SONATE FÜR KLAVIER UND VIOLINE NR. 1 HLMOLL · ADAGIO

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Sonate für Klavier und Violine
Nr. 1 h-moll · Adagio · Allegretto
poco mosso · Johann Sebastian
Bach · RENAUD CAPUÇON · Fazil Say
Kreutzer-Sonate · AM 14.10.2008
Ludwig van Beethoven · Finale:
Presto · Allegro · César Franck
Sonate für Violine und Klavier
A-Dur · So klingt nur Dortmund.
2,50 E
KONZERTHAUS DORTMUND · Dienstag, 14.10.2008 · 20.00
Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause
Konzert mit den Exklusivkünstlern des KONZERTHAUS DORTMUND,
Fazil Say und Renaud Capuçon
RENAUD CAPUÇON Violine
Fazil Say Klavier
Abo: Solisten II – Höhepunkte der Kammermusik
Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht
gestattet sind.
Paris, 26. November 2007 – das lang erwartete Treffen zwischen Renaud Capuçon und Fazil Say
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Johann Sebastian Bach (1685 –1750)
Sonate für Klavier und Violine Nr. 1 h-moll BWV 1014
Adagio
Allegro
Andante
Allegro
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47
»Kreutzer-Sonate«
Adagio sostenuto – Presto
Andante con variazioni
Finale: Presto
– Pause –
César Franck (1822 – 1890)
Sonate für Violine und Klavier A-Dur FWV 8
Allegretto ben moderato
Allegro
Recitativo – Fantasia
Allegretto poco mosso
Ludwig van Beethoven (Fotografie nach einem Gemälde von Albert Gräfle)
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Programm
Ein gemeinsamer Abend mit Gesprächen über das Künstlerleben, die Musik und das KONZERTHAUS DORTMUND
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BEFREITE TASTEN Johann Sebastian Bach Sonate für Violine und Klavier Nr. 1
h-Moll BWV 1014
Johann Sebastian Bachs sechs Sonaten für Violine und Klavier BWV 1014 -1019 stellen bahnbrechende Kompositionen auf dem Gebiet des instrumentalen Duos dar. Das gleichberechtigte,
gemeinsame Musizieren zweier Instrumente – ursprünglich Violine und Cembalo – erreicht hier
ein hohes Niveau. Befreit spielt das Cembalo auf, das bis dahin meist für die harmonische, generalbassbezifferte Grundierung innerhalb der Basso-continuo-Gruppe zuständig gewesen war.
Jetzt aber ist die Stimme des Cembalos selbständig und genau auskomponiert. Die linke und
rechte Hand werden gleichermaßen beansprucht. So kann das Cembalo der Geige mit einer
zweiten, gleichgewichtigen Oberstimme so manchen schönen Gedanken entgegensetzen.
Die sechs Violinsonaten entstanden zwischen 1718 und 1722 in Köthen, wo Bach als Hofkapellmeister einige glückliche und schöpferisch produktive Jahre verbrachte. Bis auf die sechste
Violinsonate orientieren sich alle Werke am überlieferten Modell der viersätzigen Kirchensonate
und ihrer Satzfolge langsam-schnell-langsam-schnell, und nur im dritten Satz weicht Bach von
der jeweiligen Grundtonart ab. Das trifft auch auf die erste Sonate h-moll BWV 1014 zu. Deren
eröffnendes Adagio dient zunächst der Charakterisierung beider Instrumente: Der Cembalo-Part
ist dreistimmig und in gleichmäßiger Achtelbewegung gehalten und ist durchwoben von sehnsüchtigen Terz- und Sextvorhalten. Die Violine wechselt zwischen langen, ausdrucksstarken
Haltetönen, schnellen Verzierungen und Doppelgriffen. Das folgende Allegro ist dreiteilig angelegt: Der erste Abschnitt wird am Ende noch einmal unverändert wiederholt. Der Mittelteil ist
durchführungsartig gestaltet und weist motivisch-thematische Arbeit auf. Das von der Violine
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Werke
vorgestellte Thema wird vom Cembalo anschließend imitiert. Im dritten Satz, einem Andante in
D-Dur, entfalten sich die Stimmen der beiden Instrumente im innigen Miteinander über einem
Achtel-Fundament, teils imitierend, teils parallel geführt.
Das rasante, vorwärtstreibende Schluss-Allegro schließlich prägen vor allem die charakteristischen Tonrepetitionen im Themenkopf des Hauptgedankens. Bachs Duosonaten gelten als direkte Vorläufer der späteren klassischen Sonaten von Mozart und Beethoven.
