und Magerungsrohstoffe in Deutschland (Teil 1)

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Klassifikation und
Bezugsquellen eignungsgeprüfter Ton- und
Magerungsrohstoffe in
Deutschland (Teil 1)
Die mineralogisch-petrografischen Klassifikationsschemata sowie die generellen Eigenschaften ausgewählter Rohstoffe werden beschrieben. Der petrografische Streifzug durch mineralogisch
hochinteressante, aber zum Teil anwendungstechnisch noch nicht hinreichend erforschte Mineralstoffe soll zur Entwicklung innovativer Rohstoffkonzepte
und Ziegelprodukte anregen. Zum systematischen
Einstieg sind erste orientierende Rohstoffanalysen
hinterlegt und, auf Grundlage eines Auszugs aus der
ClayServer®-Datenbank, aktuelle Bezugsquellen
mineralischer Magerungs- und Tonrohstoffe veröffentlicht. Teil 1 beschreibt die Magmatite und Metamorphite, Teil 2 die sedimentären Gesteine.
Hinweise zur Eignungsprüfung
Im vorliegenden Beitrag sind eignungsgeprüfte mineralische
Ziegel- und Tonrohstoffe erfasst, die im Bereich der Ziegelindustrie und der Baukeramik sowie in der Umwelttechnik zur
Herstellung und Sanierung von Deponien und Altlasten generell geeignet sind. Es handelt sich im Wesentlichen um tonmineralreiche Rohstoffe wie zum Beispiel Schiefer-, Ziegel-, Spezial- und Dichtungstone sowie um unplastische Rohstoffe, wie
quarzarme magmatische Gesteinsmehle und Hartstoffe in
Brechsandkörnung. Durch gezielten Branchenübergriff in die
Sand- und Kies- sowie in die Natursteinindustrie wird bei verfügbaren Überschuss- und Nebenprodukten neue Markttransparenz geschaffen. Die Rohstoffvorkommen sind aufgeschlossen und die Produkte am Markt in ausreichender Menge
verfügbar.
Es werden alle Unternehmen berücksichtigt, die sich an der
honorarpflichtigen Durchführung aktueller Eignungsprüfungen beteiligt sowie der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse ausdrücklich zugestimmt haben.
Die Eignungsprüfungen wurden im Laboratorium auf der
Grundlage geochemischer, mineralogischer und bodenphysikalischer Untersuchungen in strenger Neutralität durchgeführt. Die Versuchsergebnisse erlauben eine Basischarakterisierung der Rohstoffe und eine Prognose der technischen
Eigenschaften, die bei konkretem Projektbezug zwingend
durch weitere Versuche sowie durch Produktionsversuche zu
ergänzen sind. Dies trifft vor allem für Versatzmischungen zu.
* Clayserver GmbH, D-37079 Göttingen
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ZI 3/2002
Dr. rer. nat. Lutz Krakow*
Classification and
reference sources of
suitability-tested clay and
opening raw materials in
Germany (Part 1)
A description is given of the mineralogical-petrographic classification schemes and the general
properties of selected raw materials. The exploratory petrographic survey of highly interesting
although in some cases not yet adequately
researched mineral materials is intended to stimulate the development of innovative raw material
concepts and brick products. As a systematic
approach initial raw material analyses are presented
as a means of orientation. On the basis of an extract
from the ClayServer® Database, current reference
sources are published on mineral opening agents
and clay raw materials. Part 1 describes the magmatite and metamorphite, Part 2 the sediments.
Instructions on suitability testing
The present article covers suitability-tested mineral brickmaking and clay raw materials which are generally suitable
for use in the brick and tile sector, for structural ceramics
and in environmental systems for the production and renovation of refuse dumps and accumulations of old polluted
materials. These are mainly raw materials with high amounts
of clay minerals, such as shaly, brickmaking, special and
compacting clays as well as non-plastic raw materials, such as
low-quartz, magmatic rock dusts and hard materials in
crushed stone sand grain sizes. By deliberate incursions
into the sand and gravel and natural stone industries the
available surplus and by-products will create new market
transparency.
* ClayServer GmbH, D-37079 Göttingen
Klassifikation und Petrografie der Rohstoffe
Natürliche mineralische Rohstoffe werden nach den gesteinsbildenden Prozessen und ihrer geologischen Entstehung in
Magmatite (Eruptivgesteine), Metamorphite (Versenkungsgesteine) und Sedimente (Ablagerungsgesteine) gegliedert.
