Dermatophyten Pilze Tinea 3.3 Erreger, Epidemiologie: Unter dem Begriff Dermatophytosen sind durch Dermatophyten bedingte Infektionen der Haut und Hautanhangsgebilde (Nägel und Haare) zusammengefaßt. Dermatophyten sind obligat pathogene Fadenpilze (Hyphomyzeten), welche sowohl direkt als auch indirekt übertragen werden können. Derzeit unterscheidet man die Genera Trichophyton, Microsporum und Epidermophyton. Die einzelnen Erreger zeichnen sich durch eine charakteristische geographische Verbreitung und durch Bevorzugung bestimmter Lokalisationen aus. Die moderne Nomenklatur verwendet den deskriptiven Begriff „Tinea“ mit einer Beschreibung des Infektionsortes (z.B. Tinea corporis, capitis...). Im Kindesalter ist für die Tinea capitis derzeit der häufigste Erreger Microsporum canis. Klinisches Bild: Therapie: Diagnostik: Prophylaxe: Das klinische Bild der verschiedenen Tinea-Formen ist sehr vielgestaltig. Generell lassen sich drei Haupttypen klinischer Erscheinungsformen abgrenzen: 1) vesikulöse Formen, 2) hyperkeratotisch-squamöse Formen und 3) fein-lamellär schuppende Formen. Dabei sind fließende Übergänge möglich. Die häufigsten Formen des Kindesalters sind die T. corporis 223-226 und faciei, 227-232 gefolgt von der T. manuum et pedis, 233, 234 T. capitis und T. unguium. Bei Onychomykosen 235-238 sind die Fußnägel häufiger betroffen als die Fingernägel. Eine Sonderstellung nehmen die tiefen Formen ein wie die T. corporis profunda und die Tinea capitis profunda (Kerion Celsi). 239-249 Diese gehen häufig mit einer regionären Lymphknotenschwellung und mit Fieber einher. Die Infektion erfolgt über Tierkontakte (Meerschweinchen, Katzen, Hasen u. a.). Bei Pilzbefall in nicht behaarten Bereichen: Econazolnitrat, Clotrimazol, Miconazol. Wichtig ist richtige Wahl der Trägersubstanz (Creme/Paste/Salbe, je nach Lokalisation!). Bei tiefer Trichophytie: Bisher wurde im Kindesalter meist Griseofulvin verwendet (10 - 20 mg/kg/d, mindestens 6 Wochen; Wiederholung oft erforderlich nach 2 - 3 Monaten). Es wird in Zukunft wahrscheinlich weitgehend ersetzt werden durch die wirksameren und besser verträglicheren Substanzen Itraconazol, Ketoconazol und Terbinafin, von denen bisher allerding nur Ketoconazol offiziell für die systemische Behandlung im Kindesalter zugelassen ist (ab dem Alter von 2 Jahren; Dosierung: 2,5 - 5 mg/kg/d). Bei Itraconazol ist meist eine 3 - 4 wöchige Behandlung ausreichend. Diese Substanz ist besonders gut geeignet für Mykosen im Haar- und Nagelbereich. Die Behandlung sollte stationär erfolgen. Wegen zusätzlicher bakterieller Infektionen ist meist auch eine antibiotische Therapie erforderlich. Eine alleinige Untersuchung mit der Woodlicht-Lampe ist nicht ausreichend, da oft falsch negativ. Eine Sicherung durch eine Pilzkultur ist daher unbedingt erforderlich. Zum Schutz vor Fußpilzinfektionen in Badeanstalten geeignete Desinfektionsmaßnahmen. Überprüfung von „Kontakttieren“ (Meerschweinchen, Katzen, Hasen) durch den Tierarzt. (Bei Befall: über 4 Tage mit Imaberol-Schaum abreiben.) 78 Tinea corporis 3.3 224 Tinea corporis 223 Tinea corporis 226 Abheilende Dermatophytose 225 Klobrillendermatitis mit sekundärem Pilzbefall 79 Tinea faciei 3.3 227 Tinea faciei 228 Tinea faciei 229 Tinea faciei 230 Tinea faciei 231 Ausgedehnte Tinea corporis et faciei 232 Wie 231, Detail 80 Tinea manuum et pedis 3.3 233 Tinea pedis 234 235 Onychomykose 236 Pilzkultur von Nagelschnipseln Tinea pedis 237 Onychomykose 238 Wie 237, Detail 81 Tinea capitis 3.3 239 Tiefe Trichophytie 240 Wie 239, nach 8 Wochen Griseofulvin 241 Tiefe Trichophytie temporal 242 Wie 241, Zustand nach 8wöchiger Therapie 243 Tiefe Trichophytie bei einem Säugling 244 Wie 243, Zustand nach 6wöchiger Therapie 82 Tinea capitis 3.3 245 Multiple Tinea und tiefe Trichophytie im Nackenbereich 246 Kerion Celsi 248 Mikrosporie 247 Kerion Celsi 249 Wie 248, Detail 83