SCHRECKLICH UNVERSTÄNDLICH? Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier
und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47 »Kreutzer-Sonate«
Nach Bachs zukunftsweisenden sechs Sonaten für Violine und Klavier nahm die historische
Entwicklung dieser Gattung zunächst eine ganz andere Richtung. Denn gegen Mitte des 18. Jahrhunderts wurden besonders Sonaten für Klavier und »begleitende Violine« beliebt. Bei diesen
Werken lag der musikalische Gehalt vollständig im Klavierpart, während die Geige lediglich dessen Melodie oder die Mittelstimme verdoppelte – eine Methode, um einerseits den trockenen
Cembalo-Klang ein wenig aufzupeppen und andererseits interessierten Laien die Möglichkeit zum
gemeinsamen, anspruchsvollen Musizieren zu verschaffen.
Diese Musik war ausschließlich als häusliche Kammermusik gedacht. Die Violinstimme konnte
gelegentlich sogar weggelassen werden, ohne dass der Verlauf des Stückes dadurch wesentlich
beeinflusst worden wäre. Jedoch allmählich und im Zuge des sich entwickelnden Virtuosentums – das einherging mit der zunehmenden Beliebtheit des Instruments Violine und dem Siegeszug des Hammerklaviers, das bald das Cembalo von den Podien verdrängte – stieg das Bedürfnis
nach einem ausgewogenen, kommunikativen Miteinander der beiden Instrumente. So führte
schon Mozart in seinen letzten Violinsonaten Klavier und Violine in eine gleichberechtigte Partnerschaft.
In Beethovens zehn Duosonaten für Klavier und Violine, die alle in seiner mittleren Schaffensphase zwischen 1797 und 1812 entstanden sind, ist die Geige endgültig aus ihrem Schattendasein befreit – auch wenn die meisten der Werke zunächst noch »Sonate für Klavier und Violine«
und nicht wie später üblich »für Violine und Klavier» überschrieben waren. In seiner neunten und
vielleicht berühmtesten Violinsonate, der so genannten Kreutzer-Sonate, ist sogar über weite
Strecken die Violine führend – von den unbegleiteten Anfangstakten der Adagio-Einleitung des
ersten Satzes bis hin zu den ersten Präsentationen der unterschiedlichen Themen. Die dreisätzige Kreutzer-Sonate gilt – auch wegen ihres gegenüber Vorgängerwerken fast verdoppelten Um-
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fangs von gut 40 Minuten – als das erste gewichtige Werk auf dem Weg zur großen Konzertduosonate des 19. Jahrhunderts. Die spieltechnischen Anforderungen sind für die Geige sehr hoch,
schließlich war die 1802 komponierte Sonate von Anfang an für einen Geigenvirtuosen gedacht.
Zunächst widmete Beethoven sie dem Geiger George P. A. Bridgetower, mit dem zusammen er
das Werk auch im Mai 1803 uraufführte. Angeblich zerstritten sich die beiden später wegen eines
Mädchens, weswegen Beethoven das Werk 1805 umwidmete – zugunsten des französischen
Geigenvirtuosen und Komponisten Rudolph Kreutzer (heute noch bekannt als der Verfasser berühmt-berüchtigter Etüden). Der allerdings fand die Sonate »outrageusement inintelligible«,
»schrecklich unverständlich« – und führte sie niemals auf. Nein, eine liebliche Sonate für den
Hausgebrauch ist die Kreutzer-Sonate wahrlich nicht. Ihre stattliche, fordernde Gestalt versetzte
so manchen Kritiker in Angst und Schrecken. So heißt es etwa in einer Ausgabe der Allgemeinen
Musikalischen Zeitung von 1805: »Man muß von einer Art artistischem Terrorismus befangen
oder für Beethoven bis zur Verblendung gewonnen sein, wenn man hier nicht einen Beleg findet,
daß Beethoven sich seit einiger Zeit nun einmal capricire, vor allen Dingen immer ganz anders zu
sein, wie andere Leute. Für zwei Virtuosen, denen nichts mehr schwer ist, die dabei soviel Geist
und Kenntnisse besitzen, dass sie, wenn die Übung hinzu käme, allenfalls selbst dergleichen
Werke schreiben könnten, ist diese Sonate. Ein effektvolles Presto, ein originelles schönes Andante mit höchst wunderlichen Variationen, dann wieder ein Presto, der bizarreste Satz, in einer
Stunde vorzutragen, wo man auch das Groteskeste genießen kann und mag.«
SPIEL MIT DER ERINNERUNG César Franck Sonate für Violine und Klavier
A-Dur FWV 8
César Francks Sonate für Violine und Klavier A-Dur war eines der Lieblingsmusikstücke von
Marcel Proust, dem Verfasser des Romanfreskos »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Dies
verwundert nicht, stiftet doch Francks kompositorisches Spiel mit der Erinnerung in der architektonischen Weite des Werkes zyklischen Zusammenhang. Seine musikalische Arbeit gerät dabei
gelegentlich in die Nähe der Proustschen Auffassung vom Phänomen Zeit. Der Augenblick der
gelebten Realität war für den französischen Dichter eingeschlossen zwischen dem noch nicht
erreichten und dem bereits vergangenen Zeitmoment. Zukunft und Gegenwart entziehen sich
dem Menschen, das Vergangene dagegen bleibt in Schemen meditativ fassbar.