Schätzwerte über die Häufigkeit der Gesteine im Bereich der
oberen kontinentalen Erdkruste bis 25 km Tiefe belaufen sich
wie folgt [1]:
n magmatische Gesteine: 65 Vol.-%
n metamorphe Gesteine: 27 Vol.-%
n sedimentäre Gesteine:
8 Vol.-%
Von dieser Häufigkeitsverteilung unterscheidet sich der
Befund an der oberflächennahen Erdkruste, wie er in Deutschland oder auch anderen Teilen Mitteleuropas zu beobachten
ist, grundlegend. Hier dominiert mengenmäßig klar die Gruppe der verfestigten und unverfestigten Sedimentgesteine, die
unter anderem die typischen Ziegelrohstoffe wie Tone, Schiefertone und Lehme umfasst. Magmatische und metamorphe
Gesteine treten in Oberflächennähe nur untergeordnet auf,
wobei die Verbreitung in der Regel auf Gebiete südlich der
mitteldeutschen Gebirgsschwelle begrenzt ist.
Magmatische Gesteine
Die magmatischen Gesteine sind Kristallisationsprodukte aus
natürlichen, glutheißen, silikatischen Schmelzen. In Abhängigkeit von der Tiefenlage des Kristallisationsortes wird in der
Grobeinteilung zunächst zwischen Plutoniten (Tiefengesteinen) und Vulkaniten (Ergussgesteinen) unterschieden.
Plutonite kristallisieren in tieferen Erdstockwerken in der
Magmenkammer bei langsamer Abkühlung z. B. als Granite
aus. Sie weisen überwiegend ein mittel- bis großkörniges
Korngefüge ohne Textureffekte auf. Einzelminerale sind in der
Regel mit bloßem Auge erkennbar.
Demgegenüber sind die Vulkanite durch Aufstieg und Intrusion (Vorgang, bei dem Magma zwischen die Gesteine der
Erdkruste eindringt und erstarrt) des Magmas bis in den oberflächennahen Schichtenverband oder durch Ausfließen und
Entgasen des Magmas an der Erdoberfläche gekennzeichnet.
Infolge der raschen Abkühlung ist das Gefüge der Vulkanite
generell feinkörniger als das der Tiefengesteine. Bei der Kristallisation der intrusiven Schmelzen entstehen überwiegend
fein- bis mittelkörnige Vulkanite, aus den extrusiven (an der
Erdoberfläche erstarrten) Schmelzen vorwiegend klein- bis
dichtkörnige Vulkanite wie z. B. Basalte. Bei Abschreckung der
Laven, beispielsweise im Kontakt mit Meerwasser, erstarren
die Laven häufig auch als vulkanisches Glas. Vulkanische
Gesteine weisen oft ein porphyrisches Gefüge auf, bei dem
größer entwickelte „Einsprenglinge“ in einer feinkörnigen,
zum Teil auch glasigen Grundmasse eingebettet sind. Poröse
Laven mit basaltischer Zusammensetzung werden als Lavaschlacken bezeichnet.
Die meisten Vulkane fördern neben flüssiger Lava auch festes
Material, das explosiv ausgeworfen wird. Diese Lockerstoffe
sedimentieren auf der Erdoberfläche als pyroklastische Gesteine. Je nach Korngröße wird zwischen vulkanischen Blöcken,
Lapilli und Aschen unterschieden. Die staubfeinen bis sandigen Aschen verfestigen sich unter Wassereinfluss zu Tuffen.
Erodierte Aschen und Tuffe, die mit Tonen vermengt und
sekundär abgelagert werden, bezeichnet man als Tuffite.
Als weitere Gruppe magmatischer Gesteine sind die Subvulkanite (Ganggesteine) zu nennen, die hinsichtlich ihres Kristallisationsortes und ihrer Gefügeeigenschaften eine Zwischenstellung zwischen den Plutoniten und den Vulkaniten
The raw material deposits have been developed and the
products are available in adequate quantities on the market.
All firms are considered who are engaged in carrying out current suitability tests for professional fees and have expressly
agreed to publication of the test results.
The suitability tests were carried out in the laboratory on the
basis of geochemical, mineralogical and soil physics tests in a
strictly neutral procedure. The test results permit a basic characterization of the raw materials and a forecast of the technical properties, which it is urgently necessary to supplement
by further analyses and product tests in relation to the actual
project. This especially applies to backfilling mixes.
Classification and petrography of raw materials
Natural mineral raw materials are subdivided according to the
rock formation processes and their geological origin into
magmatite (eruptive rocks), metamorphite (folded or faulttype rocks) and sediments (depositional rocks). Estimated
values of the frequency of rocks in the area of the upper continental earth’s crust to a depth of 25 km are as follows [1]:
n magmatic rocks
65% by vol.
n metamorphic rocks
27% by vol.
n sedimentary rocks
8% by vol.
