Pressebrief Dezember 2016 zum

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2. November 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu unseren nächsten Premieren am Schauspielhaus Bochum laden wir Sie herzlich ein.
Wir sind im Krieg. Aber gegen wen? Wo ist Feindesland, wo Heimat? Was verteidigen wir, und zu welchem Preis? In
einem Doppelabend aus zwei aktuellen Theaterstücken beleuchtet Anselm Weber in seiner vorletzten Bochumer
Inszenierung unterschiedliche Facetten dieser drängenden Fragen:
Im Gewand eines Politthrillers verhandelt der amerikanische Pulitzer-Preisträger Ayad Akhtar mit „Die
unsichtbare Hand“ („The invisible hand“) komplexe Themen: kulturelle Identität, Markt und Moral, Religion und
Ideologie, Terror und Freiheitskampf. Entführt von einer Islamistengruppe, wird der amerikanische Investmentbanker
Nick Bright im ländlichen Pakistan gefangen gehalten. Niemand, weder der amerikanische Staat noch sein
Arbeitgeber, wird die Lösegeldforderungen der Entführer erfüllen. Verzweifelt schlägt Nick den Islamisten einen Deal
vor. Es spielen Omar El-Saeidi, Heiko Raulin, Matthias Redlhammer und Samuel Simon.
In „Am Boden“ („Grounded“) berichtet eine junge US-Pilotin – gespielt von Sarah Grunert – wie sie nach der
Geburt ihrer Tochter das Cockpit eines F-16 Kampfflugzeuges über der irakischen Wüste gegen den Steuerknüppel
einer Kampfdrohne eintauschen muss. George Brants genau recherchierter Monolog ist ein eindrückliches Zeugnis
vom „Drohnen-Krieg gegen den Terror“. Er erzählt davon, wie das ferngesteuerte Töten die Grenze zwischen Alltag
und Krieg einstürzen lässt.
Die deutschsprachige Erstaufführung („Die unsichtbare Hand“) bzw. Premiere („Am Boden“) ist am 3. Dezember
in den Kammerspielen.
Vor drei Jahren, im Dezember 2013, entwickelte Martina van Boxen zusammen mit jungen Erwachsenen aus
Bochum, minderjährigen Flüchtlingen aus der ganzen Welt und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen das Tanzund Theaterstück „Da-Heim“, das vor dem Hintergrund von Heimat, Familie, Flucht und Vertreibung vom Da-HeimSein erzählte. Die erfolgreiche Aufführung wurde 2014 zum Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele eingeladen.
Mit dem Nachfolgeprojekt „Über Gott und die Welt“ stellen sich Regisseurin Martina van Boxen, Choreograf
Arthur Schopa und eine Gruppe junger Menschen jetzt den Fragen des Glaubens. Mithilfe des Tanzes und unter
Einbeziehung biografischer Texte bezweifeln, hinterfragen und beleuchten sie das, was jeden Einzelnen von uns
betrifft, die Welt verändern und prägen kann und doch schwer greifbar bleibt. Die Uraufführung von „Über Gott
und die Welt“ ist am 1. Dezember im Theater Unten.
Lassen Sie uns gern wissen, ob Sie zu unseren Premieren kommen. Wir würden uns freuen, Sie am jeweiligen
Premierenabend begrüßen zu dürfen.
Herzliche Grüße
Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de
Christine Hoenmanns – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 oder – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected]
Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der Union des Théâtres de l’Europe (UTE)
DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG / PREMIERE
DIE UNSICHTBARE HAND
AM BODEN
von Ayad Akhtar
Deutsch von Barbara Christ
von George Brant
Deutsch von Henning Bochert
Wir sind im Krieg. Aber gegen wen? Wo ist Feindesland, wo Heimat? Was verteidigen wir, und zu welchem
Preis? In einem Doppelabend aus zwei aktuellen Theaterstücken beleuchten wir unterschiedliche Facetten
dieser drängenden Fragen.