In diesem Sinne muss der dritte Satz der Franckschen Violinsonate dem sensiblen Poeten
besonders nahe gegangen sein: Dort entsteht eine Art mehrdimensionale Traumzeit, in der einer-
Werke
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seits an das Vergangene erinnert wird, andererseits aber verwandelt sich das Erinnerte mehr und
mehr in das Zukünftige, stellt Material zur Verfügung, das das Finale deutlich prägen wird. Dieser
Prozess vollzieht sich nicht in einer festen Form, sondern improvisationsartig und gesanglich sich
frei entfaltend in der Violinstimme. Franck schrieb seine Violinsonate im Jahre 1886 als Hochzeitsgeschenk für seinen Freund, den berühmten Geiger Eugène Ysaÿe. Das Werk zeigt den Komponisten als genialen Vermittler zwischen Tradition und ästhetischer Erneuerung. Mit vier klar
voneinander getrennten, untereinander kontrastierenden Sätzen bleibt das Grundprinzip der Sonate zwar erhalten, die Gewichtung der einzelnen Sätze und damit die zyklische Gestaltung ist
aber eine völlig neue.
Franck griff zurück auf Beethovens Fantasiesonatenkonzept, d. h. auf die Möglichkeit der experimentellen Metamorphose des zur Tradition gewordenen Sonatenzyklus, der mit seinem ersten
Satz in Sonatenform (dem so genannten Hauptsatz), einem zweiten langsamen Satz in dreiteiliger
Liedform, einem Scherzo (oder Menuett) mit Trio und einem Rondo als Finale von Beethoven zumindest in seinen Klaviersonaten bereits ab 1800 in Frage gestellt wurde. Beethoven experimentierte in der Folge vor allem einerseits mit der Neugewichtung der einzelnen Sätze (nicht nur der
Kopfsatz konnte nunmehr den Ton angeben), andererseits – nach dem Vorbild der Freien Fantasien Carl Philipp Emanuel Bachs – mit der Integration formal freier Abschnitte.
Inspiriert von Beethovens freiem Umgang mit der Tradition, ließ es sich auch Franck nicht
nehmen, der überkommenen Form Originalität einzuhauchen: An erster Stelle der Violinsonate
steht deshalb keine langsame Introduktion oder ein Satz in Sonatenform. Nein, es erklingt ein
impressionistisch anmutender Prolog, der zwar zwei Themen vorstellt, die aber keineswegs kontrastieren. Sie entfalten sich frei, als Frage-Antwort-Dialog zwischen Violine und Klavier. Vor allem
das erste Thema wird in den folgenden Sätzen immer präsent bleiben, sei es in deutlich wieder
erkennbarer Gestalt oder nur schemenhaft.
Dem Kopfsatz folgt dann – quasi als Nachtrag – ein Satz in Sonatenform (mit regelgerechter
Exposition, Durchführung und Reprise) sowie an dritter Stelle jenes freie Gebilde, das das geistige
Zentrum des Zyklus ausmacht: »Recitativo – Fantasia« hat Franck diesen Satz überschrieben und
ihm auf ganz poetische, eindringliche Weise zusammenhangstiftende Qualitäten verpasst. Wie
aus ferner Zeit klingen Themen der ersten beiden Sätze an, Neues wird für das Finale vorbereitet.