The findings basically differ from this frequency distribution in
the near-surface earth’s crust, as can be observed in Germany
or also other parts of Central Europe. Here the group of consolidated and non-consolidated sedimentary rocks clearly predominate by volume, which include typical brickmaking
materials such as clays, shaly clays and loams. Magmatic and
metamorphic rocks occur to only a minor extent in near-surface areas, and their distribution is normally limited to regions
south of the Central German mountain threshold.
Magmatic rocks
The magmatic rocks are crystallization products of natural
red-hot silicate melts. Depending on the depth of the crystallization areas a rough division is first made between plutonites (deep rocks) and vulcanites (extrusive rocks).
Plutonites crystallize in the deeper earth levels in the magma
chambers with slower cooling, e.g. as granite. They mainly display a medium to coarse grain structure without textural
effects. Individual minerals are usually visible to the naked
eye.
In contrast to these the vulcanites are characterized by ascent
and intrusion (process in which magma penetrates and solidifies between the rocks of the earth’s crust) of the magma up
to the near-surface strata system or by the discharge and
degassing of the magma on the earth’s surface. As a result of
the rapid cooling, the structure of the vulcanite is generally of
finer grain size than the deep rocks. In the crystallization of
the intrusive melts vulcanites of fine to medium-sized grains
mainly occur, from the extrusive melts (solidified on the
earth’s surface), the melts are mainly small to dense-grained
vulcanites, such as basalts. On the quenching of lavas, for
example in contact with seawater, the lavas also frequently
solidify as vulcanite glass. Vulcanite rocks often have a porphyritic texture in which the more coarsely developed “intrusive components“ are embedded in a fine-grained, in some
cases also glassy groundmass. Porous types of lava of basaltic
composition are described as lava slags. Most vulcan materials
as well as liquid lava are carriers of solid material, which is
ejected explosively. These loose materials form sediments on
the earth’s surface as pyroclastic rocks. Depending on the
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Vulkanite
Vulcanite
Plutonite
Bild 1: Klassifikation der magmatischen Gesteine [aus 2]
Fig. 1: Classification of the magmatic rocks [from 2]
einnehmen. Es handelt sich
um Materialien, die im subvulkanischen Niveau als Gänge
oder Intrusivkörper erstarrt
sind.
Die weitergehende Klassifikation der magmatischen Gesteine erfolgt im Wesentlichen
nach ihrem modalen Mineralbestand unter Verwendung
des QAPF-Doppeldreiecks bzw.
des sog. „Streckeisendiagramms“. Wie Bild 1 schematisch zeigt, werden die Gesteine dabei nach ihren unterschiedlichen Gemengteilen an
folgenden Mineralen und Mineralgruppen eingeteilt [aus 2]:
Felsische beziehungsweise
helle Minerale
n Q = Quarz
n A = Alkalifeldspäte
n P = Plagioklas
n F = Foide und Feldspatvertreter
Mafische beziehungsweise
dunkle Minerale
n M = Glimmer, Amphibole,
Pyroxene, Olivin.
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Dunit/Dunite
Harzburgit/Harzburgite
Wehrit/Wehrite
Peridodite
Lherzolitz
Lherzolite
Oliving-Orthopyroxenit
Olivine orthopyroxenite
OlivinKlinopyroxenit
Olivine
Clinopyroxenite
Olivin-Websterit
Olivine-Websterite
Pyroxenite
Websterit/Websterite
Klinopyroxenit
Clinopyroxenite
Orthopyroxenit
Orthopyroxenite
Anorthosit/Anorthosite
(Plagioklasit/Plagioclasite)
Anorthosite
(Leuco/lightcoloured)
Gabbro/Norit
Gabbro/Norite
Olivin-Gabbro/
Norit
Oivine/Gabbro/
Norite
Troctolith/Troctolite
Gabbros
(Meta-)
ultramafische
Gesteine
ultramafic rocks
Plagioklas-führende ultramafische Gesteine
Plagioclase-bearing ultramafic rocks
Norit/Norite
Gabbronorit/Gabbronorite
Gabbro
Plagioklas-führende Pyroxenite
Plagioclase-bearing pyroxenite
Bild 2: Spezielle Klassifikation der ultramafischen Plutonite [aus 2]
Fig. 2: Special classification of the ultramafic plutonites [from 2]
grain size a differentiation can
be made between vulcanic
blocks, pyroclastic rock fragments and ashes. The dustfine to sandy ashes consolidate under the influence of
water to form tuffs. Eroded
ashes and tuffs, which are
mixed with clays and form
secondary deposits, are known
as “tuffites“.
