiv aus dem dritten Teil des
»Deutschen Requiems« von Johannes Brahms, einem Komponisten, der für Dvořák von immenser Wichtigkeit war.
Die Ähnlichkeiten zu der Motivik des ›Herr, lehre doch mich‹ sind tatsächlich auffällig. Ob
der Anklang Zufall oder Absicht war, bleibt allerdings unklar. In der ausgedehnten sinfonischen
Einleitung des Konzerts stellt das Horn dann eine sehnsuchtsvolle, sehr böhmische Melodie
vor. Eine tänzerische Episode schließt die Orchestereinleitung ab, bevor der Cellist erst nach
einigen Minuten mit einer Variante des Hauptthemas ins musikalische Geschehen eingreift. In
manch virtuoser Passage des ersten Satzes ist noch der Einfluss Hanuš Wihans spürbar. Beim
Studium des originalen Manuskripts kann man feststellen, dass Dvořák dessen Partie auf
dessen Wunsch hin anspruchsvoller gestaltete. Der ebenso melancholische wie dramatische
Charakter der Musik bleibt den ganzen Allegro-Satz über erhalten; mit heroischer Geste geht
er zu Ende.
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Der zweite Satz, Adagio ma non troppo, zählt zu dem Schönsten, was Dvořák je komponiert hat. Man hat es hier fast mit einer musikalischen Naturbetrachtung zu tun, zart-lyrisch
und zutiefst melancholisch. Im Gedenken an seine Jugendliebe zitiert Dvořák hier eines seiner
Lieder op. 82. ›Lasst mich allein‹ war eines von Josefina Kaunitzovás Lieblingsstücken. Im
Orchester wird das Zitat jeweils eingeleitet durch eine dunkle, dramatische Orchesterpassage.
Man kann in der Musik noch weitere Trauergesten erkennen: eine terrassenförmige Kette von
Seufzern beispielsweise, die wie Schluchzer klingen, oder eine rhythmisch verankerte, kleine
Kadenz folgt. Nach einer knappen Wiederholung aller Themen schließt der Satz sanft, fast wie
ein Schlaflied.
Der dritte Satz beginnt mit einem marschartigen Motiv und steigert sich in das ganze Orchester hinein zu einem sehr tänzerischen Beginn. Dieses Allegro moderato hat viel zu bieten:
mitreißende Virtuosität, Duette des Cellos mit der Klarinette und ein ganzes Füllhorn an wunderbaren Melodien. Dazu zählt eine salbungsvolle Passage zur Mitte des Satzes, mit der das
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Werk auf seinen Schluss zutreibt. Dass dieser Schluss weder konventionell noch virtuos ausfiel,
daran war ein trauriges Ereignis Schuld: Josefina Kaunitzová starb am 27. Mai 1895. Dvořák griff
daraufhin noch ein weiteres Mal auf sein melancholisches Lied ›Lasst mich allein‹ zurück, das
wieder in der Solo-Violine anklingt. Mit dieser Reminiszenz machte Dvořák sich, das Konzert und
Josefina Kaunitzová unsterblich. Ein genialer Coup und ein bewegendes Lebewohl zugleich.
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Die Grenzen sind hier fließend und die Dispute darüber im 19. Jahrhundert endlos. Die Sinfonie
Nr. 6 F-Dur op. 68, die »Pastorale« von Ludwig van Beethoven, ist in dieser Hinsicht ein Schlüsselwerk. Denn obwohl die Musik zuweilen recht konkrete Vorstellungen im Hörer wachruft, war
das von Beethoven mitnichten beabsichtigt. Zum einen funktioniert die »Pastorale« als eigenständige Sinfonie, zum anderen appelliert sie an die Gefühle. Auf dem Programmzettel der Uraufführung ließ Beethoven vermerken: »Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey.« Mit dem
vagen Untertitel »Erinnerung an das Leben auf dem Lande« rückte Beethoven das musikalische
Geschehen zusätzlich fort von allem Konkreten.
LUDWIG VAN BEETHOVEN SINFONIE NR. 6 F-DUR OP. 68 »PASTORALE«
Im Nachhinein ist es erstaunlich, welche tiefen Zusammenhänge und musikalischen Verbindungen in einem Werk wie dem Cellokonzert von Antonín Dvořák zu entdecken sind. Manche mögen es für ein Stück absoluter Musik reinsten Wassers halten, ohne programmatische Inhalte,
mit Musik, die nur ihrer inneren Logik folgt. Doch was ist »programmatisch«, was »absolut«?