Am Schluss der Sonate steht dann erwartungsgemäß ein Sonatenrondo, eine Synthese von Sonatenform und Rondoprinzip: Themendualismus und eine Durchführung prägen den Satz genauso wie das mehrmalige, refrainartige Auftauchen des Hauptthemas. Letzteres wird immer wieder
mit Material der vorangegangenen Sätze konfrontiert, bevor es in eine grandiose Schlusssteigerung geführt wird.
Werke
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RENAUD CAPUÇON
Fazil Say
Renaud Capuçon begann mit 14 Jahren sein Studium am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique bei Gérard Poulet und Veda Reynolds. 1997 folgte Renaud Capuçon der Einladung
von Claudio Abbado zum Gustav Mahler Jugendorchester, wo er drei Jahre lang bedeutende
musikalische Erfahrungen als Konzertmeister sammelte. Dort arbeitete er u. a. mit Pierre Boulez,
Seiji Ozawa, Daniel Barenboim und Franz Welser-Moest zusammen. 2002 debütierte er bei den
Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink und 2004 beim Boston Symphony Orchestra
unter Christoph von Dohnanyi.
Im November 2004 unternahm Renaud Capuçon zusammen mit dem Orchestre de Paris und
Christoph Eschenbach eine Tournee durch China, die sich im Februar 2005 in Deutschland fortsetzte. Darüber hinaus hat Renaud Capuçon bereits als Solist folgender namhafter Orchester
konzertiert: Orchester des Bayerischen Rundfunks München, Deutsches Symphonie Orchester
Berlin, Bamberger Symphoniker, Orchester des Hessischen Rundfunks, des NDR Hamburg und
des WDR Köln, Montreal Symphony und Washington National Symphony Orchestra, Orchestre de
Paris, Moskau Radio Tschaikowsky Orchester, Danish Royal Orchestra, Swedish Radio Orchestra,
Academy of St-Martin-in-the-Fields, Chamber Orchestra of Europe, Firenze Maggio Musicale,
Santa Cecilia Rom, Orchestre de la Suisse Romande sowie die Kammerorchester von Lausanne
und Zürich. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Marc Albrecht, Christian Arming, Myung-Whun
Chung, Thomas Dausgaard, Charles Dutoit, Frans Brüggen, Semyon Bychkov, Vladimir Fedosseyev, Ivan Fischer, Daniel Harding, Philippe Jordan, Emmanuel Krivine, Kurt Masur, Marc Minkowski, Leonard Slatkin, Wolfgang Sawallisch, Hugh Wolff u. a.
Seine besondere Vorliebe für Kammermusik führte ihn u. a. schon mit Martha Argerich, Daniel
Barenboim, Elena Bashkirova, Hélène Grimaud, Yefim Bronfman, Myung-Whun Chung, Stephen
Kovacevich, Katia und Marielle Labèque, Mikhail Pletnev, Jean-Yves Thibaudet, Vadim Repin, Yuri
Bashmet, Truls Mork sowie mit Paul Meyer zusammen. Außerdem sind der Pianist Frank Braley
und sein Bruder, der Cellist Gautier Capuçon häufige Kammermusikpartner.
Seine umfangreiche Diskographie als Exklusivkünstler für Virgin Classics umfasst vielfach
ausgezeichnete Einspielungen wie die Kammermusikwerke von Ravel mit seinem Bruder und
Frank Braley, Dutilleux’ Violinkonzert mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France und die
Violinkonzerte von Mendelssohn und Schumann mit dem Mahler Chamber Orchestra. Die bisher
letzte Aufnahme bilden Brahms Sonaten für Violine und Klavier mit Nicholas Angelich.
Renaud Capuçon spielt die Guarneri del Gesù »Panette« von 1721, die zuvor Isaac Stern gehörte und von der Banca Svizzera Italiana für ihn gekauft wurde.
Geboren in Ankara, Türkei, studierte Fazil Say Klavier und Komposition am dortigen Staatlichen
Konservatorium. Ein Stipendium ermöglichte es dem damals 17-Jährigen, für fünf Jahre in
Düsseldorf mit David Levine an der Robert-Schumann-Musikhochschule zu arbeiten. Von 1992
bis 1995 setzte er seine Studien an der Universität der Künste Berlin fort.