Another group of magmatic
rocks to be mentioned are
the subvulcanites (gangue
rocks), which in regard to
their place of crystallization
and structural properties occupy a position between the plutonites and the vulcanites.
These are materials which at
the subvulcanite level have
consolidated as gangues or
intrusive bodies. The more
detailed classification of the
magmatic rocks is mainly
made according to their
modal mineral composition
using the “QAPF Double Triangle“ or the so-called “Breaking Iron Diagram“. As shown
in the schematic drawing in
Im oberen Dreieck sind jeweils die quarzführenden Magmatite,
im unteren Dreieck die quarzfreien Magmatite platziert. Für
die Ansprache der magmatischen Gesteine mit M < 90 Vol.-%
wird der Volumenanteil der hellen Gemengteile auf Summe
100 umgerechnet, sodass gilt:
Q + A + P = 100 oder
Q + A + F = 100.
Die Klassifikation der mafischen und ultramafischen Magmatite mit M > 90 Vol.-% erfolgt dagegen gemäß Bild 2 in OlOpx-Cpx- und Pl-Px-Ol-Diagrammen mit analoger Eintragung
im jeweiligen Konzentrationsdreieck [aus 2]. Bezüglich der
Häufigkeit der magmatischen Gesteine in der oberen kontinentalen Erdkruste kann grob vereinfacht von folgendem Verteilungsschema ausgegangen werden [3]:
n Granit
45 Vol.-%
n Granodiorit
35 Vol.-%
n Basalt, Gabbro 15 Vol.-%
n Andesit, Diorit 5 Vol.-%
Für die Verwendung in der Praxis und den industriellen Einsatz haben sich petrografische Beschreibungen der magmatischen Gesteine durchgesetzt. Danach können die im Tonund Ziegelrohstoffkataster erfassten Magmatite wie folgt charakterisiert werden:
Plutonite
Granit
Leukokrates, mittel- bis grobkörniges massiges Gestein mit
hellen Gemengteilen, bestehend aus Kalifeldspat, Plagioklas
und freiem Quarz, wobei die Anorthitgehalte im Plagioklas unter 30 % liegen. Zu den dunklen Gemengteilen
zählen überwiegend die Glimmer Biotit und Muskovit, seltener Hornblende, Pyroxene und Turmalin. Akzessorisch können
Zirkon, Titanit, Apatit und opake Minerale wie zum Beispiel
Magnetit und Ilmenit auftreten. Das Gefüge des Granits ist
holokristallin und überwiegend richtungslos körnig ausgebildet.
Fig. 1, the rocks are subdivided here according to their different major constituents of the following minerals and mineral
groups [from 2]:
Felsic or light-coloured minerals
n Q = quartz
n A = alkali feldspars
n P = plagioclase
n F = feldspathoids and feldspar representatives
Mafic or dark-coloured minerals
n M = mica, amphiboles, pyroxenes, olivine
In the upper triangle are placed respectively the quartz-bearing magmatites, in the lower triangle the quartz-free magmatites. For addressing the magmatic rocks with M < 90% by
vol., the volume content of the light-coloured mix components are converted to total 100 so that the following applies:
Q + A + P = 100 or
Q + A + F = 100.
The classification of the mafic and ultramafic magmatites with
M > 90% by vol. on the other hand is performed according
to Fig. 2 in Ol-Opx-Cpx- and Pl-Px-Ol Diagrams with similar
entry in the respective concentration triangle [from 2]. With
regard to the frequency of the magmatic rocks in the upper
continental earth’s crust, a rough simplification of the following distribution scheme can be used as a basis [3]:
n granite
45% by vol.
n granodiorite
35% by vol.
n basalt, gabbro 15% by vol.
n andesite, diorite 5% by vol.
For use in practice and industrial application, petrographic
descriptions of the magmatic rocks have become established.
According to these the magmatites covered in the register of
clay and brickmaking raw materials are characterized as follows:
Plutonites
Granodiorit
Der Übergang vom Granit erfolgt über modale Zunahme
von Plagioklas gegenüber Kalifeldspat. Mit Erhöhung des
Plagioklasanteils nimmt oft auch der Anteil an Biotit, Hornblende und Pyroxen zu. Das Gefüge entspricht dem der
Granite.