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Einer von vielen neuen Fanartike
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Erste Skizzen zur »Pastorale« fertigte Beethoven schon im Sommer 1807 an, begann mit der
Hauptarbeit aber erst im März des Folgejahres, um dann den Sommer über daran zu komponieren. Die Widmungsträger sind Franz Joseph Maximilian Fürst Lobkowitz und Andreas Kyrillowitsch Graf Rasumowsky. Lobkowitz zählte zu jenen Gönnern, die Beethoven reich bezahlten,
damit er Wien nicht verließ. Mit der musikalischen Situation in der Stadt war der Komponist
nämlich durchaus nicht zufrieden. Tonkünstler konnten ihre Novitäten nur an wenigen Tagen
im Jahr in den geeigneten Sälen präsentieren, im Rahmen von so genannten »Akademien«. Sie
waren lukrativ und begehrt, bei Künstlern und Publikum gleichermaßen. Komponisten packten
also alles, was sie an Neuem geschrieben hatten, in überlange Konzerte, die das Publikum arg
strapazierten. Auch die Uraufführung der Sinfonie Nr. 6 am 22. Dezember 1808 hatte darunter
zu leiden. Schlecht geprobt und schlecht gespielt im eisig kalten Theater an der Wien, ging das
Werk in einem Programm unter, das unter anderem auch die Uraufführung der Sinfonie Nr. 5
und des Klavierkonzertes Nr. 4 zu bieten hatte.
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Den ersten Satz hat Beethoven mit »Angenehme, heitere Empfindungen, welche bei der Ankunft auf dem Lande im Menschen erwachen« überschrieben. Wie komponiert man so etwas?
Eher flächig, wenig kontrastreich und vor allem von rhythmischen Impulsen bestimmt. Die
bekannte thematische Geste, mit der die »Pastorale« beginnt, entfaltet sich nie zu einem
abgerundeten Thema. Die Motive machen sich stattdessen selbstständig, reihen sich, verebben oder münden in neue melodische Einfälle. Musikalisch sonnt sich der Satz in immer
aufs Neue aufwallendem, wonnigen Gefühl. Bordunklänge, die an Drehleiern oder Dudelsäcke
erinnern – sogenannte leere Quinten –, verstärken die Behaglichkeit noch. Daneben ist das musikalische Material selbst in ständiger Wandlung begriffen, es wuchert, wächst und sprießt. In
der Durchführung demonstriert Beethoven dieses Ins-Kraut-Schießen anhand des Anfangsmotivs. Weil er hier nicht auf dramatische oder Dur-Moll-Kontraste aus ist wie im Schwesterwerk
der fünften Sinfonie, komponiert Beethoven lange Crescendi, die gleich mehrmals ansetzen, auf
veränderter Tonstufe. Das Hauptmotiv wird dabei fast bis zum Überdruss variiert. Schließlich
gerät Beethoven fast unmerklich in die Wiederholung des ersten Satzteils zurück und führt das
Allegro ma non troppo mit sattem, zufriedenem Tutti-Klang zu Ende.
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Sich unter der wiegenden Bewegung des Zwölfachteltakts eine Szene am Bach vorzustellen,
fällt keinem Hörer schwer. Das unablässige Gemurmel der Streicher im zweiten Satz bildet die
Grundierung für eine kontrastarme Musik, dem ersten Satz vergleichbar. Kleine Motive und Melodieteile breitet Beethoven aus, auf Harmonien, die beständig sind und die nur langsam fortschreiten. Der Satz ist berühmt geworden wegen seiner Vogelruf-Imitationen, die der Komponist in der Partitur selbst vermerkt hat: Nachtigall, Wachtel und Kuckuck. Raffiniert, dass diese
Stelle am Ende des Satzes nicht nur eine originelle Idee ist, sondern auch aus dem motivischen
Geschehen heraus gedeutet werden kann. Die Holzbläser hatten zuvor schon eine wichtige
Rolle in diesem Satz gespielt, der auch an die französische Gattung der Symphonie concertante
erinnert. Hier stehen mehrere Instrumente dem Orchester als Solisten gegenüber. Zu einem
Konzertsatz wie diesem gehört auch eine Solokadenz, die mit der Vogelruf-Passage erreicht
wäre: eine weitere Bedeutungsebene dieser genialen Musik, die nicht so klar auf der Hand liegt.