Fazil Say ist regelmäßig Gast beim New York Philharmonic, dem Israel Philharmonic, dem
Philadelphia Orchestra, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem BBC Philharmonic, dem
Orchestre National de France und anderen führenden Orchestern weltweit. Er spielte u. a. beim
»Lucerne Festival«, beim »Klavier-Festival Ruhr«, beim »Verbier Festival«, beim »Montpellier
Festival«, bei den »Salzburger Festspielen« sowie in allen führenden Konzerthallen der Welt wie
dem Concertgebouw Amsterdam, der Berliner Philharmonie, dem Musikverein Wien, der Suntory
Hall Tokyo, der Carnegie Hall u.v.a. Mit Maxim Vengerov ging er 2004 auf Tournee in Europa und
den USA. 2006 gründete er zusammen mit der außergewöhnlichen Geigerin Patricia Kopatchinskaja ein Duo. Außerdem ist er als versierter Jazz-Interpret bekannt und z. B. regelmäßig
beim Jazz-Festival in Montreux zu Gast.
Fazil Say ist gleichermaßen Komponist wie Pianist. 1991 hob er sein Konzert für Klavier und
Violine aus der Taufe, gefolgt von seinem zweiten Klavierkonzert »Silk Road« (1996). Sein Oratorium »Nazim« wurde 2001 in Ankara uraufgeführt. Zahlreiche Kompositionen folgten: 2002 das
Klavierkonzert Nr. 3, 2003 das Oratorium »Requiem für Metin Altiok« und 2005 das Klavierkonzert
Nr. 4. Im selben Jahr komponierte Fazil Say außerdem seine erste Filmmusik, gefolgt von weiteren Soundtracks für türkische und japanische Filme. Das von der Stadt Wien in Auftrag gegebene Ballett »Patara« hatte seine Uraufführung 2006. Im Februar 2008 fand die Uraufführung
seines Violinkonzertes »1001 Nights in the Harem« statt.
Fazil Says Diskografie umfasst Gershwins »Rhapsody in Blue« mit dem New York Philharmonic
und Kurt Masur, ein Bach-Recital und Stravinskys Arrangement von »Le Sacre du Printemps« für
vier Hände (eine Aufnahme, in der Say beide Parts spielt). Neben zahlreichen internationalen
Auszeichnungen wurde diese Einspielung 2001 mit dem »ECHO Klassik« und dem »Jahrespreis
der Deutschen Schallplattenkritik« ausgezeichnet. Seine erste Aufnahme mit dem französischen
Label Naïve ist ausschließlich eigenen Werken gewidmet. Die zweite CD enthält drei MozartKonzerte mit dem Züricher Kammerorchester unter Howard Griffiths. 2005 wurde eine CD mit
Sonaten von Ludwig van Beethoven veröffentlicht, gefolgt von einer CD mit Haydn-Sonaten (2007).
2008 wurde Fazil Say von der EU zum Botschafter des interkulturellen Dialogs ernannt. Seit der
Saison 2006/07 ist er einer der beiden Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND.
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BIOGRAFIEn
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Kommen Sie doch näher ran!
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Werden zum JahreSempFang, zu
hauSFührungen und probenbeSuchen eingeladen. alle inFoS
unter t 0231-22 696 261 oder WWW.
KonzerthauS-dortmund.de
Förderkreis des Handwerks e.V.
Als Exklusivkünstler am Konzerthaus sind die beiden Musiker dem Dortmunder Publikum
eng verbunden und kommen gerne wieder:
So 01.02.2009 Duoabend Sabine Meyer – Fazil Say
18.00 Werke von Poulenc, Ravel, Bernstein,
Saint-Säens, Haydn und Milhaud
Sa 07.02.2009 Bamberger Symphoniker – Renaud Capuçon
20.00 Werke von Berg und Bruckner
Sa 28.02.2009 Kammerkonzert Renaud Capuçon & Friends
20.00 Werke von Mahler, Fauré und Schubert
So 22.03.2009 Berner Symphonie-Orchester – Fazil Say
16.00 Werke von Fabian Müller, Ravel, Tschaikowsky
und Strawinsky
Mi 03.06.2009 Klavierabend Fazil Say
20.00 Werke von Haydn und Liszt
zugunsten KONZERTHAUS DORTMUND
äher
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Texte Verena Großkreutz
Fotonachweise
Titel © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
S. 4 | 5 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
S. 8 | 9 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
S. 10 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
S. 14 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
S. 18 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
S. 22 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund
Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa
Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Schröder
Konzeption Kristina Erdmann
Anzeigen Anne-Katrin Röhm · T 0231-22 696 161
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH
Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.
Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.
Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!
Impressum
Konzerthaus dortmund
philharmonie für westfalen
brückstrasse 21 I 44135 Dortmund
t 0231- 22 696 200 I f 0231- 22 696 222
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www.konzerthaus-dortmund.de
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