Diorit
Graugrünes, meist klein- bis mittelkörniges, mesokrates
Gestein von massiger Ausbildung. Bei den hellen Mineralbestandteilen dominiert eindeutig Plagioklas mit Anorthitgehalten von 30 bis 50 %. Kalifeldspat und freier Quarz fehlen
meistens oder treten akzessorisch mit Anteilen von unter 5 %
auf. Mafische Gemengteile sind oft Hornblende, daneben
auch der Glimmer Biotit. Das Gefüge ist hypidiomorph-körnig
ausgebildet.
Gabbro
Melanokrates bis mesokrates, mittel- bis grobkörniges, meist
massig ausgebildetes Gestein mit Plagioklas und Diopsid. Die
Anorthitgehalte im Plagioklas betragen zwischen 30 und 50 %.
Nur in Ausnahmefällen geringe Gehalte an freiem Quarz und
Kalifeldspat. Dunkle Minerale sind orthorhombische Pyroxene, gelegentlich auch Hornblende und Olivin, Übergänge
zum Diorit.
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Granite
Light-coloured, medium- to coarse-grained solid rock with
light-coloured components consisting of potassium feldspar,
plagioclase and free quartz in which the anorthite contents in
the plagioclase are less than 30%. The major dark-coloured
components include mainly mica, biotite and muscovite,
more rarely hornblende, pyroxene and turmalin. Possible
accessories occurring are zirconium, titanite, apatite and
opaque minerals such as e.g. magnetite and ilmenite. The
microtexture of the granite is holocrystalline and of mainly
non-directional grain formation.
Granodiorite
The transition from granite via modal increase of plagioclase
compared with potassium feldspar. With an increase in the plagioclase content there is often also an increase in biotite, hornblende and pyroxene. The texture corresponds to that of granite.
Diorite
Greyish-green, usually small- to medium grain size, mesocratic (or “mesotypical”) rock of solid formation. In the lightcoloured mineral components plagioclase is clearly dominant
with anorthite contents of 30–50%. Potassium feldspar and
free quartz are usually absent or occur as accessories with
contents of less than 5%. Mafic batch contents are often
Vulkanite
Rhyolith/Quarzporhyr
Leukokrates, dichtes bis feinkörniges Gestein mit gelegentlichen „Einsprenglingen“ von freiem Quarz und den Feldspäten
Sanidin und Plagioklas. Nur selten sind dunkle Minerale eingesprengt, wie zum Beispiel Biotit. Die Grundmasse ist häufig
glasig, also nicht kristallin, ausgebildet und durch ein Fluidalgefüge gekennzeichnet. Bei vollständig glasiger Ausbildung wird
zwischen Obsidian und blasig-porösem Bimsstein unterschieden. Wie Bild 1 zeigt, ist der Rhyolith das vulkanische Äquivalent des Granits. Quarzporphyr ist ein sekundär veränderter
Rhyolith, bei dem die Feldspäte in Albit umgewandelt wurden.
Andesit
Dichtes bis feinkörniges, graues bis rötlichbraunes Gestein mit
„Einsprenglingen“ von Plagioklas, Hornblende, Biotit und
Pyroxenen. Die Grundmasse ist häufig glasig ausgebildet.
Andesit ist das vulkanische Äquivalent des Diorits.
Basalt
Melanokrates, dichtes bis mittelkörniges, gelegentlich porphyrisches Gestein von dunkelgrauer bis schwarzer Farbe.
Nach dem Chemismus wird grundsätzlich unterschieden zwischen erdalkalireichen Tholeiitbasalten (Plagioklasbasalten)
und alkalireichen Alkalibasalten (Olivinbasalten). Hauptbestandteile sind in beiden Fällen Plagioklas mit Anorthitgehalten von 50 bis 70 % sowie Augit. Häufig sind Olivin, Ilmenit,
Magnetit und Titanomagnetit sowie Hornblende vorhanden.
Basalt ist das vulkanische Äquivalent des Gabbros.
hornblende and also mica biotite. The texture is of hypidiomorphic grain formation.
Gabbro
Melanocratic to mesocratic, of medium to coarse grain size, a
rock usually of solid formation with plagioclase and diopside.
The anorthite contents in the plagioclase amount to between
30 and 50%. Only in exceptional cases very small amounts of
free quartz and potassium feldspar. Dark-coloured minerals
are orthorhombic pyroxene, occasionally also hornblende and
olivine transitions to the diorite.