„Die unsichtbare Hand“: Nick Brights Leben hängt an einem Faden. Entführt von einer Islamistengruppe, wird der
amerikanische Investmentbanker im ländlichen Pakistan gefangen gehalten. Über den Tälern kreisen die Drohnen
der US-Luftwaffe. Aber an Rettung ist nicht zu denken. Niemand weiß, wo er sich befindet. Niemand, weder der
amerikanische Staat noch sein Arbeitgeber, wird die Lösegeldforderungen der Entführer erfüllen. Verzweifelt schlägt
Nick den Islamisten einen Deal vor, der ihm die Freiheit bringen könnte – oder den Tod. Wer wird entscheiden:
Schicksal, Gott oder der Markt? Im Gewand eines Politthrillers verhandelt der amerikanische Pulitzer-Preisträger
Ayad Akhtar komplexe Themen: kulturelle Identität, Markt und Moral, Religion und Ideologie, Terror und
Freiheitskampf.
Ayad Akhtar,*1970, ist US-amerikanischer Autor pakistanischer Herkunft. Er studierte Theater und Regie an den
renommierten Universitäten Brown und Columbia und nahm Schauspielunterricht bei Jerzy Grotowski in Italien.
Während seiner Studienzeit schrieb er das Drehbuch zu dem Film „The War Within“. 2012 veröffentlichte er seinen
ersten Roman „Himmelssucher“, der in über zwanzig Sprachen übersetzt wurde. Sein erstes Bühnenstück „Geächtet“
gewann 2013 den Pulitzer Prize für Drama. „Die unsichtbare Hand“ wurde 2012 in New York uraufgeführt.
Mit: Omar El-Saeidi (Bashir), Heiko Raulin (Nick Bright), Matthias Redlhammer (Imam Saleem), Samuel
Simon (Dar)
„Am Boden“: Eine junge US-Pilotin berichtet, wie sie nach der Geburt ihrer Tochter das Cockpit eines F-16
Kampfflugzeuges über der irakischen Wüste gegen den Steuerknüppel einer Kampfdrohne eintauschen muss. Jetzt
sitzt sie nicht mehr in Lebensgefahr im Flugzeug in unmittelbarer Umgebung ihres Einsatzgebietes, sondern im 8.000
Meilen entfernten Las Vegas in einem fensterlosen Einsatzzentrum mit 12-Stunden-Schichtbetrieb. Abend für Abend
kann sie nach dem Dienst zu Mann und Kind heimkehren. George Brants genau recherchierter Monolog ist ein
eindrückliches Zeugnis vom „Drohnen-Krieg gegen den Terror“. Er erzählt davon, wie das ferngesteuerte Töten die
Grenze zwischen Alltag und Krieg einstürzen lässt.
George Brant, geboren in Illinois, USA, ist Autor einer Vielzahl ausgezeichneter Theaterstücke. Mit „Am Boden“
(„Grounded“) erreichte er nationale und internationale Aufmerksamkeit, nachdem das Stück 2013 beim Edinburgh
Festival und anschließend am Londoner Gate Theatre gespielt wurde. Brant lebt in Cleveland, Ohio.
Mit: Sarah Grunert (Die Pilotin)
Anselm Weber (*1963) ist Intendant des Schauspielhauses Bochum und führt hier auch regelmäßig Regie. Er
inszenierte sowohl zahlreiche Uraufführungen, u. a. von Lutz Hübner, Biljana Srbljanović und Reto Finger, als auch
klassische Stoffe, u. a. Kleists „Der zerbrochne Krug“, Schillers „Kabale und Liebe“ und Dürrenmatts „Der Besuch der
alten Dame“. Zur Spielzeit 2017/2018 wird er geschäftsführender Intendant am Schauspiel Frankfurt.