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Nach so viel pastoraler Zurückhaltung wird es im dritten und vierten Satz bewegter. Das
»Lustige Zusammensein der Landleute« bringt Tanzweisen, und wieder sind es oft die Holzbläser, die den Ton angeben. Eine absteigende Notenfolge und eine bogenförmige Melodie genügen Beethoven, um gleich zu Beginn die Szenerie zu skizzieren. Hinzu kommen derbe Tutti
(besonders im rauen Mittelteil mit seiner Zweiviertelbewegung) und Partien für das pastorale
Instrument schlechthin, die Oboe.
Ohne Pause schließt sich dann der vierte Satz an. Sturmmusiken wie diese sind in der Klassik
eine eigene Kategorie, in die sich Beethoven überaus würdig einreiht. In den Streichern prasselt
der Regen nieder, der harmlose Bach verwandelt sich in einen reißenden Strom. Blitze in den
jäh aufzuckenden Violinen erhellen grell die Idylle, der Wind heult und im Orchester kracht
es. Natürlich beruhigt sich die Natur wieder und eine liebliche Flöte leitet über in den letzten
Satz. Den Hirtengesang eröffnet Beethoven mit rufenden Klängen der Klarinette und des Horns.
Nach dem Sturm sind die Gefühle der Dankbarkeit umso größer. Beethoven kehrt zur Stimmung
des ersten Satzes zurück, jedoch ist jetzt alles großartiger, weiträumiger. Die »Pastorale« endet
mit dem Hornruf, mit dem das Finale begann – und die Diskussion über Programmmusik im
19. Jahrhundert konnte beginnen.
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Dvořáks Cellokonzert stand zuvor dreimal mit nur einem Interpreten auf dem Konzerthaus-Spielplan: Daniel Müller-Schott spielte das Werk 2005, 2011 und 2014 mit der Warschauer Nationalphilharmonie, der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem Budapest Festival Orchestra.
Beethovens »Pastorale« war u. a. mit dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Sir Roger
Norrington, dem Orchestre de Paris und Christoph Eschenbach sowie zuletzt 2015 mit dem
Rotterdam Philharmonic Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin zu hören.
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WIENER PHILHARMONIKER
ANDRIS NELSONS
Als Geburtsstunde der Wiener Philharmoniker gilt ein am 28. März 1842 von Otto Nicolai und
den Mitgliedern des Wiener Hofopernorchesters veranstaltetes Konzert. Seit damals bestehen
bis heute gültige Prinzipien: Nur im Orchester der Hofoper (heute: Wiener Staatsoper) engagierte Musiker können Mitglieder der Wiener Philharmoniker werden, alle Entscheidungen werden
von der Hauptversammlung auf demokratische Weise getroffen, wobei absolute Unabhängigkeit
und Eigenverantwortlichkeit bestehen, und die eigentliche Verwaltungsarbeit wird von einem
demokratisch gewählten Ausschuss durchgeführt.
Andris Nelsons ist Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra und neu ernannter Gewandhauskapellmeister des Gewandhausorchesters Leipzig ab Februar 2018. Diese Engagements
bedeuten eine bahnbrechende Verbindung zwischen den beiden angesehenen Institutionen und
weisen den »Grammy«-gekürten Nelsons als einen der renommiertesten und innovativsten Dirigenten in der internationalen Musikszene aus. Nelsons gab sein Debüt beim Boston Symphony
Orchestra (BSO) mit Gustav Mahlers 9. Sinfonie im März 2011 in der Carnegie Hall in New York.
Im Sommer 2012 debütierte er mit dem Orchester in Tanglewood und 2013 in der Symphony
Hall in Boston. Mit Beginn der Saison 2014 / 15 wurde Nelsons Musikdirektor des BSO und
verlängerte seinen Vertrag nach dem ersten Jahr bis einschließlich der Saison 2021 / 22. Im
Sommer 2015 und Frühjahr 2016 unternahmen das BSO und Nelsons ihre ersten gemeinsamen
Europatourneen, für die sie höchstes Lob in der Presse erhielten. Beim Gewandhausorchester
Leipzig debütierte Nelsons im Dezember 2011 mit Werken von Richard Strauss, Beethoven
und Sibelius. 2016 / 17 kehrt Nelsons nach Leipzig zurück, um Beethovens 9. Sinfonie im Rahmen der renommierten Silvesterkonzerte des Gewandhauses zu dirigieren und im Mai 2017
»Vorschau-Konzerte« vor seiner offiziellen Leipziger Antrittssaison zu geben.