Vulcanites
Rhyolite/quartz porphyry
Leucratic, dense to fine-grained rock with occasional “insets”
of free quartz and the feldspars sanidine and plagioclase. Dark
minerals are only seldom phenocrystalline, as for instance
biotite. The groundmass is often glassy, i.e. not crystalline in
formation, and characterized by a fluid texture. With completely glassy formation, a distinction is made between obsidian and blistered-porous pumice stone. As shown in Fig. 1,
the rhyolite is the vulcanic equivalent of granite. Quartz porphyry is a secondary altered rhyolite, in which the feldspars
have been converted to albite.
Andesite
Dense to fine-grained, grey to reddish-brown rock with “phenocrystals” of plagioclase, hornblende, biotite and pyroxenes.
The groundmass is frequently of glassy formation. Andesite is
the vulcanic equivalent of diorite.
Basalt
Melanocratic, dense to medium grain-sized, occasionally porphyritic rock, dark-grey to black in colour. According to the
chemistry a fundamental distinction is made between highearth alkali tholeiite basalts (plagioclase basalts) and highalkali alkali basalts (olivine basalts). The main components in
both cases are plagioclase with anorthite contents of 50–70%
and also augite. Olivine, ilmenite, magnetite and titano-magnetite as well as hornblende are frequently present. Basalt is
the vulcanic equivalent of gabbro.
Bild 3: Steinbruch am Hirschentanz
Fig. 3: Quarry at Hirschentanz
Diabas
Sekundär, durch Anchimetamorphose stark umgewandelter
Tholeiitbasalt wird traditionell als Diabas, Paläobasalt oder
auch als Grünstein bezeichnet. Es handelt sich um ein überwiegend dunkelgrünes, dichtes bis mittelkörniges, zum Teil
auch porphyrisches Gestein. Durch die Mineralumwandlungen ist Plagioklas mehr oder weniger in Albit und Calcit übergegangen. Augit ist teilweise oder gänzlich in Amphibol oder
Chlorit, Olivin ist meist in Serpentin umgewandelt.
Die grundsätzliche Eignung der magmatischen Gesteine für
den Einsatz in der Ziegelindustrie ist unter anderem von [4]
und [5] nachgewiesen worden. Dabei hat sich gezeigt, dass die
untersuchten magmatischen Gesteine vor allem als quarzarme
bis quarzfreie Magerungsmittel eingesetzt werden können.
Sie wirken sich bei der Ziegelproduktion positiv auf die Verrin-
Bild 4: Basaltwerk Hirschentanz
Fig. 4: Basalt works Hirschentanz
Diabase
Secondary, tholeiitic basalt, extensively altered by almost
complete metamorphosis is traditionally described as diabase,
paleobasalt or as greenstone. It is a predominantly dark
green, dense to medium grain-sized, also in some cases porphyric rock. Due to the mineral conversions plagioclase has
changed to a greater or lesser extent into albite and calcite.
Augite is partly or fully converted into amphibole or chlorite,
olivine usually into serpentine.
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21
strong
stark/
edium
mittel/m
tz
rz
ar
ua tz
qu
Q ar
+
+ qu
e
vit +
vit
ko ite
co
us v
us
M sco
/M
u
rz
M
ua
Q
/weak
schwach
ite
ozois
/Clin
zoisit
Klino
weak
+ Quarz
t + Chlorit
Pumpelly lorite + quartz
ch
Lotrite +
ry
sehr schwach/ve
Lawson
it/Lawso
nite
nicht
verwirklicht
not effected
+
lite
vit
h/Stauro
ko
Staurolit
us
rite
M
uscovite
rdie
rite + m
/Co
ierit
vit/Chlo
Cord
+ Musko
Chlorit
Diagenese
Diagenesis
Laumontit
Laumontite
gerung der Trockenempfindlichkeit sowie auf die Verbesserung der Rohbruch-, Feuerstands- und Brennbruchfestigkeit aus.
In Abhängigkeit von der stofflichen Zusammensetzung hinsichtlich Mineralbestand und Chemismus
wirken die magmatischen Gesteine in unterschiedlich starkem Maße als Sinterhilfs- bzw. Flussmittel.
Sie können den Brennprozess damit vor allem im
Hinblick auf die Senkung der Garbrandtemperatur
und die Erhöhung der Brenngeschwindigkeit erheblich optimieren. Die speziellen ziegeleitechnischen
Eigenschaften der magmatischen Gesteine sind in
besonderem Maße temperaturabhängig. Dies trifft
insbesondere auch für die porosierende Wirkung
sowie die Beeinflussung der Wasseraufnahme und
Scherbenrohdichte zu [4].
