Antibiotika richtig anwenden

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Stempel der Apotheke
Antibiotika richtig anwenden
Antibiotika haben millionenfach
Leben gerettet, doch mehr und mehr
steht durch falschen Einsatz ihre
Wirksamkeit auf dem Spiel. Wer sie
braucht, kann selbst dazu beitragen,
dem Wirksamkeitsverlust durch
Resistenzen entgegenzuwirken.
Antibiotika wirken gegen Bakterien.
Doch diese verstehen es, sich gegen
die Medikamente zu wehren. Seit
Einsatz des ersten Antibiotikums,
des Penicillins, haben sie über
Jahrzehnte hinweg erfolgreiche
Strategien entwickelt, um den
Angriff der Arzneimittel zu überleben. Diese Strategien nennen
Experten »Resistenzen«. Resistenzen nehmen zu, wenn Antibiotika
zu viel verordnet und vom Patienten
nicht richtig eingesetzt werden.
Besonders gefährlich ist es, wenn
Bakterienstämme Resis-tenzen
gegen mehrere Antibiotika entwickeln. Diese multiresistenten Keime
bereiten in Krankenhäusern große
Probleme. Um der Entwick-lung
von Antibiotika-Resistenzen entgegenzuwirken, haben Gesundheitsministerien aller europäischen
Länder einen Maßnahmenkatalog
erstellt. In Deutschland handelt es
sich um die »Deutsche AntibiotikaResistenzstrategie« (DART), an der
auch Bundesländer und weitere
Akteure des Gesundheitswesens
beteiligt waren.
Plan zeigt Wirkung
Mit dem »Europäischen AntibiotikaResistenztag« am 18. November
machten die DART-Akteure auch
dieses Jahr auf die Problematik der
Antibiotika-Resistenzen aufmerksam. Bundesgesundheitsminister
Daniel Bahr: »Antibiotika-Resistenzen sind ein komplexes Problem.
Viele verschiedene Stellen müssen
kontinuierlich und interdisziplinär
zusammenarbeiten und aktiv sein«.
Dass diese Strategie erfolgversprechend ist, zeigt das Beispiel Frankreich: Durch die Einführung einer
abgestimmten nationalen Strategie
konnten der Antibiotika-Verbrauch
und Resistenzen reduziert werden.
Das Verhalten der Patienten spielt
dabei eine zentrale Rolle.
Nie eigenmächtig einnehmen
Umfragen ergaben, dass Patienten
Antibiotika-Tabletten, die aus einer
vorhergehenden Verschreibung
übrig waren, bei erneutem Auftreten
der Symptome auch ohne Rücksprache mit dem Arzt erneut eingenommen haben. Von einem solchen
Vorgehen ist dringend abzuraten.
Denn man sollte eigenmächtig
weder die Behandlung abbrechen
noch übrig gebliebene Tabletten
ohne ärztlichen Rat einnehmen. Ein
solches Verhalten hilft den Bakterien
zu überleben und resistent werden
zu können. Die große Gefahr ist,
dass so die zur Therapie verfügbaren Antibiotika bei dem betroffenen
Patienten und auch weiteren
Patienten nicht mehr wirken können. Es ist auch wichtig zu wissen,
dass Antibiotika kein Allheilmittel
sind: So handelt es sich bei einem
grippalen Infekt oder einer Erkältung
in der Regel um durch Viren hervorgerufene Krankheiten, und dagegen helfen Antibiotika nicht.
© Apothekerverband Nordrhein e.V. in Kooperation mit dem Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH.
Fragen zu Antibiotika und den richtigen Einsatz beantworten kompetent
Apotheker und ihre Teams. Im Rahmen ihrer Ausbildung haben sie umfangreiches Wissen auch auf diesem
Themengebiet erworben.
Die wichtigsten Regeln
Nehmen Sie das verordnete
·Antibiotikum
auf jeden Fall so
lange ein, wie Ihnen der Arzt
gesagt hat. Die Symptome einer Erkrankung bessern sich
unter einem Antibiotikum zunächst meist schnell. Das heißt
jedoch nicht, dass alle Bakterien abgetötet sind. Meist empfiehlt der Arzt die gesamte verordnete Packung einzunehmen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apo·theker,
ob Sie bei der Einnahme
etwas Besonderes beachten
müssen. So wirken manche Antibiotika nicht mehr, wenn man
sie mit Milch einnimmt, oder sie
wirken schlechter, wenn sie zu
einer Mahlzeit eingenommen
werden.
Sie ein Antibiotikum,
·dasNehmen
»zufällig« übrig geblieben ist,
nicht mehr ein, wenn Sie erneut
einen Infekt haben. Gehen Sie
dann wieder zum Arzt. Nur er
kann abklären, ob der Einsatz
eines Antibiotikums tatsächlich
notwendig ist. Am besten Sie
entsorgen nach der Therapie übrig gebliebene Antibiotika sofort.
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