Hatten die Wiener Philharmoniker, die sich 1908 als Verein konstituierten, die Leitung ihrer
Abonnementkonzerte zunächst einem einzigen, auf die Dauer einer Saison gewählten Dirigenten anvertraut, so praktizieren sie seit 1933 das Gastdirigentensystem, in dessen Rahmen sie
mit den bedeutendsten Künstlern arbeiten.
Die Einmaligkeit dieses Ensembles, welches seit seiner Gründung rund 9000 Konzerte bestritten hat, beruht auf seiner einzigartigen Struktur und Geschichte, der Symbiose zwischen
Opernhaus und Konzertsaal sowie der von einer Generation an die nächste weitergegebenen
Homogenität des Musizierens. Seit 1922 nimmt das Orchester an den »Salzburger Festspielen« teil. Seit 1989 bzw. 1993 absolviert es »Wiener Philharmoniker-Wochen« in New York und
Japan. Das Neujahrskonzert wird in über 90 Länder weltweit übertragen und das Sommernachtskonzert Schönbrunn im einzigartigen Ambiente des historischen Schlossparks, ebenfalls
im Fernsehen weltweit übertragen, zieht alljährlich bis zu 100.000 Besucher an. Seit 2008 ist
Rolex der Exklusivpartner der Wiener Philharmoniker.
Die Wiener Philharmoniker haben es sich zur Aufgabe gemacht, die humanitäre Botschaft
der Musik in den Alltag und ins Bewusstsein des Publikums zu tragen. Im Jahr 2012 wurden
sie zum Goodwill Ambassador der IIASA (International Institute for Applied Systems Analysis)
ernannt. Die Wiener Philharmoniker möchten jenes Motto verwirklichen, das Ludwig van Beethoven, dessen sinfonischem Schaffen sie ihre Entstehung verdanken, seiner Missa solemnis
voranstellte: »Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen.«
DIE WIENER PHILHARMONIKER IM KONZERTHAUS DORTMUND
Dreimal waren die Wiener Philharmoniker zuvor im Konzerthaus zu erleben: In der Eröffnungssaison spielte das Orchester im September 2002 unter Christian Thielemann, im November
2007 stand Georges Prêtre am Pult des Traditionsklangkörpers und im Juni 2016 kehrten die
Wiener Philharmoniker mit dem damaligen Exklusivkünstler Yannick Nézet-Séguin nach Dortmund zurück.
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Ab der Saison 2016 / 17 ist Nelsons Exklusivkünstler am KONZERTHAUS DORTMUND. Zugleich
setzt er seine Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern,
dem Royal Concertgebouw Orchestra und dem Philharmonia Orchestra London fort. Nelsons ist
regelmäßig zu Gast an der Metropolitan Opera New York, bei den »Bayreuther Festspielen« und
kehrt im Dezember 2016 an das Royal Opera House zurück, um den »Rosenkavalier« in einer
Neuinszenierung Robert Carsens zu dirigieren. Ein Meilenstein ist die exklusive Partnerschaft
von Andris Nelsons und der Deutschen Grammophon Gesellschaft, die drei herausragende
Großprojekte ermöglichen wird: Nelsons und das Boston Symphony Orchestra veröffentlichen
einen Schostakowitsch-Zyklus, der alle Sinfonien und die Oper »Lady Macbeth von Mzensk«
beinhalten wird. Die ersterschienene CD wurde bereits mit einem »Grammy« prämiert; vor
kurzem erschien die zweite Veröffentlichung mit der 5., 8. und 9. Sinfonie. In Zusammenarbeit
mit dem Gewandhausorchester planen Nelsons und das gelbe Label umfangreiche Aufnahmen
der Sinfonien Bruckners, dessen unverwechselbare Klangwelt neu zu definieren ist. Mit den
Wiener Philharmonikern wird zwischen 2016 und 2019 eine neue Gesamtaufnahme sämtlicher
Beethoven-Sinfonien präsentiert. Dieser Zyklus wird 2020 zur Feier des 250. Geburtsjahrs
Beethovens durch Nelsons und die Wiener Philharmoniker in Wien erneut aufgeführt. Für audiovisuelle Aufnahmen besteht ein Exklusivvertrag mit der Unitel GmbH.
1978 als Kind einer Musikerfamilie in Riga geboren, begann Andris Nelsons seine Karriere
als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, bevor er Dirigieren studierte. 2009 bis
BIOGRAFIEN
2015 war er Musikdirektor des City of Birmingham Symphony Orchestra, 2006 bis 2009 Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford und von 2003 bis 2007 musikalischer
Leiter der Lettischen Staatsoper.