Gneis-anatexis
Gneiss-anatexis
Metamorphe Gesteine
Metamorphe Gesteine sind Produkte der GesteinsBild 5: Druck-Temperatur-Bereiche der Metamorphose
metamorphose, die in tieferen Erdschichten stets
Fig. 5: Pressure-temperature ranges of the metamorphosis
unter erhöhtem Druck und/oder erhöhter Temperatur stattfindet.
Metamorphose wird definiert als eine mineralogiThe basic suitability of the magmatic rocks for use in the brick
sche und strukturelle Umbildung von Gesteinen unter Beibeand tile industry has been inter al. proved by [4] and [5]. It
haltung des festen Zustandes infolge physikalisch-chemischer
was apparent here that the magmatic rocks tested can espeBedingungen, die verschieden von den ursprünglichen Bilcially be used as low-quartz to quartz-free opening agents.
dungsbedingungen der Gesteine sind.
They have a positive effect in brick production on the reducWie das Druck-Temperatur-Diagramm in Bild 5 schematisch
tion in drying sensitivity and on the improvement in the
zeigt, wird dabei zwischen unterschiedlichen Metamorphosegreen breaking strength, refractory strength and firing resistgraden von „sehr schwach“ bis „stark“ unterschieden.
ance. Depending on the material composition in regard to
Metamorphe Gesteine können aus magmatischen Gesteithe mineral constitution and chemistry, the magmatic rocks
nen oder aus Sedimentgesteinen entstehen. Charakteristisch
act to varying degrees as sintering auxiliaries or fluxes. They
ist eine Einregelung der Minerale, die vielfach auch visuell in
can therefore considerably optimize the firing process espeeiner Schieferung oder Bänderung der Gesteine erkennbar
cially in regard to lowering the final firing temperature and
wird. Die technisch wichtigsten Metamorphite können hinincreasing the rate of firing. The special industrial brickmaking
sichtlich ihrer petrografischen Eigenschaften folgendermaßen
properties of the magmatic rocks are particularly temperagekennzeichnet werden:
ture-dependent. This also especially applies to the pore-forming effect and the influence exerted on the water absorption
Phyllit
and ceramic body density [4].
Dünnschiefrig-blättriges Gestein, dessen Schichtsilikate in der
Schieferungsebene als zusammenhängender Seidenglanzüberzug erscheinen. Hauptminerale sind feinschuppige Hellglimmer
Metamorphic rocks
und Quarz, daneben kommen Feldspäte, Biotit und Chlorit vor.
Metamorphic rocks are products of rock metamorphoses,
Phyllite sind durch Metamorphose von Tongesteinen entstanwhich in the deeper earth strata are constantly under
den. Übergänge zu Quarzphylliten und kristallinen Schiefern.
increased pressure and/or higher temperature. Metamorphosis is defined as a mineralogical and structural transformation
Kristalline Schiefer
of rocks while retaining the solid state as a result of physical
Allgemeine Bezeichnung für mittel- bis grobkörniges Gestein
and chemical conditions, which are different from the original
mit sehr guter Spaltbarkeit, wobei mm-dicke bis maximal cmconditions of formation of the rocks.
dicke Absonderungsflächen entstehen. Es wird unterschieden
As shown in the schematic Pressure-Temperature-Diagram in
zwischen Glimmerschiefer, Grünschiefer und Blauschiefer
Fig. 5, a distinction is made here between different degrees of
bzw. Glaukophanschiefer. Unvollständige Kristallisationsprometamorphosis from “very weak” to “strong”.
dukte der Metamorphose sind durch Porphyroblasten
Metamorphic rocks may originate from magmatic rocks or
(makroskopisch erkennbare Knoten, Flecken etc.) auf den
from sedimentary rocks. A characteristic feature is a reSchieferungsflächen gekennzeichnet. Die Porphyroblasten
arrangement of the minerals, which in many cases are also
bestehen aus Cordierit und Andalusit, zum Teil auch aus Biotit
identifiable visually in cleavage or zoning of the rocks. The
und Chlorit. Solche Schiefer werden als Knoten-, Frucht-, oder
technically most important metamorphites can be denoted
Garbenschiefer bezeichnet.
with regard to their petrographic properties as follows:
Amphibolit
Amphibolite sind grau- bis dunkelgrüne Gesteine mit fein- bis
mittelkörniger Struktur. Sie sind überwiegend aus Basalten
und Andesiten entstanden. Hauptminerale sind Hornblende
und Plagioklas.
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ZI 3/2002
Phyllite
Thin-cleaved, laminated rock, in which the silicate layers
appear in the shaly planes as a coherent satin finish coating.