Regie: Anselm Weber
Bühne: Raimund Bauer
Kostüme: Irina Bartels
Musik: Thomas Osterhoff
Video: Bibi Abel
Dramaturgie: Olaf Kröck, Alexander Leiffheidt
Matinee am 27. November 2016 im Tanas, Eintritt frei
Premiere am 3. Dezember 2016 in den Kammerspielen
Die nächsten Vorstellungen: 10., 16. & 22. Dezember 2016
URAUFFÜHRUNG / PREMIERE
ÜBER GOTT UND DIE WELT
Ein Tanz- und Theaterprojekt
Vor drei Jahren, im Dezember 2013, entwickelte Martina van Boxen zusammen mit jungen Erwachsenen aus
Bochum, minderjährigen Flüchtlingen aus der ganzen Welt und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen das Tanzund Theaterstück „Da-Heim“, das vor dem Hintergrund von Heimat, Familie, Flucht und Vertreibung vom Da-HeimSein erzählte. Die erfolgreiche Aufführung wurde 2014 zum Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele eingeladen.
Mit dem Nachfolgeprojekt „Über Gott und die Welt“ stellen sich Regisseurin Martina van Boxen, Choreograf Arthur
Schopa und eine Gruppe junger Menschen jetzt den Fragen des Glaubens.
Was denkst du, wie ist die Welt entstanden? Ein Urknall, glaub ich. Am Anfang? Da war doch das Wort, im Namen
des Barmherzigen. Und Gott schuf Himmel und Erde. Seid ihr euch sicher? Ich denke schon. Was, wenn es anders
wäre? Und spielt das eine Rolle? Acht Jugendliche geben ihre ganz eigenen Antworten auf jene Frage, die die
Geschichte der Menschheit seit jeher bewegt: „Sag, wie hast du’s eigentlich mit der Religion?“ Was daraus folgt, rührt
immer auch an individuellen Lebensentwürfen. Und ruft nicht zuletzt die unlösbare Frage auf den Plan: Kann es
(d)einen Gott neben meinem geben? Kann deine Überzeugung neben meiner bestehen? Wie offen sprichst du (mit
mir) darüber? Mit Tanz als eigenständiger Sprache und Ausdrucksform und unter Einbeziehung biografischer Texte
begegnen die Jugendlichen Fragen zu Atheismus und Religion, Glauben, Intuition und Erfahrung.
Martina van Boxen, *1960, ist seit 2005 Leiterin des Jungen Schauspielhauses. Ihre Arbeiten wurden vielfach
ausgezeichnet und tourten auf Festivals im In- und Ausland. Zuletzt inszenierte sie „Däumelinchen“ nach dem
Märchen von Hans Christian Andersen und „Co-Starring“ von Theo Fransz. Außerdem arbeitet sie in ihren
Produktionen regelmäßig mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Arthur Schopa, *1983, ist Tänzer, Choreograf und Trainer. Er arbeitete u. a. für Irina Pauls, Sabine Seume, IP-Tanz
in Köln, Theater der Klänge in Düsseldorf und Cocoon Dance in Bonn, realisiert zahlreiche eigene Produktionen und
war vielfach zu internationalen Gastspielen eingeladen. 2012 war er Mitbegründer des FREIraum Ensemble in Köln.
Am Schauspielhaus Bochum entwickelte er u. a. die choreografischen Elemente für Martina van Boxens Inszenierung
„Der Plan von der Abschaffung des Dunkels“.
Künstlerische Leitung: Martina van Boxen (Regie), Arthur Schopa (Choreografie)
Bühne & Projektionen: Michael Habelitz
Kostüme: Esther van de Pas
Musik: Manuel Loos
Dramaturgie: Eva Bormann
Mit den Jugendlichen Tharshan Abrolat, David Attenberger, Jana Deppe, Elodie Forget, Malina Hoffmann,
Carina Langanki, Gedeon Mfebe, Zeynep Topal
Uraufführung am 1. Dezembern 2016 im Theater Unten
Die nächsten Vorstellungen: 3., 6., 7. & 21. Dezember 2016
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