ANDRIS NELSONS IM KONZERTHAUS DORTMUND
Mit der Saison 2016 |17 begann Andris Nelsons seine Zeit als Exklusivkünstler in Dortmund,
die in den kommenden Spielzeiten noch viele weitere Projekte verspricht. Mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, City of Birmingham Symphony Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester
Köln und anderen großen Klangkörpern war er zuvor bereits zu Gast und gibt so heute sein
15. Konzert im KONZERTHAUS DORTMUND.
TAMÁS VARGA
Tamás Varga wurde 1969 in Budapest geboren, wo er im Alter von sieben Jahren seine Ausbildung begann, die er an der Franz-Liszt-Akademie mit Auszeichnung abschloss. Seine Lehrer
waren László Mező, Ferenc Rados und György Kurtág. Besondere künstlerische Impulse erhielt
er in Meisterkursen bei Miklós Perényi, Menahem Pressler und Uzi Wiesel, bei dem er auch
als Stipendiat an der Rubin Academy of Music in Tel-Aviv studierte. Nachdem er 1987 zum
zweiten Mal den »Ungarischen Landeswettbewerb« gewonnen hatte, avancierte er zu einem
der gefragtesten Solisten in Ungarn.
Tamás Varga ist Solocellist der Wiener Philharmoniker und des Staatsopernorchesters. Die
regelmäßigen solistischen Auftritte mit diesem Orchester zählen zu den Höhepunkten seiner
Karriere. Zahlreiche Solo- und Kammermusikkonzerte führen ihn in fast alle Länder Europas
sowie nach Kanada, Südafrika, Australien und Japan.
Als begeisterter Kammermusiker ist Tamás Varga Mitglied des Breughel Ensembles und des
Wiener Kammerensembles, mit dem er regelmäßiger Gast im Wiener Konzerthaus, bei den
»Salzburger Festspielen« und anderen bedeutenden europäischen Festivals ist.
Tamás Varga liegt viel daran, seine Erfahrungen an junge Musiker weiterzugeben. Er unterrichtete jahrelang am Internationalen Orchesterinstitut Attergau und gab Meisterkurse in Linz,
Dortmund, Budapest, Japan, Sydney, Südafrika, Chicago, Berkeley, Singapur sowie im Rahmen
der Gustav Mahler Akademie in Bozen und Potenza/Italien.
In den letzten Jahren hat Tamás Varga mehr als 20 CDs für die Plattenfirmen Camerata Tokyo,
Naxos, Hungaroton, King Records und Cavalli Records aufgenommen.
BIOGRAFIEN
TEXTE Markus Bruderreck
FOTONACHWEISE
S. 04 © Marco Borggreve · DG
S. 08 © Richard Schuster
S. 18 © Wilfried Hedenborg
HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUND
Brückstraße 21 · 44135 Dortmund
T 0231- 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de
GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa
REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup
KONZEPTION Kristina Erdmann
ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213
DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH
Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.
Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.
Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.
SA 03.06.2017
Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons, Kristīne Opolais | Dvořáks Sinfonie
»Aus der Neuen Welt« sowie Opernarien von Dvořák und Smetana
IMPRESSUM
WIENER
PHILHARMONIKER
DIE
bei Sony Classical
Schmidt: Sinfonie Nr. 2
Strauss: Träumerei am Kamin
Prachtvolle Musik der Romantik mit den
Wiener Philharmonikern unter Semyon
Bychkov: Die Sinfonie Nr. 2 von Franz
Schmidt (1874-1939) und Richard
Strauss’ symphonisches Zwischenspiel
Träumerei am Kamin aus der Komödie
Intermezzo.
Erhältlich ab 21.04.
Neujahrskonzert 2017
Gustavo Dudamel war der bisher jüngste
Dirigent des Neujahrskonzerts. Den
glanzvollen Auftakt des Jahres gestalteten er und die Wiener Philharmoniker
mit zahlreichen musikalischen Überraschungen.
Christian Thielemann
Beethoven Sinfonien
Die herausragende Neuaufnahme aller
Beethoven-Sinfonien mit den Wiener
Philharmonikern. „…bestürzend
vielschichtig und vital…“ Tagesspiegel
www.wienerphilharmoniker.at
www.sonyclassical.de
www.facebook.com/sonyclassical
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