The main minerals are fine scaly, light-coloured mica and
quartz. Besides these, feldspars, biotite and chlorite also
Gneis
Mittel- bis grobkörniges, körnig-flaseriges oder lagiges seltener stängeliges Gestein, das überwiegend aus hellen
Gemengteilen besteht. Hauptminerale sind Feldspäte mit
mehr als 20 % und freier Quarz sowie 10 bis 50 % Phyllosilikate, vor allem die Glimmer Muskovit und Biotit. Gneise können aus magmatischen oder sedimentären Ausgangsprodukten gebildet sein (Orthogneise oder Paragneise). Zum Teil
sind sie auch durch Polymetamorphose aus bereits vorliegenden Gneisen umgeprägt. Durch partielle Aufschmelzung können bei hohen Temperaturen fließende Übergänge zu granitähnlichen Gesteinen entstehen.
Schlussbemerkungen
Alle Analysen sind objektiv erstellt worden. Die unterschiedlich starke Präsenz einzelner Unternehmen wird ausschließlich durch die Anzahl der beauftragten Analysen
hervorgerufen. Das Vorhaben wird fortlaufend weitergeführt und ist nicht durch öffentliche Mittel oder privatwirtschaftliche Zuwendungen gefördert. Die Ergebnisse der
Eignungsprüfungen können unter Angabe der Analysennummer und gegen Erhebung einer Schutzgebühr von netto
7 25,00 je Datenblatt bei der ClayServer GmbH bestellt
werden.
Information
ClayServer GmbH
Tel.: +49/5 51 50 45 50 oder +49/5 51 8 10 85
Fax: +49/5 51 50 45 550 oder +49/5 51 8 20 96 62
E-Mail: [email protected]
Literatur
[1] Ronov, A. B. & Yaroshevsky, A. A. (1967): Chemical structure
of the earth’s crust. – Silver Springs, Md USA. Geochem. Int. 4,
p. 1041–1066
[2] Matthes, S. (1983): Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. – 417 S., Springer-Verlag; Heidelberg
[3] Wedepohl, H. (1967): Geochemie. – Bd. 1224/1224 a/b, Sammlung Göschen, de Gruyter; Berlin
[4] Hauck, D., Ruppik, M., und Krützner-Brezynski, B.: 19 Einsatzmöglichkeiten für Natursteinmehle und -sande zur Ziegelherstellung. –
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[5] Hahn, U. (1988): Einsatzmöglichkeiten von Natursteinmehlen in
der keramischen Industrie. – Forschungsreport der Forschungsgemeinschaft Naturstein-Industrie e.V., in: Die Naturstein-Industrie, Heft
7/1988, S. 12–18
occur. Phyllites are produced by metamorphosis of claystones.
Transitions to quartz phyllites and crystalline shales.
Crystalline shale
A general name for medium- and coarse-grained rock with
excellent cleavage property (fissility), in which cleat planes of
mm thickness to maximum cm thickness are produced. A distinction is made between mica shale, green shale and blue
shale or glaucophane shale. Incomplete crystalline products
of metamorphosis are characterized by porphyroblastic texture with metacrystals (macroscopically identifiable knots,
spots etc.) on the laminating surfaces. The metacrystals consist of cordierite and andalusite and in some cases also of
biotite and chlorite. Such shales are denoted as spotted
shales, “knot“ or “clot“, or wheat-grain shales.
Amphibolite
Amphibolites are grey to dark green rocks, with fine to medium-grained structure. They have mainly derived from basalt
and andesites. The principal minerals are hornblende and plagioclase.
Gneiss
Medium- to coarse-grained, grainy-flaser or more rare layered
spiky rock, which mainly consists of light-coloured mix components. The principal minerals are feldspars with over 20%
and free quartz and also 10 –50% phyllosilicates, particularly
the micas muscovite and biotite. Gneisses can also be formed
of magmatic or sedimentary initial products (orthogneisses or
paragneisses). In some cases they are also transformed by
polymetamorphosis from already existing gneisses. By means
of partial melting, flowing changeovers to rocks resembling
granite can arise at high temperatures.
Closing remarks
All analyses have been drawn up objectively. Differences in
the presence of the individual firms is exclusively occasioned
by the number of analyses commissioned. The Project is
being continued in future and is not sponsored by public
funds or private industrial contributions. The results of the
suitability tests may be ordered by quoting the Analysis Number and for payment of a token fee of 7 25.00 net per data
sheet, from ClayServer GmbH.
Literature references
See German text.
ZI 3/2002
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